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Dieser mit 64 Tipps vollgepackte Praxis-Ratgeber bietet jeder potentiellen Nachfolgerin einen soliden Überblick über die Kernthemen der Unternehmensnachfolge. Die beiden Autorinnen wissen, wovon sie sprechen, haben sie nicht nur zahlreiche Unternehmerinnen auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen Firmenübernahme begleitet, sind sie es auch, die 2012 die Fachgruppe Unternehmensnachfolge im deutschen Berufsverband der Trainer, Berater und Coach, BDVT e.V., gegründet haben. Die a – z Tipps richten den Fokus bei der Unternehmens-Nachfolge auf die Vater-Tochter-Konstellation in mittelständischen Unternehmen. Worauf es bei einer gelungenen Übergabe ankommt wird auf 45 Seiten kompakt und praxisnah gezeigt. Für Ursula Widmann-Rapp und Monika Tröppner ist der deutsche Nationale Aktionstag "Die Unternehmensnachfolge ist weiblich!" der willkommene Anlass, ihr Wissen und ihre Erfahrungen auf den Punkt zu bringen und Nachfolgerinnen und solchen, die es werden wollen, zur Verfügung zu stellen.
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Seitenzahl: 72
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a – z Tipps zur Unternehmensnachfolge für Nachfolgerinnen
Ursula Widmann-Rapp, Monika Tröppner
Copyright © 2014 Ursula Widmann-Rapp und Monika Tröppner.
Published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
ISBN 78-3-8442-9565-8
1.Auflage Juni 2014
Konzeption: Ursula Widmann-Rapp
Autorinnen: Ursula Widmann-Rapp, Monika Tröppner
Lektorat: Sabine Indinger
Grafik Titel: Sylvia Koslowski
Das Werk ist, einschließlich all seiner Teile, urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ohne Zustimmung von Ursula Widmann-Rapp und Monika Tröppner ist unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in elektronische Systeme.
Kontaktadresse: Ursula Widmann-Rapp. UWR. Die Vertriebsexpertin für Familienunternehmen, Dachauer Str. 43, 82140 Olching, Tel. 08142 447110; Mail: [email protected]; Internet: www.widmann-rapp.de
Tipps von a – z
Unternehmensnachfolge
für Nachfolgerinnen
Zusammengestellt von
Ursula Widmann-Rapp
und Monika Tröppner
Leiterinnen der BDVT Fachgruppe Unternehmensnachfolge
BDVT Der Berufsverband für Trainer, Berater und Coaches
Praktisch, kurz und konkret, das ist der Anspruch, mit dem die beiden Leiterinnen der BDVT Fachgruppe Unternehmensnachfolge ihre Erfahrung weitergeben. Ursula Widmann-Rapp und Monika Tröppner gründeten im Mai 2012 die Fachgruppe Unternehmensnachfolge im BDVT, dem Berufsverband der Trainer, Berater und Coaches. Ihr Anliegen ist es, die Unternehmensnachfolge sowohl direkt in den Firmen und Betrieben, als auch generell in der Wirtschaft stärker zu thematisieren als dies bisher geschieht.
Jedes Jahr im Juni ist es soweit. Bundesweit wird am Nationalen Aktionstag und dem Motto „Nachfolge ist weiblich!“ mit unterschiedlichen Aktionen, zahlreichen Angeboten und Informationen auf die weibliche Unternehmensnachfolge aufmerksam gemacht. Natürlich sollen die Nachfolger nicht außen vor sein. Doch einen Tag lang, so der Wunsch des Bundeswirtschaftsministeriums und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, soll das Augenmerk auf die Nachfolgerinnen gelenkt werden. Das nahmen die beiden Autorinnen zum Anlass, die Tipps von a- z zu erstellen.
Ursula Widmann-Rapp dazu: „Aus langjähriger Erfahrung weiß ich, wie wenig über die Unternehmensnachfolge in den Unternehmen gesprochen wird – noch weniger wird über die Förderung der Töchter gesprochen. Manchmal werde ich gefragt: Ist das denn heute überhaupt noch ein Thema? Ja, das ist es. Warum? Für mich lässt sich das darauf zurückführen, dass es Unterschiede im Führungsstil und im Lenken eines Unternehmens gibt. Diese Unterschiede sind nicht nur, ja nicht einmal hauptsächlich, biologisch bestimmt. Viel mehr ist hier die männliche und weibliche Sozialisation im Firmenalltag, auch bei Unternehmerkindern, an vielen Ecken spürbar. Ich denke, es geht nicht so sehr darum, den Frauen Mut zu machen, sich die Aufgabe „Unternehmensführung“ zuzutrauen. Die meisten jungen Frauen sind heute selbstbewusst und wissen um ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und Begabungen. Ich habe eine ganze Reihe von Nachfolgerinnen in den letzten zehn Jahren von ihrem ersten Schritt weg begleitet und bin heute stolz zu sehen, mit wie viel Freude und Geschick diese Frauen ihr Unternehmen lenken. Davon mehr, denke ich.“
Monika Tröppner stimmt zu: „Genau, es geht nicht wirklich darum, ob sich Frauen die Unternehmensnachfolge zutrauen – es geht vielmehr um den Schritt davor: Frauen auf die Perspektive der Selbständigkeit aufmerksam zu machen und ihr Interesse daran zu wecken, dass dies für sie eine mehr als interessante Karriereoption sein kann.“
Beide wissen: „Es ist nicht zu glauben, wie wenig konkret diese so wichtige Phase eines Unternehmens, vor allem in Familienunternehmen vorbereitet wird. Natürlich gibt es sehr früh schon den Gedanken an den Nachfolger oder die Nachfolgerin. Aber damit ist es ja nicht getan. Eine gelungene Firmenübergabe vom Senior auf die Nachfolgerin dauert im Schnitt zwischen drei und fünf Jahren. Es ist wirklich die letzte große Meisterleistung des Seniors. Neben Planungen und organisatorischen Schritten geht es vor allem um Abgeben und Loslassen. Das ist nicht einfach, meist ist es das Lebenswerk, das aus den Händen gegeben wird. Anders auf der Seite der Nachfolgerin. Hier ist es die Rolle der Chefin, in die es hineinzuwachsen gilt. Natürlich geht es um die komplexe Aufgabe, das Unternehmen zu lenken – aber es geht auch oder gerade darum, eine Führungspersönlichkeit zu werden, die von allen Mitarbeitern ernst genommen und akzeptiert wird.“
Wir haben dieses eBook mit konzentriertem Blick auf „die Nachfolgerin“ zusammengestellt. Vor unserem inneren Auge war während des Schreibens stets die Konstellation ‚die Tochter, die Nachfolgerin wird‘ und ‚der Vater, der die Firma an seine Tochter übergibt‘. Außen vor gelassen haben wir den Junior, den Nachfolger, die Chefin, die Seniorin, aber auch den externen Nachfolger oder die Nachfolgerin aus der Firma. Für all diese Konstellationen und die jeweiligen Situationen gibt es mindestens ebenso viel zu sagen wie für unsere gewählte Situation Tochter – Vater, Nachfolgerin – Senior. Wir denken schon intensiv über eine Fortsetzung nach, in die wir dann all jene Tipps für diese Situationen und Konstellationen verpacken wollen, die in der aktuellen Ausgabe nicht Platz gefunden haben. Versprochen! Wer nicht so lange warten möchte und einen schnellen Rat braucht, dem schlagen wir vor: Kontaktieren Sie uns per Mail, wir antworten gerne, rasch und selbstverständlich völlig unverbindlich. Sie in Ihrer jeweiligen konkreten, praktischen Situation zu unterstützen ist unsere Aufgabe und Herausforderung.
Ursula Widmann-Rappwww.widmann-rapp.de
Monika Tröppnerwww.life-potential.de
Leiterinnen der BDVT Fachgruppe Unternehmensnachfolge
www.bdvt.de/unternehmensnachfolge
Altersgrenze für Firmeninhaber
Anweisung geben, anleiten
Aufbau Führungskreis
Absicherung Senior
Absicherung Nachfolgerin
Beratung: Wie finde ich die richtige Person?
Beraterteam
Bewahren und Aufbauen
Coaching
Coach
Chefin sein
Denke in der Unternehmer-Familie
Dritte Person
Entscheidung Nachfolge
Erfolge feiern
Erben und Erbrecht
Einsamkeit in der Führung
Erreichbarkeit
Eltern-Ich (TA)
Erwachsenen-Ich (TA)
Familienunternehmen
Fehlerkultur
Frau sein
Gespräch führen mit dem Senior, Leitfragen
Herausforderung: Nachfolge antreten
Informationspolitik firmenintern
Informationspolitik firmenextern
Ja oder Nein – nicht Jein
Ja sagen
Juniorin
Job: Unternehmen führen
Kombination: Ratio und Emotion
Kommunikation
Kindheits-Ich (TA)
Lebenswerk
Loslassen
Managen
Meilensteine
Motivieren
Nachfolgesituation
Notfallkoffer, Notfallplan
Offen bleiben
Organisation, Aufgaben
Prozesse lenken
Qualitätssicherung bei Übergabe
Rahmenbedingungen
Strategisches Denken und Handeln
Selbstbild
Sinn im Arbeitsleben
Tabu
Tradition
Transaktionsanalyse (TA)
Tun
Übergabe
Übergabeprozess
Vertrauen
Verantworten
Veränderung
Verändern
Wechsel der Generationen
Kein X für ein U vormachen
Yin und Yang
Ziele
Zeit, meist Zeitnot
Es gibt keine Altersgrenze! Aus unserer Beobachtung heraus konzentriert sich jedoch die Firmenübergabe auf die Zeit zwischen 60 und 65 Jahren beim Senior. Die Firmenübergabe ist ein sensibles Thema. Wird der Senior subjektiv „zu früh“ darauf angesprochen - er ist vielleicht erst 55 Jahre alt - so kann er rasch dicht machen. Selbst wenn er sich Gedanken über die Nachfolge gemacht hat, so ist seine Haltung oftmals geprägt von der Einstellung: „Den Zeitpunkt bestimme ich immer noch selbst!“ Eine schwierige Situation: Ist die Nachfolge noch innerhalb von Geschwistern oder der Familie zu klären, steht also die Nachfolge noch nicht von Beginn an fest, braucht allein dieser Entscheidungsprozess nicht selten zwei bis drei Jahre. Oft wird das Thema „Nachfolge? Übergabe? Wann?“ Beratern überlassen, die dann im Zusammenhang mit der Zukunft der Firma neutral Fragen nach den Vorstellungen des Seniors zur Nachfolge stellen können. Häufig wird dabei auch gemeinsam ein Zukunftsszenario entwickelt. So lassen sich die Entscheidungen qualifiziert vorbereiten und durchführen.
Keine Scheu vor klaren Worten! Gerade bei weiblichen Führungskräften ist häufig eine blumenreiche Umschreibung statt einer klaren Anweisung zu beobachten. Die blumenreiche Variante wird meist genutzt, weil diejenige glaubt, es sei entgegenkommender, so zu formulieren. Das Gegenteil ist der Fall. Bei einer klaren Anweisung weiß der Mitarbeiter, was zu tun ist – verbunden mit einem freundlichen ‚Bitte‘ oder ‚Danke‘ genügt es vollauf. Es ist klar, was zu tun oder zu ändern ist. Bei der blumenreichen Variante steht der Mitarbeiter quasi vor einem Rätsel, welchen Arbeitsauftrag er ausführen soll oder um welchen Wunsch der Vorgesetzten es sich handelt.
In Teams ist es wichtig, anzuleiten und Anweisungen zu geben. Es ist ein Irrglaube, dass ein Team stets auf die beste Lösung kommt und der Einzelperson bzw. Einzelentscheidung in dieser Hinsicht überlegen ist. Dazu kommt: die Verantwortung und die Aufgabe der Gesamtführung liegt eindeutig bei der Nachfolgerin – und bei niemandem sonst.
„Bitte erstellen Sie dazu einen genauen Arbeitsplan mit Terminen und Verantwortlichkeiten. Ich brauche das Arbeitspapier bis zum 15. mittags, damit wir uns noch vor dem nächsten Projektgruppentreffen dazu austauschen können. Den genauen Termin für diesen Austausch vereinbaren wir noch.“ Bitte nennen Sie präzise: Um was geht es? Bis wann soll das Arbeitspapier vorliegen? In welcher Form ist die Arbeit zu machen? Wie geht es nach der Abgabe der Arbeit weiter?
Unbedingt empfehlenswert! Eigenes Team zusammenstellen, wenn möglich zwei, drei Jahre vor Firmenübernahme. Vorteil: Dieser Kreis bereitet sich gemeinsam auf die Firmenübernahme vor. Verteilung der Aufgaben nach Ressorts, aber auch nach Stärken. Daraus ergeben sich hilfreiche Führungsinformationen.