Der Töter - Rudolf Braunburg - E-Book

Der Töter E-Book

Rudolf Braunburg

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Beschreibung

Ein Mädchen fährt auf Skiern zu Tal, verfolgt von einem grauen Schatten. Ein schneebedeckter Fels wird der routinierten Läuferin zum Verhängnis. Sie stürzt, fühlt einen stechenden Schmerz – und dann jähes Entsetzen: über ihr ein Schatten. Ihr Schrei erstickt in den Fängen des Raubtieres. Alptraum oder Wirklichkeit? Mit dem Winter kommen die Wölfe. Im Spessart. Ein ganzes Rudel. An der Spitze ein gewaltiges Leittier: Attila, 'Der Töter'. Der Hunger hat sie aus den Wäldern des Ostens vertrieben. Die Wölfe meiden die Menschen. Aber der Hunger ist stärker als die angeborene Scheu, und seit Tagen haben sie keine Beute mehr geschlagen. So werden sie zu Tötern. 'Terror gegen Terror' - so lautet das Thema schließlich im fiktiven Fremdenverkehrsort Bad Frankenthal. Wie reagieren die Menschen, wenn ihre Umwelt bedroht ist? Für die Bewohner Bad Frankenthals werden uralte Ängste und Klischeevorstellungen wach: Der Wolf, die reißende Bestie, ist in ihr behütetes Dasein eingedrungen. Wie reagieren vor allem Kurdirektoren und Politiker? Müssen sie die Sache niedrig hängen? Die Wintersaison ist gefährdet. Ein durch seine spannende Story und die bildreiche Sprache fesselndes Buch. Die Story kann heute und morgen so passieren. Wer Spannung jenseits von Krimi und Science Fiction sucht, oder sich auf eine völlig neue Art der Erzählung einlässt, wird hier belohnt. Braunburg, der Pilot, hat hier ein Meisterwerk geschrieben. Eine abenteuerliche und unheimliche Geschichte, die unter die Haut geht – und anschließend reist man mit anderen Augen und Gefühlen durchs deutsche Mittelgebirge, das in den dunklen Wäldern beängstigende Überraschungen bereit hält.

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Rudolf Braunburg

Der Töter

Roman

BsB

BestSelectBook_Digital Publishers

Alle Rechte vorbehalten© 2015 by BestSelectBook_Digital Publishers MünchenISBN 978-3-86466-136-5

Für A. B. – wie immer

Der Autor

Mit 16 Jahren schrieb Rudolf Braunburg, Jahrgang 1924, seinen ersten Roman, der bei einem Bombenangriff vernichtet und deshalb nie veröffentlicht wurde. Im Zweiten Weltkrieg war er Jagdflieger. Nach dem Krieg studierte er Pädagogik und Philosophie. Um sein Studium zu finanzieren, arbeitete er als Jazztrompeter und Ghostwriter.

Mit abgeschlossenem Studium wurde er Lehrer in Hamburg. 1955 ging er zur Deutschen Lufthansa und war bis 1979 Flugkapitän.

Nach Anfängen als Navigator und Copilot auf derLockheed Super Constellationund derDouglas DC-3wurde Braunburg Flugkapitän, zuerst auf der DC-3, dann auf derConvair CV 440Metropolitan, später wieder auf derSuper Constellationund, nach Beginn des Jet-Zeitalters auf derBoeing 727, derBoeing 707und schließlich auf derMcDonnell Douglas DC-10.

In seiner aktiven Zeit als Flugkapitän war Braunburg auch Vorsitzender derVereinigung Cockpit.

Braunburg schrieb über 70 Romane, Sach- und Jugendbücher. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Artikel über Umweltschutz und Jazz. Er war engagiert in Fragen der Luftfahrt und der Flugsicherheit und galt lange Zeit als bekanntester deutscher Experte.

Rudolf Braunburg lebte zuletzt in Waldbröl.

Der Roman:

Ein Mädchen fährt auf Skiern zu Tal, verfolgt von einem grauen Schatten. Ein schneebedeckter Fels wird der routinierten Läuferin zum Verhängnis. Sie stürzt, fühlt einen stechenden Schmerz – und dann jähes Entsetzen: über ihr ein Schatten. Ihr Schrei erstickt in den Fängen des Raubtieres. Alptraum oder Wirklichkeit?

Mit dem Winter kommen die Wölfe. Im Spessart. Ein ganzes Rudel. An der Spitze ein gewaltiges Leittier: Attila, »Der Töter«. Der Hunger hat sie aus den Wäldern des Ostens vertrieben.

Die Wölfe meiden die Menschen. Aber der Hunger ist stärker als die angeborene Scheu, und seit Tagen haben sie keine Beute mehr geschlagen. So werden sie zu Tötern.

»Terror gegen Terror« - so lautet das Thema schließlich im fiktiven Fremdenverkehrsort Bad Frankenthal. Wie reagieren die Menschen, wenn ihre Umwelt bedroht ist? Für die Bewohner Bad Frankenthals werden uralte Ängste und Klischeevorstellungen wach: Der Wolf, die reißende Bestie, ist in ihr behütetes Dasein eingedrungen. Wie reagieren vor allem Kurdirektoren und Politiker? Müssen sie die Sache niedrig hängen? Die Wintersaison ist gefährdet.

Dank gebührt derBayernwerkAG,Herrn Dr.-Ing.Lupbergerund Herrn Beek,durchderen Initiative die BesichtigungdesIsmaninger Teichgebietes möglichwurde.Hier entstand die Idee für diesen Roman.Besondersherzlichverbundenfühle ich mich Dr. Erik Zimen.

Trotz der Aufregungen,die seine imWinter75/76ausgebrochenen Wölfe verursachten,fand er Zeit, mir alle notwendigenSachinformationen zu geben.

Erster Teil

SPURENIM SCHNEE

Matrosen, begann Bill,haben mir einmalvon Haifischen erzählt,die einSchiff verfolgten.

Diese Bestien sind Haifische auf dem Lande.

(Jack London,wolfsblut)

1

 

»Die Luft riecht nach Neuschnee!« sagte der Mann und beobachtete, wie das Mädchen auf die Skier stieg und die Sicherheitsbindung schloss.

Das Kind atmete tief ein. Seine Wangen röteten sich. Es stemmte die Stöcke auf den vereisten Hofplatz und machte einen prüfenden Sprung.

»Noch einmal so viel Schnee – das wäre ein Weihnachtsgeschenk!«

Die Frau im Hintergrund warf einen besorgten Blick über die Winterlandschaft. Von ihrem Bauernhaus aus schlängelte sich der Fußweg durch weiß schimmernde Fichtenwälder ins Tal. Darüber hing ein Fleckchen Blau am Nachmittagshimmel.

»Komm gut heim, Christiane. Und nicht übermütig werden bei der Abfahrt! Ein halbes Jahr Streckverband genügt!«

»Sie hat es bergauf geschafft, sie wird es bergab schaffen«! sagte der Mann begütigend. »Sie ist erst elf. Aber sie läuft Ski, als hätte sie schon im Mutterleib welche angehabt!«

»Aber ihre Kniescheiben!« beharrte die Frau und verfolgte mit den Blicken einen Habicht, der über eine Kiefernschonung hinwegschoss, »Sie hat nach dem Autounfall genug gelitten. Armes Bobbelche!«

Wenn die Frau zärtlich wurde, verfiel sie in den Dialekt ihrer Eltern, die längst auf dem Dorffriedhof lagen.

Das Mädchen warf die langen, dunklen Zöpfe in den Nacken, winkte zum Abschied und stieß sich ab, Berauscht spürte es, wie die Bretter Fahrt aufnahmen. Der klare, eiskalte Wind umstrich seine Stirn. Die Narbe an der linken Schläfe prickelte. Ein Schwarm Saatkrähen stob auf. Macht Platz, Christiane kommt! Vorbei sind die Muskelstreck- und Wassertretübungen, vergessen Lysol und Sagrotan.

 

Am Fuß des ersten Hügels bremste Christiane scharf. Schnee stäubte auf und sank in feinen Kristallen auf ihr glühendes Gesicht. Kein Laut, kein Geräusch mehr. Atemlose Stille. Der Wald, eine weiße Wand, Stämme und Geäst umkrustet vom Schnee wievonZuckerwerk.Nebelschlierenschwebten aus den Lichtungen.

Dannspürtesie die Veränderung. Leichtes Zitternliefüber die Zweige; Flocken rieselten zu Boden. Angestrengt starrtesie indenDunst.

Jetzt klang dumpfes Knurren auf. Das Knurrenwurdezum Grunzen; Schnee klatschte zu Boden. Der erleichterte Ast federte hoch und fegte schwerere Lasten hinab. Sie duckte sich: Aus dem Wald, über dem Wald, hinter dem Wald röhrte es heran. Blutrotsprang es auf sie zu, über sie hinweg. Schläge wie Keulenhiebe trafen sie in die Magengrube.

Dannwar derHubschrauber vorbei. Sie richtete sichauf undwinkte hinter ihm her; so niedrig hatte sie noch nie einenfliegensehen. Die winzige Heckluftschraube wedelte wie eine Fischflosse über die Baumwipfel. Zum Schlussblieb nichtsalsdas rotierende Navigationslicht.

Sie stieß sich erneut ab und glitt ins Tal hinunter. Trotz der frühen Nachmittagsstunde glommen in den Fenstern der Kurhotels bereits die ersten Lichter auf. Die grauen Flachdächer der Reihenhaussiedlungen verschmolzen mit dem Schnee. Zum Stadtzentrum hin setzten die beiden backsteinroten Türme desSankt-Michael-Doms eine senkrechte Zäsur, als wollten sie sagen: Bis hierher und nicht weiter mit der Zersiedelung!

In spätestens einer halben Stunde würde sie neben der Kirche in der gemütlich-warmen Küche sitzen, vorweihnachtlichen Duft von Mandeln, Zimt und Spekulatius um sich,dampfenden Kakaovor sich. Jetzt wollte sie noch einmal, nach all den trostlosen Krankenhausmonaten, den Rausch der Kälte, der Geschwindigkeit, der Lebensfreude auskosten.

Sie half ruckartig mit dem Oberkörper nach, wurde schneller und schneller und raste, mit einer Bugwelle aus sprühender Schneegischt vor sich, heimwärts.

 

Das Tier stand hechelnd zwischen den Stämmen, die Lauschersteilemporgerichtet, die Lichter grünfunkelnd im Dämmer des Wintertages. Drohend hob sich das Rot seiner Zunge, seines zitternden Rachens hervor. Sein fleckiges Fell war zerschunden von denDornenwilden Brombeergestrüpps. Tückische Glassplittermauern undStacheldrähte hatten ihre stechenden Male in seine Haut geritzt.

Dicht unter den Haarwurzeln hatten sich Brutkolonien von Zecken eingegraben, die permanentes Brennen erzeugten.

Als der Hubschrauber über es hinwegpflügte, hatte es sich mit schlagenden Flanken in den Schnee geduckt. Aus seinen zuckenden Lefzen troff Speichel. Die Lauscher schlaff angelegt, schielte es aus den Augenwinkeln auf das rotblinkende fliegende Ungeheuer über ihm. Seine Haare hatten sich schmerzhaft gesträubt.

Seit Tagen hatte das Tier keine stärkende Nahrung mehr zwischen den Kiefern zermahlen. Der erregende Geruch frischsprudelnden Blutes war ihm genauso fremd geworden wie die endlosen Weiten der Steppe.             

Als die dröhnenden Tiefschläge der Hubschrauberturbine sich in ein sanftes, gleichmäßiges Surren auflösten, richtete das Tier sich jäh auf. Ein Hauch, an den es sich nur noch in den Tiefen seiner Eingeweide erinnerte, streifte seine Nüstern:Blut...

Mit kurzen, mühsamen Sprüngen den hohen Schnee überwindend, setzte das Tier über erfrorene Heckenrosenbüsche und Farnwedel hinweg.

Es nahm Witterung auf.

Wochen voller Entbehrung, Schrecken und Bedrohung lagen hinter ihm. Fluchtstrecken über Schleif- und Holzwege, Lein- und Treidelpfade. Stromer- und Streuntage, herumvagabundieren und herumstrolchen, sich einfach treiben lassen im Nebel, von Schneevorhang zu Schneevorhang. Vage Konturen waren um es gewesen, vorbeigeschwankt, wenn es mit hängender Zunge getrabt, getrabt, getrabt war.

Mulden, Buckel, Gräben, Schneewälle. Sackige, triefende Wolken bis in den Fam. Das öffnende Spreizen von Büschen und dornigen Hecken, der jähe, schmerzhafte Widerstand undurchdringlichen Gestrüpps. Blätterschirme über ihm, die Licht durchperlen ließen, Schnee und frostiges Moderlaub ausschütteten. Saugendes Moos und eiskrustenüberzogene Schlammhalden mit toten Baumstümpfen, die sich verloren in die Nebelnacht reckten.

Das Zischen und die klare Frische sprudelnder Bäche. Die Kühle des Wassers, das den Schlund hinunterrann. Tümpel mit sauren Gräsern. Das Dröhnen brechender Eichen im Sturm. Wolken von Staub, Laub, Flocken. Die Unruhe, die unbezwingbar in ihm steckte, jeden Bach zu überspringen, jedes Gebüsch hechelnd zu durchforschen, jeden Kamm zu überqueren.

Der Ostwind, der es mit sich schleifte wie ein Blatt. Böen, Luftstrudel,Flockenwirbel. Schemen und Schatten und die Angststunden hinter kaum schützenden Bodenwellen, wenn die Hunde bellten, die Büchsen knallten.

Die brennenden Eingeweide, der Hunger. Gerüche voller Blut und Fleisch, die vorbeiwehten, unverfolgbar, unerreichbar. Und jetzthatte das Tier Witterungaufgenommen. Eindeutigundunwiderstehlich.

 

Sie flog talwärts. Leicht wie der Wind, schwerelos.

Nie hatte es das Krankenhaus Sankt Katharinen gegeben. Nie die grauenvollen Stunden morgens um sechs, wenn man so richtig erschöpft von einer schlaflosen Nacht mit juckenden Operationsnarben einschlafen wollte und die bleichen, kalten Schwestern erschienen und an den Kopfkissenzipfeln rüttelten und schüttelten: Aufstehen! Nie die sinnlosen Stunden zwischen acht und zehn, wenn man die Morgenwäsche, die Spritzen, die Pillen hinter sich gebracht hatte und dalag: zu müde für die Comichefte mit Mickymaus und Asterix, zu wach zum Träumen.

In einer Wolke aus sprühenden Schneekristallen stob sie durch die Kiefernschonungen – schneller, schwindelnder.

Dann stürzte sie.

Mit dem rechten Brett hatte sie in einer Steilkurve einen halbverschneiten Findling geschrammt. Sie überschlug sich und lag reglos da im weichen Schnee. Eigentlich war nicht viel passiert; und sie wollte, fast erheitert, wieder aufstehen.

Beide Bretter hatten sich in das verschneite Heidekraut gebohrt und klemmten. Sie kam nicht frei.

Sie richtete sich mit dem Oberkörper auf.

Steil unterhalb des Hanges dämmerten die Lichter der Kurhotels herauf, nah, ganz nah jetzt. In zehn Minuten würde sie unten sein, daheim in der gemütlich-warmen Küche mit vorweihnachtlichem Gewürzgeruch. Sie musste nur freikommen.

Als sie mit ihren Beinen strampelteundzerrte, sah sie die Blutspur.

Ein schmales Rinnsal lief von ihrem rechten Schienbein abwärts; sie hatte sich am Stein die Haut abgeschürft. Sie lehnte den Kopf zurück und überlegte. Wenn sie den Oberkörper weit genug nach vorne bog, konnte sie mit den Händen nachhelfen. Sie versuchte es.

Um sie herum war das graue Schweigen des dämmernden Waldes. Weit ausgreifende Buchen verdeckten dicht gepflanzte Fichtenstämme, die sich mit vereisten Zapfen steif und starr wie Beamte in ihrer bürokratischen Würde reckten.

Christine lachte laut auf. Dann erstarrten ihre Gesichtszüge.

Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie das Empfinden einer unheimlichen Lautlosigkeit. Zum ersten Mal spürte sie Furcht: vor der Stille, den grauen Schatten zwischen den Stämmen. Fieberhafte Hitze durchschoss ihre Adern. Ihre Schläfen pochten – wie damals, vor der Operation.

Die Rute des Tieres peitschte jetzt die knochigen Flanken. Langsam zog sich die Oberlippe zurück; die blitzende Reihe der Vorderzähne bis zu den riesig ausgewachsenen Eckzähnen reckte sich gierig vor. Aus den geblähten Nüstern troff Schleim.

Das Kind hatte sich von den Skiern befreit. Es sprang auf und sackte mit den Füßen bis zum Ende der Stiefelschäfte ein. Es zerrte mit den Händen an den klemmenden Brettern; die Handschuhe störten, und es streifte sie hastig ab. Die Schrammwunde schmerzte kaum. Sie strampelte sich mit den Füßen frei und sprang zurück auf die Bretter.

Das Tier versteifte sich, als sei es im Frost erstarrt. Die Lichter waren zu winzigen Schlitzen verengt. Nur die hechelnde Zunge zeigte Leben.

Panik befiel Christiane. Sie hatte die rechte Bindung geschlossen und stand gebückt da. Vor ihr, im diffusen Dämmer des Waldes, hockte die Bedrohung. Sie riss die Bindung des linken Skis zu und sprang auf.

Das Tier war nur noch drei Sprünge entfernt und kauerte sich zitternd in den tiefen Schnee. Die Rute war jetzt fest in den Schnee gepresst, die Oberlippe so weit zurückgezogen, dass ihm mit jedem Atemzug ein Knurren entsprang.

Sie stand fahrbereit auf den Brettern. Aber als sie sich abstoßen wollte, entfiel ihr der linke Stock. Sie streckte ihre Hand aus.

Ein grauer Blitz zuckte aus dem Halbdämmer und schleuderte sie zu Boden. Sie glaubte, ein brechender Ast habe sie getroffen.

Dann spürte sie die Wärme des nachstoßenden Körpers. Fell. Speichel. Noch hatte sie keine Schmerzen. Aber als sie unter dem gewaltigen Tierkörper begraben lag, kämpfte sie mit der gleichen Atemnot wie früher, wenn ihr Vater spielerisch ein Kopfkissen über sie warf.

Als die hechelnde Schwere von ihr wich, fühlte sie sich fast erleichtert. Erst als sie die feuerrote, geifernde Öffnung mit dem Weiß der Zähne vor ihrem Gesicht sah, schrie sie auf. Laut und durchdringend. Krampfhaft fegten ihr Hände übers Gesicht, bis sie, zum ersten Mal, den stechenden Schmerz verspürte.

Sie wusste nicht, wo.

»Nicht in die Knie!« wimmerte sie. »Bitte nicht in die Knie!«

 

2

»Scheißklima in Ihrem Hubschrauber!« sagte der Pilot und zog den Reißverschluss seines Overalls höher. »Sie sollten sich mal was Größeres, Komfortableres zulegen!«

Waitzenburg, Oberbürgermeister und Kurdirektor, schob den Kragen seiner polnischen Biberpelzjoppe höher und grinste.

»Recht haben Sie, Jagel! Alles nach dieser Wintersaison. Es wird die beste Saison in der Geschichte Bad Frankenthals werden.«

»Hoffe, ich bleibe auch dann noch Ihr Pilot und Mann für alles, wenn Sie sich einmal einen richtigen Jet zulegen? Mit Bar und Hostessen undJet-set-Life? «

»Immer, Jagel, immer! Solange der Erfolg gesichert ist!« Erfolgssicherung war eine Lieblingsvokabel des Direktors. »Was halten Sie vom gegenwärtigen Wetter, Jagel?«

»Das Wetter macht in spätestens einer Stunde zu!« sagte der Pilot und hielt mühsam den Sicherheitsabstand zwischen Wolken und Waldhügel ein. Gelegentlich streiften tief hängende Nebelfetzen die Vollsichtkanzel. »Egelsbach ist eine halbe Stunde entfernt. Wir sollten umkehren.«

Waitzenburg schob das Messtischblatt auf seinen Knien zusammen.

»Ihr Wort in meinem Ohr. Kehren Sie um! Wenn erst die Vögel zu Fuß gehen, ist alles zu spät. Ich habe alles im Kasten!« Er klopfte auf seine Karte und steckte zufrieden den Kugelschreiber ein. »Die ganze Skiwanderroute ausgearbeitet. Es geht doch nichts über den großen Überblick, Jagel! Dafür hätte ich den ganzen Tag lang mit Skiern bergauf, bergab keuchen müssen!«

 

Der Pilot riss den Hubschrauber in einer Steilkurve hoch und machte sozusagen auf der Hinterhand kehrt.

Sekundenlang taumelten sie blind durch Stratusfetzen; dann war die Erde wieder da: verschneite Berghänge, offene Täler mit überwältigendem Grün, die frühen Lichter der Kurhotels.

»Seltsam«, kommentierte Jagel seine rasante Kehrtwendung. »Da war doch eben dieser Skitourist, der aus dem Rohrbrunner Forst kam. Spurlos verschwunden, der Mann.«

»Kein Mann. Frau! Mit rotem Kopftuch. Ziemlich kleine Figur. Ich riech so was, Jagel! Zehn Meilen gegen den Wind!«

Der Pilot drückte den Hubschrauber an und den Pfad zu dem einsamen Gehöft hinauf. Fachwerkhaus, Skispur, Kiefernschonung – alles da. Keine Skifahrerin. Nebelfelder, bleiche Hochebenen, vereiste Bachläufe. Hügelkette hinter Hügelkette. Totale Einsamkeit.

»Ihr Geruchssinn lässt Sie im Stich. Die Frau ist fort!« Waitzenburg hatte seine Karten zusammengepackt, endgültig, wie ein Beamter seine Akten gegen Dienstschluss zusammenpackt. Er hatte seinen neuen, genialen Plan für die eben angelaufene Wintersaison verwirklicht, die Skiwander-Trimm-dich-Route für seine Kurgäste festgelegt; morgen würde er die erflogene Strecke mit Fähnchen abstecken lassen. Die Raiffeisenbank Frankenthal hatte Rastbänke zugesagt; an der ermüdendsten Aufstiegsstelle würde er ein Bierzelt installieren lassen ...

»Lassen Sie die Frau, wo sie ist, Jagel. Wenn das Wetter demnächst baden geht, stehen wir schön dumm da mit unserem kurzen Hemd!«

»Da ist was!« rief Jagel und riss den Hubschrauber über eine Fichtengruppe hinweg in eine steile Linkskurve. »Neben der Lichtung!«

Waitzenburg richtete sich mühsam auf; sein korpulenter Körper, seine kurzen Beine machten ihm Schwierigkeiten.

»Himmel, Jagel – was ist das? Genau dort, wo mein Privatforst anfängt – an der Jägerklause?«

Jagel hängte den Hubschrauber wie einen gewaltigen, rüttelnden Greif an den grauen Nachmittagshimmel und starrte hinab. Dann sagte er:

»Ich weiß nicht, was es ist. Aber was immer es sein mag – es ist was Scheußliches!«

Der Hubschrauber landete ineinerblendenden Wolke aus aufgewirbeltem Schnee.Als siehinaussprangen und die Rotorblätter längst standen, schwebten noch immer dichte Flocken auf sie herab.

Sie waren unterhalb des obersten Hanges auf einem Plateau gelandet, das Waitzenburg einmal als Bauplatz für ein Skihotel eingeplant, die Stadt aber trotz aller Manipulationen nicht genehmigt hatte.

Jagel war, wie immer, als erster auf den Beinen, nachdem sie beim Versuch, den Hang anzugehen, bis zu den Knien versackt waren. Er rangelte sich an den Strünken verdorrter Sträucher hoch, bis er den Höhenweg erreichte. Der Bürgermeister keuchte mit seinen hundertzweiundachtzig Pfund und rheumatischen Knochen unbeholfen hinter ihm her. Auf halber Höhe klammerte er sich mit der behandschuhten Rechten fast waagerecht an einen Ast und rief seinem Piloten zu:

»Sie werden mich vorwarnen müssen, Jagel. Sie wissen, ich kann kein Blut sehen. Und von oben sah das verdammt nach Blut aus!«

»Es sieht auch von unten verdammt nach Blut aus!«

In Jagels Gesicht zeichnete sich nicht nur nackter Schrecken ab. Er hatte die Gewalt über seine Gesichtsmuskeln verloren. Er hatte die Skispur erreicht und war ihr bis zu der Stelle nachgegangen, die sie von oben entdeckt hatten. Jetzt stand er bei einer Kieferngruppe, vor der der Ostwind mannshohe Schneeverwehungen aufgetürmt hatte. Sein Oberkörper knickte zusammen, und er übergab sich.

Waitzenburg hatte sich unter Aufgebot aller Kräfte bis zur Piste vorgekämpft und starrte, den Kopf mit dem üppigen grauen Haar fast völlig in seinen Pelzkragen vergraben, entsetzt auf die Szene: Schneehügel, Kieferngruppe, der gekrümmte, sich übergebende Jagel. Zu seinen Füßen... Zu meinen Füßen, dachte er, in jähem Grauen näherstapfend, etwas, was ich im Krieg zum letzten Mal gesehen habe. Vor Stalingrad, kurz bevor sie uns ausflogen: der gleiche Schneehügel, klirrender Frost, die Zerfetzten amWaldrand, nachdem die russischen Raketenwerfer drei Stunden lang gefeuert hatten – die Stalinorgeln...

»Himmelherrgott, Jagel!« keuchte er und übergab sich noch immer nicht. »Das ist gar keine Frau. Das ist ein Kind!«

Jagel richtetesichauf. Aus seinen Mundwinkeln rann nur noch wenigSpeichel.

»Daswarein Kind!« sagte er.

 

3

 

Es schneite, schneite seit Wochen.

Das Wetteramt Offenbach hatte mitgeteilt, einen ähnlich strengen, schneereichen Winter habe es zum letzten Mal 1946 gegeben. Einige Boulevardzeitungen bemühten das 19. Jahrhundert, um Vergleiche aufzustellen. Zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt war schon weit vor Weihnachten Schnee gefallen; der Bundesbürger hatte sich inzwischen an ein schneereiches Osterfest gewöhnt.

Tief über Tief jagte von Westen heran; sie brachten zwar milde, aber sehr feuchte Meeresluft. Im Osten, erst mit dem Zentrum über Moskau, später bis nach Masuren westwärts wandernd, stand ein Hoch, wie es im Dezember seit Jahrzehnten nicht mehr existiert hatte, schleuste sibirische Kälte nach Europa, kollidierte zwischen Berlin, Leipzig, München mit den feuchten Atlantiktiefs und bescherte Deutschland den schneereichsten Dezember des Jahrhunderts.

Im Englischen Garten von München tauchten Schwärme von Seidenschwänzen auf – Kälteflüchter aus dem Nordosten. Im Odenwald und Hunsrück wurden Tannenhäher beobachtet – Unglücksboten aus dem Osten, denen frühere Jahrhunderte die Verbreitung von Pest und Pocken zuschrieben.

Amateurornithologen im Taunus und im Spessart hatten Rosenstare(Pastor roseus)an ihren Futterhäuschen entdeckt. Ein mittelasiatischer Steppenvogel, erschien der Rosenstar in extrem kalten Wintern in Westeuropa: 1875 zeigten sich Schwärme vonbiszu dreißig Stück in der Norddeutschen Tiefebene und in der Schweiz. Ein größerer Zug Rosenstare erschien 1905 in Deutschland, Dänemark und Finnland. In Vorarlberg wurde ein Rosenstar am 5.Juni1908 erlegt. Bei Villafranca kamen am 3. Juni 1875 rund 12000 an, die sich im Festungsgemäuer ansiedelten.

 

Jetzt, zwischen der späten Dämmerung des Morgens und der frühen des Abends, hatte der Schneefall aufgehört. Das permanente diffuse Grau war aufgerissen, so dass Wälder, Dächer,Himmelauftauchten; und Waitzenburg hatte den HubschrauberElisabeth iiklarmachen lassen und war gestartet,umfür die beste SaisondesJahrzehnts die Strecke für dieFrankenthaler Skiwander-Trimm-dich-Routefestzulegen.Elisabeth warder Name seiner Gattin, mitder er,unter größtmöglicher Beachtung seitens der Lokalpresse, gerade Silberhochzeit gefeiert hatte. Er hatte sie stets treuzur Seite,woesum Repräsentationszwecke ging.Ging esum Bettangelegenheiten,so ließersichgernvon Jagelmit Jüngeremversorgen.

Jagel verschaffteihmdieMädchen über dasselbe amerikanischeLuftwaffendepot, von dem er auch seinen verbilligten Treibstoffbezog. Er war imGrund genommen ein einfacher,ehrlicher Kerl, der immergradlinig auf sein Ziel zuging. Dass erbeim Oberbürgermeister mitunmerklicher Neigung auf die schiefeBahn geriet,machte er sich erst klar, als er sich an die großzügigen Gehaltsabrechnungen, Spesenund Sonderzuwendungen gewöhnthatte.

Er schwor sich dreimal monatlich, aufzuhören, sobald sich ihmeinebefriedigendere Stellung zeigen würde. AberHubschrauberpilotengab es, bedingt durch den Nachschub aus der Luftwaffe, wie Sand am Meer.

Er hatte sich die Seele aus dem Leib gekotzt und starrte jetzt auf das, was vor ihm lag.

Vor ihm, wie auf bonbonrote Watte gebettet, lag einKinderkörper.Die Jeansbeine mit den grotesk abgewinkelten Skiernschienen,sah man von dem blutgetränkten Hosenstoff ab, unversehrt zu sein. Aber oberhalb der Hüfte begann, was Jagels Magen nicht hatte verkraften können."

Der rechte Arm ruhte, wie ein nicht zum Körper gehörender Gegenstand, steil abgewinkelt auf einer Unterlage aus vergilbtemFarnkraut.Zwischen Ellbogen und Schulter hielt ihn nur noch eine winzige, blutrote Sehne wie am seidenen Faden. Die linke Schulter fehlte. Der Brustkasten war nichts als ein schleimiges Gemisch aus Stoffetzen, Haut, Blut, Fleisch. Das Gesicht des Mädchens ähnelte keinem menschlichen Gesicht mehr. Gliedmaßen und Körper waren gleichermaßen verzerrt.

Das Grauenvollstewarder Schnee,der wieroteZuckerwatteaussah. Die Äste, Zweige und Nadeln über dem leblosen Körper waren wie in rote Farbe getauchtWie durch den Wolf gedreht,dachte Jagel und starrte unverwandtdieBrust des Mädchens an.

»Reißen Sie sich zusammen, Jagel! Die ist hin!«

Er hörte die eiskalte Stimme des Oberbürgermeisters. Dessen Gefühle schienen in zwei trostlosen Russlandfeldzugwintern endgültig eingefroren zu sein. BeiWoronesch,Smolensk,WelikijLuki, Stalingrad.

»Die ist nicht hin!« Er hatte sich niedergekniet; plötzlich hatte er keinen Brechreiz mehr. »Sie... das, was da vor uns liegt. . . lebt.«

Er riss sich den Overall herunter. Einen Augenblick, nicht länger, blickte er Waitzenburg an. Als hoffe er, der würde seine besser geeignete Pelzjoppe ausziehen.

»Hat doch keinen Zweck mehr, Jagel, das nicht!«

»Anfassen!« kommandierte Jagel und ergriff die übelste Stelle: Kopf und Schulterreste.

Waitzenburg tastete, eiskalt nur im Empfinden, hilflos nach den intakten Füßen. Sie wälzten den Körper auf den Overall. Als sie sich aufrichteten, sackte der Mädchenkörper durch wie in einer Hängematte.

Sie starteten in einer dichten Wolke, die jede Sicht nahm.

Als sie freigekommen waren und auf die Würzburger Autobahn zuhielten, stellte Waitzenburg sachlich fest: »Sie werden diese Außenlandung begründen müssen, Jagel! Das gibttroubel!«

Als läge hinter ihnen im Kofferraum kein verstümmelter Körper, aus dem es noch immer atmete! Er muss sein Grauen abreagieren, dachte Jagel. Wie ich – nur anders!

Er nahm Funkkontakt mit Egelsbach Tower auf und forderte auf derFrequenz122.1 ärztliche Hilfe an.Most urgent,Dringlichkeitsstufe eins.

Die Sicht ging bereits wieder zurück; kein Himmel mehr zu sehen.Einletzter Rest zerschmolzener grauer Sonne im Mausgrau des Nachmittagsdämmers. Die Autoschlangen auf der Autobahn hatten Lichter gesetzt, Mattgelb reihte sich an Mattgelb, Rot an Rot auf der Gegenfahrbahn.

Bis Hösbach flog er, jeder Kurve exakt folgend, nach Nordwesten. An der Abfahrt dämmerten die Lichter Aschaffenburgs auf.

Er zitterte, ohne Overall,vonseinen Händen färbte das Blut auf die Steuersäule ab.

Schloss Johannesburg war bereits angestrahlt. Warmes, gelbliches Licht. Dichter AbendverkehrimStadtzentrum und auf den Ausfallstraßen, nach Hanau, Lohr, Offenbach. Von hier aus steuerte er die Hochhäuser am Mainparkseean;gleichzeitig tauchtederSchornsteinvonStockstadt auf. Die Sicht ging weiter zurück. Wolkenfetzen klatschten wie feuchteLappengegen die Kanzel.

VonStockstadt aus hielt er auf Oberrodenzu; dasFreiluftbad war ein markanterNavigationspunkt.Egelsbach Tower meldete, Arzt und Sani stündenbereit.»Spätestens heuteNachtschneit es wieder!« sagte er, als er dieElisabeth iiherumschwenkte undsanft auf die Piste von Egelsbach setzte.

Waitzenburgbeobachteteargwöhnisch dasUmladen.Alsder KörperaufeinerTragbahreindenKrankenwagen geschobenwurde, warf einer der beiden Sanitäter Jagels befleckten Overall wie einen Putzlappen zurück.

»Hin!« konstatierte Jagel und fing ihn geschickt auf.

»Sie kriegen einen neuen!« tröstete ihn Waitzenburg. »Das war der schlimmste Skiunfall, den ich jemals gesehen habe!«

Jagel zerknüllte das KleidungsstückwieeinenFetzen Packpapierund starrte seinen Chef an.

»Wieso Skiunfall?«

»Kein Skiunfall? Was denn sonst, Jagel?«

»Ich weiß es nicht. Aber das waren einwandfrei Bisswunden!«

»Risswunden?«

»Bisswunden. Keine Risswunden!«

»Wer soll denn in meinem Privatforst beißen, Jagel?« Waitzenburg lachte nervös. »Meine Rehe, Igel, Kaninchen? Meine fachmännisch vergasten Füchse etwa? Jagel!«

»Ichweiß nicht, wergebissen hat. Aber dasMädchenistangefallenworden. Von einem Tier!«

»Von einem Tier?« Der Bürgermeister ließ sich breitindenCockpitsitzzurückfallen, ungeduldig, jetzt, daer seine Pflicht getan hatte. »Von was für einem Tier? Vielleicht von einem wildernden Schäferhund?«

»Wenn das«, sagte Jagel und ließ das Triebwerk an,»einSchäferhundwar, dann war es der größte Schäferhund meines Lebens!«

4

Hannes Köhlert,Revierförster und Jägermeister im Privatforst SpessartIIIdes Oberbürgermeisters und Kurdirektors Waitzenburg, schrak auf.

Er saßvor dem Fernseher und hatte die ZDF-Sendung >Mosaik< eingeschaltet:Die Gürtelrose und ihre Nachwehen.Aktuelle Rentenfragen. Ein Altenheim mit offenen Türen–die Martin-Luther-Stiftung des Diakonischen Werkes in Hanau.

Das Telefon klingelte; es war 16 Uhr.

»Hier Köhlert.«

»Äh, ist dort der Oberforstmeister?«

»Hier Köhlert, Revierförster, ja?«

»Äh, ich bin ein Autofahrer an der B 26 bei Rechtenbach, kurz vor Lohr. Ich habe hier ein Tier überfahren.«

»Ja? Was für ein Tier?«

»Einen Hund. Schäferhund. Er ist mir einfach...ich bin höchstens sechzig gefahren. In den Wagen gerannt. Von links nach rechts.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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