Luke von Wizik 2 - Wilma Müller - E-Book

Luke von Wizik 2 E-Book

Wilma Müller

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Beschreibung

Nach ihrem turbulenten Abenteuer in der Gallenblase müssen sich Luke, Bene, Tamtam, Brady und Tachy bald schon einer neuen Herausforderung stellen. Dieses Mal werden alle von schlimmen Alpträumen heimgesucht und auch in der Schule ist die Pathologie komplett außer Kontrolle. Doch so schnell lassen sich die Freunde nicht unterkriegen. Gemeinsam stellen sie sich den Gefahren der Anatomie-Magie.

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Seitenzahl: 79

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Wilma Müller, geboren 2003, ist mitten in ihrem dualen Studium im Bereich Physiotherapie. Mit 13 Jahren fing sie an ihre Ideen zu Papier zu bringen und das Schreiben ist aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. 2019 wurde ihr erster Fantasy-Roman „Aufgelöst – Hinterm Nebel liegt die Wahrheit“ veröffentlicht. „Luke von Wizik und die Herzkammer des Schreckens“ ist der zweite Teil der Luke von Wizik-Reihe und gehört zu ihren Kinderbüchern.

Für Neugier

Inhaltsverzeichnis

1: Standpauke

2: Streiche

3: Zaubersprüche

4: Besondere Prüfung

5: Wut im Bauch

6: Zu Ende

7: Streichespass

8: Atmende Bäume

9: Herzschock

Was ist das?!

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Bougoslavien

1

STANDPAUKE

„Lukas von Wizik! Ich mache nicht viele Regeln. Ich will, dass du Spaß hast und dich wie zu Hause fühlst, aber sowas kannst du nicht machen! Du kannst nicht einfach die halbe Nacht mit deinen Freunden draußen bleiben und dann vollgeschleimt mit ihnen wiederkommen. Und warum habt ihr Schaufeln, Regenschirme und eine Luftmatratze dabei?! Das wird ernste Konsequenzen nach sich ziehen. Das kannst du mir glauben. Und ich will eine Erklärung.

Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht!“, wetterte mein Onkel, als wir nach unserem unglaublichen Abenteuer wieder vor der Tür standen.

Eigentlich hatten wir uns ja still und heimlich reinschleichen wollen, aber auch für diesen Fall waren wir vorbereitet. Unsere Freunde Brady und Tachy hatten sich sofort versteckt, darin hatten sie als langjährige Poltergeister allerdings auch viel Übung. Wenn mein Onkel die Zeitgeister entdeckte, könnte das Probleme geben. Genauso wenig konnten wir ihm erzählen, dass wir zusammen in der Gallenblase gewesen waren und dort mit der Macht der Physik und Gemeinschaft einen riesigen Gallenstein gespalten hatten.

Ich konnte es immer noch kaum glauben!

„Es tut uns sehr leid, wir wollten gar nicht so lange weg bleiben. Als wir bei unserer Nachtwanderung am Fußballplatz vorbeigekommen sind, gab es nochmal ein Erdbeben und total die Flüssigkeitsexplosion, noch schlimmer als beim Fußballspiel. Und überall war schwarzer Kies und wir sind ständig ausgerutscht und Luke ist in ein Loch gefallen“, schilderte Bene richtig überzeugend unsere Lügengeschichte.

„Zum Glück hatte ich zufällig den Rucksack an, in den die Luftmatratze gepackt war.

Bestimmt war die noch von einem geplanten Sommerausflug oder so drin. Auf jeden Fall habe ich sie aufgeblasen und bin auf sie drauf geklettert, um aus dem Loch zu kommen“, übernahm ich und Tamtam schloss ab: „Mit den Schaufeln und Regenschirmen haben wir ihm dann hoch geholfen. Die hatten wir dabei, um Ritter zu spielen. Es hätte wirklich ganz schlimm enden können.“

„Du bist in ein Loch gefallen? Geht es dir gut?“, schaltete mein Onkel von wütend auf besorgt. Hatte er es uns wirklich abgekauft? Na ja, er hatte uns auch schon andere verrückte Ausreden geglaubt.

„Ja, mir geht es gut, ich hatte ja meine Freunde dabei. Zusammen schafft man alles“, mit diesen Worten legte ich den beiden die Arme um die Schultern. Vielleicht fand er das ja rührend. Aber ich machte das nicht nur zur Show, ich war wirklich froh, meine Freunde zu haben.

Für einen Moment lächelte er verzaubert, doch dann schaltete er wieder in den Erziehungs-Modus: „Ihr hättet trotzdem einen Erwachsenen dazu rufen sollen!“ „Aber es ist doch gut, wenn wir selbstständig sind und uns selbst helfen können“, argumentierte ich überzeugt.

„Ihr seid noch Kinder. Ihr müsst auf euch aufpassen und euch nicht in Gefahr bringen“, widersprach er mir behütend.

„Nur weil wir Kinder sind, heißt das nicht, dass wir nichts schaffen können“, blieb ich entschlossen bei meiner Meinung.

„Wir sind keine Porzellanpuppen, auf die man aufpassen muss“, stellte sich auch Tamtam feurig auf meine Seite. „Ich werde eure Eltern anrufen und du mein Freund hast eine Woche Hausarrest“, fällte mein Onkel auf einmal ein fatales Urteil.

Nein! Ich wollte keinen Hausarrest haben! Normalerweise war es für mich ja kein Problem, in meinem Zimmer zu bleiben und Serien zu gucken, aber jetzt hatten wir die Welt der Anatomie-Magie gerade erst wirklich entdeckt und es gab noch so viel mehr zu erforschen! Es war viel zu spannend, um eine Woche auszusetzen!

„Das ist nicht fair!“, protestierte ich verständnislos: „Wir haben nichts Schlimmes gemacht!“

„Ich muss euch vertrauen können. Es tut mir leid, aber mein Entschluss steht fest“, ließ er sich nicht erweichen, dabei war er doch sonst nicht so streng!

„Warum?“, sah ich es immer noch nicht ein, auch wenn ich nicht daran glaubte, dass es etwas bringen würde.

„Ich bin jetzt für dich verantwortlich und Schlimmthal ist anders als Mützenheim. Hier gibt es oft Phänomene, da muss man aufpassen. Wenn man nicht hier aufgewachsen ist, kann schnell etwas passieren. Es ist nicht deine Schuld.

Ich hätte dir mehr davon erzählen sollen.

Natürlich bist du unvorsichtig“, redete er weiter und meine Wut brodelte immer mehr hoch.

Wenn es nicht meine Schuld war, warum wurde ich dann bestraft?! Gefasst fuhr er fort und textete uns damit mal wieder zu: „Ihr solltet jetzt eure Sachen packen und nach Hause gehen. Aber ihr könnt gerne irgendwann nochmal wiederkommen. Eure Freundschaft ist etwas Wunderschönes.

Doch ihr müsst verstehen, dass euer Verhalten nicht richtig war, das ist nur zu eurem Besten. Es gibt auch viele andere Möglichkeiten Spaß zu haben.“

Bevor ich weiter diskutieren konnte, legte mir Bene die Hand auf die Schulter: „Lass es gut sein. Ist nicht so schlimm. Wir sehen uns ja am Montag in der Schule wieder. Dein Onkel hat recht, Schlimmthal ist ein besonderer Ort und wir als deine Freunde sollten dir alles zeigen.“

Auch wenn er sich Mühe gab beruhigend und einsichtig zu klingen, sah man ihm richtig die Abenteuerlust an.

Mit „alles zeigen“ meinte er ganz sicher, noch tiefer in diese fantastische Welt einzusteigen.

Und es stimmte schon, es hatte keinen Sinn, sich weiter mit meinem Onkel zu streiten, trotzdem fühlte es sich ungerecht an.

„Ich freue mich schon drauf“, meinte ich mit einem geknickten Lächeln.

„Wir sind hier nicht die, die bestraft werden sollten“, murrte Tamtam noch unversöhnlich, doch sie trat keine neue Diskussion vom Zaun.

Schweren Herzens verabschiedete ich mich von meinen Freunden und schlurfte die laut knarzenden Stufen hoch.

Als allererstes ging ich duschen, um den säuerlichen, dicken Gallensaft endlich loszuwerden. Ein bisschen roch ich nach dem Saubermachen wohl immer noch danach, denn meine Katze Miss Miaupel kam nur in mein Bett, um gleich darauf wieder abzuhauen.

Vielleicht war sie aber auch nur eingeschnappt, weil ich sie bei unserem geisterhaften Plan aus dem Zimmer geworfen hatte. Apropos Geister…

„Heißt das, wir machen morgen nichts?“, fragte mich Tachy und der flinke Zeitgeist sauste ruhelos in meinem Zimmer hin und her.

„Das wäre so schade“, kam es bedrückt von Brady, der so langsam wie immer in der Luft hing.

„Vielleicht hat er bis morgen seine Meinung ja wieder geändert und wenn nicht, ist es nur ein Tag.

Am Montag könntet ihr ja mit in die Schule kommen. Dann wird es richtig interessant“, versuchte ich es positiv zu sehen. Immerhin hatten wir noch so viele Abenteuer vor uns, doch ich hatte so im Gefühl, dass sich morgen seeehr lange ziehen würde…

2

STREICHE

Leider bewahrheitete sich mein Gefühl und ich hing den ganzen Tag nur ungeduldig rum.

Es gab bloß einen Lichtblick: Brady und Tachy spielten heute besonders eifrig Streiche. Keine Ahnung, ob sie einfach nur Langeweile hatten oder sich bei meinem Onkel in bester Poltergeist-Manier rächen wollten.

Auf jeden Fall hatte er die Jackentaschen voller Murmeln, seine Hausschuhe standen auf der Fensterbank in der Küche und jedes Mal, wenn er sich hinsetzte, gab es laute Pups-Geräusche.

Passend dazu klaute Missi frech sein frisch gewaschenes Hemd aus dem Wäschekorb und fand einen Weg, auf den hohen Schrank im Wohnzimmer zu klettern und den Staub von dort überall zu verteilen.

„Katzen sind würdige Gegner als Poltergeister“, überlegte Tachy aus dem Nichts hinter mir. Erschrocken fuhr ich herum, doch es war niemand zu sehen. Der energische Zeitgeist musste in der Wand stecken oder so.

„Macht ihr wirklich mit Missi einen Wettstreit daraus?“, fragte ich und schüttelte mit einem kleinen Lachen den Kopf. „Wir müssen doch irgendetwas machen, wenn du schon wie ein Langweiler nur hier drinnen hockst“, meldete sich Brady mit einer Kritik an mich zu Wort.

„Ich hab mir das nicht ausgesucht“, stellte ich nochmal klar.

„Mit wem redest du?“, wollte meine Cousine Marleen auf einmal von mir wissen. Seit wann konnte sich dieser rothaarige Teufel denn so leise bewegen? Sonst polterten sie und ihre Schwester doch immer super laut durchs ganze Haus.

„Ähm, ich habe nur… Selbstgespräche geführt“, improvisierte ich schnell eine Ausrede.

„Ich rede lieber mit anderen“, meinte sie locker und zog tänzelnd wieder ab. Dieser Teil meiner Familie war wirklich seltsam.

Natürlich gab es im Tagesverlauf nochmal Zoff zwischen Marleen und Melissa und Brady und Tachy machten sich einen Spaß daraus, sie weiter anzustacheln. Chaos pur.

Ich freute mich richtig, als es endlich Montag war und ich in die Schule konnte.

Verrückt oder?

Aber das bedeutete nicht nur, dass ich aus diesem Irrenhaus raus kam und meine Freunde wiedersehen konnte, nein, heute würde ich auch zwei ganz besondere Freunde mitbringen.

„Oh! Es ist so aufregend wieder draußen zu sein! Niemand ist mehr vor unseren Streichen sicher“, kam Tachys aufgedrehte Stimme von irgendwo links.

„Wir werden Meistergeister!“, jubelte Brady vorfreudig.

Schließlich hatten wir den Schulhof erreicht.

Wie immer war ich ein bisschen spät dran und alle saßen schon in ihren Klassenräumen.