Aus Erfahrung gut - Margaret Heckel - E-Book

Aus Erfahrung gut E-Book

Margaret Heckel

4,8

Beschreibung

Nach dem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit droht nun ein Arbeitskräftemangel. An einem längeren Arbeitsleben führt kein vernünftiger Weg vorbei, erklärt die Wirtschaftsjournalistin Margaret Heckel. Eine Zumutung? Nein, vielmehr das Signal, endlich mit überkommenen Altersbildern aufzuräumen! Ein Trend macht dabei Mut: Immer mehr Firmen schätzen das Kapital, das sie bereits haben - die Älteren. Die, die Aus Erfahrung gut sind. Wie die Vordenker in den Unternehmen die Potenziale einer älter werdenden Belegschaft zutage fördern, zeigt Heckel an erstaunlichen Beispielen. Viele der porträtierten Firmen gehören zu den erfolgreichsten Arbeitgebern im Lande: Was dort bereits praktiziert wird, bildet die Blaupause, nach der die deutsche Wirtschaft auch unter den Bedingungen des demografischen Wandels wettbewerbsfähig und innovativ bleiben wird.

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Margaret Heckel

Aus Erfahrung gut

Wie die Älteren die Arbeitswelt erneuern

KAPITEL I 100 Jahre leben, 60 Jahre arbeiten

Wie sich unsere Arbeitswelt verändern wird

Es ist einer dieser Sätze, die sich tief im Hirn eingegraben haben: »Ältere sind nicht so leistungsfähig wie Jüngere.« Klar, die vergessen doch ständig einen Namen, verlieren andauernd ihre Schlüssel und brauchen mindestens drei Fernsichtbrillen, weil eine davon gerade verlegt ist.

Thomas Zwick und Guido Hertel lächeln etwas gequält, wenn sie auf diesen Satz angesprochen werden.1 Die Professoren sind in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt gekommen. Zwick ist Ökonom, Hertel Psychologe. Beide beschäftigen sich seit vielen Jahren mit genau dieser Frage: Sind Ältere wirklich weniger produktiv als Jüngere?

Die Antwort ist entscheidend dafür, ob Deutschland seinen Wohlstand auch im 21.Jahrhundert erhalten und weiter steigern kann. Denn Ältere werden in Fabriken und Büros immer wichtiger. Durch den demografischen Wandel nimmt die Zahl jüngerer Mitarbeiter beständig ab. Auf 5,5Millionen Menschen taxiert das Schweizer Zukunftsforschungsinstitut Prognos die Arbeitskräftelücke in Deutschland bis zum Jahr 2030.2 Die Bundesagentur für Arbeit erwartet bereits Mitte der 2020er Jahre rund 6,5Millionen erwerbsfähige Personen weniger als heute.3

Einen wichtigen Teil dieser Lücke werden Frauen und Männer füllen, die mindestens bis 67, vielleicht aber auch noch länger im Berufsleben bleiben. Schon heute arbeiten gut 800.000 Rentner einfach weiter, also immerhin einer von 20. In den vergangenen zehn Jahren hat sich dieser Anteil glattweg verdoppelt, wie in einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung(DIW) vom März 2013 zu lesen ist.4 In keiner Altersgruppe steigt die Beschäftigung derzeit so stark an wie bei den Rentnern. Ihnen folgt unmittelbar die Gruppe der 60- bis 65-Jährigen mit einem Beschäftigungsplus von zwölf Prozent in nur einem Jahr.5

Nur jeder dritte Rentner arbeitet aus finanziellen Gründen, schätzt DIW-Studienautor Karl Brenke. Zwei von drei machen weiter, »weil sie sich in hohem Maße mit der Arbeit identifizieren« und »nicht aus dem Erwerbsleben ausscheiden wollen«, wie Brenke schlussfolgert. Er erwartet, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren deutlich verstärken wird.6

Gleichzeitig altern die Belegschaften in deutschen Firmen in bislang ungekanntem Ausmaß. Wo heute noch die Altersgruppe der 40- bis 50-Jährigen dominiert, werden in zehn Jahren eben 50- bis 60-Jährige an den Fließbändern stehen oder vor den Computern sitzen. An den Bändern des Automobilbauers BMW sind dann gut 45Prozent in diesem Alter. Bei der Softwareschmiede SAP wird es aller Voraussicht nach deutlich mehr 55-Jährige als 35-Jährige geben.7 Und bei der Berliner Stadtreinigung wird ein Drittel der rund 3000Müllmänner über 60Jahre alt sein.

Das ist mehr als eine Zeitenwende. Es ist ein Paradigmenwechsel. Der so lange vorherrschende Jugendkult in deutschen Unternehmen geht zu Ende. Selbst wenn es den Firmen hier und da gelingt, junge Zuwanderer aus allen Erdteilen nach Deutschland zu locken, bleibt der grundsätzliche Befund eindeutig: Schon in wenigen Jahren, spätestens aber ab 2020 müssen sich die Unternehmen ihrer älter werdenden Belegschaft stellen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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