22 Bahnen von Caroline Wahl: Lektüreschlüssel mit Inhaltsangabe, Interpretation, Prüfungsaufgaben mit Lösungen, Lernglossar. (Reclam Lektüreschlüssel XL) - Caroline Wahl - E-Book

22 Bahnen von Caroline Wahl: Lektüreschlüssel mit Inhaltsangabe, Interpretation, Prüfungsaufgaben mit Lösungen, Lernglossar. (Reclam Lektüreschlüssel XL) E-Book

Caroline Wahl

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Beschreibung

Fachabitur Baden-Württemberg 2027 Reclam Lektüreschlüssel XL – hier findest du alle Informationen, um dich zielsicher und schnell vorzubereiten: auf Klausur, Referat, Abitur oder Matura. Differenziert, umfassend, übersichtlich! - Präzise Inhaltsangaben zum Einstieg in den Text - Klare Analysen von Figuren, Auf bau, Sprache und Stil - Zuverlässige Interpretationen mit prägnanten Textbelegen - Informationen zu Autor:innen und historischem Kontext - Hilfreiche Infografiken, Abbildungen und Tabellen - Aktuelle Literatur- und Medientipps - Prüfungsaufgaben mit Lösungshinweisen - Zentrale Begriffe und Definitionen als Lernglossar

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 133

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Caroline Wahl

22 Bahnen

Lektüreschlüssel XL für Schülerinnen und Schüler

Von Sven Jacobsen

Reclam

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist ausgeschlossen.

 

Dieser Lektüreschlüssel bezieht sich auf folgende Textausgabe: Caroline Wahl: 22 Bahnen. Roman. Köln: DuMont, 42024.

 

E-Book-Ausgaben finden Sie auf unserer Website unter www.reclam.de/e-book

 

 

Lektüreschlüssel XL | Nr. 962507

2025 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2025

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN978-3-15-962507-2

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-015560-8

www.reclam.de | [email protected]

Inhalt

1. Schnelleinstieg

2. Inhaltsangabe

1. Teil (S. 9–93)

2. Teil (S. 97–137)

3. Teil (S. 141–205)

3. Figuren

Tilda Schmitt

Ida Schmitt

Die Mutter

Viktor Wolkow

Auffallende Nebenfiguren

4. Form und literarische Technik

Zum Aufbau und zur Form

Zur Erzählgestaltung

Motive und Symbole

Zur Sprache

5. Quellen und Kontexte

6. Interpretationsansätze

Deutung als Entwicklungs- oder Coming-of-Age-Roman

Deutung als gesellschaftskritischer Roman

Deutung als Liebesgeschichte

7. Autorin und Zeit

Die Autorin

Die Zeit

8. Rezeption

Das Presse-Echo

Preise

Der Markt

Die Buchliebhaber

9. Wort- und Sacherläuterungen

10. Prüfungsaufgaben mit Lösungshinweisen

Aufgabe 1: Stellung nehmen zu einem Zitat

Aufgabe 2: Erklärung der Bedeutung einer Figur

Aufgabe 3: Untersuchung einer Textstelle

11. Literaturhinweise/Medienempfehlungen

Benutzte Textausgabe:

Empfehlenswerte Webseiten

Geschichtlicher Hintergrund:

Andere Literatur

12. Zentrale Begriffe und Definitionen

[7]1. Schnelleinstieg

Autorin

Caroline Wahl (geb. 1995), deutsche Schriftstellerin

Gattung

(Novellistischer) Roman

Epoche

Gegenwartsliteratur

Veröffentlichung

April 2023

Werkaufbau

Drei Teile, ähnlich einer Novelle

Ort und Zeit der Handlung

Unbestimmter Ort, unbestimmter Juli bis Oktober der Gegenwart

Rezeption und Adaption

Der Roman erreichte Spitzenplätze in den Verkaufszahlen, wurde mit positiven Rezensionen und einigen Preisen gewürdigt. Eine Verfilmung ist für September 2025 angekündigt.

»Die Tage wiederholten sich, tagein, tagaus derselbe Ablauf, und ich versuchte, mich damit abzufinden, dass so in etwa meine Zukunft in diesem Drecksort aussehen würde.« (S. 55) Für ein junges Mädchen, überdurchschnittlich talentiert in der Mathematik und mit dem Abitur in der Tasche, ist das eine Trostlose Zwischenbilanzdeprimierende Selbstwahrnehmung. Aber für Tilda Schmitt stehen die Dinge nicht gut. Der Vater ist aus dem Leben der Familie seit ihren Kindertagen verschwunden, die Mutter ist Alkoholikerin und kann kaum zur Bewältigung aller Alltagsaufgaben beitragen, und Tilda fühlt sich verantwortlich für ihre kleine Schwester Ida.

[8]Fünf Jahre später hat sich nicht viel geändert – im Gegenteil. Zwar studiert Tilda inzwischen Mathematik und das mit glänzendem Erfolg, aber sie lebt immer noch im gleichen »Drecksort« und muss recht weit zur Universität pendeln, was in den vollgepackten Tagen wenig Noch anstrengenderZeit übrig lässt. Sie ist ehrgeizig im Studium, die Arbeit im Haushalt hält sie auf Trab, sie nimmt die Fürsorge für Ida ernst und muss sich auch um die Mutter und ihre Krisen kümmern. Den ungeliebten Job als Kassiererin in einem Supermarkt hat sie nicht aufgeben können, weil das Geld kaum reicht. Kein Wunder, dass es sie in Rage bringt, wenn der Kopierer in der Universität kaputt ist und wertvolle Minuten verstreichen.

Da taucht mit Viktor ein Mann auf, der alte Erinnerungen und Traurigkeit wachrüttelt. Zudem bekommt sie ein Promotionsangebot, das eine akademische Karriere verspricht und sie weg aus dem »Drecksort« und in die pulsierende Metropole Berlin bringen könnte. Und noch komplizierterSchwierige Entscheidungen stehen an, während sich die Situation der alkoholkranken Mutter verschlechtert.

Der Roman 22 Bahnen eroberte schnell die Spitzenposition als Verkaufsschlager und zog gleich serienweise begeisterte Kritiken und Preise nach sich. Das dürfte neben den literarischen Qualitäten des Romans auch mit seinem Inhalt zu tun haben, der einige gesellschaftliche Konfliktfelder der Spiegel der ZeitGegenwart aufgreift und viele Menschen an ihr eigenes Leben mit ähnlichen Problemen erinnert. Es handelt sich also im [9]besten Sinne um einen Roman, der zur Reflexion der Gegenwart einlädt. Dieser Lektüreschlüssel versucht den Roman zu analysieren, in den Kontext der Zeit zu stellen, Deutungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die Rezeption des Romans nachzuzeichnen.

[10]2. Inhaltsangabe

1. Teil (S. 9–93)

Die Ich-Erzählerin arbeitet in einem Supermarkt als Kassiererin und vertreibt die Monotonie ihrer Arbeit mit dem Versuch, nicht aufzublicken und nur anhand der Einkaufswaren auf dem Fließband das Aussehen der Kunden zu erraten. Nach ihrer Schicht kauft sie selbst einiges ein und fährt eilig mit der Straßenbahn in die Universität. Ihr dichter Der vollgepackte AlltagArbeitsalltag verträgt keine unvorhergesehenen Ereignisse und deshalb gerät sie in Wut, als ein Kopierer nicht funktioniert. Die anschließende Fahrt ins Schwimmbad nutzt sie, um Übungsaufgaben für ihr Mathematikstudium zu lösen.

Im Schwimmbad angekommen, springt sie schnell ins Wasser und taucht auf den Grund, von wo sie sich die Schwimmbadgäste eine Weile ansieht. Anschließend schwimmt sie ritualisiert 22 Abtauchen und 22 BahnenBahnen, verzählt sich dabei aber. Danach sitzt sie mit ihrer wortkargen Bekannten Ursula auf einer Bank in der Sonne und betrachtet die Gäste im Schwimmbad. Einige kennt sie aus der Schulzeit und ist sich sicher, nicht gemocht zu werden. Plötzlich erkennt sie einen Mann, der sie an einen gutaussehenden Freund erinnert, stellt aber fest, dass es wohl der ältere Bruder sein muss, von dem sie meint, er müsse eigentlich im Ausland leben. Sie beobachtet ihn gebannt mit seinem kraftvollen Schwimmstil.

[11]Als er nach 22 Bahnen aufhört und umherschaut, treffen sich ihre Der erste AugenkontaktBlicke und die Ich-Erzählerin verlässt eilig das Schwimmbad. Sie nimmt sich vor, ihre Freundin Marlene am Wochenende nach dem Namen des Mannes zu fragen.

Sie kommt zuhause an und stellt fest, dass ihre Mutter beim Kochen ein Chaos daheimChaos in der Küche angerichtet hat; das Essen ist verbrannt und es hätte vermutlich fast wieder einen peinlichen Feueralarm gegeben, wie die Ich-Erzählerin mutmaßt. Die Mutter liegt betrunken auf dem Sofa und schläft. Ihre kleine Schwester Ida hat sich zuvor vor der randalierenden Mutter in ihrem Zimmer eingeschlossen.

Tilda und Ida essen zusammen und reden ein wenig. Ida hat es schwerIda möchte nach den Ereignissen nicht viel sprechen und legt sich bald schlafen. Die Ich-Erzählerin räumt auf, putzt und legt sich schließlich selbst ins Bett. Sie genießt die Ruhe vor dem Einschlafen, in der sie zum Grübeln kommt und den Geräuschen der Sommernacht zuhört.

In der Universität sitzt die Ich-Erzählerin Tilda mit anderen in einer Lehrveranstaltung. Ihre Kommilitonin Anna möchte gerne die Lösungen einer kniffligen Aufgabe abschreiben, die Tilda wie üblich Begabt in Mathematikfehlerfrei zu Papier gebracht hat, während Anna überfordert ist. Sie darf schließlich die Lösungen abfotografieren und ist irritiert, dass Tilda trotz des Regenwetters schwimmen gehen will.

Tilda ist auf dem Weg nach Hause genervt, weil sie zunächst in der Straßenbahn stehen muss und nicht [12]zum Jede Minute sinnvoll nutzenLesen oder Rechnen kommt. Sie betrachtet daher die Stadt und den Vorstadtbereich. Daheim wartet Ida bereits auf sie.

Ihre Schwester ist auffallend gekleidet, was nicht recht zu ihrer Die introvertierte Idaintrovertierten Art passt. Tilda hat von der Klassenlehrerin während eines Gesprächs überrascht erfahren, dass Ida akzeptiert wird und mit einigen Klassenkameraden während der Pause spielt. Zusammen rennen sie trotz des Regens ins Schwimmbad.

Dort sieht Tilda wieder den guten Erneute BegegnungSchwimmer, den sie bei einer Beerdigung einmal gesehen hat. Auch Ida fällt sein guter Schwimmstil auf. Später kocht Tilda, während Ida ihre Hausaufgaben erledigt und die Mutter auf dem Sofa hockt. Abends fällt Tilda schließlich der Name des Schwimmers ein. Sie wurde Viktor einmal von ihrem Mathematiklehrer noch in der Schulzeit vorgestellt, der sie beide als Überflieger bezeichnete.

Bei der Arbeit im Supermarkt trifft Tilda ihre beste Freundin Begegnung mit MarleneMarlene, die übers Wochenende in der Kleinstadt ist und Tilda auffordert, abends mit zu einer Party zu kommen. Sie fahren zusammen zu Marlenes Elternhaus und unterhalten sich. Marlene hält immer noch an der Idee fest, dass ihr Bruder Leon und Tilda ein gutes Paar sein könnten. Tilda muss währenddessen an eine Beerdigung zurückdenken.

Marlene erzählt von ihrem Studium und erkundigt sich nach Tildas Ein eigenes Leben?Plänen. Sie ermuntert Tilda, nach dem Masterabschluss die Kleinstadt und Ida zu verlassen. [13]Tilda möchte davon nichts hören und betrachtet Fotos von Marlene, die ihr unbeschwertes Leben zeigen. Später gehen sie wie früher über einen Feldweg zur Party und denken an ihre ersten Erfahrungen mit Drogen und Alkohol.

Die Party ist gut besucht und viele bekannte Gesichter sind zu sehen. Einige kommen aus Berlin und verleihen der Party den Anstrich einer Szeneveranstaltung in einem Großstadtclub. Tilda spricht mit Marlenes Bruder Leon, der interessiert an Tilda zu sein scheint, obwohl er eine Freundin hat. Es wird getrunken und die Ich-Erzählerin Tilda tanzt schließlich wie früher. Ihr wird aber bewusst, dass sich die Dinge Ein eher misslungener Abendgeändert haben, und sie geht überstürzt.

Sie läuft alleine in der Nacht eine Straße entlang, als ein Mercedes neben ihr bremst und Viktor als KavalierViktor sie ungehalten fragt, warum sie alleine sei. Er drängt sie dazu, sich von ihm heimzufahren zu lassen. Sie reden kaum, aber Tilda fällt auf, wie gutaussehend Viktor ist. Kurz vor ihrem Wohnhaus sieht Tilda noch Licht in Idas Zimmer und vermutet wegen der späten Uhrzeit ein Unglück. Sie rennt ins Haus und erfährt von ihrer kleinen Schwester, dass die alkoholkranke Mutter herumgeschrien hat und sie sich im Zimmer einschließen musste. Tilda ist erbost und weckt ihre volltrunkene Mutter mit einem Eimer Eiswasser. Sie droht mit der Polizei, falls die Mutter Ida nochmals erschrecke. Ida macht Tilda auf Viktor aufmerksam, der die ganze Zeit draußen wartet. Erst auf Tildas beruhigendes Handzeichen hin fährt er weg.

[14]Am nächsten Tag entschuldigt sich die Mutter wie üblich, indem sie das Essen zubereitet. Das gelingt nur schlecht, und Ida und Tilda haben diese Leidige RoutineRoutine nach den Alkoholexzessen der Mutter satt. Tilda sagt ein Treffen mit Marlene ab. Die fährt nach Berlin, um sich zu amüsieren. Tilda bringt Ida zur Schule. Auf dem Weg erzählen sie wechselseitig ein spontan erfundenes Märchen weiter, was Ida aufmuntert.

Während ihrer Schicht an der Supermarktkasse taucht Viktor kauft einViktor überraschend auf. Tilda macht einen Scherz und registriert, dass er mit einem ähnlichen Korb einkauft wie sie als Kind.

An der Universität stehen die entscheidenden Prüfungsstress und mehrPrüfungen an. Anna ist nervlich am Ende und bittet Tilda um Hilfe, Aufputschmittel zu bekommen und die zündende Idee für ihre geplante Masterarbeit. Als die beiden gehen wollen, wird Tilda von ihrem Professor gebeten, in seine Sprechstunde zu kommen. Tilda erwartet Ärger, da sie vermehrt in den Veranstaltungen gefehlt hat. Zu ihrer Überraschung ermuntert der Professor sie aber, sich auf eine Promotionsstelle in Berlin zu bewerben.

Das Angebot stürzt Tilda ins Aufwühlende MomenteGefühlschaos. Einerseits ist es eine wunderbare Chance mit finanzieller Absicherung, andererseits setzt ihr der Gedanke zu, Ida allein bei der Mutter zu lassen. Sie beschließt Ida darauf vorzubereiten, eventuell allein zu bleiben, und reagiert sich selbst mit anstrengendem Sport ab. Im Schwimmbad wird sie von Ursula auf Viktor angesprochen, da es auffällt, dass Tilda ihn beim [15]Schwimmen anstarrt. Tilda gesteht sich selbst ein, dass sie am Vorabend damit beschäftigt war, etwas über Viktor im Internet zu erfahren.

Ursula befragt Tilda über Viktor, und sie erzählt von seiner schulischen Leistung und der Karriere als IT- Spezialist. Sie kommt auch auf die Familie Viktors zu sprechen. Der jüngere Bruder Ivan war im Gegensatz zu Viktor wohl in Drogengeschäfte verwickelt. Tilda Erinnerungenerinnert sich, wie sie einander vor fünf Jahren im Sommer kennenlernten. Damals hatte sie selbst nach der Schule mit der Arbeit im Supermarkt angefangen, um ihr Studium zu finanzieren. Marlene war auf Reisen gewesen und von der Kleinstadt gelangweilt. Sie haben viel gefeiert und Drogen konsumiert. Eines Abends hat Ivan, ihnen Tabletten verkauft. Marlene verliebte sich in Ivan und gemeinsam mit Tilda haben sie viel unternommen.

Daheim nimmt Tilda Verdächtiger Friedenmisstrauisch wahr, dass die Mutter nach ihrem letzten Alkoholexzess vergleichsweise lange Reue zeigt, indem sie im Haushalt mithilft und sogar das Abendessen zubereitet. Dies kennt Tilda nur von ihrer Schulzeit und den regelmäßigen Abendessen bei Marlenes Eltern her. Tilda erinnert sich zurück an die Zeit, als Ida geboren wurde und sie früh anfing, die Ersatzmutter für Ida zu sein, da ihre Mutter damals bereits Alkoholprobleme hatte. Sie fing zu diesem Zeitpunkt an, sich ein wenig von Marlene zu entfremden.

Die Mutter gelobt, sich zu bessern und zukünftig für ihre Kinder da zu sein. Tilda und Ida äußern offen [16]Skepsis; zu oft hat die Mutter Unglaubwürdige VersprechungenVersprechungen gemacht. Sie schauen zusammen Filme an und denken über die Filmfiguren nach.

Tilda denkt abends wieder an die Weitere ErinnerungenVergangenheit. Marlene hatte den Plan, nach Amsterdam zu ziehen und sich dort auf ihr Kunststudium vorzubereiten. Ivan war nach seiner Ausbildung als Kfz-Mechatroniker bereit, ihr zu folgen. Marlenes leichtfertiges Gerede, Tilda solle die Kleinstadt endlich verlassen, verärgerte sie. Ihr ist damals auch aufgefallen, dass Ivan etwas für sie empfand.

Die Woche verläuft überraschend gut und Tildas Mutter trinkt offenbar nicht. Beim Schwimmen kommt Tilda erstmals in ein längeres Gespräch im SchwimmbadGespräch mit Viktor, was sie beeindruckt.

Marlenes Bruder Leon ist zu Obligatorischer BesuchBesuch bei Tilda. Früher war auch Marlene mit dabei, was nach einem peinlichen Vorfall aber nicht mehr möglich ist, da Marlene die Mutter als Alkoholikerin bezeichnet hat. Die Mutter mag Leon sehr. Nach dem Essen möchte Leon Idas Bilder ansehen. Er lobt sie und ist, wie früher, zärtlich zu Tilda. Sie ist zurückhaltend, und er geht.

Tilda erinnert sich an die Zeit, als sie nach der Schule für eine Weile mit Die Zeit mit LeonLeon befreundet war und die Abschiede von ihm, wenn er nach Berlin zurückkehrte, die folgenden Jahre prägten. Sie denkt auch daran, dass sie in der kleinen Stadt blieb, während andere fortgingen.

Tilda fragt sich, ob die 13 Tage ohne sichtbare Trunkenheit der Mutter die Verhaltene HoffnungHoffnung auf die Stelle in [17]Berlin zulassen oder ob es nicht wieder in einer Katastrophe endet. Sie bringt Ida an ihrem letzten Grundschultag zur Schule, und bei ihrem gewohnten Spiel mit dem wechselseitigen Forterzählen eines eigenen Märchens macht Ida Andeutungen auf Viktor, den sie als Seemann bezeichnet, womit sie ihre Beobachtung verdeutlicht, dass Viktor eine zunehmende Bedeutung für Tilda hat.

An einem Gewittertag stellt Tilda bei ihrer Heimkehr entsetzt fest, dass die Mutter sich nach zwei problemlosen Wochen nahezu Eskalationbesinnungslos getrunken hat und Ida verschwunden ist. Tilda rennt zum Schwimmbad, findet Ida aber nicht vor und wartet am Parkplatz auf Viktor, der trotz des Gewitters schwimmt. Er behält einen kühlen Kopf und errät nach einigen Fragen, wo sich Ida aufhalten könnte. Tatsächlich finden sie Ida im Wald auf einer Lichtung, die den beiden Schwestern etwas bedeutet.

Viktor bietet beiden an, in Anbetracht der schwierigen Situation bei ihm zu übernachten. Er Viktor hilft erneutkümmert sich rührend um ihr Wohl. Im leeren Haus der Familie von Viktor denkt Tilda an den letzten gemeinsamen Abend mit Viktors Bruder Ivan und Marlene zurück. Am nächsten Tag wollte Ivan mit seiner Familie nach Russland fahren. Sie kommen darüber zum gegenseitigen Versprechen, gemeinsam einmal nach Kroatien und Slowenien zu fahren. Anschließend waren sie noch auf Marlenes Wunsch bei einer Party, die allerdings für Tilda wegen eines Drogenrauschs schlecht verlief. Als es ihr besser ging, begleiteten sie [18]Ivan heim. Beim Abschied bot er Tilda an, mit ihm nach Russland zu kommen, da er andeutete, etwas für sie zu empfinden und Marlene für sie zu verlassen. Tilda entschied aber, nicht mitzufahren. Tildas Erinnerung macht deutlich, dass die Familie Ivans dann tödlich verunglückte; bis auf Viktor, der damals in London arbeitete.

Am nächsten Morgen beim Frühstück Viktor bittet um Nachsichtbittet der sichtlich verlegene Viktor Tilda und Ida zu gehen, weil ihre Gegenwart die Erinnerungen an seine eigene Familie wachruft.

2. Teil (S. 97–137)