30 Minuten Hybride Events - Dinah Vetter - E-Book

30 Minuten Hybride Events E-Book

Dinah Vetter

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Beschreibung

Hybride Events sind die Zukunft – so geht's richtig - 10 Tipps für die Gestaltung hybrider Settings Vermehrtes Arbeiten im Homeoffice, virtuelles Lernen, Personen, die von mehreren Orten zu einem Meeting zusammenkommen … all das ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Dabei stehen wir vor der Herausforderung, neue hybride Veranstaltungsformate zu entwickeln und umzusetzen. Dabei gilt es, zwei Welten miteinander zu verbinden, die eigentlich von der Konzeption her völlig konträr sind. Viele Methoden, die in Präsenz bestens funktionieren, sind virtuell nur sehr eingeschränkt umsetzbar, und umgekehrt. Was also macht einen hybriden Event so besonders? Es ist immer die gekonnte Verbindung zwischen Technologie und Didaktik. In diesem Buch, das sich vorrangig an Trainer:innen, Coaches und Berater:innen, aber auch an Unternehmen (Personalentwicklungs- und Weiterbildungsabteilungen), Akademien und Veranstaltungsorganisationen richtet, geht es um die Herausforderungen, die es zu meistern gilt, technische Tipps und konkrete Methodenvorschläge für die Gestaltung hybrider Settings. 

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30 Minuten Hybride Events

Dinah Vetter, Larissa Cornely, Dr. Katja Bett

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN Buchausgabe: 978-3-96739-137-4

eISBN 978-3-96740-282-7

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

Umschlagkonzept: Buddelschiff, Stuttgart – www.Buddelschiff.de

Lektorat: Silke Martin, Kriftel

Autorenfoto Dr. Katja Bett: Petra Perez

Autorenfoto Larissa Cornely: Sarah-Maria Engel

Autorenfoto Dinah Vetter: Chris Speda

Satz: Zerosoft, Timisoara (Rumänien)

© 2023 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

www.gabal-verlag.de

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Wissen auf den Punkt gebracht

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen

.

Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Die wichtigsten Faktoren

Worst Practice

Herausforderungen und theoretischer Hintergrund

Wichtige Planungsgrundsätze

2. Hybride Formen

Die 3 Gs

Veranstaltungsformate

3. Methoden, Tools und Technik

Methodenfeuerwerk für hybride Veranstaltungen

Externe Tools

Tipps zur Technik

Planungscheckliste

4. Blick in die Zukunft

Ist hybrid der neue Standard?

Wichtige Kompetenzen der Zukunft

Das erwartet uns

10 Tipps für erfolgreiche hybride Veranstaltungen

Fast Reader

Die Autorinnen

Weiterführende Literatur

Vorwort

Hybride Events vereinbaren das Beste aus zwei Welten miteinander: die Face-2-Face-Situation vor Ort kombiniert mit der Online-Welt. Richtig gut gemacht können wir in vielen Bereichen des beruflichen Alltags davon profitieren: im Training, in Workshops, bei Großveranstaltungen, Tagungen, in Coaching-Situationen und mehr. Überall, wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam zu lernen, zu arbeiten, sich auszutauschen, etwas zu entwickeln, sind wir nun nicht mehr länger von einem Veranstaltungsort abhängig, zu dem alle Personen anreisen müssen.

So ganz einfach ist es dann aber doch nicht. Der Sprung in die hybride Welt stellt uns vor viele Herausforderungen. Wir müssen gleichzeitig und souverän vieles auf einmal meistern: die Technik bedienen, die Gruppe vor Ort im Blick behalten, die Online-Teilnehmenden im besten Fall gleichberechtigt einbinden, interaktive Methoden für die Aktivierung aller nutzen, die Motivation aufrechterhalten, ggf. Lerninhalte gekonnt vermitteln, sodass sie Face-2-Face genauso gut wirken wie virtuell. Wir müssen beide Welten gleichzeitig strukturieren, organisieren und noch viel mehr und brauchen dafür eine hohe didaktisch-methodische Kompetenz.

Selbst als versierte Trainer:in, Moderator:in, Berater:in bzw. Veranstalter:in ist man zudem selbst hohen Mehrfachanforderungen, alleine schon durch die Einbindung der Technik, ausgesetzt. Es genügt nicht mehr, das Flipchart gekonnt zu bespielen, sondern es muss stattdessen ein digitales Concept Board sein. Bei einer Blitzlichtrunde reicht es nicht mehr aus, diese einfach anzumoderieren, sondern es bedarf Mikrofonen, damit die Online-Teilnehmenden die einzelnen Präsenzteilnehmenden hören, und zusätzlichen Raummikrofonen, damit die Kommunikation auch in die andere Richtung funktioniert. Hinzu kommen die Besonderheiten der sozialen Situation: Es gibt viele Methoden aus dem klassischen Training, die im hybriden Setting nicht mehr funktionieren, sondern angepasst werden müssen an die nun eingesetzte Technologie. Zweier- oder Dreiergruppen aus Online- und Präsenzteilnehmenden spontan umzusetzen, ist immer noch ein hoher technischer Aufwand, der sich nur bedingt lohnt.

Wir möchten Sie mit diesem Buch mitnehmen in die hybride Event-Welt und Fragen beantworten wie: Was sind hybride Events eigentlich genau? Was ist ein Worst Case und was heißt Best Practice? Welche Erklärungen bietet uns die Lernforschung? Wie kann ich konkret den typischen Herausforderungen begegnen, die nicht nur in der Technik liegen, sondern vor allem auch in der oft unterschätzten sozialen Präsenz? Wie schaffe ich eine gute Atmosphäre für alle? Welche Methoden haben sich inzwischen bewährt und welche Technik-Tipps sind relevant? Auf diese und weitere Fragen liefern wir Ihnen konkrete Antworten.

Dinah Vetter, Larissa Cornely und Dr. Katja Bett

1. Die wichtigsten Faktoren

Zunächst einmal stellt sich die Frage: Was ist hybrid überhaupt? Kurz und knapp formuliert: Ein Seminar, Workshop oder Training ist dann eine hybride Veranstaltung, wenn die Teilnehmenden vor Ort (Präsenzteilnehmende) und die Teilnehmenden, die online zugeschaltet sind (Online-Teilnehmende), parallel und gleichzeitig teilnehmen. Lediglich ihr Aufenthaltsort variiert.

Wie in jedem Trainings-, Workshop- oder Veranstaltungsformat gibt es einige wichtige Faktoren zu beachten, damit diese hybriden Events erfolgreich durchgeführt werden können. Diese Faktoren sind wie in fast jedem didaktischen Umfeld sehr umfangreich und vielfältig, trotz allem wollen wir in diesem Kapitel versuchen, die wichtigsten dieser Faktoren darzulegen und Ihnen zu erläutern, damit auch Ihre hybride Veranstaltung, Ihr hybrides Training zu einem Erfolg wird.

Dazu starten wir zunächst einmal mit einem Kopfstand – und mit der Frage: Wie sollte Ihre Veranstaltung auf keinen Fall aufgebaut und umgesetzt werden? Denn gerade durch diesen Kopfstand können wir wichtige Einblicke und neue Perspektiven gewinnen.

1.1 Worst Practice

Im Folgenden werden zwei Szenarien beschrieben, die wir aus Teilnehmendensicht selbst schon erlebt haben. Es ist also ein gleichsam realistischer Blick darauf, wie hybride Veranstaltungen heutzutage häufig noch ablaufen und umgesetzt werden. Und damit eben auch, wie sie eigentlich nicht umgesetzt werden sollten.

Szenario 1 (als Teilnehmer:in)

Stellen Sie sich einmal vor: Sie haben eine Konferenz Ihrer Wahl gebucht und freuen sich nun schon seit Wochen auf die Teilnahme. Im Übrigen konnten die Teilnehmenden bei der Anmeldung bereits angeben, ob sie online oder in Präsenz teilnehmen möchten. Sie haben sich für die Online-Variante entschieden, da die Anreise von 300 Kilometern für einen Tag terminlich einfach nicht möglich gewesen wäre. Die Teilnahmegebühren waren zwar dieselben, aber dabei spart man sich ja immerhin die Übernachtungs- und Fahrtkosten.

Nicht gesehen und gehört werden

Sie sind also voll motiviert, gut vorbereitet und sitzen mit Ihrem Laptop erwartungsvoll am Arbeitsplatz. So weit, so gut. Die Veranstaltung startet um 9 Uhr – eine kurze Einführung im großen Plenum. Leider ist der Ton schlecht und die Kamera im Raum sehr weit weg, sodass Sie die Teilnehmenden und den Sprecher (oder ist es eine Sprecherin?) nicht sehen und nur mit Unterbrechungen hören können. Um die Teilnehmenden online scheint sich niemand so richtig zu kümmern – auf Ihre Anmerkung im Chat, dass das Audio nicht wirklich hörbar ist, reagiert niemand. Schade. Wenn Sie das jetzt richtig verstanden haben, soll es nun in Kleingruppen weitergehen. Hierzu können sich die Teilnehmenden zu den Themen ihrer Wahl eintragen und werden online in den jeweiligen Raum geschaltet. Sie können dem Vortrag der Expertin lauschen, Fragen von Ihnen können aber leider nicht eingebracht werden. Es scheint kein:e Co-Moderator:in im Raum zu sein, der/die Ihre Frage an die Vortragende kommuniziert.

Abseits des Geschehens vor Ort

Als Nächstes gibt es eine Stunde Zeit zum Netzwerken und zum Austausch bei Kaffee und Tee. Das gilt allerdings nur für die Teilnehmenden vor Ort – online geht es wohl erst mit den nächsten Vorträgen in einer Stunde weiter. Für Sie heißt das also: Pause oder weiterarbeiten. Schade, das Netzwerken wäre eine tolle Abwechslung und Möglichkeit der Gewinnung von potenziellen Kund:innen gewesen! Nach anderthalb Stunden fällt Ihnen auf: Oh nein – Sie haben den Anschluss verpasst! Wo ist noch mal der Link zur Veranstaltung? Gefunden! Leider ist niemand mehr im Hauptraum und kann Ihnen weiterhelfen.

Dieses Szenario können wir problemlos noch weiterspinnen – vielleicht finden Sie schon die eine oder andere Parallele zu Veranstaltungen, die Sie bereits besucht haben. Schauen wir uns aber zunächst noch ein weiteres Szenario an.

Szenario 2 (als Trainer:in/Vortragende:r)

Nun versetzen Sie sich einmal in die Rolle des/der Trainierenden. Ihr Training wurde spontan auf die hybride Teilnahme umgestellt, da 50 Prozent der Teilnehmenden (10 Personen) nicht vor Ort sein können. „Das macht ja keinen Unterschied“, denken Sie sich und belassen Ihren gut erprobten Präsenztrainerleitfaden und Ihr Feinkonzept genauso, wie es ist. Mit Ihrer Erfahrung werden Sie das schon stemmen können.

Fehlende Vorbereitung

Sie erscheinen ca. eine Stunde vor Trainingsbeginn bei Ihrem Kunden, um alles vorzubereiten. Einen Link für die Teilnahme im virtuellen Besprechungsraum haben Sie bereits im Vorfeld erhalten.

Sie wählen sich ein und schon prasseln Fragen auf Sie ein, derer Sie sich vorab nicht bewusst waren:

Kennen die Teilnehmenden den Link eigentlich ebenso?

Wie können die Teilnehmenden Sie gut sehen und hören?

Wie können die Teilnehmenden sich gegenseitig gut hören und sehen?

Wie sollen alle Teilnehmenden zusammenarbeiten, denn Ihre Methoden beziehen sich auf Flipcharts zum Sammeln der Ergebnisse?

Wie sehen die Teilnehmenden Ihre vorbereiteten Flipcharts?

Viele weitere Fragen schießen Ihnen durch den Kopf. Letztendlich entschließen Sie sich dafür, den Laptop eben gut sichtbar hinzustellen, und hoffen, dass die Teilnehmenden Sie so gut wahrnehmen können.

Unerwartete Probleme

Nach dem Start des Trainings wird schnell klar: So einfach, wie Sie sich das gedacht haben, ist das Ganze gar nicht. Die Teilnehmenden online und vor Ort hören sich gegenseitig nicht gut und somit sind die Online-Teilnehmenden mehr Zaungäste als tatsächlich gleichwertige Gruppenmitglieder. Das ist zwar die einfachste Variante für Sie als Trainer:in – vor allem ohne entsprechende Vorbereitung.