Reisen mit Orion und Wotan - Horst Friese - E-Book

Reisen mit Orion und Wotan E-Book

Horst Friese

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Beschreibung

In diesem Buch schildert der Autor die positiven und auch die negativen Erlebnisse, die einem Selbstbau-Bootsfahrer auf Langfahrten überraschen können. Die Hauptsache ist, Ruhe zu bewahren, und dann festzustellen, dass alles nur halb so schlimm ist. So mancher Bootsfahrer hat sicherlich auch schon ähnliches erlebt.

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Inhaltsverzeichnis

Abenteuer Polen 2001

VIVA ESPANA 2002

Unsere Reise zum Mittelmeer

FRIESE`S Traum

DIE REISE

In Spanien angekommen

Horst Friese

Abenteuer Polen 2001

Abenteuer POLEN 2001

Tja, eigentlich kam mir die Idee, das Unterwasserschiff meines Motorbootes >ORION< Sandstrahlen zu lassen, schon vor ein paar Jahren. Der Farbaufbau musste erneuert werden, und der Spachtel, völlig überflüssig und großzügig aufgetragen, sollte abgestrahlt werden. Aber zwischen Idee und Ausführung lag eine gewaltige Diskrepanz. Theorie und Praxis!

Jedoch im Frühjahr 2001 war die Idee soweit gereift und das Unterwasserschiff so schlecht, das es kein "Wenn" und "Aber" mehr gab. Waren lediglich noch ein paar Fragen zu klären: "Wo?, Wie?, Wann?, Wer? und Wie teuer?".

Das "WO" war schon so eine Sache. Hier bei uns viel zu umständlich und zu teuer. Also das Nächstliegende war unser Nachbarland Holland, aber da habe ich die unterschiedlichsten Preise pro Quadratmeter erfahren. Dann kam mir die glorreiche Idee es mal in unserem anderen Nachbarland, POLEN, zu versuchen.

Aus dieser Idee und einer Unterhaltung mit meinem Kollegen Lothar, der sich in Polen und auch auf einigen Bootswerften unglaublich gut auskannte, kam dann der Entschluss, nach Polen zu fahren, und an Ort und Stelle Bootswerften abzufragen und Preise einzuholen. Gesagt, getan, mein Kollege Lothar und ich machten ein paar Tage Urlaub und fuhren nach Polen. Mit der Hilfe eines polnischen Freundes von Lothar gelang es, nach etlichen Telefongesprächen, Kontakt mit einer Bootswerft, die in Frage kommen konnte, herzustellen und einen Besprechungstermin zu bekommen. Bei der Besprechung wurde ein Quadratmeterpreis und ein ca.-Termin vereinbart.

Das "WO" war ja nun geklärt. Jetzt das "WANN": das war relativ einfach, Urlaub angemeldet und eingetragen. Sollte alles in 3 Wochen erledigt sein, mit An- und Abreise. Ich habe aber vorsichtshalber 4 Wochen eintragen lassen. War also auch klar!

Die Punkte "WER" und "WIE TEUER" waren ja so nebenbei auch schon im Groben geklärt.

Nun blieb also nur noch der Wesentlichste aller Punkte:

"WIE?".

Dazu muß ich noch vorweg einige Fakten aufzählen: Das Boot, meine >ORION<, ist 11,00m lang, 3,30m breit, Tiefgang 1,00m und hat eine Durchfahrtshöhe von 3,50m bei einem Gewicht von 12 Tonnen, plus einer Tonne Diesel, hat 2 Fahrstände, einer im Salon und einer auf der Flybridge. Im Maschinenraum, der vom Achterdeck aus zu begehen ist wirken 2 80PS-starke Dieselmaschinen ( wenn beide laufen ) und bringen das Boot auf eine Reisegeschwindigkeit von ca. 8 Knoten.

Eine entsprechende Reiseroute von Elsfleth an der Weser nach Stettin in Polen festzulegen war auch kein Problem. Unter Berücksichtigung von Tiefgang, Durchfahrtshöhe und zu durchfahrenden Schleusen war das alles machbar.

Nun ist es sicherlich, wenn auch nicht immer einfach, möglich so ein Boot alleine zu fahren, ist aber wirklich nicht mein "Ding". Also ergab sich die Frage wie komme ich mit dem Boot nach Polen? Ich war zu der Zeit "Solo". Aber wie des Öfteren im Leben, so spielte auch hier wieder mal der "Zufall" die große Rolle.

Kurz vor meiner großen Abklärerei wegen Sandstrahlen und so, bekam ich eine neue Kollegin, die, wie sich schon bald herausstellte, auch Boot fuhr und sogar auch ein Boot hat. Wir unterhielten uns so ab und zu, auch über die Bootfahrerei und über meine Pläne mit dem Sandstrahlen.

Als ich so alles auf "die Reihe" hatte und Ute, so hieß die nette Kollegin, so erzählte das ich eigentlich "nur" jemanden finden müßte, der mit mir und meinem Boot nach Polen fährt, sah sie mich an und fragte wo das Problem eigendlich sei? Sie führe mit, ganz einfach, wenn ich einverstanden wäre. Ich muß wohl ganz schön doof ausgeschaut haben und habe "ja" gesagt. Am nächsten Tag habe ich erst mal nachgefragt ob das ihr Ernst war. "Natürlich, was denn sonst" war die Antwort. Ich war richtig aus dem Häuschen.

Das "Abenteuer Polen" konnte in Angriff genommen werden!

Nun, so einfach war das alles auch wieder nicht. Formalitäten mußten erledigt und der Hund, ARON sollte natürlich mit, geimpft werden. Das Schiff wurde ausgerüstet und total durchgecheckt. Die Reiseroute wurde noch mal durchgespielt und festgelegt:

Von Elsfleth sollte es losgehen, die Weser hoch bis Minden. Dann weiter durch den Mittellandkanal bis zur Elbe. Die Elbe ein Stück Elbe abwärts und in den Elbe-Havel-Kanal. Weiter durch den Wendsee, Plauer- See, Quenz-See, Breitling-See in die Brandenburger Niederhavel. Weiter in den Silokanal, dann in die Havel. Weiter sollte es dann in den Oder-Havel-Kanal gehen und von dort aus in die Oder-Havel-Wasserstrasse. Die weiterfahrt sollte dann über die Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstrasse gehen, dann weiter durch die Westoder, Klützer-Querfahrt, Gr.Reglitz zum K1. Dammschen See, wo unser Ziel lag.

Wie wir zurückfahren wollten ließen wir noch offen. Würde am Wetter und an sonstigen Umständen liegen. Ob wir über die Ostsee, den Nord-Ostsee-Kanal, Nordsee und Weser, oder wieder über Flüsse und Kanäle die Rücktour machen wollten ließen wir noch offen, sollte in Polen entschieden werden.

Per Fax wurde der Ankunftstermin zur Werft in Polen durchgegeben. Wir hatten also 9 Tage Zeit um zum Ziel zu gelangen, dürfte also kein Problem sein.

Am Freitagabend, den 15.06.01 sind wir, d.h. Ute, Aron und ich, unter Mitnahme der letzten Ausrüstungsgegenstände, an Bord gegangen. Am Samstagmorgen, den 16.06.01 ging dann die Reise los, und somit nahm das "Abenteuer Polen" seinen Lauf. Nach Passieren der Schleuse Elsfleth um 07:30 Uhr drehten wir das Boot in Richtung Bremen. Das erste Ziel war der Yachthafen in Dreye am Wieltsee, den wir nach Durchfahren der Schleuse Hemelingen erreichten. Dort waren wir mit Freunden verabredet.

Am Sonntag, den 17.06. ging es dann richtig los, wir fuhren weiter in Richtung Minden. Zunächst durchfuhren wir die Schleuse Langwedel, danach kam die Schleuse Dörverden. Da am Sonntag die Schleusenzeiten nicht durchgehend waren fuhren wir bis zur Schleuse Drakenburg und machten vor der Schleuse am Sportboot-Anleger fest. Alles lief optimal und Ute gewöhnte sich so langsam aber sicher auf der >ORION< ein, Aron auch.

Nach der Übernachtung vor der Schleuse Drakenburg fuhren wir am 18.06. weiter in Richtung Mittellandkanal. Das Wetter war etwas gemischt, aber nicht schlecht. Alles lief ruhig und wir kamen gut voran. Da wir in Polen einen festen Termin hatten konnten wir uns auch nirgendwo lange aufhalten, im Gegenteil, wir mußten uns ganz schön ranhalten, denn wer wußte schon was noch alles auf uns zukommen sollte.

Das Erste, was dann auch prompt kam, waren nicht Probleme mit den Schleusen, bei denen alles wunderbar geklappt hat, sondern die Stb-Maschine: hinter der Schleuse Landesbergen, die wir gerade passiert hatten, war die erste Reparatur fällig: Ölleitung der Stb-Maschine am Ölfilter undicht, Ölverlust! Leitung neu abgedichtet und Öl aufgefüllt, fertig, konnte weitergehen. Nachdem wir die Schleusen Schlüsselburg und Petershagen hinter uns gelassen hatten, kamen wir zur Schachtschleuse in Minden. In dieser Schleuse wurden wir auf die Höhe des Mittellandkanals gehoben, auf dem wir dann noch bis Seelze fuhren. In Seelze erneuerte ich noch den Simmerring der Bb-Seewasserpumpe.

Nach einer ruhigen Nacht im Seelzer Yachthafen ging es dann am 19.06. weiter in Richtung Polen. Nach der Schleuse Anderten und der Schleuse Sülfeld kamen wir nach Wolfsburg, wo wieder eine Übernachtung fällig war. Weiter ging es dann am 20.06. über die Schleusen Rothensee zur Elbe. Von der Elbe fuhren wir in den Elbe-Havel-Kanal, durchfuhren die Schleuse Negrip, weiter bis vor die Schleuse Zerben, machten fest, und Ruhe war.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter, durch die Schleuse Zerben bis nach Genthin, wo wir zum Einkaufen kurz festmachten. Nach dem Einkauf fuhren wir weiter, durch die Schleuse Wusterwitz bis zur ESSO-Station in Brandenburg und bunkerten 500 Liter Diesel. Danach gings weiter, durch die Schleuse Brandenburg in den Havelkanal, dann durch die Schleuse Schönwalde bis nach Nieder-Neuendorf, wo wir unsere >ORION< festmachten.

Am Freitag, den 22.06. um 10:00 Uhr gings weiter. Um 13:00 Uhr tauchte das nächste Problem auf: Kühlprobleme bei der Bb-Maschine mit Folge einer durchgbrannten Zylinderkopfdichtung. Da wir kurz vor unserem Ziel waren, beschloß ich mit einer Maschine weiterzufahren. Die Bb-Maschine würde ich dann in der Bootswerft in Polen reparieren.

Wir fuhren durch das imposante Schiffshebewerk Niederfinow und weiter bis Oderberg. Nach der Übernachtung im Yachthafen Oderberg fuhren wir am 23.06. so gegen 10:00 Uhr weiter, über die Schleuse Hohensaaten zur Zollstation Mescherin. Nach der problemlosen Erledigung der Zollformalitäten mußten wir noch eine Eisenbahnbrücke mit einer Durchfahrtshöhe von 3.30m überwinden, und das bei einer Durchfahrtshöhe unserer >ORION< von 3.50m. War so also nix. Die Brücke hatte aber eine klappbare Durchfahrt, aber wann die aufmachte stand in den Sternen, nicht aber in unseren Unterlagen. Also warten! Ein Schubverband, der auch durch wollte gab uns Hoffnung auf eine Weiterfahrt. Nach fast 2 Stunden Wartezeit hat das dann auch geklappt, d.h. die Brücke klappte hoch und der Schubverband und auch wir konnten weiterfahren.

Nach ca. einer weiteren Stunde waren wir dann am Zielort in Dabie/ Stettin. Mittlerweile war es auch schon 22:00 Uhr. Gemäß Karte und sonstigen Unterlagen standen 3 Yachthäfen zur Verfügung. Vielleicht konnten wir auch direkt bei der Bootswerft, die ja auch da irgendwo sein mußte, anlegen. Nun, ich hatte die Werft ja nur von Land aus einmal gesehen, aber vom Wasser aus? Sieht ja alles ganz anders aus, und dunkel war es ja inzwischen auch. Wir fuhren also langsam weiter an 2 recht gut belegten Yachthäfen vorbei, durchquerten eine größere Bucht und fuhren auf ein recht wild aussehendes Gelände zu. Ob man`s nun glaubt oder nicht, genau das war dann auch "unsere" Bootswerft. Aber anlegen im dunkeln sah nicht so toll aus, also zurück zum ersten Yachthafen. Platz gesucht, angelegt, und Hafenmeister gesucht und auch gefunden. Verständigung mit einigen wenigen Worten, aber mit Händen und Füßen, ging ganz gut, mußten aber den Liegeplatz noch wechseln, war aber auch nicht weiter aufregend. Soweit waren wir also recht gut gekommen und wir begossen unsere Ankunft in aller Ruhe mit ein paar Charly`s, hatten wir uns auch nach 440 Sm in 8 Tagen Fahrt, 20 Schleusen und ca. 800 Litern Diesel verdient.

Bisher also ein voller Erfolg!

Am Montag, den 25.06.01 hatten wir unseren Termin bei der Bootswerft, dessen Besitzer übrigens ein deutscher ist, aus Flensburg, wir hatten also auch den ganzen Sonntag Zeit zum Relaxen.

Die frage nach Dusche und WC an den Hafenmeister wurde mit: "kein Problem, Dusche da, aber nur kalt, warm nix gehen" beantwortet. Die Damentoilette war geschlossen wegen einer eventuellen Reparatur ( war eine Woche später noch genau so ) und die Herrentoilette war recht marode, so wie auch die Dusche. Wie sich später herausstellte waren die Dusch- und WC-Situationen in den anderen Yachthäfen am Ort auch nicht besser.

Am Montag Vormittag rief ich dann bei der Bootswerft an, und erfuhr dann das der Chef nicht da sei, wir sollten mittags noch mal anrufen. Da wir auch dann keine befriedigende Antwort bekamen, machten wir die Leinen los und sind zur Werft gefahren. Die Situation bei Tageslicht besser beurteilend, machten wir an einer Spundwand fest und begannen den Werftgehilfen zu nerven. Wir hätten schließlich einen Termin und nicht unendlich viel Zeit. Es hieß der Chef sei krank, aber seine Frau käme gleich und außerdem sei die Luftfeuchtigkeit zu hoch. Es hatte zwar schon tagelang nicht mehr geregnet und die Sonne hat wie verrückt geschienen, aber was soll`s, kein Problem.

Wir wurden dann angewiesen beim Yachthafen gegenüber fest zu machen, wir wären auch schon angemeldet. Also wieder losgemacht und rüber zum Yachthafen. Zum Yachthafen gehörte auch ein Hotel in dem auch die Anmeldung für den Yachthafen war. Duschen und WC waren im Hotel ( Dusche in irgend einem freien Hotelzimmer ). Die Hotelduschen waren auch relativ sauber.

Wir nutzten die Zeit zum Spazierengehen, Einkaufen und Karten Spielen. Am Dienstag sind wir dann wieder zur Werft, aber zu Fuß, waren ja nur ein paar hundert Meter, um die Leute zu Nerven. Der Chef war da und hat uns die Terminverzögerung damit erklärt, das die Sandstrahlfirma durch vorherige Regenfälle ihre Termine nicht halten konnte und somit alles etwas verzögerte. Nun ja, glauben oder nicht glauben, ändern konnten wir ja doch nichts. Aber für Mittwoch Mittag hätte er den Autokran bestellt, und dann sollt >ORION< an Land. Mal sehen. Noch war Zeitmäßig alles "drin". Also gingen wir mehr oder weniger beruhigt wieder an Bord und ließen es uns gut gehen, und harrten der Dinge die da kommen sollten, oder auch nicht.

Am Mittwoch gegen Mittag klingelte mein Handy. Der Chef der Werft war dran und sagte wir sollten schon mal rüberkommen, der Autokran käme gleich. Nun gings ja wohl tatsächlich los. Also Leinen los und ab zur Werft, und dort wieder an der Spundwand festgemacht. Die weiteren Dinge ließen mal wieder auf sich warten, aber am Nachmittag kam dann der bestellte Autokran. Einige Vorbereitungen, sowie Seile und Lagerbock, waren bereits getroffen worden und unsere >ORION< gelangte recht abenteuerlich an Land. Ich weiß zwar nicht so genau wie, aber es hat funktioniert. Wir konnten an Bord bleiben, brauchten somit kein Hotelzimmer, außerdem konnten wir alles Weitere bestens beobachten. Vorbereitende Arbeiten wie Abkleben, Abhängen mit Planen u.s.w. wurden durchgeführt, und dann war Feierabend. sah alles recht abenteuerlich und seltsam aus, aber mal abwarten.

Eine lange Leiter wurde an`s Schiff gestellt, und für unsere Stromversorgung wurde ein Landanschlußkabel gelegt. Soweit, so gut, wir machten es uns gemütlich.

Das ganze Gelände gehörte der größten Werft in Stettin und war nur teilweise von der kleinen Bootswerft gepachtet. Das Gelände, mit riesengroßer Halle wurde Tag und Nacht bewacht, nachts zusätzlich von 2 Schäferhunden. Uns und unserem Schiff konnte also nichts passieren, nur Aron hatte sich am ersten Abend gleich mit den beiden Wachhunden in die Haare und natürlich den Kürzeren gezogen. Der Wachmann konnte seine Hunde aber noch rechtzeitig zurückpfeifen. Aron hatte eine Bißwunde am Hals und einen Schock davongetragen. Nach Verständigung mit dem Wachmann klappte das aber in den nächsten Tagen ganz gut.

In der Werfthalle waren auch saubere Duschen und Waschräume, die wir auch benutzen konnten.

Am Donnerstag gegen Mittag rückte dann die Sandstrahlfirma an. Alles recht seltsam und eigenartig. Aber na ja, wir waren eben in Polen, da ist wohl einiges anders als bei uns. Der Sandstrahler stellte sich vor, konnte einige Worte Deutsch, baute seine Geräte auf, schmiß sich in seinen "Schutzanzug", stülpte den Helm mit angeschlossenem Luftschlauch über den Kopf, gab seinem Helfer Anweisungen, nahm das Strahlrohr in die Hände und es ging los. Viel Staub, viel Sand, aber der Erfolg war deutlich sichtbar. Als er ein Stück gestrahlt hatte, frug er mich ob das so gut sei, es war gut, sehr gut sogar. Wir haben den Mann bewundert, ich glaube der hatte Accord, oder das war seine eigene Firma, weiß ich nicht. Im Gegensatz zu allen anderen hat er wie verrückt gearbeitet, ohne Pause, ohne Stop, aber gut. Es hat Spaß gemacht dem Mann zuzuschauen.

Ärger gab`s nur am Anfang, weil das Schiff nicht gut genug abgeplant war, so daß die Boote im danebenliegenden Yachthafen voller Staub und Sand waren. Wurde dann aber sofort behoben.

Das Unterwasserschiff war innerhalb einiger Stunden sauber abgestrahlt, und am selben Tag wurde vom Sandstrahler noch der erste Epoxy-Anstrich aufgebracht. Dann war Ruhe für diesen Tag und das Unterwasserschiff sah richtig gut aus. Im Schiff sah alles gar nicht mehr so gut aus; überall Staub und Sand. Der Staub vom Sandstrahlen war durch jede Ritze eingedrungen. Alles fühlte sich staubig und stumpf an. Aber es half nichts, putzen war angesagt. Das Deck und die Flybridge waren auch voll Sand und Staub. Aber wer keine Arbeit hat, macht sich welche, oder läßt sich welche machen. Na ja, innen konnten wir sauber machen, von außen haben wir erst einmal abgefegt. Geschlafen haben wir aber trotzdem gut an Bord.

Am Freitag wurde der zweite Epoxy-Amstrich aufgebracht, und wir sind nach Dabie in die Stadt gefahren zum Einkaufen und Eisessen.

Der dritte Anstrich, ein Silberprimocon-Anstrich wurde auch noch aufgetragen.