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Trendiger Freizeitsport, Kuhglockenromantik und Hi-Tech, einsames Gipfelglück und lebendige Städte – verpackt in traumhafte Landschaften: das Allgäu, in weiten Teilen Kulturland, von Leuten geschaffen, die stolz darauf sind, hier naturnah zu leben, die Traditionen pflegen und zugleich offen sind für Gäste und neue Ideen. Südseekapitän zu werden, etwa. Während einer Bootsfahrt auf dem Bodensee hatte Karl Nauer diesen Traum. Wer weiß, was Ihnen in den Sinn kommt, während Sie um die Inselstadt Lindau paddeln? Finden Sie’s heraus. Zimmern Sie sich aus über 50 Tipps Ihre ganz persönliche Abenteuerreise zusammen – als Tagestrip, Wochenendausflug oder Urlaub. Die Triptipps sind mit Leichtigkeit erzählt, und vereinen Lesespaß und nützliche Informationen. Ihre Reise beginnt nicht mit dem ersten Schritt, sondern auf der ersten Seite dieses Buches. Jetzt sind Sie dran: Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie neue Seiten einer großartigen Region – Seite für Seite, Moment für Moment!
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Seitenzahl: 148
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Franz-Marc Frei
Allgäu
50
MIKROABENTEUER
ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN
IMPRESSUM
Allgäu
50 MIKROABENTEUER ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN
Franz-Marc Frei
© 2025 360° medien
Nachtigallenweg 1 I 40822 Mettmann
[email protected] | 360grad-medien.de
Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung sowie Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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Redaktion und Lektorat: 360° medien
Satz und Layout: Elke Gräfe
Gedruckt und gebunden:
LUC GmbH I Hansaring 118 I 48268 Grevenluc-medienhaus.de
Bildnachweis: siehe Seite 256
Sicherheitshinweis: siehe Seite 256
ISBN: 978-3-96855-724-3
Hergestellt in Deutschland
360grad-medien.de
Franz-Marc Frei
Allgäu
50
MIKROABENTEUER
ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN
Auch wenn Sie diese Worte am Anfang lesen, sind es die letzten, die ich für dieses Buch verfasse. Während ich sie tippe, fällt der erste Schnee.
In den letzten Monaten bin ich durch das Allgäu gewandert, geradelt und gefahren. Ich habe an vielen touristischen Angeboten teilgenommen, um Mikroerlebnisse zu sammeln. Je tiefer ich eintauchte, desto mehr stellte sich mir die Frage, was Mikroerlebnisse überhaupt sind – und noch wichtiger, für wen ich sie auswähle. Deshalb habe ich unterwegs das Gespräch gesucht, wo immer sich die Möglichkeit dazu ergeben hat. Auch wenn ich manche Texte aus meiner Position schreibe, sind Sie in diesem Buch der Fokus. Ihnen als Leser Impulse zu geben, ist mein Ziel. Sollten wir uns also gesprochen haben, herzlichen Dank für Ihre Offenheit! Ein unterhaltender Reiseführer mit konkreten Anregungen fehlt, sagten mir viele von Ihnen. Im Inhalt allerdings gingen die Vorstellungen auseinander. Eltern mit Kindern suchen anderes als Neu- oder Nichtallgäuer. So standen die Ideen bis zum Schluss auf dem Prüfstand. Die Entscheidung fiel nicht leicht. Ich hoffe, dass Ihnen das Ergebnis Spaß macht.
Meine ersten Berührungen mit dem Allgäu liegen weit zurück. Da war der Schulausflug nach Füssen. Später baten ausländische Freunde auf Besuch, Neuschwanstein zu sehen. Die Hügellandschaft davor habe ich nur durchs Autofenster gesehen. Als Freunde später an den Bodensee zogen, die A96 von München nach Lindau war noch nicht fertig, suchte ich mir unterschiedliche Routen. Navigationsgeräte gab es nicht, dafür Landkarten. Man war auf Telefonzellen angewiesen, um Bescheid zu geben, dass man sich verspäten werde. Mal war eine Straße gesperrt, mal musste ich einem Traktor hinterherschleichen – mein Auto war alt und mit wenigen PS ausgerüstet. Manchmal habe ich mich von der Schönheit der Landschaft zu einem Spaziergang hinreißen lassen. Kurzum: Ich musste mich oft entschuldigen.
In der Coronazeit fand ich alte Notizkladden mit Einträgen aus dieser Zeit. Ich las über Eindrücke von Städten, überflog farbenfrohe Notizen über die Landschaft, Trachten und die Schindelfassaden der Bauernhöfe. Manche von ihnen glaubte man lesen zu können wie ein Geschichtsbuch – so offensichtlich waren die Anpassungen über die Zeit.
Immer wieder konnte ich lesen, dass ich gerne mal hier eintauchen würde. Deshalb habe ich mich umso mehr gefreut, als mir der Verleger dieses Buch anvertraute.
Erst mit dem Ablauf der Recherche wurde mir klar, was ein Mikroerlebnis wirklich ausmacht: Es ist dieses kleine Wagnis, sich in eine Situation zu begeben, in der die Umstände unkalkulierbarer werden: der Spaziergang an einem Tag, an dem das Wetter wackelt, sich in eine Gruppe von Menschen zu begeben, die man nicht kennt, einfach mal die Komfortzone zu verlassen.
Ich hoffe, ich kann Sie inspirieren, hinauszugehen und aus meinen Geschichten Ihre zu machen. Lassen Sie uns gemeinsam die Landschaften und Kultur des Allgäus neu entdecken – Seite für Seite, Erlebnis für Erlebnis. Die Reise beginnt jetzt!
Franz-Marc Frei
WILLKOMMEN IM ALLGÄU
TOP TEN DER SEHENSWÜRDIGKEITEN
KURIOSES UND BESONDERHEITEN
KÖNIGSWINKEL
1.Landschaftskino im XL-Format: Wanderung in Rieden
2.Museum St. Mang: Schlüssel zum Stadtrundgang
3.Paddeln, Planschen und Panorama am Forggensee: Kanukino mit Kanu-Kini
4.Des Königs Traum – der Touristen Trauma? Kleine Anleitung zum Glücklichsein in und um Neuschwanstein
5.Pfronten: von Uhrmachern, Feinmechanikern und Maschinenflüsterern
6.Wanderung in Eisenberg: von Rittern und Burgen
7.Nesselwang: wo Couch-Potatoes zu Olympioniken werden
ÖSTLICHES ALLGÄU
8.Überall die Mindel: von der Stadt hinaus ins Land
9.Zen-Total in Bedernau: von Ölfunden und Wellness-Oasen
10.Marienthal: ein Männlein baut im Walde
11.Pforzen: unterwegs in Udos Revier
12.Stötten: Römerweg auf den Auerberg
13.Kurfürstenallee: Lustwandeln zwischen Veteranen
HOCHALPEN
14.Großer Alpsee: Segeln mit der Heiligen Maria
15.Discgolf in Ofterschwang: fliegender Spaß für die ganze Familie
16.Ostertaltobel: im Gunzesrieder Tal
17.Bergbauernmuseum in Diepolz: ein Stadtbewohner auf der Alm
18.Bergwaldprojekt: ein Baum fürs Leben
19.Starzlachklamm: vom Sprung ins kalte Wasser
20.Bad Hindelang: mit dem Rad zur Sennalpe Laufbichl
21.Krolf: ein Spiel für Schlägertalente
22.Rollersause im Oytal
KEMPTEN
23.Veni, vidi, Kempti: Hauptsache, es klingt nach Rom!
24.Kempten: Schnupperklettern im swoboda alpin
25.Mit der Natur auf Tuchfühlung: Auszeit im Baumhaushotel Betzigau
26.Oy-Mittelberg: Sid erklärt die Eiszeit
27.Kletterwald Oy-Mittelberg: mal Dschungelheld sein
28.Eschacher Weiher: Grashalmezählen mit Blick
MEMMINGEN
29.Memmingen 1525: Hier rebellierten die Bauern!
30.Flughafen-Safari: turbulente Tour durch den Allgäu Airport Memmingen
31.Kartause Buxheim: das Schweigen der frommen Lämmer
32.Ottobeuren: von barocken zu geologischen Orgeln
33.Bad Grönenbach: Naturfreibad Clevers
34.Obergünzburg: einmal Südsee und zurück
35.Zeitreise ins Allgäuer Landleben: als Kühe noch Hörner trugen
WESTLICHES ALLGÄU
36.Schwein gehabt auf der Schweineburg: göttliche Momente in Herrgottswiesen
37.Wildrosenmoos: Pilzesuchen mit Allgäu-Mogli
38.Kässpatzn: ein unvergessliches kulinarisches Erlebnis
39.Oberstaufen: Käseschule
40.Wanderung durch den Eistobel: Reise durch Zeit und Natur
41.In und um Scheidegg und über Scheidegg hinaus
42.Mit dem Kräuterpapst durchs Hörmoos
43.Lindau: Tretboot-Odyssee am Bodensee
44.Lindauer Marionettenoper: von Vogelfängern und Puppen, die Herzen erobern
WÜRTTEMBERGISCHES ALLGÄU
45.Argenbühl: eine Radtour durch den Himmel auf Erden
46.Glasiusweg: wandern auf den Spuren der Glasmacher
47.Die Heumilch-Odyssee: Tour de Käs – eine Radtour für Genießer
48.Immer der Nase nach: schnüffeln in der Geschichte Wangens
49.Mittelalter live: Abenteuer in der Waldburg
50.Wurzacher Ried: Fahrt mit der Törflebahn
DAS KLEINE WÖRTERBUCH
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BILDNACHWEIS
Am Nordufer des Forggensees
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.
Das Allgäu entzieht sich geschickt einer einfachen Definition. Diese Region ist weder eine politische Einheit wie Oberbayern noch eine klar umrissene Landschaft. Stattdessen erstreckt sich das Allgäu über zwei Bundesländer – Bayern und Baden-Württemberg – und macht sogar einen Abstecher nach Österreich. Es ist ein faszinierendes Mosaik aus Tradition, Kultur und atemberaubender Natur.
Die Grenzen des Allgäus waren schon immer fließend. Zur Zeit des Bauernkriegs im 16. Jahrhundert erreichte die Region ihre größte Ausdehnung und umfasste im Norden Ulm und im Westen Überlingen. Die Gebietsreform von 1972 sorgte für weitere Veränderungen: Gemeinden wie Babenhausen und Kirchheim fanden sich plötzlich im Unterallgäu wieder – ein Umzug, der nicht bei allen auf Begeisterung stieß. Historisch betrachtet passte man die Grenzen des Allgäus dem Zeitgeist an.
Bauernhof bei Knottenried
Selbst unter den Allgäuern herrscht keine Einigkeit darüber, wo genau die Grenzen ihrer Heimat verlaufen. Die Oberstdorfer, Sonthofener und Immenstädter ziehen eine Linie von Leutkirch über Bad Grönenbach nach Kaufbeuren. Manche behaupten sogar, Kempten gehöre eigentlich und streng genommen nicht zum Allgäu – obwohl es heute die Hauptstadt der Region ist. Die Westallgäuer wiederum, deren Dialekt mehr vom Schwäbischen und Alemannischen geprägt ist, sehen sich als die einzig wahren Allgäuer. Auch wenn diese Erörterungen oft mit einem Augenzwinkern geführt werden, zeigen sie eindrucksvoll, wie tief verwurzelt das Gefühl der Zugehörigkeit in der Region ist.
Weitblick am Eschacher Weiher
Der Name „Allgäu“ selbst gibt Rätsel auf: Einige leiten ihn vom althochdeutschen „alb“ für Berg und „gau“ für Landschaft ab, während andere vermuten, dass „Gäu“ von „Ge-au“ kommt, also eine Landschaft mit mehreren Auen.
Auch wirtschaftlich hat das Allgäu im Laufe der Zeit heftige Wandlungen durchgemacht. Die Region war oft von Armut geprägt, was dazu führte, dass viele alte Bauernhöfe ihre Besitzer wechselten. Aus Heimen, die Orte harter Arbeit waren, wurden Feriendomizile, die nur selten bewohnt sind. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dem Allgäu noch die Beschreibung „blau“ vorgestellt, dank der blühenden Flachsfelder. Die Verarbeitung von Flachs zu Leinen war hart und langwierig. Die Nachfrage sank mit der Entwicklung neuer Maschinen. Als Baumwolle aus den USA auf den Markt drang, war es kaum noch gefragt. So wurde aus dem blauen Allgäu das grüne Allgäu der Wiesen und Kühe. Es sollte nicht die letzte Veränderung sein. Jeder Strukturwandel brachte Herausforderungen mit sich – an Wirtschaft, an Menschen, an die Gesellschaft. Das Allgäu war stets eine Region im Wandel – mal ärmer, mal reicher – aber immer voller Möglichkeiten.
Heute ist das Allgäu ein beliebtes Urlaubsziel. Besucher aus aller Welt schätzen die malerische Landschaft und die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten. Der Tourismus trägt erheblich zur Wirtschaftsleistung der Region bei – mehr als jeder zehnte Euro stammt aus diesem Sektor. Daneben spielt die Milchwirtschaft eine wichtige Rolle: Milch, Butter und Käse sind untrennbar mit dem Allgäu verbunden. Nicht zu vergessen sind die Kässpatzn – einst ein Arme-Leute-Essen, heute ein Kultgericht – selbst für Feinschmecker.
Das Allgäu hat jedoch mehr zu bieten als nur Landwirtschaft und Tourismus. Mittelständische Unternehmen wie Fendt oder DMG Mori sorgen für tausende Arbeitsplätze und mischen auf dem Weltmarkt mit. Diese Firmen stehen für Innovation und Fortschritt in einer Region, die tief in ihren Traditionen verwurzelt ist.
Bei Hopferau
Und dann sind da noch die Allgäuer selbst – sorry, eigentlich sollten sie an erster Stelle stehen. Sie erfüllen so manches Klischee mit Bravour – sei es die Trinkfestigkeit oder ihre farbenfrohen Trachten, sei es die Hartnäckigkeit oder das Erfindertum. Manchmal scheint die Wirklichkeit sogar Stereotype zu übertreffen. Allgäuer sind herzlich, stolz auf ihre Heimat und – erweist man Ihnen Respekt – auch offen.
Lichtshow in Bad Hindelang
Für Besucher bietet das Allgäu zahlreiche Möglichkeiten zur Erkundung. Die Allgäu Trilogie umfasst drei Rundwanderungen in insgesamt 124 Tagesetappen – ideal für Wanderfreunde! Wer es lieber mit dem Rad erkundet, kann sich auf einer mehrtägigen Radrunde versuchen. Auf Radwegen entlang der Flüsse Wertach, Günz oder Lech lässt sich das Allgäu von Süden nach Norden vermessen – Endpunkt für dieses Abenteuer ist Augsburg, die Hauptstadt Schwabens. Für historisch Interessierte bietet die Via Claudia Augusta einen besonderen Reiz: Die Römerstraße führte von Venedig über Füssen parallel zum Lech nach Augsburg und war einst eine wichtige Handelsroute.
Das Allgäu ist mehr als nur eine Urlaubsregion; es ist ein Ort voller Möglichkeiten zum Entdecken und Erleben. Hier verschmelzen Tradition und Moderne zu etwas ganz Besonderem. Wer hierher kommt, findet nicht nur eine atemberaubende Landschaft vor, sondern auch eine lebendige Kultur und herzliche Menschen – die dem Leben gern mit einer Prise Humor begegnen. Egal ob man nur für einen Kurztrip kommt oder plant, länger zu bleiben – das Allgäu hat für jeden etwas zu bieten.
DER SEHENSWÜRDIGKEITEN IM ALLGÄU
1Schloss Neuschwanstein: Mit mehr als 1,4 Millionen Besuchern im Jahr zählt die 1869 gebaute Schlossburg nicht nur zu den wichtigsten Bauwerken des Historismus in Deutschland, es ist Bayerns wichtigste Touristenattraktion. In den Sommermonaten drängen sich täglich rund 6000 Besucher durch die Räume, die vom Bauherrn nur kurze Zeit bewohnt waren. Ursprünglich kostete der Bau rund 6,2 Millionen Mark. Sechs Wochen nach dem Tod Ludwig II. wurde das Schloss für Besucher geöffnet. Zwölf Jahre später, 1900, sollen Eintrittsgelder die Baukosten aufgewogen haben. Was es heute kosten würde, Neuschwanstein zu bauen, lässt sich nur schwer sagen. Die Schätzungen gehen von 100 Millionen bis über eine Milliarde Euro. neuschwanstein.de
2Füssen: Füssen ist die höchstgelegene Stadt Bayerns. Sie liegt am südlichen Ende der 413 Kilometer langen Romantischen Straße und ist ein malerisches Juwel am Fuße der Alpen. Die mittelalterliche Altstadt verzaubert schon im Alltag ihre Besucher – bei Stadtfesten umgibt die Stadt eine besondere Atmosphäre. Die Ammergauer und Allgäuer Alpen sowie der Forggensee bieten eine atemberaubende Naturkulisse mit endlosen Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren. Mit seiner Kombination aus Geschichte, Kultur und Natur ist Füssen ein ideales Reiseziel für alle, die das romantische Allgäu erleben möchten. Auch wenn die Stadt manchmal überlaufen ist, finden sich viele lauschige Ecken.
fuessen.de
3Mindelheim – Frundsbergfest: In Mindelheim treffen Mittelalter und Moderne aufeinander wie Lederhosen auf Smartphone. Die Altstadt ist gut in Schuss und belebt, jedes Haus erzählt eine Geschichte – und nach dem Frühschoppen manchmal zwei. Alle drei Jahre findet das wilde Frundsbergfest statt. Schon früh am Morgen wimmelt es in den Gassen von Rittern, Landsknechten und edlen Damen in prächtigen Gewändern. Der Duft von frischem Brot und gebratenem Fleisch zieht durch die Straßen. Hier kann man aber nicht nur mittelalterliche Leckereien probieren, sondern auch Handwerker bei ihrer Arbeit beobachten. Gegen Mittag formiert sich der große Festumzug. Über 2500 Komparsen wirken in historischen Kostümen mit, 200 Pferde und prunkvolle Kutschen ziehen durch die Straßen.
frundsbergfest.de, mindelheim.de
4Viehscheide: Das Wort Alm kommt von Almende, Gemeinschaft. Im Allgäu wurde Alp daraus. Talbauern tun sich zusammen, um gemeinschaftlich eine Alpe zu bewirtschaften. Weil das Vieh von Juni bis Anfang September in den Bergen ist, haben sie die Möglichkeit, auf ihren Talwiesen Heu für den Winter zu machen. Mit dem Viehscheid ist der Alpsommer vorbei. Gab es während der rund 100 Tage auf dem Berg keinen Unfall, werden die Tiere kunstvoll geschmückt und ins Tal getrieben. Dort werden sie von den Hütern an ihre Besitzer zurückgegeben. Danach fließt das Bier bei Musik und Brotzeiten in Strömen.
viehscheide.de
5Der Hafen von Lindau: Die Liste von Inseln, die Bayern hat, ohne am Meer zu liegen, ist lang. Lindau ist als Inselstadt in Deutschland einzigartig. Von alpiner Landschaft umgeben, mit reicher Geschichte und kultureller Vielfalt zieht die Kleinstadt Touristen aus aller Herren Ländern an – wie es sich für eine Hafenstadt auch gehört. Kleine Strände und Strandbäder, sonnige Terrassen und Palmen entlang der Promenaden versprechen schon einen Hauch Italien und laden zum südlich-lässigen dolce far niente. lindau.de
6Therme Bad Wörishofen: Bad Wörishofen war die Wirkungsstätte von Sebastian Kneipp. Ob der Purist die Therme in Bad Wörishofen für gut befunden hätte, sei dahingestellt – eine Ergänzung 2.0 zum traditionellen Kneipp-Angebot sind sie allemal. Schließlich werden in der Therme Bad Wörishofen tropische Urlaubsträume wahr. Im türkis schimmernden Wasser, unter echten Palmen, zwischen Tequila Sunrise, Mocktails oder Sex on the beach von der Poolbar könnte man glatt vergessen, dass man immer noch im Allgäu ist. Mehr Karibik ist mitten in Bayern nicht zu haben – und ganz ohne Jetlag. Ob man sich nun lieber in einer der 15 Saunen aufheizen, im Vitalbad entspannen oder auf der Speed-Rutsche Adrenalin tanken will – hier ist für alle etwas dabei. Und das Beste: Mit Ausnahme an Familiensamstagen gilt die 16+-Regel –da können auch Eltern mal von kindlicher Energie ausspannen! Aloha und Servus! therme-badwoerishofen.de
7Grünten: „Wächter des Allgäus“ wird der 1738 Meter hohe Koloss seiner Lage wegen oft genannt. Er ragt zwischen Rettenberg und Immenstadt in den Himmel und ist an seinem höchsten Punkt, dem Übelhorn, mit einem 94,5 Meter hohen Sendemasten des Bayerischen Rundfunks gespickt. Hier auf dem Gipfel fühlt man sich wie der König der Welt. Nachdem die Pläne für den Ausbau der Bergbahnen aufgegeben wurden, kann man Natur und Ruhe in der Bergwelt Grünten noch mehr genießen. Der 360-Grad-Panoramablick bietet sich zur Heimatkunde ebenso an wie zum Berggipfelraten mit den Begleitern: „Ich sehe was, was du nicht siehst.“ Für Adrenalin-Junkies gibt's die Grüntenstafette, ein Berglauf-Wettkampf, bei dem man zeigen kannst, dass man fitter ist als alle anderen.
8Jamei Laibspeis: Käsefreunde aufgepasst! Bei Jamei Affineure wird Käse zur Kunst erhoben. Hier trifft Allgäuer Tradition auf Hipster-Leidenschaft. Die Käsekünstler von Jamei verwandeln junge Laibe in gereifte Meisterwerke, die selbst französische Feinschmecker neidisch machen. In ihrem 200 Jahre alten Eiskeller bei Kempten pflegen sie die Käse wie Babys – nur dass diese Babys herrlich müffeln dürfen! Ob cremig, würzig oder mit Blauschimmel – hier findet jeder Gaumen sein Glück. Und das Beste: Beim Probieren kann man ganz ungeniert schmatzen. „Jamei hoid“, was schmunzelnd auch mit „So ist es eben“ oder „Ich kann halt nicht anders“ übersetzt werden kann. jamei-laibspeis.de
9Hopfensee: Am Hopfensee tummeln sich Wasserratten, Sonnenhungrige und alle, die schon immer mal in einer Postkarte baden wollten. Mit seinen 2,1 Kilometern Länge ist er zwar kein Riese, aber Größe ist ja nicht alles! Dafür wärmt er sich fast so schnell auf wie ein Teekessel und lädt schon im späten Frühling zum Planschen ein. Umrahmt von blau schimmernden Bergen, die aussehen, als wären sie von einem Landschaftsmaler hingepinselt, bietet der See und die Gastronomie am Nordufer Panorama satt. Ob Tretboot-Kapitän, Strand-Philosoph, Kneipp-Jünger oder Alpen-Meerjungfrau: Hier findet jeder sein Plätzchen. pfronten.de/baeder-seen/badeseen/hopfensee
10Breitachklamm: Ein Besuch der Breitachklamm bei Oberstdorf ist wie ein Ausflug in eine andere Welt. Auf gut gesicherten Wegen staunt man sich durch eine der tiefsten Felsenschluchten Mitteleuropas, während das Wasser tosend an den Wänden entlangrauscht. Und wenn es regnet? Perfekt! Dann wird die Klamm zum spritzigen Wasserfall-Disneyland! Die Rundtour ist in 90 Minuten zu machen, Fotopausen nicht eingerechnet. Am Eingang sind Wanderalternativen eingezeichnet. Der Zugang ist nicht barrierefrei. Witterungsbedingt kann es zu Wegsperrungen und Anpassung der Öffnungszeiten kommen. breitachklamm.de
AUS DEM ALLGÄU
Deutschlands höchster Weinberg: Der höchste Weinberg in Deutschland befindet sich in Bad Hindelang, in 860 Meter Höhe. Mit einer Fläche von 500 Quadratmetern ist er zwar nicht riesig, aber mit umso mehr Leidenschaft betrieben. Dass die Reben beim Wachsen einen Höhenrausch bekommen, stimmt nicht. Ursprünglich als Hobby gestartet, hat sich der Weinberg zu einer kleinen Attraktion entwickelt. Besucher können die fruchtigen Köstlichkeiten im Restaurant und auf der Terrasse probieren. Bis jetzt vor allem Weißwein. Prost!
luitpoldbad.de/de/kulinarik/wein-weinberg
Inline- und Rollerhockey: