Agrarproduktion und Agrarhandel von 1961 - 2011 mit Focus auf die Ressource Land - Kurt Meusburger - E-Book

Agrarproduktion und Agrarhandel von 1961 - 2011 mit Focus auf die Ressource Land E-Book

Kurt Meusburger

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Beschreibung

Das Buch gibt einen detaillierten weltweiten Überblick über die Verteilung der Landressourcen, die Entwicklung der Agrarproduktion und den internationalen Handel mit Agrargütern über den Zeitraum von 1961 bis 2011. Dabei nimmt es Bezug auf ökologische Konzepte und zeigt die Auswirkungen des Bevölkerungswachstums und von geänderten Konsumgewohnheiten auf dem agrarischen Sektor. Insbesondere wird die Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Flächen durch den internationalen Handel mit Agrargütern berechnet und für den Zeitraum dargestellt.

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Seitenzahl: 190

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Inhaltsübersicht

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Einleitung

1.1 Aufbau der Arbeit

1.2 Definitionen

Theoretische Grundlagen

2.1 Ecological Footprint

2.2 HANPP-Indikator

2.3 Planetary Boundaries

2.4 Bewertung der Konzepte

2.5 Fußabdruck auf Ackerland

Entwicklung der Landwirtschaft von 1961 bis 2011

3.1 Bevölkerungsentwicklung

3.2 Die Ressource Land

3.2.1 Ackerland

3.2.2 Wald und Grasland

3.2.3 Landressourcen Afrikas

3.2.4 Landressourcen Amerikas

3.2.5 Landressourcen Asiens

3.2.6 Landressourcen Europas

3.2.7 Landressourcen Ozeaniens

3.2.8 Geerntete Fläche

3.3 Agrarproduktion

3.3.1 Geerntete Fläche der einzelnen Pflanzen

3.3.2 Produktionsmenge

3.3.3 Verwendung der Agrarproduktion

3.3.4 Entwicklung der Hektarerträge

3.3.5 Produktion tierischer Produkte

3.3.6 Produktionswert

3.4 Internationaler Handel mit Agrargütern

3.4.1 Handel mit Fleischprodukten

3.4.2 Sojaprodukte

3.4.3 Milchprodukte

3.4.4 Weizen

3.4.5 Palmöl und Palmkernöl

3.4.6 Zucker

3.4.7 Kautschuk

3.4.8 Mais

3.4.9 Kaffee

Agrarflächenbeanspruchung durch Handel

4.1 Berechnungsmethode

4.1.1 Fußabdruck pflanzlicher Produkte auf Ackerland

4.1.2 Fußabdruck tierischer Produkte auf Ackerland

4.1.3 Fußabdruck tierische Produkte auf Weideland

4.1.4 Fußabdruck auf Länderebene

4.2 Gehandelte Fläche

4.3 Flächenexporte

4.4 Flächenimporte

4.5 Handelsbilanz Ackerland

4.6 Handelsbilanz Ackerland der einzelnen Produktkategorien

4.6.1 Getreide und Knollenfrüchte

4.6.2 Ölsaaten

4.6.3 Plantagenfrüchte

4.6.4 Obst, Gemüse, andere Pflanzen

4.6.5 Tierische Produkte

4.7 Handelsbilanz Ackerland der Regionen

4.7.1 Afrika

4.7.2 Amerika

4.7.3 Asien

4.7.4 Europa

4.7.5 Ozeanien

4.8 Flächenhandel Weideland

4.9 Agrarhandel und Hunger

4.10 Fußabdruck auf Ackerland

4.11 Fußabdruck auf Weideland

Resümee

Literaturverzeichnis

Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1:

Global Footprint: Vergleich von hectares mit global hectares

Abbildung 2:

Ökologischer Fussabdruck

Abbildung 3:

Entwicklung HANPP Indikator

Abbildung 4:

Teilsysteme des Konzeptes der globalen Grenzen

Abbildung 5:

Planetary Boundaries: Stand der Entwicklung in Teilsystemen

Abbildung 6:

Entwicklung Weltbevölkerung 1961 – 2011 absolut

Abbildung 7:

Jährliches relatives Bevölkerungswachstum Regionen

Abbildung 8:

Relatives Bevölkerungswachstum Länder 1961 – 2011

Abbildung 9:

Absolutes Bevölkerungswachstum Welt

Abbildung 10:

Landnutzung der Erde im Jahr 2011

Abbildung 11:

Entwicklung der Ackerfläche auf den Kontinenten

Abbildung 12:

Relative Veränderung Ackerland Länder 1961 – 2011

Abbildung 13:

Entwicklung Ackerland für einjährige Pflanzen

Abbildung 14:

Entwicklung Ackerland für mehrjährige Pflanzen

Abbildung 15:

Entwicklung Ackerland pro Person

Abbildung 16:

Landnutzung Afrika

Abbildung 17:

Landnutzung Amerika

Abbildung 18:

Landnutzung Asien

Abbildung 19:

Landnutzung Europa

Abbildung 20:

Europa – Veränderung Ackerfläche der Regionen

Abbildung 21:

Europa - Staaten mit größten Ackerflächen

Abbildung 22:

Europa - Länder mit den geringsten Ackerflächen pro Person

Abbildung 23:

Europa - Entwicklung Waldfläche

Abbildung 24:

Landnutzung Ozeanien

Abbildung 25:

Ozeanien - Ackerfläche Länder

Abbildung 26:

Ozeanien - Ackerfläche pro Person

Abbildung 27:

Anteil geerntete Fläche am Ackerland 2011

Abbildung 28:

Virtuelle und reale Veränderung der Ackerfläche 2011

Abbildung 29:

Absolute Veränderung der Anbaufläche Mais, Reis, Soja, Weizen

Abbildung 30:

Wichtigstes Agrargut nach geernteter Fläche 1961

Abbildung 31:

Wichtigstes Agrargut nach geernteter Fläche 2011

Abbildung 32:

Entwicklung Gesamtproduktion von Nutzpflanzen

Abbildung 33:

Vergleich Jahresproduktion wichtiger Agrargüter 1961/2011

Abbildung 34:

Entwicklung Produktionsmenge/Kopf von Mais, Reis, Weizen, Kartoffeln

Abbildung 35:

kcal/Person/Tag aus pflanzlicher Produktion

Abbildung 36:

Verwendung der pflanzlichen Produktion

Abbildung 37:

Nahrungsenergie pro Person

Abbildung 38:

Lebensmittelenergie nach Kategorie ausgewählten Regionen 2009

Abbildung 39:

Verwendung Weizen

Abbildung 40:

Verwendung Mais

Abbildung 41:

Verwendung Gerste

Abbildung 42:

Verwendung Sorghum

Abbildung 43:

Entwicklung Hektarerträge wichtiger Agrarpflanzen

Abbildung 44:

Entwicklung Ertrag Reis, Weizen, Mais ausgewählte Anbauregionen

Abbildung 45:

Anteil der Produktion mit verschiedenen Ertragswachstumsmodellen

Abbildung 46:

Anteil der Produktionsdrittel an der Anbaufläche

Abbildung 47:

Tierarten nach GVE

Abbildung 48:

Entwicklung der Fleischproduktion

Abbildung 49:

Verlauf Anteil Fleischprod. an Gesamtprod. ausgewählter Länder

Abbildung 50:

Entwicklung Milchproduktion Kontinente

Abbildung 51:

Hühnereierproduktion pro Kopf nach Kontinenten

Abbildung 52:

Entwicklung des Wertes der Agrarproduktion

Abbildung 53:

Nominale Preisentwicklung wichtiger Agrargüter

Abbildung 54:

Exportwert landwirtschaftlicher Produkte in Mrd. USD

Abbildung 55:

Export- und Importwerte landwirtschaftlicher Produkte - Regionen

Abbildung 56:

Entwicklung der Exportmenge an Fleischprodukten

Abbildung 57:

Reale Preisentwicklung von Fleischprodukten

Abbildung 58:

Verhältnis Handelsbilanz Fleisch zur Produktion Kontinente

Abbildung 59:

Entwicklung der Handelsbilanz Fleisch zwischen Kontinenten

Abbildung 60:

Handelsbilanz Fleisch Regionen Asiens

Abbildung 61:

Preisentwicklung von Sojaprodukten (Index realer Preis)

Abbildung 62:

Preisentwicklung von Milchprodukten (Index realer Preis)

Abbildung 63:

Preisentwicklung Weizen (Index realer Preis)

Abbildung 64:

Preisentwicklung von Palmöl und Palmkernöl (Index realer Preis)

Abbildung 65:

Preisentwicklung Zucker (Index realer Preis)

Abbildung 66:

Preisentwicklung von Kautschuk (Index realer Preis)

Abbildung 67:

Preisentwicklung von Mais (Index realer Preis)

Abbildung 68:

Preisentwicklung von Rohkaffee (Index realer Preis)

Abbildung 69:

Ackerland für Exporte

Abbildung 70:

Absoluter Anteil versch. Agrargüter an Ackerland für Exporte

Abbildung 71:

Relativer Anteil der Exportfläche an Anbaufläche ausgewählter Güter

Abbildung 72:

Größte Flächenexporteure – Länder

Abbildung 73:

Intensität der Flächenexporte 1961

Abbildung 74:

Intensität der Flächenexporte 2011

Abbildung 75:

Wichtigstes Agrargut nach exportierter Fläche 1961

Abbildung 76:

Wichtigstes Agrargut nach exportierter Fläche 2011

Abbildung 77:

Größten Flächenimporteure – Länder

Abbildung 78:

Intensität der Flächenimporte 1961

Abbildung 79:

Intensität der Flächenimporte 2011

Abbildung 80:

Wichtigstes Agrargut nach importierter Fläche 1961

Abbildung 81:

Wichtigstes Agrargut nach importierter Fläche 2011

Abbildung 82:

Handelsbilanz Ackerland pro Person 1961

Abbildung 83:

Handelsbilanz Ackerland pro Person 1991

Abbildung 84:

Handelsbilanz Ackerland pro Person 2011

Abbildung 85:

Flächenbilanz Ackerland Länder

Abbildung 86:

Handelsbilanz Ackerland Kontinente

Abbildung 87:

Handelsbilanz Ackerland Regionen

Abbildung 88:

Veränderung Handelsbilanz Ackerland Regionen

Abbildung 89:

Flächenhandel Regionen Afrika

Abbildung 90:

Flächenhandel Regionen Amerika

Abbildung 91:

Flächenhandel Regionen Asien

Abbildung 92:

Flächenhandel Regionen Europa

Abbildung 93:

Flächenhandel Ozeanien

Abbildung 94:

Anteil Produkte an Weidelandexporten

Abbildung 95:

Weidelandexporteure – Länder

Abbildung 96:

Weidelandimporteure – Länder

Abbildung 97:

Handelsbilanz Weideland – Kontinente

Abbildung 98:

Handelsbilanz Weideland pro Person 2011

Abbildung 99:

Unterernährte Personen 2011 – Länder

Abbildung 100:

Anteil Importfläche Grundnahrungsmittel am Fußabdruck Ackerland

Abbildung 101:

Fußabdruck Ackerland 1961 relativ

Abbildung 102:

Fußabdruck Ackerland 1991 relativ

Abbildung 103:

Fußabdruck Ackerland 2011 relativ

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1:

Bevölkerungszahlen ausgewählter Länder

Tabelle 2:

Veränderung Ackerfläche ausgewählter Länder

Tabelle 3:

Afrika – Veränderung der Ackerflächen der Regionen

Tabelle 4:

Afrika – Staaten mit den größten Ackerflächen

Tabelle 5:

Afrika – Ackerland pro Personen (Regionen)

Tabelle 6:

Afrika – Länder mit den geringsten Ackerflächen pro Person

Tabelle 7:

Afrika – Länder mit den größten Ackerflächen pro Person

Tabelle 8:

Afrika – Entwicklung Grasland

Tabelle 9:

Afrika – Entwicklung der Waldfläche

Tabelle 10:

Amerika – Veränderung der Ackerfläche der Regionen

Tabelle 11:

Amerika – Staaten mit größten Ackerflächen

Tabelle 12:

Amerika – Ackerland pro Person (Regionen)

Tabelle 13:

Amerika – Länder mit den geringsten Ackerflächen pro Person

Tabelle 14:

Amerika – Länder mit den größten Ackerflächen pro Person

Tabelle 15:

Amerika – Entwicklung des Graslandes

Tabelle 16:

Amerika – Entwicklung der Waldfläche

Tabelle 17:

Asien – Veränderung Ackerfläche der Regionen

Tabelle 18:

Asien – Staaten mit größten Ackerflächen

Tabelle 19:

Asien – Ackerfläche pro Person (Regionen)

Tabelle 20:

Asien - Länder mit den geringsten Ackerflächen pro Person

Tabelle 21:

Asien – Länder mit den größten Ackerflächen pro Person

Tabelle 22:

Steigerung Prozentpunkte Effizienz Ackerfläche

Tabelle 23:

Anteil wichtiger Pflanzen an der gesamten geernteten Fläche

Tabelle 24:

Pflanzen mit absolut größter Ausweitung der Anbaufläche

Tabelle 25:

Pflanzen mit relativ größter Ausweitung der Anbaufläche

Tabelle 26:

Pflanzen mit absolut größtem Rückgang der Anbaufläche

Tabelle 27:

Pflanzen mit Rückgang der Anbaufläche

Tabelle 28:

Dominante Anbaupflanzen der Weltregionen

Tabelle 29:

Länder mit hoher Prod./Kopf von Weizen, Mais, Reis, Kartoffeln (2011)

Tabelle 30:

Lebensmittelenergie nach Kategorie ausgew. Regionen 2009

Tabelle 31:

Länder mit hohen Hektarerträgen bei wichtigen Agrarpflanzen (2011)

Tabelle 32:

Nutztierbestand

Tabelle 33:

Länder mit hoher pro Kopf Fleischproduktion (2011)

Tabelle 34:

Länder mit hoher Prod./Kopf an Kuh-, Büffel-, Ziegenmilch

Tabelle 35:

Länder mit hoher Prod./Kopf an Schaf-, Kamel- und Gesamtmilchprod.

Tabelle 36:

Honigproduktion Länder

Tabelle 37:

Agrarprodukte mit hohem Anteil am Wert der Agrarproduktion

Tabelle 38:

Länder mit hohem Wert der Agrarproduktion pro Kopf

Tabelle 39:

Höchste Produktionswerte je pflanzliches Erzeugnis

Tabelle 40:

Höchster Produktionswert je tierischem Erzeugnis 2011

Tabelle 41:

Erzeugnisse mit höchstem Produktionswert je Hektar 2011

Tabelle 42:

Wichtige Exportgüter gereiht nach Exportmenge

Tabelle 43:

Wichtige Exportgüter gereiht nach Exportwert

Tabelle 44:

Wichtige Exportgüter gereiht nach Anteil des Exportes an Gesamtproduktion

Tabelle 45:

Netto-Exporteure und Netto-Importeure von Fleischprodukten

Tabelle 46:

Fleischkonsum/Kopf und Selbstversorgungsgrad Kontinente und Regionen

Tabelle 47:

Netto-Exporteure von Sojaprodukten

Tabelle 48:

Netto-Importeure von Sojaprodukten

Tabelle 49:

Netto-Exporteure und Netto-Importeure von Milchprodukten

Tabelle 50:

Netto-Exporteure und Netto-Importeure von Weizen

Tabelle 51:

Netto-Exporteure Palmöl und Palmkernöl

Tabelle 52:

Netto-Importeure Palmöl und Palmkernöl

Tabelle 53:

Netto-Exporteure und Netto-Importeure von Zucker

Tabelle 54:

Netto-Exporteure und Netto-Importeure von Kautschuk

Tabelle 55:

Netto-Exporteure und Netto-Importeure von Mais

Tabelle 56:

Nettoexporteure von Rohkaffee und geröstetem Kaffee

Tabelle 57:

Nettoimporteure von Rohkaffee und geröstetem Kaffee

Tabelle 58:

Landkauf – Investor and Target countries

Tabelle 59:

Veränderung Anteil Agrargüter an Exportfläche

Tabelle 60:

Flächenexporte/-importe Regionen über Getreide und Knollenfrüchte

Tabelle 61:

Flächenexporte/-importe Regionen über Ölsaaten

Tabelle 62:

Flächenexporte/-importe Regionen über Plantagenfrüchte

Tabelle 63:

Flächenexporte/-importe Regionen über Obst, Gemüse, andere Pflanzen

Tabelle 64:

Flächenexporte/-importe Regionen über tierische Produkte

Tabelle 65:

Flächenexporte von Ländern mit Hunger

Tabelle 66:

Anteil Importe Grundnahrungsmittel an Fußabdruck Ackerland

Tabelle 67:

Fußabdruck Ackerland – Regionen

Tabelle 68:

Fußabdruck auf Ackerland – Summe Land

Tabelle 69:

Länder mit größtem Fußabdruck Ackerland pro Kopf

Tabelle 70:

Länder mit geringstem Fußabdruck Ackerland pro Person

Tabelle 71:

Länder mit größtem Fußabdruck Weideland

Tabelle 72:

Fußabdruck Weideland pro Person – ausgewählte Länder

Tabelle 73:

Umrechnungstabelle für Tiere in GVE

Tabelle 74:

Umrechnungsfaktoren von Produkten in ihre Ausgangsprodukte

Tabelle 75:

Fußabdruck auf Ackerland alle Länder – gesamt

Tabelle 76:

Fußabdruck auf Ackerland alle Länder – Daten je Person

Tabelle 77:

Fußabdruck auf Weideland alle Länder – gesamt

Tabelle 78:

Fußabdruck auf Weideland alle Länder – Daten je Person

1 Einleitung

Vor rund 12.000 Jahren hatte der moderne Mensch alle Kontinente - außer der Antarktis - besiedelt. Seit Jahrtausenden leben die Menschen von den Früchten der Natur. Die Nahrungsmittelproduktion war wie auch heute von der Produktivität und den Landressourcen abhängig. Bevölkerungswachstum wurde somit einerseits über die Steigerung der Produktivität durch Zucht und Verbesserung der Produktionsmethoden und andererseits durch die Nutzung größerer Flächen erreicht. Entscheidende Modifikationen der Produktionsmethoden in der Menschheitsgeschichte waren zweifellos der Übergang von Jäger- und Sammlergesellschaften zu Ackerbaugesellschaften und die Haltung von Haustieren. Dadurch konnten mehr Nahrungsmittel für eine wachsende Bevölkerung erzeugt werden.

Während das Auftauchen des Menschen als Jäger zu einem Artensterben führen konnte, war sein Einfluss auf die Flora und das Landschaftsbild begrenzt. Dies änderte sich mit dem Wandel zu Ackerbau- und Viehzuchtgesellschaften. Für neue Weideflächen und Ackerland wurden Wälder gerodet. Heute leben wir in einer Welt mit mehr als 7 Milliarden Menschen, 30 % bis 50 % der Landoberfläche wurde von Menschen umgeformt, das Klima wird durch menschliche Aktivitäten verändert, die Aussterberate von Pflanzen und Tierarten hat sich vervielfacht und Ressourcen wie fossile Energieträger werden innert weniger Generationen ausgebeutet. Auf Grund dieser Entwicklungen vertreten Wissenschaftler wie der Nobelpreisträger Paul J. Crutzen und Eugene F. Stoermer die Meinung, dass die Erde in ein neues geologisches Zeitalter eingetreten ist: das Anthropozän, was darauf hinweist, dass der menschliche Einfluss zu einem entscheidenden Faktor für die langfristigen geologischen Prozesse geworden ist.1 Mit der zunehmenden Sichtbarkeit des menschlichen Einflusses auf die Natur drängte sich die Frage nach der Nachhaltigkeit von scheinbar unbegrenztem Wachstum im System Erde mit endlichen Ressourcen auf. Eckpfeiler dieser Entwicklung sind die Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen in Stockholm 1972 und die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992, die Veröffentlichung der Studie ‚The Limits to Growth‘ über die Zukunft der Weltwirtschaft im Jahr 1972 und die Veröffentlichungen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).

Ein bedeutender Aspekt des menschlichen Einflusses auf unseren Planeten ist die Landwirtschaft, wird doch ein großer Teil der Erdoberfläche durch diese verändert, verschiedene biologische Systeme werden durch die Landwirtschaft beeinflusst. Sei dies der Artenreichtum eines Ökosystems, der Stickstoff- oder Phosphorkreislauf oder der Anteil von Aerosolen in der Atmosphäre. Die Landwirtschaft hat damit zwar negative Auswirkungen auf die Ökosysteme der Erde, ist andererseits eine Notwendigkeit unseres Daseins. Während die Landwirtschaft bisher als abstrakter Begriff behandelt wurde, können die Auswirkungen über Konsumgewohnheiten auf die Einwohner verschiedener Staaten und somit auf jeden einzelnen Menschen zugeordnet werden. An diesem Punkt setzt diese Arbeit an.

Ziele dieser Arbeit sind:

Darstellung der Entwicklung der Landwirtschaft von 1961 bis 2011 mit Fokus auf die Ressource Land.

Berechnung des Anspruchs verschiedener Staaten und damit ihrer Bevölkerung auf landwirtschaftliche Fläche unter Berücksichtigung jener Fläche, die virtuell über den Export und Import von Agrarprodukten gehandelt wird.

1.1 Aufbau der Arbeit

Diese Arbeit gliedert sich in drei Bereiche:

Kurze Vorstellung von drei Konzepten, die den menschlichen Einfluss auf das Ökosystem Erde unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit messen:

Ecological Footprint

HANPP

Concept of Planetary Boundaries

Deskriptive Beschreibung der Entwicklung der Landwirtschaft von 1961 bis 2011 in folgenden Bereichen: Anbauflächen, angebaute Pflanzen, Produktionsmenge, Erträge, Handel mit Agrarprodukten.

Berechnung eines Fußabdruckes auf Ackerland und Weideland für die einzelnen Staaten.

1.2 Definitionen

Ackerland:

Der Begriff Ackerland bezieht sich in dieser Arbeit nicht alleine auf Flächen für einjährige Pflanzen, sondern auch auf solche, auf denen mehrjährige Pflanzen angebaut werden. Die FAO fasst diese Flächen in den beiden Kategorien Arable land und Permanent crops (land use database) zusammen.

Arable land:

Arable land is the land under temporary agricultural crops (multiple-cropped areas are counted only once), temporary meadows for mowing or pasture, land under market and kitchen gardens and land temporarily fallow (less than five years). The abandoned land resulting from shifting cultivation is not included in this category. Data for “Arable land” are not meant to indicate the amount of land that is potentially cultivable.

2

Permanent crops:

Permanent crops is the land cultivated with long-term crops which do not have to be replanted for several years (such as cocoa and coffee); land under trees and shrubs producing flowers, such as roses and jasmine; and nurseries (except those for forest trees, which should be classified under "forest"). Permanent meadows and pastures are excluded from land under permanent crops

3

.

1 Vgl. Crutzen/Stoermer 2010, o. S.

2 FAO o.J.

3 FAO o.J.

2 Theoretische Grundlagen

In diesem Teil werden drei verschiedene Konzepte zur Messung des Einflusses der Menschheit auf das Ökosystem Erde vorgestellt.

2.1 Ecological Footprint

Das Konzept des ökologischen Fussabdrucks wurde in den frühen 1990er Jahren von Mathis Wackernagel und William Rees entwickelt. Im Grunde ist dieser ein Buchhaltungssystem, das den Verbrauch der natürlichen Ressourcen durch die Menschen der biologischen Kapazität der Erde gegenüberstellt. Der Indikator (= der ökologische Fussabdruck) zeigt an, wie nachhaltig die Nutzung des Planeten durch die Menschheit ist. Dabei wird aber nicht nur die Produktionsfläche berücksichtigt, sondern auch jene Fläche, die für die Absorption von Abfällen benötigt wird.4 In der Berechnung des Verbrauches von natürlichen Ressourcen werden verschiedene Landtypen unterschieden:

Cropland: Ackerland ist das Land mit der höchsten biologischen Produktivität. In der Berechnung werden 164 verschiedene Pflanzen betrachtet. Nicht berücksichtigt wird, ob Anbaumethoden langfristig nachhaltig sind (Versorgung mit Wasser, Bodendegradation).

Grazing land: Die Menge des Angebots an Viehfutter von Grasflächen wird mit dem Bedarf verglichen. Der Fußabdruck kann aber nicht größer sein als die Biokapazität des Graslandes.

Forest for timber and fuelwood: In dieser Kategorie wird der Fußabdruck durch die Holznutzung berechnet. Die durchschnittliche weltweite Produktivität wird mit 1,81 m3 Holz je ha und Jahr angegeben, variiert aber nach Region.

Fishing ground: Hier wird der Fußabdruck durch die Nutzung von Meeresfrüchten berechnet. Dabei wird für verschiedene Fischarten die maximal nachhaltig nutzbare Menge abgeschätzt und mit der tatsächlichen Nutzung verglichen.

Built-up land: In dieser Kategorie wird alles Land zusammengefasst, das mit menschlicher Infrastruktur bedeckt ist. Es wird angenommen, dass dieses Land vorher Ackerland war. Ebenfalls in diesen Bereich fallen von Menschen geschaffene Seen (z. B. für die Stromerzeugung). Für diese Fläche wird allerdings nicht angenommen, dass sie vorher Ackerland war. Insgesamt wurde diese Kategorie im Jahr 2007 auf 167 Millionen ha Fläche geschätzt.

Forest for carbon dioxide uptake: In dieser Kategorie wird die Fläche berechnet, die nötig ist, um den Kohlendioxid-Ausstoß zu absorbieren. Das Kohlendioxid kann aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern, aber auch von einer veränderten Landnutzung, wie zum Beispiel der Abholzung von Wäldern, stammen. Von der gesamt ausgestoßenen CO2 Menge wird jene Menge, welche die Ozeane absorbieren, abgezogen. Für die restliche Menge wird in dieser Kategorie die benötigte Waldfläche zur Absorption berechnet.5

Von Hektar zu Global Hectares

In den verschiedenen Kategorien bestehen große Unterschiede in der Produktivität der einzelnen Hektar. So kann ein Hektar Ackerland je nach Standort eine enorme Spannweite in der Produktivität aufweisen. Das gleiche gilt aber auch zwischen den verschiedenen Landnutzungskategorien. Um die verschiedenen Hektar innerhalb der Kategorie, aber auch insgesamt vergleichbar zu machen, werden sie mit Ertragsfaktoren (yield factor) und Äquivalenzfaktoren normalisiert. Ein reales Hektar wird in ein vergleichbares Globales Hektar umgerechnet. Die untenstehende Abbildung zeigt grafisch die Auswirkung der Normalisierung.

Abbildung 1: Global Footprint: Vergleich von hectares mit global hectares

Quelle: Ewing, Brad/Moore, David/Goldfinger, Steven/Oursler, Anna/Reed, Anders/Wackernagel, Mathis (2010): The Ecological Footprint Atlas 2010. Oakland: Global Footprint Network. S. 13.

Berechnung des ökologischen Fussabdruckes des Verbrauches

Untenstehende Formel zeigt die Berechnung des Fußabdruckes über den Verbrauch von natürlichen Ressourcen.

EF

ecological footprint

P

Ist die Menge eines Produktes (z. B. Weizen) oder die Menge von Abfall (z. B. Kohlendioxid).

Yn

Ist der durchschnittliche Ertrag eines Landes.

YF

Ist der Ertragsfaktor. Er zeigt das Verhältnis von nationalen zu weltweiten Erträgen an.

EQF

Der Äquivalenzfaktor ist abhängig von der biologischen Produktivität der Landkategorie.

Berechnung der Biokapazität

Die Biokapazität wird vom Global Footprint Network definiert als „land and water that supports significant photosynthetic activity and accumulation of biomass, ignoring barren areas of low, dispersed productivity.” Die Berechnung erfolgt ähnlich des Fußabdruckes auf den Verbrauch von natürlichen Ressourcen.

BC steht für Biocapacity. Diese berechnet sich indem man die Fläche (A) mit dem Ausgleichsfaktor für den Ertrag (YF) innerhalb der Landkategorie und dem Ausgleichsfaktor (EQF) zwischen den Landkategorien multipliziert.6

Ecological Footprint

Der ökologische Fußabdruck ergibt sich, indem man den Fußabdruck aus dem Verbrauch mit der Biokapazität des Planeten vergleicht. Das Ergebnis dieser Berechnung ist, dass die Menschheit mit ihrem Verbrauch mehr natürliche Ressourcen beansprucht, als das Biosystem Erde bereitstellen kann. Untenstehende Abbildung zeigt die Entwicklung des ökologischen Fußabdruckes.

Abbildung 2: Ökologischer Fussabdruck

Quelle: Ewing, Brad/Moore, David/Goldfinger, Steven/Oursler, Anna/Reed, Anders/Wackernagel, Mathis (2010): The Ecological Footprint Atlas 2010. Oakland: Global Footprint Network. S. 18.

Der ökologische Fußabdruck steigt seit 1961 an. Mitte der 1970er Jahre hat er die Biokapazität der Erde überschritten und im Jahr 2007 lag er bei 150 % der Biokapazität. Der Earth Overshoot Day, das ist jener Tag, an dem die natürlichen Ressourcen der Erde durch den Verbrauch der Menschheit aufgebraucht sind, war im Jahr 2013 laut dem Global Footprint Network am 20. August. Wie die Grafik zeigt, liegt der Anstieg des ökologischen Fußabdruckes vor allem am Anstieg der benötigten Fläche für die Absorption von Kohlendioxid.

Kritik

Die Berechnungsmethode des ökologischen Fußabdruckes findet allerdings nicht nur Zustimmung. Im Beitrag ‚Does the Shoe Fit? Real versus Imagined Ecological Footprints’ weisen die Autoren darauf hin, dass der Fußabdruck durch den Konsum (ohne Carbon Footprint) schon auf Grund seiner Konstruktion die Biokapazität nicht übersteigen kann. Dies signalisiert aber ein nachhaltiges Verbrauchsmuster und lässt Probleme wie der Verlust von Bodenfruchtbarkeit, Wasserknappheit, zur Neige gehende Grundwasservorräte, erschöpfte Fischgründe und eine Zunahme von gefährdeten oder schon ausgestorbenen Arten außen vor. Die Größe des Fußabdruckes ist daher entscheidend bestimmt vom Carbon Footprint, also jener Menge Wald, die nötig wäre um die überschüssige Menge Kohlendioxid zu absorbieren. Die Autoren betonen, dass diese Berechnung eher willkürlich ist. Einerseits kann die Absorptionsrate von Kohlendioxid von Wäldern schwanken. Sie ist abhängig vom Standort des Waldes, vom Wetter, vom Alter des Waldes und von der Zusammensetzung der Pflanzengesellschaft. Im Extremfall könnte der Absorptionswert gegen null sinken und damit würde der ökologische Fußabdruck gegen Unendlich steigen. Andererseits zeigen die Autoren in einem Gedankenexperiment, dass der ökologische Fußabdruck auf dem Papier durch die Anlage von Eukalyptusplantagen gesenkt werden könnte, da diese sehr viel Kohlendioxid aufnehmen.7 Ihr Resumee fällt daher ernüchternd aus:

“This thought experiment illustrates that the EF not only fails to provide a robust measure of ecological sustainability, but also offers poor guidance for policy-makers in identifying and evaluating options to improve use and management of natural capital.”8

2.2 HANPP-Indikator

Die Abkürzung HANPP steht für human appropriation of net primary production. Der Indikator soll darstellen, wie viel Prozent der Nettoprimärproduktion der Welt die Menschheit für sich beansprucht. Die Nettoprimärproduktion ist als die Summe des von Pflanzen produzierten Kohlenstoffes definiert. HANPP wird in Kohlenstoffeinheiten gemessen und setzt sich aus zwei Kategorien zusammen:

HANPP

harv

:

“HANPP

harv

is the quantity of carbon in biomass harvested or otherwise consumed by people, including crops, timber, harvested crop residues, forest slash, forages consumed by livestock, and biomass lost to human-induced fires.”

9

HANPP

luc

:

“HANPP

luc

is the change in NPP, also measured as annual carbon flow, as a result of human-induced land use change, such as the conversion of forest to cropland or infrastructure.”

10