Auschwitz und die 'Auschwitz-Lüge' - Till Bastian - E-Book

Auschwitz und die 'Auschwitz-Lüge' E-Book

Till Bastian

0,0
9,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Selbsternannte "Experten" präsentieren gefälschte "Dokumente" und pseudowissenschaftliche "Gutachten", die angeblich "beweisen", dass in Auschwitz alles "ganz anders" oder doch "halb so schlimm" gewesen sei. Neonazis und den sogenannten Revisionisten ist bei ihrer Geschichtsfälschung nahezu jedes Mittel recht. Viele Menschen lassen sich dadurch verunsichern und fragen insgeheim sogar, ob der Massenmord an den europäischen Juden tatsächlich stattgefunden hat. Dieses Buch will als ein Gegengift wirken. Es stellt alle wichtigen Fakten über das Vernichtungslager zusammen und informiert über die Hintermänner und Hintergründe der "Auschwitz-Lüge".

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Till Bastian

AUSCHWITZ UND DIE«AUSCHWITZ-LÜGE»

Massenmord, Geschichtsfälschungund die deutsche Identität

 

 

 

 

 

C.H.Beck

 

 

Zum Buch

Selbsternannte «Experten» präsentieren gefälschte «Dokumente» und pseudowissenschaftliche «Gutachten», die angeblich «beweisen», dass in Auschwitz alles «ganz anders» oder doch «halb so schlimm» gewesen sei. Neonazis und den sogenannten Revisionisten ist bei ihrer Geschichtsfälschung nahezu jedes Mittel recht. Viele Menschen lassen sich dadurch verunsichern und fragen sich insgeheim sogar, ob der Massenmord an den europäischen Juden tatsächlich stattgefunden hat. Dieses Buch will als ein Heilmittel wirken. Es stellt alle wichtigen Fakten über das Vernichtungslager zusammen und informiert über die Hintermänner und Hintergründe der «Auschwitz-Lüge».

Über den Autor

Till Bastian, Dr. med., geboren 1949, ist als Arzt an einer psychosomatischen Fachklinik im Allgäu tätig. Als ausgewiesener Kenner der Geschichte des Holocaust hat er mehrere Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus veröffentlicht. Bei C.H.Beck sind von ihm lieferbar: Furchtbare Ärzte. Medizinische Verbrechen im 3. Reich (3. Aufl. 2001) und Sinti und Roma im 3. Reich. Geschichte einer Verfolgung (2001).

Inhaltsverzeichnis

Erster TeilDAS VERNICHTUNGSLAGER AUSCHWITZ-BIRKENAU

1. Vorgeschichte und Geschichte des nationalsozialistischen Massenmordes

2. Das System der nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager

3. Das Vernichtungslager Auschwitz

Die Vorgeschichte

Eine kurze Chronologie des Terrors von Auschwitz

Die Opfer

Die Täter

Das Zyklon B

Die medizinischen Experimente von Auschwitz

4. «Erinnerungen an Auschwitz»

Zweiter TeilDIE «AUSCHWITZ-LÜGE»: DER MASSENMORD UND SEINE LEUGNER

1. Dokumente zur Geschichte der nationalsozialistischen Massenmorde und des Konzentrationslagers Auschwitz

2. Die Auschwitz-Prozesse

3. Die «revisionistische» Literatur

Die Anfänge

Der «Leuchter-Report» und seine Nachahmer

Das zentrale «Argument»

David Irving

Zusammenfassende Bewertung

4. Auswirkungen der «Auschwitz-Lüge»

EpilogAUSCHWITZ UND DIE DEUTSCHE IDENTITÄT

Kurze Bemerkung zur Entstehungsgeschichte dieses Büchleins

Anmerkungen

Literaturtipps zum Weiterlesen

Personenregister

Bildnachweis

 

 

«Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.»

Bundespräsident Richard von Weizsäcker, 1985

 

 

«Es gibt keine deutsche Identität ohne Auschwitz.»

Bundespräsident Joachim Gauck, 2015

 

 

 

«Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb.»

Akif Pirinçci beim Jahrestag der Pegida-Demonstrationen in Dresden am 19. Oktober 2015

Gewidmet Helmut Morlok,dem unermüdlichen Mahner

 

Erster Teil

DAS VERNICHTUNGSLAGER AUSCHWITZ-BIRKENAU

1. Vorgeschichte und Geschichte des nationalsozialistischen Massenmordes

An der antisemitischen Einstellung des sich nach einem mächtigen «Großdeutschland» sehnenden Österreichers Adolf Hitler konnte niemals auch nur der geringste Zweifel bestehen. Und ebenso offensichtlich ist stets gewesen, dass es sich bei dieser Einstellung nicht bloß um eine private Meinung handelte, sondern um ein auf das aktive Handeln einer «Bewegung» abzielendes politisches Programm. Schon am 16. September 1919 schrieb Hitler in einem Brief über seinen «Antisemitismus der Vernunft»: «Letztes Ziel muß aber unverrückbar die Entfernung der Juden überhaupt sein.»[1] Und in seinem fünf Jahre später, 1924, geschriebenen Buch «Mein Kampf»[2] wetterte er in äußerst brutalem Ton gegen die «hebräischen Volksverderber». Den Weltkrieg, dessen für Deutschland fatales Ergebnis in Hitlers Augen dringlich der Korrektur bedurfte – nötigenfalls auch mit Gewalt! –, hätte man gewinnen können, wenn schon zur richtigen Zeit genügend «jüdische Schurken» aus dem Weg geräumt worden wären. Sogar das Stichwort «Giftgas» fällt in diesem Zusammenhang! «Zwölftausend Schurken zur rechten Zeit beseitigt, hätten vielleicht einer Million ordentlicher, für die Zukunft wertvoller Deutscher das Leben gerettet.»[3]

So konnte es für die Zeitgenossen auch kaum überraschend sein, dass das am 24. Februar 1920 im Festsaal des Münchner Hofbräuhauses verabschiedete und von Hitler im Mai 1926 für «unabänderlich» erklärte Parteiprogramm der Nationalsozialisten im vierten von 25 Punkten erklärte: «Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rücksicht auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein.»[4] Im Gegensatz zum «Volksgenossen» sei «der Jude» nichts anderes als «ein Negativum», so verkündete kurz darauf Hitlers Weggefährte und späterer Propagandaminister Dr. Joseph Goebbels, «und dieses Negativum muß ausradiert werden aus der deutschen Rechnung».[5]

In den Jahren zwischen 1920 und 1933 mögen einige Deutsche über solche Sätze erschrocken gewesen sein, andere werden sie eher belächelt haben – die Zahl derer, die ihnen offen applaudierte, wuchs jedenfalls von Jahr zu Jahr. Dreizehn Jahre nach der Verabschiedung des oben zitierten Parteiprogramms hatte die von Hitler geführte nationalsozialistische «Bewegung» die Macht in Deutschland übernommen – nicht als Ergebnis demokratischer Wahlen, sondern durch einen geschickt inszenierten «Staatsstreich von oben», an dessen Gelingen der greise Reichspräsident und Generalfeldmarschall a. D. Paul von Hindenburg entscheidenden Anteil hatte. Sein offener Antisemitismus stand Hitlers Popularität nicht im Wege, sondern trug eher zu ihr bei. Neu an dieser speziellen Spielart des Antisemitismus war freilich die unerbittliche Rücksichtslosigkeit, zu der Hitler sich stets in aller Offenheit bekannt hat. Auch als Reichskanzler milderte er seinen Tonfall nicht und machte aus seinen mörderischen Absichten weiterhin keinerlei Hehl.[6] Werde es zu einem neuen Krieg, gar zu einem Weltkrieg kommen, so sagte der «Führer» am 30. Januar 1939, dem sechsten Jahrestag seiner «Machtergreifung», so werde dessen Ergebnis «die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa» sein.[7]

Sieben Monate später war dieser Krieg da, von Hitler selbst herbeigeführt. Er begann als Krieg in Europa,[8] der sich dann 1941 durch Japans Überfall auf Pearl Harbour und durch Hitlers Kriegserklärung an die USA tatsächlich zu einem Zweiten Weltkrieg fortentwickeln sollte. Der Vernichtungsfeldzug gegen die «jüdische Rasse» war dabei von Anfang an fest eingeplant.[9]

Als der Krieg am 1. September 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen begonnen hatte,[10] waren ihm bereits sechs Jahre «Krieg nach innen», sechs Jahre ständig gesteigerten Terrors gegen politische Gegner und gegen missliebige Minderheiten vorausgegangen. Als vier Wochen nach der «Machtergreifung» Hitlers in Berlin das Reichstagsgebäude in Flammen stand – die Ursache war eindeutig Brandstiftung, aber durch wen, ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt! –, wurde bereits anderntags, am 28. Februar 1933, durch die von Reichspräsident Hindenburg bereitwillig unterzeichnete «Verordnung zum Schutz von Volk und Staat» die Weimarer Verfassung weitgehend außer Kraft gesetzt. Die Polizei erhielt durch diese Verordnung ab sofort die Erlaubnis, unliebsame Personen für unbefristete Zeit in «Schutzhaft» zu nehmen. Schon ab März 1933 richteten die Nationalsozialisten in leeren Fabrikhallen und ähnlichen Örtlichkeiten die ersten «wilden» Konzentrationslager ein. Rudolf Diels, damals Leiter der Politischen Abteilung Ia am Berliner Polizeipräsidium,[11] schrieb im Rückblick über jene Tage im März 1933: «Nicht nur die Kommunisten, sondern jeder, der sich einmal gegen Hitlers Bewegung ausgesprochen hatte, war gefährdet … In diesen Märztagen entstanden die Konzentrationslager in Berlin.»[12]

Die «Verordnung zum Schutz von Volk und Staat» vom 28. Februar 1933 führte dazu, dass sich bereits am 31. Juli jenes Jahres im Reichsgebiet 26.789 Menschen in «Schutzhaft» befanden; viele waren in der Zeit ihrer Haft gefoltert worden, etliche eines gewaltsamen Todes gestorben. Am 24. März 1933 folgte der genannten Verordnung das «Ermächtigungsgesetz», das es der Regierung ermöglichte, Gesetze ohne Mitwirkung des Parlamentes zu erlassen. Hitlers Diktatur ruhte also schon wenige Wochen nach seinem Amtsantritt als Reichskanzler auf recht festgefügten Fundamenten und hatte auch bereits einer großen Zahl missliebiger Mitbürger das Leben gekostet.