Aupair USA - Henriette Lavalle - E-Book

Aupair USA E-Book

Henriette Lavalle

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Beschreibung

Die USA sind für viele noch immer schlichtweg das Traumland, und wer sich zur Schulzeit an keinem Austausch beteiligt hat, lernt das Land vielleicht bei einer Studien- oder Berufsauszeit oder direkt nach dem Abitur oder der Matura kennen ? als Aupair! Ein solcher Aufenthalt erfordert sorgfältige Planung und Vorbereitung. Dazu gehören die genaue Informationen über das gesetzlich strikt geregelte Aupair-Programm der Vereinigten Staaten, die Vorbereitung auf die Arbeit mit Kindern, aber auch erste Planungen für größere und kleinere Reisen oder Ausflüge und nicht zuletzt die Wahl der richtigen Agentur bzw. des passenden Aupairvermittlers. Der Erfolg eines Aupair-Jahres hängt sehr von der sorgfältigen Auswahl der Gastfamilie ab, also auch von der Agentur, die die Entscheidungen trifft. Sie garantiert eine Betreuung, falls es mal klemmen sollte, ist Anprechpartner bei allen Fragen und Problemen und unterstützt auch den sozialen Kontakt und Zusammenhalt der Aupairs untereinander durch Veranstaltung gelegentlicher Aupairtreffen. Das vorliegende Handbuch behandelt all diese Punkte; gibt Tipps zur Bewerbung und gegen Heimweh und den fast unvermeidlichen Kulturschock, gewährt Einblick in Kultur, Lebensweise und Mentalität und verhindert, in so manches Fettnäpfchen zu tappen. Man täusche sich nicht: Viele Amerikaner mögen vielleicht wie Europäer aussehen, aber sie sind keine! Das Buch befasst sich ferner mit pädagogischen Problemen und Kindesentwicklung, spricht aber auch Probleme und einen eventuellen Familienwechsel an. Lebendig bleibt das Sachbuch durch die vielen Erfahrungsberichte ehemaliger Aupairs, die dem Leser Einblick in ihren Host Letter gewähren, verraten, wie sie mit den Startschwierigkeiten "ihrer" Kids umgingen oder von der multikulturellen Atmosphäre Chicagos schwärmen. Dabei kommen durchaus auch diejenigen zu Wort, die weniger positive Erfahrungen gemacht haben, und es werden die Entwicklungen nach den Negativschlagzeilen des Prozesses gegen das englische Aupair Louise Woodward aufgezeigt. Abgerundet wird das Buch durch viele praktische Tipps, Bastel- und Spielideen, Literaturempfehlungen, eine Auflistung kultureller Unterschiede, Umrechnungstabellen, Details zur Beantragung des Visums etc

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Aupair USA

Kinder, Kultur, Abenteuer

Lavalle Henriette

interconnections

Impressum

Lavalle Henriette

Aupair USA - Kinder, Kultur, Abenteuer

ISBN: 978-3-86040-268-9, Erste Ebook-Auflage 2016

ISBN: 978-3-86040-249-8, Buch, Vierte Auflage 2016

Verlag interconnections, Schillerstr. 44,

79102 Freiburg, Tel. 0761 700 650, Fax 700 688

www.interconnections-verlag.de

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Working Holiday Australien - Auf eigene Faust und kostenlos

ISBN 978-3-86040-157-6, E-Book im Online-Buchhandel

Siehe: http://www.interconnections-verlag.de

Inhalt

Geschichte

Gastland USA

Aupair-Programm

Gründe zur Teilnahme

Voraussetzungen

Aufgaben

Leistungen

Programmkosten

Voraussetzungen

Varianten

Organisationen

Aufgaben

Bewerbungsverfahren

Aupair ohne Organisation

Reisevorbereitung

Kofferpacken

Gastgeschenke

Einige Regeln

Die ersten Tage

Sicheinleben – Gastfamilie

Aupair und Familienmitgliedschaft

Betreuung der Kinder

Entwicklungsstufen

Erziehung und Strafen

Sicherheit und Verantwortung

Betreuung

Gasteltern und Aupair

Feiertage

Krankheitsfall

Probleme

Problemlösung

Familienwechsel

Fazit

Leben in den USA

Allgemeines

Kulturelle Unterschiede

Autofahren

Essen

Freizeit

Neue Freunde

Aupair-Sport: „Lästern“

Geschichtlicher Exkurs

Politische Struktur

Feiertage

Aupair und Justiz

Nanny Cam

Erfahrungen

Mein Aupair-Jahr

Zwei gegensätzliche Gastfamilien

Zwischen Traum und Alptraum

Rundum glücklich

Männliche Aupairs

Bücher

Webseiten

Adressen

Nützliches

Wichtige Vokabeln

Aupair-Vermittler

Vorwort

Mehrere Tausend junger Leute in Deutschland, Österreich und der Schweiz ergreift jedes Jahr das Fernweh. So packen sie ihre Koffer, um für einige Zeit mit Sprachkurs und Familienleben die Kultur eines anderen Landes kennenzulernen. Die USA sind dabei das beliebteste Gastland für die jungen Globetrotter.

Nach einem Jahr kehren sie wieder zurück in ihr Heimatland. Sie bringen neue Eindrücke mit, sind selbstständiger geworden und haben auf jeden Fall an Erfahrungen gewonnen.

Manches ehemalige Aupair behält kleine Traditionen wie das Feiern von den typischen amerikanischen Feiertagen Thanksgiving und Halloween noch viele Jahre bei. Fotos, Flaggen, USA-T-Shirts oder kleine Freiheitsstatuen erinnern noch lange an eine Zeit, die neue Horizonte eröffnet und nicht selten auch den ganzen Lebensweg nach der Zeit als Aupair beeinflusst hat.

Nicht alle Heimkehrer sind begeistert von dem, was sie im Ausland erlebt haben. Einige kehren auch vor Ablauf des Austauschprogramms aus den USA zurück. Es ist nicht leicht, sich in einem neuen Land und in einer neuen Familie zurechtzufinden. Manch einem liegt die Lebensweise der Gastfamilie oder auch die Kultur des Gastlandes nicht. Bei dem einen oder anderen Aupair stellt sich auch heraus, dass eine Vollzeittätigkeit als Kindermädchen auf Dauer nicht das Richtige ist.

Doch auch sie können auf eine ereignisreiche Zeit zurückblicken, in der sie neue Eindrücke und Erkenntnisse gewonnen haben.

Ein Aupair-Aufenthalt muss geplant und sorgfältig vorbereitet werden. Dazu gehören gründliche Kenntnisse über das Aupair-Programm in den USA, die Vorbereitung auf die Arbeit mit Kindern und nicht zuletzt die ersten Planungen für kleine und größere Reisen oder Ausflüge im Lande.

In diesem Buch werden die wichtigsten Informationen zum Aupair-Programm in den USA vorgestellt und die vielen Facetten dieses offiziellen Kulturaustauschprogramms beleuchtet.

Henriette Lavalle

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Geschichte

Das mittlerweile weltweit verbreitete Kulturaustauschprogramm Aupair hat seine Wurzeln gleich vor unserer Haustür – hier, im Herzen Mitteleuropas.

Haustöchter in der Schweiz

Bereits im 18. Jahrhundert war es unter wohlhabenden Bürgern in der Schweiz üblich, ihre Töchter für einige Zeit zu Familien ins Ausland oder einen anderssprachigen Teil des Landes zu schicken. Nicht selten waren dies befreundete Familien oder Geschäftspartner. Ziel dieses Aufenthaltes war es, den jungen Damen zu ermöglichen, eine Fremdsprache zu lernen, neue Erfahrung zu sammeln und auch einen gewissen Grad an Bildung zu erlangen. Dass Frauen in dieser Zeit höhere Schulen besuchten oder gar studierten, war nicht üblich.

Diese so genannten Haustöchter lebten mit im Haushalt der Gastfamilien und halfen als Gegenleistung für die Gastfreundschaft bei der Kinderbetreuung.

Das Wort Aupair stammt aus dem Französischen. Es geht zurück auf das Wort „on par“ – auf Gegenseitigkeit. Der Name ist also gleichzeitig das Ziel dieses einzigartigen Austauschprogramms: Faires Miteinander mit gegenseitigem Geben und Nehmen – Kultur, Sprache und Bildung gegen Mithilfe bei Kinderbetreuung und im Haushalt.

Gastland USA

Aupairs als Touristen

Die USA gehören schon seit einigen Jahrzehnten zu den beliebtesten Zielen eines AupairAufenthalts. Offiziell gibt es das Programm aber erst seit ca. 25 Jahren. Zuvor war es nicht möglich, auf legalem Weg als Aupair in die USA einzureisen und dort zu arbeiten. Für viele junge Menschen hieß dies, dass sie ihren Traum von einem Auslandsaufenthalt als Aupair in einem anderen Land verwirklichen mussten. Einige entschieden sich jedoch auch, mit einem Touristenvisum in die USA einzureisen und dann illegal als Aupair zu arbeiten. Wie viele junge Menschen auf diesem Wege einige Zeit als illegale Aupairs in den USA verbracht haben, lässt sich nur schwer abschätzen, es müssen jedoch Tausende gewesen sein.

Kulturaustausch in den USA

Bereits 1961 setzte sich die USA mit dem Mutual Educational and Cultural Exchange Act das Ziel, mittels Kulturaustausch und Bildungsprogrammen gegenseitiges Verständnis zwischen Amerikanern und anderen Völkern zu fördern. Besonders engagiert zeigte sich dabei Senator William Fulbright, weshalb dies auch unter dem Namen Fulbright-Hays Act bekannt geworden ist.

Seither sind viele Kulturaustauschprogramme entstanden, die jungen Menschen einen zeitlich begrenzten Aufenthalt in den USA im Sinne des Kulturaustausches und der Völkerverständigung ermöglichen. Einige der bekannten Programme sind zum Beispiel High School Exchange, Summer Work & Travel oder auch das Teachers Exchange Program.

Aupair-Programm

Der Traum vom legalen Aupair-Aufenthalt in den USA wurde schließlich 1986 wahr, als sich die Organisationen American Institute for Foreign Study und Experiment in International Living bei der amerikanischen Regierungebehörde USIA um die Genehmigung eines Aupair-Programms im Sinne der Völkerverständigung bemühten, das Exchange Visitor Program.

Die USIA, die United States Information Agency, 1959 zur Unterstützung der amerikanischen Außenpolitik gegründet, war zuständig für die Durchführung internationaler Bildungs- und Kulturaustauschprogramme sowie Rundfunksendungen und Informationsprogramme.

Wie das Exchange Visitor Program genau funktioniert, verrät Jörn Gutowski von AYUSA International:

»Viele Auslandsprogramme lassen sich leicht in Kategorien einordnen. Ein Schüleraustauschprogramm in Brasilien ist ein kulturelles Austauschprogramm; ein Sprachkurs in Spanien eine Bildungsreise und ein Farmjob in Australien ein Arbeitsprogramm. In welche Kategorie gehört aber das Aupairprogramm? – Viele Länder haben verschiedene Regelungen getroffen, wie sie das Aupairprogramm einordnen, und welchem Ministerium es unterstellt ist. So hat Österreich entschieden, das Programm einer normalen Arbeitstätigkeit gleichzustellen. In Deutschland hat das Programm zwar eine arbeitsrechtliche Sonderstellung, es wird aber auch nicht klar als ein kulturelles Austauschprogramm angesehen. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass in Deutschland eine Reihe von Ministerien damit befasst sind, wie z.B. das Auswärtige Amt, das Arbeitsministerium und auch das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die USA sind mit den Niederlanden das einzige Land weltweit, das das Aupairprogramm als Cultural Exchange (kulturelles Austauschprogramm) behandelt.

Cultural Exchange Programs sind in den USA dem Außenministerium unterstellt und besitzen dort eine eigene Visumkategorie (J-Visum). Das Aupairprogramm wird somit durch die gleiche Behörde überwacht, die ebenfalls andere Austauschprogramme wie den Schüleraustausch oder universitäre Auslandssemester betreut.

Die Behörde stellt nicht nur genaue Anforderungen an Aupairs und Gastfamilien, sondern auch an Agenturen, die in den USA das Programm durchführen. Agenturen, die Sponsoring Organizations genannt werden, müssen sich in einem aufwendigen Prozess um die Erlaubnis bewerben, Aupairs vermitteln zu dürfen. Sie unterliegen einer regelmäßigen Kontrolle und müssen ihre Akten Prüfern der amerikanischen Behörden öffnen. Die Agenturen werden u.a. danach bewertet, inwieweit sie die Programmregeln erfüllen. Ferner müssen Statistiken von den Agenturen gesammelt werden, die auch Programmabbrecher und Aupairs, die nicht nach Programmende in ihr Heimatland zurückreisen, erfassen.

Aus diesen komplexen Gründen sind auch nur eine Handvoll Agenturen als offizielle Sponsoring Organization beim U.S. Außenministerium registriert.

Die Kontrolle der gesetzlichen Rahmenbedingungen bedeutet für private amerikanische Agenturen, genau zwischen wirtschaftlichen Zielen und der Sicherstellung des Qualitätsstandards abwägen zu müssen. Deshalb achten sie auch genau auf ihre Partneragenturen in den Heimatländern der Aupairs, die für die Auswahl der geeigneten Aupairkandidaten zuständig sind.

Dieser Auswahlprozess ist ebenfalls wesentlich aufwendiger als in anderen Ländern. Bewerber müssen neben den ausführlichen schriftlichen Bewerbungsunterlagen mindestens zwei Referenzen über Kinderbetreuung einreichen, einen Gesundheitstest ablegen, ein polizeiliches Führungszeugnis beantragen, zu einem persönlichen Gespräch kommen, Englischkenntnisse nachweisen – und nicht zuletzt bereit sein, ein ganzes Jahr in den USA zu bleiben.

Angesichts dieser augenscheinlich hohen Hürden spricht einiges dagegen, dass ein Land mit diesen strengen Regularien ein für alle Seiten erfolgreiches Programm durchführen könnte. Genau dies ist aber der Fall: Die USA haben wohl das weltweit größte Aupairprogramm mit mehr als 20.000 Aupairs pro Jahr und einem Anstieg von mehr als 85% in den letzten zehn Jahren. Natürlich hat die USA eine große Bevölkerungsschicht, die sich diese Kinderbetreuung leisten kann, aber dies ist nicht der einzige Grund, warum das Programm so erfolgreich ist. Denn auch andere Länder – wie zum Beispiel Deutschland – haben einen Bedarf an Aupairs, der aber aufgrund der undurchsichtigen Regeln des Programms und der unterschiedlichen Zuständigkeiten bei verschiedenen Ministerien oft nicht gedeckt werden kann.

Der Grund für den Erfolg in den USA liegt vielmehr darin, dass die Regierung das Aupairwesen als kulturelles Austauschprogramm versteht, und es damit dem Außenministerium zugeordnet wird. Statt das Programm vornehmlich als eine Arbeitstätigkeit anzusehen, wurde der kulturelle Austausch zwischen der Familie und dem Aupair in den Vordergrund gestellt. Inbesondere wird hervorgehoben, dass die Aupairs im Familienleben integriert werden sollen, um so die amerikanische Kultur im Alltag zu erleben. Gleichzeitig ermöglicht das Aupair der Familie den Zugang zu einer anderen Kultur und Sprache.

Das Visum, das die Aupairs vor der Abreise erhalten, beinhaltet die Arbeitserlaubnis, als Aupair in den USA tätig zu werden. Es ist immer nur in Verbindung mit der Sponsoring Organization gültig, die die Verantwortung für das Aupair während des gesamten Aufenthalts trägt und so immer genau über den Aufenthaltsort des Aupairs unterrichtet sein muss.

Die Begründung für die positive Auswirkung der Ansiedlung des Programms im Außenministerium lässt sich damit erklären, dass es eines der Ziele des Ministeriums ist, ein positives Bild der USA zu verbreiten. Erfahrungen mit anderen Austauschprogrammen haben der Behörde gezeigt, dass junge Menschen, die eine längere Zeit in den USA leben, ein wesentlich positiveres Bild Amerikas haben als ihre Altersgenossen, die noch nicht in Amerika waren. Hier stand insbesondere das seit dem Zweiten Weltkrieg erfolgreiche Schüleraustauschprogramm Pate. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass die größten Aupair-Agenturen vorher meist viele Jahre in dieses Programm angeboten hatten und ihre Erfahrungen im interkulturellen Austausch einbringen konnten.

Das amerikanische Aupairmodell sorgt für ein sicheres, qualitativ hochwertiges Programm, von dem viele Länder lernen können, da es eine Balance zwischen Sicherheit, Transparenz und klaren Prozessen gefunden hat.«

Aupairprogramm: Für und Wider

Die Anfänge des Aupair-Programms bargen jedoch politische Schwierigkeiten. Bis 1990, also vier Jahre nach Programmbeginn schließlich vom Kongress der USA erklärt wurde, dass das Programm nun auf Dauer bestehen bleibe, wurde dieses mehrfach fast aufgehoben. Bis heute kommen immer wieder Diskussionen in den Regierungsbehörden auf, ob das Aupair-Programm wirklich ein Kulturaustauschprogramm im Sinne der Völkerverständigung sei oder doch eher ein Arbeitsprogramm, bei dem die Gastfamilien mehr an einer günstigen Arbeitskraft und die Aupairs mehr an einem Aufenthalt in den USA, als am Miteinanderleben und Voneinanderlernen interessiert seien.

Befürchtungen über illegale Einwanderung und Arbeitsplatzverluste amerikanischer Hausangestellter führten Ende 1987 erstmals dazu, dass eine Kommission der USIA die Beendigung des Programms empfahl. Es dauerte fast ein Jahr, bis die USIA durch einen Kongressbeschluss angewiesen wurde, das Programm weiterhin durchzuführen.

Doch bereits Anfang 1990 stand das Programm erneut zur Diskussion. Der Vorwurf lautete, dass das Programm Visa für Bildungs- und Kulturaustausch für ein Arbeitsprogramm missbrauche und somit das Aupair-Programm nicht mit der ursprünglichen Idee eines Kulturaustausches übereinstimme. Dennoch beschloss der Kongress, das Programm unter den damals gültigen Richtlinien fortzusetzen.

Die Regeln für das Aupair-Programm in den USA wurden seither mehrfach überarbeitet und hinsichtlich Auswahlprozess von Aupairs und Gastfamilie, Überprüfung der Programmteilnehmer sowie Platzierung in Gastfamilien geändert.

Seit 1996 müssen Aupairs vor Antritt ihrer Tätigkeit bei der Gastfamilie an einer mehrtägigen Schulung teilnehmen („orientation“), die häufig in New York stattfindet.

1999 wurde die USIA aufgelöst und die Administration und Durchführung des Aupair-Programms an das Department of State übertragen.

Während einige Agenturen über einen Rückgang oder eine Stagnation der Bewerbungen von Gastfamilien klagen, widerspricht Silke Rixen von GermanAuPair: „Ich kann diesen Trend nicht bestätigen. Sollte es so sein, ist es bis zu uns noch nicht durchgedrungen. Ich gehe davon aus, dass es auch in den kommenden Jahren so bleibt oder sogar noch ansteigt. Im Zuge der Globalisierung ist ein Auslandsaufenthalt heutzutage etwas, das in kaum einem Lebenslauf fehlen darf.“

Inzwischen reisen rund 12.000 junge Frauen und Männer aus Ländern rund um den Globus jedes Jahr als Aupair in die USA. Insgesamt haben sich gut über 100.000 mit dem Aupair-Programm den Traum vom vorübergehenden Leben und Arbeiten in den USA erfüllt.

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Organisationen

Aufgaben

Organisationen, die seit den Anfängen des Aupair USA-Programms tätig waren, weisen mittlerweile über 20 Jahre Erfahrung in der Durchführung des Programms auf und haben Tausenden von Gastfamilien und Aupairs die Teilnahme an einem Bildungs- und Kulturaustausch ermöglicht.

Bewerbungsverfahren

In erster Linie sind die Organisationen für die Vermittlung von Aupairs und Gastfamilien zuständig, also der Durchführung des Bewerbungsverfahrens für Gastfamilien in den USA und Aupairs im Ausland.

Organisation des Aufenthaltes und Richtlinien

Die Organisationen stellen aber auch sicher, dass die Rahmenbedingungen des Programms während des gesamten Aufenthalts eingehalten werden und der Aufenthalt somit rundum organisiert wird. Sie kümmern sich um Buchung des Hinfluges in die USA, die notwendigen Papiere zur Beantragung eines Visums und die Versicherungsangelegenheiten zu einer Basis-Krankenversicherung beim Aupair-Aufenthalt.

Informationspflicht

Gastfamilien und Aupairs müssen von der Organisation ausführlich über die Regeln und Bestimmungen des Programms unterrichtet werden. Dazu müssen Gastfamilien und Aupairs auch ein von der Organisation geschriebenes Handbuch bekommen. Vor der Abreise muss die Organisation dem Aupair ausführliche Informationen über die Gastfamilie – in der Regel sind das die Bewerbungsunterlagen der Familie – zukommen lassen. Die Organisation hat dem Aupair auch die Unterlagen über Bildungseinrichtungen (Volkshochschulen, Colleges) in der Gegend zukommen zu lassen. In der Regel erhält man diese nach Ankunft vom örtlichen Betreuer.

Betreuung in den USA

Organisationen haben in den Gebieten, in denen sie tätig sind, örtliche Betreuer, die als direkte Ansprechpartner für Aupairs und Gastfamilien fungieren und sich um deren Angelegenheiten rund um Programmorganisation kümmern. Diese sind bei Problemen Ansprechpartner für Aupairs und Gastfamilien und dürfen nicht mehr als eine Autostunde von der Gastfamilie entfernt wohnen.

Der lokale Betreuer muss sich innerhalb 48 Stunden nach Ankunft des Aupairs in der Gastfamilie bei Aupair und Gastfamilie zu melden. Ebenfalls ist er oder sie verpflichtet, das Aupair und die Gastfamilie innerhalb von zwei Wochen im Haus der Gastfamilie zu besuchen, um ein Ankunftsgespräch durchzuführen und zu prüfen, ob die Integration in die neue Familie problemlos verläuft.

Darauf hat sich der lokale Betreuer mindestens einmal pro Monat (oder öfter, falls notwendig) bei Gastfamilie und Aupair zu melden, was im Rahmen eines Anrufes oder durch ein persönliches Treffen erfolgen kann. Dabei werden Probleme oder andere Angelegenheiten besprochen.

Einmal im Monat führt der örtliche Betreuer ein Treffen für die Aupairs durch.

Im Falle eines Familienwechsels muss sich der Betreuer während der ersten beiden Monate in der neuen Familie mindestens zweimal im Monat bei Aupair und Gastfamilie melden

Lokale Betreuer, die nicht hauptberuflich als solche tätig sind, dürfen nicht mehr als 15 Aupairs und Gastfamilien betreuen.

Durch den lokalen Betreuer bleiben Aupair, Gastfamilien und Organisation regelmäßig in Kontakt, so dass die Organisation einen erfolgreichen Aufenthalt sicherstellen kann.

Neben dem örtlichen steht auch ein regionaler Betreuer bereit, der mehrere örtliche Betreuer und dessen Aupairs und Gastfamilien betreut. Er steht ebenfalls bei Problemen zur Verfügung. Er ist vor allem dann Ansprechpartner, wenn Aupair oder Gastfamilie nicht mit dem direkten Ansprechpartner zufrieden sind und sich an eine andere Person wenden möchten. Er koordiniert oft Aktivitäten der Betreuer und ist zum Beispiel auch als Urlaubs- oder Krankheitsvertretung des örtlichen Betreuers zuständig.

Der Regionalbetreuer muss sich mindestens vierteljährlich bei Gastfamilie und Aupair melden (Anruf, persönliches Treffen oder Newsletter).

Bewerbungsverfahren

Zum Sammeln von Information und Zusammenstellen der Bewerbungsunterlagen sind mindestens vier Wochen Zeit einzuplanen. Arztbesuche, Papiere, Referenzen, Fotos und die Teilnahme am Auswahlgespräch nehmen einige Zeit in Anspruch.

Anmeldung und Einreichen der Bewerbungsunterlagen