Astrologie des Herzens - Ilka Beier - E-Book

Astrologie des Herzens E-Book

Ilka Beier

0,0
12,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Alles darf sein - denn wir sind schon vollkommen ! Mit diesem Buch wagt die Autorin einen Blick hinter alles, was nicht in unser perfektes, harmonisches und friedliches Weltbild passt. Durch unser Horoskop als Spiegel lernen wir zu erkennen, wo wir uns immer noch in kollektiven Strukturen und Mustern bewegen und dadurch weder selbständig denken noch handeln. Über die Aspekte der Planeten zueinander erfahren wir, wo wir Gefühle verdrängen und wie wir sie als Kraft ins Leben integrieren können, auch die vermeintlich negativen wie Wut, Neid und Trauer. Um zu unserer wahren Grösse zurück zu finden müssen keine Ängste überwunden, keine negativen Gedanken losgelassen und muss kein schlechtes Ego abgelegt werden. Unsere Einzigartigkeit und unsere Besonderheit offenbaren sich immer dann, wenn wir bewusst allem Raum geben. Indem wir als Schöpfer beginnen aufzuwachen, über-nehmen wir mehr und mehr die Verantwortung für alles, was sich uns im Aussen spiegelt, weil nur wir es erschaffen können. Unser Horoskop bietet uns dafür eine ideale Landkarte, mit der wir unsere Themen mit Leichtigkeit erkennen und im Leben konstruktiv umsetzen können.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 347

Veröffentlichungsjahr: 2014

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ilka Beier

Astrologie des Herzens

Ein Weg aus der kollektiven Abhängigkeit zum individuellen Schöpferbewusstsein

© 2014 Ilka Beier, D - 65719 Hofheim am Taunus

www.ilkabeier.de

[email protected]

Korrektorat: Gaby Splett

Verlag: tredition GmbH

Printed in Germany

ISBN: 978-3-8495-8962-2 (Paperback)

ISBN: 978-3-8495-8963-9 (Hardcover)

ISBN: 978-3-8495-8964-6 (e-Book)

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 D-Ahrensburg

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter:

tredition GmbH

Abteilung «Impressumservice»

An der Strusbek 10,

22926 D-Ahrensburg

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Bewusstseinsentwicklung - das Karma ist abgeschafft!

Geist versus Ego

Die Mondknoten

Der absteigende Mondknoten

Ebenen des Erlebens

Die unbewusste Ebene

Die bewusste Ebene

Das Ausbalancieren der Mondknotenachse

Die Mondknoten in de Zeichen und Häusern

Die Mondknoten auf der Ich/Du-Achse (1./7. Haus)

Die Mondknoten auf der Besitzachse (2./8. Haus)

Die Mondknoten auf der Kommunikationsachse (3./9. Haus)

Die Mondknoten auf der Individuationsachse (4./10. Haus)

Die Mondknoten auf der Kreativitätsachse (5./11. Haus)

Die Mondknoten auf der Achse des Dienens (6./12. Haus)

Planeten auf der Mondknotenachse

Besondere Konstellationen

Mehrere Planeten am absteigenden Mondknoten

Doppelbetonungen

Wiederholungen im Horoskop

Die Mondknoten in der Partnerschaft

Eltern-Kind-Geschwister-Beziehungen

Das 12. Haus und der Alltag

Gefühle im Horoskop

Der Mond - das Grundgefühl

Mars - die Wut wieder spüren - Tatkraft entwickeln

Venus - die Liebe strahlen lassen

Jupiter - Glücksgefühle

Pluto - Neid und Bewunderung aktivieren

Neptun - Trauer zulassen - Schuldgefühle relativieren

Das Ego im Horoskop

Die Sonne - das Ego zum Leben erwecken

Gedanken im Horoskop

Merkur - den Gedanken Raum geben

Angst im Horoskop

Saturn - von der Angst beschützt sein

Der Geist im Horoskop

Uranus - den Geist beflügeln

Schöpfer sein im Horoskop

Das Physische annehmen

Spiegelungen im Aussen

Der Umgang mit schwierigen Aspekten - Ebenen trennen

Angstfallen

Alte Werte

Das Wassermannzeitalter und seine Kinder

Absteigender Mondknoten in Fische im neuen Zeitalter

Der Persönlichkeit Raum geben - die Rolle des Ego

Den Verstand integrieren

Mit Freude aufwachen

Bewusst Schöpfer sein - Verantwortung tragen

Nachwort

Danksagung

Literaturhinweise

Autorenbeschreibung

Einleitung

Wir sind Geistwesen, die in der Materie leben. Das ist eine der größten Herausforderungen überhaupt. Es war mir schon immer sehr suspekt, das Leben auf der Erde (momentan noch als dritte Dimension bekannt) in einem Körper als minderwertig, wenig entwickelt oder begrenzt anzusehen. Für mich existieren alle Dimensionen parallel und stehen als Lernerfahrung zur Verfügung.

Mit dem Geist zu erschaffen ist einfach. Wir tun dies jeden Tag, indem wir zum Beispiel tagträumen oder Ideen nachgehen. Unsere Aufgabe auf der Erde ist es jedoch, den Schöpfergeist in die Materie zu bringen. Alles um uns herum ist Schöpfung: jedes Auto, jeder Stuhl und jede Plastikschüssel, selbst jedes Erlebnis wurde von jemandem erdacht und kreiert, das heißt aus der geistig-formlosen Idee in Zeit und Materie transformiert. Dieser Prozess ist zunächst einmal völlig wertfrei, auch wenn sich später herausstellt, dass sich aus der Schöpfung vermeintlich negative Konsequenzen ergeben können, wie zum Beispiel beim Bau einer Atombombe.

Um sich schöpferisch auszudrücken, muss man nicht zwingend höher entwickelt sein. Ein Mensch, der in Armut lebt, kann genauso schöpferisch tätig sein, selbst wenn repressive Lebensumstände ihm das erheblich erschweren. In den Industrieländern haben wir wesentlich mehr kreativen Spielraum, tragen aber dafür auch mehr Verantwortung, nämlich ob das, was wir schöpfen zum Wohle aller ist und sich dadurch vermehren kann.

Aber was ist nun wichtiger, der Geist oder die Materie? Pauschal kann man dies mit Sicherheit nicht beantworten, weil ein Mensch, der für sich und seine Kinder nichts zu essen hat, sich eher um Nahrung kümmert als der heiligen Askese zu verfallen. Im Geist zu leben ist »in«, das geht so weit, dass viele Menschen die Grobstofflichkeit der Materie ablehnen oder sogar ganz loswerden wollen, was durchaus verständlich ist, denn aus der Sicht des Geistes muss der Körper sich wie eine schwere Ritterrüstung anfühlen.

An kleinen Kindern kann man sehr schön beobachten, wie sie immer wieder versuchen, die Materie in Form ihres Körpers zu beherrschen, indem sie so früh wie möglich versuchen zu krabbeln oder sich auf die eigenen Füße zu stellen, um sich fortzubewegen. Der Körper braucht dazu Übung und Koordination, was oft zur Geduldsprobe wird und in Frustration endet. Kinder geben jedoch nicht auf, bis sie ihr Ziel erreicht haben, was beweist, dass wir von Geburt an über eine immense Willenskraft verfügen, die uns immer wieder antreibt, die Materie mithilfe unseres Körpers zu meistern.

Wenn wir dann älter werden, greifen wir gerne mal zu Drogen, um aus dem Körper wieder herauszukommen, oder wir schlagen einen spirituellen Weg ein, der uns lehrt, mehr im Geist zu sein und diesen zu entwickeln. Beides halte ich für bedenklich, weil es den materiellen Pol verdrängt. Dass Geist und Materie in Einklang sein sollten, beschreibt das Zitat eines buddhistischen Mönches recht humorvoll: »Nach zwanzig Jahren Meditation ist der Geist endlich da, wo der Hintern sitzt.«

Es erscheint mir unlogisch, in die Materie zu inkarnieren, um sich dann hauptsächlich oder sogar ausschließlich dem Geistigen zuzuwenden, wie dies viele spirituelle Richtungen vorschlagen. Es gibt natürlich auch den umgekehrten Fall, nämlich die Überbetonung der Materie zu leben, was durch Kultur, Gesellschaft und Moral zusätzlich gefördert wird. Hier wird es unsere Aufgabe sein, dem Geistigen wieder mehr Raum zu gewähren, um es in Form von neuen technischen Entwicklungen wie freier Energie innovativ umzusetzen. Im Bereich der Heilung können wir lernen, wie wir Energie übertragen oder durch die Hände fließen lassen.

Unser Horoskop zeigt uns auf wunderbare Weise, in welche Richtung wir uns entwickeln wollen. Vielleicht kommen wir mit viel Geist hierher und wollen so richtig in die Materie einsteigen, etwas über Gefühle lernen oder beziehungsfähig werden. Vielleicht sind wir eher schwer und träge und dürfen uns damit beschäftigen, unserem Geist Flügel wachsen zu lassen. In einem Horoskop ist immer alles vorhanden, hier darf alles sein, es gibt kein schlechtes Ego zu besiegen, auch muss nichts losgelassen oder überwunden werden. Solche Theorien besitzen in der Astrologie keine Gültigkeit. In dem Moment, wo wir uns öffnen und unserem Herzen als Vermittler zwischen Geist und Materie wieder die Erlaubnis geben, sich zu entfalten, können alle unsere Fähigkeiten zutage treten. Doch sollten wir nicht dem Irrglauben verfallen, in einem Horoskop sei immer alles harmonisch, solange wir nur unsere Potenziale anzapfen. Spannungen und Herausforderungen, die sich in den Aspekten der einzelnen Planeten untereinander spiegeln, begleiten uns ein Leben lang und werden wiederkehrend durch Transite aktiviert. Das kann ein Minderwertigkeitsgefühl sein, ein Machtanspruch oder die Tendenz, immer wieder verlassen zu werden; unserer Bereitschaft und unserem Willen, Probleme anzugehen (in der Seelensprache ausgedrückt, unserem Erkenntnishunger), sind hier keine Grenzen gesetzt.

Mit diesem Buch möchte ich den Leser an die Hand nehmen, um selbst gewählte Blockaden, die uns daran hindern, unseren Weg zu gehen, zu erkennen und auszugleichen. Die Mondknotenachse spielt dabei als Ausgangspunkt die zentrale Rolle, unter deren Berücksichtigung wir den Rest des Horoskops aus völlig anderer Perspektive sehen lernen. Wir erkennen dabei, warum ein geborener Diplomat sich die Sonne in den hitzköpfigen Widder gelegt hat, ein Konservativer sich mit einem klassischen Scheidungsaspekt herumschlägt oder ein »schwarzes Schaf« sich auf einer Bühne wiederfindet. Darüber hinaus erfahren wir, wo wir Gefühle verdrängen und wie wir sie erneut als Kraftquelle nutzen können.

Bewusstseinsentwicklung – das Karma ist abgeschafft!

Ich vergleiche ein Horoskop gerne mit Schulklassen. Manche kommen zügig voran oder überspringen sogar Schulklassen, dabei weist das Horoskop wenig hemmende Faktoren wie Saturnaspekte oder Aspekte zu den äußeren Planeten auf. Andere drehen lieber Ehrenrunden oder sind besonders gründlich, was sich in den Planeten am absteigenden Mondknoten spiegelt. Manche haben Schwierigkeiten mit bestimmten Fächern und sich als Lernaufgabe Planeten am aufsteigenden Mondknoten platziert oder haben gewisse Vorlieben, indem sie bestimmte Zeichen oder Häuser besonders betonen. Die Erde ist für uns ein reiner Lernplanet, in diesem Sinne gibt es hier keinen leichten oder schweren Weg. Alles ist Erfahrung, deshalb können wir eigentlich keine Fehler machen. Oder umgekehrt: Fehler sind Stufen, auf denen der Kluge emporsteigt.

Alles, was uns auf der Erde fasziniert oder was wir nicht mögen, sind Aspekte, die wir ausleben wollen. Sie spiegeln sich im Außen oder werden von Menschen an uns herangetragen. Dies zu erkennen, bedarf jedoch einer neutralen Perspektive, wenn nicht sogar Demut. Sind wir dessen nicht fähig, werden wir die anderen immer als die Schuldigen sehen, alles persönlich nehmen und uns als Opfer der Umstände fühlen. Jedoch sind nicht die anderen der Impulsgeber, sondern ich »bestelle« sie, um die Themen zu bewältigen, die ich in mir trage. In den meisten Fällen übernehmen die Partner oder die Eltern diese Aufgabe. Im Horoskop kann man das sehr oft an gegenüberliegenden Mondknoten-Themen erkennen. Was der eine zur Entwicklung braucht, ist beim anderen schon vorhanden und umgekehrt (später mehr dazu).

In dem Moment, wo wir erkennen, dass alle äußeren Erfahrungen ein Spiegel sind, der uns etwas zeigen will, haben wir bereits den ersten Schritt getan. Indem wir bereit sind, es selbst zu leben, zum Beispiel eine Aufgabe zu übernehmen, sich mit bestimmten Themen wie Selbstwert auseinanderzusetzen oder ein Gefühl wahrzunehmen, verschwindet die Notwendigkeit des Spiegelns. Wir fangen an, mit dem Leben zu spielen, weil wir mehr und mehr selbst die Richtung bestimmen, in die es für uns gehen soll.

Was hier so einfach klingt, ist oft ein Entwicklungsprozess. Entwicklung wird traditionell und oft auch esoterisch als etwas beschrieben, wo es nur darum geht, die nächsthöhere Stufe zu erklimmen. Dieser Erleuchtungsfalle fallen vor allem westlich orientierte Menschen zum Opfer. Wir wollen schließlich alles immer viel zu schnell: schnell abnehmen, schnell mal in den Urlaub fahren, schnell eine Ausbildung machen, um dann möglichst schnell viel Geld zu verdienen und dazu noch geistig fit werden und natürlich immer den Überblick haben. Die Sucht danach erfordert ein ständiges »an sich Arbeiten«, am besten in einer Gruppe Gleichgesinnter mit einem Lehrer, der einem immer wieder bestätigt, welche Fortschritte man macht und dass man auf dem richtigen Weg ist.

Ich vergleiche das gerne mit Gemüse, welches man im Supermarkt kaufen kann und das mit Stickstoff künstlich hochgezüchtet wurde. Es lagert eine Menge Wasser ein, der Geschmack (Ausdruck der Individualität) leidet und die Stiele, besonders bei Kräutern, knicken oft um und sind kaum fähig, die Pflanze ohne Stock zu tragen (mangelnde Erdung). Wirkliches Wachstum geschieht immer organisch und von innen heraus, es kann nicht »gemacht« werden. Jeder wünscht sich für seine Kinder eine unbeschwerte Kindheit, anstatt sie möglichst schnell zu Erwachsenen zu erziehen, weil wir heute wissen, dass dieser natürliche Entwicklungsprozess den festen Boden bildet, auf dem sie später sicher und vertrauensvoll stehen können.

Entwicklung geschieht konzentrisch, also von innen nach außen. Ich habe in einem Horoskop noch nie einen Entwicklungsweg sehen können, der uns im Idealfall zur allumfassenden Erkenntnis führt. Sehe ich das Horoskop jedoch als einen Spiegel meines Lebensweges, kann ich hier durchaus Aufgaben erkennen, die ich mir für mein Leben vorgenommen habe. Habe ich bestimmte Themen gemeistert, die zum Beispiel durch Transite ausgelöst werden, kann ich mich, nun um eine Erfahrung reicher, auf das nächste Thema zubewegen. Die zukünftigen Entwicklungswege beinhalten dabei immer die vorherigen Erfahrungen. Ein gutes Beispiel dafür sind erfolgreiche Kinderbuchautoren, die ihre Bücher nur schreiben können, weil ihre eigene Kindheit noch in ihnen lebendig ist. Man muss vergangene Erfahrungen nicht verstehen, aber man kann sie achten und somit integrieren.

Ich werde oft gefragt, ob bestimmte, meist schicksalhafte Lebensumstände das Resultat oder die Folge eines schlechten Karmas in Vorleben seien und ob ich das im Horoskop sehen könne. Für mich ist das immer eine Frage der persönlichen Glaubensstrukturen. Die Mondknotenachse, auf die ich später noch detailliert eingehen werde, wird oft als der Weg des Karmas bezeichnet – alle schlechten Eigenschaften, die ich in dieses Leben mitgebracht habe, spiegeln sich am absteigenden Mondknoten und mein eigentliches Entwicklungsziel für dieses Leben am aufsteigenden Mondknoten. Ich habe diese Interpretationsweise auch lange Zeit benutzt, dann aber festgestellt, dass sie dem Rest des Horoskops nicht gerecht wird. Ich lehne den Karmagedanken nicht grundsätzlich ab, finde aber, er engt die Sichtweise ein und erzeugt eine gewisse Hilflosigkeit. Ich möchte jeden Leser auffordern, selbst zu überprüfen, welchen persönlichen Nutzen diese Glaubensstruktur mit sich bringt. Wer hinter jedem Schnupfen gleich altes Karma vermutet, dem fehlt möglicherweise etwas Ego. Wer glaubt, wir kämen völlig nackt und unschuldig zur Welt und wären nur Opfer der Lebensumstände, in die wir zufällig hineingeboren wurden, dem fehlt möglicherweise etwas Geist. Mehr dazu im nächsten Kapitel.

Ich selbst mag die Vorstellung, dass das Leben einen Sinn erfüllt. Dafür bringen wir sozusagen unser »Gepäck« mit. Selbst wenn wir meinen, das Leben sei nichts anderes als ein Sprung ins kalte Wasser (mit all den Überraschungen, die uns dann erwarten), müssen wir zunächst einmal eine Vorstellung von Wasser haben, um überhaupt hineinspringen zu können. Oder anders gesagt: Wir müssen zumindest die Entscheidung, als Mensch zu inkarnieren, bewusst getroffen haben. Und wenn wir uns dafür dann mit möglichst vielen menschlichen Eigenschaften ausrüsten, die uns helfen das gewählte Leben gut zu meistern, umso besser.

Geist versus Ego

Die Betrachtung von Geist und Ego sind ein gutes Hilfsmittel, wenn wir mit dem Horoskop arbeiten wollen. Die nachfolgenden Ausführungen über den Geist und das Ego stützen sich hauptsächlich auf die Betrachtungsweise von Anouk Claes, deren Bücher ich im Anhang (Seite 299) aufgeführt habe.

Der Geist

Der Geist repräsentiert die unsichtbare Welt. Ich möchte hier nicht detailliert auf den Geist eingehen, weil die meisten Menschen bereits eine Vorstellung davon haben, die ich ihnen auch so lassen möchte. Für mich ist im Geist alles möglich, er stellt sozusagen einen Möglichkeitsraum für uns dar. Er ist wie eine Internetverbindung, die auf Informationen zugreift, die für das Ego nicht sichtbar sind. Alles Unsichtbare, wie zum Beispiel unsere Gedanken, übersinnliche Wahrnehmungen und Kommunikation zählen dazu. Der Geist liebt es, »geistig« zu reisen, er kennt weder Zeit noch Raum und teilt Gedanken nicht in positiv oder negativ ein, daher spielt es im Geist keine Rolle, was ein Mensch denkt.

In einem Horoskop kann im Prinzip jeder Planet einen geistigen Aspekt aufweisen, bestimmte Planeten wie Uranus und Merkur sind dazu natürlich prädestiniert. Je nachdem, in welchem Haus sich ein Planet befindet, wird der geistige Aspekt (Lufthäuser) oder aber der materielle Aspekt (Erd- und Feuerhäuser) betont.

Das Ego

Das Ego lebt in Zeit und Raum, ist Spezialist für materielle Angelegenheiten und liebt es, diese zu bewerten. Werten ist für unser Leben in der Materie unabdingbar. Um Sachverhalte zu kategorisieren, weist das Ego jedem empfangenen Gedanken eine Bedeutung zu und bildet einen Bezug. Wir entwickeln so unseren individuellen Stil (Musik, Hobbys, Kleidung), was uns hilft, im Alltag zurechtzukommen und unsere Einzigartigkeit und Individualität zum Ausdruck zu bringen (zum tieferen Verständnis kann man gerne einmal versuchen, seine Rechnungen mit dem Geist zu bezahlen). Ohne Bewertungen wäre das Leben langweilig und eintönig, ja fast schon unmenschlich.

Indem wir bewerten, produzieren wir sowohl gute als auch schlechte Gedanken. Leider liegt es in unserer Kultur, die negativen Gedanken zu verdrängen, die aber keineswegs verschwinden, sondern – meist gut versteckt – sich verselbstständigen und nur darauf warten, wieder wahrgenommen zu werden. Befinden wir uns dann in einer Situation, wo wir mit Gefühlen wie zum Beispiel Wut konfrontiert werden, kann dies das Fass schnell zum Überlaufen bringen und so Überreaktionen erzeugen, die in keiner Relation mehr zum eigentlichen Problem stehen. Ein wichtiger Grundsatz ist daher, die Gedanken zunächst einmal denken zu lassen, was sie wollen, ohne sich gleich darüber Sorgen zu machen, was man denkt.

Viele werden sich jetzt fragen, ob die Welt nicht genau deshalb so leidet, weil wir alles ständig bewerten. Hier muss man zwischen bewerten und verurteilen klar unterscheiden. Wenn ich etwas bewerte, dann weise ich einem Sachverhalt einen Wert zu, der nicht zwingend positiv sein muss. Wenn ich etwas verurteile, fälle ich ein Urteil, was einer Trennung gleichkommt. Ein Urteil hat immer etwas Entschiedenes. Treffen wir zum Beispiel jemanden mit unangenehmen Eigenschaften, dann reflektiert das diese Eigenschaften auch in uns. Verurteilen wir das, lehnen wir es auch in uns ab. Das Ego jedoch braucht seinen Spielraum, wo es sich austoben kann und auch darf. Ich kann also durchaus sagen: »Dies gefällt mir überhaupt nicht« und mir gleichzeitig bewusst sein, dass wir als Menschen mit allem verbunden sind. Beide Perspektiven können ohne Weiteres nebeneinander existieren.

Viele spirituelle Sucher versuchen, nicht mehr zu werten, aber genau genommen ist dies ebenso ein Werten: Das Werten wird bewertet. Bewertet man die negativen Gedanken nicht, sind es keine negativen Gedanken mehr. Auch ist es modern, eine höhere Schwingung anzustreben oder sich geistig höher zu entwickeln. Solche Sichtweisen existieren ebenfalls nur im Ego, denn auf geistiger Ebene sind wir schon vollkommen.

Geist und Ego sind ein Team, jedoch ist das bei den wenigsten Menschen so, es herrscht eher eine Diktatur. In den meisten Fällen regiert ein übermächtiger Geist. Er gibt uns in Form von Glaubenssätzen vor, welche Gefühle wir nicht haben sollten oder was unser Körper machen sollte und setzt dies dann durch. Oft leiden wir dann körperlich und auch seelisch, weil unser Körper sich dagegen wehrt. Unterdrücken wir unser Ego, haben wir womöglich Probleme bei der Umsetzung der geistigen Information in Form von Ideen oder Eingebungen. Umgangssprachlich würde man sagen, der Mensch ist ein Luftikus, im Horoskop finden wir ein schwaches Erdelement oder ein überbesetztes Luftelement. Die Umsetzung in die Materie gestaltet sich schwierig und oftmals wird die Materie sogar ganz abgelehnt. Viele Menschen wollen über geistige Übungen, Auren- oder Chakrenarbeit physisch gesund werden, lehnen aber ihr Ego ab. Visualisierungsübungen nutzen in diesem Fall wenig, weil die Energie sich so nicht materialisieren kann. Der Kontakt zur Materie über das Ego übernimmt diesen wichtigen Teil, denn dadurch wird auch der Kontakt zu unserem physischen Körper verbessert und gestärkt.

Haben wir zu wenig Geist, fehlt uns die Inspiration, etwas Bestimmtes zu tun. Streng genommen gibt es das eigentlich nicht, denn Geist ist immer gleich viel vorhanden, wir benutzen es nur nicht. Im Horoskop sehen wir oft ein überbesetztes Feuerelement, Erdelement oder ein schwaches Luftelement. Man hat genug Energie in Form von Handlungsimpulsen zur Verfügung, weiß aber nichts damit anzufangen.

Ego und Machtanspruch

Unser Herz ist der Vermittler zwischen Geist und Ego. Es teilt dem Ego mit, was wir erreichen wollen und was unsere größten (Herzens-)wünsche und Träume sind. Da unsere Herzebene gerade dabei ist, sich zu entfalten und wahrgenommen zu werden, passiert es oft, dass die Kommunikation zwischen Geist und Ego nicht immer perfekt funktioniert und unser Verstand kurzfristig aus lauter Gewohnheit die Regie übernimmt. Unser Ego versucht dann, Macht auszuüben, indem es etwas unbedingt »machen« will. Macht ist in unserer Gesellschaft jedoch so negativ besetzt, dass wir sofort Schuldgefühle bekommen, wenn wir beispielsweise Entscheidungen zu treffen haben, die anderen nicht gefallen oder wir uns nicht zu sagen trauen, was wir denken. Diese Schuldgefühle sind eine Altlast, von der besonders in der christlichen Kultur kaum ein Mensch frei ist. Auch im Horoskop findet man Indizien dafür, zum Beispiel Planeten im 12. Haus oder Neptunaspekte.

Der Wunsch unseres Egos nach Selbstermächtigung wird ständig unterdrückt, wozu man Energie benötigt, die zunächst einmal der Geist in Form von Gedanken (was man darf und was nicht) zur Verfügung stellt. Schaffen die Gedanken es nicht, das Ego zum Schweigen zu bringen, muss der Körper Energie dafür aufwenden.

Dieses künstliche Kleinhalten führt dazu, dass wir uns minderwertig, kraftlos oder sogar ohnmächtig fühlen. Projizieren wir das nach außen, zeigen wir mit dem Finger auf die »bösen Mächtigen« und machen sie für alles verantwortlich. Auf der persönlichen Ebene sind wir ständig auf der Suche nach Anerkennung und Aufmerksamkeit, indem wir versuchen, den Ansprüchen anderer gerecht zu werden, um uns geliebt und zugehörig zu fühlen. Was wir dabei verlieren, ist unsere Individualität und unseren Selbstwert.

Ein zufriedenes Ego sagt: Ich bin der Beste, der ich sein kann. Ein unzufriedenes Ego sagt: Ich möchte besser sein als die anderen.

Die Mondknoten

Die Mondknoten haben in der klassischen Astrologie keinen leichten Stand, allein deshalb schon, weil es sich nicht um reale Planeten handelt, sondern um errechnete Punkte.

Die Mondknotenachse definiert sich als Schnittlinie zwischen Mond- und (gedachter) Sonnenbahn um die Erde. Daraus entstanden die uralten Begriffe von »Drachenkopf« für den nördlichen, aufsteigenden Mondknoten und »Drachenschwanz« für den südlichen, absteigenden Mondknoten. Esoteriker bezeichnen den absteigenden Mondknoten gerne als Vergangenheit (im persönlichen, karmischen Sinne) und den aufsteigenden als Zukunft (Befreiung von Karma). Auch wird der nördliche Mondknoten als Sonnenpol, der südliche Mondknoten als Mondpol gesehen.

Wozu brauchen wir überhaupt die Mondknoten? Reicht es nicht aus, die Planeten und den persönlichen Aszendenten zu kennen und zu entwickeln? Aus meiner Sichtweise würde ich sagen, wer sein Horoskop wirklich verstehen will, kommt um die Mondknoten nicht herum. Vieles erscheint einfach logisch, wenn ich die Mondknoten als Basis des Horoskops sehe. Ohne diese gestaltet es sich für mich erst einmal nur als ein zusammengewürfelter Haufen von Talenten, Gefühlen und Sichtweisen, die zunächst keinen Zusammenhang ergeben. Dazu braucht man nur zu versuchen, eine sensible und romantische Fische-Sonne mit einem energischen Widder-Mond zusammenzubringen. Solche extremen Gegensätze haben vielleicht einen Sinn und Zweck und genau diesen finden wir, wenn wir uns mit den Mondknoten beschäftigen.

Nun wird die Mondknotenachse gerne als Entwicklungsweg gesehen, entweder rein persönlich oder auch im karmischen Sinne. Indem wir uns vom absteigenden zum aufsteigenden Mondknoten bewegen, lösen wir unser Karma auf beziehungsweise kommen wir mit uns ins Reine. Diese Sichtweise ist mit Sicherheit dienlich, wenn ich die Glaubensstruktur eines streng linearen Ablaufes aller Leben pflege. Der Nachteil dieser Betrachtungsweise liegt in der Einschränkung durch das Wenn-dann-Denken: Wenn ich es in diesem Leben schaffe, meine schlechten Eigenschaften und Angewohnheiten abzulegen, werde ich es im nächsten Leben besser haben, oder: Mir hat jemand das Fahrrad geklaut, das muss wohl sein, weil ich in meinem letzten Leben auch jemandem etwas geklaut habe, oder: Ich habe in meinem letzten Leben anderen immer übel nachgeredet, deshalb habe ich jetzt eine Redehemmung. Im letzteren Fall habe ich vielleicht den Merkur im Widder stehen und wünsche mir nichts sehnlicher, als allen Menschen ins Gesicht zu sagen, was ich denke.

Auf die Mondknoten bezogen würde das bedeuten, wenn ich es schaffe, mich vom absteigenden Mondknoten zu lösen, dann fällt es mir leicht, den aufsteigenden Mondknoten zu verwirklichen und alles ist gut. Die Realität sieht aber meistens anders aus. Zum einen, weil der Rest des Horoskops auch noch da ist und über Ereignisse ständig anklopft und gelebt werden will und zum anderen, weil es immer schwierig ist, etwas loswerden zu wollen. Daher ist es besser, wenn wir es nutzen und so in den Griff bekommen. Um also dem vermeintlichen Dilemma mit der Mondknotenachse auf die Schliche zu kommen, werden wir uns zunächst den absteigenden Mondknoten genauer ansehen.

Der absteigende Mondknoten

Wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, habe ich den Karmagedanken oft bei der Interpretation der Mondknotenachse verwendet, ganz nach dem Motto: »Wo komme ich her – wo will ich hin?« Heute sehe ich es etwas anders. Die genaue Bedeutung der Mondknoten zu wissen, ist gar nicht so wichtig, ihre Eigenschaften und wie wir damit umgehen, jedoch schon. Ich möchte hier einige dieser Aspekte aufführen, die sich in vielen Gesprächen und Horoskopanalysen immer wieder zeigten.

Der absteigende Mondknoten vermittelt uns ein Identitätsgefühl

Die meisten Menschen erleben ihren absteigenden Mondknoten vor allem durch Prägungen in der Kindheit. Ein Stier-Mondknoten wächst möglicherweise in einer Sicherheit vermittelnden Atmosphäre auf, ein Löwe-Mondknoten ist der Mittelpunkt der Familie und ein Steinbock-Mondknoten lebt in einer Familie, in der Gefühle eher unterdrückt werden. Natürlich gibt es auch Menschen, die dem absteigenden Mondknoten erst spät im Leben begegnen, das sind aber eher die Ausnahmen.

Der absteigende Mondknoten beschreibt, mit welcher Haltung und Einstellung wir die Welt betrachten

Vergleicht man das Leben mit einer Schule, so spiegelt der absteigende Mondknoten unsere Einstellung, mit der wir überhaupt in die Schule gehen, ob wir beispielsweise glauben, wir müssten immer 100 Prozent geben, um durchzukommen (Jungfrau), oder ob wir glauben, der oder die Beste zu sein, ohne überhaupt etwas dafür zu tun (Löwe), ob wir die anderen immer als Konkurrenz sehen (Steinbock) oder ob wir versuchen, uns irgendwie durch zu quasseln (Zwillinge) und so weiter.

Am absteigenden Mondknoten fühlen wir uns sicher

Der absteigende Mondknoten ist der Weg des vermeintlich geringsten Widerstands, wo wir am tiefsten in unseren Glaubensstrukturen verhaftet sind. Hierhin ziehen wir uns zurück, um die Wirklichkeit (den Rest des Horoskops) zu vermeiden oder wenn wir Angst haben, zu stark gefordert zu sein und zu versagen.

Am absteigenden Mondknoten herrscht in den meisten Fällen zu viel Geist oder zu viel Ego

Am absteigenden Mondknoten erleben wir die Qualitäten des »Müssens« und »Wollens« am zwanghaftesten. Regiert ein übermächtiger Geist, der uns ständig das gesellschaftliche, persönliche oder spirituelle Ideal vor die Nase hält, nehmen wir das Leben eher als Feind wahr, in dem unser kleines Ich keine andere Chance hat, außer sich dem Ideal zu fügen. Tut es das nicht, führen wir einen ständigen aktiven (Aggression) oder passiven (Depression) Abwehrkampf. Dieser Widerstand kostet viel Energie, weshalb die Fixierung auf den absteigenden Mondknoten sehr erschöpfend sein kann. Eine Lösung läge zum Beispiel darin, das schwache Ego zu stärken, das heißt, es zur Abgrenzung und zum »Nein« zu ermutigen, um dann kraftvoll »ja« zu sich selbst sagen zu können.

Regiert über den Verstand zu viel Ego, sind die eigenen Vorstellungen oft übermächtig, was sich in einem starken Eigenwillen oder manischer Kontrolle ausdrückt. Man versucht auf alles Einfluss zu nehmen, ohne das größere Ganze beziehungsweise die anderen zu sehen. Dass wir uns dabei kräftig abstrampeln müssen, sorgt auch hier dafür, dass wir uns auspowern, wenn wir uns auf diese Haltung fixieren. Sobald wir uns geistig für die Welt öffnen, stärken wir unser »Wir«-Gefühl und können diesen Zustand relativ einfach ausgleichen.

Am absteigenden Mondknoten sind wir am meisten mit den kollektiven Strukturen verbunden

Die kollektiven Strömungen geben uns vor, wie die Dinge zu sein haben, was gerade »in« ist oder wie wir uns verhalten sollen. Da wir uns am absteigenden Mondknoten vermeintlich sicher fühlen wollen, greifen wir gerne auf diese Informationsfelder zu, einfach weil sie so leicht zugänglich sind und es keine Mühe macht, sich einzuklinken. Wir übernehmen bereits erschaffene Strukturen, im Schützen zum Beispiel bestimmte Moralvorstellungen, im Krebs die Opferrolle, im Steinbock den Leistungsdruck oder im Widder die Feindbilder, um sie so lange zu wiederholen, bis wir aufwachen und sie endgültig verstanden haben.

Ist der absteigende Mondknoten nun durchweg schlecht? Ich würde sagen ja und nein, je nachdem, auf welcher Stufe ich ihn lebe. Hindert mich zu viel Krebs-Mondknoten daran, meine Schütze-Sonne zu entfalten, werde ich immer ein Gefühl der Minderwertigkeit haben. Wenn ich verstehe, dass mir meine Fähigkeiten am Krebs-Mondknoten auch ohne zwanghaftes daran Festhalten zur Verfügung stehen, kann ich mich viel leichter und spielerischer durchs Leben bewegen.

Deshalb sollten wir den absteigenden Mondknoten nicht verdrängen. Er ist wichtig, um zu erkennen, dass wir über uns selbst hinauswachsen können. Wird er abgelehnt, klein gehalten oder als etwas Feindliches angesehen von dem wir uns lösen müssen, wird er aus der Deckung heraus versuchen, alles zu beeinflussen und zu kontrollieren. Wenn wir ihn jedoch auf seinen Platz im Team verweisen, kann er uns mit seinen Fähigkeiten und Leistungen zur Verfügung stehen, wann immer es uns wirklich nützt und damit in einer gesunden Art und Weise Teil unseres Alltags werden.

Ebenen des Erlebens

Um den absteigenden Mondknoten und damit auch das gesamte Horoskop insgesamt besser zu verstehen, ist es sinnvoll, zunächst zu schauen, von welcher Ebene aus wir die Welt betrachten. Ich unterscheide dabei zwischen der unbewussten, »schlafenden« und bewussten, »wachen« Ebene.

Die unbewusste Ebene

Normalerweise kommen wir alle als Beobachter hier an und schauen zunächst, wo wir uns hingezogen fühlen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Meist sind dies bereits vorhandene, kollektive Strukturen, die durch unsere Eltern und unser Umfeld zusätzlich gefördert werden. Dazu gehören Religionsgemeinschaften, Interessengruppen, Vereine, Gesellschaftsstrukturen und Familienbande, die wir als Haltepunkte benutzen und die uns das Gefühl von Zugehörigkeit geben. Sie werden von uns als das »Normale« anerkannt, auch wenn es sich dabei um leidvolle Strukturen handelt. Das Akzeptieren und Annehmen dieser Normalität ist der Grund dafür, warum wir aus vermeintlich negativen Zuständen nicht herauskommen.

Die kollektiven Strömungen mit ihren Werten, Normen, Idealen, Gesellschafts- und Arbeitsstrukturen dienen dem Unbewussten als Halt und Perspektive für das Leben. Wir lassen uns deshalb immer wieder auf diese vorgegebenen Werte ein, weil es so einfach ist, diese (noch) überall präsent sind und wir nicht aus dem Rahmen fallen wollen. Tatsächlich bereiten diese Wiederholungen uns keine wirkliche Freude mehr, wir beharren jedoch darauf, weil wir meinen, dass es früher oder in unserer Kindheit auch so war.

Fast Food Restaurants sind dafür ein gutes Beispiel. Sie sind an jeder Ecke vorhanden und geben uns unbewusst die Information, dass es keine Rolle spielt, was wir essen und dass es keinen Unterschied in Qualität und Geschmack der Nahrung gibt. Viele Menschen, die zu Hause schon gut essen, gehen immer noch in diese Restaurants. Fast Food Restaurants sprechen die Einfachheit im Menschen an. Wir denken nicht darüber nach, was sie für uns bedeuten, sondern essen dort, weil so viele andere es auch machen und wir uns so unbewusst mit ihnen identifizieren können.

Unbewusst lebende Menschen beziehen ihre Informationen hauptsächlich aus dem Verstand sowie aus bestehenden Gesetzen und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dieses einseitige ›im Kopf sein‹ sorgt dafür, dass in uns ein im Geist erzeugter, übermächtiger Wille regiert, der unter hohem Energieaufwand versucht, Einfluss zu nehmen. Dadurch werden wir hart gegenüber uns selbst und wirken auf andere egoistisch im negativen Sinne. Das Ego setzt jedoch nur um, was der Geist in Form von kollektiven Bildern, Werten und Idealen serviert. Unsere Vorstellungen sind zum Teil so übermächtig, dass sie aufgrund unseres starken Eigenwillens oder zu viel Kontrolle oft zu Misserfolgen führen. Wir werden dem Leben gegenüber unflexibel und sind wenig bereit, zu lernen und verantwortungsvoll zu handeln.

Als »Schlafende« benutzen wir auch gerne den Modus der höheren Macht, des Schicksals oder den Willen Gottes, der uns leitet und der schon weiß, warum etwas gerade jetzt mit uns passiert. Bei auftretenden Problemen glorifizieren wir die Vergangenheit, wo alles besser war, wir noch schlafen konnten und uns nicht konfrontieren mussten. Manchmal sind wir auch in Familienbande verstrickt, weil wir aus Liebe Schicksale übernehmen, die nicht unsere sind.

Für viele Menschen sind diese Erfahrungen ausreichend, weil sie dadurch inaktiv bleiben und sich treiben lassen können. Wir entwickeln eine hohe Affinität zu kollektiven Strömungen, von denen wir uns nur mitreißen lassen müssen, indem wir zum Beispiel den gleichen Feindbildern oder Gesellschaftstrends folgen, ohne dabei zu spüren, was diese tatsächlich in uns auslösen. Wir entwickeln uns dabei selbst kaum weiter und werden von anderen in deren Sinne »gelenkt«. Es fällt uns schwer, diese kollektiven Spielfelder zu erkennen und uns darüber bewusst zu werden, dass wir uns die ganze Zeit darin bewegen.

Die Veränderungen in der Zeit, die täglichen Enthüllungen sowie neuen Innovationen und Entwicklungen laufen momentan so schnell, dass viele Menschen zwar nicht sofort davon aufwachen, andererseits jedoch nicht mehr einfach weiterschlafen können. Wir bekommen mehr und mehr ein Gespür dafür, was gut und was schlecht für uns ist und merken, dass unsere Handlungen Auswirkungen auf viele Ebenen wie Körper, Geist, Materie, andere Lebewesen, Glaubenssätze und Gefühle haben.

Die bewusste Ebene

Wenn wir aufwachen und uns unserer Schöpferkraft bewusst werden, erkennen wir die kollektiven Bewusstseinsfelder und entscheiden frei, ob wir uns einklinken wollen oder nicht. Dieser Abgleich erfolgt über unser Herz und die Liebe zu allem, was ist. Wir erlauben uns damit, bewusst zu wählen und Einfluss zu nehmen. Um aus dem kollektiven Strom herauszuspringen, brauchen wir jedoch Mut und Verantwortung für uns selbst. Unsere größte Angst beim Betreten dieser Ebene ist der Verlust des Zugehörigkeitsgefühls, denn wir stehen möglicherweise erst einmal alleine da und fühlen uns getrennt.

Indem wir bewusst werden erkennen wir, dass wir wie ferngesteuert herumlaufen, uns unterdrücken lassen oder fremdbestimmt handeln. Wir spüren jedoch, dass es etwas gibt, was wichtig für uns ist, weil unser Leben so nicht weitergehen kann. Im Horoskop werden »Schlafende« durch Krisen, ausgelöst durch Transite zu persönlichen Planeten, regelrecht wachgerüttelt.

Als bewusst lebende Menschen verstehen wir, dass wir nicht getrennt sind von unserer Seele, unserem Körper oder unseren Gedanken. Wir erfahren alle unsere Emotionen als Kraft und definieren selbst, was wir lieben wollen, indem wir die Möglichkeit nutzen, Freude an allem zu empfinden, was ist. Als Schöpfer beteiligen wir uns an der Entwicklung der Erde und verwirklichen mit anderen gemeinsame Vorstellungen und Ziele. Dabei achten wir darauf, dass unsere Interessen nicht mit anderen kollidieren.

Wir folgen unserer bewussten Wahrnehmung und unseren Gefühlen als wichtige Signalgeber. Unser Verstand hat ein Vetorecht, mit dem wir Entscheidungen abgleichen und prüfen. Die letzte Entscheidung jedoch trifft immer das Herz.

Unsere Herzebene erweitert sich zurzeit impulsartig. Viele Menschen wachen auf und bekommen immer wieder neue Gelegenheiten, eigenständig zu handeln und Verantwortung für sich und ihr Leben zu übernehmen. Dazu reicht es schon aus, sich nicht zu sperren und sich der inneren Stimme des Herzens nicht mehr zu verweigern. Wir lernen dabei unsere Eigenheiten kennen und lieben und trauen uns immer mehr, wir selbst zu sein. Diese Herzintelligenz ermöglicht uns, zu wachsen. Was wir lieben, öffnet sich uns und zeigt sich. Es reflektiert auf uns zurück und wir fühlen uns geliebt, einfach weil wir sein können wie wir sind. Unsere Einzigartigkeit kommt dadurch zur Entfaltung und inspiriert über das Prinzip der Vermehrung andere, ebenfalls ihre Besonderheit zu entdecken und zu leben.

Das Ausbalancieren der Mondknotenachse

Der absteigende Mondknoten repräsentiert die unbewusste Ebene, zu der wir leicht Zugang haben und wo wir uns aus Gewohnheit am liebsten aufhalten. Je mehr wir uns auf diese Seite fixieren, desto mehr bewegen wir uns unbewusst in den vorgegebenen kollektiven Feldern und vernachlässigen die restlichen Anlagen in unserem Horoskop. Ein Erste-Hilfe-Mittel, um diese Ebene zu verlassen, ist der aufsteigende Mondknoten. Er hilft uns dabei, die alten Abhängigkeiten und Verhaltensmuster zu erkennen und einen Gegenpol zu schaffen, auf dessen Wirksamkeit wir uns immer verlassen können. Dadurch wird viel Energie freigesetzt, die wir dazu nutzen können, die restlichen Faktoren in unserem Horoskop neu zu beleben.

Die Mondknoten in den Zeichen und Häusern

Wir wollen uns nun den Mondknoten in den Zeichen und Häusern zuwenden. Aufgrund der individuellen Geburtszeit eines jeden ergeben sich alleine durch die Kombination von Zeichen und Häusern 144 mögliche Positionen. Hat man dann noch Planeten am absteigenden oder aufsteigenden Mondknoten, wird dieser dadurch nochmals modifiziert. Das Mondknoten-Zeichen beschreibt, wie wir uns fühlen und auf welche Art und Weise wir an Dinge herangehen. Da die Mondknoten etwa 18 Monate im gleichen Zeichen verweilen, haben sehr viele Menschen dieselbe Mondknotenposition, einer der Gründe, warum wir uns mit Gleichaltrigen oft verbunden und auf einer Wellenlänge fühlen. Die Hausposition der Mondknoten beschreibt hauptsächlich den Lebensbereich, den wir überbetonen und unsere Handlungen dort. Der Mondknoten wirkt hier verstärkt, da sich durch die Geburtszeit bei jedem Einzelnen eine individuelle Hausposition ergibt. Aus diesem Grund habe ich die Mondknoten zunächst nach Häusern aufgelistet.

Planeten am absteigenden Mondknoten stellen eine zusätzliche Herausforderung an uns dar. Besonders wenn es sich dabei um persönliche Planeten handelt, können wir deren Energie nicht einfach abschalten, da sie aktive Bestandteile unseres Horoskops sind und gelebt werden wollen. Eine Transformation der Energie über die zwanghafte Bedürftigkeit nach Beachtung hinaus ist hier oberstes Ziel.

Jupiter und Saturn am absteigenden Mondknoten repräsentieren übergeordnete, meist gesellschaftliche Denkstrukturen, die Toleranz als hauptsächliche Lernaufgabe haben. Äußere Planeten am absteigenden Mondknoten zeigen an, welches meist überholte Kollektiv immer noch in uns nachwirkt (Neptun: Schuld und Sünde, Pluto: künstliche Machtstrukturen, Uranus: Rebellion und Freidenkertum).

Planeten am aufsteigenden Mondknoten sind mächtige Verbündete, die unbedingt gelebt werden wollen, besonders wenn es sich um persönliche Planeten handelt. Mehr dazu im Kapitel ›Planeten am absteigenden und aufsteigenden Mondknoten‹.

Die Mondknoten auf der Ich/Du-Achse (1./7. Haus)

Der absteigende Mondknoten im 1. Haus

Im 1. Haus sind wir ständig mit unserem Image beschäftigt (besonders bei Aszendent im gleichen Zeichen). Nichts ist uns wichtiger als die eigene Selbstverwirklichung. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns gerne mit unserem Körper, was dazu führt, dass wir Bewegungsdrang haben und schnell unruhig werden. Auf der psychischen Ebene geht es darum, dass wir das Bedürfnis nicht loswerden, uns permanent mit anderen messen zu müssen. Autonomie ist unsere »heilige Kuh«, weil wir meinen, dass unsere Individualität durch den anderen begrenzt wird und dazu führt, dass wir ein Aggressionspotenzial aufbauen. Unser Ego ist unzufrieden, weil es sich mit anderen vergleicht und besser sein will. Wir neigen zu vorschnellem Urteilen, was vor allem in der Partnerschaft zum Problem werden kann, und versuchen, den anderen zu »erziehen«, indem wir ihm unsere eigenen Vorstellungen aufzwingen (natürlich nur zu seinem Besten).

Zwanghafte Muster im 1. Haus

– zu viel Selbstbezug

– zu viel Verlangen nach Unabhängigkeit

– zu viel Kämpfermentalität

– zu viel Konkurrenzdenken

– zu viel Leistungsdruck und Disziplin

– zu viel Aggressionsausdruck

– zu viel Eigenwille und Ungeduld

– vorschnelles Urteilen

– zu viel Pioniergeist und Initiative

– ›Wie du mir, so ich dir‹-Mentalität

Was uns hilft

Beziehungen (besonders zu einem Partner) sind unsere wichtigste Lernaufgabe. Nicht wir, sondern der andere mit seinen Bedürfnissen ist wichtig. Wir geben unserem Partner Raum für Freiheit und Wachstum, indem wir ihm seine inneren Qualitäten und Möglichkeiten zeigen und ihm zuhören. Auf der Herzensebene fragen wir uns nach dem Verbindenden und Gemeinsamen mit dem Ziel, den anderen anzunehmen wie uns selbst. So lernen wir, unseren Partner wirklich zu »sehen« und seine Andersartigkeit zu achten. Wir trauen uns, unser »Nomadenleben« aufzugeben, indem wir uns einlassen, anstatt zu erobern und Liebe ohne Gegenleistung geben. Unsere Fassade können wir getrost abbauen, indem wir uns bewusst durchschauen lassen und zu unserer Verwundbarkeit stehen. Wir schöpfen Kraft aus der Harmonie und merken mit der Zeit, dass es uns wirklich hilft, innerlich zur Ruhe zu kommen und Frieden zu schließen.

Ausgleich für ein überbetontes 1. Haus

– Feindbilder auflösen

– die Waffen niederlegen

– sich mit der eigenen Seele beschäftigen, nicht nur mit dem Image

– teilen auf allen Ebenen

– Geduld und Verständnis aufbauen

– »entschleunigen«

– Kompromisse eingehen

– Teamarbeit

– Höflichkeit und Eleganz kultivieren

Das 1. Haus transformieren

Die positiven Eigenschaften im 1. Haus können wir nutzen, indem wir andere bestärken und ihnen helfen, in ihre Kraft zu kommen. Wir zeigen ihnen, dass sie es genauso gut können wie wir, fördern damit ihre Autonomie und schaffen Win-win-Situationen. Unsere gesunde Egozentrik lässt uns der oder die Beste sein, die wir sein können. Anstatt ständig nur unser Image zu polieren, fördern wir so unsere Selbstwahrnehmung und damit unsere Ehrlichkeit uns selbst gegenüber. Indem wir ein inneres Gleichgewicht schaffen, handeln wir nicht mehr ausschließlich impulsiv, sondern bewusst. Leise, unscheinbar und einfach erzielen wir mit einem Minimum an Energie ein Maximum an Erfolg.

1. Haus Widder

In seinem eigenen Zeichen stellt sich das 1. Haus besonders ausgeprägt dar. Wir sind von unserer Art her hitzköpfig, ungeduldig und neigen zu überschießenden Reaktionen. Der Kampf ums Überleben bestimmt unseren Alltag und Angriff ist unserer Meinung nach die beste Methode, um uns zu verteidigen. Doch irgendwann werden wir feststellen, dass sich um uns herum kaum noch Menschen bewegen. Sie sind jedoch der Schlüssel zu mehr Ausgleich und Harmonie in unserem Leben. Indem wir ihnen offen und mit Respekt begegnen, haben wir bereits den ersten Schritt getan, um unsere einseitige Sichtweise zu relativieren. Je mehr wir uns auf andere einlassen, desto mehr merken wir, dass uns in Wirklichkeit gar niemand an den Karren fahren will.

Ausgleich: Indem ich einverstanden bin mit dem was ist, finde ich zu Harmonie und innerem Frieden.

1. Haus Stier

Im 1. Haus Stier geht es uns vor allem darum, uns mit uns selbst wohlzufühlen. Was wir allerdings nicht können, ist teilen. Wir sind gierig, geistig unbeweglich und bequem, nicht bereit, für den anderen unsere »Komfortzone« zu verlassen. Dabei sehnen wir uns insgeheim danach, uns auf tiefe Beziehungen einzulassen, in denen wir uns wirklich öffnen können. Genau hier liegt für uns der Schlüssel, wenn wir erfahren wollen, was das Leben an Herausforderungen für uns bereithält. Indem wir eine Beziehung eingehen, lernen wir loszulassen und uns den köstlichen Momenten der Liebe hinzugeben. Was wir dabei erleben, ist Ekstase pur sowie die Erkenntnis, dass wir nur zusammen wirklich eins sind.

Ausgleich: Indem ich mich auf eine intensive Beziehung einlasse, erfahre ich, was es heißt, auf allen Ebenen zu teilen.

1. Haus Zwillinge

Im 1. Haus Zwillinge sind wir mental völlig überreizt. Oberflächlich geschwätzig, versuchen wir ein Informationspool für andere zu sein, ohne sie dabei wirklich mit unseren Worten zu berühren. Wir sind viel zu verstandesorientiert und deshalb schnell nervös, dabei sehnen wir uns nach einem Partner, mit dem wir ruhig und gelassen an einem »Strang« ziehen können. Anstatt also alles immer ausdiskutieren zu müssen, verfolgen wir in unserer Beziehung ab jetzt gemeinsame Ziele und Ideen. Dadurch lernen wir, die Ansichten unseres Partners ernst zu nehmen und finden so auch für uns den mentalen Ausgleich, den wir so dringend brauchen. Indem wir uns geistig verbinden, erkennen wir, dass wir durchaus Gemeinsamkeiten haben und sprechen ab jetzt nur noch, wenn wir wirklich etwas zu sagen haben.

Ausgleich: Indem ich meine Gedanken mit einem Partner teile, erfahre ich den tieferen Sinn.

1. Haus Krebs

Im 1. Haus Krebs sind wir nur mit unseren eigenen Gefühlen beschäftigt. Deshalb leiden wir gerne ganz bewusst, ohne zu verstehen, dass wir durch unsere Launen und Vorwürfe den anderen nur vergraulen. Als das »trotzige Kind« begeben wir uns in die Abhängigkeit und Unselbstständigkeit, dabei wünschen wir uns nichts sehnlicher, als in einer stabilen Partnerschaft endlich »anzukommen«. Je mehr wir den anderen in unser Leben lassen, desto mehr können wir darauf vertrauen, dass wir gemeinsam stark sind. Unsere Beziehung bietet für uns ein stabiles Gerüst, was uns hilft, selbst mehr Struktur zu bekommen und auch in schwierigen Situationen durchzuhalten. Die Harmonie, die wir dabei erfahren, tut uns unendlich gut.

Ausgleich: Durch meinen Partner komme ich zur Ruhe und Klarheit.

1. Haus Löwe