ADAC Reiseführer Oberitalienische Seen - Franz-Marc Frei - E-Book

ADAC Reiseführer Oberitalienische Seen E-Book

Franz-Marc Frei

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Beschreibung

Es ist schwer, sich von Italiens Seenland nicht verzaubern zu lassen. Denn neben der malerischen Landschaft bietet die Region um den Lago Maggiore, Luganer See, Lago die Como und Lago d'Iseo für jeden Geschmack etwas: Da geht es mit der Schmalspurbahn durch das Bergland bei Locarno oder mit der Seilbahn auf den Monte Bré. Da begeistert Mailand mit seiner Architektur und exquisiten Shoppingadressen, Bergamo mit der schönsten Piazza Platz Italiens. Da entführen Klöster wie Certosa di Pavia in längst vergangene Zeiten. Bei einer Schifffahrt genießt man Traumblicke auf Prachtvillen am Seeufer, urige Lokale servieren regionale Köstlichkeiten. Und auch an die kleinen Gäste wird mit vielen Attraktionen gedacht. Detaillierte Informationen, praktische Tipps, übersichtliche Nutzung, handliches Format – das und noch viel mehr bietet der ADAC Reiseführer Oberitalienische Seen zu einem top Preis-Leistungs-Verhältnis: Clevere Elemente für noch bessere Orientierung und leichtere Urlaubsplanung: - Übersichts- und Detailkarten - ADAC Quickfinder, Ihr persönlicher Erlebnis-Wegweiser - Übersichtsseiten mit Hotels am Ende jedes Kapitels - Vorschläge für einen spannenden Tagesausflug nach Mailand Mit klaren Icons alles auf einen Blick erfassen: - 10 Top Tipps zu den touristischen Highlights - 25 ausgesuchte Empfehlungen für einen perfekten Urlaub - Erlebnisse für die ganze Familie - Informationen zum Parken und zu Verkehrsmitteln Informative ADAC Servicekästen zu den Themen: - Mobilität - Sparen - Regionale Besonderheiten Ganz einfach: Gut informiert, besser reisen.

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Seitenzahl: 223

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Impressum

aktualisierte Neuausgabe

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

ADAC Reiseführer Markenlizenz der ADAC Medien und Reise GmbH, München

Leserservice:

[email protected]

Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)

Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–16 Uhr

Autor: Franz Marc Frei

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Gernot Schnedlitz (verantw.), Larissa Köpp, Silke Tauscher, Nadia Terbrack

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona

Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München

Kartografie: Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München

eBook-Herstellung: Mendy Willerich, Martina Koralewska

ISBN 978-3-95689-637-8

1. Auflage 2019

GuU 89-637 05_2019_02

Bildnachweis

Fotos: AWL Images Ltd: Andrea Comi >; Doug Pearson > – Franz Marc Frei:>, >, >, >, >, > – Getty Images: Brandon Rosenblum >; Robert Harding World Imagery >, > – HUBER IMAGES: Marco Arduino >, >, >, >; Udo Bernhart > – imago: Italy Photo Press > – laif: Gregor Lengler >; Iris Kuerschner >; Max Galli > – mauritius images: AGF >; Prisma >; Peter Wey/Alamy Stock Photo >; MARKA/Alamy Stock Photo >; Classic Image/Alamy Stock Photo > – Schapowalow: Marco Arduino >, >, >, >; Franco Cogoli > – seasons.agency: GourmetPictureGuide >; Jalag/Körte, Christina > – Shutterstock.com: trabantos >; kavram >; StevanZZ >; Boris Stroujko >, >; resilva >; Noppasin Wongchum >; Viacheslav Lopatin >; Pecold >; leoks > – stock.adobe.com: janoka82 >; pierluigipalazzi >; EleSi >; LianeM >; dudlajzov >, >; pure-life-pictures >; demerzel21 >; Stocked House Studio >; Ekaterina >

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Produkten: Gabriella Hoffmann, [email protected]

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ADAC Top Tipps
ADAC Empfehlungen

Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.

Unterwegs gut beraten: Diese 25 ausgesuchten Empfehlungen machen Ihren Urlaub perfekt.

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ADAC Top Tipps

Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!

Übersichtskarte West | Übersichtskarte Ost

1 Isola Bella

| Insel |

Einst nur ein karger Felsbrocken, zieht der Touristenmagnet heute Besucher in Scharen an. Ein Abstecher auf die kleine Insel will gut geplant sein. Mit Glück kann man hier die Welt vergessen. >

2 Lago d‘Orta

| See |

Für die einen ein Geheimtipp, für Mailänder das »Stiefkind« im Vergleich zum großen Nachbarsee, dem Lago Maggiore. Am kleinen Ortasee ticken die Uhren langsamer als anderswo. >

3 Centovallibahn, Locarno

| Schmalspurbahn |

Mit diesem technischen Meisterwerk, das Herzen von Eisenbahnromantikern höher schlagen lässt, geht auch die Talfahrt bergauf. >

4 Monte Brè, Lugano

| Landschaft |

Auf den Hausberg Luganos kommt man zum Wandern oder um die grandiose Aussicht zu genießen. Hinauf geht es zu Fuß oder ganz bequem mit der Standseilbahn. >

5 Villa Carlotta, Tremezzo

| Museum und Park |

Die in der Villa untergebrachte Kunstsammlung und die sich im Park entfaltende Pflanzenpracht ziehen Besucher aus der ganzen Welt an. >

6 Varenna

| Ort |

Dem Charme des idyllischen Orts an der steil zum See abfallenden Westküste kann man sich nicht entziehen. Er ist bei Reisenden ebenso beliebt wie bei Tagesbesuchern aus Mailand. >

7 Duomo Santa Maria Nascente, Mailand

| Dom |

Der Mailänder Dom ist eine »künstlerische Kriegsgeschichte«, ein Ort der Andacht, des Staunens und eine himmlische Promenade mit Aussicht. >

8 Certosa di Pavia

| Kloster |

Seit 1866 ein Nationaldenkmal Italiens, wird die prachtvolle Klosteranlage, die einst für den Kartäuserorden errichtet wurde, heute von Zisterziensermönchen bewohnt. >

9 Città Alta, Bergamo

| Stadtviertel |

Die Piazza Vecchia gehört zu den schönsten Plätzen Italiens, die Bauwerke, die sie säumen, sind voller Geschichte und Geschichten: Die Oberstadt Bergamos lohnt den Weg den Hügel hinauf. >

0 Lago d’Iseo

| Landschaft |

Der kleine Bruder des Garda- und Comer Sees ist fast noch ein Geheimtipp unter den Reisenden – ein ideales Ziel zum Baden, Wandern und Genießen. >

ADAC Empfehlungen

Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.

Übersichtskarte West | Übersichtskarte Ost

Lago Maggiore – italienischer Teil
1 Wochenmarkt in Luino

| Markt | >

2 Santa Caterina del Sasso Ballaro

| Kloster | >

3 Villa Taranto, Verbania

| Botanischer Garten | >

4 Gelato d‘altri tempi, Intra

| Eisdiele | >

5 Strada Borromea

| Maultierpfad | >

Südliches Tessin und Luganer See
6 Monte Verità, Ascona

| Museum | >

7 Grotto Pozzasc, Valle Maggia

| Restaurant | >

8 Castello di Sasso Corbaro, Bellinzona

| Burg | >

9 31. Etappe des Trans Swiss Trail, Lugano

| Wanderung | >

0 Fondazione Monte San Giorgio, Mendrisio

| Fossilienmuseum | >

Lago di Como
A Bootsfahrt von Como nach Bellagio

| Schiffsausflug | >

B Greenway del Lago di Como

| Wanderweg | >

C Santa Maria del Tiglio, Gravedona

| Romanische Kirche | >

D Aquila d’Oro, Dosso del Liro

| Restaurant | >

E Cascate dell’ Aquafraggia bei Chiavenna

| Wasserfall | >

Mailand (Milano) und Umgebung
F Abendmahl von Leonardo da Vinci, Mailand

| Gemälde | >

G Terrazza Triennale, Mailand

| Restaurant | >

H Museo storico Alfa Romeo, Arese

| Museum | >

I Parco del Ticino

| Radtour | >

J Atellani Apartments, Mailand

| Hotel | >

Lago d’Iseo und Bergamo
K Piada Piadineria, Crema

| Restaurant | >

L Traghetto di Leonardo, Imbersago

| Fähre | >

M Accademia Carrara, Bergamo

| Museum | >

N Valcamonica

| Prähistorische Felsritzungen | >

O Lago di Endine

| Landschaft | >

© Noppasin Wongchum

Ein Tag in Mailand

Vormittag

Erst einmal frühstücken. Außerhalb des Hotels isst man in Italien meist nur ein Cornetto, eine Art Croissant, das man ohne bzw. mit Marmeladen-, Schokoladen- oder Cremefüllung bestellen kann. Eine gute Adresse ist die Pasticceria Marchesi 1824 (>). Dazu gibt es Tee oder Kaffee in großer Auswahl. Danach wird’s im wahrsten Sinne des Wortes himmlisch. Mit dem Aufzug geht es zum Dach des Mailänder Doms 261. Man hat das Gefühl, in einem filigranen Bauwerk zu stehen, in dem der Himmel, durch eine Galerie von Säulen getragen, die Decke ist. In den Museen der Stadt wartet Kunst oder Design aus allen Epochen. Besonders lohnenswert ist der Besuch der Pinacoteca di Brera 269.

© Shutterstock.com: Viacheslav Lopatin

Nachmittag

Das »Abendmahl« 26B zieht man dem Mittagessen vor. Um das weltberühmte Wandgemälde von Leonardo da Vinci vor schädlicher Feuchtigkeit zu schützen, ist die Besichtigungszeit auf 15 Min. begrenzt. Karten müssen vorab reserviert werden. Im bistRo Aimo e Nadia (>) wird ein günstiger Businesslunch angeboten, ideal, um für den Einkaufsbummel im Brera-Viertel etwas Geld zu sparen. Vom Trubel der Stadt erholen kann man sich in der Dachterrassenbar des Triennale Design Museums (>), das sich für einen Kaffee oder frühen Aperitif anbietet. Von dort hat man einen schönen Blick über den Parco Sempione und die Stadt. Auf dem Weg dorthin imponiert das Castello Sforzesco 260 mit seinen Dimensionen. Sofern man keine Karten für die Scala 263, ein Konzert oder eine Vernissage hat, bietet es sich jetzt an, über das persönliche Abendmahl nachzudenken.

Abend

Entlang des Naviglio Grande (>), eines der Kanäle, auf dem während des Baus des Doms Marmorblöcke transportiert wurden, haben Restaurants und Bars die Terrassen eingedeckt. Danach geht es, vor allem an warmen Sommerabenden, in eine der Dachterrassenbars. Mit der Metro M5 kommt man etwa ins Ceresio 7 (>), eine Bar außerhalb des Zentrums, die Blicke über den Hochhausdschungel gewährt.

Impressionen Oberitalienische Seen

Alpiner Charme und mediterrane Leichtigkeit

Italiens Seenland begeistert die Besucher – egal, ob sie die Ruhe der Berge, den Trubel am See oder malerische Dörfer und Städte suchen

© Andrea Comi

Die Arme des Comer Sees schmiegen sich um den hübschen Ort Bellagio

»Aber glaub mir, die italienischen Seen sind nicht das Unbedeutendste im Lande; Schöneres hab’ ich noch nie gesehen.«

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), Komponist

Oberitaliens Seen bilden die perfekte Bühne. Berge und Täler, Seen, Dörfer und Städte und südlich die weite Ebene des Po verdichten sich auf kleinstem Raum zu einem Kaleidoskop unterschiedlicher Landschaften. Anders als an den klassischen Sonnenzielen am Mittelmeer ist man hier allerdings gefordert, zu überlegen, was man erleben will. Denn wie im Theater lassen sich die Kulissen auch hier nach Lust und Laune austauschen und kombinieren. So kann man in der Kühle des frühen Morgens zu einer Bergwanderung starten, sich nach der Rückkehr beim Bad im See erfrischen, einen Mittagsimbiss nehmen und später ein Konzert besuchen. In Städten wie Como oder Lugano sind kulturelle Angebote selbstverständlich, und auch in vielen kleinen Orten gibt es sie. Das Beste an dieser vielfältigen Dichte ist, dass man sich zwischen Orta- und Iseosee, dem Gotthard und dem Po austoben und Szenerien wechseln kann, ohne zwingend ein Auto benutzen zu müssen.

© Shutterstock.com: trabantos; Brandon Rosenblum

Burg Montebello in Bellinzona (links) – die Einkaufspassage Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand (rechts)

Sonnenstube mit Pflanzenpracht

Insubrien ist der historische Name der Region, die in ihren genauen Grenzen allerdings nie definiert wurde. In mancher Augen beschreibt sie das Siedlungsgebiet des gleichnamigen Volkes, andere bezeichnen damit das einstige Herzogtum oder die Metropolregion Mailand.

Mit dem Namen wird auch das Klima charakterisiert: Trockene, aber sonnige Winter und ebenso sonnige, heiße Sommer mit häufigen Gewittern treffen auf niederschlagsreiche Übergangsmonate – als insubrisches Klima bekannt. Die Seen gleichen Temperaturunterschiede aus. Der außergewöhnliche botanische Reichtum der Region resultiert aus diesem Klima ebenso wie aus dem Vermögen derer, die sich hier in den letzten Jahrhunderten Villen gebaut und, vor allem an den Westufern, großartige Gärten haben anlegen lassen. Dass diese Lagen besonders geschützt sind, machen die steil abfallenden Berge möglich, die schwere Nordwestwinde nicht so schnell absinken lassen. Azaleenriviera hat man deswegen das Westufer des Comer Sees um Tremezzina genannt und Blumenküste den Uferabschnitt am Lago Maggiore bei Luino. Waren die Gärten ursprünglich zur Eigennutzung gedacht, sind heute viele von ihnen öffentlich. Wenn sich in vielen Ecken Deutschlands erstes vages Grün regt, bringt hier bereits üppiges Blütenmeer Gartenfreunde aus der ganzen Welt ins Schwärmen.

Die Region ist eine Welt im Schwebezustand – noch Alpen, aber auch schon Süden. Je nach Standort verschieben sich die beiden Pole, manchmal bringen bereits ein paar Höhenmeter den Unterschied. Man kann sich dieser Welt auf vielerlei Art annähern, besonders schön (und bequem) etwa, indem man in Como in ein Linienboot steigt und nach Bellagio fährt, um am Rückweg zu merken, wie anders die Landschaft im veränderten Licht erscheint. Tiefer einsteigen kann man bei einer Wanderung auf dem Greenway del Lago di Como –, auch weil die sinnliche Erfahrung um Riechen und Hören erweitert ist. Wandert man schließlich an den dutzenden kleinen Seen, die es hier gibt, bekommt man schnell ein Gespür dafür, wie unterschiedlich sie trotz ihrer Nähe sind.

© Prisma; Schapowalow: Marco Arduino; Franz Marc Frei

Technisches Meisterwerk: Centovallibahn (oben) – Piazza della Riforma in Lugano (unten links) – Fresken in der Kirche Santa Maria del Tiglio in Gravedona (unten rechts)

Historische Spuren

Seit tausenden Jahren haben sich hier keltische Stämme, Etrusker und Gallier vermischt, Handel getrieben, sich verteidigt, zu Zeiten aber auch bekriegt und vernichtet. Römer haben hier Straßen angelegt und Garnisonen errichtet. Die Langobarden drangen im Chaos des kollabierenden Römischen Reichs ein. Für das Mittelalter tauchen die Namen Borromeo, Visconti und Sforza in den Geschichtsbüchern auf, das Haus Savoyen, D’Este und Habsburg. Die Borromäer gibt es als Dynastie des italienischen Hochadels noch immer, die politische Linie der Visconti starb 1447 aus – beerbt von den Sforza. Ludovico il Moro, ab 1494 Herzog von Mailand, verdankt die Region den großflächigen Anbau von Reis und die Pflanzung des Maulbeerbaums, einer der Grundlagen der Seidenproduktion – und Leonardo da Vinci, den der kunstsinnige Fürst förderte.

© Franz Marc Frei

Blumenpracht im Botanischen Garten von Verbanias Villa Taranto

Jahrhundertelange Gastlichkeit

Die Region hat lange Erfahrung in der Beherbergung unterschiedlichster Menschen. Generationen von Kaufleuten reisten entlang der Via Regia nach Bellinzona, brauchten Verpflegung und ein Dach über dem Kopf. Später kamen Urlauber: mal für kurze Zeit, um der sommerlichen Schwüle der Poebene oder der Kälte des Nordens zu entfliehen, mal für den Rest des Lebens, um im politisch neutralen Tessin eine neue Heimat zu finden. Der Simplon-Orient-Express machte Stresa neben St. Moritz und Andermatt zu einer seiner Haltestellen, was dem Ort am Lago Maggiore internationale Bekanntheit einbrachte. Gäste kamen bis aus London und Istanbul.

© HUBER IMAGES: Marco Arduino

Strandtag mit Aussicht auf Luganos Monte San Salvatore

Impressionen des Südens

Der Herr hinter dem Pseudonym Stendhal schrieb einst, dass man all die bemitleiden kann, die nicht in den Lago Maggiore, in die Borromäischen Inseln oder den Comer See verliebt seien. Und bereist man die Gegend, ahnt man, dass es nicht viele gewesen sein können, die diese Gegend unberührt ließ. Es gibt heute eine schier unüberschaubare Zahl an Villen und Gärten, an Kapellen und Kirchen, an Palästen und Ruinen, an sehenswerten Orten. In und um sie herum wurden viele Aktivitäten geschaffen. Bei allem, was es zu erleben gibt, sollte man sich allerdings nicht verleiten lassen, das Tempo einen Gang höher zu schalten. Gerade in der Entdeckung der Langsamkeit liegen die unvergesslichsten Augenblicke: Wenn aus einer Bar der Duft frisch gebrühten Espressos lockt, auf den Plätzen Kinder spielen, Einheimische palavern, lachen und mit den Händen reden, wenn die Sonne hinter den Bergen verschwindet und es zu dämmern beginnt, die reflektierenden Lichter der Straßenlaternen auf der Wasseroberfläche tanzen, Wind aufkommt, sie zum Kräuseln bringt und die Haut zum Frösteln. Wenn man Gesprächen lauscht, ein Glas Wein in der Hand – dann muss die Antwort auf die Frage, ob Schönheit mit der Flüchtigkeit des Augenblicks gepaart ist, in diesen Momenten jeder für sich klären.

Metropole Mailand

Auf einen Blick

© stock.adobe.com: janoka82

Zweiländerregion Italien und Schweiz

Regionen Piemont und Lombardei (Italien), südl. Tessin (Schweiz)

Währung Euro, Schweizer Franken

Sprache Italienisch in verschiedenen Dialekten, Rätoromanisch

Bedeutende Städte Mailand (1,4 Mio. Einwohner), Bergamo (120.000 Einwohner), Lugano (64.000 Einwohner)

Uferlänge Lago Maggiore 170 km, Lago di Como 160 km, Luganer See 120 km, Lago d’Iseo 56 km

Verweildauer des Wassers Lago Maggiore ca. 4 Jahre, Lago di Como 4–5 Jahre, Luganer See ca. 8 Jahre, Lago d’Iseo ca. 9 Jahre

Das lieben die (Nord)italiener Sonnenbrillen, die sie mindestens bis Einbruch der Dämmerung tragen; ihr Mobiltelefon – eine Katastrophe, wenn sie es zu Hause vergessen haben; laute Unterhaltungen und mit den Händen reden

Berühmte Gäste Konrad Adenauer, George Clooney, Donatella Versace, George Lucas, Richard Branson, Madonna

Regionaltypische Beilagen Pizzoccheri (Pasta aus Buchweizen- und Weizenmehl), Polenta (Maisgrieß), Risotto (Reis), Maronengnocchi (mit Edelkastanien)

© Franz Marc Frei

Unterwegs

Der Lago d‘Orta ist einer der kleineren Oberitalienischen Seen. Er liegt eingebettet zwischen steilen Bergen im Westen und sanft ansteigenden Hügeln im Osten, an denen prachtvolle Villen, umgeben von üppig blühenden Gärten, emporklettern

ADAC Quickfinder

Das will ich erleben

Zwischen Gipfeln und Seen wartet allerlei Sehenswertes auf die Besucher des oberitalienischen Seenlandes. Da geht es hinauf auf aussichtsreiche Berge und wieder hinunter in üppig blühende Gartenanlagen. Es lassen sich Städte entdecken, an deren verborgenen Schätzen viele Urlaubsgäste einfach vorüberfahren. An Bord zahlreich verkehrender Linienschiffe lässt man sich von milder Seeluft umwehen und genießt Traumblicke auf die Prachtvillen am Seeufer. Zur Einkehr bieten sich urige Lokale an, die regionaltypische Gerichte servieren, die auch bei den Einheimischen auf den Tisch kommen. Und auch an die kleinen Gäste wird mit vielen Attraktionen gedacht.

© kavram

Gärten als Kunstwerke

Wahre Gartenträume sind im Lauf der Jahrhunderte entlang der Seeufer entstanden. Eine besonders schöne Anlage zauberte der Schotte Neil Boyd Mc Eacharn: den Garten der Villa Taranto. Weitere Prachtexemplare sind der kleine Barockgarten auf der Isola Bella, der im 18. Jh als Weltwunder galt, und der Park der Villa Reale in Monza, der königlichen Ansprüchen gerecht wird.

5 Isola Bella >

Trauminsel für Gartenfreunde

8 Villa Taranto, Verbania >

Mit Pflanzen wurde hier nicht gegeizt

27 Park der Villa Reale, Monza >

Der größte seiner Art in Italien

© pierluigipalazzi

Plätze als Verweilorte

Was wäre Italien ohne Plätze? Vigevanos Piazza Ducale etwa, die gebaut wurde, um zu beeindrucken, die Piazza del Duomo in Como, wo der Schulterschluss von Kirche und Stadtrat visualisiert ist, oder Bergamos Piazza Vecchia, die zu den schönsten Platzanlagen Italiens zählt. Also: auf die Plätze, fertig …

18 Piazza del Duomo, Como >

Große Kulisse für die blaue Stunde

29 Piazza Ducale, Vigevano >

So schön und doch nur Vorplatz des Castello

33 Piazza Vecchia, Bergamo >

Einer der wenigen Plätze Italiens ohne Kirche

© Doug Pearson

Abwechslungsreiche Wanderungen

In Lugano führt der Weg auf den Monte Brè, nach Gandria oder entlang einer Etappe des Trans Swiss Trails. Geht man die Via Spluga, ist man auf alten Handelspfaden unterwegs. Auf dem Greenway del Lago di Como versteht man die Philosophen, die sagen, der Weg sei das Ziel.

16 Lugano >

Zurück geht es stets auch mit Seilbahn, Bus oder Boot

19 Greenway del Lago di Como >

Den Comer See auf Schritt und Tritt entdecken

22 Via Spluga >

Der Weg folgt historischen Saumpfaden

© Schapowalow: Marco Arduino

Zukunftsweisendes