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Vier Gruselgeschichten für die Adventssonntage oder für zwischendurch.
Das E-Book 24 for Xmas wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Grusel, Adventssonntage
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 23
Veröffentlichungsjahr: 2023
Vorwort
Kapitel 1: Lisa
Kapitel 2: Dolores
Kapitel 3: Lucy
Kapitel 4: Fiona
Ursprünglich waren diese Seiten als Wichtelgeschenk für einen Weihnachtskalender gedacht. Irgendwie hat es sich herumgesprochen, dass es dieses Dokument gibt und die Nachfrage außerhalb der Mädelsgruppe stieg an.
Meine Lieblingsfrau bat mich dann darum, die Kurzgeschichten als Buch drucken zu lassen. Und weil es klug ist, auf seine Frau zu hören, habe ich es kurzerhand umgesetzt.
Ich wünsche Dir viel Spaß beim Lesen und hoffentlich auch beim Gruseln. :)
Der kleine Schwimmer lag still im Wasser. Der Wurm, der unter ihm am Haken hing, wandte sich hin und her im Kampf um sein Überleben.
Bradley saß am Ufer des kleinen Sees und war gelangweilt. Seit Stunden wartete er darauf, dass etwas anbiss, doch es tat sich nichts. Alle dreißig Minuten holte er die Angel ein und wechselte den Köder.
»Was für ein Scheißtag!«, sprach er laut zu sich selbst. Am Himmel über dem Wald, der direkt an den See angrenzte, mischte sich bereits das rote Licht der untergehenden Sonne in die sich bildende Dunkelheit. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Schwärze der Nacht ihn umgeben würde.
War sie es? Hielt sie die Fische davon ab, an den Haken zu gehen? War es Karma? Blödsinn, Seemannsgarn. So etwas wie Karma gab es nicht. Genauso wenig, wie fliegende Kühe oder den Weihnachtsmann.
Bradley nahm die Angelrute in die Hand und begann die Sehne einzuholen. Feierabend für heute. Zum Glück hatte er sich genug Proviant eingepackt, so dass er nicht verhungern würde. Er schob die Teleskopstangen zusammen, nahm den toten Wurm vom Haken, warf ihn ins Wasser. Er packte alles sorgfältig in seinen Rucksack. Morgen war schließlich auch noch ein Tag und beeilen musste er sich auch nicht. Zuhause wurde er nicht erwartet.
Sein Zelt stand nur wenige Meter vom Ufer entfernt. Er stellte seinen Rucksack einfach auf die Luftmatratze und setzte sich in seinen Campingstuhl. Er holte eine Flasche Jim Beam red Stag aus der Kühltasche, die neben ihm stand und schenkte sich einen Schluck in den Plastikbecher, der im Getränkehalter seines Stuhles stand. Anschließend legte er ein Stück Holz auf die glühenden Kohlen, direkt vor ihm und Sekundenbruchteile später begannen die Flammen wieder zu lodern.
Seine Augenlider wurden schwerer, als er sich das vierte Glas einschenkte. Er starrte ins Feuer. Seine Erinnerungen an seine Freundin, oder vielmehr Exfreundin, kamen wie auf einer Kinoleinwand vor sein inneres Auge. Gleichgültig nahm er die Szenen zur Kenntnis. Sie war ihm egal. Unwichtig.