100 Jahre Südtirol - Hans Karl Peterlini - E-Book

100 Jahre Südtirol E-Book

Hans Karl Peterlini

4,8

Beschreibung

In lebendiger Sprache und anhand vieler eindrücklicher Fotos führt Hans Karl Peterlini durch die jüngere Geschichte Südtirols. Er beleuchtet die Entwicklungen und Schlüsselereignisse, darunter die Kämpfe im Ersten Weltkrieg, die Option und Italianisierung des Landes unter den Faschisten, die politischen Bemühungen um Autonomie und die Bombenattentate. Peterlini erzählt aber auch die Geschichten der Menschen in Südtirol, ihres Wirtschaftens, ihres kulturellen Schaffens und ihrer Lebensstile, ihrer Missverständnisse und Versöhnungsleistungen - bis in die Gegenwart.

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Hans Karl Peterlini

100 Jahre Südtirol

Geschichte eines jungen Landes

Inhalt

Titel

Vorwort

Erben des Krieges

Wie Südtirol entstand

Rote Soße und bittere Zeiten

Im Griff der Diktatur

Zwischen den Ideologien

Heim ins Reich des Nichts

„Befreiung“ als Trauma

Ein schwankender Neuanfang

Hoffnung Selbstbestimmung

Pokerpartie um die „Provinz“

Aufbruchsstimmung und „Todesmarsch“

Wende in der Volkspartei

Glanz und Schatten von Sigmundskron

Ein Land brennt

Von der Feuernacht zum Mailänder Prozess

Verhandlungen im Kugelhagel

Brüche und Aufbrüche

Die neue Leichtigkeit des Südtiroler-Seins

Lehrjahre der Autonomie

Ein Tirol mit zwei Gesichtern

Vom Wechsel der Zeiten

Die Erntezeit der Autonomie

Grenzen eines Traumes

Dank

Literaturhinweise

Bildnachweis

Hans Karl Peterlini

Zum Autor

Impressum

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Vorwort

Hundert Jahre auf und ab

Wann beginnt die Geschichte eines Landes? Wie und woran machen wir sie fest? An den offiziellen Gründungsakten in demokratischen Zeiten? Am Emporkommen einer Dynastie? An Landkauf oder Landraub? Oder, was wohl das Sinnvollste wäre, an der Herausbildung einer Gemeinschaft? So könnte die Geschichte Südtirols, dieses an die Südseite der Alpen geduckten Herrgottswinkels, vor vielen tausend Jahren beginnen oder 1248 mit Albert III., der aber nicht der erste, sondern genau genommen der letzte Graf von Tirol war, obwohl mit seinem Landgewinn durch geschickte Verheiratung seiner Töchter häufig die Geburt Tirols verknüpft wird, Tirols wohlgemerkt, denn die Entstehung Südtirols ist wieder ein Stück weit komplizierter. Das Gebiet, das heute Südtirol oder – verwaltungssprachlich – die Autonome Provinz Bozen ausmacht, ist ebenso wie andere Gebiete in seiner politischen Abgrenzung ein Kind von Zufall, Zusammenstößen, Zusammenführungen, schließlich von Zerreißung; ein Stück dieses Landes oder auch das ganze könnte, bei anderem Ausgang der einen oder anderen Schlacht, der einen oder anderen fürstlichen Heiratsaffäre, durchaus auch bei der Schweiz oder bei Slowenien sein, oder ein Ausläufer Frankreichs oder kulturell unsichtbar gemacht bei Italien oder doch wieder bei Österreich – die Geschichte hat ihre Launen. Wenn wir sie nachträglich nach ihrem Sinn befragen, ist es in etwa so, wie wenn ein Ziegelstein vom Dach geworfen und hinterher eine Logik darin gesucht wird, warum einige Teile beisammenliegen, einige ganz geblieben sind und andere weitum in der Gegend verstreut sind. Die Ziegelsteinkarte, die da abgebildet auf dem Boden entsteht, ist eine Wirklichkeit, zu der es unendlich viele andere Möglichkeiten gegeben hätte.

Historische Erzählungen, die das heutige Land Südtirol in seiner langen Genesis von den Menschen vor Ötzi bis in die Gegenwart begleiten, können somit bei den großen Aufbrüchen der Erde, tektonischen Verschiebungen, beim Rückzug des Meeres und dem Vordringen des Eises, bei den ersten Besiedlungen und allmählichen Zu- und Durchwanderungen beginnen und langsam den Faden bis in die Gegenwart verfolgen. Sie werden erst ganz spät, in den Schlusskapiteln sozusagen, von Südtirol reden können. Bis dahin wird allmählich von einer Kulturgemeinschaft diesseits und jenseits des Alpenhauptkammes die Rede sein, von römischen Provinzen, die irgendwie diesen Raum abdecken, dann von wechselnden Grafschaften, Vogteien, kirchlichen Lehen, schließlich von Tirol als „Gefürstete Grafschaft“. In gekonnter Spannung zwischen wissenschaftlicher Gültigkeit und angenehm lesbarer Sprache hat Michael Forcher für den von ihm gegründeten Haymon Verlag diese Arbeit für Tirol schon vor vielen Jahren geleistet. Sein Klassiker „Tirols Geschichte in Wort und Bild“ führt die vielen Einzelstudien von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in einer durchgehenden Erzählform zusammen, angereichert durch Forchers eigene Forschungen und seine Liebe fürs Detail. Dieselbe Arbeit zur weiterhin gemeinsamen Tiroler Geschichte, aber mit einem speziellen Blick auf das Gebiet südlich des Brenners war Forcher erst vor zwei Jahren zu leisten bereit – bis dahin wehrte er sich dagegen, dass man eine „Geschichte Südtirols“ schreiben könne. Der gewählte Titel „Südtirol in Geschichte und Gegenwart“ weist subtil auf dieses Dilemma hin: nicht die „Geschichte Südtirols“ wird erzählt, sondern jene Geschichte, die sich über Jahrtausende und Jahrhunderte in diesem Gebiet hier abspielte. Mir war Ehre und Herausforderung beschieden, in diesem Werk die Zeit ab 1945 zu behandeln, gewissermaßen die jüngste Geschichte des heutigen Südtirol bis in die Gegenwart.

Damals entstand die Idee zu diesem nun vorliegenden Buch, aus dem Gefühl heraus, dass es neben dem weitgespannten Bogen über Jahrtausende hinweg auch ein Bedürfnis für einen engeren zeitlichen Fokus gibt – eine dichte Erzählung der jüngeren Zeit, jener Zeit, in der Südtirol wirklich Südtirol wird, nicht mehr Teil Tirols ist, sich auf dem Weg befindet zur Autonomen Provinz Bozen. Auch dazu gibt es schon Vorarbeiten, gründliche Aufarbeitungen, breiteste Schilderungen – von der umfangreichen „Chronik des 20. Jahrhunderts in Südtirol“, herausgegeben von Gottfried Solderer, über spezifische Ausleuchtungen dramatischer Höhepunkte und herausragender Persönlichkeiten der Südtiroler Geschichte bis hin zu den vielfältigen Editionen von Rolf Steininger. Was noch fehlt, ist eine kompakte, zusammenschauende, aber auch reflektierende Aufarbeitung der jüngsten Geschichte, die uns bis in die Gegenwart nachweht – als Verständnishilfe für das, was war, als Orientierung für das, was ist, und vielleicht auch für das, was kommen könnte. In einem Kommentar für die vom Südtiroler Landesarchiv sorgfältig und erfrischend edierte Zeitschrift „Geschichte und Region/Storia e regione“ hat jüngst Hans Heiss als einer der feinfühligsten Wahrnehmer unserer jüngeren Geschichte eine solche Gesamterzählung des neuen Südtirol vermisst und gewünscht. Dass er mir diesen Beitrag freundschaftlich noch vor der Publikation zukommen ließ, habe ich als unausgesprochene Aufforderung, jedenfalls aber als Herausforderung betrachtet.

„100 Jahre Südtirol“ ist ein gleich metaphorisch anklingender wie kalendermäßig willkürlicher Titel. Damit wären wir wieder bei der Frage: Wann beginnt die Geschichte eines Landes? Streng genommen kann vom heutigen Südtirol erst mit dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918, noch strenger genommen mit den Annexionsprozeduren 1919/1920 die Rede sein; aber dieses Ende eines Krieges, das für Südtirol einen Anfang darstellt, lässt sich nicht erzählen, ohne den Krieg zu erzählen, ohne ein Zurückleuchten, wie dieser Krieg seinen Anfang nahm, welche deutsch-italienische Nationalismen darin ausbrachen, die das lange Miteinander von Welsch- und Deutschtirol zerstörten. Die Grenze, die 1918–1920 durch das alte Tirol gezogen wurde, zog sich – wenn auch mit anderem Verlauf – geistig schon in den Jahrzehnten davor mit zunehmender Schärfe durch die lange sprachgruppenübergreifende Einheit Tirols von Borghetto südlich von Rovereto bis Kufstein im heutigen Bundesland Tirol. So sind die „100 Jahre Südtirol“ bewusst mit einer gewissen Unschärfe gesetzt, hundert Jahre als eine lange Zeit, in der sich Generationen abwechselten, die mittlerweile durch eine gemeinsame Landesgeschichte verbunden sind – sie können mit 1914 beginnen, als der Krieg ausbricht, mit 1915, als Südtirols Zugehörigkeit zu Italien mit dem Geheimvertrag von London letztlich vorentschieden wird, es sei denn, Österreich hätte den Krieg gewonnen, sie können etwas früher, etwas später beginnen, diese hundert Jahre Landwerdung. Sie möchten zum Ausdruck bringen: In der Zeitspanne eines langen Menschenlebens hat sich in diesem kleinen Raum entscheidendes verändert, und wir – die am Ende dieser hundert Jahre leben – haben vielleicht erstmals ausreichend Distanz gewonnen, um besonnen und nachdenklich darauf zurückzublicken. Manches aus diesen hundert Jahren schmerzt bis in die Gegenwart, manches ist nicht ausreichend betrauert und nicht ausreichend eingestanden worden, an manchem wird krampfhaft festgehalten, obwohl es der Geschichte übergeben gehört, manches ist aber auch geheilt und geglückt, fast ein Wunder, wenn an das Schicksal der allermeisten anderen Minderheiten in Europa nach den zwei fürchterlichen Kriegen gedacht wird, wenn bedacht wird, wie sich ein „Volk in Not“ aus dramatischen Umständen eine neue Zukunft eingerichtet hat.

So sind hundert Jahre Südtirol ein wenig wie hundert Jahre Leben, in einem kleinen Land, das durch Unglück zum Land wurde, aber darin auch viel Glück hatte. Gewidmet den künftigen Generationen, zu denen auch meine Kinder Julia, Nathanael, Rahel und Ruben gehören.

Hans Karl PeterliniBozen, September 2012

Erben des Krieges

Nationalismus und Kriegstrauma an der Wiege des neuen Südtirol – Vom Londoner Geheimvertrag zum Ende der Donaumonarchie

Südtirol ist ein Kriegskind. So steht am Beginn der Geschichte eines Landes, wie es sich in seiner Gegenwart begreift, eine traumatische Erfahrung, die Zukunftsvorstellungen, Sicherheiten, Existenzgrundlagen hinwegriss und die Menschen vor völlig veränderte Lebensbedingungen und politische Perspektiven stellte. „Dies ist das Ende, ein Ende mit Schrecken“, schilderte die Tageszeitung „Der Tiroler“ am 8. November 1918 die Lage in Bozen. Ein Anfang, der den Schrecken beenden könnte, war damals wohl schwer zu sehen.

Das Ende des Ersten Weltkrieges bedeutete den Zusammenbruch der Donaumonarchie, der Tirol – mit dem italienischen Welschtirol von Salurn bis Borghetto, mit dem heutigen Südtirol, den ladinischen Tälern im Trentino und in Belluno, dem heutigen Nord- und Osttirol – über Jahrhunderte angehört hatte. Risse hatten sich in dieser Einheit schon lange früher angekündigt. Waren 1809 in den legendären Freiheitskämpfen der Tiroler gegen die napoleonischen Truppen welsche, ladinische und deutsche Schützen noch gemeinsam für ihr Ideal von „Gott, Kaiser und Vaterland“ ausgerückt, entwickelten sich vor allem Deutsch- und Welschtirol ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zusehends auseinander. Die bürgerlichen Revolutionen von 1848, in denen Bedürfnisse nach mehr Freiheit vom erwachenden nationalsprachlichen Bewusstsein beflügelt wurden, lösten in Welsch- und Deutschtirol völlig unterschiedliche Stimmungen aus. Während etwa der Pustertaler Kreishauptmann Johann Jakob Staffler 1848 beklagte, dass „der böse Geist des Trotzes und der Zuchtlosigkeit“ um sich greife und überall das „unsinnige Geschrei“ von „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ zu hören sei, versuchte eine liberale Elite in Trient die Stimmung für den Anschluss Welschtirols an die Lombardei zu nützen, die zwar damals auch noch österreichisch war, aber ein nationalsprachlich homogenes und wirtschaftlich starkes Gebiet darstellte. Als die Truppen um Giuseppe Garibaldi, beseelt vom nationalen Gedanken einer italienischen Einheit, gegen die österreichischen Grenzen vordrangen, marschierten Deutschtiroler Studenten und Schützen Schulter an Schulter an die Südfront, obwohl die Studenten vom nationalfreiheitlichen (allerdings deutschen) Geist durchaus inspiriert und begeistert waren, während die Schützen treu zum Kaiser standen.

Symbolbild einer Entzweiung: In Bozen wurde am 15. September 1889 das Denkmal an Walther von der Vogelweide auch im Sinne des erstarkenden deutschen Nationalgedankens enthüllt; die Errichtung des Dante-Denkmals in Trient wurde umgekehrt in Deutschtirol als Provokation empfunden.

In Welschtirol war die Lage weniger eindeutig. Breite Bevölkerungskreise identifizierten sich noch mit der Monarchie, aber intellektuelle und auch aufgeschlossene kirchliche Kreise orientierten sich zunehmend an Italien. Verhärtungen, Unfrieden, sich aufschaukelnde Nationalismen auch innerhalb des alten Tirol waren Vorboten des späteren Auseinanderbrechens: Welschtirol begehrte nach mehr Autonomie und einem Aufschwung aus seinem Hinterland-Dasein am Rande der Monarchie, maßgebliche und zunehmend nationalistische Kräfte in Deutschtirol stellten sich dagegen. Die Hundertjahrfeiern 1909 im Gedenken an 1809 standen im Zeichen einer deutschpatriotischen Mobilisierung und eines inneren Abrückens Welschtirols von der Monarchie. Der Krieg warf zu diesem Zeitpunkt schon seine Schatten voraus.

Die verregnete Enthüllungsfeier für das Dante-Denkmal in Trient am 11. Oktober 1896.

Die Schüsse von Sarajewo, mit denen der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand erschossen wurde, trafen mitten in ein Pulverfass, sie entfesselten die nur mühsam mit Allianzen, Angriffs- und Nichtangriffspakten zurückgehaltene Kriegsbereitschaft. Die Kriegserklärung Österreichs an Serbien vom 28. Juli 1914 ist auch im Lichte der Machtkämpfe zwischen Deutschland-Österreich auf der einen, Russland-Frankreich und Großbritannien auf der anderen Seite zu sehen. Nur so konnte sie jene Kettenreaktion auslösen, an deren Ende Europa in einem bis dahin beispiellosen Krieg stand. Für Tirol eine besondere Rolle spielte das schwierige Verhältnis Österreichs zu Italien, das erst 1861 aus dem Königreich Sardinien-Piemont hervorgegangen war und seine junge nationale Identität gerade an den Unabhängigkeitskriegen um die von Österreich beherrschten oberitalienischen Gebiete aufgerichtet hatte, besonders durch die Eroberung von Piemont 1858 und Mailand 1859 als wichtigste Schritte zur Einigung Italiens. Ein früher Aufstand gegen Österreich war schon 1848 geglückt, aber noch von kurzer Dauer gewesen. Der aus Mailand vertriebene Feldmarschall Radetzky holte sich das Gebiet nach drei Monaten wieder zurück. 1866 konnte Österreich Venetien und Friaul zwar noch verteidigen, musste beide Gebiete aber wegen seiner Niederlage gegen Preußen abtreten, das mit Italien verbündet war. 1870 eroberte Italien auch Rom und drängte den Kirchenstaat zurück, die italienische Einigung war nahezu vollendet – bis auf die zwei letzten „unerlösten“ Gebiete von Trient und Triest, der „terra irredenta“.

Mit dem Kriegseintritt Italiens rückten Tirols Außengrenzen mit einem Schlag an die Frontlinie, ein erbitterter Gebirgskrieg begann.

Der italienische Irredentismus trachtete allerdings zunehmend nicht nur nach dem italienischen Teil Tirols, dem damaligen „Südtirol“ und heutigen Trentino, sondern nach dem gesamten Gebiet südlich des Brenners, also einschließlich des südlichen Deutschtirol. Daran änderte auch eine eher strategische Aussöhnung in der österreichisch-italienischen „Erbfeindschaft“ (Claus Gatterer) nichts, als das Königreich Italien 1882 in den Dreibund mit Österreich und Deutschland eintrat. Die formale Aussöhnung blieb ein von der Bevölkerung wenig gefühlter und daher leicht zu kündigender Pakt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges konnte Italien die Gunst der Stunde nützen. Streng juridisch war es vom Dreibund nur im Falle eines Verteidigungskrieges seiner Partner zur Solidarität verpflichtet, nicht aber bei Angriffskriegen. So erklärte sich Italien zunächst neutral und begann zugleich, mit beiden Seiten zu verhandeln. Von Österreich forderte es Triest, Istrien und Welschtirol, was Kaiser Franz Joseph I. zunächst strikt ablehnte. Erst mit zunehmender Propaganda Italiens für einen Eintritt in den Krieg gegen Österreich lockerte sich diese Position. Im Frühjahr 1915 signalisierte Wien, „Tirol soweit es italienischer Nationalität ist“ abtreten zu wollen. Zu spät: Italien hatte für den Fall seines Kriegseintrittes an der Seite von Frankreich, Großbritannien, Russland (Entente) weitergehende Zusagen erhalten. Mit dem Londoner Geheimvertrag vom 26. April 1915 wurden Italien die Gebiete von Triest mit der Halbinsel Istrien und „ganz Südtirol bis zu seiner natürlichen Grenze, als welche der Brenner anzusehen ist“, zugesprochen. Unmittelbar darauf, am 4. Mai 1915, kündigte Italien den Dreibund, am 23. Mai erklärte es seinem Eben-noch-Bundespartner Österreich den Krieg.

Abmarsch in den Krieg, im Bild ein Standschützen-bataillon aus Meran am 20. Mai 1915.

Damit lag Tirol mit einem Schlag unmittelbar an einer nahezu schutzlosen Front. Das österreichische Militärkommando hatte auf das Landlibell von 1511, das den Tirolern die Verteidigung ihres Landes anvertraute und dafür den Kriegsdienst außerhalb des Landes ersparte, längst vergessen – eine Laune der Tiroler Geschichte, wenn bedacht wird, dass dieses Prinzip einer der Gründe war, warum sich Tirol 1809 gegen die napoleonisch-bayrische Besatzung erhoben hatte. Die wehrpflichtigen Männer Tirols waren schon an die Ostfront eingezogen worden, einschließlich der Kaiserjägerregimenter, der Landesschützen und der als Reserve gedachten Landsturmregimenter. Warnungen der Landeshauptleute von Tirol und Vorarlberg waren in den Wind geschlagen worden. Die Landesverteidigung, zentrales Motiv der Tiroler Identität unter Altösterreich, oblag nun jungen Burschen und alten Männern, die zu einer Verteidigungstruppe von rund 30.000 Mann zusammengetrommelt und an die südlichen Außenposten der Monarchie geschickt wurden. Zu Hilfe eilte ihnen – eine weitere Laune der Geschichte – ein Hilfskorps aus Bayern, dem einstigen Feindland. Auftrag der 13 Bataillone des deutschen und weitgehend bayrischen „Alpenkorps“ war es, die Linie am Inn zu halten, das Gebiet südlich des Brenners schien offenbar schon verloren. Trotzdem konnte das gemeinsame Aufgebot den von italienischer Seite erhofften „Spaziergang nach Innsbruck“ schon an den Südgrenzen Tirols so lange stoppen, bis die Kaiserjäger und Landesschützen aus Serbien und Russland zurückkehrten und die Landesverteidigung übernahmen. Unterstützt wurden sie von Heeresverbänden der k. u. k. Armee.

Der Krieg „in Fels und Eis“, wie er mythisch verklärt wird, war grausam. Die Soldaten der beiden Heere standen sich in einem verbissenen Stellungskrieg unter extremen Bedingungen gegenüber, in ausgesetzter Höhe und bitterer Kälte mit dürftigster Ausrüstung und beeinträchtigter Versorgung. Außer jenen Gebieten, die im ersten italienischen Ansturm nicht verteidigt werden konnten, wie vor allem Ampezzo, wurde kein Meter Boden preisgegeben. Der Preis dafür war auf beiden Seiten unvorstellbar hoch. Besonders umkämpft war die östlich gelegene Isonzofront, allein die vierte von zwölf Isonzoschlachten kostete die italienischen Truppen 120.000, die k. u. k. Armee 70.000 Tote. Ausdruck der Technisierung des Krieges, wie es vorher nicht vorstellbar war, ist der Minenkrieg im Gebirge, vor allem am Monte Piano nördlich von Ampezzo, in den Toblacher und Sextener Dolomiten und im Gebirgsstock des Pasubio östlich von Rovereto. Durch unterirdische Stollen wurde versucht, zum Feindeslager vorzudringen und diesen durch Sprengungen zu treffen, abgesprengte Felsvorsprünge und Bergkuppen, am Pasubio sogar die gesamte Felsplatte auf italienischer Seite, wurden vielfach zum Massengrab. Trotzdem veränderte sich die Frontlinie kaum, erst in der letzten Isonzoschlacht bei Caporetto gelang den Österreichern im Oktober 1917 ein unerwarteter Durchbruch bis zum Piave.

Der häufig heroisierend dargestellte Krieg „in Fels und Eis“ war eine Material- und Menschenschlacht unter extremen Bedingungen.

Wohl im Zeichen des Krieges und der vermeintlichen gewonnenen Oberhand ist eine Proklamation des Tiroler Volksbundes vom 9. März 1918 in Sterzing zu verstehen. Zugleich zeigt sich darin, wie national verhärtet das einst supranationale „Tirolertum“ mittlerweile verstanden wurde, erodiert in Jahrzehnten der sich aufschaukelnden Nationalismen, zerstört vom Krieg: Der Volksbund forderte eine Berichtigung der österreichischen Grenzen, indem diese wieder in die Lombardei, ins Veneto und ins Friaul verlegt würden, eine stärkere Allianz Österreich-Deutschland, die Einführung von Deutsch als Staatssprache für die gesamte Monarchie, die Zurückweisung von tschechischen und slawischen Staatsgründungsplänen, die Unteilbarkeit Tirols von Kufstein bis zur Veroneser Klause, die Bekämpfung des Irredentismus durch Stärkung des Deutschtums, Ausweisung der Irredentisten, Enteignung ihres Vermögens bei Vorenthaltung von Begnadigung und Staatsbürgerschaft, Ernennung eines deutschen Bischofs für Trient.

Obwohl „Caporetto“ zum italienischen Trauma und zur Deutschtiroler Hoffnung wurde, wendete sich der Kriegsverlauf nicht zugunsten Österreichs. Im Hinterland Tirols wurden 1918 die Lebensmittel knapp, die Höfe wurden nur noch von Bäuerinnen und Kindern bewirtschaftet, die weitgehend ohne maschinelle Unterstützung die Nahrungsmittelproduktion aufrechterhalten mussten. Hunger breitete sich aus, es kam zu Unruhen und Streiks, die Armee wurde von einer Sommergrippe zusätzlich geschwächt, allmählich machte sich die materielle Überlegenheit der italienischen Truppen bemerkbar. Jetzt rächte sich auch, dass die mögliche Dauer des Krieges unterschätzt worden war. Die strategischen Vorstellungen erwiesen sich als unhaltbar, die Impfungen der Soldaten waren unzulänglich, Strategien zur Ernährungslage zu wenig bedacht worden. Wichtige Bahnlinien, deren Bau lange verzögert worden war, mussten nun als wichtige Versorgungslinien im Kugelhagel gebaut werden, so vor allem die Strecke Toblach-Cortina. Die Grödner Bahn wurde über Klausen nach St. Ulrich im Eiltempo verlegt, aber vorerst nicht für den Tourismus, sondern für den Soldatentransport. Die Fleimstaler Bahn von Neumarkt nach Cavalese wurde erst 1916 unter dem Druck des Krieges in Angriff genommen.

Als am 21. November 1916 Kaiser Franz Joseph I. verstarb, dessen Amtszeit mit dem Jahr der Umbrüche von 1848 begonnen hatte, war das Ende der Monarchie schon vorgezeichnet. Sein Nachfolger Kaiser Karl I., später als Friedenskaiser verehrt, konnte trotz mancher Bemühung die von seinem Vorgänger übernommene Tragödie nicht beenden. Die Umbenennung der Landesschützen zu Kaiserschützen zeugt von der Hilflosigkeit eines Kaisers, der den Frieden wünscht und den Krieg nicht beenden kann. Die große Weltschlacht, in die 1914 auch viele Intellektuelle und Gegner der Monarchie mit Begeisterung gezogen waren, hatte ihre Faszination verloren. Die Moral der Truppen und der Zivilbevölkerung war angeschlagen. An manchen Frontstellungen begannen sich die Soldaten diesseits und jenseits zu verständigen oder versuchten wenigstens, sich – in einem Fall mittels eines Hundes – Botschaften für vereinbarte Kampfpausen zukommen zu lassen. Das strenge Militärregime wurde auch in Deutschtirol als Last empfunden, besonders hart war es in Welschtirol, dessen Kriegspatriotismus als wenig vertrauenswürdig galt. Obwohl die Kriegserklärung Italiens nur rund 700 Trentiner veranlasst hatte, zum italienischen Heer überzulaufen, griff die verrohende österreichische Militärjustiz gnadenlos durch. Die Hinrichtung führender, aber auch namenlos gebliebener Irredentisten sollte Exempel statuieren, schuf aber spätestens mit Cesare Battisti und seinen Wegbegleitern Damiano Chiesa und Fabio Filzi die ersten Trentiner Märtyrer. Der sozialistische Reichsratsabgeordnete Battisti hatte lange vergeblich um Autonomie für Welschtirol gekämpft. Im Krieg gegen Österreich und dessen monarchisches System sah er eine Chance, den Traum von einer gerechteren Gesellschaft mit dem Kampf für ein freies Trentino zu verbinden. Allerdings sollte nach Battistis Vorstellungen nur der italienischsprachige Teil Tirols zu Italien kommen, die Forderung nach der Brennergrenze lehnte er ab, weil dadurch im neuen Italien ein deutscher Irredentismus entstehen würde. Eine solche Haltung gegenüber Deutsch-Südtirol wäre nach dem Krieg möglicherweise wertvoll gewesen.

Für die breite Bevölkerung schmerzhaft war die Massenevakuierung des Frontgebietes. Auf italienischer Seite wurden 30.000 Menschen, auf österreichischer Seite 70.000 umgesiedelt. In Mitterndorf an der Fischa in Niederösterreich entstand das berüchtigte Barackenlager für die Welschtiroler Evakuierten. Versorgung und Verpflegung waren katastrophal, viele starben an Hunger und Krankheit. 1700 Welschtiroler, die als politisch unzuverlässig eingeschätzt wurden, kamen in das Internierungslager Katzenau, wo sie zum Teil behandelt wurden wie Vieh.

Auch Kaiser Karls letzter Versuch, das Schicksal der untergehenden Monarchie zu wenden, war vergeblich und kam viel zu spät: Das föderalistische Manifest vom 18. Oktober 1918 an alle Völker der Monarchie, ihre eigenen Parlamente und Regierungen zu bilden, wäre um 1910 möglicherweise noch eine rettende Maßnahme gewesen. Damals aber wurden auch kleine Zuständigkeiten wie eine italienische Universität in Trient oder Triest möglichst lange hinausgezögert, ebenso die Autonomie für Welschtirol, die von Deutschtiroler Seite so lange boykottiert wurde, dass der Krieg sie obsolet machte. 1918 beklagte Deutschtirol 20.000 Gefallene, das waren vier Prozent der Bevölkerung. Welschtirol beklagte allein in Galizien 60.000 Tote. Darin zeigt sich auch eine besonders zynische Seite der Vielvölkermonarchie: Die „unverlässlichen“ Welschtiroler waren 1914 als erste an die Ostfront abkommandiert worden.

Soldaten und Zivilbevölkerung litten gegen Ende des Krieges unter der schlechten Versorgungslage: im Bild die Plünderung eines Lebensmittellagers in Brixen um 1918.

Dass die „Heimatfront“ erfolgreich verteidigt worden war, konnte die schweren Verluste und Rückschläge an vielen anderen Fronten nicht wettmachen. Die neuen Nationalregierungen, die sich nach Kaiser Karls Völkeraufruf bildeten, begannen nacheinander ihre Truppen von der Front abzuziehen. So hielt das kaiserliche Manifest den Zusammenbruch der Monarchie nicht auf, sondern beschleunigte ihn. An der Front zu Italien bedeutete dies, dass der Kampf vergeblich gewesen war. Einer großangelegten Offensive der italienischen Truppen mit massiver britischer Unterstützung am Piave schien Österreich nichts mehr entgegensetzen zu können. Am 28. Oktober wies Kaiser Karl seine Unterhändler an, Verhandlungen über einen Waffenstillstand aufzunehmen, schon einen Tag später erreichten die italienisch-britischen Heeresverbände Vittorio Veneto. Österreich musste sich bei den Verhandlungen in der Villa Giusti bei Padua den italienischen Bedingungen beugen. Zu diesen gehörte nicht nur die Räumung der italienisch besiedelten Gebiete der Monarchie, sondern auch Tirols bis zum Brenner.

Chaos am Kriegsende, der Bozner Bahnhof als Sammelpunkt eines Heeres in Auflösung, November 1918.

Der Waffenstillstand wurde am 3. November 1918 unterzeichnet, in Kraft treten sollte er am Tag danach um 15 Uhr. Diese 24-Stunden-Frist wurde zu einer Art Zeitfalle: Ob durch ein Versehen, ob durch Missverständnisse, ob durch Versagen der Heeresleitung konnte nie genau geklärt werden, Tatsache ist, dass die österreichischen Truppen die Kriegshandlungen unmittelbar nach dem Abschluss des Waffenstillstandes einstellten und die italienischen Truppen somit nahezu 24 Stunden freie Hand hatten. Kampflos konnten sie in wenigen Stunden 400.000 k. u. k. Soldaten entwaffnen und das bis dahin nicht einnehmbare Gebiet besetzen. Die österreichischen Truppen traten einen ungeordneten Rückzug an, die Offiziere flüchteten mit dem nächsten erreichbaren Zug Richtung Wien, die Soldaten kehrten ausgemergelt, demoralisiert, vielfach auch enthemmt zurück, es wurde geraubt und geplündert. Die italienischen Truppen rückten noch am 3. November bis Triest und Trient vor, am 4. November erreichten sie von Süden aus Salurn, von Westen aus den Vinschgau und den Mendelpass. Das Waffenstillstandsabkommen erlaubte das Vordringen bis zum Brenner sowie die Postierung kleinerer Einheiten in Innsbruck und anderen strategischen Orten nördlich des Alpenhauptkammes. Am 6. November erreichten sie Meran und Bozen, am 10. November wurde am Brenner die Trikolore aufgepflanzt, am 14. November marschierten in Bozen triumphal mehrere Bataillone auf, unter ihnen der Vater der späteren führenden neofaschistischen Politiker Andrea und Pietro Mitolo.

Im Zusammenbruch der Monarchie und in den Wirren eines aufgelösten und überrannten österreichischen Heeres waren die italienischen Truppen nun im Gebiet des künftigen Südtirol die bestimmende Ordnungsmacht: „Unsere Heeresleitung“, schrieb die Tageszeitung „Der Tiroler“ über den Einmarsch am Morgen des 14. November, „wandte sich mit dem dringenden Ersuchen an die italienische Heeresleitung, den Anmarsch zu beschleunigen, den Ordnungsdienst in Bozen zu übernehmen und nach Beseitigung der derzeitigen Unordnung den Truppenabmarsch […] möglichst rasch durchzuführen.“ Dem ersten Wunsch wären die italienischen Truppen auch ohne Ersuchen nachgekommen, an einen Abmarsch dagegen dachte die italienische Heeresleitung natürlich nicht. So beschrieb ein Korrespondent des „Corriere della Sera“ die Stimmung in Deutsch-Bozen als Benommenheit und als Versuch, „eine gleichgültige Miene aufzusetzen, um sich nicht bloßzustellen gegenüber jenen, die nun angekommen sind und keine Absicht hegen, wieder abzuziehen“.

Drei Tage zuvor, am 11. November, hatte Kaiser Karl seinen Verzicht auf jegliche Teilnahme an den Staatsgeschäften deklariert, am 12. November proklamierte die Provisorische Nationalversammlung einstimmig die Republik Deutschösterreich. Nicht nur Trient, auch Deutschtirol südlich des Brenners, bald Südtirol genannt, würde ihr nicht mehr angehören.

Wie Südtirol entstand

Zeit des Übergangs – von der militärischen Besetzung zur Zivilverwaltung und zur Annexion

Die kampflose Besetzung des Gebietes bis zum Brenner durch das italienische Heer schuf zwar Tatsachen, wurde aber in Deutschtirol – in Unkenntnis des Londoner Geheimvertrages – nicht für dauerhaft gehalten. In der Proklamation der neuen Republik Deutschösterreich war noch von der „Grafschaft Tirol mit Ausschluss des geschlossenen italienischen Siedlungsgebietes“ als Teil des neuen Staates die Rede. Allerdings schien Tirol einen Sonderweg gehen zu wollen: Noch im Oktober wurde eine eigenständige „Nationalversammlung“ einberufen, die sich weniger an Österreich orientierte als vielmehr an Bayern und Deutschland, wo am 9. November Kaiser Wilhelm II. abdankte und die Republik ausgerufen wurde. Hoffnung gab den Tirolern die 14-Punkte-Deklaration des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson für eine neue Friedensordnung in Europa. In Punkt 2 wurde „die Regelung aller Fragen, sowohl der Gebiets- wie der Souveränitätsfragen“ der „freien Annahme dieser Regelung durch das Volk, das unmittelbar damit betroffen ist“, unterstellt, und zwar ausdrücklich unabhängig von Interessen oder Vorteilen anderer Nationen. Italiens Ansprüche schienen mit Punkt 9 der Deklaration eingeschränkt, da sich Gebietsveränderungen „nach den klar erkennbaren Linien der Nationalität“ richten müssten. Eine solche Weltordnung fand – nach den zunächst überzogenen Forderungen durch den Tiroler Volksbund vor Kriegsende – mittlerweile das volle Einverständnis aller politischen Kräfte in Deutschtirol. Diskutiert wurde lediglich, ob die Welschtiroler nicht doch die Möglichkeit bekommen sollten, über ihre Zugehörigkeit zu Italien oder Österreich abzustimmen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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