Aufklärung und Aufregung - Erwin In het Panhuis - E-Book

Aufklärung und Aufregung E-Book

Erwin In het Panhuis

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Beschreibung

Seit 1956 hat die BRAVO Generationen von Jugendlichen aufgeklärt. Homosexualität, zunächst tabu, wurde erst ab Mitte der 60er Jahre zum Thema - als krankhafte Abweichung vom Normalen und um die Jugend vor Verführung zu warnen. Ab 1969 kam mit Dr. Sommer die sexuelle Offenheit. Als dieser 1972 gleichgeschlechtliche Erlebnisse schilderte (u. a. seine eigenen), wurde die BRAVO auf den Index der jugendgefährdenden Schriften gesetzt und stand kurz vor dem Aus. Den Anstoß für einen der ersten Beiträge über Homosexualität und Musik boten Village People mit ihrem Hit Y.M.C.A. (1979). Mit Smalltown Boy wurde Jimmy Somerville 1984 zu einer wichtigen Galionsfigur der jungen Schwulenbewegung. Das große Schweigen war nun endgültig vorbei! Heute erinnert kaum noch etwas an den schwierigen Weg der schwul-lesbischen Emanzipation. Hat sich BRAVO hier große Verdienste erworben oder eher gebremst? Dieses Buch untersucht ca. 1.000 Beiträge, die seit einem halben Jahrhundert dazu erschienen sind.

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Originalausgabe

© 2010 Archiv der Jugendkulturen Verlag KG, Berlin

Alle Rechte vorbehalten

1. Auflage 2010

Herausgeber:

Archiv der Jugendkulturen e.V.

Fidicinstraße 3 – 10965 Berlin

Tel.: 030/694 29 34; Fax: 030/691 30 16

E-Mail: [email protected]

Vertrieb für den Buchhandel: Bugrim (www.bugrim.de)

Auslieferung Schweiz: Kaktus (www.kaktus.net)

Privatkunden und Mailorder: www.jugendkulturen.de

Lektorat: Klaus Farin

Gestaltung: Conny Agel

Druck: werbeproduktion bucher, www.wpb-berlin.de

ISBN Print: 978-3-940213-58-7

ISBN E-Book: 978-3-940213-80-8

Das Berliner Archiv der Jugendkulturen e. V. existiert seit 1998 und sammelt – als einzige Einrichtung dieser Art in Europa – authentische Zeugnisse aus den Jugendkulturen selbst (Fanzines, Flyer, Musik etc.), aber auch wissenschaftliche Arbeiten, Medienberichte etc., und stellt diese der Öffentlichkeit in seiner Präsenzbibliothek kostenfrei zur Verfügung. Darüber hinaus betreibt das Archiv der Jugendkulturen auch eine umfangreiche Jugendforschung, berät Kommunen, Institutionen, Vereine etc., bietet jährlich bundesweit rund 120 Schulprojekttage und Fortbildungen für Erwachsene an und publiziert eine eigene Zeitschrift – das Journal der Jugendkulturen – sowie eine Buchreihe mit ca. sechs Titeln jährlich. Das Archiv der Jugendkulturen e. V. legt großen Wert auf eine Kooperation mit Angehörigen der verschiedensten Jugendkulturen und ist daher immer an entsprechenden Reaktionen und Material jeglicher Art interessiert. Die Mehrzahl der Archiv-Mitarbeiter-Innen arbeitet ehrenamtlich.

Schon mit einem Jahresbeitrag von 48 Euro können Sie die gemeinnützige Arbeit des Archiv der Jugendkulturen unterstützen, Teil eines kreativen Netzwerkes werden und sich zugleich eine umfassende Bibliothek zum Thema Jugendkulturen aufbauen. Denn als Vereinsmitglied erhalten Sie für Ihren Beitrag zwei Bücher Ihrer Wahl aus unserer Jahresproduktion kostenlos zugesandt.

Weitere Infos unter www.jugendkulturen.de

Erwin In het Panhuis

Aufklärungund Aufregung

50 Jahre Schwule und Lesbenin der BRAVO

Der Autor

Erwin In het Panhuis, Jahrgang 1965, 1988-1992 Studium Öffentliches Bibliothekswesen, als Diplom-Bibliothekar u. a. für das Centrum Schwule Geschichte (CSG) und den Schwulenverband in Deutschland (SVD, heute LSVD) tätig; 1998-2003 Leitung der Bibliothek des NS-Dokumentationszentrum in Köln. 2008-2010 Dokumentar bei I&U TV Produktion (Stern TV). Innerhalb des CSG Initiierung und Beteiligung an verschiedenen Ausstellungs- und Publikationsprojekten: Homosexualität in der Filmgeschichte, St. Sebastian und Homosexualität in Köln von 1895-1918.

Inhalt

Einführung

Sexualaufklärung

1956-1969

Marie Louise Fischer und ihre Arbeitsweise als Dr. Vollmer

Leserbriefe

Aufklärungsreportagen

Fazit

1969-1984

Dr. Goldstein und seine Arbeitsweise als Dr. Sommer und Dr. Korff

Leserbriefe

Wie authentisch und repräsentativ sind die veröffentlichten Leserbriefe?

Aufklärungsreportagen

Fazit

1984-2006

Dr.-Sommer-Team, Dr. Kappler, Dr. Wilckens und ihre Arbeitsweisen

Leserbriefe

BRAVO-Liebeslexikon (1985-2000)

Reportagen und Nacktdarstellungen Jugendlicher (1994-2006)

Regenbogenseite (2002-2003)

Foto-Romane (2002-2006)

Fazit

HIV/Aids

Reportagen / Werbeanzeigen

Musik/Film

Leserbriefe homosexueller Jugendlicher

Fazit

Filme

Musik

Ein Vergleich der BRAVO mit anderen Jugendzeitschriften

Persönliche Erinnerungen an die BRAVO

Beiträge von Thomas, Sven, Robert, Jan und Holger

Dr. Martin Goldstein (alias Dr. Sommer)

Anhang

Einführung

Im Herbst 2006 wurde Deutschlands bekanntestes Jugendmagazin BRAVO 50 Jahre alt. Mit dem großen Jubiläums-Werbe-Katalog BRAVO 1956-2006 feierte die BRAVO sich selbst. Dafür wurden Prominente um Äußerungen über die BRAVO gebeten. In diesem Rahmen wird auch Hella von Sinnen zitiert, dass sie angetan sei von der Haltung des Beratungsteams, das vor allem zum Thema Homosexualität seit Jahren eine offene, akzeptierende Haltung an den Tag legt. Dafür Danke.1

Im Folgenden versuche ich kritisch zu hinterfragen, ob ein solches Danke gerechtfertigt ist und werde dabei Hintergründe und Zusammenhänge der schwul-lesbischen Berichterstattung in der BRAVO von außen beleuchten.

Geschichte der BRAVO seit 1956

BRAVO 56/1

Rückblick: Am 26. August 1956 erschien im Münchener Kindler & Schiermeyer-Verlag die Erstausgabe der BRAVO mit dem Untertitel Zeitschrift für Film und Fernsehen. Im März 1957 erhielt die Zeitschrift den neuen Untertitel Die Zeitschrift mit dem jungen Herzen, der aber noch im selben Jahr verschwand. Während man in den ersten Jahren noch junge Erwachsene als Zielgruppe anvisierte, wurden in späteren Jahren Themen behandelt, die bevorzugt Jugendliche interessieren, darunter aktuelle Informationen aus der Musik- und Fernsehwelt, aber auch Beziehungs- und Sexualberatung. Heute sind die Inhalte speziell auf Jugendliche in der Pubertät ausgerichtet. Seit 1968 erscheint BRAVO bei der Bauer Verlagsgruppe in Hamburg mit Redaktionssitz in München. In der DDR war das Magazin nicht im Handel erhältlich. Eine Erfindung von BRAVO war 1959 der so genannte BRAVO-Starschnitt, bei dem man einzeln auszuschneidende Teile zusammenfügen konnte, um dann, nach mehreren Heften, ein Poster in Lebensgröße zu erhalten. Bis heute wird von BRAVO in mehreren Kategorien der BRAVO-Otto verliehen. Dies ist ein Preis in Form einer kleinen Indianer-Statue, die von Winnetou inspiriert wurde. Seit 1988 erscheint die BRAVO komplett in Farbe.

Die Auflage der BRAVO ist als Gradmesser für ihre Bedeutung im Bereich der Jugendkultur anzusehen. Nach einer Startauflage von 30.000 Exemplaren konnte die Auflage ständig gesteigert werden, sodass schon in den 70er Jahren erstmals die Millionengrenze an verkauften Heften überschritten wurde. In den besten Jahren betrug sie 1,4 Millionen. Erst 1998 wurde die Millionengrenze wieder unterschritten und die verkaufte Auflage sank bis heute auf rund 493.000 Exemplare2 pro Heft. Der Grund für den Rückgang der Auflage ist in dem stark veränderten Freizeitverhalten der heutigen Jugendlichen zu sehen, deren Interesse eher elektronischen Medien gilt. Es ist unbestritten, dass die BRAVO – vor allem in den 70er und 80er Jahren – prägend und stilbildend für Generationen von Jugendlichen war. Mit dem zunehmenden kommerziellen Erfolg der Zeitschrift wurde u. a. mit diversen Print-Ablegern und BRAVO-CDs über viele Jahre eine europäische Jugendmedienmarke aufgebaut. Aus dem Internetauftritt der BRAVO: Mit dem Mädchenmagazin BRAVO GiRL!, dem Sportmagazin BRAVO Sport, dem Spielemagazin BRAVO SCREENFUN, dem Magazin BRAVO HIPHOP SPECIAL, der Tonträgerreihe BRAVO HITS […], der Fernsehsendung BRAVO TV, dem Onlineportal BRAVO.de, dem Handy-Angebot BRAVO Mobile und Live-Events wie der BRAVO SUPERSHOW präsentiert sich BRAVO im Jubiläumsjahr als stärkste Jugendmedienmarke Europas. BRAVO TV und BRAVO Screenfun wurde allerdings zwischenzeitlich eingestellt. Ausländische Print-Ausgaben erscheinen u. a. in Spanien, Polen und Russland. Zur BRAVO-Familie gehören zudem die Zeitschriften Yeah! und seit 2009 Twist.

Ausländische Ausgaben der BRAVO erscheinen u. a. in Mexiko, Portugal, Rumänien, Spanien und der Tschechei. Abgebildet sind Ausgaben aus Polen und Russland, die bei sexuellen Themen jedoch wesentlich zurückhaltender als die deutschen Hefte sind. Die österreichische BRAVO ist mit der deutschen Ausgabe identisch. Aus: BRAVO 03/10 (Polen) und 07/29 (Russland)

Geschichte der Schwulen- und Lesbenbewegung seit den 50er Jahren

In den 50er Jahren wurden homosexuelle Handlungen in Deutschland unter erwachsenen Männern nach § 175 StGB strafrechtlich verfolgt. Das Bundesverfassungsgericht hatte noch 1957 diesen Paragraphen für verfassungskonform erklärt. Weder in Deutschland noch in anderen Ländern gab es zu dieser Zeit eine nennenswerte Homosexuellenbewegung. Schwules und lesbisches Leben fand im Verborgenen statt, die Subkultur aus Kneipen usw. konnten nur Eingeweihte finden.

Im September 1969 wurde der § 175 reformiert und damit erstmals homosexuelle Handlungen unter erwachsenen Männern (21 Jahre) legalisiert. Für Deutschland gilt die Uraufführung des Films Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt 1971 als Initialzünder der Schwulenbewegung, und im Fahrwasser der so genannten sexuellen Revolution entwickelte sich in Deutschland Anfang der 70er Jahre eine vor allem von Männern getragene Homosexuellenbewegung. In Deutschland fand die erste Schwulendemonstration 1972 in Münster statt. Ab Ende der 70er Jahre entstanden Schwulengruppen an den Universitäten, in den Kirchen, den Gewerkschaften und einigen Parteien. Anfang der 80er Jahre entstanden mit dem Lesbenring (1982) und dem Bundesverband Homosexualität (1986) Dachorganisationen für Schwule und Lesben. 1981 veröffentlichte Thomas Grossmann seinen Coming-out-Ratgeber Schwul – na und?, der über viele Jahre ein Bestseller war. Die schwule und lesbische Subkultur wurde allmählich sichtbarer und selbstbewusster.

Das Auftreten der Immunschwächekrankheit AIDS ab Mitte der 80er Jahre drohte die Schwulenbewegung zurückzuwerfen und machte die Notwendigkeit einer breiten und enttabuisierten Sexualaufklärung deutlich. Als erster Jugendverband, der die Interessen schwuler, lesbischer und bisexueller Jugendlicher vertrat, wurde kurz vor der deutschen Wiedervereinigung das Jugendnetzwerk Lambda in Ost-Berlin gegründet, das nach der Wiedervereinigung seinen Wirkungskreis auf das gesamte Bundesgebiet ausdehnte. Anfang der 90er Jahre ging die aktive Beteiligung von Schwulen und Lesben an den politischen Emanzipationsgruppen zurück, während die Mitgliederzahl von unpolitischen Freizeitvereinen zunahm. Auch die Paraden zum Christopher-Street-Day (CSD) gewannen mit den Jahren an Bedeutung und Zulauf. Auch wenn man sich mit dem Namen noch auf den Aufstand in New York von 1969 bezog, verloren sie jedoch an politischer Prägung und nahmen mit den Jahren einen volksfestartigen Charakter an. Der § 175 StGB, der für homosexuelle Handlungen jahrzehntelang eine höhere Schutzaltersgrenze als bei heterosexuellen Handlungen vorschrieb, wurde erst 1994 ersatzlos gestrichen. Ende 1991 outete der Schwulenaktivist Rosa von Praunheim in einer Fernsehsendung u. a. den Moderator und Komiker Hape Kerkeling als schwul, was 1992 zu einer breiten Diskussion über Outing in der Öffentlichkeit führte. Ebenfalls 1992 unterstützten Cornelia Scheel und Hella von Sinnen den Schwulenverband in Deutschland (SVD) bei der Aktion Standesamt, durch den der SVD (seit 1999 LSVD) als neuer Dachverband bekannt wurde. Nach der Auflösung des Bundesverbandes Homosexualität (BVH) 1997 wurde er zur einzigen bundesweiten politischen Interessenvertretung für Schwule und Lesben. 2001 trat in Deutschland das Lebenspartnerschaftsgesetz in Kraft, durch das auch gleichgeschlechtliche Paare zwar keine Gleichberechtigung, aber einen besseren rechtlichen Rahmen erhalten können. Erfolglos blieb jedoch der Versuch, den Schutz der sexuellen Orientierung auch im Grundgesetz verankern zu lassen. Innerhalb diverser Rechtsgebiete (wie Steuer- und Erbrecht) werden Homo- und Heterosexuelle ungleich behandelt. Heutzutage ist in den Großstädten Deutschlands und zunehmend auch in ländlichen Gebieten ein offen schwules bzw. lesbisches Leben nahezu konfliktfrei möglich.

Die 50er JahreIn den 50er Jahren wurden homosexuelle Handlungen in Deutschland unter erwachsenen Männern strafrechtlich verfolgt. Obwohl lesbische Frauen straflos blieben, hatte das Bundesverfassungsgericht dies als verfassungskonform erklärt. Es gab keine nennenswerte Homosexuellenbewegung.

Die 60er JahreAb Mitte der 60er Jahre bröckelte die moralische Kruste der Adenauer-Ära und im Fahrwasser der sexuellen Revolution setzte man sich für eine freie und weniger repressive Sexualität ein. Erst 1969 wurden homosexuelle Handlungen unter erwachsenen Männern legalisiert.

Die 70er JahreDer Film Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt (1971) gilt als Initialzünder der deutschen Schwulenbewegung. Danach entwickelte sich eine vor allem von Männern getragene Homosexuellenbewegung. Die erste deutsche Schwulendemo fand 1972 in Münster statt.

Die 80er JahreAnfang der 80er Jahre entstanden die ersten schwul-lesbischen Dachorganisationen. Die Subkultur wurde sichtbarer und selbstbewusster. Das Auftreten von AIDS ab Anfang der 80er Jahre machte die Notwendigkeit einer enttabuisierten Sexualaufklärung deutlich.

Die 90er JahreDie Paraden zum Christopher-Street-Day (CSD) gewinnen an Bedeutung und Zulauf und nehmen einen volksfestartigen Charakter an. Sie verlieren jedoch – wie die gesamte Szene – an politischer Prägung. Erst 1994 wurde der § 175 StGB ersatzlos gestrichen.

Ab dem Jahr 20002001 trat das Lebenspartnerschaftsgesetz in Kraft, dass keine rechtliche Gleichberechtigung, aber einen besseren rechtlichen Rahmen geben kann. Heute ist in den Großstädten und zunehmend auch auf dem Land ein offen schwules bzw. lesbisches Leben nahezu konfliktfrei möglich.

BRAVO und Homosexualität als Untersuchungsgegenstand

Wenn man 50 Jahre BRAVO Revue passieren lässt, ist die grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Einstellung in diesem halben Jahrhundert von der strafrechtlichen Verfolgung schwuler Männer (bis 1969) bis zur Anerkennung durch eine eingetragene Lebensgemeinschaft (ab 2001) deutlich spürbar. In keiner anderen Zeit hat sich in Deutschland die Einstellung gegenüber Schwulen und Lesben so schnell und vermutlich auch nachhaltig verändert. Spätestens mit einer öffentlich agierenden deutschen Schwulen- und später auch Lesbenbewegung kann man von einer Wechselwirkung zwischen den Beiträgen in der BRAVO und dieser Bewegung ausgehen. Ein äußeres Zeichen davon ist z. B. die Titelgeschichte in der BRAVO von 1992 über Outing, zu der der Schwulenaktivist Rosa von Praunheim den äußeren Anlass bot. Andererseits wurde die BRAVO auch von Schwulenzeitschriften kommentiert und von schwulen und lesbischen Jugendlichen und in Institutionen der Jugendbewegung bzw. -beratung gelesen. Jugendliche wurden zudem in den späteren Ausgaben der BRAVO auf die sich entwickelnde schwul-lesbische Szene verwiesen.

Zur Sexualaufklärung in der BRAVO erschien bereits umfangreiche Sekundärliteratur, wobei der anspruchsvolle und konstruktiv-kritische Band 50 Jahre BRAVO besonders hervorzuheben ist. Es ist wichtig, dass das Archiv der Jugendkulturen hiermit einen weiteren kritischen Band über die BRAVO folgen lässt – allein schon deshalb, weil die Deutungshoheit über die BRAVO und ihre Geschichte nicht einseitig bei der BRAVO liegen darf. Obwohl 50 Jahre BRAVO und eine ganze Reihe weiterer Veröffentlichungen im Einzelfall auch auf Homosexualität Bezug nahmen, stand eine eigene und gründliche Untersuchung über dieses Thema noch aus. Die vorliegende Publikation versucht nun diese Forschungslücke zu füllen. Es wurde eine Autopsie von rund 2.700 Einzelheften vorgenommen. Dabei wurden nahezu 1.000 Beiträge, in denen im weiteren Kontext gleichgeschlechtliche Handlungen oder Empfindungen thematisiert wurden, ausgewertet. Beiträge zur Homosexualität findet man in der BRAVO traditionell im Bereich der Sexualaufklärung – hier erschienen circa 75 Prozent aller Beiträge. Die Sexualaufklärung steht daher im Mittelpunkt der Betrachtung. Aus den Bereichen Musik und Film kommen jeweils noch einmal circa 10 bis 15 Prozent der Beiträge. Untersucht wurde nur die klassische Version der BRAVO-Print-Ausgabe. Ich werde nicht jeden einzelnen Beitrag im Kontext von Homosexualität behandeln, sondern biete nur einen Überblick zu den wichtigsten Themen. Nicht berücksichtigt werden Themen oder Rubriken, in denen Homosexualität ein marginales Thema geblieben ist. Dazu zählt z. B. die Behandlung eines Mordes3 oder die Rubriken Krass und Keine Panik.4

Im Folgenden verwende ich fast durchgehend die Begriffe schwul und lesbisch, die in zweierlei Hinsicht als problematisch erscheinen. Zum einen wirken die Begriffe für die ersten Jahrzehnte unpassend, weil Schwule und Lesben sich erst seit den 70er Jahren selbst so bezeichneten und von der BRAVO erst ab den 80er Jahren so bezeichnet wurden. Zum anderen wird mit schwul und lesbisch eine gefestigte sexuelle Identität assoziiert, die bei Jugendlichen oft nicht vorhanden ist. Eine entsprechende Unsicherheit stellte in vielen Fällen sogar den Anlass für die Beiträge dar. Verständlichen und einheitlichen Formulierungen habe ich jedoch eine größere Priorität eingeräumt als umständlichen Formulierungen, die politischer Korrektheit entsprochen hätten.

Die Quellenangaben habe ich jeweils mit Jahr und Heftnummer angegeben, bei bis zu zwei Quellenangaben im laufenden Text in runden Klammern. Auf die Angabe von Seitenzahlen habe ich verzichtet. Aufgrund des Charakters des Buches als populärwissenschaftliche Schrift konnten nicht alle Fundstellen mit Quellen belegt werden. Der Autor ist über das Centrum Schwule Geschichte in Köln zu erreichen und bietet für jede weitere Forschung zur BRAVO seine Unterstützung an. Am Anfang der einzelnen Kapitel wird eine Einleitung die allgemeine geschichtliche Entwicklung aufzeigen und damit auf das jeweilige Thema einstimmen. Ich habe die BRAVO bis Ende 2008 ausgewertet, werde aber nur in besonders gelagerten Fällen über den Zeitraum 1956-2006 hinausgehen.

Sexualaufklärung

In der BRAVO ist über einen Zeitraum von nun mehr als einem halben Jahrhundert erkennbar, wie pubertierende Jugendliche zu ihrer eigenen Sexualität stehen und welche Gefühle sie anderen Menschen gegenüber haben und wie eine kommerzielle Mainstream-Zeitschrift ihrem Bedürfnis nach Informationen Rechnung trägt. Das Besondere am Aufklärungsteil ist, dass dieser durch die BRAVO – anders als die Bereiche Film oder Musik – eigenständig gestaltet wird. Während zeitgleich politische Magazine in Deutschland eher distanzierend über politische Zusammenhänge wie den § 175 berichten, behandeln die Aufklärungsseiten in der BRAVO sexuelle Themen auf einer sehr persönlichen Ebene, die die Beiträge lebendig und die enge Leser-Blatt-Bindung verständlich machen. Der Beitrag von Sven, aber vor allem das Interview mit Dr. Martin Goldstein (alias Dr. Sommer) im IV. Kapitel erlauben dabei auch kritische Blicke hinter die Kulissen von BRAVO.

Die Geschichte der Sexualaufklärung in BRAVO teile ich nachfolgend in drei Phasen ein, wobei die Bedeutung von Dr. Sommer die Gliederung vorgibt: in die Jahre, bevor er die Aufklärung übernahm (1956-1969), in die Jahre unter seiner Leitung (1969-1984) und die Jahre danach (ab 1984). Weil sich die sexuelle Beratung vor allem mit den Personen (bzw. Teams) der Sexualberatung verändert, werden Brüche in der Aufklärungspolitik so am deutlichsten nachvollziehbar, auch wenn dadurch drei unterschiedlich lange Untersuchungszeiträume entstehen.

Die Leserbriefe zur Homosexualität habe ich in vier Themenbereiche unterteilt: Dabei geht es 1. um Fragen nach der eigenen Homosexualität; 2. um Fragen nach der Homosexualität anderer Personen bzw. um allgemeine Fragen; 3. um Transvestiten / Transsexuelle und 4. um sexuelle Belästigung / sexueller Missbrauch. Es wird also versucht, alle Arten gedanklicher Beschäftigung von Jugendlichen mit Homosexualität aufzugreifen, seien es schwule und lesbische Jugendliche, Einstellungen und Verhalten von heterosexuellen Jugendlichen, homosexuelle Erwachsene und – im Kontext von Missbrauch – homosexuelle TäterInnen.

Um Missverständnisse zu vermeiden, ist die Behandlung des dritten und vierten Themenbereichs genauer zu begründen. Transvestiten und Transsexuelle haben auf den ersten Blick wenig mit Homosexualität zu tun, Betroffene wehren sich zu Recht gegen eine Gleichsetzung und BRAVO betonte immer ausdrücklich, dass die meisten Transvestiten heterosexuell sind. Sie werden hier aber dennoch berücksichtigt, weil es ungerechtfertigte Gleichsetzungen durch die Leserschaft der BRAVO gab, aber auch, weil Dr. Sommer auf Jugendliche hinwies, die nur deswegen das Geschlecht wechseln wollen, um vermeintlich konfliktfrei ihre Homosexualität leben können. Die Äußerungen der Jugendlichen geben dabei nur selten Aufschluss darüber, ob sie sich selbst für Transvestiten (Personen, die den inneren Drang haben, die Kleidung des anderen Geschlechtes zu tragen) oder Transsexuelle (Personen, bei denen Geschlechtsidentität und körperliches Geschlecht voneinander abweichen) halten.

Den vierten Themenbereich sexuelle Belästigung / sexueller Missbrauch zu behandeln, ist sogar in mehrerer Hinsicht problematisch. Zum einen liegt dies daran, dass die Grenze zwischen einer meist einfach zu verarbeitenden sexuellen Belästigung wie einem Griff ans Geschlechtsteil durch Gleichaltrige und einem sexuellen Missbrauch im Sinne erzwungener sexueller Handlungen fließend ist und eine zusammenfassende Betrachtung schon angreifbar erscheint. Eine Beurteilung wird auch dadurch erschwert, dass die Leserbriefe oft nicht genug Anhaltspunkte für eine genaue Beurteilung geben und zudem einige dieser Jugendlichen nach eigenen Angaben selbst sexuell stimuliert wurden. Aber um z. B. zu untersuchen, ob es in der BRAVO eine Gleichsetzung von gleichgeschlechtlich orientierten Pädophilen mit Schwulen und Lesben gab, ist die Auswertung entsprechender Beiträge notwendig. Dadurch soll nicht der Eindruck entstehen, als würde sich eine emanzipatorische Einstellung auf alle gleichgeschlechtlichen Handlungen erstrecken.

HIV/AIDS

Es war zunächst geplant, die Behandlung von HIV/AIDS im Kontext der sonstigen Sexualaufklärung mitzubehandeln. Das Thema ist jedoch innerhalb der Leserbriefe und Reportagen nur zum kleinen Teil in die konventionelle Sexualaufklärung von Dr. Sommer bzw. dem Dr.-Sommer-Team eingebettet und spiegelt zudem eine andere Einstellung wider. Darüber hinaus bot es sich an, auch die Beiträge aus den Bereichen Film und Musik zu HIV/AIDS einzubeziehen. Um eine geschlossene Beurteilung des Themas HIV/AIDS zu gewährleisten, wurde es in einem eigenen Kapitel behandelt.

Film und Musik

Für nach Orientierung suchende Jugendliche sind Film- und Musikstars nicht nur Künstler, sondern vor allem Idole, die verehrt werden und deren Handeln und Einstellung als vorbildlich und richtig erscheinen. Insofern kann allein die Erwähnung der Homosexualität von Idolen und Stars einen emanzipatorischen Effekt bei Jugendlichen bewirken. Man kann dies fast als eine Sexualaufklärung mit anderen Mitteln bezeichnen. Im Gegensatz zur Sexualaufklärung – wo kontinuierlich und in der Regel ohne aktuellen Anlass über Homosexualität berichtet wird – ist die Berichterstattung über Homosexualität in Zusammenhang von Filmen und Musik unregelmäßig und von unterschiedlicher Intensität. Über Musikphänomene wie das Duo t.A.T.u. oder Filme wie (T)raumschiff Surprise wird punktuell sehr intensiv berichtet. Im Gegensatz zur Sexualaufklärung ist die BRAVO in ihren Film- und Musikbeiträgen auf aktuelle Meldungen bzw. auf Kooperation mit der Musik- und Filmindustrie angewiesen.

Vergleich mit anderen Jugendzeitschriften

Obwohl ein Vergleich mit anderen Jugendzeitschriften schwierig ist, weil keine andere Jugendzeitschrift schon so lange wie die BRAVO auf dem Markt vertreten ist, wurden speziell ausgesuchte Jahrgänge anderer Jugendzeitschriften mit den entsprechenden Jahrgängen der BRAVO stichprobenhaft verglichen: Twen, ´ran, Neues Leben, Mädchen, Melanie Popcorn, Rennbahn Express, Sugar und Yam. Die Ergebnisse werden in einem eigenen Abschnitt behandelt und bei der Beurteilung der BRAVO berücksichtigt.

Dank

Mein besonderer Dank gilt meinen Kollegen vom Centrum Schwule Geschichte, Köln, insbesondere Dr. Jürgen Müller, Herbert Potthoff, Dr. Friedrich Schregel und Martin Sölle, für die Zeit und Energie, die sie in die Lektoratstätigkeit für dieses Buch investiert haben. Ohne ihre Hilfe hätte das Buch nicht erscheinen können. Auch Albert Knoll für die Unterstützung während meiner Recherchen in München und Ulrich Ch. Blortz für seine Mitarbeit an dem Manuskript bin ich zu Dank verpflichtet.

Robert, Thomas, Holger, Jan, Sven und vor allem mein Interviewpartner Dr. Martin Goldstein haben dazu beigetragen, die Beiträge in der BRAVO mit einer Lebendigkeit zu vermitteln, die nur über eine Analyse der erschienenen Beiträge nicht möglich gewesen wäre. Bei Dr. Martin Goldstein bedanke ich mich zusätzlich für die zur Verfügung gestellten Fotos. Damit können nun erstmals zeitgenössische Fotos von ihm und dem ersten Dr.-Sommer-Team veröffentlicht werden.

Darüber hinaus gilt mein Dank den folgenden Institutionen: Bibliothek des Historischen Seminars – Arbeitsstelle für Geschichte der Publizistik an der Universität zu Köln, Hochschulbibliothek der Pädagogischen Hochschule Weingarten, Staats- und Universitätsbibliothek, Hamburg; Zentralbibliothek Köln, Staatsbibliothek München; Archiv der Jugendkulturen, Berlin und Badische Landesbibliothek, Karlsruhe; Attila Cakar von der AIDS-Hilfe Köln; Deutsche AIDS-Hilfe, Berlin; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln; Schlau – Schwul Lesbische Aufklärung in Nordrhein-Westfalen, Köln; anyway – Jugendzentrum für Lesben, Schwule und deren FreundInnen und Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, Bonn.

1BRAVO 1956-2006, S. 20.

2 Verkaufte Auflage von 493.132 Ex. in IVW II/2009 und 512.358 Ex. In IVW IV/2009 nach http://www.pz-online.de/pmonl-cgi/frames/index.pl. S. a.: 50 Jahre BRAVO, 2006, S. 280, 322.

3 In 07/39 ging es um die Vergewaltigung und Ermordung der 14-jährigen Hanna durch einen Schwulen, der, so erklärte er, wissen wollte, wie sich Sex mit einem Mädchen anfühlt.

4 In der Rubrik Krass werden Prominenten durch Sprechblasen fiktive Dialoge in den Mund gelegt. In 02/27 wurde z. B. dadurch der Anschein erweckt, als wären Joey Fatone und Lance Bass von der US-amerikanischen Boygroup NSYNC ein schwules Paar. Die Rubrik Keine Panik handelt von Pannen und Missverständnissen, die Jugendliche erlebten und die gegen ein Honorar in der BRAVO abgedruckt werden. In 03/16 erzählt ein Junge, warum er für schwul, und in 03/17 und 04/12 erzählen Mädchen, warum sie für lesbisch gehalten wurden.

Sexualaufklärung

Bei einer geschichtlichen Betrachtung der Sexualaufklärung von Jugendlichen in Deutschland sind unterschiedliche Aufklärungsinstanzen zu berücksichtigen, die in einer Wechselwirkung zueinander stehen. Für die BRAVO war es z. B. eine erklärte Legitimation für ihre eigene Aufklärung, dass Sexualaufklärung durch andere Aufklärungsinstanzen nicht, verspätet oder unzureichend vermittelt wurde. Als die wichtigsten Aufklärungsinstanzen können Elternhaus, Freundeskreis und Schule angesehen werden, danach Zeitschriften.

Die Sexualaufklärung durch die Eltern war bis in die 70er Jahre hinein oft auf Sexverzicht oder auf Verhütung reduziert.

Die Sexualaufklärung durch die Eltern war bis in die 70er Jahre hinein oft auf Sexverzicht vor der Ehe oder auf Verhütung reduziert, und noch in den 80er Jahren gingen viele Eltern davon aus, dass sie durch ein einmaliges Gespräch über Sexualität mit ihren Kindern ihrer Verantwortung gerecht werden. Erst in der Gegenwart verstehen die meisten Eltern Aufklärung als einen laufenden Prozess. Die Aufgeschlossenheit und das Wissen der Eltern sind für die Qualität der sexuellen Aufklärung ausschlaggebend. Dabei werden Themen, die als schwierig angesehen werden oder sich außerhalb der Wahrnehmungs- und Erfahrungsperspektive der Eltern befinden – z. B. Homosexualität –, oft der Schule überlassen.

Noch in den 80er Jahren gingen viele Eltern davon aus, durch ein einmaliges Gespräch über Sexualität mit ihren Kindern ihrer Verantwortung gerecht zu werden.

Das Interesse an sexuellen Themen erwacht in der Pubertät, also jener Phase, in der sich Kinder und Jugendliche mit ihren Problemen zunehmend den Eltern verschließen. In dieser Zeit steigt daher die Bedeutung des Freundeskreises bei der Meinungsbildung, nicht nur zu sexuellen Themen. Jugendliche können jedoch bei Gleichaltrigen oder Älteren nicht immer zwischen Angeberei, Halbwissen und Wissen unterscheiden, deshalb ist das Ergebnis von Aufklärung nicht selten Halbwissen.

Schulische Sexualerziehung war in der frühen Bundesrepublik Deutschland in den 50er Jahren ein Tabuthema und danach weitgehend sexualrepressiv ausgelegt. Die 68er-Bewegung stand für eine Enttabuisierung der Sexualpädagogik. Anfang der 70er Jahre wurde Sexualkunde in den meisten deutschen Schulen eingeführt, das Fach war zunächst nur biologisch ausgerichtet und klammerte emotionelle und erotische Aspekte aus. Seit den 90er Jahren ist die Sexualerziehung liberaler geworden und fest in den Lehrplänen der Bundesländer verankert. Dabei geben jedoch meistens der Lehrplan und nicht die Informationsbedürfnisse der Jugendlichen die inhaltliche Gestaltung vor und es bleibt das grundsätzliche Problem, dass persönliche Probleme, intime Fragen, Leistungsnachweise und Schulnoten ineinander gemengt werden. Aus diesen Gründen wird auch diskutiert, ob eine Unterrichtung durch schulfremde Personen und ein Lernen ohne überprüfte Lernziele eine vernünftige alternative Sexualaufklärung darstellen können.

In den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik war Fernsehen hauptsächlich ein Medium für Erwachsene. Heute sind das Fernsehen und noch mehr das Internet zum Leitmedium der Jugend geworden und ihr großer Einfluss ist unbestritten. Dabei gibt es jedoch kaum spezifisch an Jugendlichen ausgerichtete Aufklärungsangebote, und andere Beiträge zu sexuellen Themen sind je nach Fernsehformat und Uhrzeit selten geeignet, das Informationsdefizit Jugendlicher zu decken, richten sie sich doch häufig an die Sensationsgier Erwachsener. Jugendliche haben oft einen eigenen Fernseher und damit auch nachts einen ungehinderten Zugang zu allen Fernsehkanälen. Wie das Fernsehen ist auch das Internet in der Regel nicht an pädagogischen, sondern an kommerziellen Zielen ausgerichtet. Das Internet bietet für Kinder und Jugendliche zudem keinen Schutz vor Pornographie. Deshalb ist das Thema Sexualität dort weder emotional eingebunden noch mit einfühlsamer Beratung und brauchbaren Informationen verbunden.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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