Aphorismen, Gedichte und Kurzgeschichten - Alexandra Caragata - E-Book

Aphorismen, Gedichte und Kurzgeschichten E-Book

Alexandra Caragata

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Beschreibung

Der letzte Bürgermeister in einem Dorf, wo niemand außer ihn wohnt und die Gräber der Vergangenheit vor sich modern. Das Ende vom Ende, täglich auf den Straßen gesehen. Und Demenz als die Krankheit unserer Zukunft. Diese und andere Thematiken bilden das Herzstück meines zweiten Lyrikbandes. Auf 91 Seiten wird die Zeit der gesammelten Tageseindrücke in dieser zweiten Sammlung festgehalten. Und ähnlich wie beim ersten Lyrikband so gehört auch diese zweite Sammlung zur Gattung der experimentellen Lyrik und Prosa. Doch im Unterschied dazu sind es dieses Mal weniger Illustrationen. In diesem Sinne war es mir ein besonderes Anliegen, die Vorstellungskraft durch das rein Textliche bei der Leserschaft zu erwecken. Eine wichtige Rolle spielen hierbei die Erinnerungen. Die ausgestrahlte Erinnerungskraft wird malerisch in Gedichten zum Ausdruck gebracht. Darin zeigt sich die Vergangenheit aus einer anderen, aus einer verletzlichen Perspektive, nämlich als etwas Kostbares und Unwiederbringliches, das uns im Gedächtnis weiter begleitet und entwickelt, obwohl es längst nicht mehr bei uns weilt. Auch der gesellschaftliche Verfall bildet eine weitere Thematik dieser Sammlung. Parallel dazu offenbaren sich die leeren Straßen während des Corona-Lockdowns in Gedichten. Diese Texte zeugen somit von einem reichen Fluss aus wiederkehrenden Ideen, die in schriftlicher Form verarbeitet wurden. Es sind bleibende Ideen, die niemals ausgehen. Das Ziel dieses zweiten Lyrikbandes besteht somit darin, etwas Bleibendes für die Nachwelt zu erschaffen. Das Bleibende ist gleichzeitig aber auch eine Sinnsuche, die in vielen dieser Gedichte zur Wirklichkeit wird. Demnach richten sich diese Texte an Leser, die bereit sind, mit mir diesen Schritt zu gehen, um etwas Neues in der Literatur zu wagen. Wer aus dem geistigen Gefängnis der Vorurteile und Oberflächlichkeiten ausbrechen will, dem sei dieses Buch ans Herz gelegen.

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Veröffentlichungsjahr: 2021

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Aphorismen, Gedichte und Kurzgeschichten Band II

Aphorismen, GedichteAus Stadtwerken werden IdeenstadtwerkeRegen aus AscheDemenz, die Krankheit der ZukunftAnerkennungSchüchterner Blick aus der HöheGebadet in SchweißperlenRegen, der beste Reiniger unserer LuftFeinherbe SiegestropfenSonniger Lichtblick zwischen den WolkenWie ich den Feminismus lieben lernteBürgermeister im Ein-Seelen-DorfVerwunschene Rückkehr in ein ungeliebtes DaseinDie Suche nach etwas, das bleibtRegentropfenSternenteppich aus UngewissheitStimme, die aus der Ferne sprichtIn der Seele eines SchauspielersVergessen-Worden-SeinBedeutungUnbekümmert vom Rest der WeltVerschluckte Nacht in winterlicher KälteVon Regentropfen berührtDas Mythos von den fliegenden ChinesenModernes SklaventumDas Ende vom EndeAls alles begannUrsprung des KriegesEmotionen, frei verkäuflichAnti-Immun-Human, ein großartiger RevolutionärAnblick einer RatteSterneVerstorben, vergessen und erinnertVier MondstrahlenDrei kleine Kater, individuell erlebtZwei KreiseDer Wahrheit ins Auge gesehenSchatten an Verlust und NeuanfangBei offener TürReligion, auf Papier gedrucktGedankenfern bei der Vorstellung einer KneipeTauben auf einem AstZahl, verflochten im UnbekanntenOsterruhe, still in der NachtBlassfrühlingsfarben

Aphorismen, Gedichte und Kurzgeschichten

Band II

Von Alexandra Caragata

Aus Stadtwerken werden Ideenstadtwerke

Warum werden Stadtwerke zu Ideenstadtwerken? Diese Frage haben sich andere vor mir gestellt. Und die Kleinstadt Neustadt am Rübenberge bei Hannover zeigt, dass so etwas möglich ist, denn dort gibt es statt Stadtwerke gleich Ideenstadtwerke.

Nichts anderes als Ideensammeln machen die Menschen bei den Ideenstadtwerken dieser Kleinstadt – sie sammeln Ideen, um das Stromsparverhalten der Bürgerinnen und Bürger zu erleichtern. So auch der Arbeitsalltag bei den Ideenstadtwerken. Ein Blick in die Zukunft.

Regen aus Asche

Die heiße Rauchzunge des Feuers

lässt die Asche hochtreiben,

nach oben,

in die Luft,

ihre zerstörerische Heimat.

Schwebesanftfrei treiben

die Flocken aus Asche

in der Luft,

sie erheben sich zu den Wolken,

und dabei scheinen sie kaum,

ihren Platz in der Luft zu finden.

Die bekümmerten Flocken aus Asche,

und wieder fallen sie ab,

sie regnen auf verträumte Blicke nieder,

wie flimmernde, dunkle Punkte,

aufgelöst im aschfarbenen Staub der Zeit.

Demenz, die Krankheit der Zukunft

Seht her,

ich bin Demenz,

die Krankheit der Zukunft.

In Aluminiumflaschen und Aluminiumdosen

bin ich verkleidet.

Die Menschen trinken und essen

mir zum Wohl.

In verschiedenen Kunststoffarten

bin ich verkleidet

und mache die Menschen

krank, vergesslich und verwirrt.

Dabei kennen sie mich

erst seit kurzer Zeit.

Seht her,

ich bin Demenz,

die Krankheit unserer Zukunft.

Ein Samstag, wie jeder andere 

Ein verlebtes Wochenende im Sommer launischer Wutanfälle.

Wer macht wen schlecht gelaunt?

Du, mich?

Oder ich, dich?

Diese Frage stellen wir uns oft an Samstagen.

Beleidigende Worte hinter verschlossenen Türen, denn die jetzige Situation macht so etwas möglich, der Mangel an Privatsphäre in einer Beziehung, fehlende Möglichkeiten und die Hände, die in dieser Krisenzeit gebunden sind.

Wie emotional eingesperrt. So sind wir beide schlecht gelaunt. Und dann heißt die Lösung: Wir bleiben zu Hause. Wie so oft. Machen wir stets nur das Gleiche.

Dabei ist es ein Samstag, der Kernmittelpunkt ausgedachter Aktivitäten, die in einer illusionären Luftblase zerplatzen.

Es ist nur ein Samstag, ein einfacher Samstag, wie jeder andere.

Anerkennung

Die größte Anerkennung ist die Anerkennung, die man sich selbst gibt, das ist der Schlüssel zur Wertschätzung.

Schüchterner Blick aus der Höhe

Wie Miniaturmodelle

stehen sie da,

ganze Landschaften durchstreifend,

die Häuser

und ihre beschützenden Städte,

umgeben von lebhaften Feldern,

verweilen sie im Grün der Natur.

Wie Miniaturmodelle

bieten sie sich

zur Aussicht

für die erschöpften Augen,

die sie aus der Höhe bewundern,

ein Ausblick,

wie es ihn nur selten gibt.

Gebadet in Schweißperlen

Wir nehmen ein Bad, das uns den Atem raubt

und unseren Schritt verlangsamt.

Ein Produkt der Klimaerwärmung

ist dieses Bad

aus Schweißperlen,

die unseren vertrockneten Körper

befeuchten,

in die Hitze treiben

und ersticken lassen,

vorbei an den verbitterten Pflanzen,

deren Wurzeln nach Wasser schreien.

Regen, der beste Reiniger unserer Luft

An mir haftet der Regen,

überall auf den durchnässten Kleidern

dringen die Wassertropfen durch,

sie bauen sich ein Wassernest

auf fremden Körpern

und die Pflanzen saugen gierig

die Flüssigkeit der Natur

in den trockenen Erdboden,

wie ein verbranntes Wrack

aus verdursteten Grashalmen,

die vom Regen besucht werden.

Sanft wird die Luft vom Regen gereinigt,

der Atem wird wieder frei,

endlich wieder durchatmen,

losgelöst von Hitze und von Wut,

nur Regen, der beste Reiniger unserer Luft.