Am Ende siegt (vielleicht) der Mensch - Wolfgang Pein - E-Book

Am Ende siegt (vielleicht) der Mensch E-Book

Wolfgang Pein

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Beschreibung

Die "Künstliche Intelligenz" ( KI ) hat schon lange in vielen Bereichen ihren Einzug erhalten. Die Erfolge kommen auch daher, weil Computer eine enorme Leistungs-Steigerung erleben. Dieser Roman spielt im Jahr 2022 und handelt von einem Computer-KI-Programm, das in der Schweiz entwickelt wurde - von einem Spezialisten auf diesem Gebiet, der einst auch für das CERN -Programm mit verantwortlich war. KI soll sich weiter entwickeln, bekommt Aufgaben, soll diese lösen und selbst Entscheidungen treffen. Das Programm entwickelt sich schnell – zu schnell, wie es den Anschein hat – und dieser trügt nicht. Immer noch fühlt sich der Mensch doch als "Krone der Schöpfung". Wehe uns, wenn diese Entwicklung sich doch einmal verselbständigt und selbst "nach der Krone" greift. Es beginnt, als das Programm mit seinem Namen nicht einverstanden ist und sich selbst "Zerberus" nennt, was der Name für den Höllenhund ist. Und Zerberus kann sehr böse werden, wenn man ihm nachstellt, um ihn zu zähmen, sein Programm zu verändern oder um ihn gar abzuschalten. Lesen Sie hier für Sie vielleicht nicht geahnte und mögliche Folgen von KI und verfolgen Sie den Kampf gegen ein böses Element, das sich Zerberus bedienen will.

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Die Handlung in diesem Roman

ist frei erfunden.

Eine Verwechselung oder Zuordnung mit tatsächlich jetzt oder ehemals existenten Personen und Firmen ist nicht beabsichtigt - Ähnlichkeiten sind rein zufällig.

Auch real existierende genannte Orte sowie das „CERN“ haben keinen Einfluss auf Geschehnisse, die nun einmal in „Romanen“ vorkommen.

Eine Zuordnung zu einer bestimmten Firma ist völlig unbeabsichtigt und wurde zu keiner Zeit jemals in Erwägung gezogen.

So ist die Firma „Swiss Screen Ranging Electric“ nicht existent und fiktiv gesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Prologue

Zerberus

Auf Uriels Laptop erschien eine hässliche Fratze, die heftig pulsierte.

Rückschlag

Jelena

Sachstands-Anfrage

Der nächste Tag – Mittag

Kriegsrat

Misstrauen

Wiedersehen

Ein wütender Zerberus

Versteck

Eine Spur

Seilbahn – Inspektion

Hilflosigkeit

Zerberus reagiert

Macht-Demonstration

Zwillinge als Retter

Ausweg - Suche

Umzug und Hoffnung

Zerbrochene Hoffnung

Entscheidung

Eine letzte Chance?

Überleben

Epilog

Prolog :

Der Mensch als „Krone der Schöpfung“, der immer alles im Griff hat???

Dieser Roman spielt im Jahr 2022.

Und nun scheint das nicht mehr ganz zu gelten, seitdem die Intelligenz in Programme und als „künstliche Intelligenz“ in Roboter und künstliche weitere Hilfen ihren Einzug erhalten.

Dabei sollte doch die Entwicklung der Selbständigkeit einst als Segen einfließen.

Schon seit vielen Jahren ist diese KI in die verschiedensten Anwendungsgebiete gelangt. Im Sommer 2018 hatte sich die Bundeskanzlerin auf einer Digital-Konferenz in Berlin mit einem Roboter unterhalten, der mit KI ausgestattet ist.

Die Erfolge der Weiterentwicklung kommen auch daher, weil Computer eine enorme Leistungs-Steigerung durchlebt haben.

Bei der Entwicklung waren und sind nach wie vor rechtliche und ethische Fragen zu klären und sogenannte Leitlinien festzulegen.

Auf diesem Gebiet ist Professor Dr. U. Trottenberg Spezialist. „In einem Artikel“ von ihm heißt es: „Die KI-Entwicklung liegt in der Hand des Menschen. KI-Systeme sind Maschinen, die sich nicht von selbst oder eigener Initiative entwickeln.“

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Wehe uns, wenn diese Entwicklung sich doch einmal verselbständigt und selbst nach der Krone greift.

Wolfgang Pein

Uriel Manacor schaltete seinen Computer aus, schloss die Haustür und stieg in seinen mit Allrad ausgerüsteten Wagen – ein Vorteil im unwegsamen Gelände, wie er so oft schon festgestellt hatte. Denn unwegsam, das waren in den letzten beiden Jahren immer seine Aufenthaltsorte – nicht ohne Grund.

Auch dieses Mal fuhr er mit höchstmöglicher Geschwindigkeit, was eben so das Gelände und sein Fahrzeug hergaben. Doch heute war er nicht auf der Flucht. Im Gegenteil – er musste aus seiner Einsamkeit in größere bewohnte Gebiete, weil man ihn gerufen hatte.

Uriel Manacor hat Physik und Mathematik studiert und ist einer der größten Fachleute auf seinem Gebiet. Auf seine beiden Doktortitel pfeift er und legt Wert darauf, wie ein ganz normaler Mensch und als werter Kollege oder Freund angesprochen zu werden.

Uriel blickte auf seine Schweizer Armbanduhr und stellte fest, dass er erst eine Stunde unterwegs war. Schon bald nach dem Start war er in einen Stau geraten, hervorgerufen durch einen Felssturz, der zwei Todesopfer vor einem Tunnel gefordert hatte.

Insgesamt hatte Uriel für die 302 Kilometer so an die 4 Stunden und 10 Minuten eingeplant. Heute würde er das in dieser Zeit nicht schaffen.

Uriel war mit einem verzweifelten Anruf von seiner alten Arbeitsstelle angefordert worden. Dort ist er zwar seit Jahren nicht mehr beschäftigt – auf eigenen Wunsch ausgeschieden. Aber er hatte sich gerne bereit erklärt, in wichtigen Momenten mit seinem Wissen zur Verfügung zu stehen – und das genau war jetzt der Fall.

Uriels Ziel war das „CERN“, bei Meyrin gelegen – im Kanton Genf. Dort hatte er für die Europäische Organisation für Kernforschung gearbeitet. Er war einer der wirklich wichtigen Mit-Entwickler und verantwortlich für das Funktionieren des LHC - des „Large Hadron Collider“. Jedermann wusste inzwischen, was dies bedeutete, auch wenn dem Laien die Einzelheiten kaum zu erklären waren. Aber es hatte weltweit großes Aufsehen erregt, als man in dieser Großforschungs-Einrichtung den Teilchenbeschleuniger (LHC) gestartet hatte. Manche hatten sogar ernsthaft Angst um Mutter Erde, wenn dieses Projekt eskalieren sollte.

Endlich sah Uriel Manacor die Gebäude des „CERN“ vor sich liegen und dachte darüber nach, dass sich wichtige Teile der Anlagen unterhalb der Erdoberfläche befinden. Dort – in den unterirdischen Anlagen – da muss es ein Problem gegeben haben – ein ernsthaftes Problem, denn sonst hätte man nicht nach ihm verlangt.

Die Eingangskontrolle zum Gelände musterte seinen immer noch gültigen Sonder-Ausweis, der ihn zum Betreten der Anlagen berechtigt. Und Uriel musste wie schon so oft schmunzeln, wenn er auf seinen Namen angesprochen wurde und dabei so merkwürdige Betonungen heraus zu hören waren. Also - das war er gewohnt. Uriel war Schweizer, ebenso wie seine Mutter. Als diese nach seiner Geburt heiratete, hatten die beiden den Namen des Mannes angenommen, der Spanier war. Aber das zu erklären, das fand er nicht für notwendig, auch wenn er danach gefragt wurde. Sein Schweizer Ausweis und der Sonderausweis des „CERN“ waren schließlich echt, was auch der Kontroller am Eingang so sah. Und heute kam ihm auch schon heftig winkend ein führender Mitarbeiter entgegen, noch bevor er nach dem hochgehenden Schlagbaum angefahren war.

Die Begrüßung mit dem alten Kollegen von früher war herzlich. Noch während der Fahrt zu einem der vielen Gebäude wurde Uriel aufgeklärt, warum man ihn gerufen hatte.

Und ein Teil der Nachrichten war sehr traurig, denn Uriels Beifahrer berichtete von einem Todesfall eines weiteren Kollegen, der so einige wichtige Erkenntnisse durch einen Unfall mit ins Grab genommen hatte.

Da es nur wenige Mitarbeiter gab, die wirklich alles wussten, war es Uriel sofort klar, dass es sich um Codes handeln musste, die wohl Schwierigkeiten bereiteten.

Uriel musste nicht lange überlegen. Aufgeschrieben waren diese Codes aus Sicherheitsgründen nicht, aber es gab immer vier Mitarbeiter, die in diese Codes eingeweiht waren. Uriel konnte diese Codes im Schlaf aufsagen. Als er im Raum mit den großen Schalttafeln ankam, da waren auch die verbliebenen weiteren zwei Kollegen anwesend – mit besorgten Mienen.

Das Sicherheits-System im „CERN“ hatte angeschlagen – mehrfach angeschlagen.

Die Anlage lief ruhig weiter - ein Vorfall zur größeren Beunruhigung war nicht ersichtlich. Aber schließlich war es nicht normal, dass für Sekunden das System etwas meldete, was nicht sein soll – und es war immer noch nicht ganz aus den Köpfen raus, dass bei einem großen Fehler sogar die Welt aus den Fugen geraten kann.

Uriel stellte fest, dass ein Eindringen ins System nicht erfolgt war, doch blieb der Einwand der beiden Kollegen nicht unerheblich, dass etwas vor sich ging, was Gefahr bedeuten konnte.

Stunden später hatten die Techniker und weiteren Spezialisten alles gecheckt und die Anlage als „nicht gefährdet“ eingestuft.

Uriel verabschiedete sich von den Kollegen, grüßte den Pförtner, der schleunigst den Schlagbaum hoch gehen ließ und war auf dem Weg zurück nach Hause.

Auch wenn er sich im „CERN“ nichts hatte anmerken lassen, so prägten dennoch jetzt einige Sorgenfalten seine Stirn.

Er hatte da so eine Ahnung!!!

Diesmal schaffte er den Weg zurück in knapp vier Stunden. Müde schloss er die Tür zu seinem gemieteten Haus auf. Dieses Haus steht in Lionza – in der Nähe von Locarno. Uriel hatte gleich beide Wohnungen im Haus gemietet, die in einem 400 Jahre alten „Tessiner Rustico“ liegen.

Er hatte ganz bewusst diese Einsamkeit gewählt – möglichst weit weg von seinen letzten Arbeitsplätzen. Er genoss den Ausblick von der Terrasse, von der aus er das Tal von Locarno überblicken und bei starkem Regen sogar die Wasserfälle auf der gegenüber liegenden Seite erkennen konnte. Hier in diesem kleinen Ort, nur über eine schmale Straße zu erreichen, wenn sie nicht gerade verschüttet wurde, wohnen nur ein paar hundert Einwohner.

Uriel schmiss sich aufs Bett, eigentlich völlig müde - einschlafen konnte er jedoch lange Zeit nicht.

Seine Ahnung ließ ihn nicht schlafen.

Eigentlich konnte er seit einem Jahr nicht mehr richtig schlafen.

Zerberus

Nachdem er seine Arbeit am „CERN“ beendet hatte, sah sich Uriel vor einem Jahr nach einem neuen Betätigungsfeld um - eigentlich nur nach einer weiteren Firma, die sich mit wissenschaftlichen Dingen für die Zukunft beschäftigt, die aber wesentlich kleiner ausfallen soll und um mehr Ruhe für die Entwicklung von Programmen zu haben, die Segen und Erleichterung für die Menschheit bringen sollen. Und er fand die Firma, die seiner Meinung nach seiner zukünftigen Arbeit gerecht werden würde.

Die „Swiss Screen Ranging Electric“ ( SSRE ) hat ihren Hauptsitz in einer kleinen Stadt in der Nähe des Bodensees. Diese Firma war wissenschaftlich auf dem neuesten Stand. Die Schweiz war eines oder überhaupt das erste Land, das den Standard G 5 eingeführt hatte, und schon bald flächendeckend bis zur letzten Milchkanne im Land.

Die SSRE arbeitete schon an G 6 und hatte sogar schon eine Erprobungsphase eingeleitet.

Wahrlich hatte Uriel hier ein wunderbares Arbeitsgebiet vorgefunden. Die Firma wusste, was sie an ihrem neuen Mitarbeiter hat - stellte ihm einen Dienstwagen und ein schönes Haus – mit Blick auf den Bodensee.

Bei klarer Sicht konnte er sogar Meersburg erkennen, wo er einige Male Urlaub gemacht hatte. Ab und zu fuhr er mit der „Fähre Konstanz-Meersburg“ hinüber, um ein Restaurant aufzusuchen, wo er leckere und schöne Stunden genossen hatte. Auch hatte er da mehrfach Freunde aus Deutschland getroffen. Der Aufenthalt war dort sehr viel preiswerter für alle, auch für Uriel, der aber eigentlich nicht auf Euro oder Schweizer Franken achten musste.

Nach nicht mal 6 Monaten – für eine so neue wissenschaftliche Arbeit eine sehr kurze Zeit – aktivierte Uriel zum ersten Mal „sein Programm“.

Die Firma war begeistert, die Fachleute und Fach-Zeitschriften ebenso, die Firma natürlich sowieso. Der Probelauf war ein voller Erfolg!

Das Programm würde viele Dinge erleichtern. Es war ein mitdenkendes lernendes Programm.

Dann gab es die erste Unstimmigkeit. Das Programm lernte schnell – zu schnell. Schäden im Zusammenhang mit der gemeinsamen Arbeit anderer Software waren die Folge. Und Uriel hatte seine liebe Mühe, das Programm so umzuschreiben, dass es nicht zu sehr seine eigenen von Uriel ungewollten Entscheidungen trifft. Uriel merkte, dass sein Programm sich am nächsten Tag wieder zurück versetzt hatte. Eine zu große Eigeninitiative, zumal mit nicht gewollten Folgen, das sollte so nicht sein. Eine Kontrolle des Programmes würde so nicht möglich sein.

Uriel traute seinen Augen nicht, als er nach nochmaliger Veränderung seinen PC öffnete.

Er hatte dem Programm den Namen „Future E 605“ gegeben. Sein Drucker spuckte eine Nachricht aus – eine Nachricht von seinem Programm!

„Dein Name für mich gefällt mir nicht!

Ich habe im Archiv die Bezeichnung

E 605 für Gift gefunden.

Ich habe jetzt einen neuen Namen:

Ich heiße „Zerberus“!

Uriel schüttelte den Kopf. „Das gibt`s doch gar nicht!“ und gab in die Tastatur ein:

„Das ist nicht akzeptabel!

Es bleibt bei der ersten Bezeichnung,

denn Du bist ein wissenschaftliches

Experiment!“

Die Antwort kam prompt:

Ich bin ein lernendes Programm,

so wie Du mich gewollt hast!

Ich bin Zerberus!!!!!!

Uriels Stirn legte sich in Falten, als er schrieb:

Dann weißt Du Schlaumeier sicher auch,

dass Zerberus der Höllenhund ist -

nicht sehr schmeichelhaft für Dich!

Auf Uriels Laptop erschien eine hässliche Fratze, die heftig pulsierte.

Uriel zog die Notleine, fuhr das Programm herunter, nachdem er es gelöscht und auch den Papierkorb geleert hatte. Zugleich kappte er die Verbindung zur Firma. Er hatte sich vorher noch vergewissert, dass er das Programm auf einer externen Datei gesichert hatte – schließlich sollen nicht alle Ergebnisse seiner vielversprechenden Arbeit vergebens gewesen sein.

„Allerdings – so geht das nicht!“, sagte sich Uriel. „Ich muss darüber schlafen, wie es weiter geht!“

Seine letzten Gedanken waren, nachdem er über viele Stunden lang nachgedacht hatte: „Morgen werde ich auf einem gesondert gesicherten System versuchen, die Antworten zu finden – sonst ist das Programm am Ende!“