Als Transfrau leben, jenseits der Norm? - Antonio Mario Zecca - E-Book

Als Transfrau leben, jenseits der Norm? E-Book

Antonio Mario Zecca

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Beschreibung

Diese Lektüre veranschaulicht wie beheimatete Obrigkeiten, in unserem sogenannten queer-freundlichen Staat, mit Trans-Mann und Trans-Frau umgehen. Derzeit überwiegt jener Anschein, dass diejenige Gesellschaft uns, die, trans, sind, von Mal zu Mal immer mehr akzeptiert. Aber Akzeptanz, ist nicht das, was unsereins fordert: »Nein, wir sprechen von ganz alltäglicher Einbeziehung!« Es wäre noch ein weiter Weg dorthin.

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Inhalt

Vorwort

Unterschied zwischen Transvestit und Crossdresser

Neue Liebe, neues Glück?

11.08.2019 Wandern

COVID 19

Erinerrungsprotokoll

Einladung zum Psychologischen dienst

Corona Ade?

Termin beim Jobcenter

Heteropersonen erliegen einen Irrtum

Externe Sichtweisen

Etwas aus meiner Kindheit

Fitnesstudios Homophob?

Geschminkt zum Fitness

Zu guter Letzt

Hiermit bedanke ich mich bei Michael Bartke, der mich tatkräftig bei der Recherche und das Korrigieren des Textes unterstützt hat. Vielen lieben Dank Nancy Zecca

Vorwort

Diese Lektüre veranschaulicht wie beheimatete Obrigkeiten, in unserem sogenannten queer-freundlichen Staat, mit Trans-Mann und Trans-Frau umgehen. Derzeit überwiegt jener Anschein, dass diejenige Gesellschaft uns, die, trans, sind, von Mal zu Mal immer mehr akzeptiert. Aber Akzeptanz, ist nicht das, was unsereins fordert: »Nein, wir sprechen von ganz alltäglicher Einbeziehung!« Es wäre noch ein weiter Weg dorthin. Aller Anfang ist schwer, als ALG II Empfänger bestimmt so manchen Hindernissen zu begegnen. Doch als Transfrau ohne Operation oder Hormontherapien ist es insbesondere schwer, sich gegenüber dem Jobcenter Gehör zu verschaffen! Da einem dort mitnichten Fairness widerfährt. Nein, ferner geht so weit, dass man weder um einem psychologischen Gutachten umhinkommt, nicht selten mitsamt solcherlei Resultat, als geistig behindert, ad acta in eine Schublade abgelegt wird, zumal ich ebendiese Zensur für bedenklich halte. Sollte es nicht eher, selbstständig aufgeklärt, heißen. Ich bin eine trans Frau in ihrem letzten Lebensabschnitt.

Unterschied zwischen Transvestit und Crossdresser

Die Motivationen können ganz unterschiedlich sein. Der typische Crossdresser bzw. die Crossdresserin hat jedoch das Bedürfnis gegenteilig zu ihrem biologischen Geschlecht zu erscheinen.

Ob ein Crossdresser als Frau oder Mann angesprochen werden möchte, können wir nur erfahren, wenn wir ihn fragen. Nicht jeder, der die Kleidung des anderen Geschlechts trägt, will auch so angesprochen werden.

Sind Transvestiten & Drags auch Crossdresser?

Der Begriff Transvestit meint das Gleiche wie Crossdresser, es ist nur ein veralteter Begriff, mit welchem Crossdresser ungern bezeichnet werden. Das habe ich hier genauer erklärt: Unterschied zwischen Transvestit & Cross-Dresser.

Transvestiten sind Personen, die gerne Kleidung des anderen Geschlechts tragen. An dieser Aussage sehen wir schon, dass der Begriff „Transvestit“ nicht mehr zeitgemäß ist. Denn heute ist es ganz normal, wenn Frauen Männer-Jogginghosen oder Männer enge Jeanshosen oder Jeggings tragen. Zu allem Überfluss ist es sogar normal geworden, wenn sich Männer die Fingernägel lackieren.

Aber ja, es gibt leider immer noch die Thematik: Wieso tragen Männer gerne Frauenkleidung und Frauen gerne Männerkleidung?!

Was unterscheidet einen Transvestiten vom Cross-Dresser? Antwort: Gar nichts. Cross-Dresser ist nur ein modernerer Begriff als Transvestit, der geschaffen wurde, weil der Begriff „Transvestit“ bei den meisten Leuten eine gewisse perverse Assoziation hervorruft.

Es gibt andere Meinungen bzw. andere Interpretationen von Transvestismus. Hier wird der Unterschied zum Cross-Dresser hauptsächlich dadurch differenziert, dass ein Cross-Dresser nur so zum Spaß Kleidung des anderen Geschlechts trägt und beim Transvestiten immer persönliche Motivationen, Vorlieben oder Leidenschaften dahinter stecken. Für meinen Geschmack ist diese Differenzierung aber echt ein Stückchen zu penibel.

Quelle: Queer Fashion.

Neue Liebe, neues Glück?

Juli 2019

Es ist ein aufregender Monat, nicht nur das es endlich Sommer ist, nein auch die Hormone spielen verrückt. Ich bin in diesem Monat fast ausschließlich als Crossdresser unterwegs, sei es auf einem Ausflug zur Schlossburg, oder aber auch privat mit Micha und auch alleine. Es ist so befreiend, früher ging es mir nur um das hin und wieder, ja Outdoor hinausgehen war nie ein Problem. Nein im Gegenteil, von Anfang an habe ich es durchgezogen, egal wie dilettantisch ich aussah. Doch dieser, Monat, Juli hat es in sich, es ist geschehen, woran ich, wir, nie daran dachten, da meine ich Micha und meine Wenigkeit – Nancy. Ich kenne Micha jetzt schon so lange, mir ist es nicht im Geringsten je eingefallen, mit ihm eine Freundschaft zu beginnen, warum ich es nicht wollte weiß ich nicht. Es gab keinen Grund dafür, wir trafen uns öfters, er trägt Zeitungen aus Mittwochs und Freitag, sein Einkommen etwas zu erhöhen, warum auch nicht, besser als vor Langeweile zu sterben. August 2018 war es ein sonniger Tag und extrem heiß, an diesem Tag trafen wir uns auf der Straße, immer wenn Micha und ich uns begegneten, war es vor programmiert, dass es eine sehr lange Unterhaltung wird. Ich begleitete ihn ein Stück des Weges, damit er auch seinen wohlverdienten Feierabend antreten darf. Es ist eine undankbare Tätigkeit, Weiß Gott. Die meisten der Empfänger der kosten losen Zeitung, würdigen nicht die Anstrengung bei so einer Affenhitze, nein im Gegenteil es wird denunziert, auf übelster weise, es wird erst gelobt, in Form einer kleinen materiellen Zuwendung, bei der nächsten Kontrolle angegeben, dass die Zeitung schon wochenlang nicht zugestellt wurde. Ich bin anfangs immer nebenher gelaufen, ab und an gab mir Micha eine Zeitung mit der Ansage, dass ich diese in der Mitte falten soll und in den Briefkasten werfen soll. Ich tat ihm gerne den gefallen. Es begann schleichend, ich durfte mal eine Straße alleine bestücken, es machte mir sogar spaß. Irgendwann war es so weit, dass ich alleine einen Bezirk belieferte. Bis heute mache ich den Freundschaftsdienst. Doch zurück August 2018 ein sehr heißer Arbeitstag ging dem Ende entgegen, Michael kam auf die Idee, etwas Trinken zu Gehen, in der Nähe gibt es einen kleinen Kiosk. Ich dachte mir, bevor ich anderen das Geld in den Rachen schmeiße, da können wir auch zu mir nach Hause gehen, dort Kaffee trinken, ist billiger und gemütlicher und wir können unseren Plausch weiter zelebrieren. Fort an hat es sich nun so ergeben, dass es in der Regel fast jeden Mittwoch ist, dass Michael zu uns, meiner Frau und mir kommt und zu Mittag mit uns speist. Mit der Zeit wurde es immer vertrauter zwischen uns. Micha schlug mal vor etwas gemeinsam zu unternehmen, sonntags mal zusammen Wandern, wenn das Wetter nicht mit spielte, schauten wir Filme mit unserem kleinen Heimkino. Ich war aber nach wie vor überzeugt, dass ich keine Freundschaft anstrebe, was ich auch von Zeit zu Zeit kundgetan habe. Ich habe so viele Enttäuschungen hinter mir, von angeblichen guten Freunden. Das es mir sehr schwerfällt eine solche Beziehung einzugehen. Ich bin der Meinung, Kumpel reicht völlig aus. Es ging eine Weile auf und ab, für das ab ist Nancy in gewisser Weise immer daran schuld, sie ist etwas sonderbar. Michael ist ein anderer Zeitgenosse, beileibe. Ich bin ein moderner Mensch, wenn ich digital kommuniziere, dann erwarte ich von meinem Gegenüber eine Antwort, doch diese kam nicht oder so spät, das wir es auch mit einem Brief mit der Postzustellung tätigen können. So sagte ich, dass es keinen Zweck dient, diese freundschaftliche Beziehung aufrecht zu halten. Micha fiel aus allen Wolken, aber er gab nicht auf, irgendetwas muss es ja geben, dass wir immer zueinanderfinden.

14. Juli 2019

Michael hat mir oft versprochen mal nach Kloster Knechtsteden mit mir zu fahren, es ist eine schöne Gegend. Das Wetter spielte oft nicht mit. Ich war enttäuscht, ich bin ja auch sehr ungeduldig. Aber jetzt war es soweit, es sollte der 14. Juli sein, ich freute mich sehr darauf, ich machte mich Schick, ging als Crossdresser wie zuvor schon sooft. Michael stört es nicht, im Gegenteil er hat seinen Spaß dabei, damit er mich mit seinen Bemerkungen, aus der Bahn werfen kann, er sagt immer wegen der Kleidung, eben das aufreizende, würde er Krallen entwickeln, wie aus dem Film, namens Freddy Krüger.

Ich bin dem nicht abgeneigt, beantworte dies mit einem jähen Ausruf: »Das es sowieso nur leere Versprechungen sind!« Es ist auch nicht erstrebenswert, dass er mir an die Wäsche geht, dafür sind wir zu verschieden, so dachte ich es immer. Aber dieser Sonntag, war anders, harmonisch, Michael ist zu mir anders in seinem Verhalten, er merkt es vielleicht gar nicht, wie lieb er ist zu mir, zuvorkommend, es fühlt sich eher wie ein Date an, als nur ein Ausflug. Ich sehe ihn ab diesen Tag, etwas mit anderen Augen. Meine Gedanken gingen zurück, an diesem Punkt waren wir schon mal, aber die Zeit war eine andere, es war damals viel zu Früh, einen angriff auf seine Person zu starten. Er sagte eh immer, dass ich nicht sein Typ von Mann bin, ich sehe es wahrhaftig, genauso. Und doch ist es eine knisternde Atmosphäre zwischen uns, man sagt im allgemeinen Volksmund, nicht umsonst, Gegensätze ziehen sich an. Ich dachte mir, soll ich es noch einmal versuchen bei ihm, bin mir aber selbst nicht bewusst, warum ich es will.

Mittwoch half ich ihm wieder, bei seiner Arbeit, alles wie gehabt, zwischen 13 und 14 Uhr, erscheint er zum Mittagessen wie immer, alles beim alten. Wir plauderten, dann kam der Zeitpunkt, wo Micha sein Schönheitsnickerchen machen muss, damit er mir beim Schreiben konzentriert helfen kann. Dann arbeiteten wir gemeinsam an meinem Manuskript, irgendwann wurden wir zu Müde, wir legten uns etwas auf dem Sofa, ich habe die Angewohnheit mich immer mit einer Decke zuzudecken. Nur Micha hat keine, so bot ich ihm an, ob er nicht mit darunter möchte, er stutzte, entschied sich dazu, es auszuprobieren. Als wir so nebeneinander lagen, kam in mir das Verlangen auf, ihn zu streicheln, Micha ließ es zu, zu meinem Erstaunen, ich fing an, energischer auf Tuchfühlung zu gehen, seine Reaktion war eindeutig, ich spürte seine Erregung, im gleichen Augenblick, viel es mir wie Schuppen von den Augen, ich bekam ein schlechtes Gewissen, dachte nur, was machst du. Er muss gleich nach Hause fahren, mit seiner Erregung, ich habe es besser, ich bin zu Hause. Erregt bin ich auch. Aber ich muss nicht hinaus gehen. Ich entschuldigte mich, bei ihm, mit einen Kuss auf die Wange, sagte dazu, dass ich ihn gerne Oral verwöhnen möchte, aber ein anderes mal, wir verabredeten uns für Freitag bei ihm zu Hause. Freitag war es dann so weit, ich war wie immer viel zu früh unterwegs, als ich bei Micha angekommen bin, war ich sehr aufgeregt, was wird geschehen, wird es ein uns geben, was wenn er es nicht will, wie wird meine Reaktion sein, es sollte eigentlich nie dazukommen, so haben wir es einmal besprochen, jetzt was nun, wo soll das hinführen. Ich ging auf angriff, habe Erfolg, meine Strategie ging auf. Es war für mich ein so wundervolles Erlebnis, habe mit Micha das erlebt, was ich mit Torsten nie hatte, Zärtlichkeiten, Liebkosungen nicht nur die schnelle Nummer und weg. Es verging die Zeit so schnell, dass wir erstaunt waren, dass es schon so spät war, wir wollten ja noch ein bisschen spazieren gehen, sind wir danach ja auch, Micha wie immer besorgt um mich, dass ich wohlbehalten nach Hause komme. Ich bin gespannt, wo das hinführen wird mit uns. Aber ich sehe Michael mit ganz anderen Augen an, es ist seltsam, aber ich habe bei dem ersten mal, eine Vertrautheit gespürt, wie früher mit meinem besten Freund, es ging uns damals nicht nur um Sex, nein es war im Grunde nur Zeit miteinander zu verbringen. Was kann ich noch dazu sagen, nicht viel, nur das ich Micha lieb habe und er meinen Respekt hat.

Eifersucht provozieren, wie erbärmlich von Micha!