Wahre Tierliebe hört niemals auf ! - Wolfgang Pein - E-Book

Wahre Tierliebe hört niemals auf ! E-Book

Wolfgang Pein

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Beschreibung

"Kann man Tiere wie Menschen lieben?" Für einige sind diese nur Tiere. Für Menschen, die ihr Leben mit ihnen teilen ist dies keine Frage und bedeutet als Antwort ein klares "JA". Mit Tieren leben kann eine wunderschöne Erfahrung sein, denn "sie" können wirklich so viel an unvergessenen Erlebnissen zurückgeben, wenn der Mensch auch mit ihnen liebevoll umgeht. Leider haben diese geliebten Geschöpfe nur ein begrenztes Leben. Das bedeutet im Laufe eines Menschenlebens immer wieder Abschied nehmen. Wie schön diese gelebte und erlebte Gemeinsamkeit sein kann und wie schwer ein Abschied, das beschreibt der Autor an Beispielen vieler "Gefährten", die mit seiner Frau und ihm ihr Leben teilten. Und der Titel "Wahre Tierliebe hört niemals auf!" kann eindrucksvoller wohl kaum beschrieben werden und wird sicherlich bei jedem wirklichen Tierfreund Zustimmung hervorrufen.

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Diese Frage stellt sich sicher nicht nur mir allein:

„Kann man Tiere so wie Menschen lieben?“

Wo fängt diese Liebe zu seinem Tier an – kann sie unendlich lange andauern - oder wann und warum endet sie?

Wahrscheinlich muss man sehr lange zurück gehen, um Erinnerungen an ein erstes Tier zu erlangen, das nicht draußen, sondern mit einem in der Wohnung zusammenlebt.

Bei mir wird das wohl so ungefähr im Alter von ca. 8 Jahren gewesen sein, denn das sind die ersten Erinnerungen an unser erstes „Haustier“.

Ob dieses erste „Haustier“ überhaupt für mich oder meinen Bruder war, das kann ich bis heute eigentlich nicht genau sagen.

Das erste „Haustier“ war ein Wellensittich – Hansi. Der Nachfolger als „Haustier“ war Bubi, ein Kollege von Hansi, nach dessen Abschied.

Und die Frage: „Für wen waren diese Vögel denn überhaupt da, die kann ich nur vermuten.

Vermuten? Ja – vermuten, denn der Erinnerung nach hat unser Vater mehr mit „denen“ gespielt als mein Bruder und ich.

Soweit ich mich erinnere und jetzt darüber nachdenke, war wohl eine ernsthafte Verbindung zu den Vögeln nicht entstanden.

Und diese Käfighaltung würde ich mir heute auch selbst nicht mehr empfehlen.

Mein Tätigkeitsgebiet war eben damals nicht die Dressur von Haus-Piepmätzen, sondern die Freiheit „außerhalb“ der Wohnung.

Damals zumindest verbrachte „man“ seine Freizeit draußen – und nicht mit gebeugter Kopfhaltung vor seinen „Geräten“ auf dem Sofa, die einen oft genug mit Ton nerven, dass da schon wieder eine unwesentliche Sache passiert ist.

Und „wir“ hatten eine Freiheit und Tatendrang an frischer Luft. Unsere Spielplätze waren hohe Kiesberge und ein Holzlager, auf deren ziemlich hohen Stapeln man sich herrlich verstecken konnte. Fußballspiel. Cowboy und Indianer waren damals noch nicht so im Ruf, dass man dies damals als diskriminierendes Spiel betrachtete. Ich war jedenfalls ein geachteter Winnetou.

Es verging eine lange Zeit, bis ich an ein wirklich ernsthaftes Haustier geriet, was kein Wunder ist.

Schließlich bekamen ein erstes Motorrad – eine knallrote Hercules K 50 Super-Sport - die Kicker-Turniere in der Stammkneipe, mein Karmann-Ghia und die Mädels Priorität – aber alles zu seiner Zeit.

Da hat man keine Zeit mehr für Hansi und Bubi, die allerdings später dann schon lange nicht mehr da waren und auch keine weiteren Nachfolger bekamen.

Und ein wirklich „ernsthaftes Haustier“ lernte ich erst 1986 durch meine jetzige Frau kennen.

Es war eine sehr hübsche schwarz-weiße Katzendame mit Namen Punky. Zur Vermeidung von Missverständnissen – ich meine die Katze.

Und zur Vermeidung weiterer Missverständnisse – meine Frau ist natürlich auch sehr hübsch, aber ihre Haare waren in der Farbe und im Wuchs total anders, denn diese erinnerten beim Kennenlernen eher an ein Schaf.

Da ich als ihr Wolf bezeichnet wurde, da kamen dann eben Schaf und Wolf zusammen, was auch auf einem großen gerahmten Bild zu sehen ist, welches den Titel trägt „Wenn sich Wolf und Schaf in Liebe vereinen, dann ist noch Hoffnung da!“

Nach einigen Monaten kam ein junger Kater von einem Bauernhof zu uns. Der war noch so klein, dass er den Namen „Krümel“ bekam.

Der war noch ziemlich lebhaft und man kann sagen „frech“. So lauerte er Punky manchmal im Flur auf, hing fast an der Wandtapete und jagte ihr manchen Schrecken ein.

Unsere Katzendame war ziemlich oft außerhalb unterwegs, (vielleicht auch wegen Krümel?) was ihr wohl eines Tages zum Verhängnis wurde, denn sie blieb verschwunden. Niemand weiß, was geschehen und wo sie geblieben ist.

Leider erwischte nach einigen Jahren auch Krümel ein Schicksal, was er nicht verdient hat. Krümel kam an einem Morgen recht spät von seinem nächtlichen Streifzug nach Hause.

Wir stellten fest, dass er sich wohl bis auf unsere Terrasse gequält hatte, denn er war verletzt.

Wie schwer dies war, stellte sich dann bei der Tierärztin heraus : „Nicht mehr zu retten!“

Diese operierte Krümel eine Kugel heraus, denn auf ihn war offensichtlich mit einem Luftgewehr geschossen worden.

Sicher kann man sich vorstellen, dass wir alle total entsetzt waren, aber es ließ sich nicht feststellen, wo dieses passiert sein könnte.

Meine Frau hatte seit jungen Jahren immer eine Katze oder einen Kater, also musste nach einiger Trauerzeit ein neuer Tiger oder eine Tigerin her.

Wir fuhren ins Tierheim in die Nachbarstadt, wo schon unsere jüngste Tochter in ihrer Freizeit einige Hunde ausgeführt hatte.

Beschlossen hatten wir, dass es nicht mehr ein so junges Tier sein sollte, das an der Tapete hangelt und Gardinen krallt.

Auserwählt wurde ein 5-jähriger prächtiger Kater, der schon einen Namen hatte – Monti.

Den mussten wir aber erst langsam daran gewöhnen, bis wir ihn das erste Mal – nach Rücksprache mit dem Tierheim – die Terrassentür öffneten.

Monti war ein „Stuben“-Tiger. Nunmehr lernte er etwas völlig Neues kennen. Sehr vorsichtig erkundete er die ersten Meter unserer großen Terrasse, und es dauerte zwei Tage, bis er diese verließ und weitere Meter seines neuen Reviers kennen lernte.

Zum Glück mussten wir zunächst keine große Sorge vor dem Autoverkehr haben, denn unser Haus liegt am Ende einer Sackgasse. Hinter der Terrasse schließt sich ein kleiner Hanggarten an, weiter folgt dann eine Pferdewiese.

Monti genoss die Freiheit seiner neuen Welt, erkundete bald, dass an der Weide auch ein Bach fließt und konzentrierte sich stark – aber in völliger Ruhe und Bewegungslosigkeit – darauf, dass da wohl noch mehr Tiere als Pferde auf der Weide sind – Mäuse.

Kein Wunder, dass außer der Terrasse die Weide einer der Lieblingsaufenthalte für ihn wurde.

Obwohl Monti sich regelmäßig durch Nachschauen erkundigte, ob seine Menschen noch da sind, lernte er mit der Zeit einen weiteren Platz kennen.

Durch ein Gitter für ihn konnte er in einen der Keller. Dort wartete auf ihn eine Liege und ein bequemer Sessel – und das alles auch noch im Winter geheizt, wegen dem Schutz der Rohre durch Frostgefahr.

So konnte er sich sicher sehr wohl fühlen, wie wenn Menschen sich in ein Hotel mit Wohlfühloase begeben, in der man viele Annehmlichkeiten genießen kann.

Aber natürlich verbrachte Monti auch sehr viel Zeit mit uns, wofür wir ihm auch sehr dankbar sind.

So legte er sich quer auf den Schoß meiner Frau, wenn eine Abend-TV-Stunde anstand.

Es war dann immer ein „Bild für die Götter“, wenn seine großen Pranken über die Sessellehne ragten und er dann auch laut schnurrte, selbst wenn er mal gerade nicht gestreichelt wurde.

Monti war 11 Jahre bei uns. In dieser Zeit stand natürlich auch Urlaub für uns Menschen an. Beruhigt konnten wir aber immer fort, da unsere direkte liebe Nachbarin Moni - die selbst Katzenerfahrung hat – sehr gut auf ihn aufpasste, bis wir aus dem Urlaub zurück kehrten, Monti unseren Wagen hörte und uns laut miauend voller Freude begrüßte.

Da kam ein trauriges und verhängnisvolles Jahr.

Wir waren noch die letzten zwei Tage im schönen Südtirol, als ein Anruf für mich kam.

Es war unsere Nachbarin, die weinend berichtete, dass Monti nicht mehr da ist.

Offensichtlich war Monti krank geworden. Unsere Nachbarin hatte ihn einen Tag lang nicht gesehen und am nächsten Tag die Umgebung abgesucht.

Monti lag im Garten vor der Terrasse und sah sehr elend aus, sofort ab zur Tierärztin

Dort stellte sich heraus, dass Monti wohl ein Nierenversagen hat oder direkt bevorsteht und keine Aussicht mehr auf Besserung besteht.

Unsere Nachbarin hatte für so einen Fall unsere Vollmacht, so zu handeln, wie es nötig ist.

Monti wurde eingeschläfert, um ihm ein Schicksal mit unweigerlichen Schmerzen zu ersparen.

Wie gesagt, es waren die letzten 2 Urlaubstage. Ich habe meiner Frau nichts vom Telefonat gesagt, ein Trauriger reicht manchmal, wenn nichts mehr zu ändern ist.

Für mich war es jedoch eine schlimme Zeit. Meine Frau - sie konnte es ja nicht besser wissen - sagte zwischendurch „Nur noch 2 Tage, bis wir Monti wiedersehen, nur noch 1 Tag.“

Auf der Rückfahrt nach Hause – noch immer ohne Ahnung vom Geschehen – „ Nur noch 6 Stunden, nur noch 3 Stunden, nur noch 1 Stunde, bis wir Monti wieder haben.“

Es fiel mir sehr schwer, mein Gesicht trocken zu halten, aber die volle Autobahn forderte meine Konzentration – und jetzt wollte ich während der Fahrt auch nichts „davon“ sagen.

Dann waren wir zurück, standen vor der Garage, gingen ins Haus. Erst dort rückte ich mit dem traurigen Geschehen heraus.

Man kann sich sicher sehr gut vorstellen, dass sich jetzt alle Schleusen öffneten und unsere Traurigkeit unvorstellbar war.