Zweimal Regency Romance in einem Band Mai 2025 - Jay Danby - E-Book

Zweimal Regency Romance in einem Band Mai 2025 E-Book

Jay Danby

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Beschreibung

Dieser Band enthält folgende Titel: Jay Danby: Wie ich den Earl verführte Jeffery Farnol: Unsere bewundernswerte Betty Es war eine jener seltenen Nächte, in denen der Himmel von einer unzählbaren Menge leuchtender Sterne erhellt wurde. Die prächtigen Kronleuchter des Ballsaals tauchten die festliche Gesellschaft in ein warmes, goldenes Licht. Die Klänge eines sanften Walzers erfüllten die Luft und unser ganzes Sein schien sich dem Takt der Musik hinzugeben. Lady Evelyn Winchester stand in einer Ecke des Raumes, ihre Hände zittrig an den Rüschen ihres elfenbeinfarbenen Kleides nestelnd. Ihre smaragdgrünen Augen glitten erwartungsvoll über die Menge, auf der Suche nach einem bestimmten Herrn. Ihre jüngere Schwester, letzte Jahrgangsbeste auf dem Debütantinnenball, flüsterte in ihr Ohr: "Dort ist er, Evie. Der Earl von Rutherford."

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Seitenzahl: 568

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Jeffery Farnol, Jay Danby

Zweimal Regency Romance in einem Band Mai 2025

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Inhaltsverzeichnis

Zweimal Regency Romance in einem Band Mai 2025

Copyright

Wie ich den Earl verführte: Regency Romance

Unsere bewundernswerte Betty: Regency Romance

Kapitel 1: Betreffend die Kirschen des Majors

Kapitel 2: Zur Einführung des Empfängers desselben

Kapitel 3 erzählt, wie der Major eine Wand erklommen hat

Kapitel 4: Zu den Knöpfen des Ramsillie-Mantels

Kapitel 5: Wie Sergeant Zebedee Tring sich zu fragen begann

Kapitel 6 in dem unter anderem ein Wilderer beschrieben wird

Kapitel 7 erzählt, wie der Wilderer entkommen ist

Kapitel 8: Von Pancras, Viscount Merivale

Kapitel 9: Das ein sehr kurzes Kapitel ist

Kapitel 10: Vorstellung diverser feiner Herren

Kapitel 11: In dem Lady Belinda spricht

Kapitel 12: Die Diskurse des Vicomte über die Kunst der Schneiderei

Kapitel 13: Der Empörung, ein Wald und ein Zigeuner

Kapitel 14: EINE BESCHREIBUNG EINES KUSSES

Kapitel 15: IN DEM VIEL GEREDET, ABER WENIG GETAN WIRD

Kapitel 16: WIE MR. DALROYD EIN GESPENST SAH UND DER SERGEANT EINE ERSCHEINUNG

Kapitel 17: WIE MEINE LADY BETTY EINEN BRIEF SCHRIEB

Kapitel 18: WIE MAJOR D'ARCY SEINE JUGEND WIEDERERLANGTE

Kapitel 19: WIE DER MAJOR SEINE JUGEND WIEDER VERLOR

Kapitel 20: WIE DER MAJOR WEGLIEF

Kapitel 21: VON VERBRECHEN

Kapitel 22: DIE ERZÄHLT, WIE SERGEANT ZEBEDEE TRING EINEN SKANDAL MIT EINEM ZINNTOPF UNTERDRÜCKTE

Kapitel 23: BESCHREIBT EINEN TRIUMPH UND EINE NIEDERLAGE

Kapitel 24: BEFASST SICH U.A. MIT VERRÄTERISCHEN ANGELEGENHEITEN

Kapitel 25: IN DIE DER GEIST GELEGT WIRD

Kapitel 26: VON BACCHUS UND DEN MUSEN

Kapitel 27: WIE DER FELDWEBEL EINE ALTE GESCHICHTE ERZÄHLTE

Kapitel 28: DER MAJOR KOMMT ZU EINER LÖSUNG

Kapitel 29: ERZÄHLT, WIE LADY BETTY DAS GLEICHE TAT

Kapitel 30: ÜBER CHARLES, GARL OF MEDHURST

Kapitel 31: DIE ETWAS VON DER DANKBARKEIT MEINER FRAU BETTY BESCHREIBT

Kapitel 32: FEUERSTEIN UND STAHL

Kapitel 33: DIE ETWAS VON KOKETTERIE UND MORGENGRAUEN BESCHREIBEN

Kapitel 34: WIE MR. DALROYD MACHTE EINEN PLAN UND SCHLOSS SEINE TÜR AB

Kapitel 35: WIE DER FELDWEBEL VOR EINER HEXE GEWARNT WURDE

Kapitel 36: WIE SIE NACH INCHBOURNE GERITTEN SIND

Kapitel 37: VON SCHURKEN UND INTRIGEN

Kapitel 38: WIE DER MAJOR SEIN TESTAMENT MACHTE

Kapitel 39: DAS EIN VIERFACHES KAPITEL IST

Kapitel 40: DES AUSBRUCHS IN DER SPUKMÜHLE

Kapitel 41: ÜBER WEGELAGERER UND DAS ELEMENT DER ÜBERRASCHUNG

Kapitel 42: DER EIN DUELL BESCHREIBT

Kapitel 43: WIE SIE EINEN NEUEN TOAST AUSBRACHTEN

Kapitel 44: EIN BERICHT ÜBER EINEN WEGELAGERER

Kapitel 45: GEWISSE ABENTEUER DES RAMILLIE-MANTELS

Kapitel 46: WEITERE INTIME ABENTEUER DES RAMILLIE-MANTELS

Kapitel 47: EINES WEIBLICHEN KRIEGSRATES

Kapitel 48: ÜBER DEN UNGEHORSAM VON SERGEANT ZEBEDEE TRING

Kapitel 49: EINER REISE BEI NACHT

Kapitel 50: Die von einer anderen Morgendämmerung erzählt

Zweimal Regency Romance in einem Band Mai 2025

Jay Danby, Jeffery Farnol

Dieser Band enthält folgende Titel:

Jay Danby: Wie ich den Earl verführte

Jeffery Farnol: Unsere bewundernswerte Betty

Es war eine jener seltenen Nächte, in denen der Himmel von einer unzählbaren Menge leuchtender Sterne erhellt wurde. Die prächtigen Kronleuchter des Ballsaals tauchten die festliche Gesellschaft in ein warmes, goldenes Licht. Die Klänge eines sanften Walzers erfüllten die Luft und unser ganzes Sein schien sich dem Takt der Musik hinzugeben.

Lady Evelyn Winchester stand in einer Ecke des Raumes, ihre Hände zittrig an den Rüschen ihres elfenbeinfarbenen Kleides nestelnd. Ihre smaragdgrünen Augen glitten erwartungsvoll über die Menge, auf der Suche nach einem bestimmten Herrn. Ihre jüngere Schwester, letzte Jahrgangsbeste auf dem Debütantinnenball, flüsterte in ihr Ohr: „Dort ist er, Evie. Der Earl von Rutherford.“

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Wie ich den Earl verführte: Regency Romance

von Jay Danby

Kapitel 1: Die Begegnung auf dem Ball

Es war eine jener seltenen Nächte, in denen der Himmel von einer unzählbaren Menge leuchtender Sterne erhellt wurde. Die prächtigen Kronleuchter des Ballsaals tauchten die festliche Gesellschaft in ein warmes, goldenes Licht. Die Klänge eines sanften Walzers erfüllten die Luft und unser ganzes Sein schien sich dem Takt der Musik hinzugeben.

Lady Evelyn Winchester stand in einer Ecke des Raumes, ihre Hände zittrig an den Rüschen ihres elfenbeinfarbenen Kleides nestelnd. Ihre smaragdgrünen Augen glitten erwartungsvoll über die Menge, auf der Suche nach einem bestimmten Herrn. Ihre jüngere Schwester, letzte Jahrgangsbeste auf dem Debütantinnenball, flüsterte in ihr Ohr: „Dort ist er, Evie. Der Earl von Rutherford.“

Evelyns Herz setzte einen Schlag aus, als sie ihn sah—hochgewachsen, mit breiten Schultern, gekleidet in einem maßgeschneiderten schwarzen Frack, der seine aristokratische Eleganz betonte. Seine dunkelbraunen Locken rahmten ein Gesicht von schneidender Schönheit und seine scharfen, blauen Augen schienen die Seelen aller Anwesenden zu durchdringen. Sie hatte alles über ihn gehört - er war ebenso berüchtigt für seine charmanten Eskapaden, wie er für seine strategische Intelligenz bewundert wurde.

Doch Evelyn war entschlossen. Die Connaughts benötigten dringend eine vorteilhafte Allianz, und sie wusste, dass ihr kein anderer als dieser Earl helfen konnte, den zerbröckelnden Ruf ihrer Familie wiederherzustellen. Mit einem verstohlenen, aber entschlossenen Atemzug trat Evelyn hervor, jede Bewegung von Eleganz und Grazie geprägt.

Der Earl bemerkte sie sofort. Seine Augen verweilten einen Moment länger als nötig auf ihrem Gesicht, bevor er sich die Mühe machte, ihr elegant entgegenzutreten. „Lady Evelyn, nehme ich an?“ Seine Stimme war tief und samtig, ein Echo selbst durch den lärmendsten Raum.

„Zu Ihren Diensten, Lord Rutherford“, antwortete sie, wobei sie ihm in die Augen sah. Sie verbarg die schwelende Mischung aus Nervosität und Vorfreude, die sie durchdrang.

„Einen Ruheplatz für eine Dame Ihres Kalibers?“ Er bot ihr nach all den Regeln der Etikette seinen Arm an. Evelyn wusste, dass dies mehr als nur ein unschuldiger Akt der Höflichkeit war. Es war ein Signal. Und dies ist unsere Gelegenheit, dachte sie, als sie sich in den festen Griff seiner starken, warmen Hand legte.

Sie betraten den Ballsaal, und während die Musik wechselte, engagierten sie sich in einem charmanten Flirt. Evelyn stellte ihm verspielte, aber scharfzüngige Fragen, während sie sich gleichzeitig geheimnisvoll und erfrischend anders zeigte als die sanften Damen, die ihn gewöhnlich umgaben. Der Earl lachte herzlich über ihre Bemerkungen und spürte eine unerklärliche Anziehung zu dieser Frau, deren Mut und Intelligenz ihn faszinierte.

Einige flüsternde Diskussionen und verstohlene Blicke später fanden sie sich in einem ruhigeren Winkel der Terrasse wieder, wo der Duft von blühendem Jasmin die Luft erfüllte. „Lady Evelyn“, murmelte der Earl, der nur schwerlich seine Faszination verbergen konnte, „Sie sind ein Rätsel, das ich gerne lösen würde.“

Evelyns Augen funkelten mit ungebändigter Leidenschaft. „Vielleicht, Lord Rutherford“, flüsterte sie zurück, während ihr Gesicht mit einer sanften Röte überzogen war, „müssen Sie erst das Geheimnis meiner Augen entdecken, bevor Sie sich an meinem Herzen versuchen.“

Diese Worte hingen zwischen ihnen wie ein Versprechen, ein Sonnenglanz an einem bedeckten Morgen. Ihre Gemeinschaft war von einem unwiderstehlichen Drang beseelt, der stärker war als irgendwelche verworrenen Intrigen. In dieser Nacht brach sie beide durch die steifen Konventionen und fanden Momente der Zärtlichkeit, die oft nur in flüchtigen Berührungen und den unverhofften Blicken wiederhallten.

Als die Sterne über ihnen weiterliefen und die Nacht voranschritt, spürten sie beide, dass sie ein Schicksal eint, das stärker war als alle Standesklüfte oder sozialen Reglements. Und so begann das wohl spannendste Kapitel ihrer beider Leben - ein atemberaubendes Spiel der Herzen, das niemand voraussehen konnte.

Kapitel 2: Eine unerwartete Einladung

Am nächsten Morgen war Evelyns Herz noch immer in Aufruhr. Die Erinnerungen an den Abend zuvor und die funkelnden Augen von Lord Rutherford hatten sich tief in ihr Gedächtnis eingebrannt. Das Haus der Connaughts strahlte im frühen Morgenlicht, die Sonne brachte die zarten Rosa- und Goldtöne der Tapeten zum Leuchten.

Lady Beatrice, Evelyns energische und stets pragmatische Mutter, trat ins Zimmer, die Stirn in nachdenkliche Falten gelegt. „Evelyn“, begann sie mit einem Ton, der sowohl Besorgnis als auch Vorsicht verriet, „der Earl von Rutherford hat dich offiziell zu einem Spaziergang in den Jardins des Sir Gawain eingeladen.“

Evelyns Augen weiteten sich. Ein Spaziergang war weit mehr als nur ein höflicher Anstand—es war eine Geste ernstzunehmender Absichten. „Ein Spaziergang, Mutter?“ Ihre Stimme konnte die Mischung aus Überraschung und Freude kaum verbergen.

„Ja, Tochter. Er wird dich in einer Stunde abholen. Mach dich bereit. Und, Evelyn…“ Beatrice trat näher. „Dieser Mann ist nicht nur ein Spiel, er könnte deine letzte Chance sein, unsere Familie vor dem finanziellen Ruin zu retten.“

Evelyn nickte mit Entschlossenheit. Sie wusste um die Verantwortung, die auf ihren Schultern lastete, aber sie spürte auch eine aufkeimende Zuneigung zu dem jungen Mann, der trotz seiner scheinbaren Unnahbarkeit einen erstaunlichen Funken Menschlichkeit besaß.

Als der Earl zur verabredeten Zeit vorfuhr, sah Evelyn ihn mit neuer Bewunderung an. Er trug einen tadellos sitzenden Mantel und seine Augen leuchteten aufrichtig, als er ihren Anblick bewunderte. „Guten Morgen, Lady Evelyn“, begrüßte er sie, mit einem leichten Lächeln um den Mund. „Es freut mich zu sehen, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind.“

„Wie könnte ich anders, Lord Rutherford?“ antwortete sie und nahm seinen ausgestreckten Arm. „Ihre Gesellschaft verspricht mehr Vergnügen als ein dutzend Bälle.“

Sie spazierten gemütlich durch die prächtigen Gärten, deren Beete in aufwendigen Mustern angelegt waren. Die bunten Farben der Blumen und das Zwitschern der Vögel schienen eine eigene, wohltuende Symphonie zu komponieren. Evelyn und der Earl genossen das Zusammenspiel aus Schönheit und Einsamkeit, das dieser Ort ihnen bot.

„Lady Evelyn“, begann der Earl und blieb stehen, einen Hauch von Zögern in seiner Stimme. „Ich wollte Ihnen meinen Dank aussprechen für den gestrigen Abend. Sie sind eine außergewöhnliche Frau und ich empfinde es als Privileg, Sie besser kennenzulernen.“

Evelyn spürte, wie ihr Herz einen Moment übersprang. „Lord Rutherford, Sie sind ein Mann, der viele Lobesreden erhält. Doch was ich gestern sah, ist nicht der Mann, der Geschichten füllt, sondern jemand, den ich wirklich kennenlernen möchte. Jemand, der mehr ist als ein Titel und eine Geschichte.“

Der Earl schien für einen Moment sprachlos. „Sie sehen mich, Evelyn. Wie niemand sonst zuvor.“ Die Intimität in seiner Stimme ließ den Atem der jungen Frau stocken.

Sie setzten ihren Weg fort, ein heimliches Band schien sich während ihres Gesprächs um sie zu legen. Die Kameradschaft verwandelte sich bald in tiefergehende Gespräche, in denen persönliche Geschichten und Träume geteilt wurden. Es war kaum zu übersehen: Beide trugen die Hoffnung, aber auch die Last der Erwartungen ihrer Familien.

Als dusk über den Himmel zog und die Zeit zu verabschieden nahe war, ergriff der Earl sanft Evelyns Hände. „Würden Sie es für anständig halten, wenn ich Sie morgen erneut um Ihre Gesellschaft bitten würde?“

Evelyn nickte, ihre Augen strahlten in einer Mischung aus Vorfreude und Erleichterung. „Ich freue mich schon darauf, Lord Rutherford.“

Damit kehrte sie zurück ins Haus mit dem Gefühl, das erste Mal einen echten Schritt an die Oberfläche eines Ozeans aus Möglichkeiten gemacht zu haben. Während ihre Mutter sie mit neugierigen Augen empfing, sagte Evelyn nur eines: „Mutter, ich werde es tun. Ich werde unser Schicksal verändern.“

Und während die Abende mit weiteren Bällen und Spaziergängen gefüllt waren, entwickelte sich eine Leidenschaft zwischen den beiden, die stärker und unwiderstehlicher war als beide es je für möglich gehalten hätten. Es waren die schüchternen Berührungen, die entwaffnenden Blicke und die Gespräche über alles und nichts, die ihren Bund fester knüpften.

Je näher sie sich kamen, desto mehr schien der unüberbrückbare Abstand zwischen ihren Ständen zu schwinden. Evelyn wusste, dass der Weg steinig sein würde, aber in den Armen von Lord Rutherford fühlte sie sich stärker als jemals zuvor. Das Abenteuer, das auf sie wartete, würde nicht nur ihr, sondern auch ihrem geliebten Earl zeigen, dass wahre Liebe keine Grenzen kannte.

Die nächsten Monate würden entscheiden, ob die aufkeimende Liebe Bestand haben würde in einer Gesellschaft, die so schnell urteilte und so langsam vergab. Doch Evelyn und der Earl waren bereit, alles zu wagen – für ein gemeinsames Leben voller Gefühle und Glück.

Kapitel 3: Ein neuer Beginn

Der Wecker aus poliertem Mahagoni auf dem Kaminsims schlug gerade acht Uhr, als Evelyn sich in ihrem gemusterten Himmelbett aufrichtete. Das sanfte Licht des Morgens glitt durch die schweren Brokatvorhänge und tauchte den Raum in einen zarten Goldschimmer. Mit einem Gefühl von Aufregung und sanfter Hoffnung im Herzen schwang sie langsam die Beine über die Bettkante und stellte sich auf die kühlen Dielen.

Mary, Evelyns treue Zofe, betrat das Zimmer und trug eine Blumenvase, in der sich die Farben des Frühlings sammelten. „Guten Morgen, Lady Evelyn“, sagte sie mit einem warmen Lächeln, während sie die Vase auf einem kleinen Tisch neben dem Fenster platzierte. „Sie haben heute einen ereignisreichen Tag vor sich.“

Evelyn nickte, ein glückliches Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Guten Morgen, Mary. Ein ereignisreicher Tag in der Tat.“ Obwohl sie äußerlich ruhig wirkte, spürte sie ein inneres Knistern der Erwartung.

Nach einem angenehmen, aber eiligen Frühstück in Gesellschaft ihrer Mutter und Schwester – bei dem Beatrice erneut auf die Wichtigkeit pflichtbewusster Beziehungen und Evelyns Verantwortung als älteste Tochter hinwies – zog sich Evelyn in ihr Ankleidezimmer zurück. Mary brachte ihr das neue, zartfliederfarbene Tageskleid, das mit feinen Spitzenbesätzen und einer schmalen Taille verziert war. Es war schlicht, aber mit einer Raffinesse, die Evelyns natürliche Grazie betonte.

„Lady Evelyn, Sie sehen atemberaubend aus“, sagte Mary mit einem bewundernden Blick, als sie die letzte Haarnadel in Evelyns kunstvoll gesteckte Locken schob.

„Danke, Mary“, antwortete Evelyn und musterte sich im Spiegel. Sie entzückte nicht allein wegen des Kleides oder der kunstvollen Frisur. Es war das Funkeln in ihren Augen, das Lächeln, das ihre Lippen zierte und die Zuversicht, die in jeder ihrer Bewegungen mitschwang. Heute würde sie mehr als nur eine Dame aus hohem Hause sein. Heute würde sie der Earl erneut sehen.

Das leise Klopfen an der Tür kündigte die Ankunft von Lord Rutherford an. Als Evelyn die große Eingangshalle betrat, stand der Earl bereits dort, ein makelloses weißes Leinenhemd und ein dunkelgrauer Frack betonten seine athletische Erscheinung. „Guten Morgen, Lady Evelyn“, begrüßte er sie, eine Mischung aus Aufrichtigkeit und Zärtlichkeit in seinen Augen.

„Guten Morgen, Lord Rutherford“, antwortete Evelyn und konnte kaum die emotionale Wärme in ihrer Stimme unterdrücken. Sie spürte, wie seine Gegenwart den Raum erfüllte und ihr Herz schneller schlagen ließ.

Gemeinsam stiegen sie in die wartende Kutsche, die sie mit einem sanften Ruck in Bewegung setzte. Während die Landschaft an ihnen vorbeizog, überkam sie ein Moment stiller Intimität. Die Welt schien für eine Weile nur aus dem Zusammenspiel ihrer Blicke und leisen Gespräche zu bestehen.

Der Tag brachte sie zu einem idyllischen Landsitz, der von gepflegten Gärten und plätschernden Springbrunnen umgeben war. Der Duft von wildem Thymian und Rosen, der in der Luft lag, gab dem wunderschönen Fleckchen Erde eine fast märchenhafte Atmosphäre. Eine friedvolle Kulisse für den Bewahrer eines Herzens, das nach Liebe sehnte.

„Dieser Ort erinnert mich an Zuhause“, sagte Evelyn leise, während sie gemeinsam durch die blühenden Gärten spazierten. „An die unbeschwerten Tage meiner Kindheit.“

Der Earl sah ihr liebevoll in die Augen. „Es gibt etwas Magisches an solchen Orten. Sie erlauben es uns, für einen Moment den Ballast der Welt abzustreifen und einfach zu sein.“

Als Mittagszeit war, ließ sich Evelyn auf eine Decke nieder, die vorsorglich für ihr Picknick ausgebreitet war. Ein prunkvoller Korb enthielt Delikatessen, und obwohl das Essen herrlich war, schmeckte jedes Stück auf Evelyns Lippen süßer, während der Earl sie beobachtete, jede Drehung und Wendung ihres Mundes genau studierte.

Plötzlich sprang er auf. „Lady Evelyn“, begann er mit einem ungewohnten Überschwang, „wollen Sie tanzen?“

Evelyn kicherte überrascht. „Hier? Im Garten?“

Er verbeugte sich spielerisch. „Warum nicht? Der Wind wird unser Orchester sein, das Vogelzwitschern unsere Musen.“

Sie nahm seine Hand und ließ sich in die sanfte Umarmung des Augenblicks fallen. Die Wiese diente als ihre Tanzfläche, die Bewegungen der Beiden waren ein stilles Bekenntnis ihrer aufkeimenden Liebe. Der Earl führte sie mit Bedacht, seine Hand sicher auf ihrem Rücken, als würde er sie niemals gehen lassen wollen.

Ihre zärtlichen Gespräche und Blicke setzten sich fort, bis die Sonne begann, ihren Tag zu verabschieden. Evelyn fühlte, wie ihre Bindung wuchs, nicht nur durch Worte, sondern durch diese neuen, zärtlichen Momente, die sie miteinander teilten. Schließlich kehrten sie zur Kutsche zurück, beide erfüllt von dem unausgesprochenen Versprechen, das ihre Herzen verband.

Am Abend, als Evelyn alleine in ihrem Zimmer war, erneute Unruhe in ihrer Brust, konnte sie nicht anders, als von den Möglichkeiten zu träumen, die dieser Tag eröffnet hatte. Sie fühlte die Wärme des Earls Hände immer noch auf ihrer Haut, das sanfte Flüstern seiner Stimme in ihren Ohren. Sie beschloss, einen Brief zu schreiben, um seine Gesellschaft für den nächsten Tag zu erbitten. Denn die Kraft ihrer Gefühle verfolgte ein Ziel, und sie war sicherer als je zuvor, dass ihre Herzen füreinander bestimmt waren.

Kapitel 4: Verbotene Sehnsucht

Die glitzernde Abendsonne fiel durch die hohen Fenster des Herrenhauses und ließ die knisternden Kaminflammen lebendig wirken. Evelyn stand vor ihrem Spiegel und fuhr mit einer zarten Berührung über den Samt ihres nachtblauen Abendkleides. Mary hatte es geschickt so angepasst, dass es ihre Figur perfekt zur Geltung brachte und einen Hauch von Geheimnis um ihre Schultern und ihren eleganten Hals legte. Ihre Entscheidung war gefallen—heute Nacht würde sie alles geben, um den Earl von Rutherford endgültig zu erobern.

Während die Kutsche durch das ruhige Anwesen holperte, fühlte Evelyns Herz eine Mischung aus Aufregung und einer rebellischen Entschlossenheit. Sie wollte den Earl nicht nur wegen seiner gesellschaftlichen Stellung und dem Ruf, der ihre Familie retten könnte. Es war seine Gegenwart, sein unvergleichlicher Charme und die unausgesprochene Leidenschaft, die zwischen ihnen brannte, die sie dazu drängten, mehr zu wollen.

Als sie vor dem Anwesen des Earls vorfuhr, zögerten ihre Hände einen Augenblick. Doch als sie in die warme, tiefblaue Nacht hinaustrat und den Duft des gepflegten Gartens tief einatmete, wusste sie, dass es keinen Rückzieher mehr gab. Butler Johnson begrüßte sie mit einer höflichen Verbeugung und führte sie durch einen mit Kerzen beleuchteten Korridor in den Salon, wo der Earl sie erwartete.

Rutherford erhob sich sofort, als Evelyn den Raum betrat. Sein Blick wanderte über sie und blieb atemlos stehen. „Lady Evelyn, Sie sehen bezaubernd aus wie der samtige Nachthimmel“, flüsterte er mit ehrlichen Bewunderung in den Augen.

„Ich danke Ihnen, Lord Rutherford“, antwortete sie und konnte das leichte Beben in ihrer Stimme nicht unterdrücken. „Es ist wunderbar, hier mit Ihnen zu sein.“

Der Abend verlief mit heiteren Gesprächen, köstlichen Gerichten und funkelndem Wein, doch beide spürten die unausgesprochene Spannung, die in der Luft lag. Die Minuten verstrichen und die beiden verloren sich in den Augen des anderen. Als die Zeit reif war, wusste Evelyn, dass es keine Worte mehr brauchte. Ihre Hand zitterte leicht, als sie sie zu seiner ausstreckte.

„Wenn Sie mir folgen würden, Lord Rutherford“, flüsterte sie verführerisch und führte ihn aus dem Salon hinaus, in die Stille des leeren Ganges. Seine Augen brannten mit derselben kraftvollen Intensität, als sie vor einer massiven Holztür stehen blieben.

„Lady Evelyn, was haben Sie vor?“ Seine Stimme war ein leises Keuchen, das mehr Feingefühl und Verlangung beinhaltete als es Worte ausdrücken konnten.

„Etwas, das längst überfällig ist“, antwortete sie sanft und öffnete die Tür zu seinem Arbeitszimmer. Der Raum, nur von flackernden Kerzen und dem Mondschein erhellt, bot eine ideale Kulisse für das, was unausweichlich folgte.

Mit einem einzigen Schritt war der Raum kleiner geworden. Evelyns Herz klopfte wild, als der Earl auf sie zu trat und ihre Hand in seine nahm. „Evelyn“, flüsterte er heiser, bevor er ihre Lippen mit einem geschickten, willkommenen Kuss einnahm. Der Kuss war erst sanft, dann immer fordernder, und als ihre Hände auf seiner Brust ruhten, wusste sie, dass die wahre Magie erst begonnen hatte.

Sie zog ihn näher, spürte jede Kontur seines Körpers durch den feinen Stoff seiner Kleidung. Erbarmungslos machte der Earl sie fast willenlos, als seine Hände ihren Rücken hinabstrichen und jede Berührung elektrisierend war. Evelyn konnte das Feuer fühlen, das in ihrem Inneren loderte, als seine Lippen ihren Hals entlang fuhren und sie sich ihm vollständig hingab.

Der Raum war erfüllt von leisem Flüstern, unbändigem Verlangen und der Wärme ihrer Berührungen. Keiner wusste, wo der eine begann und der andere endete, als sie sich schließlich auf die weichen Polster des Sofas sanken. Rutherford ließ keine Zärtlichkeit aus – jeder Kuss, jeder Druck seiner Hände war ein Versprechen, ihr tiefstes Inneres zu kennen und sie bedingungslos zu wollen.

Sie verloren sich aufs Neue, entdeckten jede Form von Hingabe, die zwischen Menschen bestehen konnte. Und als die Nacht weiter fortschritt, wurde jedes Flüstern, jede Berührung und jedes überwältigende Gefühl zu einem Teil ihrer tief verwurzelten Verbindung.

Schließlich lag Evelyn behaglich an seine Brust geschmiegt, erfüllt von einer Liebe und Leidenschaft, die die Nacht unerhört gemacht hatte. Er strich mit einer sanften Bewegung durch ihr Haar und murmelte: „Evelyn, du hast mein Herz für immer in deinen Händen.“

„Und du meines“, antwortete sie, ihre Stimme ein Hauch von Wärme und Zufriedenheit.

Die Erfüllung fand sich nicht nur in der nahen Umarmung ihrer Körper, sondern auch in der stillen, unausgesprochenen Zukunft, die sie von nun an teilen würden. Evelyn wusste, dass dies nur der Beginn von dem war, was sich auf dem dünnen Grat von gesellschaftlicher Erwartung und purer, unverfälschter Leidenschaft abspielte.

Im Glanz der Morgendämmerung lag da eine stille Gewissheit zwischen ihnen: Ihre Liebe war eine Kraft, die jede Konvention überwinden konnte, und sie würde sich dieser Kraft mit jedem neuen Tag hingeben.

Kapitel 5: Morgengrauen im Paradies

Die ersten zarten Lichtstrahlen der Morgensonne suchten ihren Weg durch die schweren, brokaten Vorhänge, die das Schlafzimmer des Earls umhüllten. Es war ein warmes, goldenes Licht, das die Dunkelheit der Nacht vertrieb und die Konturen des Raumes sanft erhellte.

Evelyn lag reglos, ihren Kopf auf der starken Brust von Lord Rutherford gebettet. Das sanfte Heben und Senken seines Atems beruhigte sie, während ihre Finger über das weiche Leinen seines Nachthemdes strichen. Die Ereignisse der vergangenen Nacht zogen wie ein kostbarer Traum an ihren inneren Augen vorbei, und sie konnte das Lächeln, das ihre Lippen umspielte, nicht unterdrücken.

Der Earl erwachte langsam, seine Hand glitt träge über Evelyns Rücken, jede Berührung lieferte eine zärtliche Botschaft. „Guten Morgen, meine wunderschöne Evelyn,“ murmelte er mit einer Stimme, die immer noch von Schlaf und sanfter Wärme gefüllt war.

Evelyn hob den Kopf und sah in seine tiefblauen Augen, die im Morgenlicht funkelten. „Guten Morgen, mein tapferer Earl,“ antwortete sie, während ihre Finger sanft durch seine dunklen Locken fuhren. Sie fühlte sich vollkommen — und doch erst am Beginn von etwas viel Größerem. Ihre Herzen schienen synchron zu schlagen, erfüllt von einer Harmonie, die die Nacht wachgerufen hatte.

Der überwältigende Duft von Lavendel und Rosen, der durch das geöffnete Fenster hereinströmte, erfüllte den Raum und machte den Morgen noch surrealer. Evelyn konnte sich kaum vom Bett erheben, gefesselt durch die Geborgenheit seiner Umarmung, und doch sehnte sie sich danach, den Tag zu beginnen, der ihnen gemächliche Augenblicke voller Entdeckung und tiefer Zuneigung versprach.

Rutherford lächelte und zog Evelyns Hand an seine Lippen. „Es gibt nichts Wunderbareres, als den Morgen mit dir zu beginnen,“ flüsterte er und küsste sanft ihre Finger. „Lass uns heute gemeinsam in diese neue Welt treten, die wir gestern Nacht begonnen haben.“

Mit dieser liebevollen Einladung schlüpfte Evelyn aus dem Bett und trat zum Fenster, den weichen Morgenwind auf ihrer Haut spürend. Die Sonne warf leuchtende Strahlen auf die weitläufigen Gärten des Anwesens, die ordentlich gepflegten Blumenbeete und die verschlungenen Pfade, die sich ins Unendliche zu erstrecken schienen. Der Anblick schien eine Metapher für die unbegrenzten Möglichkeiten ihrer Liebe zu sein.

Lord Rutherford näherte sich ihr von hinten, seine Arme legten sich sanft um ihre Taille. Er zog sie sanft an sich und beide verschmolzen in der Stille des Morgens. Ihre Atemzüge vermischten sich, jeder Puls ein Echoklang ihrer Zärtlichkeit.

„Wohin soll uns dieser Tag führen, Evelyn?“ fragte er liebevoll und deutete auf die erwachende Welt vor ihrem Fenster.

„Überall hin, wo unsere Herzen uns hinziehen,“ erwiderte sie lächelnd, als sie sich erneut in seine tiefblauen Augen verlor. „Lass uns jeden Augenblick auskosten, als wäre er der erste und der letzte.“

Evelyn legte den Kopf an seine Brust, während sie gemeinsam den morgendlichen Garten betrachteten. Sie fühlten die sanfte Umarmung einer unsichtbaren Macht, die sie aneinander gebunden hatte, stärker als jede gesellschaftliche Konvention oder weltliche Sorge. Sie wussten, dass ihre Reise als Liebende in dieser noch jungen Beziehung viele Höhen und Tiefen enthalten würde, aber sie fühlten sich bereit, jede Prüfung zu bestehen – solange sie dies zusammen taten.

Ihr Morgen war von sanften Berührungen und liebevollen Gesten geprägt. Das Frühstück bestand aus süßen Früchten, duftendem Tee und einem schüchtern geteilten Lachen, das die Distanz der Stände und Erwartungen überwand. Evelyn und der Earl sprachen über Träume und Hoffnungen, schmiedeten Pläne für gemeinsame Abenteuer und tauschten zärtliche Geheimnisse aus, die nur Verliebte verstehen konnten.

Als der Tag fortschritt, genossen sie Spaziergänge durch die Gärten, hielten inne, um den Duft der Blumen einzuatmen, lachten über gemeinsame Anekdoten und schickten verstohlene Küsse in den Wind. Jeder Moment im Paradies war eingefangen in ihrer unausgesprochenen, jedoch tief empfundenen Hingabe füreinander.

Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als Evelyn und der Earl sich auf einer schattigen Bank niederließen, die sie an eine unsichtbare Welt schloss, die nur für sie beide existierte. Evelyn lehnte sich an ihn, seine schützende Nähe genießend, und beide wussten, dass ihr gemeinsames Paradies viel mehr als ein Ort war. Es war eine unerschütterliche Bindung, die sie durch jede noch so unsichere Herausforderung begleiten würde.

Das Liebesparadies mochte an diesem Morgen greifbar erscheinen, aber es war das Versprechen der Ewigkeit, das ihre Herzen füllte und ihnen die Kraft gab, alles zu überwinden, was vor ihnen lag. Und so fühlten sie die kostbare Essenz ihrer Liebe – ein Gefühl, das den sanften Morgengrauen und die anbrechende Ewigkeit gleichermaßen in sich trug.

Kapitel 6: Geheimnisse im Grünen

Der sanfte Wind strich durch die Bäume und ließ die Blätter leise flüstern, während Evelyn und Lord Rutherford Hand in Hand den geschwungenen Pfad entlangschlenderten. Der Tag versprach klar und angenehm zu werden, und beide fühlten die Aufregung eines neuen Abenteuers in der Luft.

„Wohin führt uns dieser schöne Tag, meine Lady?“ fragte der Earl mit einem neckischen Lächeln, während er sich zu ihr herunterbeugte und ihre Hand an seine Lippen hob.

Evelyn erwiderte das Lächeln und drückte leicht seine Hand. „Wie wäre es mit einem Bootsausflug auf dem See? Ein wenig Ruhe, abseits der Welt, scheint mir ideal, um dich noch besser kennenzulernen, Edmund.“

Der Earl lachte leise, und der Klang seines Lachens war Musik in Evelyns Ohren. „Eine hervorragende Idee. Lass uns den Tag auf dem Wasser verbringen und die Stille nutzen, um unsere Gedanken und Herzen zu teilen.“

Gemeinsam schritten sie durch den gepflegten Garten, vorbei an üppig blühenden Rosen und lilafarbenen Lavendelsträucher, bis sie den kleinen, glitzernden See erreichten. Ein schlichtes Ruderboot wartete dort, sanft an einen hölzernen Steg gebunden. Der Earl half Evelyn galant ins Boot, bevor er selbst einstieg und sich der Ruder annahm.

Das leise Plätschern der Ruder vermischte sich mit dem summenden Klang der Natur. Ein Gefühl von unendlicher Freiheit überkam Evelyn, als der See sie in seine Arme schloss. Das Wasser reflektierte das Blau des Himmels, und kleine Wellen zogen kreisförmige Spiegelbilder um das Boot. Sie setzte sich bequem hin und ließ ihre Hände durch das kühle Wasser gleiten.

„Edmund“, begann Evelyn leise und sah zu ihm auf. „Du strahlst immer eine solche Ruhe aus, selbst in den buntesten Gesellschaften. Was, wenn ich fragen darf, liegt hinter dieser Fassade von Gelassenheit?“

Rutherford lächelte nachdenklich und hielt für einen Moment inne. „Es ist weniger eine Fassade, Evelyn“, sagte er schließlich. „Ich habe viel gesehen und erlebt, und manchmal erscheint es mir leichter, Dinge mit Gelassenheit zu betrachten. Doch verstehst du, diese Ruhe ist auch ein Schutzschild. Jeder Mensch hat seine Dämonen, und meine sind tief in mir verborgen.“

Evelyn legte sanft ihre Hand auf seinen Arm. „Du musst sie mir nicht alle offenbaren, wenn du nicht bereit bist. Aber wisse, dass ich hier bin, um dich zu unterstützen. Ich möchte deine Welt kennenlernen, Edmund.“

Er sah sie mit einem Gefühl tiefer Zuneigung an. „Es gibt etwas, das nur wenige wissen“, begann er zögernd. „Nach dem Tod meiner Eltern vor einigen Jahren fühlte ich mich zutiefst verloren. Dieses Anwesen, diese Gesellschaft – all das erschien mir bedeutungslos. Doch es war die Verantwortung, die mich aufrecht hielt, und der Wunsch, das Andenken meiner Eltern zu ehren.“

Evelyn fühlte, wie sich eine Träne in ihren Augen bildete. „Es tut mir leid, Edmund. Deine Stärke ist bewundernswert, und ich fühle mich geehrt, dass du dieses Geheimnis mit mir teilst.“

„Es ist befreiend, über diese Dinge zu sprechen“, sagte der Earl leise. „Und du hast eine solche Wirkung auf mich, Evelyn. Du bringst mir Licht, wo vorher Schatten waren. Was ist mit dir? Was verbirgt sich hinter deinem ruhigen Äußeren?“

Evelyn zögerte, dann seufzte sie tief. „Ich trage eine ähnliche Last, wenn auch anderer Art“, begann sie und sah verträumt über das Wasser. „Meine Familie steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Unsere Plantagen im Westen brachten nicht den gewünschten Ertrag, und um die Schulden zu begleichen, blieb kaum etwas übrig. Meine Eltern setzen große Hoffnungen in meine Verbindung zur Gesellschaft, um uns zu retten. Aber es ist schwer, den Erwartungen gerecht zu werden, wenn das Herz nach anderem verlangt.“

Der Earl griff nach ihren Händen und hielt sie fest. „Evelyn, es bedrückt mich zu hören, dass du solche Sorgen trägst. Deine Anmut und dein Herz verdienen mehr als diese Bürde. Ich verspreche dir, dass wir gemeinsam einen Weg finden werden.“

Die Ruder glitten gleichmäßig durch das Wasser, als der See sie sanft in seine Arme schloss. Evelyn und der Earl verbrachten Stunden damit, ihre Hoffnungen, Träume und Ängste zu teilen. Die Sonne wanderte über den Himmel und schenkte ihnen die kostbare Zeit, einander immer näherzukommen.

Nun saßen sie am Ufer des Sees, ihre beider Hände noch immer fest ineinander verschlungen. Evelyn lehnte ihren Kopf an Edmunds Schulter, das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit erfüllte sie. „Es scheint, als hätten wir nicht nur unsere Gesellschaft, sondern auch unsere Seelen offenbart.“

Der Earl nickte und drückte einen zärtlichen Kuss auf ihr Haar. „Dir zu vertrauen, Evelyn, fühlt sich an wie das Natürlichste der Welt. Unsere Herzen haben sich berührt, und daran gibt es keinen Zweifel.“

Und so genossen sie die letzten Sonnenstrahlen des Tages, wissend, dass ihre Verbundenheit weit über das Legion der gesellschaftlichen Normen hinausging. Es war eine Liebe, die Verborgenes offenbarte und Gemeinsamkeit auf tiefster Ebene schuf. Ein Morgen im Liebesparadies hatte sie in eine gemeinsame Zukunft geführt, von der beide nur zu träumen gewagt hatten.

Kapitel 7: Verlangende Herzen im Verborgenen

Der Himmel war mit einer leichten Wolkendecke überzogen, als Evelyn und der Earl zurück zum Anwesen schlenderten. Der Tag hatte seine Geheimnisse geteilt und nun zogen ihre Herzen sie in eine Richtung, die keiner von ihnen leugnen konnte. Die Nacht versprach mehr als bloße Nähe; sie versprach ein Verlangen, das kaum unterdrückt werden konnte.

Das prächtige Haus am Rande des Anwesens wirkte in der Dämmerung noch erhabener. Bedienstete und Gäste begannen, sich für das Abendessen zu versammeln, und überall schien das gedämpfte Murmeln der Vorbereitung zu ertönen. Evelyn und der Earl tauschten verstohlene Blicke, als sie sich trennten, um sich für den Abend umzuziehen.

Im Innern ihres Schlafraums blickte Evelyn in den Spiegel und sah eine Frau, die sich von Lasten und Geheimnissen gelöst fühlte. Ihre Augen funkelten mit einem neuen Feuer, und ihre Haut schien förmlich zu leuchten in dem schwachen Licht der Kerzen. Mary half ihr in ein dunkelblaues, schulternfreies Kleid, das ihre sinnlichen Kurven betonte ohne sie zur Schau zu stellen.

„Lady Evelyn, Sie strahlen heute Abend so viel Anmut und Schönheit aus“, bemerkte Mary lächelnd, während sie die letzten Haarsträhnen an ihrem Platz feststeckte.

„Es ist ein besonderer Abend“, flüsterte Evelyn und schenkte ihrem Spiegelbild ein entschlossenes Lächeln. „Danke, Mary. Ich denke, ich bin bereit.“

Der Abend zog sich hin, Gespräche erfüllten die Räume, und währenddessen fühlte sich Evelyn immer wieder von Edmunds Blicken verfolgt. Jede Begegnung, jede zufällige Berührung löste eine Woge von Emotionen aus, die sie kaum im Zaum halten konnte. Scherze und verstecktes Lächeln waren die einzigen Botschaften, die sie offen austauschen konnten.

Als das Abendessen sich dem Ende neigte und die Gäste sich allmählich zerstreuten, wanderte Evelyn gedanklich zu den einsamen Gängen des Hauses. Die Dunkelheit bot ihnen die nötige Heimlichkeit, und so verabschiedete sie sich zart von den anderen Anwesenden und schlich beinahe unsichtbar aus dem großen Saal.

Ein Flüstern im Schatten, ein vertrautes Klopfen an einer alten Holztür. Evelyn öffnete sie gerade so weit, dass Edmund eintreten konnte. Bei Kerzenschein erleuchtet, schlossen sie sich sofort in eine leidenschaftliche Umarmung, wobei der Raum mit einer intensiven Wärme erfüllt wurde.

„Evelyn“, murmelte er gegen ihren Hals, „deine Nähe lässt mich den Verstand verlieren.“

„Und meine Sehnsucht nach dir lässt mich mein Herz öffnen“, flüsterte sie zurück und spürte, wie ihre Worte von Liebe und Verlangen durchdrungen waren.

Edmunds Lippen fanden ihre in einem sinnlichen Kuss, langsam und doch von einer tiefen Leidenschaft durchdrungen. Seine Hände wanderten über ihren Rücken, erkundeten das weiche Material ihres Kleides, bevor sie es mit bedächtigen Bewegungen nach unten schoben. Evelyns Atem wurde schneller, während sie seine Berührungen erwiderte, ihre Hände über seine Brust und den festen Hals gleiten ließ.

Die Kleidung fiel wie beiläufig von ihren Körpern, bis sie nackt, zart, verletzlich und gleichzeitig schützt vor ihm stand. Die Kerzen flackerten und warfen sanfte Schatten auf ihre Haut, als Edmund sie sanft auf das breite Bett sinken ließ.

Ihre Körper verschmolzen zu einer Einheit, jede Berührung, jeder Kuss war von ungezähmtem Verlangen geprägt. Evelyn fühlte, wie ihre Seele mit jeder Bewegung tief in ihn eindrang. Edmunds Hände und Lippen erkundeten sie, verliehen ihr ein Gefühl von Wärme und Erfüllung, das sie niemals zuvor gekannt hatte.

Die Nacht wurde von leisen Flüstern und dem Rhythmus ihrer verschlungenen Körper gefüllt. Ihre Liebe fand Ausdruck in jedem verzehrenden Kuss, jedem zärtlichen Hauch, jeder innigen Berührung, die das Verlangen in ihren Herzen nährte und sie zunehmend ineinander verschloss. In diesem Moment gehörte ihnen die Welt, und alle Sorgen und Pflichten waren nichts mehr als entfernte Erinnerungen.

Als der Morgen dämmerte und das erste Licht des Tages durch die Fenster fiel, lagen Evelyn und Edmund eng aneinandergeschmiegt beieinander. Ihre Atemzüge begannen sich zu beruhigen, während die Nachglut ihrer Liebesnacht noch immer in ihren Herzen glomm.

„Niemand darf jemals von dieser Nacht erfahren“, flüsterte Edmund, seine Stirn gegen ihre lehnend.

„Niemand wird es wissen“, versicherte Evelyn leise, ihre Hände zärtlich in seine lockenden Haare vergrabend. „Diese Nacht gehört nur uns.“

Mit einem letzten zärtlichen Kuss schlossen sie die Augen, wissend, dass sie sich in diesem stillen, verborgenen Paradies, ein ewiges Gelübde abgelegt hatten – ein Liebesversprechen, das trotz aller Widrigkeiten in ihren Herzen weiterleben würde. Und während die Welt um sie herum erwachte, erkannten Evelyn und Edmund, dass ihre Liebe die wahrhaftigste Verbindung war, die sie je erfahren würden. Eine Liebe, die niemals ganz verborgen bleiben konnte, denn sie strahlte in ihren Augen und brannte in ihren Seelen.

Kapitel 8: Erwachen in Ekstase

Als das erste Licht des Morgengrauens das Zimmer streifte, hörte Evelyn das sanfte Rauschen der Blätter und das beruhigende Lied der Vögel, die den neuen Tag begrüßten. Ihre Bewegungen waren sanft und kaum wahrnehmbar, als sie sich an den warmen Körper von Edmund schmiegte, dessen Atemzüge tief und gleichmäßig waren. Doch mit jedem Atemzug spürte sie, wie der glimmende Funke ihrer Nacht erneut zu einer Flamme aufloderte.

Edmund erwachte durch die zarte Berührung von Evelyns Hand auf seiner Wange. Er öffnete langsam die Augen und sah in ihr strahlendes Gesicht, das im schimmernden Licht des Morgens wie ein Gemälde aus Licht und Schatten wirkte. Er lächelte und zog sie noch näher zu sich, ihre Körperfülle sich aneinander schmiegend.

„Guten Morgen“, murmelte Evelyn und konnte das sanfte Zittern in ihrer Stimme kaum verbergen. Ihre Hand strich über seine Brust, die muskulös und fest unter ihren zarten Fingern war.

„Guten Morgen, Evelyn“, antwortete Edmund mit einer heiseren Stimme, die von der Kürze des Schlafes und der Intensität ihrer gemeinsamen Nacht sprach. Seine Hände legten sich sanft auf ihre Hüften, zogen sie näher an sich, als sei dies das Natürlichste der Welt.

„Nackt siehst du aus wie eine griechische Göttin“, flüsterte er bewundernd, seine Augen voller Verlangen und Ehrfurcht.

Evelyns Herz hämmerte in ihrer Brust und ihre Wangen röteten sich leicht vor Stolz und Scham. Sie fühlte sich in diesem Augenblick unglaublich begehrt und zutiefst geliebt. „Wenn das eine Sünde ist, dann begehen wir sie gemeinsam“, murmelte sie und ließ ihre Finger die Linien und Kurven seines Körpers erkunden.

Ihre Lippen fanden sich in einem tiefen und leidenschaftlichen Kuss, der all die zurückgehaltene Sehnsucht und das Verlangen einfing, die die Nacht und den Morgen durchzogen hatten. Edmunds Hände wanderten über ihren Rücken, erkundeten jede Strecke und jeder Berührung entzündete ein weiteres Feuer in ihr.

Die zärtliche Wärme ihrer Haut gegen seine eigene ließ beiden den Atem stocken, als sie sich weiter in den Bann ihres Verlangens zogen. In aller Stille schloss die Welt ihre Türen vor ihnen, und der Raum war erfüllt von den sanften, süßen Lauten des Verlangens und der Hingabe.

„Evelyn“, flüsterte Edmund heiser, als er sie sanft wandte und ihre Augen in einem Moment unendlicher Zärtlichkeit und Leidenschaft einfing. „Jede Berührung von dir macht mich nur noch hungriger nach dir.“

„Und ich nach dir“, antwortete Evelyn leise, während ihre Hand zu seiner Wange wanderte, um seinen Kuss zu erwidern.

Mit der Eleganz und Erhabenheit von Liebenden, die ihre Seelen ineinander verloren hatten, ergriff die Leidenschaft sie erneut. Sie bewegten sich in einem sinnlichen Tanz, einem intensiven Austauschen ihrer Herzen und Seelen. Jede Berührung, jeder Kuss, jeder gedehnte Moment der Intimität war eine neue Entdeckung, etwas, das sie nur miteinander erleben konnten.

Sie waren zu einem Ganzen verschmolzen, erhielten ihre Grenzen je mit einem solchen Glanz und Anmut, dass es keine Sünde sein konnte – nicht in ihren Augen, nicht in ihren Herzen. Der Raum pulsierte mit ihrer Liebe, eine so starke und intensive Kraft, dass selbst der Morgen nicht bleiben konnte.

Am Ende lagen sie wieder ineinander verschlungen. Evelyn stahl sich einen scheuen Blick auf Edmund, dessen Gesicht mit einem Ausdruck reiner Zufriedenheit und Zärtlichkeit erfüllte war. „In deinen Armen zu wachen, fühlt sich wie der einzige Ort an, an dem ich jemals sein möchte“, murmelte sie, ihre Stimme war ein ruhiger Fluss von Emotionen.

„Und es gibt keinen anderen Ort, an dem ich dich haben möchte“, antwortete Edmund und zog sie fest in seine Arme.

Mit einem leisen Seufzen ließ Evelyn sich gegen seine Brust sinken und fühlte sich sicher und unendlich glücklich. Die Welt mochte über sie urteilen und die Konventionen könnten sie aufhalten, aber hier, im Verborgenen des Morgengrauens, hatten sie eine Liebe gefunden, die jedes Urteil überdauern würde.

Der heutige Tag würde eine Welt voller Herausforderungen und Erwartungen bringen, doch Evelyn und Edmund hatten die Gewissheit, dass in ihren Herzen eine gemeinsame Zukunft auf sie wartete, die keine Sünde und keine Schuld und nur reines, wahres Verlangen und Liebe kannte.

Kapitel 9: Geflüster in der Gesellschaft

Der Nachmittag des folgenden Tages brachte das sonore Klopfen der Pferdehufe und das Rauschen der Kutschenräder, die die Gäste zum großartigen Nachmittagstee ins Herrenhaus der Rutherfords brachten. Das Anwesen war in festlichen Glanz gehüllt, überall waren Bedienstete damit beschäftigt, die letzte Vorbereitungen zu treffen. Feinste Porzellangeschirr, frisch geschnittene Blumen und die erlesensten Tee- und Gebäcksorten wurden sorgfältig arrangiert.

Evelyn ermahnte sich zu äußerster Disziplin, als sie sich, makellos gekleidet, in den Salon begab. Ihr elegantes Kleid aus schimmerndem Seidenorganza stach hervor in der Menge, und sie erlangte schnell die Aufmerksamkeit der wichtigsten Gäste. Doch während ihre äußere Erscheinung nach wie vor perfekt war, versteckte sich hinter ihrer Fassade ein innerer Tumult der Gefühle und des Verlangens.

Als die Gäste in den Raum strömten, nahmen die Gespräche und das Gelächter zu. Evelyn konnte die Blicke, die ihr zugeworfen wurden, spüren – einige bewundernd, andere skeptisch. Lord Rutherford trat neben sie und bot ihr leicht lächelnd seinen Arm an. „Ich hoffe, der Nachmittag bereitet Ihnen Freude, Lady Evelyn“, sagte er leise, seine Augen voller Zärtlichkeit.

„Ich bin sicher, dass es so sein wird“, antwortete Evelyn und spürte erneut das vertraute Knistern, das seine Nähe in ihr hervorrief. Sie war fest entschlossen, ihre Gefühle zu verbergen – zumindest solange sie von neugierigen Augen umgeben waren.

Während die Gesellschaft sich in angeregten Gesprächen vertiefte und der Duft von frisch aufgebrühtem Tee durch den Raum zog, bemerkte Evelyn, dass einige Damen verstohlene Blicke in ihre Richtung warfen. Ihr Flüstern war unausgesprochen und dennoch überall spürbar.

Lady Catherine Whitmore, bekannt für ihre scharfen Zunge und ihren Instinkt für Gerüchte, kam näher und konnte ihre Neugier kaum verbergen. „Lady Evelyn, wie wunderbar, Sie hier zu sehen“, begann sie mit einem übertrieben freundlichen Lächeln. „Ich habe gehört, dass Sie eine vielversprechende Verbindung zum Earl aufgebaut haben. Zu schade, dass wir Sie gestern Abend so früh verloren haben.“

Evelyn, deren Herz bei diesen Worten einen Schlag aussetzte, wusste genau, warum Catherine diese Bemerkung machte. „Oh, Lady Catherine“, sagte sie mit einem kühlen, aber höflichen Lächeln, „ich war ein wenig müde von den Aktivitäten des Tages. Es ist manchmal notwendig, sich zu erholen.“

Catherine nickte, aber ihr Blick glitt schnell zu Lord Rutherford, der nun neben Evelyn stand. „Lord Rutherford, es scheint, dass Ihre Gesellschaft gestern Abend viele Herzen bewegt hat, nicht wahr?“

Er lächelte gelassen und strich eine störende Haarsträhne von Evelyns Gesicht. „Es war ein erfreulicher Abend, Lady Catherine. Ich hoffe, jeder hat ihn genauso genossen wie ich.“

Während die Gespräche sich weiterentwickelten, konnte Evelyn spüren, dass das Tuscheln in den Ecken und der unausgesprochene Verdacht überall zu sein schien. Die feine Gesellschaft, immer auf der Suche nach neuen Geschichten und Skandalen, hatte das Auge auf sie und Edmund geworfen. Und die Nähe, die sie teilten, blieb kein verborgenes Geheimnis.

In einem sanften Moment zotz Rutherford Evelyn vorsichtig auf die Seite des Raumes, weg von den neugierigen Blicken der Gäste. „Evelyn“, murmelte er mit einem besorgten Ausdruck in seinen Augen, „sie haben uns unter der Lupe. Was sollen wir tun, um die Gerüchten zu besänftigen?“

Evelyn lächelte sanft und legte ihre Hand auf seine Brust. „Wenn unsere Liebe wahr ist, Edmund, dann darf uns die Gesellschaft nicht trennen. Aber vielleicht sollte unsere Nähe – zumindest in der Öffentlichkeit – einen Hauch weniger intensiv erscheinen.“

Edmund nickte, seine Sorgen schienen sich etwas zu beruhigen. „Du hast Recht, Evelyn. Unsere Liebe ist stärker als alle Urteile. Doch wir müssen klug und vorsichtig sein.“

Zurück im allgemeinen Rahmen des Tees, taten sie alles, um die aufkeimende Gerüchteküche durch diskrete Gesten und gedämpfte Nähe zu beruhigen. Sie unterhielten sich mit den Gästen, erörterten Themen von allgemeinem Interesse und teilten höfliche Lächeln und Blicke, die die wahre Tiefe ihrer Gefühle verbargen.

Das unerbittliche Flüstern der Gesellschaft blieb jedoch ein ständiges Hintergrundrauschen. Evelyn und Edmund wussten beide, dass es ein Tanz der Diplomatie war, ein Spiel der Verstellung und der inneren Stärke. Sie mussten ihre Liebe bewahren und gleichzeitig den Erwartungen gerecht werden.

Doch als die Gesellschaft sich allmählich zerstreute und der Abend seinen ruhigen Abschluss fand, standen sie erneut für einen Augenblick allein. Edmund legte sanft seine Hände auf Evelyns Schultern und sah sie tief an. „Evelyn, wir werden den Herausforderungen dieser Welt als Einheit begegnen.“

„Ja, Edmund“, antwortete Evelyn mit sicherer Stimme und einem verliebten Lächeln. „Unsere Liebe wird diese Flüstern überleben und in der verborgenen Stärke unserer Herzen triumphieren.“

Und so gingen sie zusammen in den beginnenden Abend – eine Liebe, stark und unerschütterlich, verborgen vor neugierigen Blicken, aber für immer in ihren Herzen. Ein neues Kapitel wartete auf sie, und sie würden es gemeinsam schreiben, trotz aller Geheimnisse und Herausforderungen.

Kapitel 10: Erschöpfung im Sturm der Leidenschaft

Der Mond stand hoch am Himmel und goss silbernes Licht auf das Anwesen, als Evelyn und Edmund sich wieder einmal in den schützenden Schatten der Nacht fanden. Die Gesellschaft war längst zur Ruhe gekommen, doch ihre Herzen brannten in einem unstillbaren Feuer, das sie erneut zusammenführte. Die Herausforderungen des Tages, das Tuscheln der feinen Gesellschaft, all dies hatte nur ihre Leidenschaft angefacht.

Das gedämpfte Licht der Kerzen im Zimmer warf flackernde Schatten auf den alten Eichenboden, als Edmund Evelyn in seine Arme zog. Ihre Küsse begannen sanft und zärtlich, doch bald schon wandelten sie sich zu einem verzweifelten Ausdruck ihres unbändigen Verlangens.

„Evelyn,“ keuchte Edmund atemlos zwischen den Küssen, „meine Seele brennt nach dir, als wäre jede Sekunde ohne dich eine Ewigkeit.“

„Und meine nach dir,“ hauchte Evelyn zurück, ihre Hände wanderten über seinen Rücken und erkundeten jede Linie seiner Muskeln. Ihre Bewegungen waren ein perfekt synchrones Zusammenspiel aus Begehren und Hingabe.

In einer schnellen, fließenden Bewegung fiel Evelyns Kleid zu Boden, die seidigen Stoffe erzeugten ein sanftes Rascheln, während sie auf die Holzdielen sanken. Edmunds Hände waren überall, jeder Fingerstrich entfesselte eine neue Welle der Lust, die durch ihren Körper jagte. Sie spürte jede Berührung, als wäre sie durch ein elektrisierendes Feuer gekennzeichnet.

Ihre Körper verschmolzen zusammen in einem Rhythmus der Leidenschaft, der jede Porze durchdrang und sie in einem niemals enden wollenden Sturm der Liebe umschloss. Die Welt um sie herum verblasste, und für diese Augenblicke waren sie die einzigen beiden Menschen, die je existiert hatten. Tief im Inneren wusste beide, dass ihre Verbindung etwas Außergewöhnliches war, eine Liebe, die selbst die durchdringendsten sozialen Gerüchte und die härtesten Herausforderungen überstehen konnte.

Das schwere Atmen und die leisen, sehnsüchtigen Klänge erfüllten den Raum, als Evelyns und Edmunds Bewegungen zunehmend wilder und ungezügelter wurden. Wie in einem hitzigen Tanz der völligen Hingabe, verlor sich das Paar immer tiefer in der Ekstase ihrer Liebe.

„Evelyn,“ stöhnte Edmund, sein Körper an der Grenze seiner Kräfte, „du bist mein alles – in dieser Realität und in jeder erdenklichen Traumwelt.“

„Und du bist meiner,“ erwiderte Evelyn, ihre Worte kaum einen Hauch, während ihre Nägel zart über seine Haut strichen. „Nie zuvor habe ich so gefühlt... so gelebt.“

Die Zeit schien stillzustehen, als ihre Leidenschaft den Höhepunkt erreichte. Jeder Muskel ihres Körpers war angespannt, jeder Nerv auf das Äußerste gereizt, und in diesem Sekundenbruchteil verschmolzen ihre Seelen zu einer einzigen glühenden Entität. Der Höhepunkt ihrer Liebe war so intensiv, dass sie sich umklammerten, als würde das Festhalten sie vor dem Auseinanderbrechen bewahren.

Als ihre Bewegungen langsamer wurden und die Nachwirkungen der intensiven Leidenschaft einsetzten, sanken sie erschöpft auf die weichen Kissen zurück. Ihre Körper glühten von der Hitze, ihre Haut feucht vom Schweiß und glänzte im Mondlicht. Evelyn lag an Edmunds Brust, die Reste ihrer Atemzüge, ein sanftes Nachspiel des Sturms, der über sie hinweggefegt war.

„Evelyn,“ flüsterte Edmund sanft und strich mit einer zärtlichen Geste eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht, „jedes Mal, wenn ich dich berühre, fühle ich mich, als wäre die Welt für diesen einen Augenblick in Perfektion geschaffen.“

Evelyn hob ihren Kopf und sah ihm in die Augen, das Funkeln der Sterne spiegelte sich in ihren eigenen wider. „Edmund, ich fühle mich bei dir lebendig, mehr als ich es je für möglich gehalten hätte.“

Ein friedliches Schweigen legte sich über sie, nur unterbrochen vom gelegentlichen knarrenden Geräusch des alten Bettrahmens. Ihre Herzen beruhigten sich allmählich, doch eine tiefe, heilige Erschöpfung hatte sie beide in ihren Armen.

Das Verlangen war wie ein stiller Strom, der durch ihre Venen floss, noch immer nagend und lebendig, aber milder nun, als sie sich aneinander schlossen und die Wärme ihrer Nähe genossen.

„Lass die Welt uns ihre Blicke und ihr Geflüster entgegenwerfen,“ murmelte Evelyn schließlich, die Müdigkeit und das Glück in ihrer Stimme unüberhörbar, „solange ich dich habe, Edmund, kann ich allem entgegentreten.“

„Und ich werde an deiner Seite stehen, Evelyn,“ antwortete Edmund leise, seine Augen halb geschlossen, „für immer.“

So schliefen sie ein, eng umschlungen, während der Mond über ihnen wachte und ihre Liebe unter dem glitzernden Nachthimmel verborgen hielt. Ihre erschöpfte Hingabe war ein wilder Tanz der Unsterblichkeit, ein Beweis dafür, dass ihre Liebe selbst in den dunkelsten Nächten des Flüsterns und der Geheimhaltung brennen würde.

Kapitel 11: Benehmen in der Öffentlichkeit

Der Nachmittagssonnenschein tauchte das Anwesen in ein warmes, goldenes Licht und zauberte prächtige Schatten auf die geschmackvoll angeordneten Gärten und die majestätische Architektur des Herrenhauses der Rutherfords. Die frische Luft war erfüllt vom Duft von Rosen und Lavendel, während die prächtigen Kutschen mit Bediensteten und feinen Gästen ankamen, um die bevorstehende Gartenparty zu genießen.

Evelyn und Edmund hatten das Kunststück perfektioniert, ihre leidenschaftliche Affäre geschickt zu verbergen. Es war eine unsichtbare Choreografie der Blicke und Gesten, die beim Sonnenaufgang und in der Einsamkeit der Nacht zur vollen Blüte kam, aber bei gesellschaftlichen Anlässen meisterhaft verborgen wurde.

Evelyn trug ein himmelblaues Kleid mit einer schmalen Taille und einem zarten Spitzenbesatz, der ihre Anmut und Eleganz betonte. Ihre dunkelblonden Locken fielen perfekt über ihre Schultern und glänzten im Tageslicht. Edmund war ebenso tadellos gekleidet, seine dunkle Weste und der makellose Frack ergänzten die natürliche Eleganz seiner Haltung.

Als sie auf dem gepflegten Rasen des Anwesens standen und die lebhaften Gespräche und das Gelächter um sich herum beobachteten, war ihre Nähe fast unbemerkbar. Sie tauschten nur formelle Begrüßungen unter den Blicken der Gäste und hielten sich respektvoll und höflich an die starren Protokolle der feinen Gesellschaft.

„Lady Evelyn, Sie sehen heute strahlend aus,“ sagte Sir William, ein älterer, aber äußerst wohlmeinender Gentleman, der an der Seite seiner Frau, Lady Margaret, stand. „Diese Gartenparty scheint genau das zu sein, was wir nach den anstrengenden Tagen brauchen.“

„Es ist ein herrliches Ereignis, Sir William,“ antwortete Evelyn höflich und schenkte ihm ein angenehmes Lächeln. „Ich hoffe, Sie können den Nachmittag genießen.“

Edmund stand einige Schritte entfernt und führte angeregte Gespräche mit anderen Gästen. Er war charmant und aufmerksam, wissend, dass jede Geste und jedes Wort unter kritischer Beobachtung stand. Seine Augen trafen gelegentlich Evelyns Blick, jedoch immer in einer Weise, die nichts dem Zufall überließ.

„Lord Rutherford, Ihre Gartenanlage ist beeindruckend,“ bemerkte Lady Catherine Whitmore, deren stechende Blicke und spitze Zunge berüchtigt waren. „Wie gedeihen Ihre Rosen in dieser Saison?“

„Großartig, Lady Catherine,“ antwortete Edmund freundlich, „ich habe viel Zeit damit verbracht, sicherzustellen, dass sie in vollem Glanz erblühen.“

Die Musik des Streichquartetts klang sanft durch die Luft und die Gäste bewegten sich zu den rhythmischen Melodien. Evelyn und Edmund verloren sich in der höflichen, unauffälligen Interaktion der feinen Gesellschaft, tauschten vorsichtige Kommentare und Lächeln aus, während ihre wahren Gefühle hinter einem Schleier der Diskretion verborgen blieben.

In einer beiläufigen Bewegung streife Edmund sanft Evelyns Hand, während sie nebeneinander den Aufenthalt bei den Gästen fortsetzten. Es war eine vergängliche Berührung, die jedoch beide durch ein unsichtbares Band verband, ihre Leidenschaft verraten durch den schnellen Funkeln in ihren Augen.

„Es ist erfreulich, dass so viele gekommen sind,“ flüsterte Evelyn an einem ruhigen Moment zu Edmund, während sie eine Pause am Rande des Gartens machten.

„In der Tat,“ antwortete Edmund und ließ seine Hand kurz auf den ihren ruhen, bevor er sie wieder zurückzog. „Aber es sind die Augen, die uns beobachten, die uns stets wachsam sein lassen.“

Evelyn nickte und hielt das strahlende Lächeln aufrecht, während sie sich mental darauf vorbereitete, den nächsten Gast anzusprechen. Sie wussten beide, wie wichtig es war, ein tadelloses Benehmen zu zeigen, während die Gesellschaft stets bereit war, jedes Fehltritten mit neugierigen Augen zu verfolgen.

Das Fest setzte sich fort und die Gäste genossen die kulinarischen Köstlichkeiten und den erlesensten Champagner. Evelyn und Edmund bewegten sich wie auf einem Spielfeld der Diplomatie, jeder Schritt sorgfältig geplant, kein Blick zu lange verweilt, keine Berührung zu intensiv.

Doch hinter dieser Oberfläche blieb ihre Leidenschaft lebendig, verborgen zwischen den höflichen Gesten und den gesellschaftlichen Anforderungen. Ihre Augen trafen sich noch einmal, und für einen flüchtigen Moment war dort ein unausgesprochenes Versprechen, ein stilles Gelübde, das die Nacht erneut ihr wahrer Zufluchtsort sein würde.

Als die Gartenparty sich dem Ende näherte und die Gäste langsam abzogen, atmeten Evelyn und Edmund tief durch. Sie wussten, wie wichtig es war, ihre Liebe zu schützen, und dies war eine ständige Prüfung ihrer Disziplin und ihres Mutes.

„Lord Rutherford,“ sagte Evelyn leise, als die letzten Gäste sich verabschiedeten, „ich freue mich, dass das Fest ein Erfolg war.“

„Lady Evelyn,“ erwiderte Edmund mit einem warmen Lächeln, „Ihr Beitrag hat es erst zu einem solchen gemacht.“

Mit einem letzten Einklang ihrer Herzen gingen sie getrennt zurück in die schützenden Mauern des Herrenhauses, wissend, dass die Nacht ihnen eine Flucht bieten würde, wohin sie erneut ihre wahre Liebe entfalten konnten – eine Liebe, die weder Gesellschaft noch Protokoll jemals trennen konnte.

Kapitel 12: Rivalin im Verborgenen

Die Tage nach der großartigen Gartenparty vergingen wie im Flug, doch Evelyns Herz fühlte immer wieder das Flattern der Unsicherheit, wenn sie an ihre Position in Edmunds Leben dachte. Trotz der tiefen, unausgesprochenen Bindung zwischen ihnen wusste sie, dass es immer Personen geben würde, die ihre eigene Vorstellung von richtig und falsch einbringen wollten.

Besonders eine Person in der Gesellschaft tat sich hervor: Lady Arabella Statham, bekannt für ihre blendende Schönheit und ihre scharfsinnige Intrige. Diese Dame war keineswegs gewillt, Edmund einfach Evelyn zu überlassen. Ihr Interesse an Edmunds Stellung und Besitz war kein Geheimnis, und ihre Eitelkeit trieb sie zu mehr als nur schüchternen Flirts.

Eines warmen Nachmittags, als Evelyn in der Bibliothek des Anwesens verwalterische Tätigkeiten erledigte, hörte sie Schritte im Flur und kurz darauf ein Lachen. Dieses Lachen gehörte Arabella, und es war herzhaft und verführerisch. Evelyn ließ ihre Bücher sinken und trat vorsichtig zur Tür, um einen Blick zu erhaschen.

Edmund stand dort, sichtlich irritiert, während Arabella sich direkt vor ihm positionierte, den Weg blockierend. Sie trug ein eng anliegendes Kleid von kräftigem Schwarz, das auffallend ihre Figur betonte, und ihre dunkelroten Locken fielen wie goldene Flammen über ihre Schultern.

„Lord Rutherford,“ schnurrte Arabella, „es ist so selten, dass wir Gelegenheit haben, direkt zu sprechen. Immer sind Sie umringt von all den anderen.“ Ihre Stimme schmeichelte. Sie legte eine schamlose Hand auf Edmunds Arm, ihre Fingernägel leicht in seine Haut grabend.

„Lady Arabella,“ begann Edmund höflich, aber distanziert, „ich bedauere, dass wir nicht mehr Gelegenheit hatten, uns zu unterhalten. Dennoch mache ich darauf aufmerksam, dass ich momentan beschäftigt bin.“

Arabella lachte leise, eine Mischung aus Belustigung und Verführung lag in der Luft. „Ich bin sicher, meine Störung wird Ihnen nicht lange Schwierigkeiten bereiten. Ich habe oft daran gedacht, wie gut wir beide doch zusammen aussehen würden – die Gesellschaft würde zustimmen, nicht wahr?“

Evelyn, die hinter der leicht geöffneten Tür stand und jedes Wort mit angehaltenem Atem verfolgte, fühlte einen Stich der Eifersucht in ihrem Herzen. Arabella war tatsächlich wunderschön, und ihr schamloses Verhalten war ein Versuch, Edmund in eine Nähe zu drängen, die sie nicht akzeptieren konnte.

„Meine Dame,“ erwiderte Edmund, und Evelyn hörte die kühle Kontrolle in seiner Stimme, „ich würde Sie bitten, diesen Gedanken zu beenden. Ich schätze Ihre Gesellschaft, aber ich betrachte Sie lediglich als eine wichtige Freundin.“

Arabellas Gesicht verhärtete sich leicht, doch sie ließ ihren Griff auf Edmund nicht los. „Eine Freundschaft, die zu mehr werden könnte,“ beharrte sie, ihre Augen suchten die seinen. „Warum wehren Sie sich so gegen das Offensichtliche?“

In diesem Moment konnte Evelyn nicht mehr stillstehen. Mit erhobenem Kopf trat sie in den Flur, ihre Haltung anmutig und fest. „Lord Rutherford, Lady Arabella,“ sagte sie und deutete eine kurze Verbeugung an. „Ich hoffe, ich störe nicht, aber vielleicht möchte Arabella ihre Diskussion zu einem passenderen Zeitpunkt fortsetzen.“

Arabellas Augen funkelten kalt, als sie Evelyn sah. „Lady Evelyn, wie untypisch von Ihnen, sich in intime Gespräche einzumischen.“

Evelyn blieb ruhig und sammelte all ihre innere Stärke. „Ich möchte lediglich sicherstellen, dass keine Missverständnisse aufkommen, Lady Arabella.“ Sie sah Edmund an, dessen Miene Erleichterung und Dankbarkeit zeigte. „Ich bin sicher, Lord Rutherford hat klare Vorstellungen, was seine Gesellschaft betrifft.“

Edmund nickte und ließ seine Hand leicht über Evelyns gleiten, eine subtile, aber deutliche Geste. „Lady Evelyn hat recht,“ sagte er ruhig, „und ich danke Ihnen für Ihr Verständnis, Lady Arabella.“

Arabella erhob ihre Brauen und lächelte süßlich. „Sehr wohl, meine Damen, aber vergessen Sie nicht – was die Gesellschaft erwartet, kann einflussreich sein. Ich hoffe, Sie beide bleiben bedacht.“

Und damit schritt sie davon, ihr Kleid schwingend, während ein leises Knistern der Spannung in der Luft zurückblieb.

Evelyn atmete tief durch und stand dicht an Edmunds Seite. „Ich wollte nicht indiskret sein, aber ich konnte nicht zusehen, wie sie...“

„Du hast genau richtig gehandelt,“ unterbrach Edmund, seine Augen funkelten liebevoll. „Arabellas Spiel ist durchschaubar, doch du hast gezeigt, dass unsere Bindung dorthin reicht, wo Worte keine Bedeutung haben.“

„Aber ihre Worte... sie wird uns beide weiterhin ins Visier nehmen,“ sagte Evelyn besorgt und sah Edmund tief in die Augen. „Was sollen wir tun?“

„Wir werden stark und klug bleiben,“ erklärte Edmund und zog sie sanft zu sich. „Unsere Liebe ist stärker als jede Intrige. Lass uns souverän und respektvoll auftreten, und sei versichert, dass ich keinen anderen als dich an meiner Seite wünsche.“

Evelyns Herz klopfte beruhigend im Takt ihrer Atemzüge. Sie wusste, dass die feine Gesellschaft eine Bühne voller Intrigen und Täuschungen war, doch ihre Liebe zu Edmund gab ihr die Kraft, jedem Sturm entgegenzutreten. Gemeinsam würden sie diese Herausforderung meistern und ihre Liebe selbst gegen die gewieftesten Rivalinnen behaupten.

Kapitel 13: Versuchung und Treue

Die Sonne begann, hinter den Hügeln zu versinken und färbte den Himmel in einem glühenden Orange als Evelyn die letzte Aufgabe des Tages abschloss. Die Gäste hatten sich verstreut und das Anwesen war in eine friedliche Stille gehüllt. Doch trotz der Ruhe konnte Evelyn ihre Gedanken nicht beruhigen. Arabella war eine Bedrohung, und ihre schamlosen Versuche, Edmund zu verführen, ließen Evelyns Herz schwer werden.

In diesem Moment brachte einer der Bediensteten eine Nachricht zu Evelyn. „Lady Evelyn, Lord Rutherford hat sich in die Bibliothek zurückgezogen. Er wünscht, dass Sie ihn dort aufsuchen.“

Evelyn nickte und bedankte sich höflich. Sie machte sich auf den Weg zur Bibliothek, das Gefühl der Vorahnung wuchs in ihr wie eine dunkle Wolke. Als sie den langen Flur entlangging, hörte sie plötzlich eine flüsternde Stimme und gedämpftes Gelächter.

Vorsichtig trat sie näher und sah, dass die Tür der Bibliothek leicht geöffnet war. Ein Blick durch den Spalt ließ sie erstarren: Arabella war da, und ihre Kleider lagen achtlos auf dem Boden. Ihr nackter Körper war wunderschön, perfekt wie eine griechische Statue, und sie warf sich schamlos Edmund entgegen, dessen Gesicht von unentschlossenem Ausdruck geprägt war.

„Edmund,“ schnurrte Arabella, ihre Stimme war verführerisch und drängend. „Warum verlierst du noch Zeit? Sieh mich an – ich bin bereit, alles für dich zu sein.“

Evelyn hielt den Atem an, ihre Hände begannen leicht zu zittern. Die Szene vor ihr war eine einzige Welle der Verführung, und sie wusste nicht, wie Edmund darauf reagieren würde.

Edmunds Augen flackerten von Arabella zu Evelyn, die nun still in der Tür stand. Er musste eine Entscheidung treffen, eine die ihre Liebe auf die Probe stellen würde.

Mit einem tiefen Atemzug trat Edmund zurück und wandte sein Gesicht ab. „Arabella,“ sagte er kühl, „dies ist nicht der angemessene Weg, um meine Aufmerksamkeit zu gewinnen.“

Arabella runzelte die Stirn, ihre Augen wurden von düsterer Verzweiflung durchzogen. „Aber Edmund,“ flehte sie weiter, „ich kann dir alles bieten – mehr als du dir je erträumt hast.“

„Was ich erträume,“ antwortete Edmund und seine Stimme wurde fest, „ist eine Liebe, die auf Respekt und Hingabe basiert. Und das ist etwas, das ich schon gefunden habe – bei Lady Evelyn.“

Arabella erhärtete sich, ihre Augen funkelten wütend. „Lady Evelyn? Was hat sie, das ich nicht habe?“

„Es geht nicht darum, was sie hat oder nicht hat,“ sagte Edmund und bewegte sich langsam in Evelyns Richtung. „Es geht darum, wer sie ist – und was wir zusammen teilen. Deine Methoden sind nicht geeignet, mein Herz zu gewinnen.“

Mit einem letzten verächtlichen Blick griff Arabella ihre Kleidung und zog sich hastig an. „Du wirst es bereuen, Edmund,“ zischte sie und eilte aus der Bibliothek hinaus, die Tür fest hinter sich verschließend.

Nun stand Edmund allein vor Evelyn, deren Augen voller Gefühle waren – Sorge, Erleichterung und tief verwurzelte Liebe. „Evelyn,“ begann Edmund und trat vertrauensvoll zu ihr, „es tut mir leid, dass du das sehen musstest. Aber du musst wissen, dass meine Loyalität ganz dir gehört.“

Evelyns Herz hüpfte bei seinen Worten. „Die Versuchung war stark, und doch hast du dich für unsere Liebe entschieden,“ flüsterte sie und legte eine Hand auf seine Wange. „Das bedeutet mehr als alles andere."

Er zog sie nah an sich, seine Arme umfassten sie fest und warm. „Es gibt nichts, was unsere Liebe brechen kann,“ sagte er leise. „Nicht diese schamlose Versuchung, nicht die Gesellschaft mit ihren Intrigen. Du bist und bleibst mein Ein und Alles.“

Evelyn schmiegte sich in seine Umarmung und atmete tief durch. Ihre Liebe hatte eine Prüfung überstanden, und sie wusste, dass nichts sie trennen konnte. Die Treue, die Edmund gezeigt hatte, war der unerschütterliche Grundstein ihrer Beziehung.

Wie in einem Tanz der Hingabe und der Erleichterung verschmolzen ihre Körper im sanften Licht der Bibliothek. Sie liebten sich langsam und intensiv, ohne Eile, aber mit einer Tiefe, die nur wahre Liebe im Angesicht der Herausforderungen haben konnte. Ihre Verbindung war ein unzertrennliches Band, stark und klar, und würde die Welt umschlingen und bewahren.

Der Abend verlief in einer stillen Harmonie, und als die Nacht hereinbrach, wussten Evelyn und Edmund, dass sie füreinander bestimmt waren – trotz allen Widrigkeiten. Ihre Herzen pulsierten in einem Rhythmus der Ewigkeit, und ihre Liebe würde die wahren Prüfungen des Lebens überdauern.

Kapitel 14: Der Große Ball

Die Tage vergingen schnell, und als der lang erwartete große Ball näher heranrückte, lag eine spürbare Spannung in der Luft. Das gesamte Anwesen der Rutherfords war in hektischer Aktivität versunken, die Lichter wurden poliert, die Spiegel glänzten und die prächtigen Dekorationen schmückten jeden Saal. Der Ball war nicht nur ein gesellschaftliches Ereignis, sondern auch eine Gelegenheit, Allianzen zu schmieden und Verbindungen zu festigen.

Für Evelyn war dieser Abend besonders wichtig. Es war ihre Chance, die Beziehungen zu stärken und gleichzeitig die verstohlenen Blicke und das Tuscheln über ihre Beziehung zu Edmund ein für alle Mal zum Verstummen zu bringen. Die Bediensteten halfen ihr beim Ankleiden, und bald war sie in einen tiefroten, samtenen Ballkleid gehüllt, das ihre natürliche Eleganz unterstrich.

Mary, ihre treue Zofe, steckte die letzten Haarsträhnen hoch und befestigte sie mit Schmucknadeln. „Lady Evelyn, Sie sehen aus wie eine Königin“, sagte sie bewundernd und trat einen Schritt zurück, um ihr Kunstwerk zu betrachten.

Evelyn lächelte nervös. „Danke, Mary. Heute Abend muss alles perfekt sein.“

Zur gleichen Zeit bereitete sich Edmund in seinem Arbeitszimmer vor. Sein schwarzer Frack und die blendend weiße Weste gaben ihm die Anmut und den Charme eines echten Aristokraten. Seine Gedanken wanderten immer wieder zu Evelyn und an ihre uneingeschränkte Unterstützung.

Der große Saal war bereits gefüllt, als Edmund und Evelyn, Seite an Seite, die Treppe hinuntergingen. Der Saal war ein Meer aus Lichtern, die Musik klang fröhlich und die Gäste wurden in einem weiten Spektrum von warmen Farben eingehüllt.

Während Edmund den Raum betrat, wurden die Blicke aller auf ihn gelenkt. Er war ein Bild der Ruhe und Eleganz und trug seine Macht wie eine zweite Haut. Evelyn an seiner Seite stahl jedoch jedem den Atem. Augen funkelten und flüsternde Kommentare wurden hinter Fächern und Gläsern ausgetauscht. Neugierig und begehrlich musterten die Gäste das Paar, jedoch schien keiner es offen zu kommentieren.

Die ersten höflichen Begrüßungen verliefen problemlos, und bald füllten die Klänge des Orchesters den Raum, als die Gäste zu tanzen begannen.

„Lady Evelyn,“ rief Lady Catherine Whitmore und trat auf sie zu, „so schön, dass Sie heute Abend hier sind. Es gibt gerüchteweise Fragen über diese wunderbare Verbindung zwischen Ihnen und Lord Rutherford.“

Evelyn lächelte höflich und straffte die Schultern. „Ich versichere Ihnen, Lady Catherine, dass Lord Rutherford und ich gemeinsam viele Dinge besprochen haben. Heute Abend ist ein weiterer Schritt zur Festigung dieser Verbindung.“

„Interessant,“ erwiderte Lady Catherine mit einem durchdringenden Blick. „Ich wünsche Ihnen Glück dabei.“

Evelyn fühlte die Prüfung in Catherines Blick, doch sie ließ sich nicht beirren. Als Edmund seinen Arm um sie legte und sie zu sich zog, wusste sie, dass sie nicht alleine war.

„Möchten Sie mit mir tanzen, Evelyn?“ fragte Edmund sanft, seine Augen strahlten vor Zuneigung.

„Natürlich, Edmund,“ antwortete Evelyn und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen.

Die Musik setzte ein, und sie glitten elegant über das Parkett. Inmitten der sich drehenden Paare und funkelnden Lichter fühlte Evelyn das beruhigende, gleichmäßige Schlagen seines Herzens gegen ihre Brust. Ihre Bewegungen waren synchron, und es schien, als ob die Welt um sie herum verstummte.

„Evelyn,“ flüsterte Edmund, während sie sich in der Bewegung wiegten, „unser heutiger Auftritt ist unglaublich wichtig. Es ist unsere Chance zu zeigen, dass unsere Liebe stark ist, dass wir bereit sind, jede Herausforderung zu meistern.“