Aura-Therapie - Nina Dul - E-Book

Aura-Therapie E-Book

Nina Dul

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  • Herausgeber: Ansata
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2009
Beschreibung

Unsere Aura ist der Spiegel unserer Gefühle, Gedanken und vergangenen Leben. Und eine unerschöpfliche Quelle heilender Kraft.

Nina Dul wurde mit der Gabe der Hellsichtigkeit geboren. Sie kann seit ihrer Kindheit die Aura der Menschen sehen und deuten und heilende Energie aussenden.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 273

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Aura-Therapie

NINA DUL

Aura-Therapie

Heilen mit dem Schwingungsfeld

des Menschen

Unter Mitarbeit von Manfred Miethe

Für dich, mein Sonnenschein.

Deine Liebe und Unterstützung haben mir

immer geholfen, das Licht der

Liebe und Heilung in die Welt zu tragen.

Datenkonvertierung eBook:

Kreutzfeldt Electronic Publishing GmbH, Hamburg

www.kreutzfeldt.de

Ansata Verlag

Ansata ist ein Verlag der Verlagsgruppe Random House GmbH

ISBN 978-3-641-01408-7

Erste Auflage 2005

Copyright © 2005 by Ansata Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Alle Rechte sind vorbehalten.

Inhalt

9Vorwort

13Mein Leben: Wie eine Sehende unter Blinden

Ausbildung zur Heilerin:

57Schulung durch die geistige Welt

67Die Aura: Das Energiefeld des Menschen

113Die Chakras: Räder aus Licht

135Heilung: Menschenwerk oder Gotteswerk?

Die Heilmeditation:

169Energieübertragung in der Gruppe

183Magenta-Energie: Die Macht der Liebe

203Anhang

203Berichte von Heilungen

Berichte über die Auswirkungen der

212Magenta-Einweihung

221Dank

223Kontakt

Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel.

Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte, wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.

Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.

Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.

Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.

Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.

Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, sie erduldet alles.

Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht.

Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden, wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.

Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind.

Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was kindisch an mir war.

Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie auch ich durch und durch erkannt worden bin.

Für jetzt aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

APOSTEL PAULUS, 1. Korinther 13

Vorwort

Es ist kein Zufall, dass du dieses Buch gerade zu diesem Zeitpunkt deines Lebens in die Hände nimmst. Du bist geführt worden, dich jetzt der Liebe zuzuwenden und Heilung auf allen Ebenen – Körper, Geist und Seele – zu suchen und zu erfahren.

Ich habe dieses Buch geschrieben, um die Botschaft der Liebe und der Heilung mehr Menschen zugänglich zu machen. Nachdem die Dokumentation über mich mehrmals im Fernsehen ausgestrahlt wurde und nach dem großen Erfolg der Sendung »Fliege« erhielt ich säckeweise Post, wodurch meine Entschlossenheit, mein Leben ganz in den Dienst am Menschen zu stellen, nur noch größer wurde. Und da natürlich nicht alle Menschen persönlich zu mir kommen können, hoffe ich, dass dieses Buch ein Anstoß für dich sein wird, den Reichtum deiner inneren Welt zu entdecken und dich der Liebe zu öffnen. Dann wirst du Heilung erfahren – auch wenn sie vielleicht nicht immer so aussehen wird, wie du es dir vorgestellt hast.

Obwohl ich von einer Stadt zur anderen reise, obwohl ich fast pausenlos unterwegs bin und obwohl ich in meinen Seminaren und Heilmeditationen mit Tausenden von Menschen gearbeitet habe, möchte ich doch noch mehr Menschen erreichen, da ich davon überzeugt bin, dass wir in einer entscheidenden Phase der Menschheitsgeschichte leben. In den nächsten Jahren wird es sich entscheiden, ob die Menschheit überleben und sich weiter entwickeln wird oder ob sie sich selbst zerstört.

Um den Fortbestand und die Weiterentwicklung des Lebens auf der Erde zu sichern, ist es notwendig, dass sich so viele Menschen wie möglich der Liebe zuwenden und erkennen, dass sie mehr als nur ein Körper sind und dass es im Leben wichtigere Dinge gibt als Karriere, Konkurrenzkampf, Geld, Macht und Status. Der wahre Schatz liegt in unserem Herzen verborgen, und ich möchte dir mit diesem Buch helfen, ihn für dich selbst zu entdecken.

Wir alle sollten lernen, mehr auf unser Herz und weniger auf unseren Verstand zu hören. Sicher, der Verstand hat seinen Platz und seine Existenzberechtigung, aber er sollte der Diener des Herzens sein und nicht sein Herr.

Der Verstand teilt, das Herz aber vereint. Der Verstand sieht nur die einzelnen Teile, das Herz hingegen sieht das Ganze. Der Verstand sieht nur, dass wir voneinander getrennt sind, das Herz hingegen sieht, dass wir alle miteinander verbunden sind. Der Verstand zweifelt an allem und an Gott, das Herz weiß, dass letzten Endes alles gut sein wird und dass wir immer sicher in Gottes liebenden Händen aufgehoben sind.

Ich arbeite und heile mit Magenta-Energie, der Energie der Liebe, des Göttlichen. Wenn jemand zu mir kommt und sagt: »Frau Dul, bei mir klappt das sicher nicht, denn ich glaube an überhaupt nichts«, so antworte ich ihm: »Ob du daran glaubst oder nicht, spielt keine Rolle. Du bist trotzdem ein Kind Gottes. Wenn du geheilt werden sollst, dann wirst du geheilt werden.«

Du musst nicht an meine Kräfte glauben, um sie zu erleben, sie zu spüren und von ihnen zu profitieren. Zu mir kann jeder kommen: Ganz gleich, ob er sich selbst als Christ, Muslim, Buddhist, Hindu, Jude oder als Atheist bezeichnet. Die Menschen geben Gott viele Namen und versuchen, auf vielen Wegen zu ihm zu kommen, aber in Wahrheit gibt es nur einen Gott. Es gibt nur einen Gott, und es gibt nur eine Religion, und das ist die Liebe.

Mein ganzes Leben lang habe ich diese besonderen Kräfte gehabt, aber ich musste viele schwere Prüfungen bestehen und viele Schicksalsschläge durchmachen, bis ich sie so weit entwickelt hatte, dass ich sie korrekt einsetzen konnte. Als Kind habe ich damit gespielt, aber nach und nach habe ich erkannt, dass der Besitz dieser Kräfte große Verantwortung mit sich bringt und dass man sie weder missbrauchen noch zur eigenen Glorifizierung einsetzen darf.

Wer zu mir kommt, kommt nicht zufällig. Es gibt keine Zufälle. Er wurde zu mir geschickt. Bei jedem Menschen soll ich etwas anderes bewirken und erledigen, in Gang bringen und aktivieren, auflösen oder gerade stellen. Ich bin nur ein Werkzeug Gottes. Ich tue einfach das, was getan werden muss und was getan werden darf.

Ich schreibe in diesem Buch über mein Leben, das immer stark von der geistigen Welt gelenkt wurde, über die Aura und die Chakras, über meine Gabe der Hellsichtigkeit, über Heilung und die Verantwortung von Heilern, über die Macht der Liebe und das Wunder der Magenta-Energie.

Im Anhang habe ich einige Übungen aufgeführt, die du zu Hause machen kannst, um deinen geistigen Horizont zu erweitern und die Aura zu spüren oder zu sehen. Außerdem findest du dort einige Berichte von Menschen, die entweder von ihrer Heilung erzählen oder über ihre Erfahrungen in den Heilmeditationen und Magenta-Einweihungen. Ich hoffe sehr, dass diese Berichte dir helfen und dich inspirieren werden.

Ich wünsche mir so sehr, dass du zulassen kannst, dass dieses Buch dein Herz berührt. Möge deine Aura im Licht der Liebe erstrahlen.

Mein Leben: Wie eine Sehende unter Blinden

Menschen der Zukunft werden die sein, die ihre Herzen in ihren Gedanken sprechen lassen.

ALBERT SCHWEITZER

Stell dir vor, du würdest als einzige Sehende in einer Gesellschaft von Blinden aufwachsen. Am Anfang erzählst du den anderen noch ganz begeistert von den Farben des Regenbogens, vom strahlenden Glanz des Sonnenuntergangs, von den frischen Farben eines Frühlingsmorgens und von den funkelnden Sternen am Nachthimmel, aber wenn du immer wieder dieselbe verständnislose Reaktion bekommst, dann lernst du mit der Zeit, das, was du siehst, für dich zu behalten.

Nach einiger Zeit wirst du das Gefühl bekommen, nicht dazuzugehören. Du glaubst nicht etwa, dass mit all den anderen, die blind sind, etwas nicht stimmen kann, nein, du glaubst, dass mit dir selbst, die du als Einzige diesen Extrasinn hast, etwas nicht in Ordnung ist. So ist es in den ersten Jahren meines Lebens auch mir mit meiner Gabe der Hellsichtigkeit gegangen.

Ich wurde 1950 im Süden Polens geboren. Seit ich zurückdenken kann, habe ich diese besonderen Fähigkeiten gehabt. Für mich war das etwas völlig Normales. Erst viel später musste ich erkennen, dass nicht alle Menschen die Dinge so sehen und wahrnehmen wie ich und meine drei Brüder.

Ich wusste nicht, dass man die Welt tatsächlich auf unterschiedliche Art und Weise wahrnehmen kann. Heute weiß ich, dass jeder von uns die Welt anders wahrnimmt und dass einige – dazu gehöre auch ich – nicht nur die physische, sondern auch die energetische Welt wahrnehmen.

Als ich klein war, haben mich meine Brüder manchmal geärgert. Und wenn ich dann so richtig wütend geworden bin, dann bin ich auf sie losgegangen und habe sie verprügelt. Aber manchmal habe ich auch meine Kräfte eingesetzt und sie einfach umgeschubst – ohne sie anzufassen.

Die kleine Nina mit den langen Zöpfen

Aber oft habe ich sie auch verteidigen müssen, denn ich war ja die Älteste von den Geschwistern, und meine Brüder waren ziemlich wild und haben sich immer geprügelt. Manchmal ist einer meiner Brüder weinend angelaufen gekommen und hat geschrien: »Der Marek hat mich gehauen! Der Fiesling hat mich verprügelt!« Dann habe ich gefragt: »Wer? Der kleine oder der große Marek?« – »Der große!«

Dann bin ich zu dem großen Marek hin, hab mich vor ihm aufgebaut und gesagt: »Hör mal, mein Lieber, wenn du meinen kleinen Bruder noch mal haust, dann kriegst du es mit mir zu tun.« Der große Marek war einen Kopf größer als ich und hat nur gelacht. Insgeheim hat er gedacht: Was kann mir diese Kleine mit den Zöpfen schon tun? Ich hatte damals nämlich zwei schöne lange Zöpfe.

Da bin ich aber erst richtig wütend geworden und habe ihm gesagt: »Na warte Bürschchen, jetzt sollst du mich aber kennen lernen.« Und dann habe ich meine ganze Kraft gebündelt und auf ihn gerichtet. Und was soll ich sagen? Er ist umgekippt. Er hat meinem Bruder nie wieder etwas getan. Er war ein für alle Mal kuriert. Er wusste nun, dass mit der kleinen Nina mit den langen Zöpfen nicht gut Kirschen essen war.

Meine Brüder hatten ähnliche Kräfte wie ich, und da wir kleine Rabauken waren, haben wir den anderen Kindern und oft auch den Erwachsenen gerne Streiche gespielt. Manchmal haben wir uns von hinten an eine Gruppe Kinder angeschlichen und dann deren Aura nach hinten gezogen. Kannst du dir vorstellen, was für ein Spaß das war, wenn plötzlich jemand aus der Gruppe umkippte, und keiner wusste warum? Damals habe ich noch nicht verstanden, was für eine Gabe mir geschenkt worden war, und weil ich ein Kind war, habe ich damit gespielt und sie auf alle mögliche Weise ausprobiert.

Bin ich eine Missgeburt?

Es kam eine Zeit, da kam mir meine Gabe wie eine Behinderung vor und ich mir selbst wie eine Missgeburt, denn nicht nur Kinder, auch viele Erwachsene fingen an, sich vor mir zu fürchten und über mich zu tuscheln. Heute kann ich die Ängste anderer Menschen verstehen, denn es ist ja tatsächlich etwas merkwürdig, wenn sich jemand mit mir unterhalten wollte und ich meinem Gegenüber dabei nicht direkt ins Gesicht geschaut, sondern meinen Blick immer über seinen Kopf gerichtet habe. Meistens habe ich dort ganz andere Dinge gesehen als die, die mir mein Gesprächspartner gerade gesagt hat.

Wenn mir dann eine Frage gestellt wurde, dann wusste ich meistens gar nicht, wovon er eigentlich sprach. Es war schwierig, eine normale Unterhaltung mit mir zu führen, denn ich habe sehr oft den Faden verloren, weil ich mit ganz anderen – und meist viel interessanteren – Dingen beschäftigt war. Schließlich fingen die Leute an, über mich zu tuscheln. Sie wussten einfach nicht, wo sie mich einordnen sollten.

Die anderen Kinder haben mich oft gehänselt, aber zum Glück habe ich mich von ihnen nicht unterkriegen lassen. Ich war ein richtiger Wildfang und habe mich oft geprügelt oder ihnen mit meinen Kräften harmlose Streiche gespielt.

Unsere Familie war sehr naturverbunden, und meine Brüder und ich haben viel in der freien Natur gespielt. Meine drei Brüder konnten das Gleiche sehen wie ich. Wir haben uns immer erzählt, was wir gesehen haben. Ich war die Älteste, die Wildeste und daher natürlich immer die Anführerin. Hätte ich noch Sommersprossen und Ringelsocken gehabt, hätte man mich bestimmt Pippi Langstrumpf genannt.

Meine drei Brüder und ich spielten mit Wesen, die andere Kinder nicht sehen konnten. Leider habe ich als Älteste nicht eine so spielerische Kindheit gehabt wie meine Brüder, weil ich schon sehr früh Verantwortung für sie übernehmen und ständig auf sie aufpassen musste. Dafür bin ich im Innern auch heute noch oft wie ein Kind und kann mich über die kleinsten Dinge freuen.

Es macht mich zum Beispiel unglaublich glücklich, wenn auf der Straße eine Katze angelaufen kommt und sich schnurrend an meinen Beinen reibt oder wenn mir ein Baby sein zahnloses Lächeln schenkt. Und manchmal kann ich stundenlang aus dem Fenster schauen und mir einfach nur den Raureif auf den Bäumen ansehen. All das macht mich glücklich, all das ist Nahrung für meine Seele.

Herzinfarkt!

Meine Eltern haben uns Kindern nicht geglaubt, wenn wir ihnen erzählt haben, was wir sahen. Sie dachten natürlich, wir fantasieren, und haben uns oft wegen unserer »Lügengeschichten« gescholten. Aber eines Tages bekam meine Mutter einen Herzinfarkt. Wir Kinder hatten schon vorher gemerkt, dass mit ihrer Aura etwas nicht stimmte und dass sie ernsthaft in Gefahr war. Wir haben einen Arzt gerufen, noch bevor es passiert ist. Er hat sich gewundert, woher wir Kinder wussten, dass es um Leben und Tod ging, aber als wir ihm erzählten, was wir gesehen hatten, da konnte auch er es nicht glauben. Er wusste nicht, worüber wir redeten, weil es einfach nicht in sein Weltbild passte.

Wir haben ihm nämlich Folgendes erzählt: »Wir haben es doch über unserer Mutter gesehen, über ihrem Kopf, über ihrem ganzen Körper.« Er gab meiner Mutter sofort Medikamente, und sie wurde gerettet. Danach hat sie uns halbwegs geglaubt, war aber immer noch ziemlich skeptisch.

Meine Brüder haben mit der Pubertät zwar ihre Aura-Sichtigkeit, aber nicht ihre Heilkräfte verloren. Warum meine geblieben ist, das weiß keiner zu sagen. Das sollte wohl so sein. Ich wusste damals noch nicht, dass ich geistige Führer hatte, die wollten, dass ich eine bestimmte Aufgabe erfülle.

Die psychischen Kräfte der Kinder

Alle Kinder sehen ungefähr bis zum dritten Lebensjahr Auras. Das ist ganz normal. Doch die Aura-Sichtigkeit bleibt nur bei ganz wenigen erhalten – vielleicht bei einem Kind von einer Million. Dabei spielen die Umwelt und besonders die Einstellung der Erwachsenen naturgemäß eine große Rolle. Das Aura- Sehen wird einfach zum Unsinn erklärt. Nur weil die Erwachsenen etwas nicht sehen können, wird behauptet, es existiere nicht. Was für eine Schnapsidee!

Die Ursache für den Verlust dieser Fähigkeit liegt in der einseitig auf das Materielle ausgerichteten Erziehung. Diese beginnt schon im Kindergarten und wird in der Grundschule fortgesetzt. Zu Hause vermitteln auch die Eltern dem Kind stets ihre Werte, Ansichten, Meinungen, Glaubenssätze und Einstellungen und versuchen ständig, das »dumme« Kind zu belehren.

Sie versuchen, den Kindern »die Flausen auszutreiben«, wie man sagt, damit sie zu vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft werden. Sie glauben, dem Kind in seinem eigenen Interesse die Spielregeln der Gesellschaft beibringen zu müssen, aber in Wirklichkeit töten sie nur die Kreativität, die Eigenverantwortung und den Spieltrieb ab. Wie viel reicher – und fröhlicher – könnte unsere Gesellschaft sein, wenn wir anerkennen würden, dass Kinder unter Umständen mehr wissen als die Erwachsenen. Kinder sind Gott näher und wissen vieles, was die Erwachsenen längst vergessen haben.

Grün oder gelb?

Wenn ein Kind vertrauensvoll zur Mutter sagt: »Du Mutti, schau mal, das schöne grüne Licht«, und die Mutter daraufhin korrigiert: »Nein, das ist nicht grün, das ist gelb, das sieht doch jeder«, dann übernimmt das Kind diese Anschauung, dann ist das Gesehene später gelb und nicht grün. Das ist schon »Schule«. Was die Kinder sehen und tun, zum Beispiel beim Spielen, wird zum Unsinn erklärt.

Wenn ein Kind zum Vater sagt: »Du, Papi, die Omi, die leuchtet aber schön blau«, dann wird der Vater es entweder auslachen, ausschimpfen oder ihm einen Vortrag halten – je nach Temperament. Aber nie wird er fragen: »Was siehst du denn bei der Omi? Ich sehe kein Blau. Kannst du mir das erklären?«

Viele Kinder sprechen eine vollkommen andere Sprache, eine Sprache, die manchmal niemand von den Erwachsenen kennt. Dann heißt es: »Was erzählst du da? Was ist denn das für eine komische Sprache? Hör sofort mit dem Babygebrabbel auf und lern mal anständig sprechen.« Und schon haben wir wieder eine Be- und Verurteilung von Seiten der Erwachsenen.

Meine Tochter hat auch so gesprochen, aber auch ich habe nicht hingehört. Was sie da von sich gab, war eine richtige Sprache. Aber keiner nimmt das auf, niemand will sich damit wirklich beschäftigen. Schließlich ist das doch Kinderkram, und wir Erwachsenen haben wahrlich andere Dinge zu tun, als uns mit Kindergeschwätz abzugeben, oder?

Einmal – als meine Tochter etwa zwei Jahre alt war – hatte ich sie auf dem Schoß und habe ihr ein Lied vorgesungen. Plötzlich stieß sie mich zurück, schaute mir in die Augen und sagte: »Mama, weißt du noch? Damals habe ich dich immer so auf meinem Schoß genommen und für dich ein Lied gesungen.« Ich war natürlich erstaunt und habe sie gefragt: »Was denn für ein Lied?« Da hat mir meine zweijährige Tochter ein Lied auf Altpolnisch vorgesungen, das weder ich noch sonst jemand in meiner Familie gekannt haben. Noch heute behandelt mich meine Tochter oft, als ob sie die Mutter und ich das Kind wäre.

Natürlich sprechen nicht alle Kinder eine eigene Sprache, aber es gibt tatsächlich Kinder, die dies tun. Das sollten wir Erwachsene als eine Aufforderung sehen, uns selbst und unser Weltbild in Frage zu stellen, unseren Horizont zu erweitern, ungewohnte – vielleicht auch Angst machende – Gedanken zuzulassen und einfach mal zu sehen, was von diesem Kind noch alles kommt. Es wäre eine Anregung zu wachsen, aber heutzutage gilt alles, was man nicht anfassen, wiegen und messen kann, was man nicht in eine Schublade einordnen kann, als abwegig und absonderlich – und manchmal sogar als gefährlich.

So tragen die Eltern ungewollt auch eine »Schuld« daran, dass die Kinder nicht mehr darüber sprechen. Eltern tun dies nicht aus bösem Willen, sie tun es oft einfach nur, weil es ihr Leben sonst durcheinander bringen würde und sie keine Zeit haben, sich damit auseinander zu setzen.

Diese Fähigkeiten bilden sich ganz von allein zurück, wenn die Kinder älter werden, doch die Eltern, die Kindergärtnerinnen und Lehrer tragen eine Menge dazu bei, die Kinder von dieser spirituellen Ebene herunterzuholen und sie aus dieser Phase herauszureißen, in der man von ihnen noch wirklich etwas lernen kann, weil sie noch viel stärker mit der geistigen Welt verbunden sind.

Versuch der Anpassung

Ich selbst habe etwa mit dreizehn Jahren angefangen, meine Aura-Sichtigkeit umzustellen, um nicht ständig Auras sehen zu müssen, denn mein Leben wurde dadurch ziemlich kompliziert. Man weiß einfach zu viel und kann den anderen nicht mehr alles glauben, was sie sagen. Das ist sehr belastend – gerade für ein Kind.

Um aber auf meine frühe Kindheit zurückzukommen: Wir wissen ja alle, dass Kinder manchmal gnadenlos und grausam sein können. Bei den Raufereien mit anderen Kindern haben meine Brüder und ich immer auch unsere Fähigkeiten eingesetzt. Wir warfen diese Kinder um oder ließen sie vom Fahrrad fallen. Das hat uns eine Menge Spaß gemacht. Wir waren eben richtig wilde Kinder und wollten alles ausprobieren. Beim »Umwerfen« wurde einer geistig in die Knie gezwungen.

Wir konnten aus unseren Händen auch einen richtigen Energiestrahl schicken – so wie ich es heute noch zu Heil- und Demonstrationszwecken tue. Dies war oft ein sehr starker Strahl, fast so stark wie ein Schuss, der direkt in die Aura des anderen Kindes eindrang. So haben wir die anderen vom Rad geworfen oder einen, der dastand, zum Umfallen gebracht.

Gongfu-, Taiji- oder Aikido-Meister machen ja etwas Ähnliches. Sie lernen über viele Jahre, ihre Energie so zu konzentrieren, dass sie einen Gegner, ohne ihn zu berühren, auch aus der Entfernung umwerfen können. Diese Meister nennen diese Energie Qi (chinesisch) oder Ki (japanisch). Durch Qigong oder Taiji bauen sie diese Kraft auf und lernen, sie zu lenken und zu bündeln.

In unserer Kindheit waren meine Brüder und ich wahrlich keine Engel. Für uns war alles nur ein Spiel. Was diese Kraft bedeutet, mit welcher Verantwortung es verbunden ist, sie zu besitzen, und was es heißt, über sie zu verfügen, wusste ich damals noch nicht. Das alles habe ich erst später und oft auf sehr schmerzliche Weise gelernt.

»Könnt ihr nicht einmal normal sein?«

Wegen unserer Fähigkeiten und unserer komischen Spiele galten wir Geschwister bei den anderen Kindern und auch bei den Lehrern in der Schule als wunderlich. Unseren Eltern war das gar nicht recht, sie wollten, dass wir ganz normale Kinder sind. Sie wollten einfach keinen Ärger. Natürlich erkannten sie unsere Fähigkeiten überhaupt nicht. Sie meinten, wir hätten nur zu viel Fantasie, und verlangten von uns, dass wir etwas anderes spielen. Manchmal drohten sie uns sogar mit Schlägen. Sie waren wirklich nicht begeistert von unseren Fähigkeiten.

Manchmal explodierte meine Mutter richtig und brüllte uns an: »Was habt ihr denn jetzt wieder für einen Firlefanz veranstaltet? Könnt ihr denn nicht wenigstens einmal normal sein?«

Hexen, Hebammen und Kräuterfrauen

Dabei gibt es in meiner Familie in Bezug auf »nicht normal sein« durchaus eine Art Tradition, denn meine beiden Urgroßmütter waren Kräuterfrauen, Hexen und Hebammen. Solche Frauen waren damals im Dorf und im ganzen Landkreis wohlbekannt und geschätzt, weil sie über Wissen und Fähigkeiten verfügten, die andere nicht hatten, und weil sie Menschen und Tieren helfen konnten, wenn niemand mehr einen Ausweg wusste. Sie haben geräuchert, Kräuter verabreicht oder mit den Händen etwas getan, und es hat geholfen. Oder sie haben besprochen und Böses durch Zauberworte gebannt. Und stets hat es gewirkt.

Und dann war da ja auch noch mein Vater, dessen Hände so gestaltet waren wie meine. Ich bin mir nicht sicher, ob er nicht vielleicht auch diese Heilbefähigung hatte, sicher ist hingegen, dass er sie nie ausgeübt hat. Aber er war ein guter Pendler. Wir mussten oft lachen, denn wenn mein Vater etwas mit einem schweren Ende, zum Beispiel eine Schnur mit einem Knoten am unteren Ende, zwischen seinen Beinen hielt, hat die Schnur sich von allein bewegt. Bei einem Lotpendel passierte dasselbe. Es hat sich von allein bewegt. So ist es auch bei mir. Halte ich ein Pendel oder irgendetwas, das senkrecht nach unten hängt, zwischen meine Knie, beginnt es sofort hin und her zu schwingen und hört nicht mehr damit auf.

Noch heute benutze ich manchmal ein Pendel und gebe auch Pendelseminare. Für mich ist das Pendel vor allem ein gutes Hilfsmittel, das ich zur Diagnose einsetze und das den Leuten hilft, die unsichtbaren Energien wahrzunehmen.

Jeder von uns muss immer weiter lernen – sein ganzes Leben lang. Wir dürfen nie stillstehen und uns auf den Lorbeeren ausruhen, die wir einmal erworben haben. So ist das Leben nun einmal. Es schreitet ständig fort und entwickelt sich vom Einfachen zum Komplexen, vom Kleinen zum Großen, vom Materiellen zum Geistigen.

Erste Heilerfolge

Als Kind bin ich immer gleich hingelaufen, wenn ein Spielkamerad hingefallen ist und sich das Knie aufgeschlagen hat, habe an seinem Knie herumgefuhrwerkt, die schlechte, kranke Energie herausgeholt und gleich neue hineingetan. Manchmal habe ich auch gepustet, denn aus dem Mund kommt ebenso Prana-Energie wie aus den Händen. Ich habe die Aura sozusagen repariert, sie wieder zusammengefügt und aufgebaut. Und dann haben wir einfach weitergespielt. Es war keine große Sache. Ich habe schon immer etwas mit der Aura gemacht, doch früher habe ich das nicht Heilen genannt.

Weil ich immer den Kindern geholfen habe und weil deren Eltern mich manchmal dabei beobachtet haben, kamen auch sie irgendwann zu mir und fragten mich, ob ich nicht vielleicht bei diesem oder jenem Problem helfen könnte. Aber nicht alle Erwachsenen haben daran geglaubt. Manche hielten das alles einfach nur für faulen Zauber und schrieben es der überaktiven Vorstellungskraft kleiner Kinder zu; aber diejenigen, denen ich geholfen habe, haben hinterher daran geglaubt, weil ich sie geheilt habe.

Feuer unter der Decke

Eines muss ich noch sagen: Ich habe immer unglaublich viel gelesen. Ich habe so viel gelesen, dass meine Mutter deswegen wütend wurde und ich von ihr ziemlich oft Prügel bekam. Warum sie das getan hat, weiß ich eigentlich bis heute nicht.

Alles, was mit Sciencefiction zu tun hatte, hat mich unwiderstehlich angezogen und total fasziniert. Ich fühlte mich davon angezogen wie eine Biene vom Duft einer Blüte. Ich konnte einfach nicht damit aufhören. Wenn meine Mutter abends das Licht ausgemacht hat, habe ich eine Taschenlampe genommen und unter der Bettdecke weitergelesen, weil ich einfach zu neugierig war, wie es wohl weitergehen würde. Als meine Mutter mir dann die Taschenlampe weggenommen hat, habe ich versucht, mit einer Kerze unter der Decke weiter zu lesen, aber die Decke fing Feuer, und ich wurde wieder verprügelt.

Interessanterweise hat auch meine Tochter als Kind ständig Bücher verschlungen. Als ich später heiratete und meine Tochter noch klein war, hatte jeder von uns dreien ein eigenes Bett mit einem Licht dahinter, und jeder – mein Mann und ich und meine Tochter in ihrem eigenen Zimmer – hat in seinem Buch gelesen.

Meine Tochter hat als kleines Kind auch viel mit Geistern gespielt – so wie ich früher; sie hatte ihre eigene Sprache, in der sie ständig mit sich selbst oder mit unsichtbaren Gesprächspartnern sprach. Leider bin ich damals nicht auf die Idee gekommen, ihre Gespräche auf Band aufzunehmen, aber damals gab es in Polen ja auch noch nicht in jedem Haus ein Tonbandgerät.

Meine Tochter hat ständig dieselben Wörter gebraucht. Ich habe es zwar beobachtet, doch leider nicht ernst genug genommen. Ich habe einfach gesagt: »Sie spricht mal wieder in dieser Sprache.« Heute weiß meine Tochter nichts mehr davon. Wenn ich sie darauf anspreche, sagt sie immer: »Das kann nicht sein, sonst würde ich mich doch daran erinnern. So etwas kann es gar nicht gegeben haben.« Sie ist eben – wie man sagt – ein sehr bodenständiger Mensch.

Sie weiß aber sehr wohl, dass sie diese Fähigkeiten hat. Während eines Türkei-Urlaubs hatten sich viele Hotelgäste eine Lebensmittelvergiftung zugezogen. Alle haben gejammert und waren krank. Da ist meine Tochter aufgestanden und hat gesagt: »Also, ihr kommt jetzt einer nach dem anderen zu mir, damit ich euch heilen kann!« Und Jung und Alt, Männer und Frauen sind zu ihr gekommen, und sie hat alle geheilt. Nach drei Tagen waren alle wieder auf den Beinen. Agnieszka besitzt eine große Autorität und ist eine geborene Führerpersönlichkeit. Natürlich hat sie mir das alles nicht erzählt, ich habe es von ihrem damaligen Freund erfahren.

Der Dominikaner

Ich habe nie einen lebenden Meister gehabt, doch ich habe immer mit der geistigen Welt zu tun gehabt und von ihr gelernt. Von Kindheit an konnte ich meinen Körper verlassen. Das tun viele Kinder. Aber nicht nur Kinder, jeder von uns kann es. Die meisten Erwachsenen tun es nachts, wenn sie ins Bett gehen. Dann verlassen sie ihren Körper und befreien sich von ihrer physischen Hülle.

Ich habe wirklich von niemandem gelernt. Doch ein Dominikanermönch hat mir meine Fähigkeiten bestätigt, als ich noch eine sehr junge Frau war. Ich hatte damals gerade einen heftigen Migräneanfall. Ich wusste nicht, woher diese Kopfschmerzen kamen, es waren Energien, mit denen ich nicht richtig umgehen konnte. Ich hatte das Gefühl, in meinem Kopf hätte sich alles gestaut und er wäre kurz davor zu explodieren.

Ich war zu Besuch bei einer Freundin und bat sie um ein paar Schmerztabletten, weil ich es nicht mehr aushalten konnte. Damals wusste ich noch nicht, dass man mit richtiger Energiearbeit alles in Ordnung bringen kann. Das habe ich nach und nach alles selber herausgefunden, und wenn ich es einmal für mich selbst erlebt hatte, dann wusste ich es mit absoluter Sicherheit. Wenn es einmal nicht so verlief, wie ich gehofft hatte, habe ich sehr darunter gelitten.

Zurück zu meiner Freundin. Bei ihr war ein Dominikanermönch zu Besuch, der mich nur einmal angeschaut und dann gesagt hat: »Warum nehmen Sie sich Ihre Kopfschmerzen denn nicht selbst weg?« Ich fragte: »Ich? Wie meinen Sie das?« Er gab ruhig zurück: »Setzen Sie sich hin, ich zeige es Ihnen, ich nehme Ihnen Ihre Kopfschmerzen weg.« Er hat mir die Hände aufgelegt, und nach fünf Minuten war ich von meinem heftigen Migräneanfall befreit.

Ich habe genau beobachtet, was er gemacht hat, und als er sagte: »Sie haben doch einen viel stärkeren Biopol als ich. Sie können das selbst tun«, gab ich zur Antwort: »Ja, ich weiß, jetzt kann ich das selber machen.« Von diesem Moment an hatte ich nie wieder Migräne. Er hat mir nur die Methode gezeigt, die Kraft war ja immer in mir.

Natürlich kann ich nicht alles selbst auflösen und einfach so verschwinden lassen. Das wissen alle Heiler. Viele andere Menschen kann man ganz einfach heilen, aber sich selbst kann man nicht immer helfen. Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, dass man auch sich selbst heilen kann, nur weil man anderen Menschen helfen kann. Jeder hat sein eigenes Karma, seine eigene Aufgabe auf dieser Erde. Könnte man alles mit einem Fingerschnippen auch bei sich selbst erledigen, wäre man wie Gott. Dann wäre man tatsächlich übermenschlich. Keiner von uns vermag alles trotz großer Fähigkeiten und Möglichkeiten – auch der größte Heiler nicht.

Das Leben einer Heilerin

Eines will ich an dieser Stelle noch in aller Deutlichkeit sagen: Das Leben einer Heilerin ist beileibe kein Spaß. Manchmal verbringe ich vierzehn, sechzehn oder sogar achtzehn Stunden am Tag nur mit kranken Menschen. Ich habe kein nennenswertes Privatleben, ich habe keinen Mann, der mein Leben mit mir teilt, ich reise andauernd umher, ich schlafe praktisch nie in meinem eigenen Bett, ich koche nicht, ich bügle nicht, ich wasche meine Wäsche nicht selbst. Für diese einfachen Dinge bin ich immer auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen. Wenn ein Kurs zu Ende ist, springe ich sofort in mein Auto und fahre tausend Kilometer weit nach Hause.

Ich kann nicht einfach schwimmen gehen, Tennis spielen oder spontan ins Kino gehen, wenn ich Lust dazu habe. Ich musste und muss ziemlich oft auf die angenehmen Seiten des Lebens verzichten.

Für meine eigene Familie bleibt nur ganz wenig Zeit übrig. Zwei Ehen sind schon daran kaputt gegangen. Mein zweiter Mann hasste alle meine Patienten und all die Seminarteilnehmer, weil er mich nicht für sich haben konnte und nicht länger bereit war, mich mit so vielen anderen zu teilen. Er wollte ein so genanntes »normales Leben« mit mir führen. Mein nächster Freund war hauptsächlich mein Chauffeur, der mich von einem Ort zum anderen kutschierte, mein Gepäckträger, der mir die Koffer in immer andere Hotels schleppte, und mein Masseur, der mich wieder fit machte, wenn ich abends total erschöpft aufs Bett eines Hotelzimmers fiel. Er hat viel gelesen, ist viel durch die Städte gewandert, hat sich viel angesehen, aber wie viele Bücher kann man lesen, wie viele Straßen durchwandern und wie viele Fernsehserien anschauen? Schließlich hat er angefangen zu trinken, und daran ist die Partnerschaft dann endgültig zerbrochen.

Ehrlich oder beliebt?

Ich habe beileibe nicht nur Freunde. Manche Menschen mögen mich nicht, denn sie empfinden mich als hart, weil ich die Dinge klipp und klar beim Namen nenne und deutlich und unmissverständlich sage, was ich denke. Einige Menschen empfinden mich als frech und vorlaut. Es gefällt ihnen nicht, dass ich einfach rede, ohne gefragt zu werden, und dass ich ihnen Dinge sage, die sie lieber nicht hören wollen.

Wenn jemand mit einem Problem zu mir kommt, sage ich zum Beispiel Dinge wie: »Wenn du so und so handelst und dich so und so verhältst, dann wirst du gesund werden. Du musst das und das in deinem Leben ändern, sonst wird das nie was.« Solche klaren Aussagen wollen manche nicht hören. Sie hätten lieber unverbindliche, allgemein gehaltene Tipps, die sie auch in jedem beliebigen Lebenshilferatgeber (ich nenne diese Bücher »Kochbücher«) nachlesen können. Wer zu mir kommt und mich um Hilfe bittet, muss sich damit abfinden, dass ich ihm die Dinge sage, die ihm auf seinem Weg zur Heilung weiterhelfen, und dass ich ihn nicht mit schönen Worten füttere, die nur seinem Ego schmeicheln.

Manche Menschen mögen mich nicht, weil sie das, was ich ihnen sage, nicht tun wollen. Es ist ihnen zu schwer. Das hieße ja, dass sie Verantwortung für ihr Leben übernehmen müssten – und das wollen in Wahrheit nur die wenigsten. Die meisten geben sich mit einem Trostpflästerchen zufrieden, das die Wunde etwas abdeckt, obwohl sie doch Heilung an Körper, Geist und Seele erlangen könnten. Und dann nehmen sie mir übel, wenn ich ehrlich und direkt bin.