Abenteuer mit Orion II - Horst Friese - E-Book

Abenteuer mit Orion II E-Book

Horst Friese

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Beschreibung

In diesem Buch schildert der Autor die verschiedensten Geschichten und auch Ereignisse, die mit oder ohne Eigenverschulden mit seiner ORION II eingetreten sind. Alles ist aber immer gut ausgegangen, man muss nur stets die Ruhe bewahren.

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Inhaltsverzeichnis

Kleine Geschichten mit >Orion II<

Unsere reise zum mittelmeer 2003

Friese`s Traum

Die Reise

KLEINE GESCHICHTEN MIT >ORION II<

Also, so viele mehr oder weniger aufregende Erlebnisse, wie mit meiner kleinen ORION,

habe ich mit meiner neuen ORION nicht durchlebt. Das lag allerdings nicht am Schiff, sondern viel mehr an meiner Partnerin, die zwar auch einen Bootsführerschein für Binnen und für die See hatte, aber das Häusliche Interesse war doch jede Menge größer, als das für’s Schiff. Wir haben zwar viel Zeit auf dem Boot verbracht, aber für größere Fahrten hat es eigentlich fast nie gereicht. Meine damalige Partnerin, mit der ich mit meiner kleinen ORION sehr viel unterwegs war, und mit der ich den Bau meiner ORION angefangen hatte, war damals, wie ich in meinem Buch „Bootstechnik Pur“, bereits erwähnt habe, leider an Krebs verstorben. Ich hatte damals das Schiff alleine weiter gebaut, und auch im Laufe der Jahre fertiggestellt, das heißt, fertig wurde mein Schiff eigentlich nie so ganz. Veränderungen und Verbesserungen waren bei mir stets an der „Tagesordnung“.

Da ich das Schiff in Bekhausen, in der Nähe von Rastede, gebaut habe, und ich dort jeden Monat Miete für die Scheune, die ich angemietet hatte, zu zahlen hatte, wollte ich natürlich so schnell wie möglich dort weg. Ich hatte mir überlegt, das ich das Schiff soweit fertig stelle, damit ich mit dem Boot nach Hamburg, an die BILLE, wo ich ja inzwischen wohnte und auch einen Liegeplatz beim EMC, Elbe Motorboot Club, hatte, fahren konnte. Gegen Ende der Boots-Saison hatte ich dann das Schiff außen fast fertig. Auf der Flybridge war zwar der zweite Steuerstand noch nicht vorhanden, und auch noch keine Reling, aber der Innenfahrstand war voll funktionsfähig. Der Innenausbau war, bis auf eine Vacuum-Toilette nebst Fäkalientank, zwei Wassertanks mit einer Tauchpumpe, und Wasserhahn, noch Zukunft. Technisch ausgerüstet mit Echolot, UKW-Funkgerät, Decca-Navigator und mit allen Bedienelementen für die beiden Dieselmaschinen, sowie Positionslampen, Heck- und Topplampe und auch Ankerlampe, bin ich dann, zusammen mit meinem Freund Jürgen Riebeling, auch Motorbootfahrer, von Varel, wo mein Boot in sein Element kam, nach Hamburg gefahren.

Eigentlich fährt man kein ungetauftes Schiff durch die Gegend, aber es ging nicht anders. Das Boot sollte in Hamburg getauft werden, aber den Schiffsnamen musste ich doch anbringen. Also kam der Name mit Klebebuchstaben auf die beiden Seiten der Flybridge, und somit war den Vorschriften genüge getan.

Am 29.09.1989 sind wir, d.h., mein Freund Jürgen und ich, durch die Vareler Schleuse in Richtung Jadebusen gefahren. Beide Dieselmaschinen liefen einwandfrei, und das Schiff machte gute Fahrt.

Nach so ca. einer Stunde Fahrt fiel die Stb. Maschine aus, und startete auch nicht wieder. Jürgen fuhr weiter, und ich tauchte ab in den Maschinenraum. Auch von da startete die Maschine nicht. Na ja, im Moment nicht zu ändern. Wir konnten ja auch problemlos mit einer Maschine weiterfahren.

Da keine weiteren Probleme auftraten, ist unser anderer Freund, Manfred Rademacher, der uns mit seiner >NANDU< begleitet hat, in die Weser abgebogen und nach Elsfleth zurückgefahren. Wir fuhren also guter Dinge weiter durch die Nordsee in Richtung Elbe. Als wir das Elbe Fahrwasser erreicht haben, nahmen wir Kurs auf Cuxhaven, wo wir erst einmal im Yachthafen anlegten.

Wegen der Tide sind wir etwas später in Varel abgefahren, und somit wussten wir noch nicht, ob wir bis Hamburg durchfahren konnten. Im Restaurant des Cuxhavener Yachtclub haben wir uns erst einmal „gestärkt“ und in Hamburg angerufen, das es sehr spät wird, oder auch erst am nächsten Tag. Leider bin ich nicht auf die Idee gekommen, als wir in Cuxhaven lagen, und keine Maschine mehr lief, die Stb. Maschine vom Maschinenraum aus zu starten, dann hätte ich mit Sicherheit etwas hören können. Aber, was soll’s, geht ja auch so!! Als wir in Cuxhaven ablegten war es mittlerweile dunkel, aber, da ich ja Positions- und Dampferlichter betriebsbereit hatte, war das überhaupt kein Problem. Ich fahre sehr gerne nachts, die Elbe ist ja auch super gut mit beleuchteten Fahrwassertonnen, Leitfeuern, Quermarkenfeuern, Richtfeuern usw. ausgestattet. Für meinen Freund Jürgen war das nicht so ganz das „Wahre“. Er hatte zwar auch ein Sportboot in Hamburg, hatte aber keinerlei „Nachtfahrerfahrung“. In Höhe Glückstadt überlegten wir, ob wir hier festmachen wollten, oder ob wir bis nach Hamburg durchfahren sollten. Ich wäre ja weiter gefahren, aber mein Freund war nicht so sehr davon angetan. Also überließ ich ihm die Entscheidung. Ich kannte den Hafen von Glückstadt, und war keineswegs begeistert davon, hier zu übernachten. Na ja, so gegen 24:00 Uhr legten wir dann doch an, und schlossen den Abend und die bisherige Fahrt in der nächsten Hafenkneipe mit ein paar „Charlys“ ab.

Da das Schiff ja noch keinerlei Einrichtung, außer die, welche ich schon beschrieben hatte, innehatte, legten wir uns auf die mitgebrachten Luftmatratzen, und machten für ein paar Stunden die Augen zu. SCHNARCH!!!

Am nächsten Morgen, so gegen 06:00 Uhr, kam mit fürchterlichem Getöse ein Fährschiff, und wir mussten in aller Eile sehen, das wir mit unserem Schiff wegkamen. Aber auch das war eigentlich kein Problem. Bb-Maschine an, Leinen los, und weiter ging die Fahrt in Richtung Hamburg. Ein paar Stunden später fuhren wir durch den Hamburger Hafen, und weiter zur Bille, d.h. durch die Schleuse, und dann zum Yachthafen des EMC.

Die Überfahrt hat mein Schiff recht gut bewältigt, bis auf die Stb. Maschine. Aber, schauen wir mal. Ich sah mich schon die Maschine wechseln, und habe schon mal die Wellenkupplung ausgebaut. Aber da ich nicht gerne unnötige Arbeiten verrichte, habe ich dann doch noch einmal versucht, die Maschine zu starten, und da ja im Maschinenraum alles ruhig war, kam mir das Geräusch beim Drehen der Maschine doch ein wenig seltsam vor. Der Diesel bekommt überhaupt keinen Sprit. Na, so was, nur noch Luft im Filter!!! Filter entlüftet, und die Maschine startete ohne Schwierigkeiten, na, Super!!! Hätte ich ja auch schon in Cuxhaven feststellen können!!! Aber, wieso Luft im Dieselsystem??? Ursache suchen, später!! Erst habe ich die Wellenkupplung wieder montiert, erneut gestartet, Maschine lief, Getriebe geschaltet, Maschine lief, alles perfekt!

An der Bille ging dann der Bau und Ausbau weiter. Im Herbst, am Ende der Saison kamen beim EMC die Boote per Autokran an Land. So auch meine ORION, und der Ausbau konnte weitergehen. Ich hatte mir ganz schön viel vorgenommen, so ganz alleine, aber Stück für Stück ging auch das weiter. Aber das wird alles in meinem Buch „Bootstechnik Pur“ beschrieben.

Am 07. April 1990 sollte dann die „BOOTSTAUFE“ stattfinden. Viele Leute wurden eingeladen, und mein Freund Peter Jaros, seines Zeichens Professor an der Universität Oldenburg, hielt die Taufrede, und Tanja, die Tochter meiner damaligen Bekannten Rita, hat dann die Sektflasche geschwungen. Die supertolle Taufrede habe ich Festgehalten, außerdem gibt’s davon noch einen Film:

Freunde und Gäste und Seeleute und die, die es mal werden wollen. Dieses Schiff hat eine Besonderheit, welches kaum ein anderes Schiff aufzuweisen hat, und das ist folgendes: Dieses Schiff hat über sich, über dem Sternbild des ORION den ZWILLING, und das bedeutet das in diesem Schiff fast alles doppelt angelegt worden ist. Zwei Maschinen, zwei Schrauben, zwei Ruder, zwei Fahrstände, zwei Arme, die das ganze geschafft haben.

Der Orion war einst ein Sohn des Poseidon geboren, einer der erfolgreichsten Jäger, zwarzu Lande, aber dieses Schiff wird es, denke ich, zur See werden. Der Orion war einst der Geliebte der rosenfingrigen Aurora, der Morgengöttin, die ihn entführte und in ihr Reich mitnahm. Deshalb ist das Reich des Orion von der aufgehenden Sonne bis zum westlichen Horizont. Und wir wollen hoffen, das die ORION diesen Weg viele, viele Meilen zurücklegen kann, ohne Schwierigkeiten. Das Schwierigkeiten auftreten können weiβ Horst aus langjähriger Erfahrung, auch das ist ein Grund, warum er alles möglichst doppelt ausgelegt hat, und ich bin ziemlich sicher, das auch ein doppelter Rumpf hier drin ist.

Gottseidank, diese ORION ist nicht auf dem Lande, denn das Schicksal Orions war, das Arthemis, die Göttin der Jagd, ihn durch einen Skorpion zu Tode brachte, aus dem Grunde, weil er in seinem Reich ihre Lieblingskuh erschossen hatte. Und das ist auch der Grund warum, und das können wir heute Abend beispielsweise sehen, wenn der Orion untergeht, etwa in der Dämmerung, dann steigt das Sternbild des Skorpions auf. Und insofern wollen wir hoffen das dieses Schiff, die ORION, niemals in Gegenden kommt, wo Skorpione sind, das heiβt, in diese Wüstengebiete. Aber schlieβlich ist das kein Wüstenschiff, sondern es soll ein Seeschiffwerden, und mindestens so viele Seemeilen zurücklegen wie der Orionnebel von der Erde entfernt ist, das sind 2800 Lichtjahre. Kann sich jeder ausrechnen, da Licht in einer Sekunde 300 000 Km zurücklegt, und das mal 60 usw….. Ist also eine ganz schöne Strecke. Und insofern wünschen wir diesem Schiff allzeit gute Fahrt und viel Glück für die Zukunft.

Ja, das mit dem “doppelt „ sollte dann auch sofort bestätigt werden, denn die erste Sektflasche für die Taufe ging über Bord und ward nicht mehr gesehen. Erst mit der zweiten Sektflasche konnte dann die Taufe vollzogen werden.

Nach reichlich Kartoffelsalat, Bockwürsten, Bier und sonstigen Getränken wird uns diese Bootstaufe immer unvergessen bleiben.

Gegen Ende der Saison 1990 beschlossen wir, meine damalige Bekannte Rita und ich, das Schiff nach Elsfleth zu fahren. Im Elsflether Yachthafen hatte ich meinen Liegeplatz behalten, und der musste nun wieder für meine ORION frei gemacht werden. Das Wetter war an diesem Tag nicht gerade vom Besten. Der Wind blies mit etwa 5 bis 6 Beaufort. Aber das sollte unsere ORION schon vertragen, und wir natürlich auch. Auf der Elbe war das auch kein Problem. Wir fuhren das Schiff vom Innenfahrstand, und waren auch gut drauf. Das änderte sich etwas, als wir in die Nordsee kamen. Da wurde unsere ORION auf „Seetauglichkeit“ geprüft. Wir hatten ganz schön mit Wind und Wellen zu kämpfen, aber es gab kein Zurück mehr, nur noch voraus. Kurz bevor wir in die Weser einbiegen mussten, kam ein Funkspruch von unserem Freund Manfred Rademacher. „ORION; ORION; ORION, hier ist die NANDU, wo seid ihr?“ „Wir sind kurz vor der Weser, und das Wetter hier ist total bescheiden“. „Kommt doch nach Fedderwardersiel“. „Wieso? Ist dort das Wetter besser?“ „Nein, aber wir sind hier!“ „oK, wir nehmen Kurs auf Fedderwardersiel, bis gleich in ein paar Stunden“.

Also Kursänderung und weiter durch Wind und Wellen in Richtung Fedderwardersiel. Kurz gesagt, wir und unsere ORION haben die „Seefestigkeitsprüfung“ unbeschadet überstanden!! Nach zwei schönen Tagen mit unseren Freunden Sabine und Manfred in Fedderwardersiel sind wir dann gemeinsam durchs Watt und über die Weser nach Elsfleth gefahren. Das Wetter hatte sich inzwischen auch wieder beruhigt, und es war noch eine schöne Fahrt nach Elsfleth.

Im Winterlager gingen die Arbeiten am Schiff weiter, und im Sommer waren wir wieder mehr oder weniger mit ORION unterwegs.

Allerdings ohne aufregende Erlebnisse. Leider sind meine Logbücher nicht mehr vorhanden, und somit bekomme ich so kleinere Begebenheiten nicht mehr zusammen. Allerdings ein größeres Erlebnis werde ich wohl nie vergessen.

Wir hatten Urlaub und wir wollten mit unserer ORION nach Büsum fahren. Alles kein Problem, war ich doch mit meiner kleinen ORION schon des Öfteren in Büsum.

Der Yachthafen und auch die Stadt Büsum hatte uns immer sehr gut gefallen, und wir waren auch nicht nur im Urlaub dort. Nein, auch wenn mal ein „längeres Wochenende“ anstand, waren wir in Büsum zu finden. Die Hinfahrt fand gewöhnlich in zwei Etappen statt, und zwar spät abends von Elsfleth nach Bremerhaven, das waren so ca. zwei Stunden Fahrzeit. Und am nächsten Tag mit ablaufendem Wasser raus zur Nordsee, und dann mit auflaufendem Wasser nach Büsum, das waren dann so ca. 12 Stunden Fahrzeit.

Die Rückfahrt erfolgte dann mit ablaufendem Wasser in Richtung Nordsee, und dann mit dem auflaufendem Wasser durch bis Elsfleth, und das war in ca. 12 Stunden zu schaffen.

So lief die Fahrt nach Büsum und zurück gewöhnlich ab. Nur bei dieser Fahrt war alles total anders, und ich weiß bis heute noch nicht warum?!?!

Wir sind ganz normal abends von Elsfleth nach Bremerhaven gefahren und haben an der Geeste angelegt. Am nächsten Morgen machten wir in Bremerhaven die Leinen los und fuhren mit ablaufendem Wasser die Weser abwärts, und dann in Richtung „Wurster Watt“.

Irgendwie hatte ich mich wohl mit der Tide verkalkuliert. Im „Wurster Watt“ sind wir aufgelaufen und nix ging mehr. Macht nichts, wir hatten ja Urlaub. Unsere ORION lag dann für so einige Stunden im Watt. Ich habe den Anker ausgebracht, damit wir bei auflaufendem Wasser nicht vertreiben. Alles wunderbar, das Wasser kam, und es wurde dunkel. Als wir frei waren wollte ich den Anker hochholen. War leider nix, d.h. die Kette konnte ich einholen, doch der Anker blieb unten. War irgendeine Verbindung gebrochen. Was nun?? Ohne Anker nach Büsum?? Geht überhaupt nicht. Einen Reserveanker hatte ich damals noch nicht an Bord. Also zurück nach Bremerhaven. Aber im Dunkeln durchs Watt? Kein angenehmer Gedanke. In der Nähe konnte ich eine unbeleuchtete Fahrwassertonne ausmachen. Wir sind dann zu dieser Tonne, die wir nur im Scheinwerferlicht sehen konnten, gefahren, und haben versucht eine Leine um diese Tonne zu legen. Leicht gesagt, aber bei dieser starken Strömung nicht so einfach. Meine „Steuerfrau“ Rita musste die Tonne ständig im Scheinwerferlicht halten, und ich musste versuchen eine Leine um die Tonne zu bekommen. Aber das war ein riesiges Problem. Wenn ich an der Tonne das Getriebe auf „Null“ stellte, und rauslief um die Leine um die Tonne zu werfen, war das Schiff schon wieder an der Tonne vorbei getrieben. Nach so einigen vergeblichen Versuchen habe ich mich dazu entschlossen, das Schiff mit der Breitseite vor die Tonne treiben zu lassen und dann die Leine zu werfen. Das hat dann funktioniert! Als es dann hell wurde, haben wir die Leine eingeholt und sind zurück nach Bremerhaven gefahren.

Das war allerdings erst der kleinste Teil dieser haarsträubenden Geschichte. Vom Hafenmeister des „Weser