Aufwachen! - Friedrich Orter - E-Book

Aufwachen! E-Book

Friedrich Orter

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Beschreibung

Europa ist im Fokus der Terroristen. Mit der Völkerwanderung drohen Religionskriege zwischen Muslimen und Nichtmuslimen. Die Mehrheitsgesellschaft ist in Gefahr. Es entstehen Parallelgesellschaften. Solidarität und Toleranz schwinden. Politische Radikalisierung wird Alltag, politischer und gesellschaftlicher Konsens brechen weg. Das Projekt Multikulti samt Gutmenschentum ist zum Scheitern verurteilt. Nur permanente Aufklärung kann dieser Entwicklung gegensteuern. Aufwachen!

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Seitenzahl: 55

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Friedrich Orter

AUFWACHEN!

Europa und die neue Weltunordnung

Eine Streitschrift

 

 

 

 

 

Sämtliche Angaben in diesem Werk erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung der Autoren bzw. Herausgeber und des Verlages ist ausgeschlossen.

 

Zitat hier aus: Konstantin Wecker: »Der Liebe zuliebe«.

In: Dann denkt mit dem Herzen © 2016 Gütersloher Verlagshaus,

Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

 

© 2016 Ecowin Verlag bei Benevento Publishing,

eine Marke der Red Bull Media House GmbH,

Wals bei Salzburg

 

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags, der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen sowie der Übersetzung, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

 

Medieninhaber, Verleger und Herausgeber:

Red Bull Media House GmbH

Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15

5071 Wals bei Salzburg, Österreich

 

Satz: MEDIA DESIGN: RIZNER.AT

E-Book-Konvertierung: Satzweiss.com Print Web Software GmbH

 

ISBN 978-3-7110-5177-6

 

 

Zum Gedenken an Pawel Scheremet, einen mutigen Kollegen und Gefährten,ermordet in Kiew am 20. Juli 2016

 

 

 

In the nightmare of the darkAll the dogs of Europe bark,And the living nations wait,Each sequestered in its hate;

 

Intellectual disgraceStares from every human face,And the seas of pity lieLocked and frozen in each eye.

W.H. Auden, In memory of W.B. Yeats

Inhalt

Vorwort

Die neue Weltunordnung

Flächenbrand

Exodus

Allahs Abendland

Angst und Terror

Ach, Europa!

Nachwort

Dank

Literaturauswahl

Vorwort

VORWORT

Zeig mir nicht die Palme,zeig mir die Daten und Fakten.

Afghanisches Sprichwort

 

Ich schreibe diese Zeilen während eines Kabul-Aufenthalts, im surreal schönen, betörend duftenden Blumengarten des einer Festung gleichen Serena Hotels. Mein Kameramann Akram und ich, unterwegs in Afghanistan für eine ORF-Reportage, sind zwei der zehn Gäste in dieser vermeintlichen »Luxushütte«, laut Eigenwerbung »one of the best hotels in Afghanistan, ideally located in central Kabul with a wide range of facilities«.

Täglich werden wir beim Betreten des Hotels am verbarrikadierten, gepanzerten Eingangstor vom Sicherheitspersonal gefilzt: Schuhe ausziehen, Leibesvisitation, Tascheninhalt auf ein Tischchen legen.

Ist ja irgendwie verständlich.

Nach einem meiner vorangegangenen Besuche hatten Taliban-Terroristen das Hotel überfallen und vier Menschen in einem Fitnessraum getötet, unter ihnen ein norwegischer Kollege.

In der Nacht haben wir Schüsse gehört, am Morgen danach berichten unsere lokalen Mitarbeiter von Entführungen, Hinrichtungen, Taliban-Terror in den meisten der 34 afghanischen Provinzen.

 

Die blutige Chronik der Überfälle und Anschläge in Kabul seit Jänner 2016:

24.08.2016

15 Tote bei einem Taliban-Angriff auf die US-Universität in Kabul.

01.08.2016

Anschlag auf das vor allem von Ausländern bewohnte Northgate Hotel. Ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen detoniert vor der Hotelanlage, drei Taliban-Kämpfer und ein Polizist werden getötet.

23.07.2016

80 schiitische Hazara kommen bei einem Anschlag des IS ums Leben. Mehr als 200 Personen werden verletzt.

30.06.2016

27 tote Polizisten und Ausbilder bei einem Taliban-Anschlag auf einen Polizeibus.

19.04.2016

28 Tote, 329 Verletzte nach einem Taliban-Angriff auf die Geheimdienstzentrale.

 

Was das alles mit uns zu tun hat? Sehr viel. Der Dschihadisten-Terror ist inzwischen auch europäischer Alltag. Das Friedens- und Freiheitsprojekt Europa ist zur Frontex-Festung verkommen, mit »hässlichen Bildern« (Österreichs Außenminister Sebastian Kurz in einem Interview mit der Welt), mit dichtgemachten Grenzen, Hotspots, Stacheldraht und Flüchtlingscamps: die brutalen Folgen verfehlter Politik unserer überforderten politischen und militärischen Eliten in Ost und West. Blinde mit klarem Blick, Taube mit offenen Ohren.

Die von ihnen verfolgten Macht- und Wirtschaftsinteressen in den von ihnen verursachten Kriegszonen von Afghanistan über Irak und Syrien bis in die Balkanregion, das Scheitern des Arabischen Frühlings und die hoffnungslose Lage in Nord- und Zentralafrika werden uns noch jahrzehntelang beschäftigen. Ein permanenter Kriegszustand – »ewiger Krieg für ewigen Frieden« (Gore Vidal).

El sueño de la razón produce monstruos nannte der spanische Ausnahmekünstler Francisco de Goya eines seiner berühmtesten grafischen Werke. Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer.

Aufwachen !

 

Kabul-Sarajewo-Wien

Spätsommer 2016

Die neue Weltunordnung

DIE NEUE WELTUNORDNUNG

Jedes Ding hat drei Seiten:Eine, die du siehst.Eine, die ich sehe, und eine, die wir beide nicht sehen.

Chinesische Weisheit

 

»Casca il mondo« – die Welt stürzt ein. Mit diesen Worten kommentierte Giacomo Antonelli, der Kardinalstaatssekretär des päpstlichen Kirchenstaates die Niederlage der österreichischen Truppen 1866 in der Schlacht bei Königgrätz gegen die Preußen im Kampf um die Vorherrschaft in Mitteleuropa. Die Welt war nicht eingestürzt, aber eine andere geworden.

»Apocalypse now …« mag sich so manch besorgter Zeitgenosse denken angesichts der aktuellen Terroranschläge, der Horrormeldungen über IS-Gräuel, der zunehmenden Judenfeindlichkeit, der Islamophobie und des Hasses auf Flüchtlinge in den sozialen Netzwerken. Und nicht nur dort.

Auch wenn man den Terror nur aus den Medien kennt, ihn so miterlebt und weiß, dass im Straßenverkehr jährlich weltweit mehr Menschen getötet werden als durch Terroranschläge – die Attentate von Paris, Brüssel, Nizza und all jene, die noch verübt werden, hinterlassen Spuren in der Wahrnehmung des Alltags, verändern die »Willkommenskultur«.

Die Neujahrsnacht in Köln und anderen Städten, sexuelle Übergriffe jugendlicher Migranten in Bädern und auf Bahnhöfen verbreiten Angst und Schrecken, schüren Ablehnung und Wut auf muslimische Einwanderer. Das lässt sich nicht mehr wegleugnen – und hat gravierende politische Folgen. Die Politik muss gegensteuern, mit höheren Investitionen in die Sicherheit, in verstärkte Präsenz der Sicherheitsorgane im öffentlichen Raum. Das wird teuer und schränkt persönliche Freiheiten weiter ein. Nur keine falschen Illusionen: Besiegt wird mit diesen zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen der individualisierte IS-Terror nicht. Es gibt keine Garantien für absolute Sicherheit.

 

Die im Namen des »Islamischen Staates« verübten (oder von ihm reklamierten) Verbrechen haben Europa ins Herz getroffen. Hilflose Solidaritätsfloskeln für die Angehörigen der Attentatsopfer sind ein schwacher Trost, aber keine fündige Erklärung dieses pseudoreligiös motivierten Irrsinns, der die Grundfeste unserer Werte- und Staatengemeinschaft erschüttert. Um ihn effizient zu bekämpfen, brauchen wir konkrete Taten und entschlossenes Handeln, nicht hohle Phrasen.

Die ernüchternde Erfahrung zeigt, dass die europäischen Sicherheitsapparate auf einen langen Kampf gegen den islamistischen Terrorismus nicht vorbereitet waren. Informationen über und Warnungen vor geplanten Attentaten wurden von den Behörden nicht immer wahr- oder ernst genommen, ein alarmierender Hinweis auf das Versagen der verschiedenen Dienste, europaweit zu kooperieren.

Die europäische Öffentlichkeit wird sich an den Gedanken gewöhnen müssen, dass mehr Sicherheit weniger Freiheit bedeutet, dass Europa in Sicherheitsfragen ähnliche Vorkehrungen wie Israel treffen muss, das seit Jahrzehnten mit islamistischem Terror leben muss und dennoch eine liberale, funktionierende Demokratie geblieben ist.