33 Tipps für die liebevolle Begleitung von Kindern der neuen Zeit - Cäcilia Brodesser - E-Book

33 Tipps für die liebevolle Begleitung von Kindern der neuen Zeit E-Book

Cäcilia Brodesser

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Beschreibung

Die Kinder der neuen Zeit bringen Begabungen und Potentiale mit, die für die Erwachsenen oft nicht gleich erkennbar sind. Durch das Wahrnehmen ihrer Bedürfnisse und durch Achtsamkeit und Wertschätzung ihrer besonderen Charaktermerkmale können wir ihnen helfen, ihre Stärken zu entwickeln und ihre Schwächen zu überwinden. Cäcilia Brodesser gibt in ihrem zweiten Ratgeber allen Erwachsenen, die Kinder vom sechsten bis zum zwölften Lebensjahr begleiten, wertvolle Anregungen, die das Zusammenleben mit ihnen erleichtern und bereichern sollen. Sie bringt ihre reichhaltigen Erfahrungen aus ihrer Praxis als Pädagogin, Mutter und Großmutter ein. Im Rahmen ihrer langjährigen Beratungstätigkeit hat Frau Brodesser erkannt, dass viele Probleme auf Schocks und Traumata zurückgehen, die in frühester Jugend auftreten können. Dieser Ratgeber soll unter anderem auch dazu dienen, solche Situationen vermeiden zu helfen. Die Autorin zeigt auch auf, dass meist einfache Methoden und Techniken genügen, um mit schier ausweglosen Konflikten leichter fertig zu werden. Lassen Sie sich inspirieren!

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einführung

Danksagung

Meine Erfahrungen als Pädagogin und Beraterin

Wie fördere ich die Potentiale und Begabungen der Kinder der neuen Zeit.

Fallbeispiel: Behandlung meiner Tochter Iris durch Cäcilia Brodesser

1.

Wie bereite ich mein Kind auf den ersten Schultag vor?

2.

Eine neue Lebensphase beginnt!

3.

Gutes Einvernehmen mit Lehrer/-innen herstellen

4.

Demokratisches Denken fördern

5.

Konsequenzen statt Strafen

6.

Frieden in unsere Herzen bringen

7.

Verschiedene Persönlichkeitstypen

8.

Hyperaktive Kinder

9.

Auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen

10.

Kompromisse schließen

11.

Wille zur Veränderung

12.

Eigene Schwächen erkennen

13.

Gesunde Ernährung

14.

Eltern sollen Vorbilder sein

15.

Mit anderen teilen

16.

Hilfe dankbar annehmen

17.

Potentiale der Kinder wahrnehmen und fördern

18.

Freizeit richtig genießen

19.

Legasthenie

20.

Rechenschwäche oder Dyskalkulie

21.

Vorpubertät und Sexualität

22.

Ethik und Werte

23.

Spiritualität und Religion

33 Tipps kurz zusammengefasst

Befragung von Müttern von Kindern der neuen Zeit

Nachwort

Anhang

Buchempfehlungen

Hilfreiche Links

Vorwort

Von Anfang an war es mir ein Anliegen, einen Ratgeber für Kinder aller Altersstufen zu verfassen. Sie halten nun den zweiten Teil in Händen, der sich der Altersgruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen widmet. Nachdem ich die meiste Zeit als Lehrerin in der Volksschule, also mit Kindern von 6 bis 10 Jahren verbracht habe, kann ich auch hier von meinem reichen Erfahrungsschatz eine Menge weitergeben. Mit dem Eintritt in den Kindergarten hat die erste Ablösungsphase vom Elternhaus begonnen. Nun markiert der Schulanfang den Eintritt in eine entscheidende Lebensphase, die nach der behüteten Entwicklung der ersten Lebensjahre auf die Eroberung der Außenwelt gerichtet ist.

Je nachdem wie positiv oder negativ das Kind diesen Beginn erlebt, desto freudiger oder entmutigender werden die ersten Schultage und die weitere Zeit in der Schule erlebt und eingestuft werden. Deshalb ist es ein unbedingtes „Muss“ dem Kind die Schule so richtig schmackhaft zu machen.

Ich erinnere mich jetzt noch an eine Begebenheit, die ich in der ersten Volksschulklasse in Kärnten erlebt habe. Ich hatte große Schwierigkeiten mit dem Betonen der Silben beim Lesen. Trotz aller Bemühungen der Lehrerin gelang es mir nicht, dieses Problem zu überwinden! Schließlich setzte sich eines Sonntags mein Vater mit mir hin, um es zu korrigieren. Siehe da, ich konnte es! Welch eine Freude! Am nächsten Tag war die Lehrerin so begeistert, dass Sie mich über alle Maße lobte und ab nun durfte ich immer wieder vor der Klasse lesen. Da mir ab diesem Zeitpunkt das Lesen so viel Spaß machte, wurde ich eine richtige Leseratte. Erst viel später wurde mir klar, dass mir durch die Hilfe meines Vaters, der wegen seines Berufes unter der Woche wenig Zeit für uns hatte, das Eindringen in die Bücherwelt ermöglicht und dadurch mein Leben bereichert wurde. Heute noch bin ich ihm sehr dankbar dafür.

Freuen Sie sich auch auf diese Phase im Leben Ihres Kindes, es spürt Ihre positive Einstellung und wird gerne in die Schule gehen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kind, dass es die Schulzeit voller Freude, Wissbegierde und Neugier erleben darf!

Einführung

Im ersten Teil meines zweiten Ratgebers möchte ich Ihnen meine wertvollen Erfahrungen, die ich in meinem Leben als Kind und mit Kindern sammeln durfte, weitergeben. Danach folgt ein Bericht einer meiner Klientinnen, die mit ihrer Tochter wegen eines Problems in der Schule bei mir war.

Der erste Schultag ist ein besonderer Tag für Ihren Sohn oder Ihre Tochter. Deshalb möchte ich Ihnen einige Ratschläge geben, wie Sie ihn als besonderen Event feiern können. Um Ihrem Kind die Umstellung in die Schule zu erleichtern ist es angebracht, die Freizeitaktivitäten genau zu planen, um ihm eine Alternative zum langen Sitzen und konzentriertem Lernen anzubieten. Hausübungen sind gewöhnlich nicht sehr beliebt bei den Schülern.Wenn Sie diese jedoch Ihrem Kind als vollkommen selbstverständlich präsentieren, kann es sie leichter in den normalen Tagesablauf aufnehmen. Durch Lob und Ansporn kann das Kind sich viel schneller auf den Schulalltag einlassen als durch zu viel Kritik und Nörgeleien. Wenn Sie die Selbstständigkeit Ihres Kindes fördern möchten, übergeben Sie ihm von Anfang an die Verantwortung für alles, was es schon allein für die Schule erledigen kann. Wichtig ist aber dennoch, bei Bedarf dem Kind Hilfen anzubieten!

Bei auftretenden Schwierigkeiten in der Schule ist es anzuraten, mit den Betroffenen zu kommunizieren, um Probleme gleich von Anfang an zu bereinigen.

Es ist wichtig, dass Kinder zu selbstbewussten, selbstsicheren Menschen heranwachsen dürfen. Fördern Sie deshalb die Begabungen und Stärken Ihres Kindes, holen Sie das Beste aus ihm heraus.

Regeln zu akzeptieren ist nicht immer leicht. Wenn Sie diese aber gemeinsam mit den Kindern aufstellen, werden sie sie leichter umsetzen können. Wichtig ist die Vorbildwirkung der Eltern und aller Beteiligten. Kinder lernen vorwiegend durch Beobachten und Nachahmen.

Loben Sie sich selbst und das Kind immer wieder, klopfen Sie sich auf die Schulter, wenn Ihnen Gutes gelungen ist. Versuchen Sie Kritik nur dann anzubringen, wenn es wirklich für Sie und Ihr Kind wichtig ist, um daraus zu lernen.

Es gibt verschiedene Persönlichkeitstypen von Menschen. Mit Hilfe von Tests kann man herausfinden, zu welchem man gehört.

Um hyperaktiven Kindern zu helfen, möchte ich Ihnen ebenfalls einige Tipps geben. In unserer hektischen Zeit, kommen weder Kinder noch Erwachsene zu ihrer benötigten Ruhe und Stille. Da ist es ratsam, aus der Hektik auszusteigen und „Stilleübungen“ in den Alltag einzubauen. Wenn Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes wahrnehmen und es immer wieder durch aufmunternde Worte aufbauen, können Sie sich auch auf die Schattenseiten in Ihnen und Ihrem Kind einlassen. Wir leben in einer Welt der Dualität, wo es eben Licht und Schatten gibt.

Um sich und dem Kind den Alltag angenehmer zu gestalten, rate ich Ihnen, Ihrem Kind Wahlmöglichkeiten offen zu lassen. Sie ersparen sich viele Wutanfälle und Opposition von Seiten Ihres Kindes.

Beginnen Sie selbst den Tag voller Freude, mit Elan und Schwung, das überträgt sich auf alle Familienmitglieder. Stellen Sie niemals den Anspruch „perfekt sein zu müssen“, denn damit laden Sie sich selbst und gleichzeitig allen Mitbewohnern ordentlichen Stress auf. Niemand kann auf allen Gebieten perfekt sein! Am besten man gibt sein Bestes, ist dankbar und freut sich darüber.

Um geistig fit zu bleiben, müssen wir uns auch um den Körper kümmern. Dazu gehört unter anderem eine gesunde Ernährung. Dazu gebe ich einige Tipps aus meinen Erfahrungen.

Wenn Ihr Körper Ihr Tempel sein soll, dann lohnt es sich auch, ihm gebührend Aufmerksamkeit zu schenken.

Viele Eltern und Großeltern tun ihrem Kind oder Enkelkind nichts Gutes, wenn sie ihm jeden Wunsch erfüllen. Halten Sie sich an die Regel: Weniger ist mehr! Auch das Teilen in der Familie sollte geübt werden.

Wichtig ist es auch, vor allem für die Mutter oder den Vater, Hilfe und Unterstützung von außen anzunehmen. Damit tun Sie sich selbst etwas Gutes, denn Sie gewinnen Zeit für sich!

Toleranz und Akzeptanz sind wichtige Voraussetzungen, um im Alltag zu bestehen! Üben Sie diese Eigenschaften mit Ihrem Kind!

Freizeitangebote sollten richtig gewählt werden. Es wäre auch ratsam, weder sich selbst noch das Kind mit zu vielen Aktivitäten zu überfordern!

Bei Legasthenie und Rechenschwäche empfehle ich die linke und rechte Gehirnhälfte auszubalancieren, die Buchstaben mit allen Sinnen zu erfassen und geeignete Materialien zum Verständnis der Grundrechnungsarten einzusetzen.

Bevor Ihre Tochter oder Ihr Sohn in die Vorpubertät kommt, wäre es ratsam mit ihr oder ihm über die Thematik der Sexualität, der Beziehung zum anderen Geschlecht zu sprechen und vor allem großes Verständnis und Vertrauen bei anstehenden Problemen zu zeigen.

Im Kapitel Ethik und Werte erwähne ich wichtige Eigenschaften, die mir im Leben immer sehr geholfen haben, wie zum Beispiel Toleranz, Pünktlichkeit, Mut, Disziplin, Freude, Ausdauer, Achtsamkeit, Wertschätzung, usw. Wichtig ist auch hier wieder, es dem Kind vorzuleben.

Im letzten Kapitel gehe ich auf Religion und Spiritualität ein. Dabei sollte die Liebe im Vordergrund stehen und auch gelebt werden. Wichtig ist die Einzigartigkeit in sich selbst zu erkennen und auch im anderen!

Um die Tipps noch besser in sich aufnehmen zu können, habe ich sie kurz zusammengefasst.

Abschließend gibt es noch Befragungen, die ich unter Müttern von Kindern der neuen Zeit durchgeführt habe.

Zum Abschluss weise ich noch auf interessante Bücher und hilfreiche Links hin.

Danksagung

Ich möchte diesen Ratgeber meinen beiden Töchtern Yela und Claudia widmen. Sie waren es, die mich in meinem Leben immer wieder dazu gebracht haben, mich zu verändern. Sie haben mir gezeigt, wo und in welchen Situationen ich die alten Verhaltensweisen praktiziere und wo ich sie loslassen soll. Ich danke ihnen ganz besonders und freue mich, dass ich in ihnen immer wieder wertvolle Hilfen auf meinem persönlichen Weg habe. Sie sind mir zu richtigen Freundinnen geworden.

Auch meinem Mann Peter danke ich herzlich, der mir immer wieder behilflich ist, meinen Weg zu finden und ihn auch zu gehen.

Zum Schluss danke ich allen, die mir beim Schreiben wertvolle Tipps gegeben haben. Vor allem meinem Mann, meinen Töchtern Yela und Claudia, meinem Schwiegersohn Daniel und meiner Nichte Angelika, die mir beim Layout und Lektorieren des Ratgebers geholfen haben. Auch allen Kindern, Eltern und Betreuungspersonen, von denen ich lernen durfte und die meine Hilfe in Anspruch nahmen, möchte ich meinen besonderen Dank aussprechen. Durch meine Erfahrungen mit ihnen konnte der zweite Ratgeber entstehen.

Meine Erfahrungen als Pädagogin und Beraterin

Die ersten 12 Jahre meiner Kindheit verbrachte ich in meiner Heimat im Lavanttal in Kärnten. Inmitten der idyllischen Landschaft wuchs ich einige Jahre auf dem Bauernhof meiner Großeltern auf, wo ich die ersten Versuche als Lehrerin startete.

Meine Kusinen und Kusins, die um viele Jahre jünger waren als ich und auch am Bauernhof aufwuchsen, durfte ich von Kindheit an begleiten. Ich hatte große Freude daran sie zu wickeln, mit ihnen zu kommunizieren, mit ihnen zu lernen, ihnen die Natur zu zeigen, da ihre Eltern zu wenig Zeit für sie hatten. Auch die Tiere dort lehrten mich sehr viel, vor allem die Achtung vor anderen Lebewesen, die Freude an ihren Bewegungen, welche Nahrung sie benötigen, usw. Schon damals war es für mich unverständlich, warum die Tiere getötet wurden, um sie anschließend zu essen. Das ist sicher einer der Gründe, weswegen ich jetzt schon seit 15 Jahren Vegetarierin bin.

All das waren wichtige Erfahrungen für mich, zeigten mir die Wirklichkeit und dass das Leben selbst der beste Lehrer in allen Situationen ist.

Ich war immer sehr wissbegierig, hatte viel Phantasie, erzählte meiner Schwester immer wieder vor dem Einschlafen „Bachgeschichten“ (gruselige Geschichten über Wasserwesen), die für sie aber oft sehr angsterregend waren. Sie wollte sie aber immer wieder hören.

Das Element Wasser stand in meinem Leben an wichtigster Stelle, denn schwimmen, egal ob im Meer, See, Teich oder Schwimmbad war für mich und ist es bis heute, lebensnotwendig. Im Wasser spüre ich Freiheit und das Gefühl, losgelöst zu sein vom Alltag. Es bedeutet für mich Reinigung und nicht nur Ertüchtigung für den Körper, sondern auch die Seele baumeln lassen zu können und dadurch den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Danach richte ich wieder leichter den Fokus auf das, was im Moment wichtig für mich ist.

Ich bin sehr dankbar, dass ich meine wichtigsten Jahre in und mit der Natur verbringen durfte, denn im wahrsten Sinne des Wortes, die Natur hat mich noch nie enttäuscht.

Neben all den kleinen und großen Zänkereien, wie das unter Geschwistern üblich ist, hatte ich auch hier schon einen großen Drang zum „Schule spielen“ und natürlich die Rolle der „Lehrerin“ zu übernehmen. Es bereitete mir einfach viel Spaß, andere etwas zu lehren, wenn sie auch nicht immer mit meinem oft recht besserwisserischen Verhalten einverstanden waren. Bereits seit der dritten Klasse Volksschule, als mich meine damalige Lehrerin über meinen Berufswunsch befragte, wusste ich, dass ich Lehrerin werden wollte. Ich habe es bis heute nicht bereut und weiß auch, dass es immer meine Berufung war und sein wird.

a.) Die ersten freudigen Jahre in der Volks- und Hauptschule, die schwierigen Lehrjahre in der Mittelschule

Die ersten Jahre in der Volksschule verbrachte ich in St. Andrä im Lavanttal in Kärnten. Sie bereiteten mir eigentlich keine großen Schwierigkeiten.

Meine Stärken lagen auf sprachlicher Ebene, meine Schwächen waren eher in Mathematik. In der zweiten Klasse hatten wir eine ganz liebe Lehrerin, die aber wegen der Geburt ihres Kindes den Beruf aufgab. Wir hatten sie so liebgewonnen, dass fast alle Kinder beim Abschied heulten, ich ganz besonders.

Nach der Volksschule besuchte ich zwei Jahre die Hauptschule in demselben Ort bei Klosterschwestern. Wir waren 52 Kinder in einer Klasse und ich weiß nur, dass ich sehr gerne in diese Schule ging, weil ich immer sehr wissbegierig war und Neues lernen wollte. Wir wohnten vis-à-vis von der Schule in einem Haus mit einem riesigen Garten, der uns viel Freiraum bot und unseren phantasievollen Spielen, die wir entwickeln durften, mehr als nützlich war.

Durch den Berufswechsel meines Vaters musste ich mit 12 Jahren meine geliebte Heimat verlassen und nach Wien ziehen. Der Abschied von Haus und Garten, aber vor allem von meiner über alles geliebten Großmutter, fiel mir sehr schwer.