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Zurück ins Büro: Motivation statt Zwang Unternehmensziele und Mitarbeiterbedürfnisse in Einklang bringen Die Arbeitswelt hat sich für viele grundlegend verändert: Mitarbeitende haben sich an das hybride Arbeiten gewöhnt und zeigen oft wenig Bereitschaft, wieder vollständig ins Büro zurückzukehren. Wie flexibel sind Unternehmen bereit, auf diese Bedürfnisse zu reagieren? Und wie kann man Mitarbeitende trotzdem für eine stärkere Präsenz im Büro begeistern? Nicole Kloppenburg und Stephan Gingter zeigen praxisnahe Wege auf, um Ansätze zu entwickeln, die die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden und der Führungskräfte berücksichtigen. Mit gezielten Maßnahmen lässt sich eine positive Rückkehrkultur schaffen – durch klare Strukturen, verantwortungsvolle Führung und eine tragfähige Teamkultur. Das Buch zeigt, wie Unternehmen eine Arbeitsumgebung gestalten können, die Motivation, Produktivität und Teamgeist fördert, während mobiles Arbeiten und Bürozeiten sinnvoll vereint werden.
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Seitenzahl: 70
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Nicole Kloppenburg Stephan Gingter
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-96740-497-5
Umschlaggestaltung: Zerosoft, Timisoara (Rumänien)
Umschlagkonzept: Buddelschiff, Stuttgart | www.buddelschiff.de
Lektorat: Silke Martin, Kriftel
Autorenfoto Nicole Kloppenburg: Lotta Katharina Labs
Autorenfoto Stephan Gingter: Jörg Beyerle
Satz und Layout: Zerosoft, Timisoara (Rumänien)
Copyright © 2025 GABAL Verlag GmbH, Schumannstraße 155, D-63069 Offenbach, [email protected]
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Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.
Ein
Fast Reader
am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.
Grußwort
Vorwort
1.
Back to Office – die Ausgangsbasis
Der Mensch und seine Motive
Der Mensch und sein Verhalten
Der Arbeitgeber und seine Bedürfnisse
2.
Back to Office – Wie es bei unterschiedlichen Menschen gelingen kann
Zurück ins Büro – basierend auf Motiven
Was brauchen die handelnden Personen – basierend auf Verhalten
Für Fortgeschrittene: Kombination aus Motiven und Verhalten
3.
Fünf Felder zum Erfolg
Selbst- und Teamführung
Zielgerichtete Kommunikation und Information
Das Team mitnehmen
Prozesse und Organisation auf die Gegebenheiten ausrichten
Gelebte Partizipation
4.
Praxisleitfaden für einen Teamworkshop
Der Teamworkshop als ideale Grundlage für Ihre Rückkehrstrategie
Eine Methode als Hilfestellung
Fazit: Auf die Mischung kommt es an
Checklisten
Fast Reader
Die Autoren
Weiterführende Literatur
Die Arbeitswelt hat in den letzten Jahren eine fundamentale Transformation erlebt. Hybrides Arbeiten ist heute bereits eine neue Realität. In dieser dynamischen Umgebung ist es entscheidend, die wahren Antriebe der Menschen zu verstehen, die bestimmen, wie sie arbeiten, sich motivieren und mit ihrem Umfeld interagieren. Als langjähriger Wegbegleiter von Nicole Kloppenburg und Stephan Gingter habe ich miterlebt, wie sie mit ihrer umfassenden Erfahrung und tiefem Verständnis für Menschen und Organisationen Unternehmen dabei unterstützen, diesen Wandel zu meistern. Mit dem Wissen, das sie aus ihrer Arbeit mit diagnostischen Ansätzen, insbesondere der Analyse von Verhaltenspräferenzen und Motiven, gewonnen haben, bieten sie praxisnahe Wege, wie eine Balance zwischen der Flexibilität des mobilen Arbeitens und der Präsenzkultur im Büro gelingen kann.
Dieses Buch ist eine Einladung, über den reinen Arbeitsort hinauszudenken. Nicole und Stephan zeigen, wie es gelingt, eine Arbeitskultur zu schaffen, die Vertrauen, Motivation und produktive Zusammenarbeit fördert. Sie bieten konkrete Strategien, wie Führungskräfte durch ein besseres Verständnis von Verhaltensmustern und Antriebskräften Teams fördern und eine positive Rückkehrkultur gestalten können.
Andreas Mehl
Director Partner Management & Competence Center SCHEELEN® Institut (exklusiver Lizenznehmer des INSIGHTS MDI® Analysetools)
Die Diskussion über die Rückkehr ins Büro, bekannt als Back to Office, ist in Deutschland von unterschiedlichen Standpunkten geprägt. Während einige Unternehmen auf verstärkte Präsenz setzen, um Teamdynamik und Unternehmenskultur zu fördern, zeigen Studien, dass das Homeoffice heute von vielen Beschäftigten geschätzt wird. Im Spannungsfeld zwischen Unternehmensinteressen und individuellen Bedürfnissen wird deutlich, dass eine einheitliche Lösung nicht für alle passt.
Unser Buch bietet Ansätze, wie eine persönlichkeitsorientierte Rückkehrkultur gestaltet werden kann – weg von Einheitslösungen und hin zu Arbeitsmodellen, die Mensch und Unternehmen gleichermaßen gerecht werden.
Lassen Sie sich inspirieren, wie Sie in Ihrem Unternehmen eine Rückkehrkultur etablieren können, die sowohl den betrieblichen Anforderungen gerecht wird als auch die individuellen Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden respektiert. Denn nur durch ein ausgewogenes Miteinander kann eine nachhaltige und erfolgreiche Arbeitsumgebung geschaffen werden.
Unser Dank gilt Dr. Elke Schax und Kathrin Behlau, die uns zu diesem Buch inspiriert haben.
Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Mit der Rückkehr ins Büro stehen Unternehmen jetzt vor einer entscheidenden Weggabelung: Kehren wir zu alten Mustern zurück oder nutzen wir diesen Moment, um Arbeit neu zu denken? Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um strategisch über hybride Modelle, moderne Führungsansätze und die Bedürfnisse von Mitarbeitenden nachzudenken – und eine Arbeitswelt zu gestalten, die nicht nur funktioniert, sondern begeistert.
Erfolgreiche Back-to-Office-Strategien entstehen, wenn Unternehmen die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden in den Fokus rücken. Dabei geht es um mehr als nur die Frage, wann und wo gearbeitet wird. Es geht darum, Arbeitsumgebungen zu schaffen, die den Menschen entsprechen und sie motivieren, und um die Fragen: Wie wollen ihre Mitarbeitenden arbeiten? Wo entfalten sie ihr volles Potenzial? Mit wem arbeiten sie am produktivsten zusammen?
Um diese Fragen zu beantworten, lohnt sich ein genauer Blick auf die beiden zentralen Faktoren: die Motive, die die Menschen antreiben, und die Verhaltenspräferenzen, die bestimmen, wie sie arbeiten. Denn wer versteht, warum und wie Mitarbeitende agieren, kann nicht nur ihre Leistung steigern, sondern auch ihre Zufriedenheit langfristig sichern. Im Folgenden werfen wir einen detaillierten Blick auf diese beiden Dimensionen – und zeigen, wie sie die Gestaltung moderner Arbeitswelten beeinflussen.
Die Art, wie wir denken, fühlen und handeln, wird von unseren grundlegenden Motiven bestimmt. Hierbei gibt es Hin-zu- und Weg-von-Bewegungen. Es gibt mannigfaltige Gründe, warum Mitarbeitende ins Büro zurückkehren oder von zu Hause arbeiten möchten. Viele wollen flexibel arbeiten und ihr Berufs- und Privatleben miteinander verbinden. Das macht das Homeoffice besonders attraktiv. Andere wollen wieder ins Büro zurück, weil sie gerne mit anderen zusammen sind, im Team arbeiten und sich mit der Unternehmenskultur verbunden fühlen. Einige benötigen eine Struktur, einen fixen Arbeitsplatz, einen klaren Arbeitsbeginn und -schluss.
Asendorpf und Neyer unterscheiden in ihrer Persönlichkeitstheorie zwischen drei grundlegenden Motiven: dem Anschluss-Intimitätsmotiv, dem Machtmotiv und dem Leistungsmotiv.
1.
Das
Anschluss-Intimitätsmotiv
(einfacher: Bindungsmotiv) bezieht sich auf das Bedürfnis nach sozialen Beziehungen und emotionaler Nähe zu anderen. Menschen mit einem hohen Anschluss-Intimitätsmotiv sind oft auf der Suche nach engen und vertrauten Beziehungen und hegen ein starkes Bedürfnis nach emotionaler Unterstützung und Wärme.
2.
Das
Machtmotiv
bezieht sich auf das Bedürfnis nach Einfluss, Kontrolle und Autorität. Menschen mit einem hohen Machtmotiv sind oft auf der Suche nach Positionen, in denen sie Macht und Kontrolle ausüben können und sich gerne in Wettbewerbssituationen messen.
3.
Das
Leistungsmotiv
bezieht sich auf das Bedürfnis nach Erfolg, Wachstum und Selbstverwirklichung. Menschen mit einem hohen Leistungsmotiv sind oft sehr ehrgeizig und streben nach Erfolgen und Leistungen, um ihr Selbstbild und ihre Fähigkeiten zu stärken.
MOTIV
Positive Wirkung Streben nach …
Negative Wirkung Angst vor …
Anschluss
Geborgenheit
Freundschaft
Zuneigung
Anschlussverlust
Zurückweisung
Nichtbeachtung
Ausgrenzung
Macht
Status
Einfluss
Geld
Kontrolle
Dominanz
Machtverlust
Kontrollverlust
Leistung
Dinge gut oder besser machen
sich und andere übertreffen
schwierige Aufgaben meistern
etwas Neues anfangen
Dinge erobern
Hindernisse überwinden
Status erhöhen
versagen
Abb. 1: Motive und ihre Wirkung (Quelle: eigene Darstellung)
Diese drei Motive existieren nicht unabhängig voneinander, sondern sind oft miteinander verflochten und beeinflussen sich gegenseitig. Zum Beispiel kann ein Mensch mit einem hohen Anschluss-Intimitätsmotiv auch ein hohes Leistungsmotiv haben und sich dadurch motiviert fühlen, in zwischenmenschlichen Beziehungen erfolgreich zu sein.
Motive bilden die Grundlage für Motivation, doch sie allein reichen nicht aus, um Verhalten auszulösen. Entscheidend ist, dass äußere Anreize mit den inneren Motiven einer Person übereinstimmen und diese aktivieren. Dieses Zusammenspiel wird als Anreiz-Motiv-Passung beschrieben und ist der Schlüssel, um Motivation zu verstehen:
Das Motiv:
Das Bedürfnis nach Leistung – ein innerer Antrieb, der eine Person motiviert.
Der Anreiz:
Ein äußeres Ziel, wie eine berufliche Beförderung, das genau dieses Motiv anspricht.
Die Motivation:
Die Energie, die daraus entsteht, das Ziel zu erreichen – durch Engagement, Fleiß oder erhöhte Anstrengung.