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Ayurvedischer Lifestyle mal ganz praktisch und unkompliziert. Hier erfahren Sie, wie Sie auf einfachsten und effektivsten Wege absolute Gesundheit, jugendliche Dynamik und mehr Energie gewinnen und erhalten. Dr. med. Kalpana Bandecar, Ärztin und Ayurvedaspezialistin mit eigener Praxis in Deutschland, zeigt in Ihrem Buch, wie Sie sogar bei hoher beruflicher Belastung im Alltag optimal für Ihre Gesundheit sorgen - mit heißen Tipps und einfachen Lösungen für die Arbeit und auf Reisen, Informationen über die Wirkung von Nahrungsmitteln, internationalen Rezepten für heilende Gerichte, energetisierenden Übungen für Körper und Geist sowie Techniken für mentaler Stärke - individuell abgestimmt auf Ihre persönliche Gesundheitsituation.
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Seitenzahl: 229
Veröffentlichungsjahr: 2015
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By BoD – Books on Demand, Norderstedt
absolutely hot and healthy
einleitung
chapter one: fire starters
die zündenden funken
chapter two: from food to energy
von der nahrung zur energie
chapter three: „hot sixteens“
16 heiße lifestyle-tipps
chapter four: selfcheck
selbsttest und to-do´s bei störungen
listen für nahrungsmittel und heilgerichte
chapter five: food stars
die besten nahrungsmittel inhaltsstoffe und wirkung
chapter six: hot dishes
grundlagen des kochens
vorrats- und einkaufsliste
rezepte für heilgerichte
essen am arbeitsplatz und auf reisen
chapter seven: hot moves
energetisierende übungen
chapter eight: hot mind
techniken für mentale stärke
ausführliches inhaltsverzeichnis
und index
die autorin
biographie
good books and adresses
literaturempfehlungen und adressen
intro: absolutely hot and healthy
chapter one:
fire starters - die zündenden funken
on fire
kraft der nahrung - food power
verdauungskraft - digestion power
genetische faktoren - genetic factors
chapter two:
from food to energy - von der nahrung zur energie
good guys – bad guys.
traurige geschichte: sad story.
chapter three:
„hot sixteens“ - 16 heiße lifestyle-tipps
lieber leicht
leichter verdaulich
würzen
zur richtigen zeit essen
kühlendes und wärmendes
kluge kombinationen
keine säuren
frisch essen
reines wasser trinken
lass es raus
gut schlafen
bewegen
tief atmen
liebe machen
runterkommen
sonnen
chapter four:
selfcheck- selbsttest
„hot“ - starke verdauung
to do - starke verdauung
„not that hot“- schwache verdauung
to do - schwache verdauung
„not hot at all“ - verschlackung
to do - verschlackung
„acidity“ - übersäuerung
to do - übersäuerung
„something´s missing“ - mangel an vitalstoffen
to do - mangel an vitalstoffen
vitalstoffe
chapter five:
food stars - die besten nahrungsmittel
kräuter und gewürze
früchte
trockenfrüchte
essig
süßmittel
nüsse und samen
pflanzenöle
tierische fette
gemüse
kohl
pilze
salat
getreide und alternativen
reis
linsen, erbsen und bohnen
milch
milchprodukte
tierische produkte
kakao, kaffee und tee
alkohol
chapter six:
hot dishes- heilgerichte
grundlagen des kochens
grundausstattung
vorrats- und einkaufsliste
frisches
ayurvedische klassiker
hot veggies
salate
smoothies
soßen und dips
frühstücksgerichte
frühstücksgetränke
desserts und snacks
verdauungstees - digesteas
während der arbeit - at work
auf reisen - while travelling
chapter seven:
hot moves -energetisierende übungen
warm up
tiefe atmung - deep breath
hot yoga
verdauungsübungen - fire work
sonnengruß - sun salutation
bewegung am arbeitsplatz - hot moves for work
chapter eight:
hot mind - techniken für mentale stärke
gedankenkontrolle - mind control
mental training
denk dich gesund - think hot and healthy
stark und selbstbewusst - get strong and confident
selbstverwirklichung - realize yourself
intuition und meditation
index food stars
index vitalstoffe
index hot dishes
Supergesund und voller Energie, attraktiv und immer ein Lächeln auf den Lippen – so schmeckt das Leben am besten: „that´s Hot.“
Heiß und dynamisch geht es auch in unserem Körper zu, wenn wir Energie gewinnen und in Kraft, Ausdauer und pure Lebensfreude umsetzen.
Sie haben es selbst in der Hand, „Hot“ oder „Not so Hot“ zu sein. Wie Sie mehr Energie bekommen und bis ins hohe Alter erhalten – das steht hier in diesem Buch.
Wie steht´s mit Ihnen? Springen Sie morgens ausgeschlafen aus dem Bett? Stürzen Sie sich gut gelaunt und voller Tatendrang in den Tag? Könnten Sie abends noch Bäume ausreißen, sich leidenschaftlich Ihren Interessen widmen oder tanzen gehen? Wenn ja – dann sind Sie „Hot“!
Kommen Sie jedoch ohne morgendlichen Kaffee nicht in Gang und vergessen Sie öfters mal wo das Auto geparkt ist? Fällt es Ihnen schwer sich zu bücken und fahren Sie lieber als zu laufen? Fallen Ihnen schon nachmittags bei der Arbeit oder spätestens bei den Abendnachrichten die Augen zu? Dann wird es Zeit etwas zu ändern.
Klar, Sie sind etwas älter als 22, haben einen anstrengenden Job und lange Arbeitszeiten – das heißt aber nicht, dass Sie sich mit weniger Energie abfinden müssen. Im Gegenteil! Sie können jederzeit das Ruder herumreißen und Ihr Leben wieder mit voller Kraft genießen.
Dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie das Maximum aus Ihrer Gesundheit herausholen und sich in kürzester Zeit wieder aufladen – durch gutes und leckeres Essen, das ohne großen Aufwand schnell zubereitet ist. Und mit praktischen, effektiven Übungen, die Körper und Geist energetisieren. So ganz nebenbei entwickeln Sie dabei auch noch eine gute Figur und ebenso gute Laune.
Das System, das ich Ihnen hier vorstelle, entstand im Gebiet des alten Indiens und ist mehrere tausende Jahre alt. Vor ca. 30 Jahren wiederentdeckt, ist es inzwischen wieder völlig „In“.
Es basiert auf dem Ayurveda, der ältesten Gesundheitslehre der Menschheit, die sich damit beschäftigt, was ein Mensch zum Leben braucht, was ihn krank und wieder gesund macht. Ziel ist es, ein langes, gesundes und erfülltes Leben zu führen.
Diese universelle Lehre ist sehr praktisch angelegt und im täglichen Leben einfach umsetzbar, unabhängig von Zeit, Kultur und Klima.
Welche Ernährungs- und Lebensweise „richtig“ ist, ist individuell verschieden und verändert sich kontinuierlich, manchmal sogar von einem Tag auf den anderen, je nachdem ob man einen anstrengenden Tag hinter sich hat oder gerade im Urlaub ist, die Sonne scheint oder ein Schneesturm wütet.
Der ayurvedische Lifestyle wird oft mit der indischen Kultur gleichgesetzt – was jedoch nicht zutrifft. Der Einfluss von Ayurveda ist in vielen alten Kulturen zu finden, da die Gelehrten der damaligem Zeit in regem Austausch miteinander standen und ihre Heilmittel und Rezepte über die Handelsrouten weltweit verbreiteten. So finden wir die Basics der ayurvedischen Medizin auch in der chinesischen, der tibetischen, arabischen und europäischen Naturheilkunde und in Ansätzen sogar in der westlichen Schulmedizin – wie beispielsweise in der Chirurgie.
Viele denken auch, dass die Ernährung im Ayurveda rein vegetarisch oder vegan ist. Dabei werden tierische Produkte nur dann weggelassen, wenn der Körper Schonkost zur Genesung braucht oder eine Ernährung mit Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten eine Krankheit verstärkt.
Das zentrale Thema im Ayurveda ist eine ganz „heiße“ Sache: das Gewinnen von Energie! Auf diesem Gebiet ist die uralte Lehre unserer modernen Wissenschaft weit voraus.
Ayurvedisch gesehen wirkt sich alles – aber wirklich ALLES – was wir tun oder lassen, wie und was wir essen und trinken, wie wir atmen und uns bewegen, wie und wie lange wir schlafen, ja sogar was wir denken und fühlen, auf die Energie in unserem Körper aus.
Was in den alten Schriften steht, hätte eigentlich etliche Nobelpreise verdient. Ein unschätzbarer Wissenspool, von dem wir auch heute noch profitieren können.
Hier in diesem Buch finden Sie die wichtigsten Informationen, wie Sie absolute Gesundheit und volle Energie erreichen.
Ein Selbsttest zeigt Ihnen, ob Sie „Hot“ oder „Not that Hot“ sind, und mit welcher Ernährung und Lebensweise Sie Ihre Gesundheit und Ihr Energielevel optimieren.
Sie erfahren, welche Wirkungen Nahrungsmittel und deren Inhaltsstoffe auf Ihren Körper haben. So können Sie leicht die optimalen Zutaten für Ihr Essen auswählen.
Sie lernen die klassischen ayurvedischen Heilgerichte und ihre Wirkungen kennen, die Teil jeder effektiven Ayurveda-Kur sind. Dazu stelle ich Ihnen köstliche mediterrane und orientalische Gerichte vor, die garantiert in jeden Gourmettempel dieser Welt einen Platz finden würden.
Die Rezepte sind „step by step“ dargestellt, so dass Sie sie leicht nachkochen können – selbst wenn Sie bisher Ihre Küche kaum von innen kennen. Alles ist schnell zubereitet, äußerst bekömmlich und lässt sich auch bei vollem Terminkalender in den Tagesablauf integrieren – und sogar zur Arbeit mitnehmen.
Eine Shopping-Liste und eine Übersicht über das richtige Küchen-Equipment helfen Ihnen bei der schnellen Umsetzung. Außerdem erfahren Sie, mit welchen Tricks Sie – auf ayurvedische Weise – Power ins Essen bringen und effektiv vitaminschonend kochen.
Wichtige Anmerkung der Autorin:
Dieses Buch ersetzt keinen Arzt, aber es hilft Ihnen dabei, Ihre Selbstheilungskräfte zu stärken und Ihren persönlichen „gesunden“ Lifestyle zu finden.
Ebenfalls zum Programm gehören stark energetisierende, körperliche Yoga-Übungen, die Sie auch im kleinsten Hotelzimmer ausführen können und die Ihnen schon in wenigen Minuten Kraft spenden.
Schließlich stelle ich Ihnen ein höchst effektives Mentaltraining vor, das auf alte yogische Techniken basiert und zielgerichtetes, positives Denken, Fühlen und Handeln fördert – mit dem Ziel innere Stärke aufzubauen und ein Leben nach Wunsch zu führen.
Wenn Sie nur die Hälfte davon umsetzen, gewinnen Sie in kürzester Zeit mehr Energie als Sie sich jetzt vorstellen können.
Den ayurvedischen Lifestyle lernte ich schon als Kind durch meine indischen Eltern kennen, die in den 60er Jahren nach Deutschland einwanderten und ihrer traditionellen Lebensweise bis heute treu und dadurch gesund geblieben sind.
So erfuhr ich recht früh, welche heilende Wirkung die Gewürze, Kräuter und Nahrungsmittel in unserer Küche haben und wie wichtig es ist, anfänglichen Beschwerden rechtzeitig entgegen zu wirken – beispielsweise bei einer Erkältung lieber einen heißen Tee als ein eiskaltes Mineralwasser zu trinken oder eine träge Verdauung mit scharfen Gewürzen und warmen Suppen auf die Sprünge zu helfen.
Und auch zu meiden, was Krankheit verursacht bzw. das zu fördern, was die Selbstheilungskräfte aktiviert – durch passende Ernährung und entsprechendes Verhalten.
Diesen einfachen Ansatz zum „Gesund bleiben“ vermisse ich in der Schulmedizin. In den 10 Jahren, in denen ich als Ärztin in der Inneren Medizin gearbeitet habe, war ich oft verwundert, warum der Ernährungs- und Lebensweise eines Patienten kaum Beachtung geschenkt wird.
Keine Frage: Die moderne Medizin ist mit ihrer Akutversorgung und Diagnostik nicht zu toppen und hat schon vielen Menschen das Leben gerettet. Doch viel zu häufig werden chronisch Kranke mit Medikamenten versorgt, die nur die Symptome, aber nicht die Ursachen behandeln – und die zudem oft Nebenwirkungen haben, die dann zu weiteren Erkrankungen führen.
Auf der Suche nach einem alternativen Medizinsystem bin ich dann zu meinen indischen Wurzeln zurückgekehrt, zum Ayurveda, das zu dieser Zeit in Deutschland gerade als neuer, moderner Wellness-Trend auf den Markt kam.
Bei einem Seminar über ayurvedische Medizin in der Europäischen Akademie für Ayurveda lernte ich den großartigen Dr. S. N. Gupta aus Indien kennen, eine Koriphäe auf dem Gebiet der Ayurveda-Medizin, der mich davon überzeugte, diese wundervolle Heilkunde auch hier im Westen zu praktizieren.
Erst in seiner Klinik in Indien (Gujarat/Nadiad) wurde mir klar, welche Dimensionen das Ayurveda für die Gesunderhaltung und Behandlung von Krankheiten bereithält.
Unglaublich wie man mit einigen, wenigen ausgesuchten Kräutern und Heilgerichten, Massagen und anderen körperorientierten Anwendungen schwere – im Westen oft als unheilbar geltende Krankheiten – erfolgreich behandeln und dabei die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren kann.
Zurück in Deutschland, in meiner eigenen Praxis, stellte ich fest, das ich meine Vorgehensweise bei meinen Patienten erst einmal an den modernen Alltag im Westen anpassen muss. Denn stundenlang in der Küche zu stehen oder Yoga zu machen, kommt hierzulande allein schon wegen den langen Arbeitszeiten nicht in Frage.
Schnelle und einfache Lösungen mussten her und so entwickelte ich „Minuten-Übungen“ für Körper und Geist sowie rasch zubereitete, gut verträgliche Speisen aus regionalen Lebensmitteln, die eine Mutter mit zwei Kindern im täglichen Leben ebenso gut umsetzen kann, wie ein Geschäftsmann, der ständig unterwegs ist.
Schon wenige Veränderungen in Ihrem Lifestyle bringen Ihre Energie auf ein höheres Level und verbessern Ihre Gesundheit. Sie erfahren eine Kraft, die Sie über sich selbst hinauswachsen lässt und entwickeln eine Leichtigkeit, mit der Sie spielend durchs Leben gehen.
Sie brauchen dazu kein medizinisches Studium, sondern nur ein wenig Interesse für Ihren Körper und seine Bedürfnisse. Je mehr Sie über ihn wissen und verstehen, umso selbstverständlicher leben Sie gesund. Und Sie erkennen viel leichter, welche Dinge Ihnen Energie geben oder rauben.
Was genau hält uns am Leben und in Bewegung? Was genau versorgt uns mit Energie?
Es ist das Feuer, das in unseren Zellen lodert. Kleine Kraftwerke in unseren Zellinneren, die unermüdlich Stoffe aus der Nahrung verbrennen und in Energie umwandeln – unsere Lebensenergie!
Dieses Zellfeuer reinigt und entgiftet, löst chemische Reaktionen aus, die die Zellen zum Wachstum und zur Regeneration anregen. Es aktiviert unsere Nerven und Muskeln, die uns bewegen, uns zum Denken und uns zum Lachen bringen. Und es hält uns warm.
Diese Flamme in Gang zu halten oder sie anzufachen, darum geht es hier: damit wir vital bleiben oder noch mehr Energie gewinnen. Wie stark unser Feuer ist, können wir ganz leicht selbst steuern: durch unsere Ernährung und durch unsere Lebensweise.
Dabei kommt es auf auf die „richtige“ Ernährungs- und Lebensweise an und die ist von Mensch zu Mensch verschieden.
Wenn wir aber nichts für unsere Gesundheit tun, wird unser Zellfeuer mit der Zeit schwächer, in erster Linie durch Dauerstress und minderwertiges Essen. Die Folgen sind tiefe Erschöpfung, schwere Depressionen oder Infekte. Zellen und Gewebe erfüllen ihre Aufgaben nicht mehr oder sterben sogar ab. Die Immunität lässt nach, was Türen und Tore für alle möglichen Krankheiten öffnet.
Dann ist Handeln angesagt – denn erlischt unsere Flamme, endet auch unser Leben. Burn-Out – Game Over! Zum Glück gibt es jede Menge Möglichkeiten unsere Zellen für ein langes gesundes Leben mit reichlich Energie ordentlich anzufeuern.
Damit das Feuer in unseren Zellen stetig brennt, brauchen wir eine gut funktionierende „Energiegewinnungsmaschinerie“ mit kräftigen Werkzeugen (die unser Körper stellt), erstklassigen Rohstoffen und ausgezeichnetem Brennmaterial.
Rohstoffe und Brennmaterial beziehen wir vorwiegend aus unserer Nahrung. Erste Wahl sind natürliche Lebensmittel, die – im Gegensatz zu den industriell gefertigten, künstlichen Substanzen – noch all die lebensnotwendigen Stoffe enthalten, die unser Körper nicht selbst produzieren kann. Sie sind sozusagen „essentiell“ für uns. Dazu gehören bestimmte Fett- und Aminosäuren, Zucker, Vitamine, Mineralien, Spurenelemente (Vitalstoffe), bioaktive Substanzen (z.B. ätherische Öle) und organische Ballaststoffe.
Pflanzliche Nahrung ist besonders wertvoll, da sie auf mineralhaltiger Erde wächst oder in der sonnigen, frischen Luft am Baum hängt. Nichts weckt unsere Lebensgeister so sehr wie sonnengereiftes, frisch geerntetes Obst, Gemüse und Kräuter.
Wahre Energiebomben sind Linsen, Getreide und Reis, Nüsse, Kerne und Samen, pflanzliche Öle, Milch und Milchprodukte, deren Energie in Eiweiß, Kohlehydraten und Fetten (Nährstoffen) gebunden ist.
Auch in Fleisch, Fisch und Eiern ist ordentlich Power enthalten, doch gegenüber der pflanzlichen Kost sind tierische Produkte für uns Menschen schwieriger zu verdauuen, so dass wir sie lieber weglassen sollten, wenn unser Zellfeuer nur auf schwacher Flamme brennt.
Um nun an all die guten Rohstoffe heranzukommen, braucht unser Körper eine besondere Art von Energie oder wie man im Ayurveda sagt „Verdauungskraft“. Durch sie werden unsere Nahrungsmittel wie Nussschalen aufgeknackt.
Das geschieht mit der Hilfe Bio-Werkzeugen, den Enzymen, und Verdauungssäften, die unser Essen in kleinste Moleküle spalten, so dass sie durch die Darmwand passen und ins Blut übergehen können.
Schritt für Schritt zerlegen (verdauen) sie unsere Nahrung, spalten lange Eiweißketten in einzelne Aminosäuren auf, zerlegen Fette zu Fettsäuren und Kohlehydrate in kleine Zuckermoleküle.
Die Enzyme trennen die Nährstoffe auch vom Wasser, befreien sie von unbrauchbaren Rückständen und legen Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und bioaktive Stoffe (Vitalstoffe) frei, die wiederum unsere Enzyme und Hormone aktivieren.
Unsere Verdauungskraft können wir also leicht dadurch anfeuern, indem wir Nahrung zu uns nehmen, die reich an Nährstoffen ist und zusätzlich auch noch viele Vitalstoffe enthält. Unsere Nahrung muss allerdings auch so beschaffen sein, dass unser Körper sie auch verwerten kann.
Die Formel ist ganz einfach: Je besser wir unser Essen verdauen, umso mehr Stoffe stehen unserem Körper zur Verfügung um daraus Baustoffe herzustellen und Energie zu gewinnen.
Am besten kommen wir mit Lebensmitteln und Zubereitungen klar, die unser Verdauungssystem kennt und problemlos verarbeiten kann.
Welche das sind, hängt von unserem persönlichen Repertoire an Enzymen und Verdauungssäften ab, die zum Teil wiederum von unserer genetischen Veranlagung gesteuert wird. Denn in unseren Genen sind die Ernährungsgewohnheiten unserer Vorfahren gespeichert.
Wer beispielsweise von Ackerbauern abstammt, verträgt Brot und Getreide weit besser, als ein Nachfahre von Nomaden, die sich vorwiegend von der Jagd und von gesammelten Beeren, Kräutern, Wurzeln, Nüssen und Samen ernährten.
Einen Schotten wird Alkohol weniger umhauen als einen Indianer oder Aborigine, der kaum Enzyme hat, das gefährliche „Feuerwasser“ abzubauen.
Einen Asiaten kann ein „Zuviel“ an Käse umbringen, während die Alpenpopulation schon seit vielen Generationen glücklich mit Milchprodukten lebt.
Asiaten, Araber und Südamerikaner essen nicht nur deshalb gerne scharf, weil sie es mögen, sondern müssen es auch. Ihr Verdauungsapparat hat sich über Jahrhunderte an stark gewürztes verdauungsförderndes Essen gewöhnt. Dort wo sie und ihre Vorfahren her stammen, wachsen scharfe Kräuter und Gewürze wie Blumen auf einer Schweizer Alm.
Es kann Jahrhunderte dauern, bis sich unser Verdauungssystem auf neue Nahrung umstellt. Logisch, dass wir das „Industrie-Food“ der Neuzeit nicht so gut vertragen.
Bis wir künstlichen Käse oder hochgezüchteten Weizen verdauen können, vergehen mit Sicherheit noch einige Generationen – wenn überhaupt! Kaninchen, die an Heu und Wasser gewöhnt sind, füttern wir ja auch nicht mit Pizza oder Pommes.
Bleiben wir besser bei den naturbelassenen Grundnahrungsmitteln, die schon unsere Urgroßväter und -mütter ernährten und gewöhnen uns langsam an Neues.
Dass den Menschen im Norden südländische Früchte, Gemüse und Öle, exotische Kräuter und Gewürze so gut bekommen, liegt daran, dass die Menschheit ursprünglich aus wärmeren Gefilden stammt und der Körper sich „verdauungsmäßig“ an die gute mediterrane oder orientalische Kost erinnert.
heißer tipp
Fragen Sie Ihre Eltern und Verwandten, wo Ihre Vorfahren lebten und wie sie sich ernährt haben. Machen Sie eine Reise zu Ihren Ahnen und erleben dort live, wie das Essen schmeckt und zubereitet wird und welche Wirkung es auf Sie hat.
Doch Gene hin, Gene her – auch das, was seit unserer Geburt in unseren Magen gelangt ist, hat erheblichen Einfluss auf unsere aktuelle Verdauungskraft.
Bei vielen Menschen ist die Verdauungskraft durch pausenloses Essen, Riesenportionen und durch schwere, fettige Kost der Kategorie „Fast Food“ so gut wie erschöpft.
Ist das der Fall, dann ist erst einmal Schonkost angesagt, sowie einige Änderungen im Lifestyle. Am besten verdauen wir, wenn wir bei unserer Ernährung ein paar Dinge beachten, die die Natur unseres Verdauungsapparates mit sich bringt.
Begleiten wir doch einmal ein Käsetoast, wie es die lange Kette an Verdauungsstationen in unserem Magen-Darm-Trakt durchläuft, bis es schließlich seine Schätze an Vital- und Nährstoffen an unseren Body preisgibt.
heißer tipp
Kauen, bis das Essen weich wird. Das Runterschlingen ist die größte Sünde, die wir beim Essen begehen können. Wer keine Zeit zum Kauen hat, stellt besser auf Flüssiges, Breiiges oder Püriertes vom „Typ Babynahrung“ um.
Los geht’s im Mund, wo reichlich Enzyme und Speichel auf die ersten Bissen warten. Bereits hier werden lange Kohlenhydratketten in kleine Zuckereinheiten aufgespalten. Allerdings nur dann, wenn wir unser Toast lange genug kauen. Erst dann sind die Bissen „speichelweich“ genug um problemlos in den Magen zu rutschen.
heißer tipp
Nie soviel essen, dass der Magen überladen ist. Eine altbewährte ayurvedische Regel besagt: ein Drittel Essen, ein Drittel Flüssigkeit und das restliche Drittel Luft, so dass sich die Magenmuskulatur ordentlich zusammenziehen kann, um unser Essen in den Dünndarm zu befördern.
Das macht pro Mahlzeit zwei Hände voll Festes oder doppelt soviel an flüssiger Nahrung. Weniger ist mehr – kleinere Portionen sind noch besser, damit der Magen sich nicht immer maximal ausdehnt. Sonst plagt uns das Hungergefühl auch noch, wenn unsere Mahlzeit mal nicht den gesamten Mageninhalt ausfüllt.
Im Magen angelangt, zerlegt ein Team von Spezialenzymen das Eiweiß unseres Käsetoasts in einzelne Aminosäuren. Die Magensäure desinfiziert das Ganze und sorgt für weitere Auflösung des Toastbreies.
Wenn alles gut funktioniert, kommen Käse und Toast etwa 2–3 Stunden später im Dünndarm an, wo sie weiter in ihre Bestandteile gespalten werden – bis die Fette und die übrigen Nähr- und Mineralstoffe klein genug sind um die Dünndarmwand zu passieren.
Auch hier sind wieder Enzyme am Werk, diesmal in einem basischen Cocktail von Verdauungssäften aus dem Dünndarm, der Galle und der Bauchspeicheldrüse plus der Säure aus dem Magen. Stimmt das Verhältnis von Säuren und Basen im Dünndarm – wunderbar! Ist das Ganze aber zu sauer, läuft bei den Enzymen nichts, absolut nichts! Enzyme brauchen nämlich einen Mindest-pH-Wert von 7 und darüber um gut zu funktionieren.
Unser Käsetoast ist mittlerweile vollständig in seine Bestandteile zerfallen. Die brauchbaren Komponenten wandern durch offene Kanäle in der Darmwand ins Blut oder in die Lymphe.
heißer tipp
Nicht zu viel Saures essen! Tomaten, Käse oder Essig gehören zwar zur Grundernährung, aber nur in kleinen Mengen. Lassen Sie sich auch nicht von Fertigprodukten und Limos, die eine Vielzahl von Säuerungsmitteln enthalten, „sauer“ machen.
Sind die Kanäle aber belegt (etwa noch durch Verdauungsprodukte der vorangegangenen Mahlzeit), dann wandern die guten Nähr- und Vitalstoffe direkt über den Dickdarm in Richtung Ausgang. Das ist fast immer der Fall, wenn gleich im Anschluß an eine Mahlzeit wieder gegessen wird.
Was durch die Dünndarmwand dringt, rauscht direkt ins Blut und in die Lymphe – und von dort in Zellen und Gewebe. Jetzt kann der Stoffwechsel im Körper beginnen. Mit der Betriebsamkeit einer Großbaustelle wird fix aus Fett- und Aminosäuren und Zucker neues Gewebe oder Zellmaterial gebastelt. Es werden Enzyme, Hormone und Botenstoffe produziert oder direkt zur Gewinnung von Energie verbrannt.
heißer tipp
Warten Sie mit Ihrer nächsten Mahlzeit mindestens 2–3 Stunden! Oder lassen Sie eine Mahlzeit aus, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Magen noch mit der Verdauung des vorigen Mahls beschäftigt ist.
Nach der Hauptmahlzeit für mindestens zwei Stunden keine körperliche Anstrengung unternehmen – vor allem nicht im Bauchbereich – damit die Verdauung ungestört ablaufen kann.
Wer körperlich hart arbeitet, reduziert am besten seine Essportionen und nimmt mehrmals täglich nur kleine Mahlzeiten ein (eine Handvoll).
Die Moleküle der Fett- und Aminosäuren wie auch des Zuckers werden bei der Verbrennung mithilfe verschiedener Enzyme in kleinste Einheiten gespalten (oxidiert). Eine ganz heiße Sache, denn dabei wird Wärme frei – Energie! – die unser Körper für Bewegung und weiteren Stoffwechsel verwenden kann.
Wie dynamisch die Energiegewinnung in unseren Zellen abläuft, hängt einerseits vom Angebot an Nährstoffen ab und andererseits von der Aktivität unserer Enzyme, die am Verbrennungsvorgang beteiligt sind.
Aktiviert werden unsere Enzyme durch Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und bioaktiven Stoffen, die zum größten Teil aus unserer Nahrung stammen. Auch Hormone sind bei der Aktivierung von Enzymen im Spiel. Sie werden aus Aminosäuren gebildet, die unser Körper entweder selbst produziert oder die wir ebenfalls aus unserer Nahrung gewinnen.
Jeder Mensch besitzt seine ganz eigene Dynamik was die Verdauung und den Stoffwechsel angeht und aus der ergibt sich auch seine persönliche „richtige“ Ernährungsweise.
Mit der ayurvedischen Küche sind wir in jedem Fall auf der sicheren Seite. Das gute, leicht verdauliche vital- und nährstoffreiche Essen sorgt für reichlich Brenn- und Baustoffe und heizt unseren Enzymen ordentlich ein. Und es füttert eine ganz besondere Sorte von Verdauungshelfern.
Im Ayurveda längst bekannt und nun von der modernen Wissenschaft bestätigt: Unsere Darmbewohner, die Bakterien, sind unsere Freunde und ein wichtiger Teil unseres Verdauungssystems. Auf ihre Art sorgen sie für heißen Stoffwechsel.
Über eine Billionen Bakterien (gut 2 Kilo) leben in unserem Dickdarm – darunter mehrere Bakterienstämme, die sich dort nach unseren bisherigen Ernährungsgewohnheiten und der unserer Vorfahren zusammengetan haben.
Sie ernähren sich vorwiegend von Ballaststoffen, also dem, was nach der Verdauung von Obst, Gemüse, Getreide, Kräutern, Nüssen, Samen und Kernen übrig bleibt.
Dafür revanchieren sie sich mit der Bildung von Verdauungsenzymen und lebenswichtigen Vitaminen (B-Vitamine, Vitamin K) und sogar Vorstufen von Hormonen. Sie produzieren auch Substanzen, die toxische Stoffwechselreste und Medikamente entgiften.
Sie bilden außerdem Stoffe, die unsere Immunzellen anregen sowie Fettsäuren für Gehirn- und Nerven, die uns satt und zufrieden machen, für klare Momente und gute Laune sorgen.
Es ist ganz einfach! Sind unsere tüchtigen Mitbewohner gut genährt, sichern wir uns eine perfekte Verdauung, einen starken Stoffwechsel, eine kompetente Immunabwehr und ein belastbares Nervengerüst.
heißer tipp
2 Esslöffel naturbelassener Joghurt täglich (für mindestens 2 Wochen) sorgen für Nachschub an guten Darmbakterien.
Begutachten Sie täglich Ihre „Produkte“ in der Toilette. Wenn sie eine mittelfeste Konsistenz, eine schöne braune Farbe und kaum Geruch aufweisen, ist alles gut. Riecht es öfters nach fauligen Eiern, dann kultivieren Sie gerade einige „bad bad boys“.
Eine Stuhlprobe beim Arzt gibt Ihnen Gewissheit darüber, wie es um Ihre Darmflora steht und ob es Sinn macht, bestimmte Bakterienstämme in Form von Probiotika (aus der Apotheke) einzunehmen.
Und so sieht die „richtige Ernährung“ für die „good guys“ zusammengefasst aus: Gemüse, Linsen, Kräuter, Obst und Nüsse, Kerne und Samen, Vollkornprodukte, wenig Milchprodukte und ausreichend Wasser. Paradiesische Verhältnisse, in denen sie prächtig gedeihen.
Von Fleisch und Fisch ernähren sich die Darmbakterien nur dann, wenn es kaum pflanzliche Kost gibt, wie bei den Eskimos oder Bewohnern in extremen Klimaregionen (Wüsten und Hochgebirgen).
Füttern wir unsere guten Bakterien aber überwiegend mit Süßigkeiten, Weizenmehl oder anderem glutenhaltigen Getreide, Fertiggerichten, zuviel Fleisch, Käse und Dingen, die wir nicht oder nur schlecht verdauen, dann verhungern oder ersticken sie.
Eine andere Sorte Bakterien quartiert sich in unserem Darm ein: echte „bad boys“, die uns mit ihren übelriechenden, giftigen und blähenden Stoffwechselprodukten erheblich schaden können. Sie reizen die Schleimhäute unseres Darms, die sich entzünden und durchlässig werden für alle möglichen Stoffe, die unser Körper nicht kennt und auf die er natürlich allergisch reagiert. Kein Wunder, dass wir schon nach mehreren Tagen minderwertiger Ernährung schlechte Laune bekommen oder Allergien entwickeln.
Die ungebetenen Gäste dringen sogar bis in den Dünndarm vor, wo sie Nähr- und Mineralstoffe wegfressen, die eigentlich für uns bestimmt sind, so dass sie uns dann fehlen.
Gleichzeitig verdrängen sie die „good guys“ und verhindern damit den Abbau giftiger Stoffe und den Aufbau lebenswichtiger Enzyme, Vitamine und Hormone im Darm.
Warum es so enorm wichtig ist, nur das zu essen, was wir auch verdauen können, möchte ich Ihnen wieder am Beispiel unseres Käsetoasts zeigen, das bei einem Mangel an tatkräftigen Enzymen ebenso schwer zu verdauen ist, wie ein Wackerstein.
heißer tipp
Bei verschlacktem Dünndarm treten deutlich weniger Vitalstoffe ins Blut, so dass es mit der Zeit zu Mangelerscheinungen von lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen kommt.
Bei Mangelsymptomen (Seite →) lassen Sie sich am besten von einem Arzt untersuchen, der Ihr Blut checkt und Ihnen dann effektive Nahrungsergänzungsmittel verschreibt, um den Mangel schnell auszugleichen.
Fehlen die Enzyme für eine vollständige Aufspaltung, werden Käse und Toast in Magen und Darm nur angedaut. Es entstehen klebrige Verbindungen, die in der Naturheilkunde „Schlacken“ und im Ayurveda „Ama“ genannt werden und aus miteinander verpapptem Eiweiß, Fetten und Kohlehydraten bestehen. Vitamine und Mineralien sind darin hilflos gefangen, ohne jemals für uns nützlich zu werden.
In der westlichen Medizin wird noch geforscht, woher die merkwürdigen Beläge und Gebilde kommen, die bei manchen Menschen an der Darmwand kleben oder sich im Inneren des Körpers anlagern.
Im Ayurveda weiß man längst, dass diese klebrigen Gebilde durch unverdautes Essen im Verdauungstrakt entstehen. Angedaute Pizzas, Käsefondues, Sahnetorten und Schokolade kleistern einerseits die Darmwände und Kanäle so zu, dass immer weniger Mineral- und Nährstoffe aufgenommen werden.
Auf der anderen Seite treten die teils mikroskopisch kleinen Schlackenteilchen durch die Darmwand und verteilen sich dann über Blut und Lymphe im gesamten Körper. Hier lagern sie sich bevorzugt an kleinen Gefäßen und Gelenken ab oder an verletztem und schlecht durchblutetem Gewebe – das heißt an unseren individuellen Schwachstellen.