"Alles kann passieren!" - Doron Rabinovici - E-Book

"Alles kann passieren!" E-Book

Doron Rabinovici

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Beschreibung

Sie sind angekommen an der Spitze der Staaten: Viktor Orbán in Ungarn, Matteo Salvini in Italien, Heinz-Christian Strache und Herbert Kickl in Österreich, Jaroslaw Kaczynski in Polen … Sie prägen die Stimmung in ihren Ländern und treiben gemeinsam mit ihren Verbündeten die europäische Politik vor sich her. Ihre Ziele: Zerstörung der Europäischen Union in ihrer derzeitigen Form, Einführung einer sogenannten illiberalen Demokratie, Einschränkung der Menschenrechte und der Medienfreiheit, Ende der Währungsunion. Nach einer Idee von Florian Klenk hat Doron Rabinovici aus Reden und Statements ein Mosaik zusammengestellt, das das Wesen und die Absichten dieser Politik offen zutage treten lässt.

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Über das Buch

Sie sind angekommen an der Spitze der Staaten: Viktor Orbán in Ungarn, Matteo Salvini in Italien, Heinz-Christian Strache und Herbert Kickl in Österreich, Jaroslaw Kaczynski in Polen ... Sie prägen die Stimmung in ihren Ländern und treiben gemeinsam mit ihren Verbündeten die europäische Politik vor sich her. Ihre Ziele: Zerstörung der Europäischen Union in ihrer derzeitigen Form, Einführung einer sogenannten illiberalen Demokratie, Einschränkung der Menschenrechte und der Medienfreiheit, Ende der Währungsunion. Nach einer Idee von Florian Klenk hat Doron Rabinovici aus Reden und Statements ein Mosaik zusammengestellt, das das Wesen und die Absichten dieser Politik offen zutage treten lässt.

Doron Rabinovici

»Alles Kann Passieren!«Ein Pollittheater

Nach einer Idee und mit einem Nachwort von Florian Klenk

Paul Zsolnay Verlag

In Erinnerung an Rudolf Gelbard(1930 bis 2018)

Eine Vorstellung für vier Schauspielerinnen

Protagonisten (in der Reihenfolge ihrer Auftritte):

MATTEO SALVINI

derzeit Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident Italiens

HERBERT KICKL

derzeit Innenminister Österreichs

VICTOR ORBÁN

derzeit Ministerpräsident Ungarns

JAROSLAW KACZYŇSKI

derzeit Vorsitzender der polnischen Regierungspartei PiS

MATEUSZ MORAWIECKI

derzeit Ministerpräsident Polens

HEINZ-CHRISTIAN STRACHE

derzeit Minister für öffentlichen Dienst und Sport sowie Vizekanzler Österreichs

NORBERT HOFER

derzeit Minister für Verkehr, Innovation und Technologie Österreichs

MILOŠ ZEMAN

derzeit Staatspräsident Tschechiens

Das, was gesagt wird, kann doch nicht wahr sein, denken wir, doch wen kümmert’s schon, denn es wird wahr, indem es gesagt wird. Was nicht stimmt, stimmt ein, um die anderen niederzustimmen. Das Unsagbare ist wieder ausgesprochen beredt.

SPRECHERIN:

Matteo Salvini, Straßburg, 2017

MATTEO SALVINI (Europäisches Parlament, Straßburg, April 2017): (schreiend)

Ich entschuldige mich beim Publikum hier im Saal und draußen an den Bildschirmen für diesen Irrsinn in diesem Haus. Ihr seid doch nicht normal meiner Meinung nach. Wir haben zwanzig Millionen Arbeitslose in Europa, wir haben den islamischen Terrorismus, Migration außer Kontrolle, und mit was beschäftigt ihr das Europa-Parlament am Mittwochnachmittag ...? Mit dem Knebeln von Facebook, mit Fake-News ... Euch sollte ein sehr guter Arzt therapieren.

Ich würde gerne wissen ...

PARLAMENTSPRÄSIDENT:

Sehr geehrter ... sehr geehrter ... sehr geehrter Salvini.

MATTEO SALVINI:(vertrauensvoll, ironisch ans Publikum)

Danke für euren Applaus, aber Vorsicht, sie schmeißen euch raus, wenn ihr mir da oben applaudiert.

PARLAMENTSPRÄSIDENT:

Sehr geehrter Salvini, entschuldigen Sie ...

MATTEO SALVINI: (provokant)

Darf ich jetzt fortfahren ...

PARLAMENTSPRÄSIDENT:

Nein, Sie müssen mir zuerst zuhören. Sie müssen nicht nur respektieren, dass dieses Haus demokratisch über das Thema entschieden hat, sondern auch Ihren Kollegen Respekt entgegenbringen.

MATTEO SALVINI: (ironisch)

Ich sage doch nur, dass ihr meiner Meinung nach nicht normal seid, mit vollem Respekt. Darf ich nun fortfahren?

PARLAMENTSPRÄSIDENT:

Herr Salvini, ich teile Ihnen nur mit, dass Sie mit Ihren Worten vorsichtig sein sollten. Danke.

MATTEO SALVINI:

Also, diese vage Bedrohung lässt mich weder kalt noch warm. Wenn das europäische Volk gegen den islamistischen Terrorismus ist, bedeutet das, dass es islamophob ist. Ist es gegen die Homo-Adoption, ist es homophob. Ist es für die Schließung von Zigeuner-Camps oder für die Beendigung der Flüchtlingsinvasion, bedeutet es, sie sind Rassisten.

Nein. Das bedeutet, sie haben einen gesunden Menschenverstand und sind freie Menschen! Euch geht es schlecht, ihr schafft es nicht mehr, die Gehirne der Menschen zu kaufen und alle Zeitungen, Nachrichten und Radiostationen zu kontrollieren. England hat gewählt, wie es wollte, USA hat gewählt, wie es wollte, Italien hat gewählt, wie es wollte.

Ihr seid am Durchdrehen, also was lässt ihr euch einfallen? Knebel auf Facebook. Knebel im Internet, Strafen fünf Millionen, fünfzig Millionen. Ihr führt ein Wahrheitsministerium nach George Orwell ein. Ein Propagandaministerium (…)

Ihr könnt euch alles einfallen lassen, was ihr wollt. Das Einzige, was ihr sicher tun werdet, ist, eure Koffer zu packen und euch eine richtige Arbeit suchen, weil die Wahrheit nicht gestoppt werden kann, nicht von hier aus oder woanders. Danke, es lebe das Internet, und es lebe Facebook.

SPRECHERIN:

Linz, Kongress »Verteidiger Europas«, 2016

HERBERT KICKL (Kongress »Verteidiger Europas«, Redoutensäle, Linz, 29. Oktober 2016):

Und ich muss ja sagen, es ist für mich sehr, sehr angenehm, schon nach den ersten Vorgesprächen, und auch jetzt, wenn ich hier herunterschaue, es ist ein Publikum, wie ich mir das wünsche und wie ich mir das vorstelle, und es ist etwas ganz etwas anderes, wie wenn man im Parlament steht, dort redet und in diesen frustrierten, dauerbetroffenen linken Flügel der Roten und der Grünen hineinschaut, wo’s nur mehr mieselsüchtige Gestalten gibt. Also das werden doch hoffentlich nicht diese politischen Kräfte sein, die die Zukunft Europas für sich beanspruchen, dass sie die auch nur in irgendeiner Art und Weise artikulieren wollen.

Nun, meine sehr geehrten Damen und Herren, und ich freue mich auch, dass das, was ich hier sehe, so ganz gar nicht dem entspricht, was ich in den letzten Tagen im Radio schon in der sogenannten heavy rotation gehört habe, was ich in den Medien gelesen habe, wie bösartig diese Leute hier alle sind, die sich treffen.

Also ich kann Ihnen eines sagen: Sie sind’s mit Sicherheit nicht, jetzt stehe ich vor dem Problem, möglicherweise bin ich es — nicht? —, der damit gemeint war als das personifizierte Böse, im Zusammenhang mit dieser linken Jagdgesellschaft, aber ich darf Ihnen versichern, ich fühle mich auch nicht betroffen von all diesen Etikettierungen, mit denen man da um sich geworfen hat; von wegen rechtsextrem, Ultranationalist, Neonazi usw. usw.

Also ich fühle mich auch nicht betroffen, Sie sind es nicht, wir geben uns aber trotzdem nicht der Hoffnung hin, dass das irgendetwas an der Berichterstattung der schon zu Recht kritisierten Mainstream-Medien ändern wird, denn wenn die Linken etwas sind, dann sind sie resistent gegen Fakten, meine sehr geehrten Damen und Herren.