Alles ist gutgegangen - Emmanuèle Bernheim - E-Book

Alles ist gutgegangen E-Book

Emmanuèle Bernheim

4,9

Beschreibung

"Die Diagnose ist nicht berauschend." 88-jährig erleidet André Bernheim, Kunstsammler in Paris, schillernd, charmant, vital, einen schweren Schlaganfall. Nichts, was sein Leben ausmachte, ist ihm nun mehr geblieben, und so bittet er seine Tochter, ihm den Freitod zu ermöglichen. Mit literarischer Intensität, dicht und präzise, erzählt Emmanuèle Bernheim, welche unendliche Zumutung dies für die Familie ist, wie sie sich trotz unauflösbarer Gewissenskonflikte gemeinsam auf den Tod zubewegt. Mit großer Offenheit spricht sie über eine der letzten tabuisierten Fragen unserer Zeit und eine sehr persönliche Entscheidung – sie berührt damit jeden von uns. Ein großes Buch über das Glück des Lebens und die Freiheit zu sterben.

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Hanser E-Book
Emmanuèle Bernheim
Alles ist gutgegangen
Aus dem Französischen von Angela Sanmann
Hanser Berlin
Die französische Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel Tout s’est bien passé bei Éditions Gallimard in Paris.
Die vorliegende Übersetzung wurde durch ein Stipendium des Deutschen Übersetzungsfonds e.V. gefördert.
ISBN 978-3-446-24579-2
© Éditions Gallimard 2013
Alle Rechte der deutschen Ausgabe
© Hanser Berlin im Carl Hanser Verlag München 2014
Schutzumschlag: Peter-Andreas Hassiepen, München, unter Verwendung einer Fotografie von © Seb Oliver/cultura/Corbis
E-Book-Konvertierung: Beltz Bad Langensalza GmbH
Unser gesamtes lieferbares Programm und viele andere Informationen finden Sie unter www.hanser-literaturverlage.de
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Für Pascale
»Ich komme sofort!«
Ich klappe mein Handy zu. Schnell, ich ziehe mich an. Greife nach meiner Tasche.
Ich rufe den Aufzug. Weit weg, sicher im Erdgeschoss, das gedämpfte Quietschen der Metalltüren. Ich nehme die Treppe.
Eine Etage, noch eine. Ich halte abrupt. So geht das nicht. Das Teppichmuster verschwimmt. Ich kann die Stufen nicht mehr erkennen, nichts als ein langes, fortlaufendes rotes Band. Ich werde noch fallen. Ich klammere mich ans Geländer. Um mich herum ist alles verschwommen.
Ich habe meine Kontaktlinsen vergessen.
Ich laufe wieder hoch.
Rechte Linse. Mein Finger zittert. Linke Linse. Ich zwinkere. So, ich kann sehen.
Der Aufzug ist da. Ich drücke mehrmals auf »Erdgeschoss«. Los, los.
Ich überquere die Straße, ohne auf Grün zu warten. Ich laufe zur Avenue. Am Taxistand steht eine Schlange.
Selbst mit einmal Umsteigen bin ich mit der Metro schneller.
Navigo-Karte, »Bing«, Drehkreuz, Schleuse.
Ich haste die Treppe hinunter.
Die Leuchtziffern zeigen vier Minuten Wartezeit an.
Vier Minuten.
Ich werde zu spät kommen, da bin ich sicher.
Ich muss Zeit gewinnen.
Befindet sich der Verbindungsgang zu den Anschlusszügen am Kopf oder am Ende des Zuges?
Ich gehe den Bahnsteig entlang, bleibe stehen, kehre um.
Unmöglich, mich zu erinnern, dabei kenne ich diese Linie in- und auswendig.
Vorn oder hinten?
In meinem Kopf dreht sich alles. Ich setze mich hin.
Immer mit der Ruhe. Atmen.
Tief einatmen, jetzt ausatmen, so lange wie möglich.
Noch einmal.
Es wird besser.
Ich kontrolliere mein Handy. Es ist aufgeladen und – drei Balken – hat Empfang. Warum ruft Pascale nicht zurück?
Ich hab’s, ich erinnere mich: Der Gang zu den Anschlusszügen liegt am Kopfende des Zuges.
Aufgestanden.
Ich stelle mich an die Bahnsteigkante, auf Höhe des ersten Waggons.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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