Abnehmen mit der Mind-Body-Methode - Amanda Sonntag - E-Book

Abnehmen mit der Mind-Body-Methode E-Book

Amanda Sonntag

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Dein Kopfkino steuert den Diäterfolg Schluss mit dem Frust, wenn wieder mal eine Diät nicht fruchtet. Schluss mit Heißhungerattacken. Körper, Geist und Seele sind ein Ganzes – dies zu erkennen, ist entscheidend, um sein Wunschgewicht zu erreichen und zu halten. Werfe Dein Kopfkino an, denn hier laufen die besten Filme. Die Mind-Body-Methode verbindet Stressforschung und Entspannungstechniken. Positives Denken und einfache mentale und körperliche Übungen machen es leicht, entspannt zu sein, ruhig und kraftvoll den Alltag zu bewältigen und zur Wunschfigur zu gelangen. Hier ist die Filmrolle Deines Diäterfolgs! 100% frei von Diät-Rezepten, dafür voll mit nachhaltigen Tipps.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 157

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Abnehmen mit der Mind-Body-Methode

Mentalübungen, mit denen Du Deine Diät durchhältst

Amanda Sonntag

1. Auflage 2020

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie oft hast du dich gefragt: Warum nehme ich nicht ab, obwohl ich doch gar nicht so viel esse? Wie viele Diätbücher hast du schon gelesen und dich die ersten Wochen daran gehalten? In wie viele Sportstudios bist du eingetreten und warst die erste Zeit voll motiviert? Wie oft ist es dir passiert, dass sich trotz all deiner Bemühungen die Zahl auf deiner Waage kaum verändert hat und du deswegen ein schlechtes Gewissen hattest? Und wie oft kam es vor, dass deine Freundinnen und Freunde dich beiseitenahmen und mit sorgenvoller Miene meinten, dass es so nicht mehr weitergehen könne und du doch endlich etwas tun müssest und dass sie es nur gut mit dir meinten? Dann gaben sie tolle Tipps, mit welcher genialen Essensvorschrift es Freundin X oder Freund Y geschafft habe, endlich abzunehmen. Und dass du das doch auch ganz einfach schaffen könntest, wenn du nur das Folgende tätest (kein Zucker, abends nur Eiweiß usw.). Einige sagten sogar, zum Abnehmen bräuchtest du nur ein wenig mehr Willenskraft.

Ja, der diskriminierende Diet-Talk hat Einzug in unseren Alltag gehalten. Dabei sind die Wege abzunehmen individuell sehr verschieden – schon Frauen und Männer nehmen unterschiedlich ab. Bei Männern geht es leichter, da sie mehr Muskelmasse besitzen.

Jetzt aber die gute Nachricht: Essgewohnheiten zu ändern, bringt nachhaltigere Ergebnisse als jede Diät und insbesondere Radikaldiäten. Die meisten von uns wissen, wie man sich gesund ernährt (das Internet ist voll davon), aber du schaffst es einfach nicht, den Veränderungswunsch in die Tat umzusetzen? Die Debatten um richtiges Essen sind aufgeheizt, ob Low Fat, Paleo-Diät, vegane Ernährungsweise oder Intervallfasten  ▶ [1]. Und die einzelnen Diätrichtungen werden in der Diskussion dargestellt, als seien sie Glaubensrichtungen, denen man einfach nur beitreten muss, damit der Körper dann alles Weitere von selbst erledigt. Aber die Wissenschaft sagt etwas anderes: Über die letzten Jahrzehnte wurde in einer Reihe von Studien nachgewiesen, dass Radikaldiäten dauerhaft kaum etwas bringen und zum Jo-Jo-Effekt führen.

Aber darum soll es hier nicht gehen, denn ich will keine neue Diät vorstellen, sondern einen neuen Weg beschreiben, der deinen Abnehmprozess effektiv begleitet. Dabei geht es nicht um das Weglassen einzelner Lebensmittel, wie das viele Diäten empfehlen, sondern ich zeige dir, wie du dich selbst liebevoll in den herausfordernden Gefühls- und Denkprozessen vor und während des Abnehmprozesses begleiten kannst.

Wie hilft die Mind-Body-Methode?

Genau an diesem Punkt setzt die Mind-Body-Methode an, die auf eine ganzheitliche, nachhaltige Beziehung zwischen Geist, Verstand (Mind) und Körper (Body) abzielt. Beim Mind-Body-Ansatz wird die geistig-seelische Entwicklung (Mind), zum Beispiel in Form verschiedener Meditationen, genauso gestärkt wie der Körper (Body) mit speziellen Bewegungsübungen, die ich vorstelle. Diese Meditationsformen sind schon sehr lange als gesundheitsfördernd bekannt. Sie geben dir Kraft, die für den Abnehmprozess so wichtig ist, und ermöglichen eine neue Körperwahrnehmung. Mit »Mind« sind hier nicht nur der Verstand, sondern besonders auch unbewusste Prozesse gemeint. Die Verbindung von Körper und Seele gelingt zum Beispiel beim achtsamen Yoga. Dabei geht es nicht um Kunststücke auf der Matte, sondern darum, die Herausforderungen des Lebens zu meistern.

Die ursprüngliche Idee der Mind-Body-Medizin kommt aus den USA und wird heute u.a. am Immanuel Krankenhaus in Berlin praktiziert (Adresse im ▶ Serviceteil). Das Besondere daran ist, dass Körper, Geist und Seele als zusammenhängend und eng miteinander verwoben wahrgenommen werden. Die Mind-Body-Medizin zählt zur Naturheilkunde und basiert auf den Ergebnissen der Stressforschung. Sie setzt Entspannungsmethoden wie die Progressive Muskelentspannung ebenso ein wie asiatische Bewegungstherapien, zum Beispiel Yoga.

Gedanken tragen einen wesentlichen Teil dazu bei, wie du deinen Körper wahrnimmst – deswegen ist die Mind-Body-Methode, die Körper, Herz und Kopf verbindet, so hilfreich. Wenn du dich mit dieser Idee beschäftigst, schaffst du es wieder, ein Gleichgewicht zwischen deinem Körper und dem Geist herzustellen. Und du lernst dabei, dich von dem Teufelchen in deinem Kopf zu lösen, das dir einredet, dass das Essen der einzige Weg sei, dich besser zu fühlen und mit deinen Gefühlen klarzukommen. Du entwickelst dabei eine andere Art Gefühlsmanagement: Du wirst lernen, Gefühle überhaupt erst einmal wahrnehmen (zum Beispiel Stress, Langeweile, Frust) und dann besser mit ihnen umzugehen.

Ein zentraler Ansatz dabei ist die Stressregulation, denn Stress macht krank und dick. Stress kann aber auch durch den ewigen Druck/Wunsch abzunehmen und die Scham, es nicht zu schaffen, entstehen. Wenn dein Umgang mit negativen Gefühlen bisher vielleicht Frustessen ausgelöst hat oder du zur Beruhigung gegessen hast, dann bietet sich mit der Mind-Body-Methode eine gute Möglichkeit, diese Spannungen zu lösen. Die Übungen der Methode setzen genau an diesem Stress und deinen daraus resultierenden bisherigen Bewältigungsmöglichkeiten an. Denn sie zeigen dir, wie du mit Meditation, Selbstbewusstseinsübungen und wirklich leichten Bewegungsübungen an deinen Gefühlen für dich, an deinen Einstellungen zu dir selbst etwas verändern kannst, ohne deswegen erneut in Stress zu kommen. (Diese Methoden erkläre ich im ▶ Step 2 und du kannst dir das zu dir Passende aussuchen.)

Und wenn du doch mal schwach wirst? Am Ende des Buches stelle ich alltagstaugliche Übungen und Notfalltools vor, die du als Erste Hilfe ausprobieren kannst. Die zahlreichen Praxisübungen sind ganz einfach durchführbar. So kannst du step by step ohne Stress abnehmen.

Außerdem erfährst du mehr über mögliche Abnehmhindernisse und wie du diese überwindest:

Durch welche Gefühle wird das Überessen ohne Hunger ausgelöst und wie kannst du mit ihnen umgehen. Dieses Auseinandersetzen mit Gefühlen funktioniert, denn Gefühle sind stärker als Gedanken.

Durch welche Alternativen zum Essen kannst du dich belohnen und dich dabei langfristig gut fühlen?

Warum ist es so schwer, zu denken und zu fühlen, bevor du handelst?

Wie kannst du mit deinen unangenehmen Gefühlen umgehen, ohne dabei auf Essen zurückzugreifen? Und wie hilft dir die Mind-Body-Methode dabei?

Und last but not least: Wie lernst du, dich endlich voll und ganz so zu lieben, wie du bist, und dich rundum wohl in deiner Haut zu fühlen?

Wie benutzt du dieses Buch?

In diesem Buch nehme ich dich mit auf eine Reise zu dir selbst. Egal welche Methode zum Abnehmen du anwendest: Dieser Ratgeber wird dir nicht nur dabei helfen, mögliche Krisen auf deinem Weg zur Wunschfigur zu überstehen, sondern vielmehr den wunderbaren Menschen kennenzulernen, der in dir steckt. Damit du deinen Weg mit diesem Programm leicht findest, habe ich das Buch folgendermaßen aufgebaut:

Step 1

Hier nehmen wir die Gründe und möglichen Hindernisse im Zusammenhang mit dem Abnehmen unter die Lupe. Dabei geht es auch um deine Gefühle. Dieses Buch soll dir Unterstützung bei deiner Eigenwahrnehmung geben und dir helfen zu verstehen,

warum deine Ess-Gewohnheiten so sind, wie sie sind, und wie du sie verändern kannst,

wie du ohne Schamgefühl essen kannst,

wie Selbstliebe und Selbstannahme den Prozess unterstützen und wie du Selbstliebe erlernen kannst, denn das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Wohlfühlgewicht.

Forschungen haben gezeigt, dass mehr als die Hälfte der Deutschen mit ihrem Körper unzufrieden ist. So hat zum Beispiel das Institut myMarktforschung.de in einer repräsentativen Umfrage 1058 Deutsche zwischen 18 und 70 Jahren online zur Zufriedenheit mit ihrem Aussehen befragt und genau das herausgefunden. Das Thema »Bodyshaming«, d.h. ein Unwohlsein bis hin zum Schamgefühl wegen des Körpergewichts, wird immer öfter thematisiert. Es wird deutlich, dass es beim Abnehmen nicht nur um den Körper an sich gehen kann, sondern vor allem darum, was und wie wir über uns selbst denken und fühlen. Der Selbstwert sollte eigentlich nicht vom Körpergewicht abhängen, ist aber heutzutage bei vielen Menschen daran gekoppelt. Viele glauben, dass man nur glücklich und liebenswert sein kann, wenn der eigene Körper schlank ist.

Step 2

Die vielen praktischen Möglichkeiten der Gefühlsregulationen zeige ich dir dann im Step 2. Hier kannst du dir Tools aussuchen, die aus der Mind-Body-Medizin entlehnt wurden, zum Beispiel Stressreduktion und Achtsamkeitsübungen. Ein weiteres Angebot ist das Gefühlsmanagement im Hinblick auf die Abnahme, das mit deinem »inneren Kind« arbeitet.

Der wichtigste Schritt auf deinem Weg zum Wohlfühlgewicht ist das letzte Kapitel im Step 2, nämlich die Stärkung deines Selbstwerts. Denn Überessen hängt oft mit einem zu geringen Selbstwertgefühl zusammen. Ein gesunder Selbstwert ist also ein wichtiger Bestandteil auf deiner Reise zum Wunschgewicht: Er hilft dir entscheidend dabei, dich nicht zu überessen und deinen Körper besser anzunehmen. Außerdem zeige ich dir viele praktische Möglichkeiten, mit deinen Gefühlen umzugehen und sie zu kontrollieren.

Ein achtsamer Umgang mit dir selbst hilft dir zu entscheiden, welche Methoden aus dem Mind-Body-Portfolio für dich geeignet sind. Deshalb hier eine Übersicht über die Methoden:

Die Mind-Body-Methoden im Überblick:

Mind-Methoden

Body-Methoden

▶ Gefühlsmanagement/ ▶ Arbeit mit dem inneren Kind, dem ▶ inneren Team

Übungen zu ▶ Morgen- und ▶ Abendroutine

▶ Glaubenssätze (Suggestion)

▶ Selbstliebe

▶ Progressive Muskelentspannung

Meditationsformen:

▶ Gehmeditation

▶ Minis

▶ Atemmeditation

▶ Metta-Meditation

▶ Bodyscan

▶ Autogenes Training

▶ Achtsame Yogaformen:

Yin Yoga

Luna Yoga

Benefit® Yoga

Yoga Nidra

▶ Achtsamkeitsübungen

▶ Feldenkrais

▶ Qigong, Tai-Chi

Step 3

Hier wird es dann ganz praktisch, denn ich erkläre alle Mind-Body-Übungen, die dich dabei unterstützen, deine Erfolge beim Abnehmen zu halten. Schwerpunkte sind dabei Entspannungsformen und achtsame Bewegung sowie achtsame Atmung, mit der du jederzeit für dich selbst sorgen kannst. Alle Übungen erfolgen dabei ganz ohne Druck und wecken durch die Erfolge, die du mit ihnen nach und nach erzielst, eine noch größere Motivation, dich zu verändern. Zwischendurch findest du Praxistipps für jeden Tag und viele Situationen.

Die Werkzeuge, die ich dir hier an die Hand gebe, sind der Anfang für deinen Weg. Sie wollen Tag für Tag aufs Neue angewendet werden, um dich bestmöglich in deiner Selbstregulation zu unterstützen.

Viel Freude und Erfolg auf dem Weg, den wir nun gemeinsam beschreiten.

Love yourself! Deine Amanda

Was dieses Buch nicht bietet:

Eine neue Diät oder Rezepte, denn die kennen wir alle. Das Buch ersetzt auch nicht den ggf. notwendigen Gang zum Arzt oder Psychotherapeuten bei einer krankhaften Esssucht, die mit Depression und massiv gestörten Selbstwertgefühl einhergehen kann. Dies gilt insbesondere für Opfer von Gewalt und Missbrauch.

Anlaufstellen bei krankhaften Essstörungen findest du im ▶ Serviceteil.

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wie hilft die Mind-Body-Methode?

Wie benutzt du dieses Buch?

Step 1

Step 2

Step 3

Step 1: Hunger oder Kummer?

Wann esse ich zu viel?

Essen und Gefühle

Aus welchen Bedürfnissen heraus esse ich zu viel?

Weitere Gründe für das Überessen

Warum möchte ich abnehmen?

Ich will ja abnehmen, aber ...

Warum überesse ich mich?

Stress und Gefühle

Gefühle sind stärker als Gedanken

Körpersprache beeinflusst die Gefühle

Erkunde deine Gefühle

Weitere Gründe für Übergewicht

Schritte zur Gefühlswahrnehmung

1. Was hilft gegen Überessen?

2. Wage einen Blick hinter die Esslust

3. Wäge Vor- und Nachteile ab

4. Was hilft ganz praktisch?

Was mache ich unbewusst?

Abnehmen mit dem inneren Kind

Dein inneres Team

Wie unterscheide ich echten Hunger von Gefühlshunger?

Step 2: Endlich abnehmen!

Mit Mind-Body-Übungen aus dem Teufelskreis

Was tun, wenn der Heißhunger kommt?

Planen

Umsetzen

Überprüfen

Verbessern

Die Lösung: die Mind-Body-Methode

Stressmanagement

Was hilft gegen das Frustessen?

Wie bekomme ich Gewohnheiten in den Griff?

Rosinen-Übung

Atme den Druck weg

Weg mit dem alten Essverhalten!

Yoga

Weitere Möglichkeiten

Selbstliebe heißt der Schlüssel

Stark durch Selbstliebe

Positive Glaubenssätze

Ab heute mag ich mich

Radikales Umdenken: Abnehmen ohne Stress

Step 3: Nie mehr Jo-Jo-Effekt!

Wie kann ich mein Wohlfühlgewicht halten?

Wie halte ich das neue Essverhalten langfristig durch?

Entspannung für die Seele

Meditationsformen zum Ausprobieren

Gehmeditation

Minis

Atemmeditation

Metta-Meditation

Bodyscan

Autogenes Training

Achtsamkeitsübungen

Intuitives Essen

Entspannung für den Körper

Progressive Muskelentspannung (PME)

Feldenkrais

Beispielübung A

Beispielübung B

Qigong

Qigong im Gehen

Aufwärmübung

Achtsame Yogaformen

Yin Yoga: Sitzende Vorbeuge

Yin Yoga: Drehsitz

Yin Yoga: Sphinx

Luna Yoga: Rückenlage

Luna Yoga: Beckenschaukel

Luna Yoga: Rückenmassage

Luna Yoga: Kleiner Sonnengruß

Morgenroutine: frisch in den Tag

Entspannte Abendroutine

Achtsames Slow-Yoga für zu Hause

Slow Yoga im Stehen

Slow Yoga im Sitzen

Kombinierte Mental- und Bodyübung

Mehr Glücksquellen gegen emotionalen Hunger

Das Mind-Body-Glücks-Tagebuch

Nicht aufgeben! Vom Umgang mit Rückschlägen

Selbstgespräche und Selbstwahrnehmung

Der Notfallkoffer

Atemübung gegen Überessen

Drei Top-Tipps bei emotionalem Hunger

1. Schenke dir Zeit für sich selbst

2. Bleibe im inneren Dialog mit dir

3. Achtsame Körperübungen

Was sonst noch wichtig ist

Setze dir realistische Ziele

Suche dir Hilfe

Service

Literaturverweise

Autorenvorstellung

Sachverzeichnis

Impressum

Step 1: Hunger oder Kummer?

Warum isst du eigentlich so viel? Oft liegt es gar nicht am Hunger! Gemeinsam finden wir heraus, was dich am Abnehmen hindert.

Wann esse ich zu viel?

Warte nicht mit allem, bis du schlank bist, denn du kannst schon jetzt ein erfülltes Leben führen! Überlege lieber, wann und warum du zu viel isst.

Warum essen wir, obwohl wir gerade keinen Hunger haben? Die Gründe dafür herauszufinden, ist ein spannender Prozess. Es geht in diesem Kapitel darum zu lernen, wie du Spannungen abbauen kannst, und auch darum, die Ursachen für unangenehme Gefühle zu ergründen.

Die Zeit des permanenten Überflusses an Nahrung, in der wir in den Industrieländern leben, erfordert einen anderen Umgang mit dem Essverhalten als in früheren Zeiten. Früher war nährstoffreiche Nahrung oft knapp und der menschliche Körper deshalb darauf ausgerichtet, alle Speicher möglichst zu füllen. Im Gegensatz zu damals geht es für uns heute darum zu wissen, was unser Körper wirklich braucht.

Essen wirkt auf das Belohnungssystem unseres Gehirns. Viele Betroffene essen auch einfach aus Langeweile oder aus Frust, denn auch hier wird das Belohnungssystem durch das Essen aktiviert. Andere überessen sich, weil sie ihre tiefliegenden Bedürfnisse nicht erkennen, die Beziehungen zu anderen Menschen betreffen können. Oder sie essen aus einem Mangel an Selbstwert und Selbstliebe heraus.

Wann esse ich?

Auslöser für das Überessen aus emotionalen Gründen gibt es viele, zum Beispiel:

Wenn ich Langeweile habe – esse ich.

Wenn ich mich freue, glücklich bin – esse ich.

Wenn ich Stress habe – esse ich.

Wenn ich Sorgen habe – esse ich.

Wenn ich wütend bin – esse ich.

Wenn andere essen – will ich auch essen …

Essen und Gefühle

In einer Zeit, die von Arbeitsstress, Schönheitsidealen, Perfektionismus und Selbstoptimierung geprägt ist, gibt es einen ständigen Kampf um Emotionen, Essen und Gewicht. Nicht ohne Grund kommen dir bestimmt manchmal Gedanken wie »Ich kriege doch sonst in meinem Leben so viel hin, warum schaffe ich es mit dem Abnehmen nicht?«. Selbstkontrolle ist eine begrenzte Ressource – und wenn wir diese Ressource in unserem Alltag aufbrauchen und unsere Beherrschung nachlässt, sucht sich der Körper neue Kraftquellen. Deswegen kann Abnehmen nur gelingen, wenn der innere Kampf zwischen Gefühlen und Gedanken in Bezug auf Stress und Essen bewältigt wird und beide ihren Frieden miteinander schließen.

Essen kann in einen rauschartigen, wohligen Zustand versetzen; deshalb kann es schwerfallen, darauf zu verzichten. Diese Art von Essen stellt kein Problem dar, solange man sie nur selten zelebriert. Doch wenn sie zu einem Bewältigungsmechanismus wird, der irgendwann fast selbständig abläuft und den du immer weniger unter Kontrolle hast, wird es schwierig und kann in ein fast zwanghaftes Verhalten münden. Ein solches Essverhalten wird in der Regel entwickelt, um nicht mit unangenehmen, schwierigen Gefühlen, zum Beispiel Angst, Traurigkeit, Scham oder Ärger, in Berührung zu kommen und sich nicht mit ihnen auseinandersetzen zu müssen. Wenn dir dabei die Kontrolle über die Mengen verloren geht und du dich dafür hasst und schämst, hat dich das Essen mehr im Griff als du das Essen. Du isst immer öfter und immer mehr und schämst dich. Und deswegen musst du wieder essen. Der Teufelskreis beginnt.

Aus welchen Bedürfnissen heraus esse ich zu viel?

In vielen Abnehm-Ratgebern wird dieser allererste Schritt und wichtigste Prozess übersprungen. Es geht viel öfter darum, einfach nur weniger zu essen, als darum, sich die Gründe bewusst zu machen, aus denen wir zu viel essen. Deshalb lass uns erst einmal überlegen, welche bewussten und unbewussten Motive bei dir vorliegen, zu oft und/oder zu viel zu essen. Wenn wir die Ursachen nicht beachten, haben wir kaum Chancen zum Abnehmen, denn diese unbewussten Motive können jegliche Bestrebungen abzunehmen torpedieren.

Unter einem starken Essbedürfnis liegen oft unerfüllte Bedürfnisse (zum Beispiel nach Nähe oder mehr Distanz) oder negative Gedanken über sich selbst (zum Beispiel: Ich bin nicht liebenswert). Oft resultieren diese schmerzlichen Gedanken aus der Kindheit oder Phasen des Lebens, in denen du dich wenig wertvoll gefühlt hast. Innere Selbstanklagen wie auch mangelnder Selbstwert können im übertragenen Sinn hungrige Selbstanteile auslösen, die gefüttert werden wollen. Früher hast du das vielleicht mit Essen gemacht – nun kannst du das auch mit den Mind-Body-Methoden füllen.

Das dauernde Überessen kann das Leben und die Gemütsverfassung sehr beeinträchtigen. Interessant ist deshalb zu erforschen, was hinter deinem Essimpuls liegt, was passiert, bevor du essen willst? Überlege einmal, was der Grund für deinen plötzlichen Drang zu essen ist.

Kannst du deine Gefühle (zum Beispiel Wut, Traurigkeit) nicht zulassen? Deshalb fühle immer in dich hinein, bevor du isst: Welche Gefühle liegen unter dem emotionalen Hunger? Hast du körperlichen Hunger oder emotionalen Hunger? Wie du diese beiden unterscheiden kannst, erkläre ich noch ganz ▶ genau. Erst wenn du das verstanden hast, ist das Stoppen des sogenannten Phantomhungers möglich. Aber denk dran: Egal, ob du die Gefühle übergehen willst oder nicht, sie sind und bleiben da, auch wenn sie mit Essen begraben werden sollen.

Fehlt dir das Selbstbewusstsein und glaubst du, dass du dich nur mit Essen selbst belohnen musst oder kannst?

Bestimmen Leere oder Langeweile dein Leben? Wenn die Liebe im Leben fehlt, trifft das Sprichwort »Liebe geht durch den Magen« zu, denn dann kann Essen zum Liebesersatz werden. Statt eines runden Gefühls des Sich-geliebt-Fühlens entsteht ein runder und manchmal auch weniger gesunder Körper.

Ist deine Lebenssituation in Beruf, Partnerschaft, Familie oder Freundeskreis schon eine Weile nicht so ist, wie du es dir wünschst? Vermutlich soll dann Essen diese Lücke unbewusst füllen.

Kann es sein, dass deine Bewältigungsstrategien, die in der Kindheit günstig waren und die du als schön erlebt hast (wie Süßigkeiten als Belohnung oder Trost), in deinem jetzigen Leben ungünstig oder selbstschädigend wirken? Was wäre heute eine wirkliche Belohnung, die nicht aus Essen besteht? Was tut dir gut? Was gefällt dir heute?

Es lohnt sich, in den vielen kleinen Situationen des Tages in dein Innerstes zu hören und mit dir selbst Zwiesprache zu halten. Folgende Fragen helfen dir dabei:

Welche Bedeutung hat Essen in meinem Leben?

Bin ich glücklich damit, wie ich meine Zeit verbringe?

Was würde ich gerne verändern, wenn ich einen (auch noch so verrückten) Wunsch frei hätte?

Kann ich bereits jetzt davon einen Teil verwirklichen und heute einen ersten Mini-Schritt machen?