Atlantis - Der Nymphenkönig - Gena Showalter - E-Book
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Atlantis - Der Nymphenkönig E-Book

Gena Showalter

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Beschreibung

Für eine Berührung des Nymphenkönigs würden Frauen alles tun. Alle, bis auf die Menschenfrau Shaye. Obwohl sie füreinander bestimmt sind, wehrt sie sich mit allen Kräften gegen die magische Bindung, die ihnen vorbestimmt ist. Aber nun, da er sie gefunden hat, wird keine andere Frau ihn jemals wieder zufriedenstellen können. Und Valerian wird erst ruhen, wenn er Shaye in einer sinnlichen Eroberung bezwungen hat und sie wahrhaft die Seine ist …

Prickelnd, aufregend, sexy - Showalter übertrifft sich selbst

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Seitenzahl: 483

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Zum Buch:

Liebe? Seit der Hochzeit ihrer Mutter glaubt Shaye nicht mehr daran. Als mitten im Jawort mehrere gottähnliche Männer aus dem Wasser steigen, um alle weiblichen Hochzeitsgäste zu entführen, ist Shaye wie vor den Kopf geschlagen. Und mit dem Verlangen, das deren Anführer in ihr weckt, hätte sie noch weniger gerechnet. Dumm nur, dass der sich in den Kopf gesetzt hat, Shaye nicht nur in sein Unterwasserreich zu verschleppen, sondern auch auf die aufregendste Weise zu verführen …

Zur Autorin:

New York Times-Bestsellerautorin Gena Showalter glaubt, dass Liebe alles überwindet. Früher selbst passionierte Liebesromanleserin, weiß sie ihre Fans mit eigenen Pageturnern voller Humor, Gefahr und heißer Sinnlichkeit zu begeistern. Ihren internationalen Durchbruch feierte sie mit ihrer Paranormal- Serie der „Herren der Unterwelt“.

Lieferbare Titel:

Atlantis – Der Drachenkrieger

Atlantis – Das Juwel der Macht

Gena Showalter

Atlantis – Der Nymphenkönig

Roman

Aus dem Amerikanischen von Jutta Zniva

MIRA® TASCHENBUCH

MIRA® TASCHENBÜCHER

erscheinen in der HarperCollins Germany GmbH,

Valentinskamp 24, 20354 Hamburg

Geschäftsführer: Thomas Beckmann

Copyright © 2016 by MIRA Taschenbuch

in der HarperCollins Germany GmbH

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

The Nymph King

Copyright © 2007 by Gena Showalter

erschienen bei: HQN Books, Toronto

Published by arrangement with

Harlequin Books II. B.V./S.àr.l.

Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner GmbH, Köln

Umschlaggestaltung: büropecher, Köln

Redaktion: Daniela Peter

Titelabbildung: Harlequin

ISBN eBook 978-3-95649-979-1

www.mira-taschenbuch.de

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eBook-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Alle handelnden Personen in dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

Für Leigh Michelle Heldermon und

Shelly Mykal. Cousinen.

Außergewöhnliche Frauen. Engel (vor langer Zeit hätte ich vielleicht noch „gefallene“ hinzugefügt, aber das gehört jetzt nicht hierher).

Für Jill Monroe. Du hattest mich gleich beim ersten „Hallo“, und jetzt kann ich es mir ohne dich nicht mehr vorstellen.

Du bist der Wind unter meinen Flügeln.

Ohne dich bin ich nichts.

1. KAPITEL

Atlantis

Valerian, König der Nymphe, war aufgewacht und löste sich gerade aus der Umarmung der nackten, süß schlummernden Frau neben ihm … nur um festzustellen, dass seine Beine mit denen von zwei anderen nackten, süß schlummernden Frauen verschlungen waren.

Verschlafen lächelnd sank er zurück in die weichen Kissen. Über seine Schultern streiften die wallenden dunklen Haare einer Frau, und auf seinem Bauch lagen die seidigen roten Locken und die blonden Strähnen der beiden anderen. Valerian war rundum zufrieden.

Derzeit befanden sich nur vier Frauen im Palast, und alle vier waren von der wunderbaren menschlichen Sorte. Ungeheuer sexy. Hinreißend. Vor ein paar Wochen, kurz nachdem seine Armee die Festung erobert hatte, waren die vier Süßen versehentlich durch ein Portal aus der Oberwelt nach Atlantis gelangt. Die Götter mussten es gestern Abend besonders gut mit ihm gemeint haben – immerhin hatten drei dieser Frauen den Weg in sein Bett gefunden.

Lächelnd betrachtete er die drei Schönheiten, die so friedlich – und befriedigt – neben ihm schliefen. Sie waren groß und braun gebrannt, hatten Kurven an genau den richtigen Stellen, und das, was ihre Gesichter ausdrückten, reichte von frech und unerschrocken bis geradezu rührend brav.

Im Grunde war es ihm egal, wie sie aussahen. Er liebte Frauen einfach. Er liebte die Macht, die er über sie hatte, und schämte sich nicht dafür. Oh nein, er genoss es.

In vollen Zügen.

Frauen waren zwar nie mehr als ein kleines Zwischenspiel für ihn, doch er mochte alles an ihnen. Ihre wunderbare Weichheit, ihr atemloses Stöhnen und Seufzen. Er liebte es, wie sie ihre Beine um seine Hüften (oder seinen Kopf) schlangen, ihn in ihrem Paradies willkommen hießen und ihm erlaubten, sie zart oder wild zu nehmen – je nachdem, worauf er gerade Lust hatte.

Während er so dalag, fiel weiches Licht von der Kristallkuppel in das Zimmer, streichelte wie mit zärtlichen Fingern über alles, was es berührte, und tauchte Valerians Gespielinnen in einen sanften Schimmer. Der Duft nach Sex lag in der Luft, so intensiv, dass man ihn fast greifen konnte. Die Hitze, die die Körper der drei Frauen ausstrahlte, umgab sie wie ein gefährlich verführerischer Kokon.

Ja, Valerian hatte ein durchaus angenehmes Leben.

Die Frauen brauchten ihn nur anzusehen und waren ihm sofort verfallen. Sobald sie seinen erotischen Nymphenduft rochen, waren sie im Nu zu allem bereit. Hörten sie seine rauchige, wohltönende Stimme, ließen sie alle Hüllen fallen. Sie hatten einen Orgasmus nach dem anderen, wenn er sie nur mit den Fingerspitzen berührte, und bettelten nach mehr. Er gab nicht damit an. Es war einfach eine Tatsache.

Jetzt bewegte sich die Frau mit den schwarzen Haaren und legte ihre schmale, zarte Hand auf seine Brust. Janet? Gail? Er war sich nicht sicher, wie sie hieß. Konnte sich eigentlich überhaupt nicht an die Namen der drei erinnern. Sie waren schlicht Körper in einer langen Reihe von Körpern, die ihm sexuelles Vergnügen bereiteten und dabei selbst auf ihre Kosten kamen. Frauen, die sich ihm liebend gern hingaben.

„Valerian“, hauchte die Schwarzhaarige sehnsüchtig. Ihre Züge waren noch verschlafen und weich, doch ihre Hand wanderte langsam an ihm herab, umfasste sein bestes Stück, begann, daran auf und ab zu gleiten, und weckte es aus seinem Schlummer.

Ohne sie eines Blickes zu würdigen, griff Valerian nach der Hand und zog sie für einen unverfänglichen Kuss an seine Lippen. Die Frau zitterte, und er spürte, wie sich ihre harten Nippel an seinen Oberkörper drückten.

„Nicht jetzt, Süße“, sagte er in ihrer Muttersprache. Er hatte ganze zwei Wochen gebraucht, um diese merkwürdig Sprache zu lernen, aber jetzt, da er sie endlich beherrschte, kam es ihm vor, als hätte er sie irgendwie schon immer gekannt. „Ich muss gleich los. Ich werde anderweitig gebraucht.“

So gern er geblieben wäre und sich noch eine Stunde (oder zwei) den Sinnesfreuden hingegeben hätte – seine Männer warteten in der Trainingsarena auf ihn. Dort würde er ihnen helfen, ihre Schwertkünste zu verbessern und den Frust zu kompensieren, der ihnen seit geraumer Zeit zu schaffen machte. Hoffentlich vergaßen sie ihren sexuellen Notstand, während sie sich auf den Krieg vorbereiteten, der, wie Valerian wusste, kurz bevorstand.

Krieg. Er seufzte. Seit seine Armee diesen Palast erobert und den Drachen gestohlen hatte – Drachen, die nach einer Schlacht mit Menschen bereits geschwächt waren –, war Krieg unvermeidlich geworden. Valerian akzeptierte das. Nun aber waren seine eigenen Männer in schlechter Verfassung. Allerdings nicht vom Kämpfen. Sie waren geschwächt, weil ihnen Sex fehlte. Und das war inakzeptabel.

Sex gab ihrem Geist und ihrem Körper Energie. Das lag einfach in der Natur der Nymphe. Vielleicht hätte er die weiblichen Nymphen in den Palast mitnehmen sollen. Aber aus Sicherheitsgründen hatte er ihnen befohlen zurückzubleiben. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie so lange von ihnen getrennt sein würden.

Nach der ersten Schlacht hatte er die Nymphen sofort in den Palast beordert. Leider waren sie noch nicht angekommen, und auch in der Inneren und Äußeren Stadt fehlte weit und breit jede Spur von ihnen. Valerians Unruhe wurde von Tag zu Tag größer. Er hatte bereits einen Suchtrupp losgeschickt – mit dem Befehl, jeden zu töten, der den Frauen etwas angetan haben mochte. Die Betreffenden konnten sich auf etwas gefasst machen; die Rache der Nymphe war fürchterlich.

Trotz seiner Sorge hätte es Valerian nicht gewundert, wenn die weiblichen Nymphen – die Sex genauso sehr brauchten wie die männlichen – zufällig ein paar Kerle getroffen und mit ihnen ihre Orgie noch nicht vollendet hätten. Das half seinen Männern im Moment allerdings auch nicht weiter.

„Mmh, du fühlst dich toll an“, flüsterte die schwarzhaarige Frau neben ihm. „Beim Sex kann dir kein anderer Mann das Wasser reichen.“

„Ich weiß, Süße.“ Valerian nickte geistesabwesend.

In Anbetracht der unfreiwilligen Abstinenz seiner Krieger hätte seine ausschweifende Nacht ihm eigentlich ein schlechtes Gewissen bereiten sollen. Und er hätte ja auch Schuldgefühle gehabt, wenn er die Frauen gezielt abgeschleppt hätte. Aber sie waren ihm hinterhergelaufen, hatten ihm fast die Kleider vom Leib gerissen und jeden Zentimeter seiner Haut abgeleckt, noch bevor er einen Fuß in sein Zimmer gesetzt hatte.

Er hatte versucht, sie abzuschütteln und zu seinen Männern zu schicken, aber die Frauen hatten nicht lockergelassen. Irgendwann war ihm einfach nichts anderes übrig geblieben, als nachzugeben. Jeder andere Mann – zumindest jeder potente Mann – hätte das Gleiche getan.

Vielleicht würde er diesen drei Leckerbissen nach dem Training noch einmal vorschlagen, dass sie sich andere Liebhaber suchten.

„Ich weiß, du musst gleich los, aber … ich verzehre mich danach, dich zu spüren.“ Die Frau klimperte kokett mit ihren schwarzen Wimpern und setzte einen Schmollmund auf. Dann stützte sie sich auf einen Ellbogen und schob ihre vollen Brüste direkt in Valerians Blickfeld. „Sag nicht Nein“, flötete sie und ließ einen Finger um eine seiner Brustwarzen kreisen. „Du hast mich heute Nacht so verwöhnt. Lass mich jetzt dich verwöhnen.“

Auf Valerians anderer Seite wachten die zweite und die dritte Gespielin auf.

„Mmh“, murmelte die mit den roten Locken. „Guten Morgen.“

Die andere streckte sich genüsslich wie ein Kätzchen, schnurrte wohlig und setzte sich auf, wobei ihr die zerzausten goldblonden Haare über die Schultern fielen. Als sie Valerian sah, lächelte sie verführerisch. „Morgen“, sagte sie verschlafen.

„Du warst unglaublich“, sagte die Rothaarige, und ihre hellen blauen Augen weiteten sich, während sie sich wohl die Orgasmen der letzten Nacht ins Gedächtnis rief.

„Du auch … Süße.“ Wieder versuchte er, sich an ihren Namen zu erinnern, und wieder fiel er ihm nicht ein. Er zuckte die Achseln. Es spielte ohnehin keine Rolle. Sie waren alle seine Süßen. „Aber die Nacht ist vorbei. Es wird Zeit, dass wir alle unseren Pflichten nachgehen.“

„Schick uns nicht weg. Noch nicht“, sagte die Schwarzhaarige. Ihr warmer Atem streifte sein Ohr, und im nächsten Moment spürte er ihre Zunge über seine Wange lecken. „Gönn uns doch …“, sie küsste ihn aufs Kinn, „… noch ein bisschen von …“, knabberte an seinem Hals, „… dir.“

Plötzlich waren drei Paar Hände und Brüste auf ihm. Überall. Heiße, gierige Münder saugten an ihm. Erhitzte, erregte Frauenkörper rieben sich an ihm. Valerian war eingehüllt vom Duft der Lust.

„Ich komme schon fast, wenn du nur in meiner Nähe bist“, stöhnte eine.

„Du weißt immer, was ich will. Noch bevor ich es selbst weiß“, seufzte eine andere.

„Ich bin süchtig nach dir“, hauchte die Dritte. „Ohne dich sterbe ich.“

Das lustvolle Seufzen und Stöhnen der unersättlichen Frauen brachte Valerians Blut in Wallung. Und manchmal, wenn seine Leidenschaft entfacht war, wurde er zum Tier. In diesen Fällen nahm er seine Frauen mit einer animalischen Wildheit, die besser auf dem Schlachtfeld aufgehoben gewesen wäre.

Jetzt war so ein Fall.

Mit einem tiefen Knurren öffnete er seinen Mund für den Kuss einer der drei Frauen, wühlte ihnen durchs Haar, während er über ihre himmlisch duftende Haut streichelte. Vielleicht würde er sich erst beim Mittagessen zu seinen Männern gesellen.

Klirr. Zisch. Klirr.

Schweißtropfen perlten über Valerians nackten, muskulösen Oberkörper und sammelten sich in seinem Nabel, während er sein Schwert schwang und mit der schweren Klinge die erhobene Waffe seines Gegners abwehrte.

Broderick wich zurück, stolperte und landete auf seinem Hintern. Dreck spritzte in alle Richtungen, auch auf Valerians frisch polierte Stiefel.

„Steh auf, Mann“, befahl er, da Broderick einfach sitzen blieb.

„Kann nicht“, schnaufte sein Freund außer Atem.

Valerian runzelte die Stirn. Es war das vierte Mal, dass Broderick bei diesem Training zu Boden gegangen war, dabei trainierten sie erst eine Stunde. Normalerweise war sein Freund genauso geschickt und stark wie er selbst. Dass seine Leistung heute so schwach war, beunruhigte Valerian.

Jetzt meldeten sich die Schuldgefühle, die er vorhin erfolgreich unterdrückt hatte. Er hätte die Frauen gestern Abend wegschicken und der Versuchung heute Morgen entschlossener widerstehen müssen. Während er sich stärker als je zuvor fühlte, waren seine kampfgestählten Krieger praktisch nicht mehr als ein Häufchen Elend.

„Verflucht“, brummte Broderick frustriert. Er saß immer noch auf dem Boden und vergrub sein Gesicht in den Händen. Ein paar blonde Haarsträhnen hingen ihm in die Stirn und verdeckten seine Augen. „Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte.“

„Und was ist mit dem Rest von euch?“ Valerian bohrte seine Schwertspitze in den Sand – sie hatte die Form eines länglichen Schädels, was dem Schwert des Nymphenkönigs seinen mittlerweile berüchtigten Namen eingebracht hatte: Der Totenkopf.

Valerian betrachtete seine Armee. Ein paar Männer saßen auf einer Bank und schärften ihre Schwertklingen, ein paar andere lehnten an einer grauen Steinmauer und starrten mit stumpfem Blick ins Leere. Nur Theophilus wirkte, als wäre er zu irgendetwas anderem in der Lage als zu einem Schläfchen. Und nur Theophilus schenkte ihm zumindest ein klein wenig Aufmerksamkeit.

Gut, das stimmte nicht ganz. Joachim saß vornübergebeugt, hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt und den Kopf zur Seite geneigt, während er Valerian mit unverhohlener Wut anstarrte.

Weshalb war sein Cousin jetzt wieder wütend? „Stellt euch auf“, befahl Valerian seiner Truppe. „Sofort.“ Sein scharfer Ton riss die Männer endlich aus ihrer Lethargie.

Langsam stellten sie sich in einer – mäßig geraden – Reihe auf. Nur ein paar Krieger machten sich die Mühe, wach und interessiert zu wirken. Die Falten auf Valerians Stirn vertieften sich. Seine Männer waren groß, muskulös und braun gebrannt und hatten perfekt geschnittene Gesichtszüge. Ihre überwältigende Schönheit brachte erwachsene Frauen manchmal zum Weinen. Im Moment allerdings waren ihre Gesichter angespannt, ihre Hände und Knie zittrig.

„Ich brauche euch stark und aggressiv, aber ihr seid allesamt schlapp, jeder Einzelne von euch.“ Jeden Moment konnte Darius, der König der Drachen, erfahren, dass Valerian diesen Palast erobert hatte, und zum Angriff übergehen. Wie leicht würden seine Männer besiegt werden, wenn sie sich dieser Herausforderung heute stellen müssten …

Er ballte die Fäuste. Eine Niederlage war etwas, das er nicht akzeptierte. Niemals. Nein, lieber würde er sterben. Ein Krieger siegte. Immer. Ausnahmslos immer.

Broderick seufzte und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. Seine Miene war grimmig. „Wir brauchen Sex, Valerian, und zwar sofort.“

„Ich weiß.“ Unglücklicherweise würden die drei erschöpften Menschenfrauen, die gerade in seinem Bett schlummerten, niemals all die sexhungrigen Nymphe auf einmal bewältigen können.

Er könnte ein Grüppchen Soldaten in die Äußere Stadt schicken, um ein paar Sirenen einzufangen – eine Spezies, die genauso gern Sex hatte wie die Nymphe. Gefährliche Frauen, keine Frage. Frauen, die Männer in ihren Bann zogen, verführten und töteten. Nun ja, versuchten zu töten. Aber sie waren der Wahnsinn im Bett. Das Risiko lohnte sich also durchaus.

Wann immer seine Männer in den letzten Wochen in der Stadt gewesen waren, hatten sich Frauen jeder Spezies allerdings versteckt und die Nymphe gemieden, als wären sie abstoßend hässliche, stinkende Dämonen. Keine Frau hatte Lust, einem Nymph zu verfallen, seine Sklavin zu werden und ihre eigene Persönlichkeit aufzugeben, weil sie nichts anderes mehr wollte, als ihrem Liebhaber zu gefallen. Eine unvermeidbare Entwicklung. Selbst bei richtigen Paaren. Sosehr die Nymphe ihre Frauen auch liebten und schätzten – sie blieben trotzdem ihre Sklavinnen.

„Ich kann die Menschenfrauen an dir riechen, und das macht mich nur noch geiler“, sagte Dorian. Mit seinen glänzenden schwarzen Haaren, seinem göttlich schönen Gesicht und dem jungenhaften, frechen Charme wurde er ständig von Frauen jeder Spezies umschwärmt. Jetzt allerdings hatte er gar nichts Charmantes an sich. Man sah ihm an, dass er neidisch war. „Ich würde dich umbringen, wenn ich die Kraft dazu hätte.“

Valerians Schuldgefühle wurden noch stärker. Er musste die Sache in Ordnung bringen. Er gab es zwar nur ungern zu, aber aus diesem Dilemma gab es nur einen einzigen Ausweg.

„Möchtet ihr immer noch durch das Portal in die Oberwelt?“, fragte er und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Seit sie die seltsame, senkrechte Wasserpforte in den Höhlen unter diesem Palast entdeckt hatten – dieselbe Pforte, durch die die Menschenfrauen von der Oberwelt nach Atlantis gekommen waren –, hatten ihn seine Männer so oft darum gebeten, dass er es schon gar nicht mehr zählen konnte. Seine Antwort war jedes Mal die gleiche gewesen: Bei den Göttern, nein!

Sein Freund Layel, der König der Vampire, hatte ihm erklärt, dass Atlanter in der Oberwelt nicht lange überleben konnten. Außerdem brauchte er seine Männer hier, bereit, zu kämpfen und zu verteidigen. So schwach, wie sie jetzt allerdings waren, hätten sie nicht einmal eine Chance gegen einen der lächerli-chen Greife gehabt, die ständig nach ihrem eigenen Schwanz schnappten. Geschweige denn gegen wilde, Feuer speienden Bestien.

Wenn seine Männer ein paar Menschenfrauen in der Oberwelt finden könnten, wäre ein Ausflug das Risiko wert, das wurde ihm jetzt bewusst.

„Also?“, fragte er.

Fast alle Männer grinsten, umringten ihn und riefen spontan und wie aus einem Mund ein begeistertes „Ja“. Nur Theophilus schwieg, aber er hatte auch keinen Grund, der Oberwelt einen Besuch abzustatten. Er hatte die vierte Menschenfrau zu seiner Gefährtin genommen.

Eine Gefährtin. Valerian lief ein kalter Schauer über den Rücken. Wenn ein Nymph eine Frau zur Gefährtin nahm, war es fürs ganze Leben. Egal, wie alt er war, egal, wie seine Lebensumstände waren – wenn er die Richtige gefunden hatte, würde er keine andere Frau mehr begehren; sein Herz gehörte nur noch der einen. Der, die für ihn bestimmt war. Man hatte Valerian erzählt, dass ein Nymph seine zukünftige Gefährtin in dem Moment erkannte, in dem er ihren Duft wahrnahm. Die Frau würde ebenfalls sofort wissen, dass er der Richtige war, und ihn allen anderen Männern vorziehen.

Valerian lebte, wie viele seiner Männer, in ständiger Angst, die für ihn bestimmte Gefährtin zu finden. Denn er liebte seine Freiheit viel zu sehr. Es war undenkbar für ihn, nur eine Frau zu begehren. Er konnte sich nicht vorstellen, dass ihn eine einzige Frau länger als eine Nacht interessierte oder sie es schaffte, alle seine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen.

Vielleicht war er ja auch nicht für eine feste Partnerschaft bestimmt. Jedenfalls hoffte er inständig, dass es so war.

„Wir dürfen also in die Oberwelt?“, fragte jemand und riss Valerian aus seinen Gedanken.

„Ja.“ Er breitete resigniert die Arme aus. „Meine Freunde, ich gebe mich geschlagen.“

„Wann können wir los?“, fragte Broderick.

„Danke, großer König“, sagte Shivawn.

„Oh Götter, mein bestes Stück braucht dringend weibliche Zuwendung.“ Dorian.

Alle waren sichtlich erleichtert. Ihre Augen funkelten lüstern, und ihre Lebensgeister erwachten. Valerian konnte es ihnen nicht verübeln, dass sie es eilig hatten, aus dem Palast rauszukommen. Er selbst wäre auch zur reißenden Bestie geworden, wenn er so lange keine Frau gehabt hätte wie sie. Aber das war etwas, was ihm als König immer erspart geblieben war. Und immer erspart bleiben würde, dessen war er sich sicher.

Seine männliche Ausstrahlung war stärker als die aller anderen, und Frauen konnten ihm einfach nicht widerstehen. Das war eine Tatsache, die seine Männer längst akzeptiert hatten – und die ihm selbst gefiel. „Die meisten von euch werden hierbleiben und den Palast bewachen müssen“, erklärte er. „Und diejenigen, die durch das Portal gehen, dürfen sich nicht lange in der Oberwelt aufhalten. Nicht länger als eine Stunde, vielleicht zwei. Wir schaffen so viele Frauen her, wie wir können, und entscheiden dann, wer welche kriegt.“

„Wir hätten schon vor Tagen gehen sollen“, brummte Joachim. Valerian beschloss, ihn zu ignorieren. Er wusste, dass es sexuelle Frustration war, die aus seinem Cousin sprach.

„Warum müssen wir so schnell wieder zurück?“, fragte Dorian und runzelte schon wieder die Stirn. „Ich möchte gern ein, zwei Frauen ausgiebig beglücken, bevor es wieder nach Hause geht.“

„Wir wissen nichts über die Oberwelt, ihre Bewohner und ihre Waffen. Aber noch weniger wissen wir, wann die Drachen uns angreifen werden. Wir müssen rein, uns die Frauen schnappen, die uns gefallen, und wieder verschwinden.“

Broderick zog erstaunt die blonden Augenbrauen hoch. „Wir?“

„Ich werde euch natürlich anführen.“ Er würde seine Männer nicht allein ins Ungewisse schicken. „Aber keine Sorge, ich selbst nehme mir keine Frau. Die drei schlafenden Schönen in meinem Zimmer bieten mir genug Abwechslung.“ Vorerst. „Ich überlasse euch die Auswahl.“

2. KAPITEL

Eine Hochzeit in Florida. Mit langem, glitzerndem Strand, rauschenden, türkisblauen Wellen, stimmungsvollem, rosa-goldenem Sonnenuntergang und einer salzigen Brise. Man hatte weiße Rosenblätter auf den Sand gestreut, die jetzt bei jedem sanften Windhauch über den Boden tanzten. Die Braut und der Bräutigam, die sich gerade ewige Liebe geschworen hatten, hielten Händchen und sahen sich tief in die Augen. In Erwartung des bevorstehenden Kusses hatten beide die Lippen leicht geöffnet.

Konnte es etwas Süßeres geben? Etwas noch Romantischeres?

Etwas, das einen noch größeren Würgereiz bei ihr hervorrief?

Shaye Holling seufzte frustriert und schaute an sich hinunter auf ihr muschelförmiges Bikinioberteil und das Baströckchen. Wer hatte bloß dieses alberne Outfit für die Brautjungfern ausgesucht? Auf jeden Fall jemand, der wollte, dass sie grauenvoll aussahen. Je hässlicher die Brautjungfern, desto schöner die Braut.

Oh Gott, sie wollte sich gar nicht vorstellen, was die teuer gekleideten anderen Gäste über ihr Ich-schenk-dir-ein-Lapdance-Hula-Kostüm dachten. Wahrscheinlich sehe ich aus wie ein nuttiger Zombie.

Shaye war blass. Immer schon gewesen. Weiße Haut, weißblonde Haare. Im Laufe ihres Lebens war sie deshalb oft aufgezogen worden. Man hatte Kasper, Schneekönigin, Vampir und Albino zu ihr gesagt. Die Liste der Beleidigungen war endlos gewesen. Nur ihre Augen waren nicht hell; sie waren dunkel-braun und – ihrer Meinung nach – das Einzige, was schön an ihr war.

Sie hätte den Selbstbräuner verwenden können, den ihr ihre Mutter für den heutigen Anlass geschickt hatte. Aber die Folgen des letzten Mals, als sie dieses Produkt ausprobiert hatte, waren ihr nur allzu gut in Erinnerung: eine geradezu furchterregend orangefarbene Haut und fleckige Hände, die aussahen wie die einer Toten. Vielleicht hätte sie ein paar Stunden ins Solarium gehen sollen. Davon hätte sie wahrscheinlich von Kopf bis Fuß Bläschen bekommen, aber wenigstens hätte sie jetzt ein bisschen Farbe. Gut, sie wäre feuerrot, aber das war immerhin nicht weiß.

Als sie so dastand, hatte sie plötzlich eine neue Idee für ihre Grußkartenfirma „Anti-Cards“. Ich muss zugeben, dass ich deinetwegen religiös geworden bin, dachte sie, während sie die Braut betrachtete, die zufällig auch ihre Mutter war.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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