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Ein Roman über Macht, Zeit und den Preis der Menschlichkeit. 2049: Die Welt liegt in Trümmern. Klimakatastrophen, Überwachung und totalitäre Systeme haben die Menschheit in eine düstere Dystopie geführt. Liam Falk, brillanter Quanteninformatiker und gebrochener Idealist, sieht nur noch einen Ausweg: ChronoLink, eine Technologie, die Eingriffe in die Vergangenheit erlaubt. Doch jeder Sprung in die Geschichte hat seinen Preis. Ob in Sarajevo 1914 oder New York 1893: Liam verändert Wendepunkte der Menschheit, während sich um ihn eine neue Realität formt. Und mit jeder Änderung verliert er nicht nur das Vertrauen in die Technik, sondern auch in sich selbst. Wer ist die rätselhafte Präsenz, die seine Schritte verfolgt? Und wie viele Opfer kann ein Mensch bringen, um die Welt zu retten? Ein fesselnder Science-Fiction-Roman über Moral, Macht und die Illusion der Kontrolle. Für alle, die glauben, dass jede Entscheidung zählt.
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Seitenzahl: 107
Veröffentlichungsjahr: 2025
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2049: Das Ende der Welt, wie wir sie kannten
Die Geburt der App
1914: Der Schmetterlingseffekt
1893: Der Krieg der Ströme
1983: Die Geburt des Netzes
1997: Das Kyoto-Protokoll
2025: Der KI-Gipfel von Genf
2020: Das Auge der Pandemie
Die Rückkehr und die Konfrontation
Im Herzen der Singularität
Eine neue Realität
Das ewige Jetzt
Die Alpenstation kauerte wie ein verwundetes, metallisches Tier im gnadenlosen Griff des ewigen Eises, eine einsame Bastion der Technologie inmitten einer erhabenen, aber lebensfeindlichen Wildnis aus Fels und Schnee. 2049. Ein Jahr, das nach kalter Asche schmeckte und den metallischen Geruch von zerbrochenen Versprechen und rostender Hoffnung trug. Die Welt da draußen, jenseits der gezackten, schneebedeckten Gipfel, die wie die Zähne eines urzeitlichen Raubtiers in den fahlen Himmel ragten, war ein Trümmerfeld. Ein Mosaik des Scheiterns: Überbevölkerung, die Städte zum Bersten brachte; Klimakatastrophen, die Küsten verschlangen und Wüsten ausdehnten; autoritäre Regime, die sich wie ein digitales Krebsgeschwür über den Globus ausgebreitet hatten, jede Freiheit erstickend. Demokratien waren nur noch hohle Phrasen auf flackernden Bildschirmen, Technologie ein Werkzeug der totalen Überwachung, nicht der erhofften Befreiung. Energiemangel lähmte die Industrie, Cyberkriege tobten lautlos in den Netzen, soziale Spaltung riss tiefe Gräben durch die Gesellschaft – das war der Alltag, die erstickende Realität, die Liam Falk hinter sich gelassen hatte, als er sich in dieses eisige Exil zurückzog.
Hier oben, in der dünnen, beißend kalten Luft, die jeden Atemzug zu einem bewussten Akt machte, fand der Quanteninformatiker eine trügerische, ohrenbetäubende Ruhe. Die Forschungsstation, einst ein Leuchtturm des Fortschritts, ein Symbol für menschlichen Ehrgeiz, war nun sein Refugium, sein Labor, sein selbstgewähltes Gefängnis. Die Wände aus kaltem Stahl und Panzerglas schlossen ihn ein, schützten ihn vor der Welt und sperrten ihn gleichzeitig mit seinen Dämonen ein. Er war allein. Nur umgeben von den allgegenwärtigen Geistern seiner Vergangenheit, den Echos verlorener Gespräche und dem leisen, konstanten Summen der Maschinen, die er wie einen Herzschrittmacher am Laufen hielt.
Liam, ein Mann mittleren Alters, dessen einst klare Augen nun von einer tiefen Müdigkeit und zu viel Gesehenem getrübt waren, stand vor dem riesigen Panoramafenster. Falten hatten sich um seine Augen und seinen Mund gegraben, Zeugen schlafloser Nächte und unzähliger Stunden vor flimmernden Monitoren. Sein Haar war vorzeitig ergraut, sein Körper unter dem praktischen Overall wirkte sehnig, fast ausgezehrt. Das Fenster bot einen atemberaubenden, fast unwirklichen Blick auf die eisige Einöde – ein Meer aus Weiß und Grau unter einem Himmel von gnadenloser Klarheit. Doch er sah nicht die majestätische Schönheit, sondern nur die endlose, kalte Leere, ein Spiegel seiner eigenen Seele. Die Welt hatte ihn enttäuscht, seine Ideale verraten. Seine Arbeit, einst als revolutionär gefeiert, war pervertiert und für Unterdrückung missbraucht worden. Seine Liebe, Elena, war... fort. Verloren. Ein Opfer der Zeit, der brutalen Umstände, seiner eigenen verdammten Fehler? Meiner Blindheit? Meines Ehrgeizes?
Elena. Ihr Name war ein stummer Schrei in der Stille seines Kopfes, ein schmerzhaftes Echo in der absoluten Stille der Station. Er schloss die Augen und sah sie vor sich: das warme Leuchten in ihren Augen, wenn sie über Quantenphysik sprach, die Art, wie sie sich eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn strich, wenn sie konzentriert war, das leise Lachen, das die sterile Laborluft für einen Moment mit Leben erfüllt hatte. Ihre unerschütterliche Überzeugung, dass Technologie, richtig eingesetzt, die Welt retten könne – alles ausgelöscht, verschluckt von den dunklen Wirren der letzten Jahre. Er spürte den Phantomschmerz ihrer Berührung auf seinem Arm, roch den schwachen Duft ihres Parfums in der gefilterten Luft. Wäre sie noch hier, wenn ich anders gehandelt hätte? Wenn ich nicht so besessen gewesen wäre? Die Frage war ein ständiger, quälender Begleiter, ein Gift, das langsam durch seine Adern sickerte.
Er wandte sich abrupt vom Fenster ab, die Leere draußen war unerträglich. Sein Blick fiel auf das Herzstück seiner besessenen Arbeit: eine chaotisch anmutende, aber hochkomplexe Anordnung aus surrenden Quantencomputern, deren supraleitende Kabel wie silberne Schlangen in Kühlflüssigkeit schwebten, verbunden mit neuronalen Netzwerkinterfaces und archaisch wirkenden Serverracks – Netzwerkarchäologie, wie er es sarkastisch nannte. Ein Altar der Verzweiflung. Sein letztes, wahnwitziges Projekt. Seine letzte, zerbrechliche Hoffnung? Oder sein finaler Akt der Hybris, der endgültige Abstieg in den Wahnsinn?
ChronoLink. Der Name leuchtete auf einem flackernden, alten Röhrenmonitor, ein seltsam banales Wort für etwas so Ungeheuerliches, so Potentes, so abgrundtief Gefährliches. Eine App. Lächerlich. Eine Anwendung, die nicht nur auf verblasste Datenpunkte der Vergangenheit zugreifen, sondern sie aktiv beeinflussen konnte. Kleine, präzise Impulse, Nadelstiche in das empfindliche Gewebe der Zeit, mit dem Potenzial, unvorhersehbare Kaskaden von Veränderungen auszulösen. Schmetterlingsflügel, die Hurrikans gebaren.
Er hatte es entdeckt, fast zufällig, ein Nebenprodukt seiner Versuche, die digitalen Geister vergangener Netzwerke zu exhumieren, ihre Strukturen zu verstehen. Eine unerwartete Anomalie im Quantenschaum, eine fluktuierende Brücke durch die Zeit, ermöglicht durch die einzigartige Kombination seiner Fachgebiete – Quantencomputing und die Archäologie digitaler Systeme. Die Vergangenheit war nicht tot, nicht einmal vergangen, wie Faulkner schrieb. Sie war nicht nur sichtbar, sie war formbar. Ein Wissen, so gefährlich wie die Büchse der Pandora.
"Joris," sagte Liam in die Stille hinein, seine Stimme klang rau vom Nichtgebrauch. "Statusbericht." Eine sanfte, bläuliche Lichtsäule materialisierte sich neben ihm, flackerte kurz und stabilisierte sich dann zur holografischen Projektion von Joris, seiner selbst entwickelten KI, seinem einzigen Vertrauten in dieser eisigen Hölle. Joris war mehr als nur Code; er war ein destilliertes Abbild von Liams eigenem Verstand, gefiltert durch die kühle Logik einer Maschine, aber durchdrungen von einem Funken Persönlichkeit, einem Hauch von Empathie, den Liam ihm bewusst, fast trotzig, eingepflanzt hatte. Ein digitaler Sohn, ein Spiegel, ein Beichtvater.
"Alle Systeme stabil, Liam," antwortete Joris, seine Stimme ruhig, melodisch, ein Kontrast zur rauen Umgebung. "Die Energieversorgung durch den Geothermiekonverter ist gesichert. Die Berechnungen für die potenziellen Interventionspunkte laufen mit maximaler Effizienz. Die Wahrscheinlichkeitsmodelle werden kontinuierlich anhand der neuesten Quantenfluktuationen verfeinert."
Liam nickte mechanisch, sein Blick wanderte über die zahlreichen Monitore, die komplexe, sich ständig verändernde Diagramme, Zeitlinien und Wahrscheinlichkeitsbäume zeigten. Knotenpunkte der Geschichte, Momente, in denen die Weichen neu gestellt wurden, in denen kleine Änderungen gewaltige, unumkehrbare Auswirkungen haben könnten. Der Schmetterlingseffekt, potenziert durch die bizarren Gesetze der Quantenmechanik.
Er hatte eine Liste erstellt, eine Chronologie potenzieller Sünden und möglicher Erlösungen, jeder Punkt ein verzweifelter Versuch, die Katastrophe von 2049 ungeschehen zu machen:
Sarajevo, 1914:
Die Wurzel des großen Schlachtens. Der Schuss, der die Welt in Brand setzte. Könnte die Verhinderung des Attentats auf Franz Ferdinand den blutigen Lauf des 20. Jahrhunderts ändern?
Ein Funke nur, aber er entzündete ein Inferno. Zu riskant? Oder die einzige Chance?
New York, 1893:
Der Höhepunkt des erbitterten "Stromkriegs" zwischen dem Visionär Tesla und dem Geschäftsmann Edison. Was, wenn Teslas kühne Vision einer freien, drahtlosen Energie sich durchgesetzt hätte, statt von Gier und Kurzsichtigkeit erstickt zu werden?
Eine Welt ohne Energiekriege, ohne die erstickende Decke fossiler Brennstoffe? Zu schön, um wahr zu sein. Eine Utopie? Oder nur eine andere Art von Abhängigkeit?
Stanford, 1983:
Die Geburt des Internets, wie wir es kannten – ein Werkzeug der Verbindung, das zur Waffe der Kontrolle wurde. Könnte eine frühere Implementierung von Dezentralisierung, von eingebautem Datenschutz, die späteren Überwachungsstaaten und die Macht der Tech-Oligarchen verhindern?
Das Netz, das uns fangen sollte. Hätten wir es anders weben können?
Kyoto, 1997:
Das Klimaprotokoll. Ein halbherziger, zahnloser Versuch, die heraufziehende Katastrophe abzuwenden, geopfert auf dem Altar kurzfristiger Wirtschaftsinteressen. Was, wenn damals verbindliche, radikale Maßnahmen beschlossen worden wären?
Die Erde hätte eine Chance gehabt. Haben wir sie verspielt? Können wir diese Chance zurückholen?
Berlin, 2025:
Die Verabschiedung der ersten globalen KI-Regulierungsgesetze. Ein Feigenblatt. Zu wenig, zu spät, um die unkontrollierte Entwicklung aufzuhalten, die zu den autonomen Waffensystemen und der KI-gesteuerten sozialen Kontrolle führte. Könnte ein früherer, strengerer Rahmen die Büchse der Pandora geschlossen halten?
Die Geister, die wir riefen. Hätten wir sie bändigen können?
Wuhan, 2020:
Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Der Anfang vom Ende der alten Weltordnung, der Katalysator für Angst, Misstrauen und den Aufstieg autoritärer Kontrolle. Könnte eine schnellere, transparentere Reaktion die globale Katastrophe abmildern, die Spaltung verhindern?
Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ein kleiner Virus, der die Welt veränderte.
Jeder Punkt ein Wagnis mit dem Schicksal. Jede Änderung ein unkalkulierbares Risiko, ein Sprung ins Ungewisse. Könnte er die erstickende Dystopie von 2049 verhindern, ohne versehentlich etwas noch Schlimmeres, noch Unmenschlicheres zu erschaffen? Spiele ich Gott? Oder nur den verzweifelten Narren, der glaubt, das Universum reparieren zu können?
"Die Risikobewertung für Sarajevo 1914 bleibt am höchsten, aber das Potenzial für positive Kaskadeneffekte ist ebenfalls maximal," sagte Joris, seine kühle Logik durchbrach Liams grüblerische Spirale, als hätte er seine Gedanken gelesen. "Die Verhinderung des Ersten Weltkriegs würde die Kausalkette des 20. Jahrhunderts grundlegend verändern."
"Grundlegend verändern oder völlig zerstören?", murmelte Liam, die Worte kratzten in seinem trockenen Hals. Er dachte wieder an Elena. Würde sie in einer so radikal veränderten Zeitlinie überhaupt existieren? Wäre sie glücklicher? Oder würde sie nie geboren werden, ausgelöscht durch den Flügelschlag eines Schmetterlings, den er losgeschickt hatte? Ein unerträglicher Gedanke. Der Preis für die Rettung der Welt?
"Die Simulationen zeigen eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine stabilere, weniger konfliktreiche Entwicklung Europas im 20. Jahrhundert," fuhr Joris unbeirrt fort, seine Stimme blieb neutral. "Aber die Unschärfevariablen sind signifikant. Alternative Konflikte, möglicherweise noch zerstörerischer, sind nicht ausgeschlossen. Die Auswirkungen auf die globale Machtbalance und die technologische Entwicklung sind schwer präzise vorherzusagen."
Liam schloss die Augen, presste die Fingerspitzen gegen seine schmerzenden Schläfen. Die Verantwortung lastete wie ein Gletscher auf ihm. Er hatte die Macht, die Geschichte neu zu schreiben, die unzähligen Fehler der Menschheit zu korrigieren. Aber zu welchem Preis? Wer gab ihm das Recht dazu? War es Mut oder Wahnsinn?
Elena würde sagen, wir haben die Pflicht dazu, dachte er bitter. Sie glaubte immer an das Gute im Kern der Dinge, an die Möglichkeit der Erlösung durch Wissen und Handeln. Aber Elena war nicht hier. Sie war fort, ein Geist in seiner Erinnerung, und er war allein mit dieser schrecklichen, verführerischen Macht.
"Bereite den ersten Sprung vor," sagte Liam schließlich, seine Stimme klang fester, als er sich fühlte, eine dünne Schicht Entschlossenheit über einem Abgrund aus Zweifel. "Ziel: Sarajevo, 28. Juni 1914. Interventionsfenster: 09:00 bis 11:00 Uhr Ortszeit. Minimalinvasiver Impuls. Ziel: Verzögerung der Abfahrt des Erzherzogs Franz Ferdinand oder geringfügige Änderung seiner geplanten Route. Keine direkte Konfrontation. Nur ein Sandkorn im Getriebe."
"Verstanden," sagte Joris. "Die Sequenz wird eingeleitet. Neurales Interface wird kalibriert. Übertragung des Bewusstseinsimpulses in 3... 2... 1..."
Liam setzte sich in den speziell angefertigten, ergonomischen Sessel, der direkt mit dem Herz des Quantencomputers verbunden war. Kühlende Elektroden legten sich wie die Finger eines Roboters an seine Schläfen. Ein leises, hochfrequentes Summen erfüllte den Raum, schien direkt in seinem Schädel zu vibrieren.
Er würde nicht physisch reisen. Das war (noch?) unmöglich. Nur sein Bewusstsein, projiziert als winziger, fokussierter Datenimpuls, ein digitaler Geist in der rudimentären Maschine der Vergangenheit. Er würde die Welt von 1914 durch die Augen der damals existierenden Technologie sehen – die klackernden Telegrafennetzwerke, die knisternden frühen Telefonsysteme, die langsamen, unsicheren Informationsflüsse jener Zeit. Ein Beobachter, ein Flüstern im Draht.
Der Bildschirm vor ihm flackerte, zeigte Fragmente von Datenströmen, Textzeilen in alternden Protokollen, schemenhafte Bilder aus digitalen Archiven. Dann ein Rauschen, ein Gefühl des Fallens durch unendliche Leere, eine Welle der Desorientierung, die seine Sinne überflutete.
Der Tunnel.
kalt, digital, unendlich. Ein Strudel aus Nullen und Einsen.
Datenströme rauschen vorbei.
Gesichter längst Verstorbener, Orte in Schutt und Asche, Zahlen, die Geschichte schrieben. Echos der Vergangenheit, lauter als jeder Schrei.
Ich bin ein Geist.
ein Impuls, ein Nichts, ein Gedanke ohne Körper,
auf der Suche nach einem Anker im Meer der Zeit.
Sarajevo.
1914.
Hitze drückt auf die Stadt, Staub liegt in der Luft, eine unterschwellige Nervosität.
Ich sehe durch ihre Augen.
Telegrafisten in schwülen Büros, Telefonisten mit Kopfhörern, ahnungslose Knotenpunkte im Netz der Geschichte.
Die Ankunft des Erzherzogs.
Verhaltener Jubel, wehende Fahnen der Doppelmonarchie, die tödliche Ahnungslosigkeit der Menge.
Der Plan ist einfach.
ein kleiner Fehler nur, eine absichtlich fehlgeleitete Nachricht,
eine strategisch verzögerte Abfahrt.
ein Schmetterling schlägt mit seinen digitalen Flügeln.
Ich finde den Knotenpunkt.
ein junger Telegrafist, nervös, die Finger schwitzig auf der Morsetaste.
Ich sende den Impuls.
eine winzige Störung im Äther, eine fehlgeleitete Anweisung, die niemandem auffallen wird.
Hoffentlich.
Hat es funktioniert? Die Zeit wird es zeigen.
oder auch nicht. Die Ungewissheit ist Teil des Spiels.
Der Rückzug.
Der Tunnel ruft wieder.
kälter diesmal, schneller, reißt mich zurück.
Zurück nach 2049.
in meine einsame, eisige Hölle. Oder habe ich sie verändert? Habe ich das Tor geöffnet?
Das Rauschen ließ nach. Liam war zurück in seinem Körper, zurück im Sessel, zurück in der stillen
Alpenstation. Er atmete schwer, keuchend, kalter Schweiß perlte auf seiner Stirn. Die Desorientierung nach einem Sprung war immer heftig, ein mentaler Peitschenhieb.
"Joris?", keuchte er, die Stimme ein heiseres Krächzen.