Als Angler in Norwegen - Armin Hirsekorn - E-Book

Als Angler in Norwegen E-Book

Armin Hirsekorn

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Aufgeschrieben und auf 11 Karten, 36 Bildern, 26 Zeichnungen und 5 Tabellen veranschaulicht ist, was ein naturverbundenes und noch abenteuerlustiges Ehepaar in langen achtzehn Sommern an Norwegens Fjorden, an der Küste und im Lande, auf den Bergen, an Binnenseen und Flüssen, mit norwegischen Menschen und (Angler-)Touristen sowie mit Seeteufeln, Dorschen und Lachsen, aber auch mit Ameisen, Hermelinen und Elstern erleben konnte. Durchaus ernst gemeint sind die Ratschläge im Umgang mit dem Boot, der Angelausrüstung und dem Fisch, aber auch mit dem Ehe- oder sonstigen Partner, beim Meeresangeln und beim Fischfang an den Binnengewässern.

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Seitenzahl: 354

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Als Angler in Norwegen,Fjord und Fisch und FjellArmin Hirsekornepubli GmbH, Berlin (2012)Schlagworte:Fisch, Pilker, Eivindvik, Makrele, Fjord, Ålesund, Köhler, Mandal, Førde, Dorsch, Leng, Gulen, Lachs, Angler, Kalvåg, Sveio, Vigdarvatn, Tingvatn, Seeteufel, Bømlafjord, Fjell, Rød, Norwegen, Solodden, Florø, Seelachs, Eikefjord, Meeresangeln, Bømlo, Forelle, Haugesund, Nyttingnes, Fliege, Paternoster
Aufgeschrieben und auf 11 Karten, 36 Bildern, 26 Zeichnungen und 5 Tabellen veranschaulicht ist, was ein naturverbundenes und noch abenteuerlustiges Ehepaar in langen achtzehn Sommern an Norwegens Fjorden, an der Küste und im Lande, auf den Bergen, an Binnenseen und Flüssen, mit norwegischen Menschen und (Angler-)Touristen sowie mit Seeteufeln, Dorschen und Lachsen, aber auch mit Ameisen, Hermelinen und Elstern erleben konnte. Durchaus ernst gemeint sind die Ratschläge im Umgang mit dem Boot, der Angelausrüstung und dem Fisch, aber auch mit dem Ehe- oder sonstigen Partner, beim Meeresangeln und beim Fischfang an den Binnengewässern.

Impressum

Als Angler in Norwegen, Fjord und Fisch und Fjell

Armin Hirsekorn

published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2012 Armin Hirsekorn

ISBN 978-3-8442-0

Mein Dank gilt Renate, die in all den Jahren unseres gemeinsamen Aufenthaltes in Norwegen sorgfältig Tagebuch führte und der ich die exakten Angaben über Daten verdanke. Ebenso herzlich danke ich meinem Schulfreund E. S. für sein Einverständnis zur Nutzung ausgewählter Briefe. (A.H.)

Inhalt

Liebe Leser..5

Das Haus in Tingvatn..9

„Du fährst allein, ich komme hinterdrein!“.10

Viktor und Olaf.17

Mit Spinner und Fliege am Lygnafluss.23

Erfolge mit der Flugangel.26

„Deutsche Weihnachtsbäume“ als Köder..29

„Filetieren müsst Ihr zu Hause!“.33

Das Boot ist nahe am Kentern..35

„Das haben Zyklopen zuwege gebracht...“.40

Den Schlund voller Moltebeeren..44

Das Haus am Rødspollen..47

„Iiiiiiiih“ – eine Waldameise im Bett..51

Ein Fläschchen mit norwegischer Luft..55

Fisch oder Hänger – das ist die Frage..57

Elstern, Marder, Hermeline…...63

Messerstecher, Fischepiekser, Angeltrickser..68

Am Ufer steht Stefan…...71

Auf zum Lachsangeln, - nach Norwegen! 73

In einer Stunde kommt der Lachs! 82

Der Suizid einer Meerforelle..92

Ein neues Boot, doppelwandig, unsinkbar…...94

Fehlbiss, Scheinangriff oder Neugier?.97

Geitost, frischer Lachs und Heilbuttfilet..102

Zwei Prachtfische vom Bømlafjord..104

Was man von norwegischen Winden zu halten hat?.113

Forellen in der Hardangervidda..121

Krallenblei zum Nulltarif.134

Fischfestival in Haugesund..136

Die längsten Heringstafeln der Welt..152

Renate zählt die Regentage..155

Ein Hitchcock-Szenarium...158

Ein Prachtexemplar von Mäuserich..162

Die Vigdarmeisterschaft..165

Ausflug auf den Preikestolen..172

Ein gewaltiger Heilbutt..179

Ausflug nach Rosendal.185

Deutsche Touristen in Norwegen..189

„Ich will die Angelei und den Stierkampf nicht abschaffen!“193

Der Fische wegen keine Feindschaft! 196

Das Fischmesser im Schlauchboot..198

Abschied von Rød..206

Vorbereitung für Eivindvik..215

Die norwegischen Majestäten in Eivindvik..216

Das Ferienhaus in Nyttingnes.224

Einiges über den neuen „Fischgarten“.229

Ausflug nach Ålesund..234

Mit Freunden am Jostedalsbreen..239

Heimisch an „Verdens Ende“.244

Die Bewegung am Vorfach ist wichtig..248

Der Rochenfang..253

„Ich erkläre mich solidarisch mit euch Anglern!“.261

Auf Wiedersehen im nächsten Jahr! 263

Liebe Leser, 270

Liebe Leser

es war vor Jahren, nachdem uns mein Freund das Land der Fjorde und Fjells so nachdrücklich und bildhaft für eine Reise empfohlen hatte. Renate und ich machten uns erstmals 1991 ohne große Vorbereitungen auf den Weg und kamen nach Mitternacht mit der Fähre in Kristiansand an. Es regnete, - die Wolken schienen sich ausschütten zu wollen.

Bild 1: Noch liegt der Morgennebel über dem Fjord im Osten.

Wir verlassen das Schiff und nehmen - ohne präzisen Plan – die erstbeste Straße. Ab und zu weist uns der spärliche Schein einer Laterne den Weg. Plötzlich ein entferntes Wetterleuchten, wir fahren einem Gewitter entgegen. Irgendwo außerhalb der Stadt halten wir an, - unsicher, müde und deprimiert. Noch regnet es kräftig, und man kann eben erkennen, dass sich die Straße zu einer kleinen Parkfläche ausweitet. So gut es geht, schaffen wir etwas Platz im Auto, legen die Rückenlehnen um und versuchen zu schlafen. Auch das eintönige Geräusch der Regentropfen auf der Karosserie – im Zelt immer wieder wirksam – bleibt ohne jeden günstigen Einfluss. Die schmerzhaften Verspannungen in Rücken, Genick, Schultern und Gliedern beenden schon nach zwei Stunden einen unruhigen Halbschlaf.

Inzwischen hatte sich das Schwarz des Himmels in dunklem Grau aufgelöst. Nur für Sekunden verlassen wir das Fahrzeug, um die Glieder zu dehnen und sie in eine dem Leib angemessene Ordnung zu rütteln und um überrascht festzustellen, dass wir unmittelbar neben einer Tankstelle kampiert hatten.

Bild 2: Gleichzeitig im Westen schönster Sonnenschein.

Dann setzen wir unseren Weg fort, in Ungewissheit, wohin er uns führen würde, bis nach etwa zwei Stunden der Regen allmählich nachlässt. „Schau dort“, macht mich Renate aufmerksam, „ein Parkplatz, zwei kleine Zelte, Fahrräder…“

Inzwischen hatte ich mich auf der Autokarte orientiert, es sind nur noch wenige Kilometer bis zur nächsten Stadt, Evje. Wir halten an und steigen aus, die vom Regen peinlich sauber gewaschene Luft schlägt uns entgegen. Mit tiefen Atemzügen füllen wir unsere Lungen, schauen uns um und bleiben - wie zu Stein verwandelt – stehen.

Es ist unbeschreiblich! Ein gewaltiger See rechts von uns im Osten, eingehüllt in eine einzige dichte Masse von Nebel, aus deren Mitte nur die Schatten einer winzigen Insel und am Horizont die Konturen der Berge hervortreten. Und links, im Westen, öffnet sich das Gewässer zu einer majestätischen, tiefblauen Fläche, mit Ufern, an denen sich jedes einzelne Gehöft, inmitten grüner Wiesen, jedes Bootshaus, jede Berghütte, die mit Wald bedeckten Berge und in Schnee gehüllten Gipfel  wie ziseliert dem staunenden Auge darbieten.

In tiefer Erschütterung steht Renate da und hat Tränen in den Augen. Der Kontrast von bleierner Schwere und heiterem Tagesaufbruch erschafft eine unbeschreibliche Harmonie und nimmt uns gefangen: hier der in Nebel gehüllte Morgen, immer noch schlaftrunken, und gegenüber ein in anmutigstem Sonnenschein aufziehender Tag, - beide Panoramen in ein und demselben Atemzug.

Plötzlich werden wir aus der andächtigen Stimmung gerissen: „Man sieht es Ihnen an, dass Sie eben erst in Norwegen angekommen sind!“ Zwei junge Leute lächeln uns aus einem der Zelte freundlich an, ihre Fahrräder lehnen an einem Baum.

„Guten Morgen, sind Sie auch in dieser Nacht mit der Fähre angekommen?“ will ich wissen.

„Nein, am Abend, wir hätten es vor dem Regen nicht mehr bis hierher geschafft!“

Wir verabschieden uns, fahren weiter und halten diesen ersten norwegischen Tagesbeginn als unvergessliches Erlebnis in unserem Gedächtnis fest.

Seitdem verbringen wir jeden Sommer bis zu vier Monate in diesem Land. Und die am ersten norwegischen Morgen in uns ausgelöste Begeisterung hat sich unaufhörlich gesteigert. Unzählige Male standen Tränen in unseren Augen, wenn uns die immer wieder neuen, einmaligen Naturschönheiten gefangen nahmen.

Als Halbwüchsiger hatte ich vor vielen Jahrzehnten mit Weidenrute, Angelschnur, Flaschenkork, Angelhaken und Regenwürmern auf Plötzen gestippt. Nun, in Norwegen wurde ich zum Meeresangler, und auch Renate ließ es sich nicht nehmen mitzumachen. Inzwischen haben wir an den Küsten, in den Fjorden und auf Binnenseen so manchen Fisch gefangen, - dreißig unterschiedliche Arten. Angler, sagt man, haben immer Freunde. Unsere Kinder und Enkel, die Verwandten, Freunde und Bekannten lieben als unsere Gäste den mitgebrachten Fisch und freuen sich über ein Fischpäckchen als kleines Geschenk.

Ich wünsche allen Lesern - ob sie nun Angler sind oder nicht – viel Kurzweil und Freude beim Lesen dieser Seiten. Vielleicht kann der eine oder andere Hinweis bei der Vorbereitung und Durchführung einer eigenen Norwegenreise von Vorteil sein.

Anglerfreunde, die bereits umfangreiche Erfahrungen beim Meeresangeln und beim Angeln in Norwegen gesammelt haben, finden im vorliegenden Buch auf kurzweilige Art geschilderte Parallelen zu ihren eigenen Erlebnissen.

Aufgeschrieben und auf 11 Karten, 36 Bildern, 26 Zeichnungen und 5 Tabellen veranschaulicht ist, was ein naturverbundenes und noch abenteuerlustiges Ehepaar in langen achtzehn Sommern an Norwegens Fjorden, an der Küste und im Lande, auf den Bergen, an Binnenseen und Flüssen, mit norwegischen Menschen und (Angler-)Touristen sowie mit Seeteufeln, Dorschen und Lachsen, aber auch mit Ameisen, Hermelinen und Elstern erleben konnte. Durchaus ernst gemeint sind die Ratschläge im Umgang mit dem Boot, der Angelausrüstung und dem Fisch, aber auch mit dem Ehe- oder sonstigen Partner, beim Meeresangeln und beim Fischfang an den Binnengewässern.

Das Haus in Tingvatn

Der erste Tag nach meiner Ankunft in Tingvatn ist wie im Fluge vergangen. Am Abend nach meiner Abfahrt übernachtete ich bei unseren Freunden in Hamburg und traf am folgenden Tag gegen Mittag im dänischen Hafen Hirtshals ein. Der starke Wind wühlte die See mehr und mehr auf, und mir wurde speiübel. Ein gesunder Schlaf rettete mich vor den Attacken des Magens; ich schaffte es eben noch einzuschlafen, bevor er sich um und um krempeln wollte. So verschlief ich den schönsten Sonnenschein, und als ich aufwachte, hatten sich See und Magenwände geglättet. Nach der Ankunft in Kristiansand führte mich mein Weg siebzig Kilometer zwischen Fjorden und Bergen an der Küste nach Westen, dann ab Lyngdal dreißig Kilometer nordwärts.

Bild 3: Ferienhaus in Tingvatn, unmittelbar am Lygnafluss.

Immer wieder zwangen mich die überwältigenden Landschaftsbilder zum Halten, - wollte ich nicht Gefahr laufen, dass mein Auto mitsamt seinem Insassen an einem Felsvorsprung oder in einem Abgrund zerschellt. In einem Fjord zu landen, wäre mir ebenso übel bekommen, saß ich doch in keinem Amphibienfahrzeug. Auf meinem Wege nach Lyngdal und Tingvatn wurde ich immer wieder an das Schlüsselerlebnis unseres Norwegenaufenthaltes im ersten Jahr erinnert.

Gegen einundzwanzig Uhr kam ich bei schönstem Sonnenlicht im Ferienhaus an. Aus einem der Fenster im oberen Stockwerk winkte mir ein etwas klein geratener, alter Herr - mit imponierender, schlohweißer Künstlermähne - einen freundlichen Willkommensgruß zu. Viel Zeit, einander kennen zu lernen, hatten wir nicht, dazu war ich zu müde von den Strapazen der Reise. Nur das Allernotwendigste wurde ausgepackt, ehe ich unter die Dusche ging und sofort in einen tiefen, traumlosen Schlaf versank.

Heute, nach dem Frühstück, ging ich zum ersten Mal einkaufen. Ja, ich ging. Wenige hundert Meter weiter erreicht man ein Landkaufhaus und die Post. Über all dem Notwendigen, das zu tun ist, wenn man sich für einige Wochen in einer neuen Wohnung einrichtet, ging der Tag zu Ende. Morgen muss ich mich um einen Bootsliegeplatz an der Küste für unser Schlauchboot kümmern. Viktor, den ich noch vorzustellen habe, will mir dabei helfen.

Renate fehlt mir, nicht dass ich allein nicht zurecht käme. Ich bemühe mich, unsere bewährten Traditionen im Lebensstil, so gut es geht, umsetzen.

„Du fährst allein, ich komme hinterdrein!“

Nun bin ich schon fünf Tage von Dresden weg und seit drei Tagen in Norwegen. Ich habe mich etwas eingelebt, aber vieles von dem, was ich mir vorgenommen hatte, noch nicht in Angriff nehmen können. Die Zeit war ausgefüllt mit ersten Ausforschungen in Haus, Wohnung, Umgebung und mit der Eingewöhnung in den gänzlich anderen Tagesablauf. Er umfasst viele, auch ungewohnte Pflichten, um die sich sonst mein geliebtes Eheweib mit viel Aufopferung kümmert. Bis zu ihrer Ankunft muss ich mich selbst für einige Wochen nach besten Kräften bemühen.

Die Idee für diesen Aufenthalt kam mir nach dem Urlaub im vergangenen Jahr, im Zusammenhang mit Renates Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess. Der Fischer, mit dem ich damals zum Meeresangeln auf hoher See gewesen war, machte mich auf das Häuschen aufmerksam und mit dem Bielefelder Besitzer bekannt. Dieser konnte nicht damit rechnen, die Wohnung wochenweise über den Sommer zu vermieten, und so kam ihm die Variante mit uns für fünfzehn zusammenhängende Wochen - bei angemessenem Preis - entgegen.

Dann überraschte uns ein glänzendes Arbeitsangebot für Renate, und sie wollte sich eine interessante und verantwortungsvolle Aufgabe nicht entgehen lassen. Folglich also ihre Order: „Du fährst allein, und ich komme im August hinterher!“

Die mir überlassene Wohnung im unteren Stockwerk besteht aus dem kleinen Flur, einem ebenso großen Abstellraum, dem riesigen Wohnzimmer mit Küchenecke, einem kleinen Schlafzimmer mit Liege und dem Badezimmer.

Stehe ich am frühen Morgen fröstelnd auf, macht mir im Bad die Fußbodenheizung warme Füße. Meine erste Aktivität - noch vor der Morgenwäsche unter dampfender Dusche mit toll funktionierender Mischbatterie - ist der Blick aus dem Schlafzimmerfenster. Dort fließt der Lyngdalselva, - aufgefüllt mit dem abklingenden Hochwasser dieses Frühjahrs. Der Fluss teilt sich hinter dem Haus und umschließt eine kleine Insel mit einem Biberbau, dessen Standort durch angenagte und gefällte Baumstämme markiert ist. Gestern. im Morgengrauen, sah ich einen fetten Biber schwimmend den schmalen Gewässerarm zur Insel überqueren, die Schnauze knapp über dem Wasserspiegel.

Das Wohnzimmer ist mit einer schwachen Luftheizung ausgestattet. Schafft sie es nicht, dem Raum eine angemessene Temperatur zu spenden, kann man den kleinen Eisenofen zusätzlich befeuern. Genügend Holz liegt in der Garage.

Das praktische Kücheneck ist vom übrigen Wohnzimmer durch eine in Fächern unterteilte Theke abgetrennt. Ausgestattet ist sie mit einem Elektroherd samt Absaugschacht, Backröhre, Hängespind, Kühlschrank, Kaffeemaschine, Geschirr, Besteck, Töpfen, Pfannen, Tisch und vier Stühlen. Setze ich Kochwasser auf, verschwindet der Wasserdampf, wie von magischen Kräften gezogen, in dem blechernen Kasten über dem Herd.

Vor vier Jahren hatte Viktor das Haus erworben. Seitdem ist viel daran restauriert worden. Es steht in unmittelbarer Nähe der Landstraße, in seiner näheren Umgebung gibt es noch etliche Holzhäuschen. Begleitet von dem langgestreckten Lygnasee, führt die Straße zur Kleinstadt Eiken.

Der Hausarbeit hatte ich in meiner bisherigen privaten und beruflichen Karriere noch nicht eine einzige positive Seite abgewinnen können, nun muss ich sie mir schönreden, - „mich motivieren“, wie die Sportmoderatoren sagen. Sie – ich spreche von der ehrenvollen Tätigkeit unzähliger Hausfrauen - beansprucht einen erheblichen Teil meiner schönen Ferienzeit. Gestern Mittag gab es Pasta aus der Tüte mit angebratenen Würstchen und einer Orange als Nachtisch. Am Abend wanderte die erste Forelle in die Pfanne, Viktor fing sie im Gletnevatnet, einem Bergsee, von dem ich noch berichten werde. Schon nach vier Minuten musste ich den Fisch aus dem Fett nehmen, weil er außen verbruzelte, während innen noch das Fleisch an der Gräte fest hing. Ich hatte keine Zitrone im Haus, konnte aber mit etwas Gewürzessig trotzdem „Säubern - Säuern - Salzen“, wie es die Fischköche in ihrer „drei S-Regel“ vorschreiben.

Die ersten Tage hatte ich hier noch nicht eine Minute Regen und wenn Wolken, dann nur, weil der Himmel sich nicht in so langweiligem Blau zu präsentieren gewillt war. Abends schlafe ich unter dem eintönigen Rauschen eines klaren Gebirgsflusses, der unter meinem Schlafzimmerfenster vorbeiflutet, ein, und morgens weckt mich sein geschwätziges Plätschern. Zweihundert Meter hinter diesem Wasser steigen die Wände des Tales bis zu dreihundert Meter steil auf.

Dort oben war ich bisher noch nicht, aber auf der gegenüber liegenden Seite, im Hochland, an einem wundervollen Bergsee, wohin mich Viktor, mein Hauswirt, zum Forellenangeln mitgenommen hatte. Wir stippten mit Würmern aus dem Misthaufen des Bauern Gletne, dem wir für 250,- Kronen die ersten Angelkarten dieses Jahres abgekauft hatten. Die Wurmköder und eine Tasse frisch gebrühten Kaffee bekamen wir als Zugabe. „Aber heeße musser sein“, sagen die Kaffeesachsen, unser Getränk wurde eiskalt, während uns der alte Bauer mit den unzähligen Tipps ausstattete, die wir zu beachten hätten, um die Forellen von der Köstlichkeit seiner Mistwürmer zu überzeugen. Groß war die Ausbeute nicht, nur Viktor fing einen schönen Portionsfisch. Ich hatte Pech, doch bleibt mir die Hoffnung für die nächsten Wochen, - falls ich gelehrig genug sein würde.

Abends fiel ich todmüde ins Bett. Am nächsten Tag lernte ich während einer etwa hundert Kilometer langen Rundfahrt mit meinem Hauswirt die Küstenlandschaft kennen und erstand wichtige Orientierungskarten. Sie sind teuer, doch in der stark gegliederten Fjord- und Berglandschaft von nicht zu unterschätzendem Wert.

Mein erster Angelversuch am Fjord, an der Jäsundbrücke, war erfolglos für mich. Viktor fing einen mehr als halben Meter langen Hornhecht. Das ist ein ganz verrücktes Tier, dünn und lang, mit einem Schnabelmaul wie der Storch und spindeldürren, giftgrünen Gräten, die sich nach dem Braten leicht aus dem Fleisch lösen. Es schmeckt nicht übel, ist aber enorm trocken.

Heute Morgen machte ich mich nach meiner Hausarbeit über einen Brief an meine Kinder her, brachte ihn zur Post und dehnte meine Fahrt zu einer Entdeckungsreise bis Eiken aus, immer entlang der Lygna. Was muss das in ein bis zwei Wochen schön hier sein? Jetzt – kaum einige Tage über Mitte Mai hinaus - ist alles in der Natur noch sehr viel weiter zurück als in Dresden.

Als ich wieder zurückkehrte, wurde ich von meinem Hausherrn abgefangen und musste erzählen. Jedes meiner Worte war ihm das Stichwort für ein schwejksches Bombardement. Schon früh hatten wir uns für halb zwei zur Informationstour nach Lindesnes verabredet, nun aber gelang es mir eben noch mit aller Mühe, jede Treppenstufe aus seiner Wohnung im Obergeschoß einzeln – wenn Viktor eben mal Luft holte – hinab zu steigen. Als ich in Anbetracht dieser Behinderung auf der letzten Stufe die Verabredung um eine halbe Stunde hinausschob, hätte ich mich fast bei seiner Antwort vor Lachen ausgeschüttet: „Ja, da haben wirr uns mal wiederr verplauderrt, wie zwei rrichtige Waschweiberrr!“

Bild 4: Tingvatn liegt im Tal des Lygnaflusses.

Viktor ist von Geburt mehr Pole als Deutscher, er stammt aus Danzig. Der Bruder seines Vaters lebt schon seit den zwanziger Jahren in Deutschland und hat ihm und seiner Mutter die Genehmigung für die Einreise nach Deutschland beschafft. Danach meinte der gut betuchte Onkel zu seiner Schwägerin und dem Neffen: „Zurechtkommen müsst ihr schon allein!“ Viktor kam zurecht, bediente zeitweise drei Arbeitsstellen, arbeitete im Hauptberuf als Uhrmacher und beschäftigte sich daneben mit Spezialaufträgen zur Reparatur historischer Chronometer bei spleenigen Sammlern und in etlichen Adelshäusern. Er blieb Junggeselle und ließ sich von der Mutter umsorgen. Man lebte sparsam und legte sein Geld in der Wirtschaftswunderzeit gewinnbringend an. Zeitweise verdoppelte es sich innerhalb kurzer Zeit. Ob die im Ort ansässigen Norweger ihn zu Recht den „Millionär“ nennen, kann ich nicht mit absoluter Bestimmtheit sagen, doch da er mir diesen seinen Spitznamen selbst verriet – und dabei nicht gänzlich seinen Stolz verhehlen konnte -, vermag ich mit einiger Sicherheit die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Nach dem Tode seiner Mutter, vor zwei oder drei Jahren, erwarb er dieses Haus und legte sich eine junge Freundin zu. Es war die Frau im Hintergrund, als ich vor einem Jahr mit ihm am Telefon den Preis für unsere Bleibe vereinbarte.

„Nein, sag’ dreieinhalbtausend!“ tönte die Stimme aus der Tiefe des Raumes. Mag sein, hätte die Dame für meine Ohren unhörbar geflüstert, wäre mir der halbe Tausender wahrscheinlich nicht erspart geblieben. Irgendwann trennte sich Viktor von seiner Freundin und ist gegenwärtig auf der Suche nach einer neuen, - seine Lebensgeister sind dazu noch frisch genug. Er scheint mich für eine Koryphäe auf dem fraglichen Gebiet zu halten. Ich will offen lassen, aus welchem Grund, doch hüte ich mich, ihm Ratschläge bezüglich der Anbahnung einer künftigen Lebensgemeinschaft zu geben.

Ich war also - wie ich bereits festgestellt hatte - noch auf der Treppe, und mir blieb etwa eine Stunde Zeit für einen kleinen Imbiss und um mich für die Ausfahrt fertig zu machen. Dann steuerte Viktor seinen Mercedes über Lyngdal in Richtung zum Meer. In Lillehavn blieben wir hängen. Einige deutsche Angler standen am Kai mit ihren Vier-Meter- Ruten und einer schweren Schwimmermontage am Ende der monofilen Schnur. Den mit frischen Garnelen beköderten Haken hatten sie auf sechs Meter Tiefe gestellt. Das Angeln mit der Pose am Meer war bis zu diesem Augenblick von mir keine ganz ernst genommene Angelmethode, nun bedauerte ich meine Ignoranz. Ich versuchte es im Wurf mit leichten Pilkern, dann mit dem Grundblei. Zweimal verlor ich die Bleimontage. Auch mit dem Pilkern vom Kai aus war mir Petrus nicht wohl gesonnen. Unsere Nachbarn am Kai fingen innerhalb von eineinhalb Stunden zehn Köhler, Viktor und ich gingen leer aus.

Im letzten Jahr war mein erstes Hochseeangeln auf Karmöy das große Erlebnis, welches ich nach der Heimkehr mit Begeisterung meinen Freunden und Bekannten geschildert hatte. Zurückgekehrt von einer Reise, hat man die überwältigenden Ereignisse frisch und deutlich im Gedächtnis. Was man zu Hause erzählt, ist davon geprägt, und die großen Abenteuer überstrahlen das erlebte Einerlei, den kleinen Ärger und die Mühen. Dass aber Tage und Wochen vergangen waren, an denen man dem Fisch frustriert hinterher gelaufen war, ohne auch nur einen Fischschwanz zu Gesicht zu bekommen, ist vergessen. Auf die Kinder, Enkel, Kollegen und Nachbarn musste meine begeisterte Schilderung wirken, als brauchte man in Norwegen nur einen Fuchsschwanz ins Wasser zu hängen - wie in dem berühmten Märchen - und sofort würde aller Fisch im Kilometerradius voller Entzücken herbeieilen und anbeißen. Weit gefehlt, wie jede Profession muss auch das Angeln mühevoll erlernt sein, und an jedem neuen Ort sind die Erfolg versprechenden Methoden und Erfahrungen andere.

Gegen neun Uhr waren wir wieder in Viktors Haus, tranken ein Bier und einen Aquavit und gingen schlafen. Während ich in den ersten Nächten gut geschlafen hatte, musste ich mich in dieser Nacht erst noch für einige Zeit an meinen Laptop setzen. Vielleicht war’s der Aquavit?

Viktor und Olaf

Ich hatte bisher noch keine langweilige Minute. Vorgestern fuhren Viktor und ich zum Meer, um Kap Lindesnes zu besuchen und um uns um einen Liegeplatz für das Schlauchboot zu bemühen.

Wenn man mit dem Finger auf der Landkarte entlang der Straße von Lyngdal nach Spangereid fährt, berührst man am Ende des Grönsfjorden, der sich zwischen Korshamn und Lindenes in das Land erstreckt und in den Lenefjorden übergeht, die Jäsundbrücke. Rechts, unmittelbar vor der Brücke, liegt ein hügeliges Grundstück. Dort, in seinem Holzhaus, wohnt ein Bekannter von Viktor, Kai Olaf. Als wir den jungen Mann – unrasiert, mit eigenwilliger Irokesenfrisur und eisernem Ohrring - aus dem Hause klingelten, machte er ein etwas abweisendes Gesicht, doch als er Viktor erkannte, wuchs sein Entgegenkommen.

Er kam näher - mit einer Nuckelflasche voller Milch in der Hand - und wir begrüßten ihn. Neben ihm her hoppelte ein kleines Lämmchen. Viktor erklärte ihm unseren Wunsch in einem Gemisch von Deutsch und Norwegisch. Ich warf einige englische Brocken dazwischen. Auch Olaf sprach englisch: „Ja, natürlich können sie das Boot mehrere Wochen auf meinem Grundstück liegen lassen, vor dem Bootshaus ist Platz genug!“ Bei seiner Antwort schob er dem Lämmchen den Gumminuckel ins Maul.

Ich wurde konkret: „Und was müsste ich ihnen für fünfzehn Wochen Liegeplatzmiete zahlen?“

Er unterbrach seine Fütterung, richtete sich auf, machte mit der Linken eine abwinkende Handbewegung und hielt beide Handflächen in einem Abstand übereinander, der etwa einer Schnapsflasche entsprach. Danach widmete er sich wieder seinem Schäfchen.

Fünfzehn Kilometer weiter erreichten wir das Kap Lindesnes. Die Südspitze Norwegens besteht aus nackten Felsen, auf denen sich bei dem Wind vom Skagerrak kaum ein Pflänzchen halten kann. Nur wenige Gräser fristen ihr Dasein in den Spalten des Granits. Der Leuchtturm sowie einige Wirtschafts- und Wohngebäude widerstehen der frischen Brise und den stürmischen Winden. Noch trafen wir am Kap keinen Bus mit Touristen, doch wenige Wochen später mag das anders sein. Schon jetzt zählte ich in Lyngdal auf jedes norwegische Fahrzeug ein deutsches. Man könnte jede Wette eingehen, dass beim Einkauf der Nachbar an der Kasse irgendwo zwischen Oder und Rhein beheimatet ist. Ein Glück, dass wir in Tingvatn etwas abgelegen wohnen…

Vom Kap ging es wieder zurück nach Lillehavn, wo wir vor Tagen so viel Pech beim Angeln hatten. Vielleicht hätten wir gewarnt sein müssen, weil diesmal niemand dort saß, nicht ein einziger Angler. Doch mit Befriedigung nahmen wir die besten Plätze in Beschlag und warfen unsere Montage mit Meerespose aus, mit Krabben als Köder. Der Erfolg war nicht überwältigend: in vier Stunden ein Pollack und ein kleiner brauner Algendorsch.

Bild 5: Ausfahrt zum Fischen in Richtung Korshamn

Vom Meer, über Spangereid und Lyngdal hat man bis zu unserem Ferienhaus eine Fahrt wie durch einen paradiesischen Garten: zuerst am Ufer der Fjorde, über Brücken, zwischen Felsen, bergauf und bergab, durch kleine Ortschaften und dann dreißig Kilometer im Tal, entlang der Lygna. Todmüde kamen wir gegen elf Uhr in Tingvatn an. Kaum eine Viertelstunde später schon fiel ich, wie ein Baum, von der Axt gefällt, in mein Bett und schlief auf der Stelle ein.

Gestern dann fuhr ich wieder hinunter zum Meer, um das Boot aufzubauen. Es war schon recht komisch: von Tingvatn bis etwa sieben Kilometer hinter Lyngdal schien die Sonne aus tiefstem Blau, dann kam ich über einen Berg und war plötzlich mitten im Nebel, eingehüllt in einen feuchten Wolkendunst. Und am Wasser dann wieder Sonnenschein.

Ich baute das Gummiboot auf und fuhr fünf Kilometer nach Süden, wo draußen am Meer das Anglercamp Korshamn liegt, spiegelglatt das Wasser um mich herum, über dem Fjord die blanke Sonne und rundherum die Berge voller Nebel. Nur wenig Wind vom Land behinderte die Fahrt. Ich kam an einigen Schären vorbei und an einer kleinen Bucht, - von der werden Renate und ich sicher Besitz ergreifen. Ich habe schon speziell für Renate einen wunderbaren Platz zum Sonnenbaden ausgemacht.

Bis um drei Uhr blieb ich draußen, achtete auf die einheimischen Boote, auf die Angler und die Möwen. Vielleicht fünf oder sechs Angelplätze probierte ich aus. Das Ergebnis war nicht toll: ein größerer und zwei kleinere Dorsche. Und plötzlich hing auch ein Hering am Haken, klein, zart, wohl ein Jungfernhering. Mitten im Schwarm war ich, überall sprangen die Biester um mich herum, aber keiner ging mehr an den Haken. Ich hatte ein viel zu grobes Geschirr. Als ich kleineres anlegte, waren sie – schwuppdiwupp - wieder weg, als wäre nichts gewesen.

Am späten Nachmittag fuhr ich zurück zum Liegeplatz an Kai Olafs Grundstück. Ich fand das Boot dort gut aufgehoben und sicher, - auch wenn ich mal mehrere Tage nicht dort sein würde. Irgendwann muss ich aber eine Persenning beschaffen, damit sich kein Regenwasser ansammelt und die Bodenbretter in Mitleidenschaft gezogen werden.

Heute nun, gegen Mittag, fuhren Viktor und ich ein Stück in die Berge, bis etwa fünfhundert Meter Höhe und wanderten zu einigen Bergseen. Die Hänge um uns herum reichten noch etwa zweihundert Meter weiter hinauf. Es war angenehm warm, doch der Himmel war mit dicken Wolken verhangen.

Du musst Dir das so vorstellen: Wir stehen ungefähr fünfzehn Meter über dem See, auf einem riesigen, abgerundeten, blanken Granitfelsen, dem irgendein Wesen zwei Steinbrocken aufgesetzt hat, geformt wie für den Ohrensessel eines Märchenriesen. Wir packen unser Picknick aus. Du kennst mich, ich würde zu solch einem „Spaziergang“ nichts einpacken, aber Viktor muss seinen Energiehaushalt ständig mit kleinen Portionen aufrecht halten. Führe ich nichts mit, dann kriege ich eben etwas ab. Also bin ich gezwungen, ebenfalls eine Brotzeit vorzubereiten. Diesmal hat er eine Banane, also bekomme ich eine halbe und er eine halbe; danach packe ich zwei Würstchen aus, für ihn das eine, für mich das andere.

Bild 6: Die Fahrt auf dem Telemarkskanal ist einmalig schön.

Um uns Berge, krüppelige Birken, der See, Schmelzwasser und Restflächen von Schnee. Das abfließende Wasser wird fünfzig Meter tiefer durch einen mannshohen Biberdamm angestaut. Die Bäume ringsum sind abgeschnitten, dicke Birken von einem Viertelmeter Durchmesser, einfach rundherum und sauber in zwei zueinander laufende Spitzen genagt, bis der Stamm an der dünnsten Stelle abbrach und fiel. Der Eingang zur Biberburg liegt im Wasser, unter abgeschnittenen Ästen und Stämmchen, die vollgestopft sind mit Erde, Wurzelwerk und Schlamm, er ist in dem glasklaren See deutlich zu erkennen. Ein breiter Weg, auch mit dem Auto zu befahren, führt unmittelbar am Bau vorbei. Die Tiere haben sich mit den Menschen, die hier vorbeikommen, arrangiert. Jetzt ist alles ruhig, wahrscheinlich erst in der Nacht und am Morgen werden sie munter. Die Bäume in der Nähe sind entrindet. Alle Äste, auch die, aus denen der Damm erbaut ist, sind nackt und kahl und leuchten schlohweiß, keine Faser Rinde ist mehr an ihnen zu finden.

Gegen fünf sind wir wieder zurück, und ich werde zum Sonntagskaffee eingeladen. Dazu gibt es Pflaumenkuchen und mindestens sieben phantastische Geschichten: drei Lebensläufe außergewöhnlicher Uhren, zwei Exempel für die schlechte Bezahlung der Uhrmacher im Vergleich zu Klempnern, eine Geschichte von einer Atomexplosion in grauer Vorzeit, die jetzt noch in Asien Spuren hinterlassen hätte und eine von einem hoch aufgeschäumten Wasserschwall, den Viktor mit eigenen Augen wahrgenommen hatte, ohne aber den dazugehörigen Lindwurm zu Gesicht bekommen zu haben. Es könnte also nur ein unsichtbares Wesen aus dem Weltall gewesen sein, das diese unerklärliche Erscheinung verursacht hätte.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, so sind Viktors Geschichten oft von einer tiefen Philosophie erfüllt und bauen meine gepeinigte Seele auf. Als ich an einem Morgen mit trübsinnigem Antlitz bei ihm klingelte, um den Postboxschlüssel abzuholen, regnete es Strippen.

Mein Morgengruß fiel deshalb nicht sehr freundlich aus: „Hallo, Viktor! So ein verdammtes Übel, dieser Regen!“

„Was ärrgerrst Du Dich? Es ist doch Unsinn, sich gegen die Witterung aufzulehnen, das ist Vergeudung von Enerrrgie, man bekommt nur Neuurologien und Neuurastenien davon. Als ich Kind war, musste ich jeden Tag vierr Kilometerr durch tiefen Wald nach Schule, - ob Sonnenschein, Scheetrreiben oder Rrregen. Frühmorrgens, im Winter, war es noch bitter kalt und finsterr, und wenn ich hoch schaute in den Himmel, warren nur kleine helle Lücken zwischen Baumkrronen. Ich hab alles gut überrstanden, was sollte ich schimpfen und mich ärrgern, - hätte nichts genutzt. Der Vater verdiente sein Geld als Förster, im Wald war mein Zuhause!“

Was ist gegen solch eine Philosophie zu sagen, rein gar nichts. Man kann sich ihr nur anschließen, doch dazu muss man wohl schon etwas in die Jahre gekommen sein. Noch vor einem Jahrzehnt wäre es mir schwer gefallen, Viktors Einsichten zu teilen und danach zu leben.

Jetzt ist später Abend. Um diese Zeilen zu Ende zu schreiben, hatte ich die „Kaffeestunde“ bei meinem Hauswirt gegen sechs Uhr mitleidlos abgebrochen. Ich schneide nicht die Tage am Meterband weg, erwarte aber Renates Ankunft ungeduldig. Was die Daten und Wochentage betrifft, so lebe ich etwas im Dunklen. Nur die Sonntage unterscheide ich deutlich, es sind die Tage, an denen ich nicht zur Post gehen kann, um Briefe von Renate abzuholen.

Mit Spinner und Fliege am Lygnafluss

Tingvatn liegt in der norwegischen Kommune Haegebostad, in Südnorwegen. Ich hatte schon von dem wunderbaren Konzert berichtet, das der Lyngdalselva jeden Morgen unmittelbar hinter dem Hause veranstaltet. Noch reicht der Wasserspiegel bis fast an die Fundamente des Hauses. Drüben, auf der gegenüberliegenden Uferseite, unterhalb der aufsteigenden Bergwand, fällt mein Blick auf einen breiten Wiesenstreifen mit unzähligen Löwenzahnblüten. In Dresden waren sie bereits verblüht, und am Elbufer hatten die Kinder ihr uraltes Spiel mit den Pusteblumen getrieben. Hier scheint die Wiese noch wie übersäht von den leuchtend gelben, kleinen Sonnen.

Während einer Wanderung in die Berge bot sich mir ein faszinierender Blick auf den Fluss. Ich stand oben, bei herrlichem Sonnenschein, und erfreute mich an der wunderbaren Landschaft. Ich kenne keinen Angelfreund, der die Natur nicht lieben würde. Es ist für den Angler ein ebenso großes Erlebnis, sich an der Schönheit des Landes zu erfreuen, wie mit der Angelrute den Fischen nachzustellen. In Norwegen – ebenso wie in Deutschland – wäre so manch ein Gewässer ohne jedes Leben, gäbe es nicht viele aufopferungsvolle Fischer und Angler, die ihre Pflicht zur Hege und Pflege der Gewässer außerordentlich ernst nehmen.

In den zurückliegenden Jahrzehnten war der Fischreichtum der Binnengewässer in Südnorwegen durch den sauren Regen mehr und mehr zurückgegangen. Fährt man mit dem Auto durch dieses Gebiet, trifft man häufig auf weiße Kalkhaufen an den Ufern der Flüsse und Seen. Auch auf der gegenüberliegenden Hochebene liegen mehrere Bergseen, die regelmäßig gekalkt werden. Eine professionelle Hege hat die Bachforelle und den Saibling wieder vermehrt in Südnorwegen angesiedelt und den Lachs zum Ziehen ermuntert. Im Audnefluss, der bei Mandal in das Meer fließt, haben sich diese Maßnahmen günstig ausgewirkt, zunehmend werden gute Lachsfänge gemeldet. Der landschaftlich attraktive Mandalselva mit seiner hervorragenden Wasserführung, seinen wunderschönen Fangstrecken und Pools ist einer der besten Lachsflüsse Südnorwegens. An guten Tagen kann es vorkommen, dass ein Angelspezialist bis zu fünfzehn Meerforellen und Lachse drillt.

Auch der Lygnafluss wird seit Jahren gekalkt, man will Lachs und Meerforelle zum Laichzug ermuntern, doch ein Wasserfall bei Kvås, fünfzehn Kilometer oberhalb Lyngdal, behindert den Aufstieg. Seit Jahren diskutiert man eine Aufstiegshilfe, hat das Projekt jedoch wegen der hohen Kosten immer wieder verschoben.

Als Eigentümer eines Grundstückes an der Lygna besitzt Viktor die traditionellen Fischrechte. Ich selbst habe eine Jahreskarte für zweihundertfünfzig Kronen erworben, um mir das Anrecht zu sichern, den Fluss auf einer Strecke von fünfzehn Kilometern zu beangeln, vom Lygnavatnet bis zum Wasserfall bei Kvås.

Am Gletnevatnet lehrte mich Viktor, den Forellen auf norwegische Art nachzustellen. Er reichte mir ein etwa acht Zentimeter langes Hölzchen, das an dem einen Ende mit einer Drahtöse versehen ist. An diese Öse binde ich ein Halbmeter langes Vorfach mit zwei bis drei seitlichen Springern, die an ihrem Ende eine kleine Fliege auf Zwillingshaken tragen. An die Montage knote ich die Hauptschnur. So kann ich bis weit auf den See hinaus die künstlichen Fliegen werfen. Ziehe ich sie langsam wieder ein, läuft das Hölzchen wie ein kleiner Fisch den Fliegen hinterher. So erfüllt es den gleichen Zweck wie eine Wasserkugel.

Ich steige mit Rute und Wathosen in die flache Uferzone, werfe einmal, zwei-, drei-, vier-, fünfmal: Plötzlich gibt es einen Ruck, die Hauptschnur wird straff, und das Wasser wird draußen, wo eine Forelle um ihr Leben kämpft, gewaltig aufgeschäumt. Ich hole langsam ein, vor mir im glasklaren See glitzert es wie blankes Silber. Eine Bachforelle, über dreißig Zentimeter lang, wirft sich zwischen den Steinen hin und her. Die Angst, sie zu verlieren, macht mich vorsichtig. Doch sie ist gut gehakt und landet im Kescher.

Dann kommen etwa sechs bis zehn Leerwürfe. Ich gehe langsam zum Ende des Sees, wo Bäume am Ufer stehen und die Felswände nach der schmalen Wiesenzone steil aufsteigen. Der dritte Wurf bringt eine dreißiger Forelle, und kurz hintereinander gehen noch eine Vierunddreißiger und eine Neununddreißiger an die Fliege, - meist dort, wo der Seeboden nach einer flachen Uferzone ganz plötzlich tief und dunkel abfällt.

Am nächsten Tag probieren wir es mit dem Tiroler Hölzel und dem Wurm im Lygnafluss. Auch diesmal haben wir Erfolg, doch die Fische sind sehr viel kleiner als im See. Fünf oder sechs Forellen setzen wir vorsichtig und schonend zurück ins Wasser, zwei größere Fische nehmen wir mit für das Abendessen.

Die Wurmangelei im See bleibt nur eine Episode, Viktors Favorit am Lygnafluss ist die leichte Spinnangel mit kleinem, silbernem Spinner, meine Vorliebe die Flugangel. Die Regel sind Fische um fünfundzwanzig Zentimeter, doch auch Dreißiger werden gefangen. Jeden Tag nehme ich etwa ein bis zwei Kilometer unter die Flugschnur. Etwa drei bis vier Wochen brauche ich, bis ich die fünfzehn Kilometer meiner Strecke genau kenne, bis ich jeden aussichtsreichen Wirbel und jeden ruhigen Pool ausgeforscht habe.

An manchen Tagen, wenn ich am Schreibtisch sitze und mich die Mittagszeit überrascht, nehme ich die Angel aus der Ecke, begebe mich hinter das Haus und werfe die Fliege. Der erste Wurf bringt immer an der gleichen Stelle einen Saibling von etwa fünfundzwanzig Zentimeter, der zweite oder dritte, fünf Meter weiter, hinter einem aufragenden Stein, den zweiten. Beide wandern in die Pfanne und geben ein köstliches Mahl. Übrigens, nach ein bis zwei Tagen sind die gleichen Plätze von den rangnächsten Fischen besetzt, und die Prozedur kann sich wiederholen.

Erfolge mit der Flugangel

Der Fluss hinter dem Haus macht Renate Sorgen, so schrieb sie mir im Brief. Die braucht sie ganz und gar nicht zu haben. Hier, in Südnorwegen, sind die Berge nicht sehr hoch, und von allen ist der Schnee bereits abgetaut. Die Lygna steigt mal bei Regen, sinkt aber auch schnell wieder. Der norwegische Bauer gegenüber erzählte mir von einer Überschwemmung, bei der das Wasser bis in die Keller des Nebenhauses reichte. Viktors Haus hat keinen Keller und steht etwas erhöht. Vom Wasserspiegel sind es bis zur Unterkante des Hauses noch gut zwei Meter. Im Gudbrandsdalen kann ich mir vorstellen, war es in diesem Jahr weit schlimmer. Der Fluss dort bekommt sein Wasser von den höchsten Bergen Norwegens, die in diesem Jahr viel und lange Schnee hatten. Wir sind im vergangenen Jahr am Fuße dieser Berge, durch die Täler und über die Pässe des Gebietes entlang gefahren.

Bild 7: Mit der Flugangel am Lachsfluss bei Etne.

Zum Zeitpunkt des Hochwassers im Gudbrandsdalen stieg auch hier der Wasserspiegel um zwanzig Zentimeter an. Man kann das vom Fenster aus gut beobachten, wie der flache, steinige Inselstrand im Wasser versinkt und die Insel kleiner wird. Dann steigt auch die Kraft der Strömung, und man kommt ohne den Watstock nicht mehr aus.

Mit dem Baden ist es so eine Sache: Ich glaube schon, dass Du Dich in den Fluss setzen kannst, aber das Schwimmen wirst Du vergessen müssen. Fast an jeder Stelle ist die Lygna mit Watstiefeln zu durchqueren. Ich tat das öfter, wenn mir mal ein Spinner hängen blieb oder auch beim Flugangeln. Die Strömung ist so stark, dass ich mir angewöhnt habe, immer einen Watstock mitzuführen, um mich abzustützen und mich zwischen den kindskopfgroßen runden Kieseln vorzutasten.

Über die Fische im Fluss habe ich schon berichtet. Viktor und der Bauer von gegenüber erzählen auch von größeren Forellen, aber diese sind wohl sehr selten. Die Forellen im Fluss wachsen langsam und bleiben klein, weil sie nur sehr wenig Futter finden und in der starken Strömung hart zu kämpfen haben. Weiter oben, im See, werden die Fische größer, weil sie dort mehr Futter haben und nicht ständig gegen den schnellen Strom ankämpfen müssen. Wenn man hier Forellen und Saiblinge über zwanzig Zentimeter fängt, dann ist das schon recht gut. Heiko, ein Anglerfreund aus Dresden, hat sich inzwischen auch davon überzeugen müssen. Am Anfang setzte er jede Forelle wieder in den Fluss zurück. Er hatte nicht nur Gewissensbisse, sie zu essen, sondern auch Scheu vor den kleinen Gräten. Vorgestern hatte ich sieben Stück in der Pfanne. Sie gelangen ausgesprochen knusprig, und ich führte Heiko vor, wie man sie herrlich auf dem Teller zerlegen kann. Die Gräten bleiben alle fest an der Hauptgräte. Am Ende leckte Heiko sich alle zehn Finger ab. Bleibt noch das Problem mit der Mindestgröße, doch dazu fand ich nirgends Angaben. Das muss seinen Grund haben.

Gestern, nachdem ich mit meiner Schreibtischarbeit gut vorwärts gekommen war und danach einige Fliegen gebunden hatte, kam Viktor, um mich zu einem Spaziergang zum Fluss abzuholen. Er nahm die Spinnrute mit und ich die Flugangel. Nach drei Stunden kehrten wir voller Befriedigung wieder um. Ein Drittel meiner Würfe war gelungen, keine einzige Fliege war im Baum hängen geblieben, und ich hatte zwei Forellen gedrillt.

Von meinem Hochgefühl profitierten auch die Fische. Ich setzte sie zurück: Schwuppdiwupp, waren sie weg! Ich kann verstehen, dass die Flugangler oft ihre Fische wieder ins Wasser setzen. Bisher bedeutete für mich Fischfang immer auch Fischessen. Dem Flugangler geht es sicherlich mehr um die Kunst des schönen und gelungenen Wurfes, wenn sich die Schnur in eleganten Schwüngen in der Luft entwickelt, aus dem Fluge sacht auf die Wasserfläche legt und die Fliege wie hingehaucht ihr Ziel im Pool findet. Das gibt ihm die eigentliche Befriedigung, nicht der profane Bratpfannenzweck.

Ich freue mich schon jetzt darauf, dass Fiedel aus Dresden hier eintrifft: Das wird für mich eine echte Fluganglerschule.

Ich freue mich immer auf die Briefe von Renate. Sie verwöhnt mich damit, und ich hoffe, es geht so weiter. Post zu bekommen, ist eine schöne Sache. Manchmal ist Viktor etwas neidisch. Es verleitet ihn zu achtungsvollen Bemerkungen, wenn er nach meinem Weg zur Post die Uhr stellen kann und ich jeden dritten Tag mit einem Brief in der Hand zurückkehre.

Ich kann feststellen, dass ich manch einen anstrengenden Tag, manch einen Weg über Stock und Stein und die Kraft raubenden Bewegungen beim Wildwasser- und Meeresangeln sehr viel besser überstehe, als noch bei der Ankunft. Ich mache die erstaunliche Feststellung, dass meine Schweißausbrüche weniger werden, die Haarmähne über mehrere Tage locker umher flattert, ohne dass ich sie durchwaschen muss und meine schlimmen Niesanfälle ausbleiben.

„Deutsche Weihnachtsbäume“ als Köder

Wenn auch mein alter Schulfreund in Bederkesa kein Angler ist, nicht einmal Sympathisant dieser beträchtlichen Gemeinde seiner Mitbürger, so ist er doch nicht der Erzfeind aller Petrijünger und respektiert die Neigung seines alten Freundes. Ich weiß es durchaus zu schätzen, dass er meine schwatzhaften Briefgeständnisse über diese - nicht eben ungewöhnliche - Freizeitliebe nicht nur erträgt, sondern sie, wie es scheint, mit einigem Vergnügen aufnimmt. Sollte ich mich irren, dann mag er mir verzeihen, wenn ich mit meinen Briefen seine Geduld schamlos missbrauche. Auch ihm schilderte ich mein jüngstes Anglerpech.

Also, ich sitze vor einigen Tagen mit Viktor in meinem kleinen Schlauchboot auf dem Grönsfjorden, und Viktor fängt eine Makrele nach der anderen. Ab und zu geht mir auch eine an den Haken, doch meine Bilanz ist deprimierend. Ich bin verzweifelt.

Wie oft schon hörte ich in einer Runde von Angelfreunden den Satz: „Nebeneinander saßen wir, gleiches Geschirr, Köder aus einer Box. Der Maxe fing und fing und fing, einen Fisch nach dem anderen; bei mir nichts, auch nicht ein Biss, es war wie verhext. Erklären kann man sich so eine Teufelei nicht!“

In den Worten schwingt ein Hauch von Mystik und Aberglauben, die fast jeden - dieser etwas irren - Petrijünger umgeben. Mir will nicht in den Kopf, dass Viktor neben mir fängt und ich nicht, ich muss eine Erklärung dafür finden. Liegt es an meiner Unfähigkeit, vielleicht Bequemlichkeit oder auch Eitelkeit. Es muss Ursachen geben, winzige Differenzen in der Montage, in der Köderführung oder sonst einem Detail, - bei solchen gravierenden Ungleichheiten.

Bild 8: Anglerfreunde aus Dresden beim Meeresangeln vor Mandal.

Um meine Gedanken deutlich zu machen, muss ich bei Raidar beginnen. Er ist der Fischer in Vigeland, von dem ich den Tipp mit Viktors Haus im vergangenen Jahr bekommen hatte. In der Sommersaison fährt er  mit Angeltouristen zum Meeresangeln auf den Fjord hinaus. Bei dieser Tätigkeit habe ich ihn kennen gelernt. In der Umgebung von Mandal ist sein Paternoster bei Eingeweihten als Wunderwaffe auf Köhler und Makrelen berühmt.

Während meiner ersten Ausfahrt mit Raidar im vergangenen Jahr hatte ich einen, wie mein norwegischer Freund ihn lächelnd und mit einiger Häme nennt, „deutschen Weihnachtsbaum“ montiert: rote, grüne und gelbe Gummifische, kunstvolle Oktopusse und Wackelschwänze aus Plastik, - eingebunden in schönen, gleichmäßigen Abständen in das Vorfach, über dem Pilker.

„Die Fische müssen ja einen tödlichen Schrecken bekommen; das Herz muss ihnen stehen bleiben, ehe sie nur das Maul zum Anbiss aufkriegen!“ meinte Raidar: „Wo gibt es denn solche Schwärme von Viechzeug im Wasser, - bei uns in Norwegen jedenfalls nicht!“

Ich hatte, ohne mir Gedanken zu machen, deutsche Angeltouristen nachgeahmt, die man unterwegs in Norwegen zu Hunderten antrifft. Ich meine nicht die ausgebufften Profis mit Echolot, Multirolle und geflochtener Schnur, die gleich im Dutzend, mit VW-Bus und Freezer, anreisen, sondern jene, denen irgendjemand vor ihrer Reise den Hinweis gegeben hatte: „Nach Norwegen fährst du, dann musst du unbedingt eine Angel mitnehmen!“ oder auch solche, die eben mal ihre schnurfertig montierte Rute aus der Angebotskiste bei „Rimi“ für einige Kronen entnommen hatten.