Alles über die Technik der Acrylmalerei - Anita Hörskens - E-Book

Alles über die Technik der Acrylmalerei E-Book

Anita Hörskens

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Beschreibung

Alles über die Acrylmalerei! Fundierter Überblicküber Farben, Techniken, Malstilen, Strukturen und weiteren Effekten.

Acrylfans aufgepasst! Mit diesemNachschlagewerk ist man bestens für die Arbeit mit Acrylfarben gerüstet. Theoretische Grundlagen werden anschaulich erklärt und viele praktische Tipps der Künstlerin lassen Acrylgemälde garantiert gelingen. Die Acrylmalerei hat viel zu bieten. Neben den verschiedenen Farben, können auch mit Strukturen, verschiedenen Malstilen und weiteren Effekte gaz unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden.Gelangen Sie so Schritt für Schritt zu Ihrer eigenen Bildsprache und lassen Sie sich von anschaulichen Erklärungen und zahlreichen Abbildungen inspirieren.

  • Grundlagen der Acrylmalerei
  • praktische Tipps für das erfolgreiche Malen
  • Schritt für Schritt zur eigenen Bildsprache

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Seitenzahl: 116

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Impressum

Alle in diesem Buch veröffentlichten Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlags gewerblich genutzt werden. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung der Inhalte des Buchs ist untersagt und wird zivil- und strafrechtlich verfolgt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die im Buch veröffentlichten Aussagen und Ratschläge wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie für das Gelingen kann jedoch nicht übernommen werden, ebenso ist die Haftung des Verfassers bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

Bei der Verwendung im Unterricht ist auf dieses Buch hinzuweisen.

EIN EBOOK DER EDITION MICHAEL FISCHER

1. Auflage 2023

© 2017 Edition Michael Fischer GmbH, Donnersbergstr. 7, 86859 Igling

Bildnachweis:Alle Bilder © Edition Fischer, außer Cover (links unten): © inventbbart/Shutterstock S. 42, 77 unten, 85, 95, 117–119, 121–122, 125, 128–129, 140: © Anita Hörskens S. 86: © Barbara Eisenbarth S. 45–49, 53: © da Vinci Künstlerpinselfabrik S. 68–72: © Hahnemühle FineArt S. 28 links: © Lascaux Colours & Restauro S. 16, 20 oben rechts, 32–34, 36 oben, 37 oben: © Lukas-Nerchau S. 15 links, S. 18 oben, S. 20 oben links, 22–23, 25, S. 28, 31, 35, 36 unten, 37 unten: © H. Schmincke & Co

Redaktion: Anita Hörskens

Produktmanagement: Anna Egger

Covergestaltung: Nelli Braun

Layout und Satz: Nelli Braun

Herstellung: Amelie Engelhardt

ISBN 978-3-7459-2076-5

www.emf-verlag.de

Alles Wissenswerte über Theorie & Praxis

Der Siegeszug der Acrylfarben nahm in den 1950er-Jahren seinen Anfang, als die ersten Farben auf Acrylharzbasis ihren Weg in den Handel fanden. Die Vielseitigkeit dieses Malmediums faszinierte viele Künstler der damaligen Zeit, und manche Namen sind nahezu untrennbar mit der Leuchtkraft und Farbintensität von Acrylfarben verknüpft: Roy Lichtenstein, Andy Warhol oder Jackson Pollock fanden in ihr das perfekte Medium für ihre künstlerischen Ideen.

Heut bieten Acrylfarben mehr denn je eine nahezu unerschöpfliche Vielfalt an künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten. So sind sie in der Lage, sowohl Aquarell- als auch Ölfarben nachzuahmen, besitzen aber ­ihren ganz eigenen Charakter. Mit ihnen sind sowohl dünne als auch dicke Schichten möglich, sie lassen sich transparent oder deckend auftragen, und sie können mit vielen anderen Malmedien und Zusätzen vermischt und bearbeitet werden.

Diese Vielfalt an Möglichkeiten mag für den Einsteiger in die Acrylmaltechnik auch etwas überfordernd sein. Aus diesem Grund wollen wir in diesem Buch den ­Fokus auf die Grundlagen und Techniken legen, deren Beherrschung es Ihnen ermöglicht, Ihre eigene künstlerische Ausdruckskraft zu entfalten. Auch Fortgeschrittene und Profis finden hier ein nützliches Nachschlagewerk, falls sie einmal eine selten benutzte Technik ausprobieren möchten. Unerlässlich ist auch das Wissen über das richtige Material und Handwerkszeug für ein zuverlässig gutes Malergebnis. Neben der Vielfalt der erhältlichen Farben und allem Wissenswerten über Pinsel zeigen wir Ihnen auch, wie Sie mit der richtigen Grundierung auf nahezu jedem Untergrund malen können und welche Stoffe, die bestimmt auch Sie in Ihrer Küche vorrätig haben, als Füll- und Zuschlagstoffe geeignet sind.

Die Kapitel sind so eingeteilt, dass Sie gezielt einzelne Aspekte nachschlagen können, sollten Sie schon über Grundlagenwissen verfügen. Für Einsteiger bauen die Kapitel logisch aufeinander auf, von den Grundlagen bis zur Praxis. Mit seiner großen Fülle an theoretischem und praktischem Wissen ist dieses Buch ein nützlicher und inspirierender Begleiter auf Ihrer Reise durch die Welt der Acrylmalerei.

Inhalt

Impressum

Alles Wissenswerte über Theorie & Praxis

Das Material

Die Farbe

Bestandteile

Pigmente

Bindemittel

Verdünnung

Trocknung

Handelsformen

Gebindegrößen

Qualitäten

Sorten

Spezifische Eigenschaften

Deckkraft

Lichtechtheit

Zeichenerklärung

Farbkarten

Acrylfarbe selbst herstellen

Die Zubereitung der Farbe

Fehler und ihre Behebung

Die Malmittel

Glänzende und matte Verdünner

Transparenzmittel

Retarder

Mittel zur Schlussbehandlung

Fixativ

Firnis

Erweiterung der Farbe

Pasten und Gele

Strukturpasten

Klarpasten oder -gele

Effektgele

Zuschlag- und Füllstoffe

Zuschlagstoffe

Füllstoffe

Collagematerial

Papier

Bedruckte Papiere

Stoffe und Schnüre

Material für Mischtechniken

Tinte

Tusche

Ölpastell

Softpastell

Die Pinsel

Bestandteile

Der Haarkörper

Die Zwinge

Der Stiel

Haarsorten

Kunsthaarpinsel

Weiße Chinaborste

Echthaarpinsel

Pinselsorten

Flachpinsel

Katzenzungenpinsel

Rundpinsel

Fächerpinsel

Nummerierung der Pinsel

Auswahl

Verwendung

Pinselhaltung

Mit Unterstützung arbeiten

Pflege der Pinsel

Trocknung

Aufbewahrung

Hilfsmittel

Malspachtel/Malmesser

Colour Shaper

Farbwalze

Schwamm

Zerstäuber

Zellstoff und Lappen

Klebeband

Wasserbehälter

Schere

Cutter

Schmirgelpapier und Topfkratzer

Das Zubehör

Die Palette

Paletten aus Kunststoff

Glasplatte

Holzpalette

Näpfchen

Staffelei und Zeichenbrett

Klappbare Feldstaffelei

Feldstaffelei aus Metall

Feldstaffelei mit Koffer

Atelierstaffelei

Tischstaffelei

Zeichenbrett

Zeichenwerkzeugund Skizzenbuch

Bleistift

Aquarellbleistift

Filzstift und Kugelschreiber

Kohlestäbchen

Rohrfeder

Zeichenfeder

Radiergummi

Lineal und Geodreieck

Skizzenbuch

Die Malgründe

Papier

Zusammensetzung

Papiersorten

Gewicht

Produktinformationen

Acrylpapier

Aquarellpapier

Handelsformen

Blöcke

Bogenware

Rollen

Papier spannen

Durchfeuchtung

Befestigung

Trocknung

Trocken aufspannen

Abtrennung

Nachträgliches Aufspannen

Leinwand

Stoffqualität

Körnung

Leinwand mit Grundierung

Leinwand ohne Grundierung

Keilrahmen

Malkarton

Alternative Malgründe

Holzplatten

Glasplatten

Metallplatten

Grundierungen

Grundierung von Gewebe

Grundierung von Holz

Malen im Atelier

Malen in der freien Natur

Farbenlehre

Farbkreis

Primärfarben

Sekundärfarben

Farbbeziehungen

Verwandte Farben

Komplementäre Farben

Farbtemperatur

Farbmischungen

Tonwerte

Abdunkeln

Aufhellen

Aufhellen mit Weiß

Transparente Aufhellungen

Vorschlag einer Erstausstattung

Maltechniken

Deckende Malweise

Pastos-deckend mit dem Pinsel

Verlauftechnik

Farben verschleifen

Farben verreiben

Pastos-deckend mit dem Spachtel

Trockenpinsel- oder Granuliertechnik

Lasur

Pastose Lasur

Wässrige Lasur

Auflösen von Rändern

Nass In Nass

Extrudiertechnik

Sprenkel- oder Spritztechnik

Sprenkeln mit Schablonen und Masken

Schabetechnik

Sgraffito

Aussparungen

Aussparungen mit Klebeband

Aussparungen mit Schablone

Negativschablone

Positivschablone

Farbauftrag

Aussparungen mit Rubbelkrepp

Aussparungen mit Wachs oder Ölpastell

Anwendung und spezielle Malstile

Die Vorzeichnung

Die Untermalung

Die Primamalerei

Monochrome Malweise

Flächige Malweise

Malen auf mittleren und dunklen Fonds

Durchatmende Technik

Malen mit Sfumatos

Mischtechniken

Acryl mit Acryl

Acryl mit Softpastellen

Acryl mit Ölpastellen

Acryl mit Kohle

Acryl mit Farbstiften

Effekte und Strukturen

Auftragstechniken

Auftrag mit Japanspachtel

Auftrag mit Malspachtel

Linien und Muster mit Spritztüllen

Strukturierungstechniken

Abklatschtechnik mit Malspachtel

Kratzspuren mit Borstenpinsel und Bürsten

Gravur mit Gabel oder Zahnspachtel

Gravur mit spitzen Werkzeugen

Schablonen

Abstempeln von Gegenständen

Verwendung von Collagematerial

Einarbeitung von Zuschlagstoffen

Einfärben von Strukturpasten und -gelen

Pigmente

Acrylfarbe

Naturmaterial

Farbauftragstechniken auf trockener Struktur

Lasur

Granulieren

Kombination unterschiedlicher Farbauftragstechniken

Spezialtechniken

Anschleifen des trockenen Farbauftrages

Fragmentiertes abdecken mit Strukturpaste

Über die Künstlerin

Danksagung

Das Material

Das schönste Motiv kann an Wirkung verlieren, wenn die Qualität der verwendeten Materialien nicht ausreichend ist. Deshalb ist die Auswahl des richtigen Zubehörs und geeigneter Werkzeuge von großer Bedeutung für das Gelingen Ihrer Malerei.

Die folgende Übersicht über Pinselsorten, Farben, Papierarten und wichtige Utensilien soll Ihnen die Auswahl der zu Ihnen passenden Ausstattung erleichtern, damit Sie sich voll und ganz auf das Wesentliche konzentrieren können: das Malen.

Die Farbe

Acrylfarben sind Alleskönner. Man kann so unterschiedliche Medien wie Ölfarben und Aquarellfarben mit ihnen nachahmen. Mit dem Pinsel oder dem Spachtel lassen sich dicke, pastose Schichten auftragen, ähnlich wie mit Ölfarben. Verdünnt man sie dagegen mit Wasser, verhalten sie sich wie Aquarellfarben. Während die Anzahl der sich überlagernden Lasuren bei der Aquarellmalerei begrenzt ist, bevor diese sich zu mischen beginnen und verschmutzen, ist dies bei der Arbeit mit Acrylfarben nicht der Fall, da sie wasserfest auftrocknen. Jede Schicht bleibt von der vorigen getrennt, sodass aufwendige Effekte möglich sind, ohne dass die Farben ihren Glanz verlieren.

Acrylfarben sind stark klebend und haften somit auf allen fettfreien Untergründen. Sie lassen sich in jeder gewünschten Konsistenz auftragen und als Impasto, Lasur, Sfumato etc. verwenden. Ihr hoher Auflösungsgrad ermöglicht die Anlage mit dem Pinsel, dem Malspachtel, der Rolle oder dem Airbrush.

Sie eignen sich sowohl für großformatige Werke wie für Miniaturen. Man kann sie außen und innen verwenden und sie mit anderen Zeichen- und Malverfahren kombinieren. Acrylfarben unterliegen keinen chemischen Veränderungen, wie man sie bei traditionellen Farben im Lauf der Jahre feststellen kann.

Neben dieser Vielseitigkeit verfügt Acrylfarbe über eine hohe Elastizität und eignet sich auch für flexible Bildträger wie Papier oder Leinwand. Zudem kann man ohne größere Vorsichtsmaßnahmen mehrere dicke Schichten übereinanderlegen, da sie rasch trocknen und keine Gefahr besteht, dass die Bildfläche reißt. Der Harzanteil verleiht der Farbe auch nach dem Trocknen dauerhafte Elastizität und strukturelle Stabilität.

Bestandteile

Acrylfarben setzen sich aus zwei Hauptbestandteilen zusammen: dem Pigment und dem Bindemittel. Beide sind für die Beschaffenheit der Farbe von wesentlicher Bedeutung. Zusätzlich setzten die Hersteller den Farben unterschiedliche Chemikalien wie Entschäumer oder Konservierungsmittel zu. Jede Firma hat spezielle Rezepturen, die streng gehütet sind.

Gut zu wissen

Um ungiftige Farben in gleichbleibender Qualität zu garantieren, werden Künstlerfarben heute ausschließlich mit synthetischen Pigmenten hergestellt.

Pigmente

Pigmente sind der wichtigste und sichtbare Ausgangsstoff jeder Farbe. Diese zu Staub zerriebenen Farbsubstanzen weisen unterschiedliche Eigenschaften in Brillanz, Lichtechtheit und Deckungsvermögen auf. Ursprünglich griff man auf natürlich vorkommende Pigmente organischer und anorganischer Stoffe zurück.

Organische Pigmente wurden aus tierischen oder pflanzlichen Stoffen gewonnen. „Rebschwarz“ wurde beispielsweise aus zu Kohle verbrannten Weinreben hergestellt. „Indischgelb“ bestand aus dem Urin indischer Kühe; man fütterte sie mit Mangoblättern und ließ sie tagelang dursten, sodass sich der Urin dunkelgelb färbte. Als Grundlage für den Farbton „Karmin“ wurden die zerstoßenen Körper der weiblichen Cochenille- Laus verwendet.

Anorganische Pigmente sind Erden, Mineralien oder Erze wie Kobalt, Kadmium, Blei oder Zink; viele davon sind jedoch giftig. „Schweinfurter Grün“ wurde z. B. wegen seiner Farbintensität und Lichtechtheit geschätzt, es handelte sich aber um ein hochgiftiges Mineral mit Anteilen von Kupfer und Arsen. Aus Erde wurden viele Farben gewonnen wie z. B. Ockertöne aus Frankreich oder die Erde aus der Gegend um Siena, dessen Name auch heute noch den gängigen Tonwert „Siena natur“ oder „Siena gebrannt“ bezeichnet. Erdpigmente waren zwar ungiftig, aber von unterschiedlichster Qualität und mit hohen Abweichungen im Farbton.

Bindemittel

Das Bindemittel ist sozusagen der Kleber, der die Pigmente zusammenhält und für die Haftung der Farbe auf dem Bildträger sorgt. Es ist ausschlaggebend für die Eigenschaften der Farbe und im Falle der Acrylfarben auch deren Namensgeber.

Die Erfinder von Acrylbindemittel wollten die Haupteigenschaften von natürlichen Harzen nachempfinden. Harz ist stark klebend und haftet auf allen fettfreien Untergründen. Die zweite entscheidende Eigenschaft ist die hohe Elastizität: Harz ist dehnbar und zieht sich selbstständig und ohne zu reißen wieder zurück. Diese Emulsion hat im Unterschied zu ölhaltigen Farben eine kurze Trocknungszeit. Nach der Verdunstung des Wassers bilden diese Kunstharzpartikel einen dauerhaft elastischen, klebefreien und wasserfesten Film, in dem die Pigmente eingebunden sind.

Verdünnung

Acrylfarben werden auf Wasserbasis hergestellt und grundsätzlich auch mit Wasser vermalt; sie benötigen also kein spezielles Lösungsmittel. Wird die Farbe aber zu sehr verdünnt, verliert sie ihren Glanz. Im Handel werden aus diesem Grund spezielle Verdünnungsmittel angeboten, die das verhindern sollen. Bei Bildern, die ausschließlich in der Nass-in-Nass-Technik oder als Lasur gemalt werden, wirkt der getrocknete Farbauftrag trotzdem oft schmutzig vergraut. Für Werke in derartigen Techniken ist es deshalb ratsam, auf die flüssi­gen Airbrush- oder die speziellen Aquacrylfarbe zu­rück­­zugreifen. Diese Farben sind mit feinst zerriebenem Farbstaub hoch­pig­men­tiert und zeichnen sich durch hohe Fließfähigkeit sowie leuchtende Farbkraft aus.

Um lediglich die Transparenz der Farbe zu steigern, verwendet man vorzugsweise ein Malmedium, das aus der Grund­substanz der Farbe ohne ihre Pigmen­te besteht. Dabei verändert sich die Konsistenz nicht; nur die Transparenz des Farbtons nimmt zu.

Trocknung

Acrylfarbe besteht aus einer Emulsion von absolut reinen Acrylharzen in Wasser. Während das Wasser verdunstet, verbinden sich die Harzmoleküle und die Pigmente zu einem haltbaren und nach dem Trocknen sehr widerstandsfähigen Farbfilm. Die kurze Trocknungszeit der Acrylfarben – ihr größter Gegensatz zu den langsam trocknenden Ölfarben– ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits lassen sich mehrere Farbschichten ohne lange Wartezeit überlagern, andererseits erschwert sie das Verschieben der Farbe auf dem Malgrund während des Malprozesses sowie das Erzeugen übergangsloser Farbverläufe.

Im Gegensatz zu Ölfarben, die im trockenen Zustand dieselbe Farbe aufweisen wie im feuchten, trocknen Acrylfarben dunkler bzw. reiner auf. Das im Ursprung milchig weiße Acrylbindemittel trocknet transparent an; somit erhöht sich die Farbwirkung des Pigments. Die mit transparentem Polymerharz gebundenen Pigmente empfangen nach dem Trocknen das Licht in seiner vollen Stärke und werfen es intensiver zurück.

Tipp

Bei dunklen Farben wie z. B. Preußischblau malen Sie etwas heller als das gewünschte Endergebnis, da die Farbe im trockenen Zustand dunkler erscheint.

Handelsformen

Acrylfarben werden in Künstler- und in Studienqualität angeboten. Den Unterschied macht die Qualität der Pigmente, der prozentualen Pigmentanteil und die Verarbeitungsweise. Die Konsistenz der Acrylfarben variiert – je nach Hersteller und Qualität – von flüssig über cremig bis zu buttrig. Die Farben werden in Tuben oder Gefäßen angeboten, auf deren Banderolen die Eigenschaften des jeweiligen Inhaltes angegeben sind.

Gebindegrößen

Acrylfarben sind in unterschiedlichen Gebindegrößen erhältlich, damit Künstler die für ihre Erfordernisse günstigste Form wählen können. Für kleine Formaten und eine präzise, detaillierte Malweise benötigt man keine riesigen Farbdosen. Maler großformatiger Werke greifen dagegen zu größeren Gebinden.

Gut zu wissen

Die Gebindegröße hat mit der Qualität der Farbe nichts zu tun. Im Eimer z. B. sind sowohl Studienfarben als auch hochwertige Künstlerfarben erhältlich.

Tuben

Die traditionelle Handelsform für Acrylfarben ist die Metalltube mit Schraubverschluss. Mittlerweile setzt sich die Plastiktube mit Klappdeckel aufgrund ihrer unkomplizierten Handhabung durch. Tuben ermöglichen eine perfekte Dosierung der Farbmenge. Es empfiehlt sich, teure bzw. weniger verwendete Spezialfarben in kleinen Tuben zur Verfügung zu haben. Tuben werden in Größen von 35 ml bis 250 ml angeboten.

Tipp

Die Tuben müssen nach jeder Sitzung sorgfältig verschlossen werden. Andernfalls trocknet die Farbe in der Öffnung innerhalb weniger Stunden und behindert den Austritt.

Plastikflaschen bzw. -dosen

Plastikgefäße sind in unterschiedlichen Formen und Größen erhältlich, angefangen von breiten Gefäßen mit Schraubverschluss, die einen leichten Zugang mit dem Pinsel oder dem Spachtel ermöglichen, bis hin zu praktischen Flaschen mit konischer Tülle oder kleinem Ausflussloch. Flaschen oder Dosen von 250 bis 1000 ml angeboten.

Eimer

Dieses Gebinde ist nur sinnvoll für häufig verwendete bzw. großflächig aufgebrachte Farben. Die geringeren Kosten für Verpackung und Abfüllung legt der Hersteller um – so werden gleichwertige Farben günstiger angeboten als im kleineren Gebinde. Eimer gibt es in Größen von 1 bis 5 Liter.

Qualitäten

Acrylfarben gibt es in unterschiedlichen Qualitäten. Die entsprechende Information gibt ­Ihnen die Banderole der Verpackung. Grob können Acrylfarben in die zwei Kate­gorien „Studienfarben“ und „Feinste Künstlerfarben“ eingeteilt werden. Während sich die ­beiden Qualitätsstufen früher deutlich voneinander absetzten, sind die Übergänge heute fließend: Durch Forschung und Weiterentwicklung werden mittlerweile auch Studienfarben in guten Standards angeboten. Renommierte Hersteller bieten meist mehrere Farbschienen an, um alle Preissegmente bedienen zu können. Der wesentliche Unterschied liegt in der Qualität der Pigmente, im prozentualen Pigmentanteil und in der Verarbeitung.

Gut zu wissen

Acrylfarben aus allen Sortimenten sind kompatibel; d. h., Sie können sowohl Farben unterschiedlicher Qualität als auch unterschiedlicher Hersteller miteinander verarbeiten bzw. mischen.

Feinste Künstlerfarben