Zypern - Elisabeth Petersen - E-Book

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Elisabeth Petersen

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Beschreibung

EINLEITUNG Willkommen auf Zypern Aphrodite, die griechische Göttin der Schönheit, betrat auf Zypern dem Mythos zufolge erstmals irdischen Boden. Die aus dem Schaum des Meeres Geborene erwählte die Insel Kypros als Ausgangspunkt und Zentrum ihrer göttlichen, sich in der Liebe entfaltenden Existenz. »Blüten sprossen unter den Schritten der Füße«, so beschreibt der griechische Epiker Hesiod um 700 v. Chr. den ersten irdischen Auftritt der Schönheit. Zu diesen Worten hatten ihn gewiss die Vielfalt und Fülle zyprischer Flora inspiriert. Bis auf den heutigen Tag besteht die Verlockung der Insel in ihrer üppigen Vegetation, die vor allem im Frühjahr und frühen Sommer bezaubert – im Zusammenspiel mit einer waldreichen Bergwelt im Inselinneren und dem klaren Blau des Meeres, das die weiten Strände umspült. Etwa 2,5 Millionen Touristen kommen jährlich nach Zypern, eine regelrechte Invasion, die die einst göttliche Idylle zumindest in den großen Strandresorts heute sehr weltlich erscheinen lässt. Vielen Besuchern gefällt die brodelnde Lebendigkeit; wer dagegen Stille und Beschaulichkeit vorzieht, kommt in den kleinen Orten und Dörfern auf seine Kosten. Die Besatzung durch Fremde ist auf Zypern nichts Neues: Griechen, Phönizier, Assyrer, Perser, Alexander der Große und seine ägyptischen Nachfolger, Römer, Byzantiner, Kreuzritter, Venetier, Türken und zuletzt die Briten wechselten sich in den vergangenen Jahrtausenden ab als Beherrscher der Insel. Hinterlassen haben die Invasoren eine kulturelle Vielfalt, die heute neben den Schönheiten der Natur Zyperns größten Schatz darstellt. Die machtpolitischen Auseinandersetzungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schufen indessen eine nachhaltig schmerzende Wunde: die Teilung in einen türkisch dominierten Norden und einen griechisch ausgerichteten Süden. Reisende können heute jedoch die gesamte Insel im Verlauf einer einzigen Reise erkunden. Natur und Kultur haben auf Zypern so viel zu bieten, dass man die Insel am besten auf mehreren Reisen mit verschiedenen Schwerpunkten kennenlernt. Zur Wiederkehr verlockt schon allein die herzliche Freundlichkeit der Menschen. Diese begegnet Besuchern ganz besonders in den kleinen, ländlichen Orten, wo die Bewohner ihnen mitunter kleine Geschenke machen – eine Hand voll Kirschen, Aprikosen, Mandeln oder Nüsse, wie es die Jahreszeit eben zulässt. Kopiaste! Seien Sie von Herzen willkommen!

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Seitenzahl: 136

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Zypern
ZYPERN
© Lusky/iStockphoto
Die Autorinnen
Elisabeth Petersen arbeitete im Anschluss an das Studium der Germanistik und Geschichte lange Jahre als Lehrerin. Ende der 1980er Jahre entstanden erste literarische (Jugendbücher) und journalistische Arbeiten. Die Lust am Schreiben zusammen mit der Lust am Reisen brachten sie zum Reisejournalismus.
Petra Sparrer ist als freie Journalistin, Reisebuchautorin, Lektorin und Projektmanagerin für Verlage sowie als Übersetzerin aus dem Französischen und Englischen im eigenen Redaktionsbüro in Köln tätig (www.psvonunterwegs.de). Für den Vista Point Verlag schrieb sie mehrere Reiseführer, u. a. zu Frankreich, London und Brüssel. 

Zypern

Top 10 & Willkommen

Willkommen auf Zypern

Top 10 – Das müssen Sie gesehen haben

Chronik

Stadttour Nikosia

Das geteilte Herz Zyperns

Rundgang im Südteil, in der Hauptstadt der Republik Zypern (Lefkosía)

Rundgang im türkischen Nordteil (Lefkoşa)

Umgebung von Nikosia

Service-Informationen Nikosia

Südteil (Lefkosía)

Nordteil (Lefkoşa)

Vista Points - Sehenswertes

Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten

SÜDZYPERN – DER GRIECHISCHE TEIL

Kap Gréco und der Südosten

Ayía Nápa

Protarás

Paralímni

Lárnaca und Umgebung

Lárnaca/Larnaka

Lemesós und der Süden

Páno Léfkara

Choirokoitia

Kalavasós und Tóchni

Governor’s Beach und Zygi

Amathous

Lemesós/Límmasol

Kolóssi

Koúrion

Heiligtum des Apollon Hylates

Pissoúri Beach und Aphrodite-Felsen

Pafós und der Westen

Koúklia/Paléo Páfos

Agía Paraskevi und Wasserpark Aphrodite

Páfos

Lémpa und Émpa

Coral Bay

Akámas-Halbinsel

Latchí und das Bad der Aphrodite

Pólis

Tróodos-Gebirge

Kloster Kykkos

Galáta-Kakopetriá

Tróodos

Páno Plátres

Ómodos und Foiní

NORDZYPERN – DER TÜRKISCHE TEIL

Famagústa und die Karpaz-Halbinsel

Famagústa (Ammochostos)

Sálamis

Barnabas-Kloster

Iskele (Trikomo)

Bogaz

Kaplica (Davlos) und Kantara

Büyükkonuk

Karpaz-Halbinsel

Girne und die Nordküste

Girne (Kyrenia)

Güzelyurt (Morfou)

Lefke (Lefgios)

Solí

Vouni

Service von A bis Z

Zypern in Zahlen und Fakten

Anreise, Einreise

Auskunft

Automiete, Autofahren

Diplomatische Vertretungen

Einkaufen

Essen und Trinken

Feiertage, Feste:

Feiertage:

Geld, Kreditkarten

Hinweise für Menschen mit Handicap

Internet

Klima, Kleidung, Reisezeit

Medizinische Versorgung

Mit Kindern auf Zypern

Nachtleben

Notfälle, wichtige Rufnummern

Öffnungszeiten

Post, Briefmarken

Presse und Rundfunk

Rauchen

Sicherheit

Sport und Erholung

Sprachhilfen

Strom

Telefonieren

Trinkgeld

Unterkunft, Camping

Verkehrsmittel

Zeitzone

Zoll

Extras - Zusatzinformationen

Impressum

Top 10 & Willkommen
Willkommen auf Zypern
Aphrodite, die griechische Göttin der Schönheit, betrat auf Zypern dem Mythos zufolge erstmals irdischen Boden. Die aus dem Schaum des Meeres Geborene erwählte die Insel Kypros als Ausgangspunkt und Zentrum ihrer göttlichen, sich in der Liebe entfaltenden Existenz. »Blüten sprossen unter den Schritten der Füße«, so beschreibt der griechische Epiker Hesiod um 700 v. Chr. den ersten irdischen Auftritt der Schönheit. Zu diesen Worten hatten ihn gewiss die Vielfalt und Fülle zyprischer Flora inspiriert.
Bis auf den heutigen Tag besteht die Verlockung der Insel in ihrer üppigen Vegetation, die vor allem im Frühjahr und frühen Sommer bezaubert – im Zusammenspiel mit einer waldreichen Bergwelt im Inselinneren und dem klaren Blau des Meeres, das die weiten Strände umspült. Etwa 2,5 Millionen Touristen kommen jährlich nach Zypern, eine regelrechte Invasion, die die einst göttliche Idylle zumindest in den großen Strandresorts heute sehr weltlich erscheinen lässt. Vielen Besuchern gefällt die brodelnde Lebendigkeit; wer dagegen Stille und Beschaulichkeit vorzieht, kommt in den kleinen Orten und Dörfern auf seine Kosten.
Die Besatzung durch Fremde ist auf Zypern nichts Neues: Griechen, Phönizier, Assyrer, Perser, Alexander der Große und seine ägyptischen Nachfolger, Römer, Byzantiner, Kreuzritter, Venetier, Türken und zuletzt die Briten wechselten sich in den vergangenen Jahrtausenden ab als Beherrscher der Insel. Hinterlassen haben die Invasoren eine kulturelle Vielfalt, die heute neben den Schönheiten der Natur Zyperns größten Schatz darstellt.
Die machtpolitischen Auseinandersetzungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schufen indessen eine nachhaltig schmerzende Wunde: die Teilung in einen türkisch dominierten Norden und einen griechisch ausgerichteten Süden. Reisende können heute jedoch die gesamte Insel im Verlauf einer einzigen Reise erkunden.
Natur und Kultur haben auf Zypern so viel zu bieten, dass man die Insel am besten auf mehreren Reisen mit verschiedenen Schwerpunkten kennenlernt. Zur Wiederkehr verlockt schon allein die herzliche Freundlichkeit der Menschen. Diese begegnet Besuchern ganz besonders in den kleinen, ländlichen Orten, wo die Bewohner ihnen mitunter kleine Geschenke machen – eine Hand voll Kirschen, Aprikosen, Mandeln oder Nüsse, wie es die Jahreszeit eben zulässt.
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© kirill makarov/Fotolia
Die Hafenstadt Girne/Kyrenia an der Nordküste Zyperns
Top 10
Das müssen Sie gesehen haben
A Zypern Museum bC2
Perfekt, um einen Eindruck der zehntausendjährigen Kulturgeschichte der Insel zu gewinnen.
B Selimiye-Moschee bB4
Das im türkischen Sektor gelegene architektonische Kleinod spiegelt wie kaum ein anderes Bauwerk die zyprische Geschichte.
C Kap Gréco F12
Wandern mit herrlichem Ausblick auf die felsigen Klippen und das tiefe Blau des Meeres; eine Fülle seltener einheimischer Pflanzenarten ist zu entdecken.
© Dmitriy Iarovatyi/Fotolia
Spektakuläre Naturbrücke am Kap Gréco
D Panagia Angelóktistos bei Kití F9
Diese byzantinische Kirche birgt das kunsthistorisch bedeutsamste christliche Mosaik der Insel aus dem 6. Jahrhundert. Es zeigt die Jungfrau Maria mit dem Kind, flankiert von den Erzengeln Michael und Gabriel.
E Koúrion – Amphitheater und Heiligtum des Apollon Hylates H4/5
Die vermutlich bis ins 13. Jh. v. Chr. zurückreichende Königsstadt bietet eine Fülle gut erhaltener Fußbodenmosaike aus römischer Zeit und ein römisches Amphitheater aus dem 1.–2. Jh. n. Chr.
F Aphrodite-Heiligtum (Paleia Páfos) G3
Nur wenig Greifbares ist erhalten, allenfalls im Museum kann man dem Aphrodite-Kult nachspüren. Dennoch lohnt der Besuch: Hier tritt ein Kultus aus dem 7.–4. Jh. v. Chr. in Erscheinung, der die europäische Kultur nachhaltig geprägt hat.
© VISTA POINT Verlag (Archiv), Rheinbreitbach
Das originale römische Mosaik »Leda und der Schwan« vom Aphrodite-Heiligtum in Paleia Páfos ist heute im Zypern Museum in Nikosia zu bewundern
G Akámas-Halbinsel E/F1/2
Natur pur: 600 verschiedene Pflanzenarten und fast 200 Vogelarten lassen sich beobachten. Gut ausgebaute, auch für Radfahrer geeignete Wanderwege.
H Galáta Kakopetriá E/F5
Das bis auf 2000 Meter ansteigende Tróodos-Gebirge hält viele Schönheiten bereit. Als Standort empfiehlt sich das Doppeldorf Galáta-Kakopetriá mit seinen malerischen Häusern und seinem beschaulichem Alltagsleben.
I Karpaz-Halbinsel A/B11–14
Naturschützer setzen sich auf der Karpaz-Halbinsel mit ihren langen Stränden und weiten Dünen für das Wohl von Meeresschildkröten und Wildeseln ein.
J Abtei Bellapais C7
Augustinermönche gründeten 1205 die Abtei. Die gotische Klosterruine mit Spitzbögen im Kreuzgang und Freskenresten in der Klosterkirche ist ein Besucherhighlight im Pentadaktylos-Gebirge.
Chronik
Daten zur Geschichte
8200–3900v. Chr. Fundamente runder Steinhäuser aus der Jungsteinzeit (ausgegraben u. a. bei Choirokoitía und Kalvasós-Tenta) belegen eine frühe Besiedlung. Vieles spricht für die kultische Verehrung einer Muttergottheit. Die früheste Keramik lässt sich auf 5000 v. Chr. datieren.
3900–2500 v. Chr. Kupfersteinzeit. Im Übergang von der Stein- zur Bronzezeit entwickelt sich ein Fruchtbarkeitskult. Werkzeuge und Schmuck aus Kupfer lassen darauf schließen, dass auch zyprische Kupfervorkommen genutzt wurden.
2500–1050v. Chr. Bronzezeit. Die Technik der Bronzeherstellung wird von anatolischen Einwanderern übernommen. Gleichzeitig bringt die zunehmende Kupferförderung Reichtum und vermehrte Handelskontakte zum Nahen Osten, Ägypten und bis nach Sizilien. Ab 1400 v. Chr. lassen sich Händler aus Mykene nieder, denen gegen Ende des 13. Jahrhundert achäische Siedler folgen, die die griechische Sprache und Kultur verbreiten und die ersten Stadtkönigreiche (Páfos, Salamis, Kitíon und Koúrion) gründen.
1050–750 v. Chr. Die sogenannte Geometrische Zeit bringt die Technik der Eisenverarbeitung. Phönikische Siedler lassen sich nieder und gründen die Stadt Kitíon (Lárnaca) neu. Der Wohlstand der Insel wächst.
750–325v. Chr. Während der archaisch-klassischen Zeit wird Zypern nacheinander den Großmächten Assyrien, Ägypten und Persien tributpflichtig. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts entwickelt sich die Insel zu einem der wichtigsten Zentren der griechischen Welt.
333–58 v. Chr. Alexander der Große beendet die persische Abhängigkeit und verleibt Zypern seinem Reich ein. Nach seinem frühen Tod kämpfen seine Nachfolger (Diadochen) um die Verteilung des Erbes. Zypern fällt den ägyptischen Ptolemäern zu, die die Stadtkönigreiche zugunsten einer Zentralmacht mit Sitz in Páfos aufheben.
58 v. Chr.– 330 n. Chr. Das Römische Reich erringt die Herrschaft über die Insel, die zunächst Teil der Provinz Kilikien, ab 27 v. Chr. jedoch eigene Provinz wird. Zeitweise geht Zypern als Geschenk an die Königin Kleopatra von Ägypten. Auf seinen Missionsreisen besucht der Apostel Paulus Zypern in Begleitung von Barnabas und bekehrt den römischen Prokonsul zum Christentum, was den Inselstaat zum ersten Land mit christlicher Staatsreligion werden lässt.
327 Die Mutter des römischen Kaisers Konstantin, Helena, stiftet der zyprischen Kirche bei ihrem Inselaufenthalt die Reliquie des Heiligen Kreuzes, die im eigens gegründeten Kloster Stavrovoúni bis heute verehrt wird.
395 Durch die Teilung des Römerreichs fällt die Insel unter die Herrschaft des Oströmischen Reichs mit der Hauptstadt Konstantinopel (Byzanz). Schwere Erdbeben zerstören im 4. Jahrhundert die Städte, was einen Neuaufbau nötig macht. Nach der Entdeckung des Grabes des hl. Barnabas erhält die zyprische Kirche volle Autonomie und wird zur ersten Nationalkirche der Christenheit. Dem Erzbischof werden die Privilegien verliehen, einen Purpurmantel zu tragen, statt des Hirtenstabs ein Zepter zu führen und mit roter Tinte zu unterschreiben.
647 Zypern ist über einen Zeitraum von mehr als 300 Jahren den Überfällen von Arabern und Piraten ausgesetzt, die sich die zeitweilige Schwäche des Byzantinischen Reichs zunutze machen.
965Nikephoros Phokas gelingt die Vertreibung der Araber und die erneute Etablierung der byzantinischen Herrschaft.
1054 Die Christenheit spaltet sich im Kirchenschisma in die römisch-katholische Kirche und die Ostkirche, zu der Zypern fortan gehört.
1191Der englische König Richard Löwenherz, zu dieser Zeit Teilnehmer des dritten Kreuzzugs, erobert Zypern und heiratet in Lemesós Berengaria von Navarra, die dort auch zur englischen Königin gekrönt wird. Kurze Zeit später verkauft Richard die Insel an den Templerorden.
1192–1489 Fränkisch-Luisignanische Zeit. Durch erneuten Verkauf geht Zypern in den Besitz des aquitanischen Kreuzritters Guy de Lusignan über, der eine Feudalherrschaft errichtet. Trotz massiver Unterdrückung gelingt die Verdrängung der orthodoxen Kirche nicht. Im Verlauf der 300 Jahre währenden Herrschaft der Franken profitiert Zypern wirtschaftlich vom zunehmenden Handel. Die historischen Städtenamen Lefkosía, Ammóchostos und Lemesós werden durch Nikosia, Famagústa und Límassol ersetzt. (Heute gelten jeweils beide Namen).
1489–1571 Unter der Herrschaft Venedigs wird die Insel als Bastion gegen die Osmanen ausgebaut, deren Ansturm sie aber letztendlich nicht standhalten kann.
1571–1878 Die Herrschaft der Osmanen über Zypern beschert die Wiedereinsetzung der orthodoxen Kirche in ihre Rechte. Daneben entwickelt sich eine muslimische Minderheit mit zyprischer Identität.
1878Großbritannien erhält von den Osmanen Zypern gegen jährliche Pachtzahlungen und Zusicherung von militärischer Hilfe gegen die Russen.
1914Nach dem Kriegseintritt der Türkei auf Seiten der Mittelmächte annektiert Großbritannien Zypern.
1925 Zypern wird britische Kronkolonie.
1939–45Im Zweiten Weltkrieg kämpfen die Zyprer auf britischer Seite. Die Unabhängigkeit bleibt ihnen jedoch versagt.
1959Nach vierjährigem Kampf der Befreiungsorganisation EOKA unter Oberst Grivas unterzeichnen Großbritannien, Griechenland und die Türkei ein Abkommen, das die Unabhängigkeit der Insel besiegelt. Weitreichende Einflussmöglichkeiten der Garantiemächte sind vorgesehen. Erzbischof Makarios III. wird erster Präsident, Fazil Kücük sein Stellvertreter.
16.08.1960Zypern wird unabhängig.
1964–74 Die staatliche Situation erweist sich sehr bald als instabil. Die zunehmende Einflussnahme der Türkei auf den türkischen Bevölkerungsteil sowie die Einwirkung der 1967 durch einen Putsch in Griechenland an die Macht gekommenen Militärjunta auf die zyprischen Griechen führen zu blutigen Kämpfen, zur Teilung Lefkosías und zum Boykott des Parlaments durch die türkisch-zyprischen Parlamentarier. 1974 leiten griechische Offiziere einen Putsch gegen Makarios, der fliehen kann. Als Reaktion darauf landen türkische Truppen auf Zypern und besetzen 40 Prozent der Insel. Nach dem Rücktritt der Militärjunta in Athen kehrt Makarios zurück und übernimmt erneut das Präsidentenamt.
1975/83 Aus dem 1975 vom späteren Präsidenten Denktasch ausgerufenen »Türkischen Bundesstaat von Zypern« wird 1983 die »Türkische Republik Nord-Zypern«, die international nicht anerkannt wird.
1977–2003 Nach dem Tod von Makarios III. (1977) übernimmt Spyros Kyprianou das Amt des Präsidenten in der Republik Zypern. Während der Amtszeit von Glafkos Klerides kommt es 1996 noch einmal zu gewaltsamen Konflikten. Im März 2003 wird Tássos Papadópoulos Präsident.
2004Im April stimmt die Bevölkerung ganz Zyperns über einen Plan von UN-Generalsekretär Kofi Anan ab, der zur Wiedervereinigung der Insel führen soll. Die türkisch-zyprische Bevölkerung stimmt dem Plan fast mit Zweidrittelmehrheit zu, die griechisch-zyprische Bevölkerung lehnt ihn mit Dreiviertelmehrheit ab. Daraufhin wird am 1. Mai nur der griechisch-zyprische Inselteil Mitglied der EU. Da die EU von der Unteilbarkeit der Insel ausgeht, wird das Gebiet der Türkischen Republik Nordzypern als Sondergebiet der EU definiert.
2008 Der Euro ersetzt die zyprische Lira als offizielle Landeswährung. An der Ledras Street in Lefkosías Zentrum wird ein fünfter Grenzübergang geöffnet.
2009 Die Präsidenten aus Nord- und Südzypern treffen sich im April zur Erörterung von Wirtschaftsfragen in der UN-Pufferzone in Lefkosía, aber ohne Annäherung.
2010 Am 14. Oktober wird nach 47 Jahren im Nordwesten der Limnitis-Grenzübergang bei Kato Pyrgos geöffnet.
2011 Mitte Juni eröffnet auf dem Grenzstreifen in Lefkosía ein neues Goethe-Institut.
2013/14 Der Staatsbankrott nach der schweren Bankenkrise von März 2013 kann nur mit Notkrediten abgewendet werden. Folge ist eine Arbeitslosenquote von zwölf Prozent.
2015/2016 Die Gespräche über eine Wiedervereinigung Zyperns werden intensiver geführt.
2017Páfos wird Kulturhauptstadt Europas.
2018 Die Verhandlungen mit Ankara zur Wiedervereinigung Zyperns werden abgebrochen.
2021 Nach der Pandemie nehmen die Lebenshaltungskosten und die Migration zu.
2023 Der konservative frühere Außenminister Nikos Christodoulidis wird Präsident im Südteil von Zypern.
2024/2025 Ausbau der Infrastruktur in den Städten (Parks und Grünflächen) und der Straßen in Nordzypern mit Hilfsgeldern der EU.
© Lusky/iStockphoto
Der Kampf zwischen den Gladiatoren Margareites und Ellenikos, ein römisches Bodenmosaik im Gladiatorenhaus in Koúrion
Die Teilung Zyperns im Überblick
Für Zypern war der 20. Juli 1974 ein schwarzer Tag. Nach einem Putsch griechischer Nationalisten gegen die Regierung auf Zypern bombardierte und besetzte die Türkei den Nordteil der Insel. Es folgte die Vertreibung von rund 160 000 griechischen Zyprern aus dem Nordteil und 45 000 türkischen Zyprern aus dem Inselsüden. An der Demarkationslinie, die quer durch die Insel und durch ihre Hauptstadt Nikosia verläuft, sind seither UN-Friedenstruppen stationiert. Seit einiger Zeit rückt eine Wiedervereinigung in den Bereich des Möglichen, allerdings sind die Verhandlungen zäh.
© CreativeDot/iStockphoto
Nikosia, die geteilte Stadt: Die UN hat eine Pufferzone eingerichtet
Stadttour Nikosia
Das geteilte Herz Zyperns
Vormittag
Rundgang im griechischenSüdteil: Aussichtsplattform des Shakolas-Gebäudes (Ledras/Ecke Arsinoïs) – Laiki Geitonia – Plateia Tyllirias – Plateia Archiepiskopou Kyprianou – Agíos-Ioánnis-Kirche – Markthalle – Arablar-Moschee – Ledras Street.
Mittag
Lunch in einer Taverne der Altstadt. Anschließend eventuell Besuch des Zypern Museums.
Nachmittag
Rundgang im türkischenNordteil: Vom Übergang am ehemaligen Ledra Palace Hotel zum Kyrinia-Tor – Girne Caddesi – Atatürk-Platz – Selimiye-Moschee – Kumarcilar und Büyük Han – Wohnhaus des Derwisch Pascha – Arab-Ahmet-Moschee.
Zyperns geteilte Hauptstadt liegt vor der Kulisse der Gebirge Tróodos und Kyrenia im Zentrum der Mesaória-Ebene. Durch diese Ebene und mitten durch die Altstadt verläuft die Grenze zwischen der Republik Zypern im Südteil und dem zur Türkei gehörenden Nordzypern. Ein Spaziergang über die Grenze hinweg ist heute problemlos möglich.
Benannt ist Nikosia, das 280 v. Chr. den Status eines Stadtstaats erhielt, nach Lefkos, dem Sohn des Ptolemäerkönigs Soter. Bewohnt war der Ort aber nachweislich schon seit der Bronzezeit. Erst im 13. Jahr- hundert unter der Herrschaft des aquitanischen Kreuzrittergeschlechts der Lusignans stieg Nikosia in den Rang einer Hauptstadt auf und erstrahlte alsbald im Glanz von über 50 Kirchen und einem Königspalast.
Die Jahrhunderte haben manches schöne alte Haus dem Verfall preisgegeben, weil seine Besitzer unter dem Druck der politischen Verhältnisse umsiedeln mussten. In Lefkosías Altstadt ist dennoch ein wenig vom Glanz der Vergangenheit sicht- und spürbar geblieben.
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Vom Shakolas-Gebäude schaut man über die Altstadt von Nikosia/Lefkosía auf einen Berghang im türkischen Inselteil
Eine Stadt – viele Namen
Die geteilte Inselhauptstadt hat viele Namen, was die bewegte Geschichte widerspiegelt – Ledra (altgriechisch), Leukos, Nikosia, Lefkosía. Seit dem 7. Jahrhundert heißt die Stadt Nikosia. Dieser auch im Deutschen übliche Name wird hier verwendet. Die griechisch-zyprische Bezeichnung lautet heute Lefkosía, die türkisch-zyprische Lefkoşa.
© VISTA POINT Verlag (Archiv), Rheinbreitbach
Venezianische Befestigung von Nikosia
Rundgang im Südteil, in der Hauptstadt der Republik Zypern (Lefkosía)
Der Rundgang durch den griechischen Teil von Nikosia bzw. Lefkosía beginnt am Shakolas-GebäudebC3