24-winterliche Schultage - Wilma Müller - E-Book

24-winterliche Schultage E-Book

Wilma Müller

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Beschreibung

Die Schule hat mehr Abenteuer und Spaß zu bieten, als man auf den ersten Blick vielleicht denkt. Egal ob brennender Lebkuchen, Schneeball-Wettbewerbe oder unvergessliche Kunstwerke, es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken. Bereit für 24 Tage voller weihnachtliches Schul-Chaos?

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Seitenzahl: 80

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Wilma Müller, geboren 2003, hat gerade ihr duales Studium im Bereich Physiotherapie begonnen. Mit 13 Jahren fing sie an ihre Ideen zu Papier zu bringen. „24 winterliche Schultage“ ist ihre fünfte Kurzgeschichten-Sammlung. Außerdem stammen diverse Fantasy-Romane und die Kinderbuchreihe „Bougoslavien“ – eine Katzenwelt, aus ihrer Feder.

Für alle Freunde und Lehrer,

die Spaß in die Schule

gebracht haben.

Inhaltsverzeichnis

1. Der Wünsche-Weihnachtsbaum

2. Weihnachtsexperiment

3. Kling Glöckchen

4. Advent, Advent, Feuer brennt

5. Die Nikolausstiefel

6. Besuch vom Nikolaus

7. Das Türchen

8. Immacolata Concezione

9. Osterfreude

10. Schnee-Fee

11. Dekoalptraum

12. Winterschönheit

13. Die Eiskönigin

14. Das Schneeballverbot

15. Auf die Spitze

16. Christstollen und Blutwurst

17. Eine besondere Busfahrt

18. Eis-Piraten

19. Küchenwichtel

20. Mission Wasserpfütze

21. Winterkunstwerke

22. Weihnachtsauschnitte

23. Verbrannte Mandeln

24. Turnhalle statt Stall

Ja! Weihnachtsferien!

Der Wünsche-Weihnachtsbaum

„Ich wünsche mir Snacks!“, las Linus einen der unzähligen Zettel am Wünsche-Weihnachtsbaum vorm Sekretariat vor.

„Weltherrschaft. Sogar mit einem Herzchen dahinter“, grinsend deutete Pia auf einen rosa Zettel. „Der ist auch gut: Eine neue Schwester“, machte Linus frech weiter.

„Ich wünsche, dass wir keine HÜ in Physik schreiben“, bei diesem Wunsch hatte Pia richtiges Mitgefühl. Weihnachts-HÜs waren die schlimmsten!

Man freute sich schon auf die Ferien und die Geschenke und dann kamen die Lehrer mit sowas! Voll fies!

„Hier ist noch einer mit Weltherrschaft“, stellte ihr Kumpel fest. „Waren es letztes Jahr nicht sogar 17 von der Sorte?“, überlegte Pia und suchte die grünen Zweige nach weiteren lustigen Zetteln ab.

Viele waren noch nicht da, kein Wunder, immerhin war der Baum erst heute Morgen aufgestellt worden und gerade war die erste große Pause. Da hatten die Schüler noch gar nicht richtig Zeit gehabt, ihre Wünsche anzubringen.

„Nein. Es waren 27. Weißt du nicht mehr?

Wir haben die doch gezählt“, verbesserte Linus sie ein wenig rechthaberisch.

„Na ja, mit der sieben war ich ja nicht so verkehrt“, meinte Pia nur mit einem Schulterzucken und dann entdeckte sie doch noch einen ganz versteckten Wunsch: „Oh! Hier ist noch einer! Ich wünsche mir, dass mein Geburtstag einmal nicht vergessen wird…“ Nachdenklich schaute sie von dem karierten Blatt auf: „Das ist traurig…“ „In der Weihnachtszeit Geburtstag zu haben, ist bestimmt blöd“, stimmte Linus ihr mit zerknirschtem Gesichtsausdruck zu.

„Wir müssen herausfinden von wem der Wunsch ist und demjenigen einen schönen Geburtstag machen!“, entschloss Pia völlig Feuer und Flamme.

Laut klingelte es zum Pausenende, doch Linus ignorierte das völlig und starrte mit zusammengekniffenen Augen das kleine Blatt an. Es musste da doch einen Hinweis geben, wer der unglückliche Schreiber war.

Auf einmal wurden seine Augen ganz groß. „Ich kenne diese Handschrift! Das G! Das ist eindeutig Dominic!“, teilte Linus ganz aufgeregt seine Erkenntnis mit ihr.

„Dominic?“, wiederholte Pia ungläubig.

Schnatternd kamen die ersten Schüler ins Gebäude geströmt. Stimmt ja, die Pause war vorbei.

„Was haben wir jetzt?“, wollte Linus zerstreut wissen. Pia musste nicht lange überlegen: „Mathe.“ „Das ist perfekt!“, rief er mit einer Begeisterung, die bei ihr nur für ein Stirnrunzeln sorgte.

Was war an Mathe bitteschön perfekt?

„Im Klassenzimmer haben wir doch diesen Kalender hängen, den mit den Geburtstagen! Da könnten wir nachsehen!“, erklärte Linus voller Tatendrang. „Super Idee!“, schloss sie sich ihm mit Feuereifer an.

Ihr Klassenzimmer lag im obersten Stock, also tausend Treppen hoch. Aufgeregt nahmen die beiden Freunde die Überholspur und zischten an all den genervten Schülern vorbei.

Eigentlich sollten alle Räume immer nach dem Unterricht abgesperrt sein, aber zum Glück hielten sich da nicht alle Lehrer immer so genau dran. Auch dieses Mal war die Tür noch offen und die zwei Wunschelfen konnten flink reinhuschen bevor der Lehrer da war.

Schnurstracks liefen sie zur Pinnwand, wo der Kalender hing.

Da waren einige Quatschnamen eingetragen wie „Hulk“, „Donald Duck“ und „Superman“, dazu dann noch kreative Bildchen und wahlloses Gekrakel. Es war echt eine Herausforderung bei dem Durcheinander Dominics Namen zu finden.

„Da!“, triumphierend nagelte Pia seinen Namen mit dem Finger fest, doch dann merkte sie, welcher Tag es war: „Das ist ja schon heute!“

Sein Geburtstag war schon wieder von allen vergessen worden! Sie mussten sich schnell etwas einfallen lassen! Aber jetzt war dafür keine Zeit.

Schon kam ihre Mathelehrerin und zügig waren auch alle ihre Klassenkameraden da. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als sich die viel zu lange Doppelstunde Gedanken darüber zu machen, wie sie Dominic noch einen spontanen Überraschungsgeburtstag schenken könnten.

Kaum, dass es zur großen Pause geläutet hatte, schossen die beiden Freunde schon aus dem Klassenzimmer.

Nach langem Grübeln waren sie auf die gleiche Idee gekommen und sie mussten sich beeilen. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit.

Schlitternd kamen sie in der Cafeteria zum Stehen. Von ihrem Sprint durch das Schulgebäude waren beide ordentlich außer Atem, aber dafür mussten sie gar nicht lange anstehen.

Hastig verschafften sie sich einen Überblick, was es noch gab. Das einzige Problem war, dass sie keine Ahnung hatten, was Dominic gerne aß.

Also kauften sie einen Schokoriegel, ein Schokobrötchen und einen Schokomuffin.

Mit Schokolade lag man doch fast immer richtig. Großherzig ergänzte Pia das Geburtstagsbüffet sogar noch durch die leckeren Zimtwaffeln ihrer Oma, die sie heute dabeihatte.

Provisorisch packten sie alles in Küchenpapier ein.

Aufgeregt hielten sie auf dem Schulhof nach Dominic Ausschau. „Da hinten!“, hatte Linus ihn entdeckt.

Eilig gingen die Wunsch-Erfüller auf das Geburtstagskind zu. Erst als sie direkt vor ihm standen, schaute er überrascht auf.

„Zum Geburtstag viel Glück! Zum Geburtstag viel Glück! Zum Geburtstag lieber Dominic! Zum Geburtstag viel Glück!“, fingen sie ein wenig durcheinander und total schief an zu singen und hielten ihm sein Geburtstagsessen grinsend hin.

Ungläubig blinzelte das Geburtstagskind.

„Ist das für mich?“, fragte er mit ganz großen Augen.

„Natürlich! Immerhin hast du Geburtstag und was wäre ein Geburtstag ohne Süßes!“, rief Pia strahlend. „Danke“, hauchte er völlig überwältigt und nahm ihr Geschenk an.

„Du hast Geburtstag?“, kam es von einem ihrer Klassenkameraden in der Nähe: „Herzlichen Glückwunsch!“ Und viele weitere schlossen sich bei den Geburtstagsglückwünschen an.

Dominic konnte immer noch nicht ganz begreifen, was gerade geschah, doch auf seinem Gesicht konnte man das pure Glück sehen.

Sein besonderer Weihnachts-Geburtstags-Wunsch hatte sich erfüllt.

Weihnachtsexperiment

Verschmitzt tauschten Louisa und Tina einen Blick, dann meldeten sie sich beide gleichzeitig, noch bevor die Chemiestunde überhaupt richtig angefangen hatte. Etwas irritiert schaute ihre Lehrerin zu ihnen.

„Ja?“, fragte sie, unsicher was jetzt kommen würde. „Wir haben doch letztens Asche als Katalysator für Zuckerwürfel benutzt, damit sie brennen…“, fing Tina an und nahtlos redete Louisa weiter: „Und von letztem Jahr hatte ich noch eine Zuckerstange zu Hause und da wollten wir fragen, ob wir vielleicht mal ausprobieren könnten, ob das auch mit Asche funktioniert.“

„Und Lebkuchen hätten wir auch noch!“, mit diesen Worten legte Tina breit grinsend eine ganze Packung von dem weihnachtlichen Gebäck auf den Tisch.

Natürlich war die ganze Klasse sofort begeistert. Wer machte in Chemie nicht gerne Experimente? Und dann auch noch Abfackeln in Weihnachtsstimmung?

Perfekt!

Wortlos verschwand die Lehrerin durch die Tür neben der Tafel in die Chemiesammlung. Verwirrt blickten sich die Schüler an. War das jetzt ein „ja“ oder ein „nein“ oder ein „was hab ich für komische Schüler“?

Mit einer weißen Porzellanschale samt Mörser und einer Dose voll Asche kam sie zurück. „Dann kommt mal alle hier zum Pult“, sagte sie ebenfalls in Experimentestimmung. Aufgeregt stürmten alle nach vorne.

Zuerst legten sie die Zuckerstange in das Schälchen und puderten Asche darüber.

Danach durfte Tina das Feuerzeug daran halten. Doch es wollte einfach nicht anfangen zu brennen! Die Stange fing nur an zu schmelzen und tropfte auf den Schälchenboden.

Als nächstes kam der Mörser zum Einsatz. Louisa zerstieß krachend die rot-weiße Zuckerstange und Tina versuchte es noch einmal mit dem Feuer. Immer noch nichts.

„Der Zucker ist wohl zu verdichtet“, beurteilte ihre Lehrerin das Experiment.

Enttäuschung zeigte sich auf den Gesichtern der Schüler. Sie hatten sich schon richtig gefreut, die Adventszeit mit einem besonderen Feuer zu erhellen.

„Ihr könnt schon einmal ein Stück Lebkuchen dazulegen, ich bin gleich wieder da“, mit diesen Worten verschwand die Lehrerin wieder in der Chemiesammlung. Dieses Mal brachte sie eine kleine Flasche mit. Zufrieden schraubte sie den Behälter auf: „Das ist Ethanol, reiner Alkohol. Auch Spiritus genannt und ein prima Brandbeschleuniger.“

Großzügig goss sie die klare Flüssigkeit auf das Gemisch aus Lebkuchen, Zuckerstange und Asche. Und weil alle guten Dinge drei sind, hielt Tina wieder das Feuerzeug an das Weihnachtsexperiment.

Sofort breiteten sich blau-gelbe Flammen im Schälchen aus! Es brannte! Kurz darauf verteilte sich ein echt ekliger, verbrannter Geruch im Klassenraum, aber davon ließ sich niemand abschrecken. Fasziniert beobachteten alle wie das Feuer loderte und langsam alles in einen schwarzen, harten Klumpen am Boden des Schälchens verwandelte. Und sangen passend dazu „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“.

Schließlich hatten die Flamme keine Nahrung mehr und erloschen. Um den beißenden Gestank aus dem Raum zu kriegen, rissen sie alle Fenster auf und während die frostige Luft durch den Chemiesaal zog, stellten sich alle gemeinsam in den Flur und jeder futterte einen Lebkuchen.

Dieses Weihnachtsexperiment hatte sie echt alle brennend interessiert, auch wenn der Lebkuchen eigentlich dafür zu schade war. Außerdem war eine Adventskerze schon schöner, als so ein Chemiefeuer.

Trotzdem war das doch mal eine sehr weihnachtliche Stunde gewesen…

Kling Glöckchen

„Entschuldigung für die Verspätung!“, haspelte Michael, als er ohne Anklopfen in die Klasse platzte. Irgendetwas hatte er in seinen Schal gewickelt und trug es wie ein Baby in den Armen.

Verwirrt schauten alle zu ihm. Behutsam legte er das kleine Bündel direkt neben die Heizung.