Ach du Schreck! AD(H)S - Just Lauer - E-Book

Ach du Schreck! AD(H)S E-Book

Just Lauer

4,4

Beschreibung

Schreckgespenst AD(H)S - und wie aus einem schwer gestörten Kind einer der bekanntsten christlichen Bühnenkünstler werden konnte. Arno Backhaus erzählt hier seine persönliche Lebensgeschichte. Er ist dreimal sitzen geblieben, viermal von der Schule geflogen und hatte die ersten Stufen einer kriminellen Karriere erfolgreich genommen. Erst durch seinen Sohn hat er bemerkt, dass er selbst AD(H)S hat - in einer extrem hyperaktiven Form, die ihn immer auf der Suche nach neuen, stärkeren Reizen sein lässt. In großer Offenheit erzählt der Autor von seinen leidvollen Erfahrungen im Elternhaus, seinen frühen Nöten in Beziehungen und der daraus resultierenden Einsamkeit, in die ihn sein gestörtes Sozialverhalten geführt hat. Dabei ist Arnos "Autobiografie" keine Selbstdarstellung, sondern will den Menschen Mut machen, die an ihrem eigenen AD(H)S-Syndrom leiden - oder an dem ihrer Kinder, Ehepartner, Nachbarn, Arbeitskollegen ...

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Arno Backhaus Visnja Lauer / Dr. Just Lauer

Ach du Schreck! ADS

Vom Chaoskind zum Lebenskünstler

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

3.Auflage 2011

ISBN 9783865065667

© 2009 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers

Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers

Titelfotos: Colourbox; Arno Backhaus

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013

www.brendow-verlag.de

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Vorwort

Ein ganz normaler Tag

I AD(H)S: KEIN SCHRECKGESPENST

DR. JUST LAUER / ARNO BACKHAUS

Was sich hinter AD(H)S verbirgt

Ursachen

Auswirkungen auf das Leben Betroffener

Behandlungsmöglichkeiten

Persönliche Erfahrungswerte

Worterklärungen

1 EINE KINDHEIT MIT AD(H)S

ARNO BACKHAUS

Immer in Bewegung, ständig „auf Schuss“

Von der Schule geflogen, sitzen geblieben, geklaut

Familienalltag: Streit und Schläge

Eine kriminelle Karriere im Kleinen

2 DIE GROSSE WENDE

ARNO BACKHAUS

Entscheidung für ein Leben mit Jesus

Ehe mit Hanna

Neuanfang

»Arno & Andreas«

Vergebung

Gemeindegründung

3 EIN KIND MIT AD(H)S

ARNO BACKHAUS

Der Wunsch nach einem Kind (Hanna Backhaus)

Unser Sohn Fabian: Diagnose AD(H)S

Die Familien-Konferenz

Die Herausforderung annehmen (Hanna Backhaus)

4 LEBEN MIT AD(H)S

ARNO BACKHAUS

Die Erkenntnis: Ich habe AD(H)S

Interview mit Hanna und Arno

Die ihre Hoffnung auf den Herrn setzen, bekommen neue Kraft

Menschen mit AD(H)S in der Bibel

Die Stärken stärken, die Schwächen schwächen

Kann es sein, dass ich AD(H)S habe? (Dr. Just Lauer / Visnja Lauer)

II AD(H)S: DIE EIGENE »FUNKTIONSWEISE« VERSTEHEN

VISNJA LAUER

Aktivierung

Die exekutiven Funktionen

Die unbewusste Verarbeitung von Informationen

Was ist durch AD(H)S bedingtes, was erworbenes Verhalten?

Identität und Selbstwert

Familiensituation

AD(H)S – Kreativität oder Störung?

Das Leben geht weiter

Quellenverzeichnis

Literaturempfehlungen

Danksagungen

Vorwort

Dieses Buch soll weder eine Selbstdarstellung noch eine Abrechnung mit meiner Familie sein, sondern Menschen ermutigen, die an ihrem eigenen AD(H)S leiden oder an dem ihrer Kinder, Ehepartner, Nachbarn, Arbeitskollegen oder anderer Personen aus ihrem Umfeld.

Während ich über die ersten 15Jahre meines Lebens schrieb, wurde mir bewusst, dass so eigentlich eine kriminelle Karriere im Kleinen beginnt. Was wäre aus meinem Leben geworden, wenn ich nicht Menschen getroffen hätte, die mein Leben auf den Kopf gestellt haben?

Mit meinen Erfahrungen will ich Hoffnung wecken und anderen Mut machen. Aus einem chaotischen Leben und einer tragischen Geschichte kann etwas werden, wenn ein Mensch bedingungslos geliebt wird. Es lohnt sich, in Menschen zu investieren und sie zu lieben, wie sie sind! Aber wer liebt dich schon so, wie du »biest«?

Ich bin kein Theoretiker, sondern ein Autodidakt, ich fahre mit meinem Auto viel in Deutschland herum, halte Vorträge, gebe Konzerte und mache viele Er-fahr-ungen. Ich lebe, experimentiere, versage, lerne aus dem Versagen und lebe wieder, versage, lerne wieder daraus und lebe. In diesem Buch berichte ich über meine Erfahrungen im Umgang mit meinem AD(H)S und dem unseres Sohnes.

Ich könnte mir vorstellen, als Gott die Menschen schuf, fiel ihm auf, dass noch »das Salz in der Suppe« fehlte, und so ließ er sich AD(H)S einfallen. Was wäre die Welt ohne diese besondere, merkwürdige (des Merkens würdige), außergewöhnliche Spezies Mensch?

AD(H)Sler sind wirklich wie Diamanten! Man muss sie mit Fassung tragen.

Ein ganz normaler Tag

Ich beschließe, das Auto zu waschen. Als ich zur Tür gehe, sehe ich, dass die Post auf dem Tisch liegt. Na gut, bevor ich das Auto wasche, werde ich schauen, wer mir geschrieben hat. Ich lasse die Schlüssel auf dem Schreibtisch liegen, schmeiße die Post weg, die mich nicht interessiert, und stelle fest, dass der Mülleimer voll ist. Ich werde die Rechnungen und Kontoauszüge im Schreibtisch verstauen und den Mülleimer ausleeren. Aber wo die Schublade des Schreibtisches schon mal offen ist, könnte ich doch eigentlich gleich die Schecks ausstellen, um die Rechnungen zu bezahlen. Wo ist das Scheckheft? Auweia! Es ist nur noch ein Scheck drin. Mein Vorrat an Schecks ist in der zweiten Schublade des Schreibtisches. Ah, da auf dem Tisch ist ja das Glas mit Saft, den ich vorhin gerade trinken wollte. Ich werde die anderen Schecks suchen – aber zuerst muss ich das Glas wegstellen; es steht zu nah am Computer. Ach, dann kann ich ja den Saft auch gleich wieder in den Kühlschrank stellen, er ist schon ganz lauwarm. Ich gehe Richtung Küche und sehe, dass die Pflanzen Wasser brauchen. Ich stelle das Glas Saft auf das Tischchen neben der Küche und – juhuuuuuuuu!, da ist sie ja, die Brille, die ich schon den ganzen Morgen gesucht habe! Die sollte ich besser sofort verstauen. Dann fülle ich eine Kanne mit Wasser und nähere mich meinen durstigen Pflanzen. Ahhhhhh! Jemand hat die Fernbedienung in der Küche gelassen und ich habe mich halb tot gesucht, als ich fernsehen wollte. Am besten bringe ich sie gleich dahin zurück, wo sie hingehört. Ich gieße meine Pflanzen ein wenig – ein bisschen gieße ich auch den Boden, den werde ich aber bestimmt gleich sauber machen–, werfe die Fernbedienung auf die Couch und gehe auf die Haustür zu, die ganze Zeit mit dem Gedanken beschäftigt: Was war es doch gleich, das ich die ganze Zeit machen wollte?

Am Ende des Tages ist das Auto nach wie vor schmutzig, die Rechnungen sind unbezahlt, das Glas Saft steht auf dem Tischchen neben der Küche, meine Pflanzen haben nicht genug Wasser, um überleben zu können, im Scheckheft ist nach wie vor nur ein Scheck und ich kann beim besten Willen die Autoschlüssel nicht finden! Als mir klar wird, dass ich den ganzen Tag überhaupt nichts zu Ende gebracht habe, bin ich überrascht, denn eigentlich war ich die ganze Zeit beschäftigt. Ich muss feststellen, dass AD(H)S eine sehr ernste und schwerwiegende Störung ist. Am besten versuche ich mal, was über das Internet rauszufinden. Aber erst mal schauen, ob mir irgendjemand eine E-Mail geschickt hat…1

AD(H)S: kein Schreckgespenst

DR. JUST LAUER/​ARNO BACKHAUS

Was sich hinter AD(H)S verbirgt

Gleich zu Beginn, lieber Leser, möchte ich Sie etwas verwirren. Die Begriffe ADS (Aufmerksamkeitsdefizit-Störung) bzw. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung) sind mir persönlich unsympathisch, steht das »S« darin doch für »Störung« und weist damit unmittelbar auf Probleme, Defizite, Fehlfunktionen, kurz, auf eine Krankheit hin. Von einer solchen Vorstellung ausgehend werden die nicht selten genialen Fähigkeiten der Betroffenen, die sie zu besonders interessanten Menschen machen können, automatisch in den Hintergrund gedrängt. Die oft bewundernswerte Genialität von AD(H)Slern in bestimmten Teilbereichen des Lebens hat – genau wie die Verhaltensweisen, die an anderen Stellen Probleme bereiten und die Wurzel für die vielfältigsten Fehlentwicklungen sein können – ihre Ursache in speziellen Funktionsweisen des Gehirns. Arno Backhaus wird die besonderen Befähigungen dieser Menschen an späterer Stelle ausführlich beschreiben. Meine Ausführungen dagegen befassen sich beinahe ausschließlich mit den ungünstigen Aspekten und Auswirkungen dieser speziellen Art »zu ticken«. Sehen Sie mir das nach! Ich bin Mediziner und wir werden für gewöhnlich immer dann aufgesucht, wenn irgendetwas beim Menschen nicht so funktioniert, wie es sollte, und Beeinträchtigungen auftreten. Genau die sind es ja auch, die AD(H)S-Betroffenen das Leben schwer machen und uns dann von einer Störung sprechen lassen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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