8,99 €
Sie haben das Gefühl, dass Sie von gewissen Kollegen, Vorgesetzten oder gar Freunden manipuliert werden, Dinge zu tun, die Sie eigentlich nicht tun möchten? Schluss damit! Überlassen Sie die Kontrolle über Ihr Leben nicht mehr anderen. Fangen Sie an, Manipulationen an Ihrer Person zu erkennen und sich erfolgreich dagegen zu wehren. Wir nehmen pro Tag über 7000 Reize auf, 95% davon sind unterbewusst. Damit öffnet es Tür und Tor für Manipulationstechniken anderer Menschen, selbst dann, wenn Sie glauben, Sie seien für solche Psychotricks immun. Das Problem ist: Manipulation findet überall statt. Ganz egal ob durch Bekannte, Verwandte, Freunde, Familie, Chefs, Arbeitskollegen, Medien, Verkäufer und vieles mehr. Einige tun es nicht mit Absicht und wissen nicht, dass sie Manipulationstechniken einsetzen. Andere hingegen sind sich dessen bewusst, werden dafür geschult und manipulieren Menschen gezielt. Das Ziel: Das zu bekommen, was sie möchten. Daher ist es wichtig, zu wissen, wann Menschen manipulieren und wie Sie diese Manipulationstechniken erkennen können. Denn, wenn Sie die manipulativen Handlungen nicht kennen, sind sie diesen Manipulationen hilflos ausgeliefert. Die gute Nachricht ist: Wenn Ihnen folgende Situationen bekannt vorkommen, dann sind Sie mit diesem Buch goldrichtig! Wenn Sie… manchmal das Gefühl haben, dass Sie gerade angelogen und betrogen werden. manchmal das Gefühl haben, dass Sie gerade manipuliert wurden und etwas getan haben, was Sie zuvor eigentlich nicht wollten. das Gefühl haben, dass Sie schamlos ausgenutzt wurden. das Gefühl haben, jemand sabotiert Ihre Arbeit und möchte Ihnen schaden. Unsicherheit ausstrahlen und sich Ihrem Gegenüber unterordnen oder unterlegen fühlen. Tillmann Rollenscheidt packt aus und zeigt Ihnen: ✓ Wie Sie Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein steigern, sodass Sie andere positiv für sich beeinflussen können. ✓ Wie Sie erkennen können, wann Sie manipuliert werden und sich dagegen wehren können. ✓ 33 unscheinbare Manipulationstechniken, mit denen Sie Lug, Betrug und Manipulationen entkräften und abwehren können. ✓ Wie Sie für andere kein offenes Buch mehr sind, sodass Sie durch Ihre Körpersprache immun gegen Manipulationen sind. ✓ Wie Sie sprachliche Manipulationen kinderleicht erkennen und entkräften können, sodass die dunkle Psychologie ohne Wirkung auf Sie abprallt.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2022
Inhaltsverzeichnis
1 - Einleitung
2 - Manipulationstechniken
3 - Manipulation erkennen
4 - Manipulation für sich nutzen
5 - Sich gegen Manipulation wehren
6 - Emotionale Intelligenz
7 - Fazit und Schlusswort
MANIPULATIONS TECHNIKEN
VERSTEHEN WIE MENSCHEN MANIPULIEREN UND WIE SIE MANIPULATIONEN ERKENNEN.
Durch Körpersprache, Psychologie und emotionale Intelligenz Menschen lesen und für sich gewinnen
Tillmann Rollenscheidt
© 2022
Tillmann Rollenscheidt, Alle Rechte vorbehalten. Das werk darf – auch WENN ES SICH DABEI NUR UM EINZELNE ABSCHNITTE HANDELT – nur mit Genehmigung des Autors wiedergegeben werden. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Manipulation. Klingt böse, nicht wahr? Verbinden Sie nicht auch sofort etwas Schlechtes, Negatives mit diesem Wort? Jemanden zu manipulieren, assoziiert man doch zuallererst damit, jemanden zu einer Handlung zu bewegen, gar zu zwingen, die er unter normalen Umständen vermutlich nicht ausgeführt hätte. Also doch irgendwie etwas Unlauteres und Unmoralisches. Wenn man sich jedoch genauer mit diesem weitreichenden Thema befasst, erkennt man, dass Manipulation unter anderem etwas ganz Alltägliches und oft auch etwas unbewusst Durchgeführtes ist. Denn jeder Aktion folgt in der Regel eine Reaktion des Gesprächspartners. Diese Interaktion zwischen zwei Menschen stellt bereits gegenseitige Manipulation dar. Somit ist Manipulation auch nicht per se etwas Schlechtes, sondern kann sogar durchaus positiv sein. Denken Sie hierbei zum Beispiel an Motivation! Jemanden in seinem Tun zu bestärken oder für etwas Neues zu begeistern und eben zu motivieren, ist auch eine Art Manipulation und gleichzeitig doch unbestritten etwas sehr Gutes. Das wäre dann damit gleichzusetzen, das Gegenüber zu überzeugen. Die innere Haltung bezüglich des Gesprächsthemas wurde hier beim Gegenüber verändert und der Betreffende stimmt nun dem Vorschlag bedingungslos zu und hat dieselbe Meinung. Abzugrenzen hiervon ist das Überreden, welches weniger nachhaltig und eher wie ein Drängen zu etwas ist. Es hat einen ziemlich flüchtigen Charakter und hinterlässt beim Gegenüber ein weniger gutes Gefühl. Die Feinheiten liegen in den angewandten Manipulationstechniken und wie gekonnt diese eingesetzt werden. Fakt ist jedoch, dass das Ergebnis nicht immer nur dem Manipulator selbst zum Vorteil gereichen muss, sondern auch beiden Seiten; in manchen Fällen kann es sogar sein, dass es nur der Manipulierte ist, der einen Nutzen daraus zieht.
Lassen Sie sich mit diesem Buch durch die hochinteressante Thematik der Manipulation führen. Am Ende werden Sie verstehen, was Manipulation alles bedeuten kann, wo sie uns tatsächlich überall begegnet und welche unterschiedlichen Arten von Manipulation es gibt. Lernen Sie, verschiedene Manipulationstechniken bewusst wahrzunehmen und zu erkennen, und eignen Sie sich entsprechende Strategien an, die Ihnen einen effektiven Schutz gegen Manipulationen gegen Ihren Willen bieten. Da Manipulationstechniken sehr eng mit Kommunikation und Wahrnehmung im Allgemeinen verknüpft sind, geht es im Folgenden auch oftmals um diese Themen. Machen Sie sich aber beim Lesen auch gern immer wieder Ihre eigenen Gedanken und lassen Sie sich nicht zu sehr von dem Geschriebenen beeinflussen.
Das Wort “Manipulation” kommt aus dem Lateinischen und setzt sich aus zwei Wörtern zusammen. “Manus” bedeutet “Hand” und “plere” heißt übersetzt “füllen”. Wörtlich könnte man sagen “eine Handvoll”. Freier übersetzt bedeutet es eher “Handgriff” oder “Handhabung”. Zum einen wird dieser Begriff im Technischen oder auch in der Medizin verwendet. Dort sagt er aus, dass etwas mit der Hand durchgeführt wird. Er bezieht sich somit in diesem Kontext eher auf Gegenstände. Zum anderen – im alltäglichen Sprachgebrauch sowie im Bereich der Psychologie und Soziologie – hat der Begriff Manipulation eine viel tiefere und weitreichendere Bedeutung. Er bezieht sich hier vielmehr auf Personen und umschreibt eine Verhaltensweise, mit der man Menschen in eine gewisse, selbst gewählte Richtung lenken will. Durch Manipulation soll somit Einfluss auf jemand anderen genommen und diese Person oder ein größerer Personenkreis beliebig gesteuert werden. Da dies zudem häufig verdeckt geschieht und der Manipulierende sich nicht selten damit einen eigenen Vorteil verschaffen will, ist der Begriff zunächst negativ behaftet. Die Manipulation zielt darauf ab, die Wahrnehmung, Entscheidungen und somit das gesamte Verhalten einer anderen Person zu beeinflussen.
Ganz so einfach lässt sich der Begriff “Manipulation” allerdings nicht erfassen. Er deckt einen viel größeren und komplexeren Bereich ab, der nicht unbedingt gleich auf den ersten Blick sichtbar ist. Diese Art der Manipulation wird erst bei genauerem Betrachten erkennbar.
Neben dem Substantiv “Manipulation” gibt es auch die auf Personen bezogenen Substantive “Manipulierender” oder “Manipulator”. Sie beziehen sich entsprechend auf jemanden, der aktiv Einfluss auf eine andere Person nimmt. Als Adjektiv dient hier das Wort “manipulativ” oder “manipulierend”. Die andere Person, die beeinflusst wird, ist der oder die “Manipulierte”. Das Verb hierzu lautet “manipulieren”.
Man kann sich aber auch selbst manipulieren. Das ist grundlegend nichts Schlechtes oder Verwerfliches. Denken Sie hierbei an Entspannungstechniken, zum Beispiel bestimmte Atemtechniken oder Meditationen, die Ihren Körper herunterfahren, oder auch bewusste Verhaltensweisen, wie zum Beispiel das Obst in Sichtweise zu positionieren und die Schokoriegel weiter hinten im Schrank verschwinden zu lassen. Eine gesündere Ernährung wird durch solch einfache Tricks tatsächlich realistischer. Das alles sind kleine Manipulationstechniken, die Sie für sich selbst anwenden und auch am eigenen Leib spüren können.
Wie frei sind dann eigentlich all unsere getroffenen Entscheidungen und unser ganzes Tun? Werden wir also möglicherweise mehr als gedacht von außen beeinflusst, heißt “manipuliert”? Versuchen Sie es herauszufinden und nutzen Sie gleichzeitig die Chance der positiven Manipulation.
Jetzt fragen Sie sich sicher: Wo begegnet man nun tatsächlich Manipulation? Und ab wann beginnt diese? Das sind sehr diffizile Fragen, denn wir stoßen so gut wie jeden Tag und überall auf Manipulation. Im weiteren Sinne findet diese nämlich bereits bei jeder zwischenmenschlichen Interaktion statt: Indem wir miteinander kommunizieren, beeinflussen wir uns gegenseitig, ob dies nun bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt geschieht. Dagegen ist absolut nichts einzuwenden. Das ist schlicht und einfach eine natürliche Wechselwirkung zwischen zwei oder mehreren Personen.
Einen negativen Beigeschmack erfährt das Manipulieren erst dann, wenn das manipulative Verhalten einen (eigennützigen) Zweck verfolgt und die zu manipulierende Person zu einem Verhalten gebracht werden soll, das sie ohne dieses Einwirken wahrscheinlich nicht zeigen würde. In solchen Fällen dient die Manipulation allein dem Manipulator und soll nur diesem einen Vorteil verschaffen.
Solche Manipulationen beginnen planmäßig ab der ersten Kontaktaufnahme mit dem späteren Opfer. Das Wort “Opfer” mag für Sie jetzt etwas befremdlich klingen. Jedoch ist dies keinesfalls zu weit gegriffen: Die Person erfährt zwar keine körperliche Gewalt und nimmt auch nicht immer unbedingt Schaden finanzieller oder sonstiger Art; dennoch wird sie (meist unbewusst) zu etwas gezwungen, was sie unter normalen Umständen nicht tun würde. Sie wurde eben “manipuliert”.
Manipulation findet aber nicht nur in der Interaktion mit anderen Menschen statt, sondern zum Beispiel auch bei jeder Art von Werbung – sei es ein Plakat an der Bushaltestelle, ein Werbespot im TV oder Kino oder eine bestimmte, sich immer wieder wiederholende Melodie mit einem Werbeslogan im Radio – all dies sind zielgerichtete Manipulationen, die auf einen potenziellen Käufer ausgerichtet sind. Hier ist das Ziel der Manipulation der Konsum, das In-Anspruch-Nehmen einer Dienstleistung gegen Entgelt oder das Unterzeichnen eines Vertrages. Die Person soll zum Kaufen oder Buchen animiert werden. Das ist nichts anderes als Manipulation in seiner reinsten Form und findet tagtäglich und überall statt.
Dabei gilt stets: Je unsicherer eine Person ist, umso leichter ist sie manipulierbar. Denn wenn man in einem bestimmten Bereich unsicher ist und/oder sich unwohl fühlt, dann ist man angreifbar und viel eher anfällig für Manipulationstechniken, als wenn man einen festen, sicheren Stand hat und – bestenfalls – in sich ruht.
Es gibt aber auch Situationen, in denen jeder scheinbar machtlos ist gegen bestimmte Arten der Manipulation oder Bewusstseinstäuschungen. Sie kennen bestimmt den sogenannten Placeboeffekt. Das Wort Placebo stammt aus dem Lateinischen und bedeutet “Ich werde gefallen”. Von dem Placeboeffekt spricht man zum Beispiel beim Testen neuer Medikamente und Arzneimittel. Hier wird einer bestimmten Gruppe von Patienten der tatsächliche Wirkstoff in Form des entsprechenden Arzneimittels verabreicht. Einer anderen Gruppe, der Vergleichsgruppe, werden auch medikamentenähnliche Tabletten oder Pillen zur Einnahme gegeben, jedoch enthalten diese den Wirkstoff gar nicht. Solche Tests werden selbstverständlich nur dann durchgeführt, wenn kein Risiko für die Testpersonen besteht und diese nicht dringend auf den tatsächlichen Wirkstoff angewiesen sind. Die Patienten bzw. Testpersonen wissen selbst nicht, welcher der beiden Gruppen sie angehören und ob sie nun die echte Medizin oder das Placebo bekommen haben.
Nun tritt nach einem bestimmten Behandlungszeitraum das Phänomen auf, dass selbst bei Patienten der zweitgenannten Gruppe ein medizinisch positiver Effekt, sei es physiologischer oder psychologischer Art, erzielt wird. Dieser ist aber eben nicht auf die Verabreichung des neuen Arzneimittels zurückzuführen, sondern die Ursache ist eher im psychischen Bereich zu finden. Es kann an Einbildung liegen oder aber es haben gewisse Selbstheilungskräfte eingesetzt. Genau das nennt man dann “Placeboeffekt”. – Sie sehen also, die Verabreichung von “leeren” Tabletten kann ebenfalls eine Art Manipulation darstellen.
Aber auch im beruflichen und privaten Alltag begegnen wir häufig der Manipulation. Bei Gesprächen mit Kollegen, mit Vorgesetzten oder in Beziehungen, im Freundeskreis und in der Familie – überall gibt es spezielle Arten der Manipulation. Je mehr man sich damit beschäftigt und je feiner die eigenen Antennen dafür werden, desto einfacher wird Manipulation als solche erkannt werden. Oftmals ist es gar nicht möglich, Manipulationen entgegenzuwirken; in manchen Fällen sind das Erkennen und das Einsetzen von Strategien hingegen sinnvoll und können dem eigenen Schutz dienen.
Das Wort “Suggestion” kommt aus dem Lateinischen und bedeutet in etwa “Hinzufügen” oder “Einflüstern”. Der Begriff umfasst einen psychologischen Prozess, in dem der Mensch durch Worte, Bilder oder Situationen manipuliert wird. Geläufig dürfte Ihnen auch die sogenannte “Suggestivfrage” sein, die bei der Manipulation eine wichtige Rolle spielt. Hier wird dem Befragten bereits zumindest ein Teil der gewünschten Antwort in den Mund gelegt: “Findest du diesen Film nicht auch interessant und unterhaltsam?” Oder: “Dieser Film ist doch total interessant und unterhaltsam, nicht wahr?” Der Fragende möchte hier eigentlich nur Zustimmung hören und nicht die ehrliche Meinung des Befragten.
Suggestion ist eine Art der Manipulation. In oben genanntem Beispiel handelt es sich um “Heterosuggestion”: eine Person beeinflusst eine andere. Demgegenüber gibt es noch die “Autosuggestion”. Dieser Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet Selbstbeeinflussung. Er bezeichnet eben genau das: das Beeinflussen von sich selbst. Zum Beispiel kann dies durch Affirmationen geschehen. Hierbei sagt man einen gewünschten Zustand, formuliert in einem Satz, mehrmals zu sich selbst und unterstützt so, dass dieser Zustand tatsächlich eintritt. Zum Beispiel: “Ich bin gut, so wie ich bin. Ich bin wertvoll und ein wichtiger Teil der Gesellschaft!” Auf diese Weise kann, auf Dauer angewendet, beispielsweise Selbstzweifeln entgegengewirkt werden.
Ein bekanntes Beispiel für die Suggestion ist der sogenannte “Hawthorne-Effekt”. Dieser besagt, dass sich der Mensch anders verhält, wenn er sich beobachtet fühlt. Dafür gibt es einige Beispiele aus dem Alltag: Mitarbeiter arbeiten gezielter und besser, wenn sie denken, dass der Vorgesetzte sie gerade dabei beobachtet. Schüler werden es vermeiden, bei einer Prüfung abzuschreiben, wenn der Lehrer sie im Blick behält. Einbrecher überlegen es sich zweimal, in ein Haus mit Sicherheitskameras einzubrechen, selbst wenn es sich lediglich um Attrappen handelt.
Ein weiterer Bereich, wo Suggestionen angewandt werden, ist die Hypnose. Hier möchte der Hypnotiseur eine Person zum Entspannen bringen und ihr eventuell eine negative Eigenschaft, wie zum Beispiel das Rauchen, abgewöhnen. Dabei wird der Hypnotisierte in Trance versetzt. Der Hypnotiseur beginnt dann mit einfachen Suggestionen. Meistens wird mit einer suggerierten Entspannung begonnen. Zum Beispiel: “Mit der Zeit werden Sie ruhiger und ruhiger.” In vielen Fällen zeigt dies allein schon eine Wirkung.
Sie sehen also, wie leicht die Gedanken des Menschen beeinflussbar bzw. manipulierbar sind. Suggestion findet ständig statt, sei es durch das Gesehene im Fernsehen, das Gelesene in der Zeitung oder durch die Worte anderer Menschen.
Das Eisbergmodell wurde unter anderem von Sigmund Freud geprägt. Der bekannte Psychoanalytiker erkannte, dass bei jeder Kommunikation nur ein Bruchteil im Bereich des Bewussten stattfindet und somit für das Gegenüber direkt wahrnehmbar und sichtbar ist. Diese Spitze des Eisbergs besteht aus Informationen, Daten und Fakten. Man sagt auch, sie stellt die Sachebene der Kommunikation dar und wird mit der verbalen Kommunikation gleichgesetzt, also mit dem Gesagten.
Der überwiegende, also viel größere Teil – beim Eisbergmodell sind es etwa 80 Prozent – findet im Unbewussten statt und ist dadurch zunächst unsichtbar. Er liegt, bildlich gesehen, unter der Wasseroberfläche, wie es bei einem realen Eisberg tatsächlich der Fall ist. Diese sogenannte Beziehungsebene der Kommunikation inkludiert Gefühle, die aktuelle Stimmung, aber auch Wertvorstellungen, Intentionen und Interpretationen der Kommunizierenden. Hier können zum Beispiel auch die Vorgeschichte der beiden Gesprächspartner sowie eine Wechselwirkung von Emotionen eine gewisse Rolle spielen. Bei diesen 80 Prozent handelt es sich um Informationen, die durch nonverbale Kommunikation übermittelt werden, also durch Gestik, Mimik, Tonfall und vieles andere mehr.
Dieses Kommunikationsmodell beschreibt, wie viel Einfluss Verborgenes – also das, was während der Kommunikation auf der Beziehungsebene stattfindet – auf das Gesagte hat. Hierdurch können auch leicht Missverständnisse und Fragezeichen beim Gegenüber entstehen. Wenn man sich jedoch dessen bewusst ist, kann man mit der Zeit lernen, sich entweder selbst eindeutiger auszudrücken oder beim Gegenüber gezielter nachzufragen, um den wahren Kern seiner Aussage zu erfahren. Hier spielt die nonverbale Kommunikation eine große Rolle.
Zurück zur Manipulation: Menschen können auch durch (un-)bewusste Täuschung manipuliert werden. Hier kommt wiederum die nonverbale Kommunikation ins Spiel. Diese lässt sich nämlich nicht ohne Weiteres unterdrücken oder “manipulieren”. Kenner können durch gezieltes Beobachten Lügner entlarven oder die wahre Absicht hinter dem Kommunizierten entdecken. Gesagtes und gezeigtes Verhalten passen nämlich häufig nicht zusammen; schon allein dadurch lassen sich Unstimmigkeiten erahnen. Wer überdies noch weitere Manipulationstechniken kennt und sein Augenmerk entsprechend darauf richtet, sieht sich in seiner Vermutung möglicherweise bestätigt und kann der Manipulation entgegenwirken.
Wenn man über Manipulation spricht, kommt man nicht umhin, ebenso das Themenfeld der Wahrnehmung in den Blick zu nehmen, da Wahrnehmung und Manipulation naturgemäß eng miteinander verknüpft sind.
Wie bereits weiter oben beschrieben, finden bei jeder Kommunikation bewusste und unbewusste Prozesse statt, die vom Gegenüber entsprechend unbewusst oder bewusst wahrgenommen werden. Das Wahrnehmen ist das Erfassen aller äußeren und inneren Reize mit unseren fünf Sinnesorganen. Dies ist zumeist subjektiv gefärbt und bei jedem Menschen etwas unterschiedlich. Die Reize, die auf jemanden einwirken, werden teilweise unbewusst, manchmal auch bewusst gefiltert und von jedem verschieden bewertet.
Wie Sie jetzt sicherlich schon richtig erahnen, kann allein über die Wahrnehmung bereits eine Manipulation stattfinden. Zum Beispiel ist hier die sogenannte selektive Wahrnehmung zu nennen. Diese beschreibt das Phänomen, dass aus einer Vielzahl von Informationen individuell etwas herausgefiltert wird.