Alleine aus dem Burnout - Monika Flitner - E-Book

Alleine aus dem Burnout E-Book

Monika Flitner

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Beschreibung

Personen aller Lebenslagen können von Ängsten, Panikattacken, Burnout oder Depressionen überrascht werden. Ich erzähle über Erfahrungen meiner durchlebten Angst- und Anpassungsstörung, einem diagnostizierten Burnout. Innerhalb eines knappen Jahres schaffte ich es, mich aus der vermeintlich ausweglosen mentalen und körperlichen Schwäche vollständig herauszumanövrieren und zu genesen. Bis heute bin ich gänzlich beschwerdefrei und fühle mich bestens. Es werden praktische Lösungsansätze für Betroffene in Form von Tipps und Hilfestellungen für den Alltag beschrieben, die Hilfe zur Selbsthilfe bieten.

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Seitenzahl: 69

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Kapitel

Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser, In einem sich immer schneller bewegenden Weltgeschehen, geprägt von zahlreichen Veränderungen, sind wir ständig gefordert uns an neue Erfordernisse anzupassen. Die Taktung und Erwartung unseres Umfeldes ist schnell und hoch. Mehr und mehr Menschen werden von mentalen Krisen betroffen, in der Sorge, nicht mehr allen Anforderungen gerecht werden zu können. Stress und Hektik im Alltag verschlimmern die Umstände. 

Ich schildere von meinen Erfahrungen einer durchlebten Angst- und Anpassungsstörung, in diesem Fall einem diagnostizierten Burnout. Personen aller Lebenslagen können von Ängsten, Panikattacken, Burnout oder Depressionen überrascht werden. Besonders schlimm empfand ich es den Alltag alleine zu verbringen. Für alltägliche Erledigungen zu erschöpft, entwickelte ich alltagstaugliche Hilfestellungen und Strategien zur Bewältigung meiner Aufgaben. Ich habe Lösungsansätze entwickelt für eine Tagesstruktur wie auch Wege, sich aus seiner Schutzhaltung zu befreien und wieder zurück ins echte Leben zu finden. Meine Tipps bieten eine Basis als “Hilfe zur Selbsthilfe” und sind gedacht für Betroffene  wie auch deren Nahestehenden. 

Innerhalb eines knappen Jahres schaffte ich den Ausweg aus der mentalen und körperlichen Schwäche. Bis heute bin ich gänzlich beschwerdefrei und fühle mich bestens.

Die Ursachen für eine Krise können vielfältig sein. Eine Stellenkündigung, ein Mobbingvorfall im Berufs- oder Privatleben, der Verlust eines geliebten Menschen, eine akute finanzielle Notlage oder Sorgen hinsichtlich der Zunftsaussichten können ein Auslöser sein. Betroffene fühlen sich dem Alltag nicht mehr gewachsen. Leicht können sie in eine regelrechte Schockstarre aus Ängsten verfallen, im Glauben, nie mehr aus dem Zustand herauszukommen.

1. DIE AUSGANGSLAGE

Ich bin eine fröhlich Person deren Kindheit und Jugendzeit glücklich verlief und die im Erwachsenenalter stets gemäss ihrer Wünsche lebt. Was ich erreichen möchte, schaffe ich meistens und ich bin mit meinen erzielten Erfolgen zufrieden.  Ich schloss die Schule ab, machte eine Ausbildung, folgte einer Karriere und arbeitete nacheinander in mehreren Konzernen. Seit knapp 10 Jahren lebe ich in der Schweiz. Mit den Lebensumständen war ich immer zufrieden, doch fühlte ich mich manchmal ein wenig allein. Zwar habe ich Anschluss und ein paar Freunde gefunden, doch wie es so ist, Freunde haben Familie, sind beschäftigt im Beruf und man sieht sich eher unregelmässig als häufig. Grundsätzlich bin ich jedoch dankbar für das was ich habe.

Eine fatale Veränderung trat ein als mich die Kündigung meiner Stelle in einem schweizer Grossuntnernehmen zum falschen Zeitpunkt traf. Es war eine mehr oder weniger angekündigte Kündigungswelle, doch lies man uns Angestellte monatelang in Unsicherheit, welche Positionen im Unternehmen gestrichen werden und wer von uns Mitarbeitern seine Stelle behalten darf. An uns allen nagte diese Unsicherheit sehr, und vielen Kolleginnen und Kollegen, wie auch mir, ging es miserabel dabei. Viele Kollegen meines direkten Umfelds zeigten nach und nach Krankheitserscheingungen. Familie und Freunde bemerkten auch Veränderungen an mir. Immer häufiger hatte ich Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Angst- und Weinattacken. Es war sehr offensichtlich dass es mir nicht gut ging. Immer häufiger brach ich auch im Arbeitsalltag in Tränen aus, aus Angst und Sorge, meine Gedanken kreisten nur noch darum wie es in der Zukunft wohl weiterging. Alle die mich kennen haben mich so noch nie erlebt und waren beinahe schockiert über diese Tatsache. Es ist allgemein bekannt dass sich die Arbeitswelt verändern wird. Anforderungen an die Arbeitnehmer steigen immer weiter, während Löhne und Gehälter sich jedoch nicht unbedingt angleichen. Besonders meine Tätigkeit, die Rolle einer Assistentin, verändert sich nach wie vor schnell. Es kommen bedeutend mehr Aufgaben und Pflichten hinzu, die man seinem Vorgesetzten oder dem Team abnehmen solle. Die Anforderungen in Stellenbeschreibungen gaben allen Anlass zur Sorge, dass ich mir nicht mehr sicher war, wie ich den zukünftigen Erwartungen gewachsen sein sollte. Ich malte mir aus keine neue Anstellung mehr zu finden, beziehungsweise auch nicht mehr angemessen bezahlt zu werden.

Eine Kollegin hatte das Unternehmen verlassen und ich übernahm im Rahmen meiner Aufgaben einen Teil derer Arbeit. Neben der Mehrarbeit am Schreibtisch wurde die Tätigkeit im offenen Büro mit Lärmquellen und Rückfragen von Chefs und anderen Kollegen häufig unterbrochen. Ebenso lief ich viel durchs Haus um Gäste am Empfang abzuholen und Meetingräume mit Speisen und Getränken auszustatten. Alles in allem ist der Arbeitsalltag stets sehr fordernd gewesen.

Die Krankheit überfiel mich binnen weniger Minuten eines Tages im Büro. Ich hatte Wein- und Zitteranfälle. Ich bemerkte ab dem Zeitpunkt, dass ich einen Weg erlernen musste, von einem auf den nächsten Tag leben zu müssen und  die Tage alleine zu verbringen. Diesen Zustand empfand ich als unerträglich und er war auch nicht einfach für mich. Ich lernte jedoch in gefühlter „Milimeterarbeit“ einen für mich passenden Alltags- sowie Zeitplan aufzustellen und zu etablieren. Der diagnostizierte Burnout führte im wahrsten Sinne auf eine Reise in mein innerstes Selbst. Mein Kopf surrte wie ein hochtourig fahrender Motor der sich nicht mehr abstellen ließ. Auf die Umstände gehe ich später noch ein.

Ich lernte, dass ich mein Leben und auch meine Zukunftspläne nach meinen Bedürfnissen ausrichten musste.

Inzwischen sind alle körperlichen und mentalen Beschwerden verschwunden. Ich fühle mich brilliant und jeder Situation gewachsen – ganz wie früher. Ich bin wie befreit und zehre von dem Gefühl, die Krise meines Lebens mehr oder minder alleine gemeistert zu haben.

Wie auch immer es Ihnen geht – einen Erschöpfungszustand kann man gut ausheilen. Nehmen Sie sich Zeit und Achtsamkeit für sich selbst. Nichts anderes ist im Moment wichtiger!

Von Aussenstehenden betrachtet ist eine Kristensituation oftmals nicht so schlimm. Meine Freunde und Familie wollten mich oft beruhigen und erläuterten mir meine Situation sachlich. Ich jedoch hörte auf niemanden. Man selber sieht die Dinge völlig anders denn man steckt ja mittendrin. Durch die ständig kreisenden Vorstellungen und sich wiederholenden Gedanken ist man ausser Stande Dinge zu analysieren und abzuwägen. Konzentration auf das Wesentliche – Fehlanzeige! Alles was man in dem Fall braucht ist Entspannung und Abwechslung. Eines möchte ich unbedingt erwähnen: durch Ihre ständige Anspannung kann es allerdings Wochen oder gar Monate dauern bis Sie Verbesserungen empfinden. Bitte seien Sie sich dessen bewusst!

2. BURNOUT – DER AUSBRUCH

Mein Burnout entstand schleichend. Ich arbeitete damals seit mehreren Jahren in dem Grossunternehmen, und wie im letzten Kapitel beschrieben, zeichnete es sich ab, dass sich grössere Umstrukturierungen ergeben würden.

Hinzu kam, dass ich meine damalige Wohnung, die ich über einige Jahre bewohnte, früher als erwartet verlassen sollte. Sie war vom Vermieter abgegeben worden und dies kam überraschend für mich. In der Schweiz benötigt man für die Anmietung einer Wohnung sowohl Gehaltsnachweise als auch oftmals Jobreferenzen. Der Umstand bereitete mir abermals Angst und Sorge. In der Stadt Zürich dauert eine Suche überlicherweise einige Monate, wenn nicht gar bis zu 1-2 Jahren, um eine passende und bezahlbare Wohnung zu finden. Am Ende stünde ich vielleicht ohne Gehaltsauszüge da. Über die Möglichkeit in eine Air B&B-Wohnung oder etwa eine Wohngemeinschaft zu ziehen, dachte ich nicht nach. Es fiel mir auch nicht ein, dass ich mir für den Fall der Fälle einen Bürgen suchen könnte, um mit ihm - auch ohne neue Stelle - dem potentiellen neuen Vermieter die Miete zu garantieren. All diese Möglichkeiten kamen mir nicht in den Sinn.

Mein Verstand war schon so sehr von Angst gesteuert, dass ich nicht mehr imstande war nach alternativen Lösungen zu suchen. Dabei wäre es so hilfreich gewesen mir Unterstützung zu holen.

Immer häufiger traten starke Kopfschmerzen auf, die ich allerdings Wetterwidrigkeiten zuschrieb. Ich nahm diese Anzeichen nicht als Warnung wahr. Der Stress wurde jeden Tag grösser. Im Arbeitsalltag hatten alle von uns extrem viel zu tun, denn das Unternehmen begann operatives Geschäft ins Ausland zu verlegen. Das Chaos war offensichtlich, man verlor Ansprechpartner und Prozesse wurden chaotisch. Mein Chef selbst lief gestresst von einem Meeting zum anderen und war alles andere als entspannt. Mir wurde Homeoffice ans Herz gelegt. Jedoch benötigte ich oftmals Arbeitsmittel oder den Scanner im Büro für meine Aufgaben. Es standen auch Termine mit meinen Kollegen an, die mir wichtig waren, also kam ich doch häufig physisch ins Büro.