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Mein Wochenende in München: Zwei Tage, an denen ich am liebsten alles sehen und machen will, aber ohne Stress. Dieser Wochenendführer ist von seinem Angebot her überschaubar, die Empfehlungen sind bewusst ausgewählt, nicht immer günstig, aber genau auf mich abgestimmt. Die Themen sind wie ein kleiner Baukasten nach dem Tagesablauf strukturiert und aus den Vorschlägen kann ich mir meinen Wochenendplan mit meiner ganz persönlichen Auswahl zusammenstellen. Einfach perfekt!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 102
Veröffentlichungsjahr: 2025
Franz Marc Frei
Der Auszeitguide mit ausgewählten Empfehlungen zu Kultur, Kulinarik, Aktivitäten und Übernachtung
Einleitung
Wie benutzt man dieses Buch?
ANKUNFT
Anreise – Infos
Entspanntes Ankommen
FRÜHAUFSTEHER
Schwimmen
Joggen
Spazieren gehen
Flohmarkt & mehr
Tagsüber
Stadtführung
Shopping
Special – Interview mit Rahmée Wetterich-Darouiche
Museum
Ausstellung/Sportveranstaltung
Stadtspezifisches
Ausflug Natur
Abend-Events
Theater, Ballett, Varieté, Konzert
Stadtspezifisches
Für Nachteulen
Bars, Clubs & mehr
Kulinarik
Frühstücken
Mittagessen, Snacks
Special – Münchner Biergärten
Typische Spezialitäten
Modern und kreativ
Unterkunft
Hotel, Pension
Special – Eventkalender
Wochenendplaner
Register
Bildnachweis
Impressum
München ist, wie so viele andere Städte auch, ein Zentrum der Gegensätze: Tradition und Innovation etwa. Arm und Reich, Vergangenheit und Zukunft. Die »Bierhauptstadt Deutschlands«, wie die Isarmetropole gerne spöttisch genannt wird, ist gleichzeitig einer der bedeutendesten Wirtschaftsstandorte Europas. Willkommen in der pulsierenden Großstadt mit Alpenpanorama!
Dass München zu den Olympischen Spielen im Jahr 1972 mit dem Slogan »Weltstadt mit Herz« geworben hat, war wohl etwas geflunkert, weil es damals mehr mit einem Dorf als mit einer Stadt gemein hatte. In den darauffolgenden Jahrzehnten allerdings wurde es aufgrund des Zuzugs vieler Hightechfirmen und der enormen Migration von Fachkräften aus vielen Winkeln der Welt zu einem echten globalen Dorf. Einem »Dorf«, auf dessen Straßen babylonische Sprachvielfalt herrscht. Einem, in dem man – rein kulinarisch gesehen – an einem Tag die ganze Welt verkosten kann. Einem Dorf mit mondäner Kunst- und Kultur- und einer lebendigen Kleinkunstszene. Und einem voller großer Wunder und unendlich viel Irr- und Wahnsinn des Alltags. Humor hilft, das alles zu verarbeiten. Karl Valentin wusste das längst und hat seine scharfsinnigen Beobachtungen in einen manchmal paradoxen Wortwitz gepackt wie etwa: »Die Zukunft war früher auch besser.«
Die bayerische Landeshauptstadt hat eine bewegte Geschichte, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Gegründet von Mönchen – daher der Name »München« –, entwickelte sich die Stadt schnell zu einem wichtigen Handelszentrum. Die Wittelsbacher, Bayerns Herrscherdynastie, prägten ihre Residenzstadt über Jahrhunderte hinweg. Ihre Kunstsinnigkeit wird oft gelobt.
Die historischen Prachtbauten bilden eine perfekte Kulisse für das städtische Leben. Die Stadt hat sich aber auch zu einem der führenden Wirtschaftsstandorte Europas entwickelt. Heute ist der Informations- und Kommunikationssektor die wichtigste Wachstumsbranche. Die Münchner haben längst erkannt, dass man mit Brezen und Bier gut Geld machen kann – aber auch, dass beides, mit Bits und Bytes bereichert, hilft, sicher durch das endlos vernetzte Geflecht globaler Beziehungen zu manövrieren. Und so hat sich die Stadt zu einem Magneten für Hightechunternehmen und Start-ups entwickelt.
Trotz all des wirtschaftlichen Erfolgs hat München seine bayerischen Wurzeln nicht vergessen. Das Oktoberfest, weltbekannt und oft belächelt, ist mehr als nur ein gigantisches Bierfest. Es ist ein Stück Münchner Identität, ein jährliches Ritual, bei dem Einheimische und Touristen gemeinsam feiern – und nebenbei der wichtigste Ort, um neue Geschäfte einzufädeln.
Die Münchner selbst werden manchmal als arrogant wahrgenommen, als »reiche Schnösel«, die mit ihren riesigen SUVs erst kürzlich eingezeichnete Parkflächen zu klein machen und über das südliche Umland herfallen, über Kitzbühel und den Gardasee. Helmut Dietls Filme haben diese »Bussi-Bussi«-Gesellschaft mehrmals unter die Lupe und aufs Korn genommen. Dietl ist tot, auch Helmut Fischer alias Monaco Franze. Die »Schickeria« hingegen gibt es heute noch – wenn auch zersplitterter, bunter. Immer häufiger gerät das althergebrachte »Leben und Lebenlassen« aber in Gefahr. Ein Grund dafür ist die chronische Wohnungsnot. Denn München ist in jeder Hinsicht eine Stadt der Superlative: hohe Lebensqualität, niedrigste Arbeitslosigkeit – aber auch teuerstes Pflaster zum Wohnen. Viele können sich die Stadt nicht mehr oder nur noch schwer leisten.
Doch hinter all den Klischees verbirgt sich eine pulsierende Metropole, die weit in die Zukunft blickt, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. Ich hoffe, dass Sie auf Ihrem Besuch nicht nur die Fassaden der Sehenswürdigkeiten kennenlernen, sondern auch den ein oder anderen Münchner. Dass Sie manchmal die Zeit vergessen, einfach nur alles an sich vorüberschwirren lassen. Und dass Sie das viel beschriebene Isarflimmern und die Alpen spüren. Servus!
Sie wollen ein verlängertes Wochenende in München verbringen? Dieser kleine Reiseführer macht es Ihnen besonders leicht, die Stadt von ihrer schönsten Seite kennenzulernen.
Die Ausgangslage: Wir gehen davon aus, dass Sie am frühen Freitagnachmittag an- und am Sonntag nach dem Mittagessen wieder abreisen. Dazwischen liegen zwei Tage, an denen Sie viel sehen und erleben, aber auch entspannt bleiben möchten.
Das Angebot: Die Inhalte dieses Wochenendführers sind überschaubar, alle Empfehlungen ganz bewusst für Sie ausgewählt.
Orientierung am Tagesablauf: Der Inhalt ist thematisch nach dem Tagesablauf strukturiert. Zu jeder Rubrik werden jeweils unsere drei besten Empfehlungen ausführlich beschrieben, danach folgt ein Überblick mit drei bis fünf weiteren kurzen Tipps. Außerdem finden Sie zu jeder Empfehlung die Angabe, für welchen Tag beziehungsweise welche Tageszeit sie am besten passt.
Bonus: Zusätzlich finden Sie noch einen Jahresüberblick über die wichtigsten Events der Stadt, Interviews mit besonderen Menschen oder auch mal ein Rezept.
Damit es wirklich Ihr ganz persönliches Wochenende wird:
•Am Ende des Buchs finden Sie einen Wochenend-Planer, in den Sie Ihre individuelle Auswahl aus all den Vorschlägen eintragen können.
•Oder Sie stellen sich mit Ihrem Smartphone über diesen QR-Code gleich online Ihr perfektes Wochenende zusammen, indem Sie zu den jeweiligen Tagesabschnitten Ihre Favoriten aus den Themenvorschlägen auswählen und mit nur einem Klick Ihre ganz persönliche Wunschliste erhalten.
Willkommen in München! Sie sind gerade angekommen, haben Ihr Gepäck verstaut und fragen sich nun: Wohin zuerst? Wie wäre es, direkt ins Herz der Weltstadt zu fahren – zum Marienplatz? Da sind Sie gleich mittendrin! Haben Sie Ihre Kamera dabei? Hier finden Sie die ersten Motive. Oder Sie verschaffen sich von einem der Türme den ersten Überblick. Und wenn Ihr Magen knurrt, führen Sie ihn zum Viktualienmarkt. Egal, wofür Sie sich entscheiden – Ihr Abenteuer beginnt jetzt!
Vom Alten Peter blickt man über ganz München.
Es kann gute Gründe geben, das Auto oder den Flieger zu wählen, um nach München zu kommen – diese Entscheidung können wir Ihnen nicht abnehmen. Mit der Bahn haben Sie den großen Vorteil, in der Innenstadt anzukommen und ganz ohne Parkplatzsuche in München einzutauchen.
Per Flugzeug: Der Münchner Flughafen (MUC) befindet sich rund 28 Kilometer nördlich von München. S-Bahnen im 10-Minuten-Takt verbinden ihn mit dem Stadtzentrum (Fahrtdauer ca. 40 bis 45 Minuten). Wegen der längeren Ausbauarbeiten der Stammstrecke ist der S-Bahn-Verkehr am Wochenende teilweise eingeschränkt. Alternative: der Lufthansa Express-Bus nach Schwabing Nord und Hauptbahnhof (alle 20 Minuten, Fahrtdauer ca. 45 Minuten). In beiden Verkehrsmitteln gilt das Deutschlandticket. Darüber hinaus gibt es Taxis (70 bis 100 Euro, je nach Ziel), und manche Hotels bieten einen eigenen Shuttleservice an.
Per Auto: Um München führen zwei Ringstraßen: Der Mittlere Ring verläuft innerhalb des Stadtgebiets und wird von Navigationsgeräten B2R genannt. Wegen der hohen Schadstoffwerte in der Luft musste München eine Umweltzone einführen. Diese beginnt mit dem Mittleren Ring. Dieselfahrzeuge mit Euro-Norm IV oder älter unterliegen dem Fahrverbot und dürfen dort oder weiter innerhalb der Stadt nicht fahren. Ausnahmen gibt es für Kennzeichen, die mit H (historisch) enden, für Handwerker mit Genehmigung oder für Menschen mit Behinderung. Benziner mit grüner Umweltplakette dürfen die Umweltzone befahren.
Kommen Sie vom Norden, steht das Parkhaus Fröttmaning unmittelbar bei der Allianz Arena zur Verfügung. Der Tagespreis für Nicht-ÖPNV-Nutzer: 10 Euro für den ersten Tag, 4 Euro ab dem zweiten; ÖPNV-Nutzer zahlen 1,50 Euro am ersten und 4 Euro ab dem zweiten Tag. Die U-Bahn-Station ist im Parkhaus integriert. Bahnhöfe im S-Bahnbereich mit Parkmöglichkeiten sind mit P+R für Park and Ride markiert. Innerhalb des Mittleren Rings ist das Parken kostenpflichtig, der Preis nach Zonen gestaffelt (ab ca. 12 Euro pro Tag). In vielen Gebieten ist das Parken nur mit Anwohnerausweis möglich.
Per Bahn: Abhängig von der Richtung, aus der Sie kommen, werden Sie mit dem Zug am Haupt- oder Ostbahnhof ankommen. Von dort stehen S- und U-Bahnen, Tram, Busse und Taxis zur Verfügung. Die Taxizentrale München erreichen Sie unter Tel. +49 89/45 05 40 oder +49 89/216 10.
Öffentliche Verkehrsmittel: Der Münchner ÖPNV ist durch S- und U-Bahnen, Trams und Busse gut ausgebaut. Einige Nachtlinien, mit N gekennzeichnet, ergänzen das Angebot. Haben Sie kein Deutschlandticket, gibt es Mehrtageskarten für verschiedene Zonengebiete. Die hier beschriebenen Sehenswürdigkeiten befinden sich weitestgehend im Innenraum. Die App MVGo erleichtert die Orientierung und hilft bei der Ermittlung des Fahrpreises.
Geschäfte schließen montags bis samstags um 20 Uhr, kleinere Einzelhändler manchmal schon um 18 oder 19 Uhr. Sonntags sind alle Geschäfte geschlossen.
Endlich stehen Sie im Zentrum der Stadt, der so viele Gesichter angeheftet werden. Sicherlich werden sie auch Ihr momentanes Bild von München prägen. Doch welches werden Sie am Ende Ihrer Reise mitnehmen? Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei, es zu entdecken.
Marienplatz Die Kulisse mit den beiden Rathäusern ist weltbekannt. Bis 1807 wurde hier um Getreidepreise und gute Deals gefeilscht. 1972 eröffnete die Fußgängerzone, und heute ist der Marienplatz ein wichtiger Knotenpunkt des ÖPNV – unterirdisch. Die Mariensäule, aufgestellt nach einer Pestepidemie, ist der Nullkilometer bayerischer Straßen und der Schäfflertanz des Glockenspiels ein beliebtes Fotomotiv. Um 11 und 12 Uhr, von März bis Oktober auch um 17 Uhr setzt es sich in Bewegung. Stimmung kommt hier auf, wenn der FC Bayern wieder einmal die Meisterschaft geholt hat – dann feiern die Spieler mit dem Oberbürgermeister auf dem Balkon des Rathauses und verwandeln den Platz in ein rot-weißes Meer aus Trikots und Bierduschen.
S-Bahn | U-Bahn Marienplatz, muenchen.de/sehenswuerdigkeiten/top-sehenswuerdigkeiten/marienplatz
Neues Rathaus 1904 eröffnet, ersetzte es die Dienste des Alten Rathauses. Zwischen beiden Gebäuden steht nur das »Kaufhaus der Sinne«, Ludwig Beck. Das Vorbild des Neuen Rathauses findet sich in Brüssel. Auf der Spitze des Rathausturms wacht das Münchner Kindl. Die Aussichtsterrasse ist hier zwar nicht so hoch wie auf dem Alten Peter – doch Größe ist bekanntlich nicht alles. Hier kann man sich schweißfrei von einem Aufzug auf 85 Meter bringen lassen.
S-Bahn | U-Bahn Marienplatz, Marienplatz 8, muenchen.de/sehenswuerdigkeiten/bauwerke-und-denkmaeler/neues-rathaus
Alter Peter Münchens liebster Aussichtspunkt, der Turm der Pfarrkirche Sankt Peter, zieht Alpinisten und Alpen-Fern-Seher an. Wer sich auf die 306-Stufen-Odyssee begibt, wird schnell feststellen, dass jede einzelne davon eine schmerzhafte Erinnerung an verpasste Fitnessstudiobesuche ist. Doch erreicht man die Spitze, wird die Anstrengung mit einem grandiosen Ausblick belohnt: München liegt einem zu Füßen wie ein gigantisches Wimmelbild, und bei Föhn sind die Berge zum Greifen nah. Hinter den ersten Ketten beginnt dann auch schon Österreich.
S-Bahn | U-Bahn Marienplatz, Rindermarkt 1, alterpeter.de
Viktualienmarkt Auch Anfang des 19. Jahrhunderts fand es das Bildungsbürgertum chic, Fremdwörter einzuführen. Aus dem »Grünen Markt« wurde deshalb der »Viktualienmarkt«, vom lateinischen victualia für »Vorräte, Lebensmittel«. Auf dem Markt und in seiner Umgebung findet man Cafés, Kneipen, einen Biergarten und Gaststätten. Weil hier das Herz Münchens am stärksten schlägt, wurden in den 1950er-Jahren sechs Brunnen gebaut. Sie sind den Volkssängern, den sogenannten »Levithenlesern«, gewidmet. Der Valentinbrunnen ist der bekannteste von ihnen.
S-Bahn | U-Bahn Marienplatz, Viktualienmarkt 6, muenchen.de/infos/viktualienmarkt
Fährt man als Münchner am Wochenende ins Grüne, dann früh am Morgen, um Verkehrsstaus zu vermeiden. Für alle anderen beginnt der Samstag etwas zögerlicher. Die oft doch recht engen Gehwege der Stadt sind noch leer. Trotzdem stapeln die Standbesitzer am Viktualienmarkt jetzt ihre Auslagen, auch viele der städtischen Bäder haben schon geöffnet. Vielleicht aber zieht es Sie einfach nur an die Isar, in einen der vielen Parks, die München zu bieten hat, oder auf einen Flohmarkt?
Morgenstimmung im Schlosspark Nymphenburg
Schwimmen
Au/Haidhausen
München, 1894: Viele Haushalte, vor allem die der kinderreichen, ärmeren Familien, sind noch nicht mit einem Badezimmer ausgestattet. Karl Müller, ein wohlhabender Ingenieur, kinderlos und in den letzten Jahren seines Lebens Witwer, lebt in dieser Zeit und beschließt, seinen Immobilienbesitz der Stadt München zu schenken – beeindruckende 1 800 000 Mark. Doch die großzügige Geste ist an einen Zweck gebunden: Mit dem Geld soll ein Volksbad errichtet werden, das insbesondere der ärmeren Bevölkerung zugutekommen soll.
Der Architekt Carl Hocheder nahm sich dieses Anliegens an und mischte Elemente römischer Thermenanlagen, türkischer Hamams und barocker Hallenbauten zu einem bunten Cocktail, der es in sich hat. Jugendstilelemente verzieren die Architektur innen und außen und machen das Gebäude am Ufer der Isar schon von Weitem sichtbar. Das Müller’sche Volksbad war geboren.