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Stellen sie sich vor, jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter im Unternehmen startet und durchlebt den Tag mit einem grünen Akku – voller Energie, Engagement und Kreativität. Wie wäre das? In diesem Buch beschreibt Johannes Oberhofer, wie es gelingt, das Fundament im Unternehmen auszubauen, indem das volle Potenzial von Menschen und Technologie genutzt wird, um die Energie und die Zusammenarbeit nachhaltig zu optimieren – individuell und im Team. Er beleuchtet darin die Herausforderungen und Chancen, welche die Digitalisierung für Mitarbeitende und Organisationen mit sich bringt, und zeigt auf, welchen Einfluss die physische und mentale Gesundheit auf die Leistungsfähigkeit und das Engagement von Mitarbeitenden hat. Denn: aufgeladene Mitarbeitende bilden energiegeladene Teams und damit ein zukunftsfähiges Unternehmen. Ein solcher Arbeitsplatz ist nicht nur produktiv, sondern auch ein Magnet für Talente. Mithilfe gezielter Strategien und der von ihm entwickelten Methode "Human-Recharge-Management" gelingt es, nicht nur die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu stärken, sondern auch Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Sein Buch dient als Leitfaden für Mitarbeitende, Führungskräfte und Organisationen, die nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Teams mit vollem Akku zu Höchstleistungen führen wollen - ohne dabei auszubrennen. Mit Gastbeiträgen und spannenden Praxiseinblicken von Microsoft MVP & Teams-Experte Alexander Eggers. Inhalte: - Analyse der Veränderungen im digitalen Zeitalter und deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Arbeitnehmenden - Psychische Gesundheit im Fokus: das Potenzial einer energieorientierten Arbeitsumgebung - Menschliche Power, Digitale Fitness und KI-Readiness für ein unschlagbares Team Mensch & Technologie - Die Human-Recharge-Management-Methode: Schaffung einer energiegebenden Arbeitskultur durch eine eingehende Analyse und maßgeschneiderte Programme - Power-Strategien für moderne Arbeitsplätze - Die Bedeutung strategischer Erholung und Energie-Management für die Leistungsfähigkeit von UnternehmenDie digitale und kostenfreie Ergänzung zu Ihrem Buch auf myBook+: - Zugriff auf ergänzende Materialien und Inhalte - E-Book direkt online lesen im BrowserJetzt nutzen auf mybookplus.de.
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Seitenzahl: 254
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Johannes Oberhofer
Aufladen statt ausbrennen
1. Auflage, September 2024
© 2024 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG
Munzinger Str. 9, 79111 Freiburg
www.haufe.de | [email protected]
Bildnachweis (Cover): © suwadee sangsriruang, iStock
Produktmanagement: Mirjam Gabler
Text+Design Jutta Cram
Lektorat: Maria Ronniger
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Das folgende Interview wurde im Vorfeld des 24butterfly Corporate Karisma Festival im Mai 2024 mit Michael Leithinger geführt.
ML: Wie wirkt sich die Digitalisierung auf uns Menschen aus?
JO: Sie ist zum einen ein Segen, zum anderen verbringen wir dank ihr noch mehr Zeit vor unseren Bildschirmen – mit allen Folgen für unseren Bewegungsapparat und unsere mentale Gesundheit. Lange Jahre war ich als Unternehmer und Coach in der Gesundheitsprävention tätig – jetzt setze ich im Bereich Energiemanagement und mit dem Konzept Human.Recharge.Management. noch einen Schritt früher an, in der »proaktiven Prävention« sozusagen. Ich analysiere, was es braucht, damit Mitarbeitende mit ihren Energielevels besser und nachhaltiger umgehen können, und entwickle Strategien, die dabei helfen, in einer immer schneller werdenden Welt aufzuladen, anstatt auszubrennen.
ML: Wo setzt du hier an?
JO: Es geht darum, darauf zu achten, dass Mitarbeitende einen vollen Akku haben. Da ist die Unternehmenskultur ein großer Hebel: Was braucht es, damit die Menschen aufladen und Energie in ihrer Arbeit sparen oder sogar freisetzen? Es geht dabei nicht nur um den Ausgleich zur Arbeit, etwa durch Sport nach Feierabend, sondern vielmehr um die energiegebende Gestaltung der Arbeitsprozesse.
Johannes Oberhofer hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen und Unternehmen dabei zu unterstützen, Strategien für eine energiegebende Arbeitsweise im digitalen Zeitalter zu entwickeln.
ML: Kannst du das genauer erklären?
JO: In meiner Arbeit als Coach in den letzten Jahren habe ich mit sehr vielen Menschen gearbeitet – Mitarbeitenden, Führungskräften und Verantwortlichen aus dem Management –, die sich von der Arbeit mental erschöpft fühlten und daher nach einem sportlichen Ausgleich gesucht haben. Da meine Arbeit für mich persönlich einen absoluten Energiegeber darstellt, habe ich in meinen jungen Jahren der Selbstständigkeit nicht verstanden, warum Menschen einen Ausgleich zur Arbeit brauchen. In meiner Welt machen Menschen Sport oder gehen ins Training, weil sie möchten oder ein sportliches Ziel verfolgen – nicht aber, weil sie aufgrund von energieziehenden Arbeitsprozessen müssen.
ML: Kannst du ein paar konkrete Beispiele anführen?
JO: Ich denke da nicht nur an Entspannungsübungen. Mit dem Konzept Human.Recharge.Management. setze ich hier viel breiter an – etwa mit Energy-Assessments und Coachings und Strategieentwicklungen. Wie gestaltet der oder die Einzelne den Arbeitstag? Wie strukturiert er oder sie die Aufgaben? Wann im Tagesverlauf sind die individuellen Energy-Highs und -Lows? Wie kann Technologie genutzt werden, um Energie zu sparen oder sogar freizusetzen?
ML: Wie kommt man von den individuellen Erkenntnissen zu einer energiegeladenen Arbeitskultur für ein ganzes Unternehmen?
JO: Hier nutze ich in meinen Interventionen als Assessment-Tool den Energy-CheckEnergy-Check, um zu analysieren, wie förderlich das Arbeitsumfeld für die mentale Leistungsfähigkeit und die Zufriedenheit im Team ist. Ein Beispiel: Wenn das wöchentliche Teammeeting zu einem Zeitpunkt stattfindet, zu dem viele Teilnehmende in einem Energietief sind, dann darf ich mich nicht wundern, wenn die meisten im Meeting eher passiv sind. Mit solchen Ansätzen lassen sich Schritt für Schritt die Prozesse optimieren und so gestalten, dass es für möglichst viele im Team besser läuft. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, die Pausen bewusst so zu gestalten, dass sie Energie geben und dem Aufladen dienen.
ML: Wie funktioniert das?
JO: Allein der Begriff PausenPause ist in unserer Arbeitswelt oft negativ behaftet – als unproduktive Zeit, in der wir nichts tun. Wenn wir aber beginnen, diese als wertvolle Zeit zu sehen, um die Batterien aufzuladen – als Teil der Performance also –, bekommt das einen ganz anderen Stellenwert und hat immense Auswirkungen auf die Menschen und die Performance des ganzen Unternehmens. Hier gilt es auch, genau hinzuschauen, was einem wirklich Energie gibt. Ist es ein Gespräch mit Kollegen und Kolleginnen, ein wenig Me-Time bei einer Tasse gutem Kaffee oder Tee, Bewegung an der frischen Luft oder Sport? Auch das ist sehr individuell. Und natürlich ist das, wie gesagt, immer eine Frage der gesamten Unternehmenskultur.
ML: Inwiefern?
JO: Das Streben nach noch mehr Performance, eng getakteten Terminkalendern, noch mehr Meetings, das geht – ohne Strategien, die den eigenen Akkustand und den im Team im Blick haben – auf Dauer nicht gut. Im Sport sind auch immer diejenigen am erfolgreichsten, die die optimale Kombination aus Belastung und Erholung beherrschen. Und das lässt sich auf unsere Arbeitswelt übertragen:
Work + Rest = Success
Hallo und herzlich willkommen in meinem Buch »Aufladen statt ausbrennen«. Ich bin Johannes Oberhofer, Vater zweier wundervoller Kinder und Ehemann einer großartigen Frau, ohne die ich nicht der Hannes wäre, der ich heute bin. Die Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten darf, beschreiben mich nicht nur als Innovator und Experte für Energiemanagement, sondern auch als einen Pionier darin, energiegebende Strategien für das Arbeitsleben im digitalen Zeitalter zu schaffen.
Meine starke Affinität zum Sport bewegte mich im Jahr 2006 zu einem Studium an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Das Studium zum Bachelor in Fitnessökonomie legte den Grundstein für meine erste Unternehmensgründung im Januar 2010 – die VITAGO Gesundheitsberatung. Pragmatisch, wie ich bin, habe ich damals meinen Businessplan als Bachelorarbeit verpackt, mir doppelte Arbeit erspart und war von einem Tag auf den anderen vom Auszubildenden zum Ausbilder mit eigenem Studio und Mitarbeitenden geworden.
Zusammen mit einem großartigen Team aus unterschiedlichen Coaches – und ab 2013 mit meinem Geschäftspartner – haben wir daran gearbeitet, ganzheitliche Konzepte aus Bewegung, Ernährung, Erholung und Mindset zu entwickeln, um Menschen dabei zu helfen, mit mehr Energie besser zu leben.
Von Januar 2010 bis Dezember 2022 hatte ich hier als Gründer und CEO die Möglichkeit, mit diversen Menschen aus unterschiedlichen Unternehmen, Branchen und Berufen zu arbeiten. In vielen meiner Coachings ging es darum, auf privater Ebene Strategien zu entwickeln, um Arbeit und Leben besser miteinander zu vereinen.
Parallel zu den Coachings durfte ich in dieser Zeit aber auch viele Unternehmen im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung und Entwicklung innovativer Strategien für gesundes Arbeiten begleiten. Diese reichten von ergonomischen Bewegungskonzepten in der Produktion bis hin zum mentalen Energiemanagement für Auszubildende.
Mit den Erkenntnissen aus dieser Zeit habe ich mich Mitte 2022 dazu entschieden, meinen Fokus noch aktiver auf die Entwicklung von Mitarbeitenden, Führungskräften und Unternehmen zu richten, und habe VITAGO an meinen Geschäftspartner übergeben.
Kurz darauf – im Frühling 2023 – habe ich digital.fwd (heute decode.forward) mitgegründet. Als spezialisierte Beratung mit dem Fokus auf Digitalisierung und deren Auswirkungen auf Mitarbeitende, Leadership, Technologie und Unternehmen begleiten wir – zusammen mit einem Netzwerk aus erfahrenen Expertinnen und Experten – Teams und Unternehmen bei Transformations- und Change-Projekten, um mit voller Power durch das digitale Zeitalter navigieren zu können.
Der Kern meiner Aktivitäten liegt dabei auf der Verbindung von New Work, nachhaltigem Energiemanagement und dem Zusammenspiel zwischen Mensch und Technologie, was ich im Konzept Human.Recharge.Management. zusammenführe. Gesunde Mitarbeitende bilden die Basis für energiegeladene Teams und sorgen für attraktive und zukunftsfähige Unternehmen.
In mittlerweile mehr als 15 Jahren Coaching und Beratung hatte ich das Glück, mit sehr vielen unterschiedlichen Menschen und Teams arbeiten zu dürfen – Führungskräften und Mitarbeitenden, Auszubildenden und Studierenden, Vätern und Müttern, Jüngeren und Älteren. Mich hat in meiner Arbeit immer interessiert, wie der menschliche Körper funktioniert. Wie er auf unterschiedliche Reize reagiert und welchen Einfluss Digitalisierung und das Arbeitsumfeld auf die Energie und Leistungsfähigkeit haben.
Als Vater, Ehemann und Unternehmer verstehe ich es, die Herausforderungen des Berufslebens mit den Anforderungen des Alltags zu vereinen und Technologie unterstützend zu intergieren. Das Wissen und meine Erfahrungen aus der angewandten Trainingswissenschaft und meine Expertise im Energiemanagement führe ich in diesem Buch mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Arbeitspsychologie zusammen und bringe diese in einen praktischen Bezug zur Arbeitsrealität.
Mit dem Microsoft MVP Alexander Eggers konnte ich einen anerkannten Experten als Beiträger für dieses Buchprojekt gewinnen. Seit 2020 ist Alex wiederholt als Microsoft MVP (Most Valuable Professional) für Office Apps und Services ausgezeichnet worden. Rund 45 Personen in Deutschland erhalten in dieser Kategorie diesen Titel, der für außerordentliches technisches Verständnis in Modern Work und umfangreiche Community-Arbeit steht. Zusammen haben wir bereits in Projekten wie »5 Tipps für mehr Energie im Job« und an einem eigenen E-Learning-Kurs gearbeitet.
In einer Ära der technosozialen Revolution, in der die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit, Mensch und Technologie verschwimmen und die Anforderungen an Mitarbeitende und Unternehmen mit exponentiellem Tempo steigen, wird es für Mitarbeitende, Führungskräfte und Unternehmen entscheidend sein, eine nachhaltige und zukunftsfähige Zusammenarbeit von Menschen und Technologie sicherzustellen. Inmitten dieser Veränderungen steigen Burnout-Raten alarmierend an, während unsere mentale Gesundheit, die Energie im Team und die Bindung von Mitarbeitenden darunter leiden.
Aufladen statt ausbrennen bietet Mitarbeitenden, Führungskräften und Unternehmen einen Leitfaden, der aufzeigt, wie eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Mensch und Technologie in Unternehmen möglich wird, und unterstreicht, wie essenziell diese Zusammenarbeit für die Energie von Mitarbeitenden und die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen ist.
Ich möchte mit diesem Buch nicht nur aufklären, sondern mit den beschriebenen Methoden, Strategien und Beispielen aus der Praxis auch zeigen, wie es in einer von Technologie geprägten Arbeitswelt gelingt aufzuladen, anstatt auszubrennen.
Mitarbeitende möchte ich mit diesem Buch nicht nur dazu motivieren, die eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Technologie auszubauen, um mit mehr Energie nachhaltiger arbeiten zu können – ich möchte sie dazu befähigen, mit dem Ansatz proaktiver Resilienz die eigene Zukunft zuversichtlich zu gestalten.
Führungskräften soll dieses Buch helfen, das eigene Skill-Set zu erweitern, um in einer hybriden Arbeitswelt die Energie im Team im Blick zu behalten, selbst mit voller Power als Vorbild zu inspirieren und so für mehr Energie im Team zu sorgen.
Organisationen und den Verantwortlichen darin soll das Buch einen Impuls dazu geben, die derzeit gelebte Unternehmenskultur zu reflektieren, und Ideen liefern, die dazu beitragen, eine zukunftsfähige und energiegebende Arbeitskultur zu entwickeln.
Die Basis bildet das Konzept Human.Recharge.Management.® (HRM), das Menschen, Technologie und Unternehmen miteinander in Beziehung setzt, um eine nachhaltige und gleichzeitig produktive Arbeitskultur zu fördern. Es analysiert die Interaktion zwischen Mitarbeitenden und technischen Tools und zielt darauf ab, energiegeladene Teams zu formen.
Human.Recharge.Management.® konzentriert sich darauf, die mentale Gesundheit sowie das Engagement und die Zufriedenheit der Belegschaft durch nachhaltige Strategien in der Zusammenarbeit von Mensch und Technologie zu steigern.
Zusätzlich konzentriert sich HRM darauf, die mentale Gesundheit sowie die Motivation und Zufriedenheit der Belegschaft durch nachhaltige Strategien in der Zusammenarbeit zu steigern. Innovative Methoden des Energiemanagements werden eingesetzt, um nicht nur die Leistung des Unternehmens zu steigern, sondern auch strategische Zeiten zum Aufladen zu fördern, die zur Regeneration beitragen.
Der Einsatz von Assessments wie dem Energy-CheckEnergy-Check ermöglicht es, den Erfolg dieser Maßnahmen zu analysieren und die Ansätze entsprechend anzupassen. Dies garantiert fortlaufende Verbesserungen und eine flexible Reaktion auf die sich ständig wandelnden Bedürfnisse des Marktes.
HRM erkennt Zusammenhänge und nimmt eine Moderationsrolle im Unternehmen ein, um einzelne Maßnahmen in eine Gesamtstrategie zu integrieren und die bestehenden Ansätze zu komplettieren.
Quelle: Johannes Oberhofer / Canva
HRM ist ein proaktiver Ansatz, der Unternehmen dabei unterstützt, zukunftsfähig zu werden und zu bleiben und sich mit energiegeladenen Mitarbeitenden für die Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen zu wappnen. Denn eine nachhaltige Transformation setzt voraus, dass ausreichend Energie zur Verfügung steht – individuell und im Team!
Neugierig?
Mehr zu meiner Vision und aktuellen Aktivitäten findest du unter: www.aufladenstattausbrennen.de
Und jetzt: Viel Spaß beim Aufladen!
Johannes Oberhofer
#gerneauchperdu
Als Kind hatte ich ein ferngesteuertes Auto, dessen Akku nach einiger Zeit den Geist aufgab. Dieses Auto hat mir mein Papa vor einigen Jahren wiederaufbereitet zu Weihnachten geschenkt. Das Geschenk versetzte mich schlagartig in meine Kindheit zurück. Akku aufladen. Rein in das Auto. Hebel auf der Fernbedienung nach vorn drücken. Los geht’s. Beschleunigen. Bremsen. Ausweichen. Scharfe Kurven. Alles reagiert schnell, agil und zuverlässig – bis die Akkuleistung nachlässt.
Dann wird alles etwas träger und langsamer. Also was tun? Genau: Einfach den Gashebel noch fester nach vorn drücken, um damit mehr Leistung zu generieren – oder?
Indem ich also versuchte, den Hebel fester nach vorn zu drücken, hoffte ich, dass das Auto vielleicht doch noch schneller fahren würde. Das Ergebnis war leider ernüchternd: Das Auto fuhr trotz des erhöhten Drucks auf den Gashebel nicht schneller und blieb irgendwann stehen – Akku leer. Dafür hatte ich einen tiefen, roten Abdruck des Gashebels auf meinem Daumen.
So wie dem ferngesteuerten Auto geht es Mitarbeitenden, Führungskräften und Organisationen, die sich durch das Tempo der Digitalisierung überfordert fühlen und glauben, die Fernbedienung nicht mehr selbst in der Hand zu halten. Geschwindigkeit, Jobunsicherheit, Komplexität, technologische Entwicklungen, Verunsicherung, lebenslanges Lernen, veränderte Marktsituationen – all das sind Herausforderungen, die ohne die richtigen Strategien Energie ziehen können – individuell und im Team.
Quelle: Johannes Oberhofer / DALL-E
Rutscht der Akkustand in den orangen Bereich, sollten wir sparsamer mit der vorhandenen Energie umgehen oder die nächste Ladestation suchen. Bleiben Mensch und Organisation zu lange in diesem Bereich, kommt der Akku langsam in den roten Bereich und die Energie geht komplett aus – Akku leer.
Dass viele Menschen diesen roten Bereich erreicht haben, verdeutlichen Studien wie der AOK-FehlzeitenreportFehlzeiten Arbeitnehmender 2023. Laut dem Report haben die beruflichen Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen von 2012 bis 2022 um 48 % zugenommen (AOK, 2023).
Wenn es individuell und als Organisation jedoch gelingt, den Akku immer wieder aufzuladen, Energie zu sparen oder sogar neue Energie freizusetzen, kann mit einem grünen Akku gesund und mit voller Power nachhaltig und zukunftsfähig agiert werden.
Nachhaltige Transformation setzt voraus, dass ausreichend Energie zur Verfügung steht – individuell und im Team!
In einer Arbeitswelt, in der Beruf und Privatleben zunehmend miteinander verschmelzen, neue Technologien die Arbeitswelt so schnell wie nie zuvor beeinflussen und Menschen im Arbeitskontext – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht mehr so häufig in Berührung kommen, bedarf es Strategien, die diese Entwicklungen berücksichtigen – aufladen statt ausbrennen ist eine davon.
Arbeitskultur, energiegebendeWir leben in einer Zeit rasanter technologischer Veränderungen, einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend verschwimmen und in der das Team Mensch und Technologie immer näher zusammenrückt.
Die Megatrendstudie des Zukunftsinstituts (2023) beschreibt diese neue Realität mit dem Megatrend »Technosoziale ArbeitsweltArbeitswelt, technosozialetechnosoziale Arbeitswelt». Die Autoren schreiben: »Eine neue Ära der Arbeitswelt bricht an: Technologie und Soziales verschmelzen und bilden künftig die Definitionsgrundlage von Organisationen jeglicher Art« (Zukunftsinstitut, 2023, S. 16).
Mit der technosozialen Arbeitswelt bricht eine neue Ära an.
In dieser neuen Realität wird die Pflege unserer physischen und mentalen Gesundheit immer wichtiger – nicht nur für unser persönliches Wohlbefinden, sondern auch für die Energie und Leistungsfähigkeit in Teams und Unternehmen.
Quelle: Johannes Oberhofer / Canva
Fluktuation in der BelegschaftFehlzeiten Arbeitnehmender, Ursachenpsychische Belastung am Arbeitsplatz, Folgenpsychische Belastung am Arbeitsplatzpsychischer Stress am ArbeitsplatzDie Statistiken sind alarmierend. Ein steigender Prozentsatz von Arbeitnehmenden fühlt sich regelmäßig gestresst und die psychische Belastung am Arbeitsplatz nimmt zu. Dies schlägt sich nicht nur in individuellem Leiden nieder, sondern beeinflusst auch die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.
Psychische Belastungen: In der #whatsnext-Studie 2023 geben 70 % der befragten Geschäftsführenden, Gesundheitsverantwortlichen und Personalerinnen und Personaler an, dass psychische Belastungen am Arbeitsplatz wie Burnout, Überforderung und Depressionen in drei Jahren eine eher große bzw. große Bedeutung in ihren Unternehmen haben werden (Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung, 2023).
Fehltage: Die Auswertung des AOK-Fehlzeitenreports 2023 zeigt, dass die beruflichen Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen von 2012 bis 2022 um 48 % zugenommen haben (AOK, 2023).
Fluktuation: In der Personio HR-Studie 2022 geben 32 % der Befragten an, dass ein stressiges Arbeitsumfeld der Hauptgrund ist, warum sie offen für eine Kündigung sind (Personio, 2022).
Indirekte Kosten: Laut dem Bericht von Workhuman und Gallup aus dem Jahr 2022 belaufen sich die Kosten freiwilliger Fluktuation aufgrund von Burnout auf 15 bis 20 % der gesamten Lohnsumme (Gallup, 2022).
Direkte Kosten: Die Tagebuchstudie von Vera Starker und Team aus dem Jahr 2021/2022 zeigt, dass Unterbrechungen und die daraus resultierende Refokussierungszeit deutsche Unternehmen durchschnittlich 58,5 Mrd. Euro pro Jahr kosten (Starker et al., 2022).
Diese Studien zeigen sehr deutlich, dass die Auswirkungen einer energieziehenden Arbeitsumgebung und Unternehmenskultur weit über das reine Wohlbefinden der Mitarbeitenden hinaus gehen und einen relevanten Faktor für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen darstellt – personell und wirtschaftlich.
In diesem Buch möchte ich aufzeigen, wie diese Herausforderungen gemeistert werden können, um eine Arbeitskultur zu gestalten, in der Mitarbeitende aufladen, anstatt auszubrennen, und in der Technologie so eingesetzt wird, dass Energie gespart oder mit dem gezielten Einsatz von KI sogar freigesetzt werden kann.
Arbeitskultur, energiegebende, positive EffekteDie Investition in die Entwicklung nachhaltiger Strategien zum Energiemanagement zahlt sich für Mitarbeitende und Unternehmen auf mehreren Ebenen aus und sorgt in Summe für eine zukunftsfähige Unternehmens-Performance:
Mental Health: Laut dem Gallup-Report 2023 verzeichnen Unternehmen mit unterstützenden Maßnahmen zur mentalen Gesundheit weniger gesundheitsbedingte Fehltage (Gallup, 2023).
Engagement: In der Personio HR-Studie 2022 sind zwei der drei Topgründe, die Mitarbeitende dazu motivieren, im Unternehmen zu bleiben, eine höhere Wertschätzung der Arbeit und eine bessere Work-Life-Balance (Personio, 2022).
Team-Performance: Der Gallup-Report 2023 zeigt, dass Teams mit hohem Engagement eine höhere Produktivität im Vergleich zu Teams mit niedrigem Engagement haben (Gallup, 2023).
Fachkräfte: Gemäß den Zahlen von Great Place to Work 2022 empfehlen 86 % der Mitarbeitenden Unternehmen mit einer ausgezeichneten Arbeitsplatzkultur an andere weiter und gleichzeitig sagen 85 %, dass sie lange im Unternehmen bleiben möchten (Hastwell, 2024).
5 × ROI: Laut einem Report von Deloitte aus dem Jahr 2020 ist der Return on Investment für jeden Euro, den Unternehmen in die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren, fünffach (Deloitte UK, 2020).
Die Schaffung einer energiegebenden Arbeitskultur stellt daher eine grundlegende Strategie dar, um die Herausforderungen einer technosozialen Arbeitswelt zu meistern und sowohl das menschliche als auch das organisatorische Potenzial voll auszuschöpfen und die Verbindung zwischen Menschen und Technologie so zu gestalten, dass sie uns stärkt, anstatt uns zu überfordern.
Im Folgenden möchte ich kurz den Aufbau des Buches beschreiben und voranschicken: Es gibt beim Lesen dieses Buches kein Richtig oder Falsch.
Human.Recharge.Management.
Aufladen statt ausbrennen basiert auf dem von mir entwickelten Konzept Human.Recharge.Management., einem strategischen Ansatz, um im Team Mensch und Technologie mit mehr Energie zukunftsfähig zu arbeiten. Seit April 2023 ist Human.Recharge.Management. Teil von decode.forward und wird dort in die Beratungsansätze integriert.
Du möchtest mehr erfahren?
Weiterführende Informationen findest du unter folgenden Links:
www.aufladenstattausbrennen.de
www.decode-forward.com
Zudem kannst du den QR-Code am Rand scannen und meinem Profil auf LinkedIn folgen.
Theorie und Praxis
Jeder Abschnitt ist ein Mix aus theoretischen Hintergründen und relevanten Informationen, gepaart mit vielen Beispielen aus der Praxis. Ich möchte damit für Impulse sorgen, die zum Nachmachen oder kreativen Weiterdenken einladen.
Eigene Erfahrungen
Im Verlauf des Buches werde ich versuchen, immer wieder eigene Erfahrungswerte zu wissenschaftlichen Erkenntnissen einfließen zu lassen, die auf zahlreichen Kundenprojekten und Einzel-Coachings beruhen, die ich seit dem Abschluss meines Studiums 2009 und dem damit verbundenen Eintritt in das Berufsleben machen durfte.
Deep-Dive Microsoft Teams
Mit Alexander Eggers konnte ich einen anerkannten Experten im Bereich Modern Work und Changemanagement als Beiträger für mein Buchprojekt gewinnen, der seit 2020 wiederholt als Microsoft MVP (Most Valuable Professional) für Office Apps und Services ausgezeichnet worden ist.
Als Microsoft MVP & MCT und Keynote Speaker sowie in seiner Rolle als Gesellschafter eines IT-Unternehmens mit mehr als 80 Mitarbeitenden kennt er die Verfahren und Prozesse, was ihm bei der Einführung von Microsoft 365 und insbesondere von Microsoft Teams oder Copilot bei seinen Kunden sehr hilft.
Mit Formaten wie der Teams Show und der Copilot Show, dem Podcast Alex & Ragnar oder als Speaker auf der Bühne gelingt es Alex wie kaum einem Zweiten, Menschen und Organisationen von den Funktionen und den Anwendungen der modernen Arbeitswelt mit Microsoftprodukten zu begeistern.
Alex und ich teilen eine Leidenshaft – Menschen durch Technologie dabei zu helfen, besser zu arbeiten. Gemeinsam haben wir den E-Learning-Kurs »Einfach mehr Energie im Job – mit Microsoft Teams und Viva« entwickelt – eine großartige Ergänzung zum Buch.
Interesse an unserem E-Learning-Kurs?
Wenn du mehr über unseren E-Learning-Kurs »Einfach mehr Energie im Job – mit Microsoft Teams und Viva« erfahren oder teilnehmen möchtest, scanne den QR-Code am Rand.
Alex wird an mehreren Stellen einen Deep-Dive in die Microsoft-Teams- und -Copilot-Welt machen, um das theoretische Wissen in den technologischen Arbeitsalltag zu überführen. Die Beiträge sind durch einen Infokasten gekennzeichnet.
Weitere Informationen zu Alex gibt es hier:
www.alexander-eggers.de
www.next-skills.de
Energy-Coaching
Wenn ich von meiner »Coaching-Erfahrung« spreche, meine ich dabei ein Energy-Coaching aus dem trainingswissenschaftlichen Bereich. Dieser Ansatz des Coachings konzentriert sich auf die Verbesserung der gesundheitlichen Bedingungen und Lebensgewohnheiten des Coachees und zielt besonders darauf ab, das Energiemanagement zu verbessern.
80/100
Die 80/100-Regel gilt grundsätzlich für alle aufgeführten Inhalte dieses Buches. Ich selbst versuche diese Regel in allen Lebensbereichen anzuwenden. In 80 Prozent meiner Zeit versuche ich 100 Prozent zu geben. Was umgekehrt bedeutet: Auch ich bin nicht perfekt und setze in 20 Prozent der Zeit nicht alle Empfehlungen dieses Buches zu 100 Prozent um. Das ist auch nicht notwendig und soll davon abhalten, beim Lesen ein schlechtes Gewissen zu bekommen, weil womöglich einige Dinge noch nicht ganz so gut umgesetzt werden. Jeder Schritt näher an 80/100 ist ein Schritt zu mehr Energie – individuell und im Team.
Zusammenfassung
Die Zusammenfassung in den längeren Kapiteln ist für Menschen wie mich gedacht, die sich einen schnellen ersten Überblick verschaffen wollen, ohne direkt in die Tiefe eines ganzen Kapitels gehen zu müssen – daher darf diese durchaus auch vor dem eigentlichen Kapitel gelesen werden.
Reflexionsfragen
Die Reflexionsfragen richten sich – je nachdem, wer dieses Buch liest – an Mitarbeitende, Führungskräfte oder Organisationen. Sie helfen dabei, die eigene Situation besser zu bewerten, und dienen in Summe der Entwicklung einer individuell angepassten Strategie. Ich lade dich dazu ein, die Antworten auf die Reflexionsfragen direkt ins Buch einzutragen.
Reflexionsfragebogen
Wenn du die Reflexionsfragebogen lieber außerhalb des Buches ausfüllen möchtest, findest du sie auch zum Downloaden unter: www.aufladenstattausbrennen.de
Power-Strategien
Last but not least enden viele Kapitel mit Vorschlägen für Power-Strategien, die sich in der Praxis bewährt haben. Diese können und sollen genutzt, ausprobiert und jederzeit weitergedacht werden. Im Energy-Coaching hat sich gezeigt, dass es vielen Menschen, Teams und Organisationen schlicht an Ideen fehlt, um die eigenen Arbeitsstrukturen zu verändern.
Die Power-Strategien sind nicht als das ultimative oder einzige Set an Lösungen gedacht, sondern sollen vielmehr als eine Auswahl bewährter Beispiele verstanden werden, die effektiv funktionieren und zur Inspiration dienen können.
Stress am Arbeitsplatzdigitaler StressStress am ArbeitsplatzStress am Arbeitsplatz, digitaler StressIn den letzten Jahrzehnten hat sich die Arbeitswelt drastisch gewandelt und die Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) haben das Tempo dieser Veränderungen exponentiell beschleunigt. Entwicklungen, die früher mehrere Jahre dauerten, geschehen heute innerhalb weniger Monate oder sogar Wochen.
Dieser Fortschritt der Digitalisierung hat unsere Art zu arbeiten grundlegend verändert und bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich – und diese Transformation betrifft nicht nur einzelne Berufe oder Branchen, sondern ist ein globales Phänomen, das unsere gesamte Arbeits- und Lebensweise beeinflusst.
In seinem Buch »Digitaler Stress – Schattenseiten der Digitalisierung« beschreibt Dr. David Bausch (2024) sehr ausführlich, wie sich die Arbeitswelt in den letzten Jahren verändert hat und wo der Ursprung von digitalem Stress liegt.
Eine wichtige Grundlage im Forschungsfeld digitaler Stress liefert die Studie »The Impact of Technostress on Role Stress and Productivity« von Monideepa Tarafdar und ihrem Forschungsteam aus dem Jahr 2007. Die Studie untersuchte, wie Technostress – also Stress, der durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien entsteht – sowohl auf den Rollenstress als auch auf die Produktivität von Individuen wirkt.
digitaler Stress, StressorenStress am Arbeitsplatz, StressorenDie Forschenden konnten hier erstmals fünf Dimensionen identifizieren, die als digitale Stressoren auf den Menschen wirken:
ÜberlastungÜberlastung von Mitarbeitenden: Diese Dimension bezieht sich auf die Menge an Informationen und Aufgaben, die durch Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) auf eine Person einströmen. Eine Überflutung mit Informationen kann dazu führen, dass sich Menschen überwältigt und gestresst fühlen.
EntgrenzungEntgrenzung von Berufs- und Privatleben: Hierbei geht es um die Auflösung der Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben. Durch ständige Erreichbarkeit und die Möglichkeit, jederzeit und überall zu arbeiten, verschwimmen die Grenzen, was zu zusätzlichem Stress führen kann.
Komplexität: Diese Dimension beschreibt die Schwierigkeiten, die bei der Nutzung komplexer Technologien auftreten können. Wenn Systeme und Software schwer zu verstehen und zu bedienen sind, erhöht dies den Stresspegel der Nutzenden.
Unsicherheit: Unsicherheit entsteht, wenn Menschen sich nicht sicher sind, wie sie mit neuen Technologien umgehen sollen, oder wenn sie befürchten, dass ihre Fähigkeiten nicht ausreichen, um mit technologischen Veränderungen Schritt zu halten.
Ungewissheit: Diese Dimension bezieht sich auf die Unvorhersehbarkeit von technologischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf das eigene Arbeitsumfeld. Ungewissheit kann Stress erzeugen, wenn Menschen nicht wissen, wie sich neue Technologien auf ihre Arbeit und ihre Zukunft auswirken werden.
Quelle: Johannes Oberhofer / Canva
Besonders die jüngsten Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz rücken den digitale Stressor Ungewissheit bei vielen Menschen in den Vordergrund. Eine im Mai 2024 veröffentlichte Studie des McKinsey Global Institute zeigt, dass bis 2030 rund 30 % der Arbeitsstunden durch Technologien wie generative KI automatisiert werden können (Hazan et al., 2024).
Ich möchte mit dieser Studie die Ungewissheit keinesfalls weiter schüren, sondern vielmehr darauf hinweisen, dass vor allem Re- und Upskilling-Strategien und -Methoden, wie sie auch in diesem Buch beschrieben werden, einen wesentlichen Teil dazu beitragen können, diesem Stressor proaktiv zu begegnen. In einem Artikel zur Studie schreiben die Autorinnen und Autoren, dass Mitarbeitende dabei zu Schlüsselspielern der KI-Revolution werden, und zitieren McKinsey-Partnerin Sandra Durth:
»Um diesen Umbruch verantwortungsvoll zu gestalten und vom beschleunigten Produktivitätswachstum zu profitieren, müssen Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik nicht nur den Einsatz von KI deutlich beschleunigen, sondern gleichzeitig mehr als bislang in die Weiterbildung und Umschulung der Beschäftigten investieren.«
McKinsey & Company, 2024
Neben einer klar erkennbaren Strategie und transparenten Kommunikation seitens der Unternehmensverantwortlichen kann jeder und jede Mitarbeitende mit gezielten Maßnahmen, Übung und dem Ansatz proaktiver Resilienzproaktive Resilienz die erlebten Stressoren der Überlastung, Entgrenzung, Komplexität und Unsicherheit verringern und dadurch die metaphorische Fernbedienung wieder in die Hand nehmen.
Seit 2010 arbeite ich mit Menschen aus diversen Unternehmen, Branchen und Positionen zusammen und habe gesehen, wie diese Stressoren auf Menschen wirken und den Bedarf an einem neuen Verständnis von Gesundheit und Energie in einer digitalen Arbeitswelt hervorgerufen haben.
Wir sind Zeugen einer Verschiebung hin zu einer Arbeitswelt, in der die Menge an Arbeit, ständige Erreichbarkeit, Informationsüberflutung, Bewegungsmangel, neue Formen der Zusammenarbeit und Jobunsicherheit zur Normalität werden. Diese Normalität hat jedoch weitreichende Auswirkungen auf die physische und mentale Gesundheit der Mitarbeitenden – sie raubt unserem Körper Energie, macht krank und lässt Teams ausbrennen.
Diese Entwicklungen und deren Auswirkungen werden in der Studie »#whatsnext – Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt« von der Techniker Krankenkasse, dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) und dem Personalmagazin (Haufe) unterstrichen (Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung, 2023). Die Studie beleuchtet die Top-Gesundheitsthemen der Arbeitswelt aus Sicht der Unternehmen und zeigt auf, wie sich die Anforderungen an die Beschäftigten in der digitalen Arbeitswelt verändern.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass das Thema psychische Gesundheitpsychische Gesundheit von Arbeitnehmenden an Bedeutung gewinnt. Ein signifikanter Anteil der befragten Führungskräfte und Gesundheitsverantwortlichen sieht psychische Belastungen am Arbeitsplatz wie Burnout, Überforderung und Depressionen als zunehmend relevant an. Diese Erkenntnis spiegelt sich auch in den steigenden Arbeitsunfähigkeitstagen aufgrund psychischer Erkrankungen wider.
Die Studie betont weiterhin, dass die Herausforderungen am Arbeitsplatz nicht nur in der Menge und Komplexität der Aufgaben liegen, sondern auch in der Quantität der zu verarbeitenden Informationen, ständigen Veränderungen sowie Ablenkungen und Unterbrechungen.
Es wird deutlich, dass traditionelle Ansätze im Gesundheitsmanagement nicht mehr ausreichen, um diesen neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Stattdessen ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, um die Energie der Mitarbeitenden aufrechtzuerhalten.
In meiner eigenen beruflichen Laufbahn und durch die Entwicklung des Konzepts HRM habe ich gelernt, dass Performance nur dann möglich ist, wenn ausreichend Energie zur Verfügung steht – individuell und im Team.
Homeoffice, Entgrenzung von Berufs- und PrivatlebenEntgrenzung von Berufs- und PrivatlebenMit dem Fortschreiten des digitalen Zeitalters, der nicht mehr wegzudenkenden Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, und den bahnbrechenden technologischen Fortschritten, inklusive der künstlichen Intelligenz (KI), hat sich die Art, wie wir arbeiten, dramatisch verändert. Die Grenzen zwischen Büro und dem eigenen Zuhause verschwimmen und die Technologie ermöglicht und erfordert neue Formen der Zusammenarbeit.
Homeoffice, Isolation