Rauchende Brunnen - Rudolf Braunburg - E-Book

Rauchende Brunnen E-Book

Rudolf Braunburg

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Beschreibung

Eine gigantische Umweltkatastrophe hat Großstädte, Ballungsräume und Industriezentren, Landschaftsgebiete, Seen, Flüsse, Wälder zerstört. Ein international besetzter Gerichtshof soll die wahren Schuldigen ermitteln, sie unter Anklage stellen: Politiker, Manager, Industrieführer. Robert Calder und seine Frau Silvia gehören zu den Überlebenden der Katastrophe. Als Journalisten setzen sie sich leidenschaftlich engagiert für die Belange der Opfer ein, verfolgen als Berichterstatter den Prozess. So eingeschränkt ihr Leben in dieser zerstörten Welt auch ist, wird es doch von einer Maxime geleitet: für eine bessere Zukunft dürfen die Fehler der Vergangenheit nie wieder begangen werden. Ohnmächtig müssen die Calders und ihre Freunde erkennen, dass den Angeklagten jedes Schuldbewusstsein fehlt. Der Prozess droht zum Schauprozess zu erstarren, beherrscht von den Leerformeln einer Verteidigung, die den Sachzwang über die Moral stellt. Wird es zur Urteilsverkündung kommen? Eine radikale Organisation versucht die Angeklagten freizupressen und den Fortgang des Umwelttribunals zu verhindern. Rudolf Braunburg, der als aktiver Flugkapitän die Gefährdung und Zerstörung unserer Umwelt wahrgenommen und darüber geschrieben hat, entfaltet in diesem Roman ein Szenarium, das zugleich eine Abrechnung mit den Sünden der Gegenwart ist.

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Der Autor:

 

 

Mit 16 Jahren schrieb Rudolf Braunburg, Jahrgang 1924, seinen ersten Roman, der  bei einem Bombenangriff vernichtet und deshalb nie veröffentlicht wurde. Im Zweiten Weltkrieg war er Jagdflieger. Nach dem Krieg studierte er Pädagogik und Philosophie. Um sein Studium zu finanzieren, arbeitete er als Jazztrompeter und Ghostwriter.

Mit abgeschlossenem Studium wurde er Lehrer in Hamburg. 1955 ging er zur Deutschen Lufthansa und war bis 1979 Flugkapitän.

Nach Anfängen als Navigator und Copilot auf derLockheed Super Constellationund derDouglas DC-3wurde Braunburg Flugkapitän, zuerst auf der DC-3, dann auf derConvair  CV 440Metropolitan, später wieder auf derSuper Constellationund, nach Beginn des Jet-Zeitalters auf derBoeing 727, derBoeing 707und schließlich auf derMcDonnell Douglas DC-10.

In seiner aktiven Zeit als Flugkapitän war Braunburg auch Vorsitzender derVereinigung Cockpit.

Braunburg schrieb über 70 Romane, Sach- und Jugendbücher. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Artikel über Umweltschutz und Jazz. Er war engagiert in Fragen der Luftfahrt und der Flugsicherheit  und galt lange Zeit als bekanntester deutscher Experte.

Rudolf Braunburg lebte zuletzt in Waldbröl.

Der Roman

 

Eine gigantische Umweltkatastrophe hat Großstädte, Ballungsräume und Industriezentren, Landschaftsgebiete, Seen, Flüsse, Wälder zerstört. Ein international besetzter Gerichtshof soll die wahren Schuldigen ermitteln, sie unter Anklage stellen: Politiker, Manager, Industrieführer.

 

Robert Calder und seine Frau Silvia gehören zu den Überlebenden der Katastrophe. Als Journalisten setzen sie sich  leidenschaftlich engagiert für die Belange der Opfer ein, verfolgen als Berichterstatter den Prozess. So eingeschränkt ihr Leben in dieser zerstörten Welt auch ist, wird es doch von einer Maxime geleitet: für eine bessere Zukunft dürfen die Fehler der Vergangenheit nie wieder begangen werden.                                                                                                                                                                              Ohnmächtig müssen die Calders und ihre Freunde erkennen, daß den Angeklagten jedes Schuldbewusstsein fehlt. Der Prozess droht zum Schauprozess zu erstarren, beherrscht von den Leerformeln einer Verteidigung, die den Sachzwang über die Moral stellt. Wird es zur Urteilsverkündung kommen? Eine radikale Organisation versucht die Angeklagten freizupressen und den Fortgang des Umwelttribunals zu verhindern.

Rudolf Braunburg, der als aktiver Flugkapitän die Gefährdung und Zerstörung unserer Umwelt wahrgenommen und darüber geschrieben hat, entfaltet in diesem Roman ein Szenarium, das von Tag zu Tag immer mehr Realität wird. Seine Vision ist zugleich eine Abrechnung mit den Sünden der Gegenwart.

Rudolf Braunburg

Rauchende Brunnen

Roman

BsB

BestSelectBook_Digital Publishers

Alle Rechte vorbehalten

Für A. B. und die Kinder,in der Hoffnung,dass die Katastrophenie eintreten möge.

...und es ward verfinstertdie Sonne und die Luft von demRauch des Brunnens.

Offenbarung des Johannes

Bericht eines Betroffenen

Auch wenn ich, wie viele Millionen, vielleicht nicht überleben werde: Als Lebender auf Zeit möchte ich eine Erläuterung zu den Vorgängen geben, die zur Katastrophe geführt haben.

Ich weiß nicht, ob ich auch nur die erste Seite beenden werde. Meine Kräfte lassen rapide nach nicht von Stunde zu Stunde, sondern von Minute zu Minute. Haben die Wissenschaftler nicht Jahrhunderte an den Ursachen des Sauriersterbens herumgerätselt, ohne jemals eine Antwort zu finden? Beim Untergang Mitteleuropas und – wenn die Gerüchte stimmen – großer Teile Amerikas und des Orients sollten von vornherein Spuren gesichert und erhalten bleiben. Schließlich waren dieses Mal Menschen nicht nur beteiligt, sondern voll verantwortlich für den Untergang.

Eine einzige Woche genügte, einen großen Teil unserer Erde zu zerstören.

Die Anfänge des Waldsterbens werden, da bin ich sicher, auf die Jahre 1977-1979 zurückbezogen werden. Das ist natürlich grundfalsch. Schon Ende der sechziger Jahre wiesen verantwortungsbewusste Naturschützer auf die Schädigung durch Industrie- und Kraftfahrzeugabgase hin. Selbst von jenen, die sich ein Jahrzehnt später, im Trend liegend, als Grüne bezeichneten, wurden diese Frühwarner belächelt und von einem traditionell stets zu spät recherchierenden Nachrichtenmagazin negiert.

Der Wald starb in immer schnellerem Rhythmus. Wo eine Weißtanne 1980 noch drei Jahre bis zum Zusammenbruch brauchte, brachen die Bäume später bereits nach anderthalb Jahren zusammen; die Zeiten halbierten sich, bis endlich die letzten Reste innerhalb weniger Tage verfielen. Parallel dazu verlief das Umkippen der Gewässer, die endgültige, totale Vergiftung der Böden. Was bislang isoliert voneinander zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Landschaften noch einigermaßen unter Kontrolle hatte gehalten werden können, geschah jetzt gleichzeitig und überall.

Die Erde und der Himmel darüber sind ein lebendiger Organismus. Erst ihr Absterben hat uns gezeigt, wie überaus lebendig sie gewesen waren. Eine der zahlreichen Ursachen dafür war auch jenes unumstößliche Gesetz der Physiologie, das unsere verantwortlichen Politiker offenbar nie kennengelernt haben: Alle Lebensvorgänge laufen um so schneller ab, je höher die dabei entwickelte Temperatur ist. Insbesondere galt dieses Naturgesetz für unsere Flüsse. Je schneller der Ablauf und Durchfluss, desto höher die benötigte Sauerstoffmenge. Die Fähigkeit der Gewässer, Sauerstoff in gelöster Form aufzunehmen, nimmt bei ansteigenden Temperaturen, wie sie auch durch die zahlreichen Atomkraftwerke mit ihrem ungeheuren Kühlbedarf durch Wasserdurchfluss bewirkt wurden, rapide ab. Gleichzeitig trat durch die unnatürliche Erhitzung ein katastrophaler Bewuchs mit den gefürchteten Blaugrünalgen und ihren infektiösen Bakterien auf. Plötzlich fühlten sich tropische Parasiten in unseren Gewässern wohl. Gleichzeitig starb die Kleinlebewelt der Krebse, Würmer, Insekten und Muscheln ab. Die Selbstreinigungsfähigkeit der Gewässer brach schlagartig zusammen, ebenso die gleiche Fähigkeit bei den Wald- und Gartenböden und, am verheerendsten, in der smogverpesteten Luft.

Damals haben wahrscheinlich viele kritische Bürger an den dutzendfachen Overkill gedacht, der durch die Wiederaufrüstungshysterie bewirkt worden war...overkill,ein Wort, das durch die jetzige Katastrophe einen ganz neuen Sinn gewinnt. Doch genau diese Katastrophe hat bewirkt, dass die gesamte Natur – vom Himmel über die Erde bis zum Menschen – sich lediglich verhalten hat wie ein Schwerkranker mit perforierter Lunge: ein jahrelanges Hecheln um die letzten Atemzüge, während die Ärzte am Patienten herumdoktern, bis der plötzliche Kollaps kommt.

Der steigende Säuregehalt des sauren Regens setzte Schwer- und Leichtmetalle wie Blei, Cadmium, Kupfer und Aluminium frei. Sie wurden vermehrt aus dem Boden ausgewaschen und gerieten dadurch ins Grund- und Trinkwasser. Schon 1985 sollen – unglaublich, aber belegt – im Trinkwasser 45 Milligramm Kupfer pro Liter gemessen worden sein. Die Weltgesundheitsbehörde hatte damals den ohnehin zu hoch angesetzten Wert von1,5Milligramm als Maximum empfohlen. Man muss sich das vorstellen: Das tägliche Trinkwasser in mehreren Gegenden um das Dreißigfache vergiftet – und die Leute sollen damals trotzdem wohlgemut in die Sommerferien gefahren sein und sich an der Romantik deutscher Landschaften erfreut haben. Eine Erklärung dafür wäre der noch weitaus schlimmere Effekt der Aluminiumvergiftung: Sie stört Nerven- und Hirnfunktionen und vernichtet Gehirnzellen. Diese und Dutzende anderer Vergiftungserscheinungen, die alle mehr oder weniger gleichzeitig auftraten, weil der eine Effekt den nächsten auslöste, führte dann zur Katastrophe ein halbes Dutzend Jahre später.

So hatte zum Beispiel das Waldsterben die krasse Zunahme von Bodenerosion und Hochwasser zur Folge. Kein Wunder, dass in den Alpengegenden bei der Katastrophe die Menschen keinesfalls unmittelbar durch den Kollaps der nicht mehr regenerierbaren Smogluft umkamen, sondern durch gigantische Erdrutsche, die ganze Ortschaften, so auch mein geliebtes Reit im Winkl, zerstörten. Und in Freiburg trat bei der Katastrophe ein, was mir der damals bekannte Hydrologe Wolfram Mauser von der Freiburger Universität schon 1984 vorausgesagt hatte: Durch das komplette Absterben des Schwarzwaldes würde sich die Abflussgeschwindigkeit der Dreisam, die die Stadt durchquert, von 110 Kubikmeter Wasser pro Sekunde verfünffachen. Sie versiebenfachte sich dann, weil noch andere Faktoren als der Schwarzwaldtod mitwirkten – und das hatte verheerende Folgen.

Bevor die gesamte Natur rigoros umkippte, hatten wir das Umkippen längst hundertfach beobachtet. An den Bächen, Flüssen, Teichen. In den Böden der Schrebergärtner, die sich eine heile Naturwelt unmittelbar neben der Autobahn vorgaukelten. In den Heile-Welt-Siedlungen wie in Bochum, wo schon im Frühjahr 1985 auf über zweihundert Flächen genauso viele Altlast-Giftmüllhalden lagen.

Über die Schadstoffbelastung durch Wiederaufrüstungsindustrien gab es längst ausführliche Analysen. Die hochwertigen Metalllegierungen, wie sie für Raketen und Überschallbomber notwendig waren, erforderten stets auch die höchste Umweltbelastung bei der Herstellung.

Das alles war längst bekannt.

Ein einziger sogenanntergau,der größte anzunehmende Unfall also, in einem unserer deutschen Atomkraftwerke hätte für dieses Umkippen ausgereicht... Schon 1986.

Wenige Jahre später genügte die grundsätzliche Beschaffenheit der Umwelt, die Natur, insbesondere die Wälder, endgültig in eine Katastrophe zu stürzen, deren Ausmaße ich bislang noch nicht überblicken kann.

Ein guter Freund hatte mir noch drei Tage vor dem Zusammenbruch seine Befürchtungen drastisch beschrieben: »Wir leben wie unter einem hochexplosiven Luft-Gas-Gemisch. Alle chemischen Bestandteile sind bis zum äußersten ausgereizt. Jetzt ein einziger Furz – und wir fliegen alle in die Luft.«

Unsere Nahrung war mit Östrogenen und sonstigen pharmazeutischen Produkten angereichert, selbst die Muttermilch vergiftet... Ich verstehe nichts von der Wirkungsweise der einzelnen Schadstoffe. Doch ich weiß, dass inzwischen nicht nur das Immunsystem des Menschen längst zusammengebrochen war, sondern auch das der gesamten Natur. Es wird dem jetzt beginnenden Prozess überlassen bleiben, die Hintergründe für die Katastrophe aufzudecken.

Doch ob dabei von Schwefel, Blei oder Stickoxiden die Rede sein wird, von Kohlenmonoxid oder Formaldehyd: die Gefahr liegt nahe, Ursache und Wirkung zu verwechseln.

Ich erinnere mich noch genau an den ersten Atombombenunfall, der Schlagzeilen machte.

In den sechziger Jahren verunglückte bei Torrejon in Spanien ein amerikanischer Atombomber und verseuchte die Erde auf Jahrhunderte. Sie wurde abgetragen und durch neue ersetzt. War der amerikanische Atombomber vom Typ B 52 wirklich die Ursache für die Verseuchung der spanischen Erde?

Stand dahinter nicht das diabolische, menschenverachtende Denken von Militärs, die bereit waren, für ihre Doktrin ganze Erdteile zu vernichten?

Die Frage, ob ein Übermaß an Giftstoffen aus den Industriezentren von Lüttich, des Elsass, dercssr,Land, Wasser und Luft zum Umkippen gebracht hat oder der radioaktive Ausfall eines gestörten Atomkraftwerkes an Donau oder Niederrhein oder eine überquellende Giftmüllhalde, zählt nicht zu den Fragen nach der Ursache, sondern zu denen nach der Wirkung.

Die Ursachen aller Prozesse durch Menschenhand sind die des Denkens und die der Moral.

Ich musste für Stunden unterbrechen.

Meine Finger können kaum noch den Bleistift halten. Freilich zerbröckelt auch er inzwischen wie verkohltes

Holz. Hier wird alles endgültig vergiftet, Bleistift, Papier, Mensch und Tier und Wahlplakate.

Hatte da nicht gerade noch vor der Katastrophe wieder einmal eine Partei die Rettung des Waldes und den blauen Himmel darüber versprochen?

Verblüffung und Zorn über das, was sich über Jahrzehnte hinweg an gesellschaftlicher und politischer Ignoranz abgespielt hat, geben mir noch immer die Kraft, weiterzuschreiben.

Der jetzt anlaufende Prozess wird hoffentlich zeigen, wie verbrecherisch die Politiker der ausgehenden achtziger Jahre agiert haben.

Das System, unter dem Etikettenschwindel >Demokratie<, lief seit Jahren perfekt: Die Politiker baten die Hochfinanz aus Industrie und Wirtschaft um Spenden für ihren Wahlkampf und honorierten sie nach der Wahl mit entsprechenden Zugeständnissen. Pharmaindustrie und Chemiekonzerne rieben sich über diesen pseudodemokratischen Stil die Hände. Das Diabolische lag in der paradoxen Tatsache, dass die deutsche Industrie als Gegner des Kommunismus auftrat und ein System installiert hatte, das genauso wie dieser funktionierte: Unter einer Scheindemokratie glaubte der Bürger die Freiheit des Handelns zu haben, während er doch von einer übermächtigen Bürokratie von Lobbyisten und Konzernen gegängelt wurde. Obwohl das wahre Gesicht dieser Demokratie schon Mitte der achtziger Jahre durch eine nicht mehr vertuschbare Serie von Skandalen entlarvt wurde (hierin unterschied sich diese Demokratie vom sogenannten Sozialismus östlicher Staaten), muss es noch eine dritte Lobby gegeben haben: die der Richter, die über Bestechungsaffären und Steuerhinterziehungsfälle in Millionenhöhe zu befinden hatten. Die milden Urteile, falls sie überhaupt zustande kamen, bewiesen, dass die Volksmeinung hier genauso wenig Einfluss hatte auf die Rechtsfindung wie in der Sowjetunion, wo das Volk erst gar nicht befragt wird.

Der jetzige Prozess läuft nicht nach den deutschen Prozessregeln ab. Er ist eine Mischung aus Tribunal und internationalem Gerichtshof. Immerhin werden die Umweltverbrecher dieses Mal nicht davonkommen. Waren die achtziger Jahre nicht jene unglaubliche Zeit, in der ein Autofahrer, der auf einem amerikanischen Highway eine Bierbüchse aus dem Autofenster warf, objektiv strenger bestraft wurde als ein deutscher Chemiekonzern, der seit Jahren seine Dünnsäure mit Schiffen in der Nordsee verklappte? Nämlich mit dreißig Tagen Haft ohne Bewährung. Der deutsche Konzern – dafür hatte er schließlich Wahlhilfe geleistet – hatte dagegen das Recht, die Verhinderer der Wasservergiftung (eine Organisation namensGreenpeace)vor den Kadi zu bringen wegen >passiver Gewalt<.

Der Hauptankläger dieses Prozesses ist aus jener Partei der sogenannten >Grünen< hervorgegangen, die vor rund einem halben Jahrzehnt wegen interner Schwierigkeiten und wegen fachlicher Inkompetenz leider nie so recht zum Zuge gekommen ist. Immerhin: Als die Regierung das nahe Ende vor Augen hatte, gewann die neugegründete Grüne Demokratische Union(gdu)schlagartig an Stimmen und überlebte als einzige Partei. Die anderen, die das Unglück verschuldet hatten, zogen sich nur allzu gern, ihre Hände in Unschuld waschend, zurück. Dergduist es zuzuschreiben, dass aus den afrikanischen Ländern die ersten Hilfsaktionen kamen. Freilich stehen hinter den Aktionen der Afrikanischen Rettungsarmee handfeste Interessen der agierenden Staaten. Das Geld dafür kommt aus den superreichen Ölstaaten des Vorderen Orients, sofern sie nicht selber in Mitleidenschaft gezogen wurden. Interessiert den Verdurstenden, wer ihm die Flasche reicht – und mit welchen späteren Absichten?

In dieser Situation sind wir jetzt.

Woher sonst hätte die Hilfe für das zerstörte Mitteleuropa kommen sollen? Den Gerüchten nach sollen weite Teile derUSAebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Abgesehen davon war für die Amerikaner Europa immer lediglich interessant als Bollwerk gegen den Bolschewismus. Meine körperliche Schwäche lässt mich auch hier abschweifen. Noch Jahrzehnte nach der sogenannten >Luftbrücke Berlin< glaubten viele Deutsche an die treuherzige Hilfsbereitschaft der Amerikaner, denen die Tränen kamen über das bittere Schicksal der Berliner. In Wirklichkeit ging es um den politischen Machtanspruch auf Rest-Berlin. Wenn sich jetzt afrikanische Staaten, zusammen mit nah- und fernöstlichen Ländern zusammengetan haben, dem zerstörten Mitteleuropa unter die Arme zu greifen, dann bestimmt nicht nur aus humanitären Gründen.

Doch die provisorischeGDU-Regierung sah keine andere Möglichkeit, die Restbevölkerung zu retten. Da fügten sich plötzlich afrikanische Staaten zusammen, die eben noch in kleinlicher Fehde miteinander gelegen hatten. Unterstützt vom Kapital der Golfstaaten drangen sie in das zerstörte Europa vor. Obwohl, nein, gerade weil in den arabischen Ölförderstaaten der Absatz, naturgemäß, zum Erliegen gekommen war, musste man versuchen, das Restkapital zukunftweisend anzulegen. Meine Kräfte gehen endgültig zu Ende.

Ich werde den Prozess nicht mehr lange verfolgen können. Ich hoffe, er führt zu jener Verurteilung der wahren Schuldigen, nach der sich eine kleine kritische Minderheit in der Mitte der achtziger Jahre vergeblich gesehnt hat. Nicht die Katastrophe hat mich überrascht. Sondern die Tatsache, dass sie so spät eintraf.

Schon 1986 war alles vorhersehbar, schon 1986... Meine Kräfte versagen... Ich gebe... Ich gebe auf.

Ich weiß nicht... Ich kann nur hoffen, dass die Menschheit, zum ersten Mal in ihrer Geschichte, aus der Vergangenheit lernt.

ErstesBuch

»Nachdem die Menschheit sich selber zerstört haben wird, sehe ich über die Erdoberfläche zerstreut Berge von Geld durch die Luft flattern und im Meer versinken. Die Tiere und Fische, die damit nichts anfangen können, stoßen es beiseite oder lassen ihren Kot darauf fallen. Geld und Gestank, der Gestank von Kot, der Gestank von Geld, so faulig, dass die Winde sich zusammentun, um den Blumen etwas frische Luft zu schaffen... Dann ergrünen wieder Laub und Gras und Meer, Winde und Tiere singen die süße Melodie der Natur.«

Duke Ellington

1

Calder verließ das Prozessgebäude gegen siebzehn Uhr. Hinter ihm rasselten eilig und endgültig die Panzertüren in ihre Sperrstellung. Er war erschöpft, gehetzt, nervös und doch zugleich befriedigt und erfüllt von den Ereignissen der Verhandlung.

Gefragt, ob er, wenn schon keine Schuld, so doch ein Gefühl der Reue empfände, hatte der Angeklagte Platendorff erwidert: Natürlich nicht. Wie könne Reue entstehen, wo keine Schuld sei. Die Herren Richter sollten gelegentlich einen Schnellkurs in Psychologie absolvieren.

Die Szene war nicht ohne Komik gewesen. Als Calder sich zur Braunschen Villa hinausfahren ließ, sah er sie wieder in allen Einzelheiten vor sich.

Platendorff hatte sich, als er die Worte durch den riesigen Saal schallen ließ, zu seiner vollen Größe aufgerichtet. Trotz der kargen Haftverpflegung und seiner Drogensucht wirkte seine Gestalt noch immer imposant. Den einstigen Schmerbauch deutete man freilich mehr hinein – die Bilder aus großer Zeit hatten sich fest eingeprägt. Inzwischen hatte der Mann, über dessen Prunksucht und krankhafte Ordensgier zahllose Witze im Umlauf gewesen waren, über zwanzig Pfund abgenommen. Die ehedem straffe Gesichtshaut hing jetzt schlaff und sackig von seinen breiten Backen- und Kieferknochen herab.

Doch Platendorff war auch für seinen jovialen Humor bekannt. Er wollte als liebenswürdiger und liebenswerter Mensch gelten. Anders als Hodler oder von Benningk wirkte er nicht zynisch, kaum ironisch. Er lachte, den bleichen, weit geöffneten Mund hoch über den Mikrofonen, selber herzlich mit jenem Teil des Publikums, das sich keine Gelegenheit zur Belustigung entgehen ließ.

Noch nirgendwo hatte Calder Amüsement und Grauen so dicht nebeneinander erlebt.

Als Platendorff lachte, schepperte das Klirrgeräusch seiner Orden und Ehrenzeichen durch die Lautsprecher. Er durfte sie noch immer tragen. Doch weil Nadeln und Halsbänder eine Selbstmordmöglichkeit boten, waren seine Kreuze, Sterne und Eichenlaubranken mit Klebstreifen an seiner grauen Anstaltsjacke befestigt worden. Zum Annähen hatte sich niemand bereit erklärt. Die Jacke hing von Tag zu Tag lockerer an ihm. Aber trotz des Schrumpfprozesses verlor Platendorff seine gute Laune nicht. Er schien das Ganze von der sportlichen Seite zu nehmen: mit zu hohem Einsatz gespielt und verloren.

Sie waren bei den altvertrauten Stucksäulen der Braunschen Villa angelangt. Eigenartig, dachte Calder, dass sie noch immer nicht zerfressen und zusammengebrochen sind. Als die Taxitür hinter ihm ins Schloss fiel, kämpfte er mit der Versuchung, umzukehren. Er hasste die Brauns, verfluchte die Einladung. Sie gehörten zu den Erzkonservativen, waren und blieben unbelehrbar. Die Ruinenstädte Deutschlands hatten sie nicht zur Änderung ihrer Verhaltensweisen bringen können.

Jutta Braun kam ihm schon auf der Freitreppe entgegen. »Ach, Robert, wir sind untröstlich. Bobby ist krank. Wir haben ihn durch Walther ersetzen müssen. Er stammt zwar aus dem ehemaligen Interconti in Aachen. Doch Bobby ist eben Bobby.«

»Ehrlich gesagt, mir war Bobby nie sympathisch. Ich bin mit Ihrem Ersatzdiener garantiert zufrieden. Lassen sie ihn gleich einen doppelten Cognac bringen. Ich kann ihn gebrauchen.«

»Warum diese förmliche Siezerei, wo wir doch einstige Schulkameraden sind? Noch immer der alte Einzelgänger, wie?«

Sie waren wieder alle da: Dr. Keller vom >Abendstern<, Rita Vandenhain, eine fünfzigjährige Matrone, die einst bei einer der früheren Fernsehanstalten Ansagerin gewesen war, ein paar Männer mit nichtssagenden Gesichtern, zwei Redakteure und eine Reporterin der >Westeuropäischen Monatshefte< die er noch nicht kannte. Braun sah noch immer so elend aus wie vor drei Wochen, als er aufgeregt bei Calder im Arbeitszimmer erschienen war. Ob man denn nun in seinem Sinne koordinieren könne? Calder konnte nicht zustimmen. Deshalb war er jetzt hier. In der Höhle des Löwen.

Brauns lederne Wangen waren tief einwärts gewölbt, als herrsche in seiner Mundhöhle permanenter Unterdruck. Seine Hände zitterten wie bei einem Greis, und Calder fragte sich, wie die schöne Jutta damit fertig wurde. Sie selbst war, sah man von den etwas zu schweren Brüsten infolge jahrzehntelangen Pillenkonsums ab, attraktiver denn je.

Und natürlich hielten sich im Hintergrund noch einige Herren auf, wie sie stets in Brauns Nähe waren. Dezente Schatten, von denen man nie wusste, auf welcher Seite sie standen.

Braun ging gleich in medias res: »Wir sprachen gerade davon, Robert, dass dieser Prozess eine Schande ist. Nein, versteh mich bitte nicht falsch. Im Prinzip...« »Danke, Walther«, sagte Calder zu dem Hausdiener, der ihm den grusinischen Cognac brachte. »Habe ich Sie nicht vor vielen Jahren schon im Hilton in Tunis gesehen?«

»Stimmt. Doch das Heimweh war zu groß – trotz allem.«

»Er muss noch viel lernen«, warf Frau Braun ein. »Seine Bewegungen haben noch nichts von Bobbys Eleganz. Der soll übernächste Woche aus dem Rehabilitationscenter zurück sein.«

»Ich glaube nicht, dass er in dieser Zeit überhaupt geheilt werden kann«, wandte Calder ein.

»Im Prinzip«, fuhr Braun unbeirrt fort, »sind diese Prozesse eine dringende, eine historische Notwendigkeit. Doch muss man einen Mann wie Platendorff derart an den Pranger stellen?«

»Fragen Sie die Richter«, antwortete Calder unwirsch. »Ich bin nur der Berichterstatter.«

»Und damit hast du alle Möglichkeiten. Oder stehst du hinter Verdammungszwang? Musst du in die gleiche Kerbe hauen wie all die anderen opportunistischen Besserwisser? Wo sind sie denn damals gewesen, die Herren Widerstandskämpfer? Sie haben uns die Füße geküsst.«

»Opportunismus?« Calder schielte den Hausherrn ironisch an. »Vor der Katastrophe hätten Sie nicht im Traum daran gedacht, mich zu duzen.«

»Weil wir jetzt alle im gleichen Boot sitzen, Robert. Weil du einer der letzten klaren Geister für mich bist. Alle anderen scheinen den Verstand verloren zu haben.«

»So falsch«, warf seine Frau ein, »kann das alles früher nicht gewesen sein. Sie haben alle sehr gut dabei gelebt. Jetzt wollen sie alles schon immer gewusst haben.« »Sofern sie noch am Leben sind«, wandte Calder leise ein.

»Um so mehr müssen wir paar Überlebenden zusammen einen klaren Kopf behalten und einen Neuanfang machen. Dazu gehört, Robert, dass du uns und die unmittelbar Angeklagten nicht als Teufel hinstellst, sondern als erfahrene Männer, die tabula rasa machen wollen, einen Neuanfang.«

»Und die es können«, fügte seine Frau hinzu. »Wer sonst?«

Calder hatte Mühe, seinen Ekel zu verbergen.

»Damit alles wieder von vorn anfängt? Die Toten sind noch nicht begraben.«

Am Vortag hatte er sie liegen sehen. Sie wälzten sich in den verseuchten Feldern, den zerfetzten Wäldern zwischen Aachen und Lüttich. Das mitNATO-Stacheldraht umzäunte Gebiet war nur eine der kleinsten »Desaster Areas< von 22 solcher Zerstörungsgebiete, die sich vom einstigen Münsterland bis Niederbayern erstreckten. Nur dem leitenden Kommandanten und den von ihm zugelassenen Journalisten und Reportern war der Zugang zu einem Hügel innerhalb des Gebiets erlaubt, von dem sich ein Überblick bot.

Sie lebten noch immer. Das konvulsivische Zucken, mit dem sie würgten und sich erbrachen, lief in rhythmischen Wellen durch die Massen der Leiber.

Abseits der Gruppe hatte Calder versucht, ein Einzelschicksal zu finden. Da wachte gerade eine junge Frau aus einem komaähnlichen Zustand auf, blickte mit den Augen wirr um sich – und ahnte, spürte sofort, dass sie nicht mehr gehen, kriechen, nicht mehr sprechen oder lallen konnte. Sie kämpfte mit irgend etwas in ihrem verpesteten Körper, das ihr verbot, die Finger ihrer Hände zu krümmen, obwohl die Schmerzen sie wahnsinnig machten. Auf ihrer Stirn hatte die Säure die Haut bis zum Schädelknochen weggefressen. Die vereiterten Nasenlöcher vibrierten im panischen Bemühen, Luft durchzulassen. Der Mund war starr wie der einer Tonmaske.

Auf der Rückfahrt hatten sie kurz das einstige Aachen passiert. Da kamen Erinnerungen hoch. Als Zwölfjähriger hatte er damals das bombardierte Stadtviertel kurz vom Zug aus registriert, als er zur Kinderlandverschickung nach Tirol fuhr: Höhlen und Hohlgänge, nackte Bögen und Mauern, Krater und Schutthügel. Erinnerungen wie an ein Traumland: Man hatte etwas, das man berühren konnte, das fest blieb und Halt bot. Jetzt gab es dort nichts mehr, an dem man sich festhalten konnte. Alles schied giftigen Schleim aus, zerbröselte unter den Füßen und Fingern. Es ätzte, brannte und strahlte. Alles war in Auflösung begriffen.

»Walther bringt uns einen kleinen Snack...« Jutta Braun lächelte Calder aufmunternd zu.

Er strich sich über die Stirn. Hier war er wieder, zurück in der Enklave. Wie auf einer einsamen Insel, an der der Hurrikan vorübergejagt war. In den Zeitungen tauchte bereits das Schlagwort vomwunder von monschauauf. Hingeduckt am Osthang des Hohen Venn, schien das Eifelstädtchen die Katastrophe relativ unberührt überstanden zu haben. Zumindest die Braunsche Villa, in der noch immer alter Lebensstil demonstriert wurde. Calder, ausgehungert nach dem Kantinenessen im Gerichtshof, suchte sich die verlockendsten Maismehlkekse mit echter Butter aus. Alte Ölsardinen-Vorräte verfeinerten die Häppchen aus Original-Knäcke.

»Also, Robert, bist du nun auf unserer Seite oder nicht?« Braun war ungeduldig geworden. »Falls ja – und ich zweifle nicht daran...«

»Sie zweifeln nicht daran?« Calder brauste auf. »Menschen wie Sie bleiben wohl ewig unbelehrbar.«

Braun ließ sich nicht beirren. »... falls ja – und ich zweifle nicht daran – ,werden wir uns alle zusammen eine neue Existenz aufbauen. In Südafrika.«

Calder lachte laut auf. Der Diener Walther, der gerade Snacks nachschob, blickte ihn indigniert an.

»Aus Deutschland kommt niemand hinaus. Die Grenzen sind längst zu, die Selbstschussanlagen funktionieren perfekt. In den letzten drei Nächten wurden zweiundzwanzig Flüchtlinge von der Grenzpolizei erschossen. Es hat keinen Zweck.«

Frau Braun lächelte süffisant. »Für uns schon, Robert. Menschen wie wir kommen immer durch. Du könntest eine phantastische Insider-Reportage darüber schreiben und dann mit uns ab nach Südafrika. Dort ist die Luft noch gesund, das Wasser noch sauber.«

»So lange, bis Sie mit Ihren Methoden auch dort die gleichen Kloaken produziert haben. Sind Leute Ihres Schlages wirklich unbelehrbar auf Lebenszeit?«

»Unbelehrbar? Für die Methoden, mit denen das Tribunal Gerechtigkeit, sprich Rache, üben will, schon. Platendorff, Hodler, von Benningk... Männer, die sich im höchsten Maße verdient gemacht haben um die Bundesrepublik. Sie haben die höchsten Auszeichnungen erhalten. Das alles soll plötzlich nichts mehr wert sein?« Braun ergänzte seine Frau: »Verurteilt, verdammt, verfemt von Leuten, die jahrzehntelang freiwillig von den Produkten dieser Männer gelebt haben.«

2

»Ich mache mir Sorgen«, sagte Calder am nächsten Morgen zu seiner Frau.

Silvia lachte so heftig auf, dass sie Kaffee verschüttete. Man sah ihr an, dass sie vor der Katastrophe eine dunkelhaarige Schönheit gewesen war. Inzwischen war sie dankbar, dass sie als eine der wenigen überlebenden Frauen noch immer keine der üblichen Anzeichen der Verseuchung zeigte. Viele ihrer Kolleginnen waren an Leukämie, Knochen- oder Leberkrebs gestorben.

»Er hat den Zusammenbruch überstanden – und er macht sich Sorgen!«

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