Auch Mamas sind mal wütich! - Kirsten Frielinghausen-Labitzky - E-Book

Auch Mamas sind mal wütich! E-Book

Kirsten Frielinghausen-Labitzky

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Beschreibung

Du fühlst dich oft überlastet und ausgebrannt? Obwohl du eigentlich nur den Haussegen aufrecht erhalten und die Zeit mit deinen Kindern und deiner Familie genießen möchtest?  Verwandeln Sie Ihren Erziehungsfrust wieder in Erziehungslust – In Auch Mamas sind mal wütich! teilen die beiden Autorinnen und Mütter lebhafte Anekdoten aus ihrem eigenen Erziehungs-Leben. Du bekommst die volle Packung an Inspirationen, praxiserprobten Tipps und psychologisch wirkenden Tricks um dein Familienleben entspannter und glücklicher zu gestalten. Die Kinder rauben dir die letzten Nerven, deine ToDo's werden immer länger und von Woche zu Woche brennst du mehr aus. Du bist völlig erledigt und es läuft einfach nichts so, wie es soll. Du bist frustriert, ärgerst dich über die Kindern und über dich selbst. Du bist mitten drin – Im Mental Load. Und dann kommt auch noch dein Gewissen und spricht dir zu: "Eine Mama darf nicht wütend sein!" – Wirklich? Schon mal von einer Mutter gehört, die kein einziges Mal wütend war? Vielleicht kennst du sogar selbst jemanden, der lauthals über solche Gedanken lachen würde. Aber was wäre, wenn du ohne großen Zeitaufwand dein Alltags-Chaos innerhalb kürzester Zeit in ein harmonisches Familienleben verwandeln könntest? Wenn du dich wirklich entspannen und dabei mit deinen Kindern auch noch liebevoll umgehen könntest? Vorsicht: Du solltest dieses Buch auf keinen Fall lesen, wenn du den Alltag mit deinen Kindern einfach nur überstehen willst. – Lies dieses Buch bitte nur, wenn du selbstbestimmt, entspannt und freudvoll mit deinen Kindern durch den gemeinsamen Tag gehen möchten. Freu dich auf... - ein glückliches Familienleben, dass du mit deinen Liebsten genießen kannst.  - mehr Zeit für dich selbst. Tanke neue Energie und tu dir selbst was Gutes. - einen entspannten Alltag. Stress und Mental Load gehören der Vergangenheit an. - unsere Bonus Trancen im Audioformat. Tauche jederzeit tief in deine innere Ruhe ein und schalte vom stressigen Alltag ab. Sicher dir jetzt "Auch Mamas sind mal wütich!" und sei stolz darauf Mama zu sein. Du machst einen grandiosen Job und denk immer daran: Die Welt braucht dich.

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Seitenzahl: 145

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Auch Mamas sind mal wütich!

Erziehungslust statt Erziehungsfrust

Kirsten Frielinghausen-Labitzky

Gudrun Heinrichmeyer

© 2020 Kirsten Frielinghausen-Labitzky und Gudrun Heinrichmeyer

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung bedarf der ausschließlichen

Zustimmung des Autors. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Verwertung,

Übersetzung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

ISBN Print: 978-3-948642-17-4

ISBN Ebook: 978-3-948642-16-7

Originalausgabe

Zweite Auflage 2021

© 2021 by Remote Verlag, ein Imprint der Remote Life LLC, Powerline Rd, Suite 301-C, 33309 Fort Lauderdale, Fl., USA

Covergestaltung: Wolkenart - Marie-Katharina Becker, www.wolkenart.com

Korrektorat: Katrin Gönnewig

Lektorat: Katrin Gönnewig

Satz: Wolkenart - Marie-Katharina Becker

Redaktion: Nico Hullmann

Bildnachweis: Depositphotos.com

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher

Genehmigung des Verlages.

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Widmung

Für Julian und Cederic.

Ich liebe euch von ganzem Herzen.

Immer.

Ich wünsche euch ein glückliches und zufriedenes Leben, in dem ihr eure Potenziale entfalten könnt.

Für Mama und Papa.

Bereichert auch weiterhin unsere Leben.

Danke für alles.

Eure Kirsten

Für meine Kinder, Enkel, ...

und ihre Familien

Ich liebe euch

und wünsche euch von Herzen

ein glückliches, erfülltes und selbstbestimmtes Leben! Eure Gudrun

Die Autorinnen

Kirsten Frielinghausen-Labitzky

Jahrgang: 1979

Familienstand: verheiratet

2 Jungs (Jahrgang 2013/2017)

Studium: Deutsches und europäisches Wirtschaftsrecht mit Abschluss Diplom

Weiterbildungen: Trainerin, DVNLP

Lerncoach-Trainerin, nlpaed

Ressourcenorientierter Coach (zertifiziert nach ProC)

Gudrun Heinrichmeyer

Jahrgang: 1957

Familienstand: verheiratet

1 Junge (Jahrgang 1988)

1 Mädchen (Jahrgang 1991)

Studium: Psychologie mit Abschluss Diplom

Weiterbildungen: Approbierte Psychotherapeutin

NLP-Lehrtrainerin, DVNLP

Lerncoach-Trainerin, nlpaed

Lehrcoach, ProC

Gedanken zum Thema Erziehung von Kirsten

Wie möchte ich mein Kind erziehen und was für eine Mama möchte ich sein?, waren einige meiner ersten Gedanken, nachdem ich erfahren hatte, dass ich schwanger war. Damals wollte ich eine coole Mama sein, bei der die Freunde gerne zu Besuch sind. Ich wollte Werte vermitteln, damit mein Kind ein anständiger Mensch wird und von Anfang an, wollte ich meinem Kind immer wieder sagen, dass ich es lieb habe. Ich wollte eine perfekte Mutter sein. (Dass dieses Vorhaben ziemlich idiotisch und unrealistisch ist und zudem eine Menge Energie und Zeit raubt, die ich besser mit schönen Dingen verbringen sollte, wie z. B. meinen Kindern oder Zeit für mich, lerne ich noch heute jeden Tag. Denn was ist schon perfekt? Und wem nützt perfekt?)

Aus heutiger Sicht kann ich über meine guten Absichten und naiven Vorstellungen nur schmunzeln oder manchmal mit den Augen rollen.

Denn von den vielen Überlegungen, die ich damals angestellt habe, natürlich alles auf rein theoretischer Basis, hat sich im Großen und Ganzen nur eins genau so ergeben. Ich sage meinen mittlerweile zwei Söhnen täglich, dass ich sie lieb habe.

Nach einigen Jahren des Realitätschecks ist das für mich die Basis des Umgangs mit meinen Kindern. Sie sollen immer und in jeder Situation wissen, dass ich sie liebe. Das heißt nicht, dass ich ihr Verhalten immer ertragen kann. Das nun wahrlich nicht. Sie treiben mich manchmal in den absoluten Wahnsinn. Und es heißt auch nicht, dass ich nicht auch mal richtig wütend werden kann und mit ihnen schimpfe. Ich bin auch nur ein Mensch. Eine Mama, die nicht perfekt ist. Und dennoch liebe ich die zwei unendlich.

Das allein hilft mir allerdings noch lange nicht, den Erziehungsalltag zu überleben. Im Laufe der Jahre habe ich viele Bücher gelesen, mir Tipps von anderen Mamas geholt, mit meinem Mann gesprochen usw., aber ein Patentrezept habe ich nicht gefunden. Bis mir irgendwann, als mein Ältester in den Kindergarten kam, klar wurde, dass die heutige korrekte Bezeichnung der Kindergartenmitarbeiter Erzieher/in lautet und es auch kein Kindergarten mehr ist, sondern eine Kindertageseinrichtung.

Das Wort Erzieher hat mich stutzig gemacht und auch verwirrt. Was war an der Bezeichnung Kindergarten und insbesondere Kindergärtnerin schlecht/falsch oder zumindest so, dass es nicht politisch korrekt ist?

Schnell kam ich zu dem Schluss, dass es mit Wertschätzung und natürlich finanziellen Aspekten zu tun hat. Wer bekommt im Allgemeinen mehr Anerkennung, eine Erzieherin oder eine Kindergärtnerin? Es sind nun mal noch größtenteils Frauenberufe. Erzieherin klingt natürlich ganz anders und eine Erzieherin arbeitet auch nicht im Kindergarten, sondern in einer Kindertageseinrichtung. Was mich allerdings zum Kern der Sache gebracht hat. Was verbinde ich eigentlich mit den Worten Erzieherin und Kindergärtnerin? Was bedeutet für mich Erziehung?

Unabhängig von der Bezeichnung schätze ich die Arbeit dieser Menschen sehr und bringe es ihnen gegenüber auch zum Ausdruck. Denn immerhin verbringen sie mindestens die Hälfte des Tages mit meinen Kindern. Trösten sie, wenn sie mich vermissen oder hingefallen sind, bringen ihnen den Umgang mit anderen Kindern bei, spielen, lachen und schimpfen mit Ihnen und noch vieles mehr. Sie vermitteln Werte. Ich vertraue diesen Menschen meine Kinder an. Vertrauen und Wertschätzung.

Das sind zwei Schlüsselwörter, die Ihnen immer wieder in diesem Buch begegnen werden.

Aber was verbinde ich nun genau mit den Wörtern Erzieherin und Kindergärtnerin?

Erzieherin

Bei Erzieherin springt mich quasi direkt das „ziehen“ an. Kinder werden in eine Richtung gezogen. Ziehen passiert immer unter Anstrengung und Kraftaufwand für beide Seiten. Und unter Gegenwehr, da es gegen die natürliche Richtung ist. Denn sonst müsste ich ja nicht ziehen. Diese Vorstellung erzeugt in mir ein ungutes Gefühl. Es baut sich ein direkter innerer Widerstand auf, denn ich möchte nicht, dass an mir herumgezogen wird. Es vermittelt mir das Gefühl, nicht richtig zu sein. So wie ich bin, bin ich nicht gut. Ich soll mich ändern.

Ich möchte mich festhalten und nicht gezogen werden. Gegenwehr und Abwehr ist meine gedankliche Reaktion.

Kindergärtnerin

Dabei fällt mir direkt ein Garten mit vielen Blumen, Pflanzen und Sonnenschein ein. Der Gärtner kümmert sich um seine Pflanzen, indem er sie gießt, umpflanzt, wenn sie gewachsen sind, besonders pflegt, wenn sie krank sind und auch mal eine Stütze anbindet, wenn die Pflanze wild wächst. Und die Pflanze macht nichts anderes als das, wozu sie da ist: Wachsen und den Gärtner erfreuen.

Mit diesen zwei Bildern im Kopf und Gefühlen im Bauch habe ich dann meine grundsätzliche Einstellung zum Thema Erziehung und deren Bedeutung für mich bewusst hinterfragt.

Denn diese unbewussten Einstellungen beeinflussen natürlich mein Handeln. Sie spiegeln sich in meinen Gedanken und meiner verbalen und nonverbalen Kommunikation. Ich bin also zu dem Schluss gekommen, dass ich meine Kinder nicht „erziehen“ möchte. Dieser Ausdruck passt nicht zu dem, was ich alles tue, und nicht zu meiner Einstellung gegenüber meinen Kindern. Ich lebe ihnen Werte und Regeln vor. Ich pflege sie, wenn sie krank sind. Ich gebe ihnen Liebe, Unterstützung und Halt. Ich versuche, ihre Neugier zu stillen, sie zum Lachen zu bringen und noch vieles mehr. All das ist so viel mehr als erziehen! Leider gibt es hierfür einfach keinen vollumfänglichen Begriff. Vielleicht läuft es einfach auf Folgendes hinaus:

Ich bin Mama. Ich bin Papa.

Gedanken zum Thema Erziehung von Gudrun

Nun bin ich gerade Großmutter geworden und schon sehr gespannt auf diese neue Lebensphase.

Das Thema Erziehung liegt bei mir schon lange zurück und so kann ich nur im Rückblick davon berichten.

Als wir uns entschlossen, Kinder zu bekommen, war mir schon klar, dass das eine anspruchsvolle Aufgabe sein wird, weil Kinder in erster Linie vom Vorbild ihrer Eltern lernen. Also wollte ich in Taten und Worten übereinstimmen und meinen Kindern vorleben, was ich mir für ihre Entwicklung wünschte.

Mir war es von Anfang an wichtig, dass sie glücklich, selbstständig und unabhängig werden, Liebe und Freude erfahren und schenken können, dass sie neugierig experimentieren und herausfinden, wie die Welt funktioniert. Damals war mir noch nicht klar, dass das mit der Erziehung zur Selbstständigkeit und Unabhängigkeit eine ganz schöne Herausforderung wird, denn Eltern zählen natürlich auch zu den Personen, von denen sich die Kinder unabhängig machen. Erziehung zum Gehorsam wäre sicherlich einfacher gewesen.

Manchmal habe ich sehr mit mir gerungen, und mich gefragt, ob es überhaupt möglich ist, diese Selbstständigkeit so konsequent zu fördern, denn Kinder verfügen natürlich noch nicht über den gleichen Erfahrungshorizont wie Erwachsene … Und selbstbewusste Kinder legen sich gerne mit ihren Eltern an.

Dennoch finde ich, es hat sich wirklich gelohnt, denn ich konnte mir schon bald sicher sein, dass meine Kinder sehr früh ein tiefes Verständnis für ihre Umwelt, für die Bedürfnisse von Menschen und Tieren und das Leben an sich entwickelt haben und dass ihnen Gerechtigkeit und Achtung alles Lebendigen ein Herzenswunsch ist.

Schon früh war mir klar, dass sie ihren Weg in der Welt finden werden. Dass sie all das flexibel und schnell lernen würden, was ihnen dabei hilft, sich in einer sich ständig ändernden Welt zurechtzufinden und dabei glücklich zu werden und gute Beziehungen zu pflegen.

Ich konnte meine Kinder immer auf Augenhöhe sehen. Auch als sie noch recht klein waren, war es meist sehr leicht für mich, ihre Wünsche und Bedürfnisse anzuerkennen und zu achten und sie einfach machen zu lassen und nur bei Gefahr einzugreifen.

Nun sind sie schon lange erwachsen und auch vor dem Gesetz ebenbürtige Partner, die selbstverantwortlich ihren eigenen Weg gehen.

Gleichzeitig fühle ich mich ihnen sehr verbunden. Meine Kinder gehören zu meinen Vertrauten, wir begleiten uns gegenseitig und jeder führt sein persönliches glückliches Leben auf seine eigene Art und Weise.

Der Rückblick auf das, was man „Erziehung“ nennt, was aber eher „ungehindert wachsen lassen“ heißen sollte, gibt mir also recht, ich habe mein Ziel erreicht. Ich hoffe, meine Kinder sehen das genauso. 😊

Schwer war für mich …

… Streitigkeiten zwischen den Geschwistern zu verstehen und zu regeln. Denn ich selbst bin ein Einzelkind und in meiner Familie gab es vorwiegend Einzelkinder, die solche Rivalitäten nie erlebt haben. Dafür hatte ich also selbst kein geeignetes Vorbild.

… zuzusehen, wie meine Kinder in der Schule auf eine reglementierte Welt stießen, die ihrem individuellen Wissensbedürfnis und ihrem Gerechtigkeitsempfinden nicht wirklich entsprach. Aber es gibt nun mal Schulpflicht – egal wie Eltern das Schulsystem finden.

Leicht war für mich …

… den Alltag mit meinen Kindern gemeinsam zu gestalten, mit ihnen die Natur zu genießen, gemeinsam zu kochen, zu töpfern, zu malen, im Sand zu buddeln, Experimente zu machen, Frösche und Molche zu fangen, den Bach zu erkunden, Mäuse vor unseren Katzen zu retten …

… Bücher vorzulesen, mit den Kindern philosophische Gespräche zu führen und das eigene Weltbild und die Perspektive anderer Menschen zu verstehen und zu hinterfragen …

… albern zu sein und mit den Kindern Blödsinn zu machen …

… meine Kinder zu lieben und auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen …

Basiswissen für Eltern

Motivation

Dass Sie motiviert sind, sich mit Ihrer eigenen Einstellung zum Thema Erziehung zu beschäftigen, haben Sie bereits bewiesen, indem Sie dieses Buch gekauft haben und jetzt an dieser Stelle im Text angekommen sind. Sicher sind Sie motiviert, gute Eltern zu sein und sich in Krisensituationen nicht einfach zu ducken, sondern sich mit sich selbst, Ihren eigenen Erfahrungen und auch Ihren Entwicklungsfeldern auseinanderzusetzen. Denn eines ist gewiss: Kinder fordern unsere Persönlichkeitsentwicklung heraus, indem sie uns einen Spiegel vorhalten. Wenn Ihnen nicht gefällt, was Sie darin sehen, sollten Sie überdenken, inwiefern Sie dafür als Vorbild gedient haben und was Sie tun können, um ein Vorbild für das zu werden, was Sie sich wirklich wünschen.

Motivation – ein Gedankenkonstrukt

Motivation ist nur ein hypothetisches Konstrukt, eine gedankliche Annahme, d. h., dass Sie Motivation nicht direkt beobachten können. Ob jemand motiviert ist, können Sie nur nachträglich an seinen Handlungen ablesen und Sie können sich erklären lassen, wie es dazu kam und wie die betreffende Person es genau geschafft hat, sich zu motivieren.

Motivation hat immer eine Ursache, d. h., Sie möchten, dass sich eine Ausgangslage ändert. Und Motivation hat immer ein Ziel, d. h., Sie wissen, was Sie stattdessen möchten. Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel:

Ausgangslage: Sie haben Durst und möchten das ändern

Ziel:

Sie möchten etwas trinken.

Hier haben Sie Handlungsspielraum. Vielleicht können Sie wählen, was genau Ihnen schmecken könnte und wo Sie das Getränk zu sich nehmen möchten – möchten Sie einfach zum nächsten Wasserhahn gehen und so schnell wie möglich Ihren Durst stillen oder gehen Sie in ein Café und bestellen sich einen Cappuccino mit einem Glas Wasser, um beides in angenehmem Ambiente zu genießen?

Was ich damit sagen möchte ist, dass alles, was Sie tun oder auch lassen, durch das Konzept der Motivation erklärt werden kann. Egal ob es sich dabei um so etwas Einfaches handelt wie Durst stillen oder um ein Lebensziel, z. B. ein glückliches Leben zu führen.

Von-weg-Motivation (Flucht) und Hin-zu-Motivation (Ziel)

Aus der psychologischen Forschung weiß man, dass beide Arten der Motivation zu ähnlichen Leistungen führen. Es ist für das Ergebnis also egal, ob eine Person etwas tut, weil sie mögliche Konsequenzen und Misserfolg befürchtet, wenn sie nichts tut (Fluchtorientierung) oder ob sie etwas tut, weil sie ein bestimmtes Ziel erreichen möchte und Erfolg erhofft (Zielorientierung). Was sich jedoch bei den beiden Motivationsrichtungen erheblich unterscheidet, ist die Laune, die damit verbunden ist. Menschen, die fluchtorientiert sind, werden von Angst angetrieben – Menschen, die zielorientiert sind, werden von freudiger Erwartung angezogen.

Ich empfinde gute Laune deutlich angenehmer als Angst. Ich nehme an, Sie auch. Deshalb sollten Sie sich selbst, Ihrem Partner und Ihren Kindern nicht Strafen androhen, wenn sie Ihren Wünschen zuwiderhandeln, sondern Sie sollten sie von Ihren Zielen überzeugen und sie locken, damit sie Lust darauf bekommen, Sie zu unterstützen.

Locken Sie zuerst sich selbst. Machen Sie sich z. B. klar, was genau Sie mit Ihrer Erziehung erreichen möchten. Was daran ist so attraktiv, dass Sie bereit dazu sind, auch Durststrecken zu überwinden, um Ihr verlockendes Ziel zu erreichen? Reisen Sie bereits jetzt gedanklich in diese erstrebenswerte Zukunft und nehmen Sie wahr, wie Sie sich fühlen, wie angenehm das Leben für alle ist, wenn diese Erziehung gelungen ist. Aus dieser Zukunft können Sie dann zurückblicken und darauf achten, was genau Sie getan haben, um alle Höhen und Tiefen zu überstehen und das Ziel zu erreichen. Was genau war wichtig? Wie haben Sie gut für sich selbst gesorgt, damit Sie in der Lage dazu waren, alles zu meistern – in Übereinstimmung mit sich selbst und mit allen Beteiligten. Kehren Sie mit diesen Informationen nun in diese Gegenwart, an diesen Ort und in diesen Moment zurück und nehmen Sie diese in sich auf. Fühlen Sie schon jetzt das attraktive Ergebnis. Das gibt Ihnen Orientierung und wird Sie stärken!

Gönnen Sie sich von Zeit zu Zeit derartige Zeitreisen, um zu überprüfen, wie gut die von Ihnen geplante Zukunft ist und was genau sie wirklich attraktiv macht – das ist die angenehmste Form der Motivation, die Sie sich gönnen können!

Solche Zeitreisen machen Kinder übrigens auch gerne. So lernen sie gleich, sich auf angenehme Weise für das zu motivieren, was wirklich verlockend ist – alles andere ist ohnehin fragwürdig, denn:

Ein Musiker muss musizieren,

ein Maler muss malen,

ein Dichter muss schreiben,

wenn er in Frieden mit sich leben will.

(Abraham Maslow)

Intrinsische Motivation und extrinsische Motivation

Intrinsisch sind Sie motiviert, wenn Sie etwas tun, weil Sie es gerne machen, die Tätigkeit an sich lieben und genießen.

Extrinsisch motiviert sind Sie, wenn Sie etwas tun, um damit etwas anderes zu erreichen, z. B. Geld verdienen, anerkannt und geliebt werden, berühmt sein …

Intrinsische Motivation ist stärker als extrinsische und macht glücklich!