A Devil's Toy 5 - T. Stern - E-Book

A Devil's Toy 5 E-Book

T. Stern

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Beschreibung

Sitri, Prinz der Hölle, wird nach längerem Aufenthalt in der irdischen Sphäre, von seinem Vater – niemand Geringeres als Höllenherrscher Satan – dazu verdonnert, für seinen jüngeren Halbbruder Rion Babysitter zu spielen. Was zuerst nach einer einfachen Aufgabe klingt, stellt sich alsbald als ziemlich monströses Unterfangen heraus. Denn Rion, dessen eigentlicher Name Ruhatihi ist, ist mehr als nur ein Sohn Satans. Er ist der erste seit Jahrtausenden wiedergeborene Drache der Hölle. Ein Drache der Finsternis. Da trifft es sich ganz gut, dass Sitris Vorbestimmung ist, ein Drachenreiter zu sein. Die anfängliche Abneigung weicht Stück für Stück der Annäherung und ehe sich Sitri und Rion versehen, entdecken sie eine starke Zuneigung füreinander. Doch als der Frieden zwischen Himmel und Hölle kollabiert, entfacht ein Krieg, der nur dann ein Ende findet, wenn die Vergangenheit sich wiederholt und die Flammen eines Drachen das trügerische Weiß blutiger Federn verbrennen. Wird Ruhatihi sich seinem Reiter Sitri beugen und die drei Sphären vor dem Untergang bewahren?

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T. Stern

A Devil's Toy 5

Rion & Sitri

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Titel

Anmerkung

Die Hölle ist nach traditionellen Vorstellungen des Christentums ein Ort der Qual, an welchen Übeltäter nach dem Tod gelangen, bevölkert von Dämonen und dem Teufel. In modernen christlichen Glaubenslehren ist diese Vorstellung allerdings in verschiedener Weise modifiziert oder auch ganz fallen gelassen worden. Andere Religionen und Kulturen hatten bzw. haben teilweise ähnliche Vorstellungen eines jenseitigen unwirtlichen Ortes der Verdammnis.

 

 

 

 

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hölle )

Handlung

Sitri, Prinz der Hölle, wird nach längerem Aufenthalt in der irdischen Sphäre, von seinem Vater – niemand Geringeres als Höllenherrscher Satan – dazu verdonnert, für seinen jüngeren Halbbruder Rion Babysitter zu spielen. Was zuerst nach einer einfachen Aufgabe klingt, stellt sich alsbald als ziemlich monströses Unterfangen heraus.

Denn Rion, dessen eigentlicher Name Ruhatihi ist, ist mehr als nur ein Sohn Satans. Er ist der erste seit Jahrtausenden wiedergeborene Drache der Hölle. Ein Drache der Finsternis. Da trifft es sich ganz gut, dass Sitris Vorbestimmung ist, ein Drachenreiter zu sein.

Die anfängliche Abneigung weicht Stück für Stück der Annäherung und ehe sich Sitri und Rion versehen, entdecken sie eine starke Zuneigung füreinander.

Doch als der Frieden zwischen Himmel und Hölle kollabiert, entfacht ein Krieg, der nur dann ein Ende findet, wenn die Vergangenheit sich wiederholt und die Flammen eines Drachen das trügerische Weiß blutiger Federn verbrennen.

Wird Ruhatihi sich seinem Reiter Sitri beugen und die drei Sphären vor dem Untergang bewahren?

Vorwort

In „A Devil’s Toy 5: Rion & Sitri“ wird es so richtig wild. Na ja, wie man es halt nimmt. Wie immer läuft auch dieser Band unter dem Banner Fantasy, aber diesmal – so finde ich – ist es noch mehr Fantasy. Also Fantasy in Fantasy. Kann man sehen, wie man will.

Natürlich geht es wieder um die Hölle und deren Bewohner und noch immer ist die ganze Thematik um diese „Gut und Böse“-Sache in meinen Augen sehr interessant und reizvoll.

Auch Band 5 widmet sich im Fokus nicht der Lust, wenngleich diese natürlich auch ihren Auftritt hat. So ganz ohne geht halt doch nicht.

Wie schon bei den ersten vier Bänden, möchte ich auch hier erwähnen: In meiner Hölle herrschen meine Regeln und ebenso verhält es sich bei der Welt, in der A Devil's Toy spielt. Und nun muss ich sogar hinzufügen, dass meine Regeln in allen drei Sphären herrschen. ← das wollte ich schon immer mal sagen.

Die mir eigenen Macken wird es natürlich auch wieder geben. Mein schräger Humor, diverse Ausschweifungen der gedanklichen Tiefe und ganz gewiss auch den ein oder anderen zig wiederholten Gedankengang. Dafür gibt es aber diesmal auch: Einen Drachen!

Es ist Fantasy … man möge also ein wenig den Drang nach Realität beiseiteschieben und zur Kenntnis nehmen: Ich möchte hiermit weder eine Religion noch ihre gläubigen Anhänger diskreditieren.

 

Ich wünsche euch ein höllisch heißes Lesevergnügen, Spaß und Freude.

Danksagung

 

Tausend Dank an Energy-Drinks & Kaffee!

 

Wieder geht zutiefst herzlicher Dank an meine Elite-Gruppe, die mir wie eh und je als Arbeitsgruppe treu zur Seite stand. Habt vielen Dank für eure Zeit, euer Engagement, für viele aufbauende Worte, Kritik und Anregungen mehr zu wagen. Dankeschön, dass ihr mit mir geflogen seid.

Für Korrektorat und Lektorat geht katerlichster Dank an Ellie Sandberg, die mit Stahlseil-Nerven den Kampf gegen meine Marotten aufgenommen hat. Der größte Sturschädel lenkt ein, wenn er sich von Pünktchen erschlagen fühlt. Dankeschön, Ellie.

Wie immer gilt, sollten es dennoch Fehler ins Buch geschafft haben, nehme ich diese auf meine Kappe.

Katerliche Katernasenstupser geht diesmal vor allem an die Fantasy-Pusher raus. Jene, die mich seit geraumer Zeit ermutigen der Realität gänzlich die Mittelkralle zu zeigen, egal wie viele letztlich ihr Fehlen anprangern. Love to you! Denn dieses Buch ist eurem Erfolg gewidmet. Ich bin endlich zuhause.

 

Und wie eh und je – lieber Leser – natürlich dir, für deine Unterstützung. <3

1

 

„Ich bin ganz aufgeregt. Was sie wohl denken werden, mich an der Seite eines so schmucken Kerls zu sehen? Ich hoffe, sie platzen vor Neid!“

Diese Worte amüsieren mich dann doch ein bisschen, was sich vor allem durch ein kleines Lächeln auf meinen Lippen zeigt.

„Wirke ich in diesem Kleid wirklich nicht zu billig?“, richtet sie sich an mich und die Unsicherheit in ihrem Gesicht ist nicht zu übersehen.

„Du siehst bezaubernd aus, Selma. Wie eine im Leben stehende, vom Erfolg geküsste Frau“, antworte ich ihr ruhig. Mit einem leicht gehauchten Kuss auf ihren Handrücken nehme ich ihr jegliche weitere Zweifel. Sie kichert amüsiert und schüttelt leicht verträumt den Kopf.

„Weißt du, Simon ... wäre ich zwanzig Jahre jünger, würde ich alles tun, um dich für mich zu begeistern“, nuschelt sie mir keck zu, was mich doch leicht lachen lässt.

„Liebes, wäre ich zwanzig Jahre älter, würde ich sogar darauf anspringen“, lasse ich sie wissen. Sie lacht, atmet dann tief durch und rückt ihre kleine schwarze Handtasche an ihrem Handgelenk zurecht, ehe sie mich wieder ansieht.

„Du bist der charmanteste Gentleman, den ich je kennengelernt habe“, lobt sie mich und hakt sich in meinen ihr entgegengehaltenen Arm ein.

„Ich bemühe mich nur, meiner wunderbaren Begleitung gerecht zu werden.“

Verzückt gluckst sie und ich geleite sie über die Straße, direkt auf das Nobelrestaurant zu, in welchem sie heute auf einige alte Freundinnen treffen wird.

„Der Anzug steht dir übrigens ausgezeichnet. Ich hoffe, er ist nach deinem Geschmack. Oder trägst du ihn nur, um eine verbitterte Witwe glücklich zu machen?“

Im letzten Satz schwingt eine gehörige Portion Sarkasmus mit.

„Mon Chéri, dein spitzfindiger Humor ist nicht immer ladylike“, kritisiere ich sie ein wenig, wohl wissend, dass ich es mir erlauben kann.

„Ich war noch nie die geborene Lady. Das solltest du mittlerweile wissen, mon Cher“, trällert sie mir entgegen und ich lasse es so stehen.

Wir erreichen den Eingang und uns wird die Tür von einem Mann in schwarzem Anzug geöffnet. Er verneigt sich, als wir ihn passieren, aber wirklich gerne macht er das nicht. Es gehört zu seinem Job. Ihn stört es eigentlich, denn es gibt ihm das Gefühl, dass auf ihn herabgeblickt wird.

In seinen Augen sind auch wir nur Teil des reichen Packs, welches sich nie Sorgen um etwas machen muss. Nun, mehr oder weniger hat er damit – zumindest auf mich bezogen – recht. Aber auch nur, weil mir irdische Wertgüter ohnehin egal sein können. Ich bin darauf nicht angewiesen.

„Da sitzen die Damen schon, wie die Geier auf der Lauer“, murmelt Selma neben mir. Mein Blick schweift zu besagten Geiern, offenbaren sich mir vier Damen, die vom Aussehen her durchaus ins Ambiente passen. Luxuriös, nicht geizend damit anzugeben, wie wohlhabend sie sind.

Selma ist es auch. Aber auch wenn es scheint, als wäre ihr Outfit – von einem namhaften Modedesigner – das teuerste des Abends, so irrt man. Nein, es ist auch nicht der von ihr gesponserte Anzug, den ich auf ihren Wunsch trage. Selmas teuerstes Accessoire für den Abend bin ich.

Meine Dienste haben ihren Preis und ich verkaufe mich nicht unter Wert. Nun mag der eine oder andere denken, warum, wenn ich doch angeblich keinen Wert auf irdische Güter – demnach auch Geld – lege. Sagen wir so: Prinzipien hat jeder.

Ich kann mit dem Geld nicht viel anfangen, aber ich verschleudere mich und mein Wesen nicht für lau. Das Geld, welches ich dadurch einnehme, fließt in eine andere, nennen wir es Investition. Sie hat nichts mit mir zu tun, denn mehr mit einem sehr guten Freund. Man hilft sich eben. Eine Hand wäscht die andere. So ist es schon immer gewesen.

Sein Geschäft läuft nicht mit Altpapier als Zahlungsmittel. Irgendwoher muss das Geld kommen. Wir bedienen uns nicht immer der unlauteren Mittel. Schließlich mögen wir Herausforderungen. Wir – die Abkömmlinge der Unterwelt.

„Selma, meine Liebe“, ertönt es gespielt erfreut und ich verkneife mir ab jetzt jede verräterische Mimik. Grundlegend würde ich gerade gerne mit den Augen rollen.

„Beatrice“, begrüßt Selma die Dame, deren musternder Blick natürlich schon auf mich gerichtet ist.

Mein gutes Aussehen ist mein Erfolgsgarant. Tadelloses Benehmen und ab und an ein nettes Wort verschaffen mir immer neue Aufträge. Man kann sagen, ich lebe ein entspanntes und unkompliziertes Leben. Zumindest von außen betrachtet. Die Wahrheit sieht zwar etwas anders aus, aber da sie niemand kennt, erwarte ich dafür auch kein Verständnis.

Natürlich haften die Blicke aller vier Damen auf mir, während ich ganz Gentleman meiner Begleiterin beim Platznehmen helfe.

„Danke, Simon“, lächelt sie zu mir hoch, nicke ich ihr zu und nehme natürlich den Platz an ihrer Seite ein.

„Ist er nicht etwas jung?“, grummelt diese liebreizende Beatrice auch schon vor sich hin. Mit dieser Aussage stößt sie nicht auf taube Ohren, sondern erweckt die Aufmerksamkeit aller am Tisch sitzenden. Auch die meine.

Eifersucht. Neid. Missgunst. In solch einem Ausmaß, dass die Wellen der nährenden Quelle schon jetzt zu mir herüberschwappen.

„Nur weil du dich zu alt fühlst, muss ich es nicht sein“, schmettert meine Begleiterin ihr entgegen und wendet sich dann an die anderen drei Frauen, um diese endlich zu begrüßen.

Der Blick von Beatrice aber weicht nicht von mir. Oh, ich weiß genau, was sie denkt. Sie betitelt mich einen Schmarotzer. Einen perversen, geldgeilen Widerling, der vor nichts zurückschreckt, um einer armen, trauernden Witwe das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Ungerührt halte ich ihrem Blick stand und lächle ihr überheblich entgegen. Zum Glück kann sie meine Gedanken nicht einsehen, denn die Wortpalette, die ich gerade im Kopf habe, besteht aus reinen Beleidigungen.

Es ist nicht so, dass ich etwas für Selma empfinde. Das würde ich nicht mal dann, wenn ich es könnte. Aber ich mag sie und vor allem ihre Gesellschaft. Selma ist eine lebenslustige Frau, die trotz vieler Rückschläge in ihrem Leben, weitermacht und sich nicht kleinkriegen lässt. Nach Jahren der Enthaltsamkeit, durch einen Ehemann, der sie zum Sparen zwang, obwohl wirklich kein Grund dazu bestand, war dessen frühzeitiges Ableben ein wahrer Segen für sie. Fast dreißig Jahre Horrorehe. Sie hat sich den Luxus verdient, den ihr verstorbener Mann ihr gezwungenermaßen hinterlassen hat. Auch er konnte seinen Reichtum nicht mit ins Grab nehmen. Das kann niemand.

Selma lebt grundlegend bescheiden, aber ab und an gönnt sie sich eben einen kleinen Luxus. Zum Beispiel: mich.

Meine Gesellschaft ist ihr ein wichtiger Bestandteil ihres neuen Lebens geworden. Hin und wieder treffen wir uns – natürlich bucht sie mich dafür – um einfach über Gott und die Welt zu reden. Ich begleite sie gerne zu Festivitäten. Störe mich dabei nicht an den Blicken anderer, die denken, wir wären ein Paar. Natürlich ist es meinen Klienten nur Recht, wenn derartige Gedankengänge gehegt werden. Mir auch. Denn das ist meist etwas, worauf Neid und Missgunst basieren. Der süßeste Tropfen, den Menschen verströmen können. Eine Wohltat für mein Naturell, welches sich davon ernährt.

Klingt seltsam? Mag sein. Doch wie der Mensch seine Nahrung benötigt, bedarf ich den lieblichen Tropfen der Sünden. Dämonen haben eben andere Prioritäten und sie leben ein anderes Leben. Wir sind halt keine Menschen.

„Simon, Darling, stört es dich, wenn ich mir ein Glas Wein genehmige?“, dringt Selmas Stimme in meinen gedanklichen Monolog vor. Mein Augenmerk wechselt zu meiner rechten Seite und ich lächle sie natürlich liebevoll an.

„Nein, mon Chérie. Ich fahre“, lasse ich sie wissen und schon legt sie mir ihre Hand auf die Wange und spielt die glücklichste Frau der Welt.

Simon. So kennen mich die meisten Menschen. Überwiegend Klientinnen, ab und an auch ein Klient, denen ich als Escort zur Seite stehe, um sie zu unterhalten und zu begleiten. Selma legt auch nur darauf Wert. Für mehr, so sagte sie mir ehrlich, hat sie einen Callboy. Die Unterschiede zwischen Escort und Callboy sind ihr sehr wohl bekannt. Nicht jedem, muss ich leider gestehen. Manche denken, sexuelle Handlungen wären inbegriffen. In diesem Punkt aber muss ich passen. Ich verkaufe mich nur bis zu einem gewissen Grad. Alles darüber hinaus ist nicht käuflich. Was nicht bedeutet, dass ich nicht durchaus schon mal mit einer Klientin oder einem Klienten in der Kiste gelandet bin. Es war dann lediglich immer meine freie Entscheidung und absolut unentgeltlich.

„Dein Simon ist ja ein wirklich fescher junger Mann.“ Diese Worte, gesprochen von der Frau, welche Selma vorhin mit Johanna ansprach, lassen mich zu genau jener schauen. Lust keimt in ihren Augen, während sie mich mustert und sich ausmalt, wie ich wohl unterhalb der sie störenden Tischkante aussehe. Wohlgemerkt ohne Anzug.

„Ein wahrer Gentleman, das ist er. Sehr charmant. Er überhäuft mich mit liebevollen Worten.“ Selma schwärmt gerne über mich. Auch ohne einen Grund, wie das Prahlen vor ihren Freundinnen, haben zu müssen.

„Nun, dafür hältst du ihn auch sicherlich gut aus. Aber das Erbe eines einst reichen Ehemannes ist halt verlockend für so einen jungen und gutaussehenden Mann. Machen wir uns nichts vor, Selma. Wieso sollte er ernstgemeintes Interesse an einer doppelt so alten Frau haben?“ Beatrice. Wahrlich, die Frau spuckt gerade Gift und Galle. Neid trieft aus jeder Pore ihres Körpers und erfüllt ihr komplettes Denken. Verlockend genug, dem nicht widerstehen zu können. Ich verschlinge dieses Gefühl, welches sie von innen heraus zerfrisst wie Maden den Körper eines verstorbenen Lebewesens.

„Beatrice! Gönn Selma doch das Glück! Nach der Ehe mit Earl ist es ja wohl das Mindeste, dass sie ihr Leben noch genießt! Du hättest es doch kein Jahr an Earls Seite ausgehalten. Schließlich hast du dich von Gerd schon nach zwei Jahren Ehe scheiden lassen. Dein Reichtum basiert auch nur auf seinem Geld, welches du durch den zuvor abgeschlossenen Ehevertrag erhalten hast.“ Ich mag Sybille. Die Frau hat das Herz am rechten Fleck und die Zunge scharf genug, um selbst Beatrice in die Knie zu zwingen.

„Meinetwegen soll sie machen, was sie will. Aber ich habe sie gewarnt ... und euch gleich mit!“, meckert Beatrice gegen und streckt beleidigt ihre Nase in die Menükarte.

Mein Blick wechselt zu Selma, die den Kopf schüttelt. Sie schiebt mir die Karte zu und lächelt milde, öffne ich diese und gebe vor, interessiert das Angebot zu studieren.

In Wahrheit aber erregt gerade etwas ganz anderes meine volle Aufmerksamkeit. Tief in meinem Unterbewusstsein vernehme ich den Ruf der Unterwelt. Meine Sensoren schlagen Alarm.

„Entschuldigen Sie mich bitte. Ich muss kurz austreten.“ Mit diesen Worten erhebe ich mich, lege Selma beruhigend eine Hand auf die Schulter und steuere dann gezielt die Toiletten an.

Kaum darin schaue ich mich um, gehe sicher, wirklich alleine hier zu sein. Erst dann hauche ich leise: „Ja.“

Ich richte den Blick in den Spiegel über einem Waschbecken.

„Mein Prinz. Verzeiht die Störung. Euer Vater wünscht Euch zu sehen. Ihr möget bitte morgen im Nordflügel erscheinen. Er hat etwas Wichtiges mit Euch zu besprechen.“

„Ist gut. Ich werde da sein“, antworte ich flüsternd und schon erlischt das geheime Gespräch wieder.

Wachsam halte ich meine Spiegelung fixiert, beobachte, wie aus dem dunklen Silber meiner Iriden wieder die menschliche Version von halbwegs normalen grauen Augen wird.

Tief atme ich durch und stütze beide Hände auf den Rand des Hygieneutensils vor mir. Ich soll morgen also in die Hölle kommen, da Vater etwas Wichtiges mit mir besprechen will.

Klingt nicht gerade angenehm. Wichtig ist ein Wort, welches Vater nur dann nutzt, wenn es dies tatsächlich ist. Das letzte Mal war es das übrigens, als ein paar dumme Menschen ein Portal öffneten, welches beinahe für Armageddon gesorgt hätte.

Das war vor etwa zwanzig irdischen Jahren. Der bevorstehende Untergang von drei Sphären war ein guter Grund schlechte Laune zu haben. Streite ich nicht ab. Was aber diesmal so von Bedeutung sein kann, dass Vater mich zu sich ordert, werde ich wohl erst morgen erfahren.

Bis dahin habe ich noch ein paar Stunden. Diese widme ich voll und ganz meiner wunderbaren Selma, dem Neid ihrer Freundin und vieler anderer Anwesenden.

 

2

 

Wie von mir gefordert, werde ich mich heute in die Unterwelt begeben, um bei meinem Vater vorzusprechen. Ich hoffe einfach, sein Anliegen bedeutet nicht das Aus meiner Zeit in der irdischen Sphäre. Dieses Privileg genieße ich zwar schon seit längerem – um einiges länger als manch anderer Dämon – aber es aufzugeben, würde mir wirklich schwerfallen. Was nicht bedeutet, dass ich mich gegen den Wunsch meines Vaters auflehnen würde. So bescheuert bin ich nicht und das ist auch kein Amüsement auf der Erde wert. Es gibt deutlich schönere Wege zu sterben, das weiß jeder Narr.

Nach einer ausgiebigen Dusche schlendere ich nackt aus dem Badezimmer, begebe mich ins Schlafzimmer und bleibe vor dem Spiegel am Kleiderschrank stehen. Nur ein Atemzug, schon steht da nicht mehr nur der Mensch, sondern der Dämon. Zumindest die Mittelstufe zwischen beidem. Was nicht heißt, dass wir unser Naturell leugnen. Im Gegenteil. Eine lange Story ziemlich kurz gehalten: Gott schuf die Engel. Gott schuf die Erde. Gott schuf den Menschen. So zumindest kennt man die Schöpfungsgeschichte. Die Evolutionstheorie lassen wir jetzt mal außen vor, denn das würde einiges in ein anderes Licht rücken. Dann hätte Gott nämlich die Engel, die Erde und die Affen geschaffen. Aus denen sich die Menschen entwickelten. Gott hat einen seltsamen Humor, wie ich finde. Auf jeden Fall waren die Engel zuerst da. Nach ihrem Abbild wollte Gott den Menschen formen. Wie da Affen draus wurden? Vielleicht war der Wein schlecht. Keine Ahnung! Fragt Gott. Also, Menschen – das Ebenbild der Engel? Nein. Engel sehen nicht aus wie Affen. Jetzt lasst die Affen aus dem Spiel! Noch mal: Menschen basieren auf der Vorlage von Engeln. Aber nicht nur diese. Auch die Dämonen. Schockschwerenot! Wie ist das möglich? Nun, das kann ich nicht sagen, denn dann würde ich spoilern und das erlaubt man mir gerade nicht. Dämonen waren also nicht immer diese hässlichen Dinger, die manche von ihnen durchaus sein können. Ihr wahres Angesicht ist für das menschliche Auge nicht zu ertragen. Ein Höllenwesen in seiner reinen Form zu erblicken, zieht den Tod des irdischen Bewohners nach sich. Und da heißt es immer: Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

Bedeutet jetzt nicht, dass ich behaupte, ein Wesen der Finsternis sei ein schöner Anblick. Mir ist durchaus bewusst, dass wir in Reinform an Grässlichkeit eigentlich fast nicht zu überbieten sind. Fast nicht. Es gibt wahrlich Lebensformen, die um einiges scheußlicher sind, als unsere Naturform. Jene, die in den tiefsten Gefilden auf ewig in Qualen schmoren. Geborene der Verdammnis. Die Mutter aller Sünden und ihre hässliche Brut. Das wahre Übel.

Irgendwie macht es schon Sinn, denn was ist schrecklicher als die wahre Grausamkeit aller boshaften Gedanken und Taten der kompletten Menschheit auf einmal? Versucht man, etwas Abartiges mit einem Gesicht zu versehen, nutzt man sicherlich nicht das eines kleinen süßen Kindes.

Kurz strecke ich meinen vom Duschen entspannten Körper, räkle mich und erhebe eine Hand. Nur ein wenig Magie, wie ein simples Fingerschnippen, und ich bin bereit für den Niedergang in die Unterwelt.

In der Hölle läuft einiges anders, das kann man sich denken.

Die sieben Sünden sind das, wonach ein Dämon lebt. Meist richtet sich der Fokus nach den Häusern, deren Blutlinien sich vereint haben, um einen zu erschaffen. So wird ein Kind von Luxuria und Gula, der Wollust und der Völlerei, immer einen unersättlichen Hunger nach Lust verspüren. Ein Abkömmling von Avaritia und Invidia, Geiz und Neid, wird immer ein habsüchtiges Naturell voller Eifersucht sein. Und obwohl man den Kindern von Acedia Faulheit nachsagt, so bezieht sich diese mehr auf eine gewisse Ignoranz und den stetigen Überdruss.

Zwei fehlen? Gut erkannt.

Aus meinem kleinen Monolog reißt mich das leise Zischen zu meiner Linken. Gezielte Schritte tragen mich zu dessen Quelle.

In einem großen Terrarium an einem starken Ast weilt das mir liebste dieser Welt.

„Meine Göttin“, säusle ich und schiebe die Glastür beiseite, bäumt sich ein minimaler Teil des mächtigen Körpers auf, fixieren mich leblos wirkende, schwarze Augen, während die gespaltene Zunge sich in meine Richtung streckt.

„Ich muss leider gleich los, meine Liebste“, lasse ich sie wissen und liebkose ihren Kiefer, indem ich mit zwei Fingern an der Seite ihres Mauls entlang streichle. Ich spüre die Maserung ihrer Schuppen unter meinen Fingerkuppen.

„Du hast Hunger? Schon wieder?“, belächle ich sie, beuge mich voller Vertrauen zu ihr hinunter und halte ihrem Blick stand. Schon züngelt sie an meinen Lippen, teile ich diese und begegne ihr mit meiner Zungenspitze.

„Dein Wunsch ist mir Befehl, Göttin meiner dunkelsten Träume.“

Die Göttin. Meine Göttin. Mein kleines Haustier. Wenn man eine 3,5 Meter lange Schlange als klein betiteln kann. Eine Königskobra. Und ja, diese stehen unter Artenschutz und sind nicht für die Heimhaltung gedacht. Also lasst diese wunderschönen Wesen gefälligst da, wo sie hingehören. Wieso ich mir anmaße, eine zu besitzen, wo ich es euch doch verbieten möchte?

Die Göttin ist keine irdische Schlange. Sie ist mein kleines Höllenhaustier und ich gehe nirgends ohne sie hin. Da ich hier jedoch keine zehn Meter lange Schlange wie einen Schoßhund neben mir kriechen lassen kann, habe ich auch ihr Aussehen ein bisschen angepasst. Mit dem einer Viper war sie jedoch nicht einverstanden. Eine Blindschleiche wollte sie übrigens auch nicht sein. Auch meine Schlange hat ihren Stolz. Nun, ich bin kein Mensch, für mich gelten einfach andere Regeln.

Auf jeden Fall ist meine bezaubernde Göttin die Frau meines Lebens. Sie ist seit meiner Geburt an meiner Seite und wird nicht von dieser weichen, bis mein Kern erlischt. Verbunden.

„Kleines Biest“, schnurre ich ihr entgegen, denn wie immer gelüstet es sie nach ihrem Lieblingsfutter. „Nun gut. Aber spiel nicht wieder mit deinem Essen, ja?“

Schon stellt sich ihr schmaler Kragen auf, öffnet sie ihr Maul und macht sich bereit für ihr Futter. Ungeduldig, wie immer.

Eine flüchtige Handbewegung, schon erscheint was sie begehrt. Ich halte ihren Blick starr fixiert, setze das Beutetier im Terrarium ab und erst, nachdem ich die Schiebetür geschlossen habe, stürzt sie sich auf ihr lebendiges Futter. Okay, nicht mehr lange. Zufrieden beobachte ich sie dabei, wie sie tut, was Kobras nun mal so tun, wenn sie ein Beutetier legen. Ihre schwarzen Schuppen glänzen und die darunter befindlichen Muskelstränge bewegen sich immer wieder. Wie unfassbar wunderschön sie doch ist, meine geliebte Göttin. Selbst in dieser Form habe ich gelernt, sie abgöttisch zu verehren. Ihr wahres Aussehen – manchmal vermisse ich es ein bisschen. Nichts wird ihrer unermesslichen Schönheit gerecht.

Wir wurden unterbrochen ... wo war ich? Ach ja ...

Zwei Häuser fehlten.

Superbia und Ira. Hochmut und Zorn. Eine Verbindung dieser beiden ruft ein kleines arrogantes Monster hervor. Voller Stolz, Eitelkeit und Übermut lebt man in Jähzorn, Wut und Rachsucht. Gefährliche Komponenten – vor allem vereint.

Woher ich das wissen will?

Seht mich an. Ich weiß, wer ich bin.

„Bis später, Göttin.“ Mit diesen Worten öffne ich ein Portal und trete, ohne lange zu zögern, durch dieses hindurch. Einen Wimpernschlag später finde ich mich in der Hölle wieder.

Beängstigender, furchteinflößender, schrecklicher Ort, der mit endloser Qual und Pein aufwartet. Ja. Wenn ich mich so umschaue, kann ich das nur bestätigen.

Der Innenhof des Palastes unseres Herrschers zeigt sich auch heute wieder mit einem grausamen Anblick. Die hohen Säulen, die umwuchert sind von Efeu, ragen hoch hinauf und offenbaren, wie groß dieses Gebäude ist. Mittig im Zentrum plätschert der Brunnen vor sich hin, dessen Marmorfigur niemand geringen als den Einen zeigt. Einen Engel. Uh, ich höre die ersten schon Blasphemie brüllen. Dieser Engel ist schon lange kein Engel mehr. Zumindest kein Himmlischer. Man nennt ihn den Engel der Hölle.

„Sitri!“, ertönt mein Name und ich kann die Stimme sofort zuordnen. Wäre wahrlich scheiße wenn nicht, dann hätte ich nämlich vergessen, wer meine Mutter ist. Nun, Mutter ist ein breitgefächerter Begriff in der Hölle.

Zielstrebig kommt die Person auf mich zu. Heute in Weiß und Rot gekleidet. Eine reizende Abwechslung ... an ihm.

Kaum hat er mich erreicht, verneige ich mich und erweise ihm damit meine Ehre, meinen Respekt und meine Dienste: „Mein Herr Luzifer.“

Schon berührt mich seine Hand an der Wange, zieht er mich hoch und sieht mir in die Augen, schüttelt leicht den Kopf: „Wann lässt du diese Förmlichkeiten endlich sein, mein Sohn?“

„Dann, wenn ich auf dem Thorn sitze“, scherze ich frech und ernte dafür ein leises Stöhnen, dem aber auch ein amüsiertes Schmunzeln folgt.

„Es ist schön, dass du hier bist“, sagt Luzifer und lässt sich nicht nehmen mit beiden Händen meine Wangen zu berühren. Er fixiert mich vor sich, sieht mir tief in die Augen und ich weiß genau, warum er das macht. Luzifer liest mich wie ein offenes Buch. Binnen weniger Sekunden weiß er alles, was ich seit unserem letzten Aufeinandertreffen gemacht habe.

„Warum hat Vater mich rufen lassen? Wieder ein Kampf?“, frage ich mutig, denn ich weiß, vor meiner Mutter muss ich mich eigentlich nicht zügeln. Dennoch mache ich es manchmal, denn wie bereits gerade erwähnt: Er ist meine Mutter.

Ja! ER! Kommt damit klar. In der Hölle herrschen andere Gesetze und Geschlechter spielen hier keine Rolle. Jedenfalls nicht so wie in der irdischen Sphäre.

Das klägliche Seufzen meines Gegenübers wird untermauert durch das gequält dreinblickende Gesicht, welches Luzifer macht: „Das kleine Problemkind hat ihn wahrlich erzürnt.“

Oh. Ja. Mein Bedarf am Hiersein ist damit gedeckt. Ich würde gerne gehen. Immerhin war ich da. Tschüss. Bin dann mal weg.

Zur Erklärung, für jene, die sich nicht vorstellen können, was es bedeutet, wenn Satan selbst eines seiner Kinder als Problemkind betitelt.

Satan, mein Vater, hat viele Kinder. Er ist der Herrscher der Hölle. Was erwartet ihr? Dass er verklemmt auf seinem Thron sitzt und nur verbittert dreinschaut? Träumt weiter.

Er verkörpert alle sieben Sünden in sich. Zwar ist er der Bannerträger von Ira, dem Zorn, aber dennoch hat er die herrschende Position über alle anderen sechs weiteren Sünden.

Satan vereint alle sieben Sünden in sich, ist der Kernträger, der Namensgeber, der Herrscher, der Bewahrer allen Verderbens. Oder so ähnlich. Ich wollte auch mal poetisch klingen.

Auf jeden Fall hat mein Vater einige Kinder. Es ist wahrlich eine Kunst, als das Kind herauszustechen, welches ihm Probleme bereitet. Er hat viele Kinder, nur um das noch mal zu erwähnen. Damit meine ich nicht, dass er sechs oder acht hat. Was für einen Menschen schon beachtlich ist. Wobei, für die Männer weniger. Mehr für die Frauen. Denn die schenken das Leben. Die Männer zeugen es nur. Und das ist wahrlich keine Kunst. Aber ich weiche ab.

Ich, Sitri, wie von Luzifer schon erwähnt, bin eines davon.

Der Sohn Satans und Luzifers. Gezeugt in den frühen Jahren ihrer jungen Liebe? Vielleicht. Es mag sein, dass die beiden die einzigen in der ganzen Hölle sind, die ihre reine und wahre Definition dieses Gefühls für sich entdeckt haben, was dazu führt, dass sie bereits seit einer halben Ewigkeit miteinander verbunden sind. Ich wage nicht, es auszuschließen. Wenn ich etwas sehr früh gelernt habe, dann, dass in der Hölle alles möglich ist. Wieso? Habt ihr euch mal reingezogen, wer meine MUTTER ist? Na, jetzt klingelt es wohl auch beim Letzten. Wer jetzt denkt, ich wäre eine Ausnahme von der Norm oder gar etwas Besonderes, der irrt gewaltig. Das Geschlecht ist für einen Dämon kein Hindernis, wenn er sich entschieden hat, dass er sich mit jemandem fortpflanzen möchte. Zu Beginn unser aller Geburt – also die Zeit, als die Hölle entstand und Dämonen geformt wurden – hatten wir kein festes Geschlecht. Wir waren beides in einem – oder auch einfach nichts. Erst im Verlauf der letzten Jahrtausende entwickelte sich unsere Spezies dahingehend, dass wir unser Aussehen entschärften und dem der Engel und Menschen wieder anpassten und dass sich geschlechtsspezifische Entwicklung bereits bei der Geburt zeigte. Nennt es Evolution, wenn es euch beliebt. Wobei, nein ... eigentlich gab es eine Zeit, da ... ach egal. Das würde jetzt den Rahmen eurer Vorstellungskraft und eures Verständnisses sprengen. Meine Lust, es zu erklären hält sich auch stark hinterm Berg. Was vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich hier bin und der Grund dafür das besagte Problemkind zu sein scheint.

Es ist also definitiv eine Kunst, wenn man als das EINE heraussticht, wenn es sehr viele gibt. Ich weiß nicht wie viele, ich frag meinen Vater ungern danach, wie viele Dämonen er gepimpert und befruchtet hat – das ist respektlos!

„Er ist wirklich wütend auf ihn und ich befürchte, diesmal wird er nicht einfach ungeschoren davonkommen“, flüstert Luzifer leise. Obwohl besagtes Problemkind nicht sein Kind ist, sondern das von Satan und jemand anderem, behandelt uns Luzifer alle gleich. Wir sind alle seine Kinder, wenngleich er nur sehr wenigen davon das Leben schenkte. Wie mir zum Beispiel.

Schon greife ich nach Luzifers Hand, hebe diese an und hauche einen ehrfürchtigen Kuss auf den Rücken dieser.

„Sei nicht traurig. Ich werde sehen, was ich bewirken kann“, versichere ich, so gut ich kann – auch wenn ich absolut keinen Plan habe, was und wie ich da helfen könnte.

„Mein Herzblut“, wispert Luzifer mir zu und ich sehe ihm ins Gesicht, spüre wie eh und je den Schauer, der mir über den Rücken jagt, alleine ob seines Anblicks. Ich kann Vater verstehen, dass er ihn besitzen wollte. Das Schönste, was ich je sah, war und ist das Abbild meiner Mutter. Nichts reicht an dieses heran. Luzifer ist Kunst in ihrer absoluten Perfektion. Makellos und unangetastet sein helles Licht, die Reinheit seiner Seele. Selbst nach all den Jahrtausenden in der Hölle hat nichts dieses weiße Licht geschwärzt. Nicht mal Satans dunkle Schatten konnten Luzifer je beflecken.

„Du ehrst mich immer wieder, mein geliebter Sohn. Mein Erstgeborener“, lächelt er mich an und ich schmelze dahin.