Altwerden ist nichts für Humorlose - Anouk Alborg - E-Book

Altwerden ist nichts für Humorlose E-Book

Anouk Alborg

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Beschreibung

"Den eigenen Verfall so hautnah mit zu erleben, ist nicht so einfach - jedoch interessant." Anouk Alborg befasst sich mit dem Thema "Altwerden" frech, witzig und auch selbstironisch; gelegentlich etwas boshaft und mit bissigem Humor. Tiefgang und Einsichten sind zudem vorhanden. Warum reden "Alte" meist gern, unaufgefordert und ausgiebig über (ihre) Krankheiten? Die größten Drängler im Alltag und den Bussen sind die lahmen Rollator-Fahrer(-innen). Die über 65 jährigen Wähler bestimmen zudem meist die Wahlen. Werden die "neuen Fachkräfte" eines Tages den Alten und somit auch mir nützlich sein können? Gebildete Alte gehen - mehr Dumme entstehen. Der Klassiker "alter Mann und junge Frau" lebt weiter. Warum nicht auch im Alter attraktiv bleiben? Die freudige Entdeckung des ersten grauen Haares. Kein wichtiges Amt mehr über 60 und Abgabe mit 70 Jahren. Politiker und Schnuten. Krallen und dicke Lippen. Familie, Freunde & Co. Und Lila geht immer! Und was endlich mal gesagt werden wollte.

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Für meinen Sohn

Altwerden ist nichts für Humorlose

Und Lila geht immer!

So sieht die Autorin das und ist froh, in Richtung „Senium“ wenigstens den Humor – auch den gelegentlich schwarzen – (noch) behalten zu haben.

Älter werden ist nicht einfach, aber recht interessant.

Wie wirklich „das Alter“ am Lebensende sein wird, weiß niemand. Ansonsten würde wohl der Reiseverkehr in die Schweiz stark zunehmen.

Eine alternde Gesellschaft mit wenigen deutschen Kindern, die immer mehr Probleme bekommt und zerrissener wirkt denn je, gehört genauso dazu, wie dies und das und: Was schon immer mal gesagt werden wollte. Mit guter Beobachtungsgabe, persönlichen Erfahrungen, Selbstironie und auch mit dem bohrenden Finger in der Wunde, beschreibe ich, wie ich mein Altern und die Umwelt erlebe.

Eine gewisse klare Sicht der Dinge und Kritik ließen sich nicht immer vermeiden. Manches ist "böse", aber nicht immer so gemeint. Wer auf praktische "Hilfe" wegen meines Berufes hofft bei Krankheiten, wird enttäuscht werden. Diese werden nur und weil es nicht anders geht, am Rande indirekt kurz erwähnt.

Mit wenigen Sätzen.

Anouk Alborg ist 1961 geboren und lebt in einer Stadt. Arbeitet mit Jungen, Alten und Kranken.

Inhalt:

Ich will nichts mehr über Krankheiten hören

Wie und wo steigen die inneren Werte

Frische Liebe - alter Mann(70) - junge Frau(50)

Katzensammler

Mit 80 noch vertrieben – Endmietung brutal

Neues Haus - Mischpoke gratis

Maulig - senil - dement - Schnuten

Nutzer von Rollatoren sind notorische Drängler

„Krankheiten“ sind meist Altersschwäche

Nur noch 22 Sommer - Jobchancen - Märkte

Mangelberufe – bis nichts mehr geht

Neue "Fachkräfte" - Visionen - Utopien

Gebildete Alte gehen - mehr Dumme entstehen

Krallen und dicke Lippen

Familie, Freunde & Co

Deutsche Frauen nach den Wechseljahren

Die freudige Entdeckung des ersten grauen Haares

Alternativer Umgang mit dem Altwerden

Und Lila geht immer

Warum zu leben und alt zu werden trotzdem schön ist!

Ich will nichts mehr über Krankheiten hören!

Ich bin ein offener Mensch. Und habe keine Probleme (mehr) auf andere Menschen zu zu gehen. Irgendwie sollte man sich ja wünschenswerter Weise im Leben weiter entwickeln. Dinge hinter sich lassen und neue vor sich sehen. Stillstand ist der Feind des Neugierigen.

Gerade derzeit, in diesem außergewöhnlich heißem Jahr und seit Monaten ausgiebig Sonne satt , wäre das doch ein Ansatz zu einer kleinen Plauderei, die man gelegentlich erlebt, wenn man viel unterwegs ist.

Es sei erwähnt, ich lebe in einer großen Stadt.

Aber dass bedeutet noch lange nicht, dass die Menschen hier grundsätzlich zugänglicher sind.

Sind eigentlich andere Völker auch so abweisend zu den Mitmenschen?

Man sitzt allein am Tisch. Geht vorbei, wenn jemand zusammen bricht oder vorher noch geschlagen wurde, was das dann zur Folge hatte. Schaut lieber weg, als Missstände zu benennen. Und die Meisten möchten alles gern so haben wie immer.

Seit Merkel klappt das ganz gut. Sie ist der Garant für „immer weiter so“ mit Scheuklappen und einer großen Portion Ignoranz, sowie fehlender Selbstreflexion :

Und immer schön weiter ...bis zum Abgrund.

Wie gesagt, bin ich nicht nur ein offener Mensch, der in einer großen Stadt lebt, sondern auch noch ein Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel. Aber auch diese vielen Menschen jeden Tag, sind kein Garant auf nur ein Gespräch oder ein freundliches Lächeln.

Oder doch. Fairerweise erwähnt, das passiert schon mal - jedoch eher selten.

Da ich gern lache und angeblich Humor besitze, sind meine Mundwinkel auch mit jetzt schon zunehmenden Alter oft nach oben gerichtet, normalerweise zumindest noch gerade. Was eine Frau meines Alters doch sehr erfreut. Auch, dass ich noch nicht ganz aus dem Rennen und bin und noch Beachtung finde, erfreut mich auch sehr. Ein Verwandter sagte schon mit Fünfzig zu mir: „Nun ist bei Dir der Lack auch ab!“ (By the way - selbst über zehn Jahre älter.)

Und das lädt dann diese oder jene doch ein, mich anzusprechen. Männer gucken lieber, trauen sich aber nicht. Quatsch. Wollen meist gar nichts mehr.

Von den Frauen. Oder sind schon Jahrzehnte mit einer zusammen.

Allgemein sind es ältere Frauen oder ganz alte. Und ich kann nur ahnen, aber weiß nicht wirklich warum, die nach dem ersten harmlosen, unverbindlichen Satz von Ihren Krankheiten anfangen!? Innerhalb von zehn Minuten erfahre ich dann, dass zwei Krebs-Erkrankungen überstanden wurden, die Tochter schon lange tot ist und der Gatte gerade frisch verstorben. Das ist so ein verbaler Übergriff und distanzlos.

Durch Kopfnicken und Schweigen hoffe ich, dass mein Desinteresse bemerkt wird und die Person einfach aufhört, ohne dass ich gleich unhöflich wirke.

Oder lächele ich dabei etwa noch?

Falls, müsste ich es sofort einstellen.

Bisher halte ich mich noch zurück, aber einige Varianten für einen "Konter" hätte ich schon:

„Ach, wenn ich nicht aufpasse und so ohne Galle, dann kriege ich stinkende Fettstühle. Unberechenbar!“ Ich hätte das noch so einiges mehr in petto und ungeahnte Varianten der Steigerung.

Da würde dem Gegenüber wohl der Mund offen stehen bleiben und die Sprache verschlagen. Das wäre viel zu privat.

Dass sich in meinem Leben leider immer noch zu viel um Krankheiten, Ärzte und Leid dreht und zwar hauptsächlich im Beruf, kann die sich gerade bei mir aussprechende Person nicht wissen.

Und täte ich was völlig anderes, wäre es mir auch zu unsinnig und zu viel über Krankheiten und Leiden, anstatt den schönen Dingen des Lebens zu reden.

Und vor allem, diese lebenswerten, geistig und kulturell schönen Dinge auch zu tun.

Schon lange strebe ich nach dem „Licht“ und dem Schönen.

Wie und wo steigen im Alter die "inneren" Werte?

Alt werden ist nicht einfach. Letztens habe ich alle Fotos durchgeschaut, die ich noch habe. So klassisch von früher mit Hochglanz oder matt. Digital gibt es inzwischen auch schon viele. Nicht jedes Moderne ist schlecht für die Älteren. Dauert halt alles länger - oder auch mal sehr lange - bis die Technik und die Handhabung verstanden ist. Als gute Hilfe geeignet sind die Enkel oder Kinder für den, der welche hat. Wurde darum gebeten, nach bestimmten Fotos zu suchen. Und fand von mir einen ganzen Stapel Passbilder, die ich früher sammelte. Ich war einfach hübsch!

Wird man wirklich „unsichtbar“, wie ältere Frauen meinen, oder macht man sich selbst dazu?

Dabei beherrschen ältere Menschen das Stadtbild. Das Durchschnittsalter hier liegt bei ca. 45 Jahren.

Auch da liege ich nun schon weit darüber.

Man kann nicht länger leben, ohne zu altern.

Mir fallen oft Menschen auf, die ich beobachte oder auch gern anschaue, weil sie etwas Besonderes an sich haben und schon älter oder alt sind.

Also sind diese nicht unsichtbar.

Ich werde sehen, wie ich damit umgehen kann und werde, wenn diese vererbten „Hängebäckchen“ mehr werden und „der Hühnerhals" fortschreitet.

Die Ansätze sind längst da.

Rolli kann ich dann nicht tragen, der beengt mich zu sehr. Eine Macke entstanden durch frühere Erlebnisse.

Halstuch und Bindeband ist der Klassiker, um zu verdecken, was dann doch jeder ahnt und weiß.

Von Busen und Bauch will ich gar nicht erst anfangen.

Ja, ich „war“ bildhübsch. Vergangene Zeit. Vorbei.

Was ich damals aber nicht glaubte und sehen konnte.

Aber heute - in meinem „zweiten“ Leben ist es so, als würde ich eine andere Person aus einer vergangenen Geschichte betrachten.

Denn es gab ein Leben davor und eines danach.

Ich schreibe in Metaphern. Ist vielleicht hier am Anfang des Buches günstiger für den Verkauf!

Umso mehr diese frische Attraktivität geht, desto wichtiger werden die viel beschworenen „inneren“ Werte. Allgemein ist damit gemeint, dass die Äußerlichkeit (als die Oberflächlichkeit?) zugunsten der inneren Werte verloren geht.

Nur hat denn jeder viel von diesen gepriesenen, inneren Werten? Da könnte man bei genauerem Nachdenken ins Grübeln und Zweifeln kommen.

Denke ich nur allein an die Kundschaft, die sich einem täglich förmlich aufdrängt im Sinne von Akkordarbeit. Und gnadenlos nach(d)rückt.

Aber immer schön freundlich und schwitzen bei heißem Raumklima mit schlechter Luft.

Noch dem unangenehmsten Kunden soll ein gutes Gefühl und angemessene Beratung gegeben werden.

Und das bitte intensiv und zügig hinter einander.

Die meisten psychischen Erkrankungen und Ausfälle durch Arbeitsunfähigkeit soll es in den Dienst-Leistungsberufen geben. Erst anderen helfen bis zum Abwinken, bis einem selbst geholfen werden muss.