Ausgerechnet Adelheid! - Sabine Ludwig - E-Book
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Ausgerechnet Adelheid! E-Book

Sabine Ludwig

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Beschreibung

Beste Freunde und andere Katastrophen

Adelheid wiederholt gerade die dritte Klasse und hat es auch sonst nicht leicht. Sie muss sich nämlich gegen drei superhübsche, superbegabte ältere Schwestern behaupten, und das ist eigentlich fast aussichtslos. Glücklicherweise gibt es Benni, ihren besten Freund. Und beste Freunde lässt man nie im Stich – selbst dann nicht, wenn sie Blödsinn hoch zwei verzapfen. Es ist nicht Adelheids Schuld, dass Frau Schmelzekopf auf dem Lehrertisch festklebt, dass es in der Jungstoilette brennt oder dass der seltene Käfer aus dem Schaukasten im Bioraum verschwindet. Doch jedes Mal, wenn sie Benni aus irgendeinem Schlamassel retten will, steckt Adelheid plötzlich selber mittendrin ...

Eine wunderbar hintersinnige Geschichte über Freundschaft und Treue und über unsere alltäglichen Vorurteile

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Seitenzahl: 124

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Sabine Ludwig

Zeichnungen von Barbara Jung

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© 2022 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der

Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Miriam Wasmus

Umschlagillustration: Barbara Jung

ck • Herstellung: UK

Satz: KCFG – Medienagentur Neuss

ISBN 978-3-641-27862-5V002

www.cbj-verlag.de

Kurze Rede - langer Wurm

Ich heiße Adelheid.

Ich heiße Adelheid, weil Papa und Mama nach Annabel, Alexandra und Antoinette wollten, dass auch ihr viertes Mädchen mit A anfängt.

Aber sie haben keinen schönen Namen mit A gefunden. Nur den von Tante Adelheid. Und die ist noch nicht mal eine richtige Tante, sondern die Frau von Onkel Heinrich, aber den kenne ich nicht und Tante Adelheid auch nicht. Von der gibt es nur ein Foto, wie sie mit meiner Oma im Zoo vor dem Affenkäfig steht und eine Banane in der Hand hat. Meine Oma war da noch sehr klein und Tante Adelheid schon sehr alt. Ich frage mich, ob sie die Banane selber gegessen oder den Affen gegeben hat. Bei uns im Zoo darf man keine Tiere füttern, aber Mama meint, früher hätte man das gedurft.

Tante Adelheid hat mal ein Buch geschrieben. Über einen Kaiser. Der hieß Wilhelm und hatte einen ulkigen Bart.

Schade, dass sie kein Buch über Kellerasseln geschrieben hat. Das hätte ich gelesen, ich mag Kellerasseln nämlich, auf jeden Fall sind sie interessanter als Männer mit ulkigen Bärten.

Und weil Tante Adelheid dieses Kaiser-Buch geschrieben hat, ist sie berühmt, sagt Papa, und ich soll stolz sein, dass ich ihren Namen tragen darf. Bin ich aber nicht. Ich würde lieber Zoe heißen wie das Mädchen aus der Hamsterklasse gegenüber, aber das fängt mit Z an und ist vom A aus gesehen am ganz anderen Ende vom Alfabett, so viel weiß ich immerhin.

Meine Klasse ist die Erdmännchenklasse und meine Lehrerin ist Frau Schmelzekopf. Annabel kriegt immer einen Lachkrampf, wenn sie den Namen hört, und Alexandra sagt, wenn man so heißt, müsste man sich täglich die Haare waschen, damit sie ja nicht fettig aussehen, aber ich glaube, Frau Schmelzekopf wäscht sich nicht so oft die Haare, vielleicht ja nur in den Ferien, wo wir sie nicht sehen. Antoinette kann sie toll zeichnen mit ihren angeklatschten Strähnen am Kopf.

Die Erdmännchenklasse ist eine dritte Klasse, aber Erdmännchen klingt besser, vor allem für mich, denn eigentlich müsste ich in der vierten Klasse sein, aber meine alte Klassenlehrerin hat gemeint, ich bräuchte noch etwas Zeit, und es wäre gut, wenn ich mir das alles einmal in Ruhe anschauen könnte, vor allem die Zahlen, und wie das geht, wenn man sie zusammen- oder auseinanderrechnet.

Ich bin jetzt schon eine ganze Weile in der dritten Klasse, aber das mit den Zahlen verstehe immer noch nicht so richtig. Dafür bin ich gut in Lesen, auf jeden Fall besser als Benni, doch der kann sowieso nichts außer Blödsinn machen. Blödsinn hoch zwei, sagt Alexandra immer und die kennt sich aus mit Rechnen.

Und Frau Schmelzekopf seufzt jedes Mal, wenn Benni etwas anstellt: »Benni, Benni, was soll aus dir mal werden?«

Benni weiß genau, was er mal werden will, nämlich gar nichts. Jedenfalls nichts, wo man früh aufstehen muss. Früh aufstehen ist für Benni richtig schlimm. Davon bekommt er Kopfschmerzen und Kribbeln in den Füßen, sodass er nicht richtig laufen kann und jeden Morgen zu spät kommt.

Zuerst hat Frau Schmelzekopf geschimpft, dann gab es einen Eintrag im Mitteilungsheft, dann hat sie einen Brief nach Hause geschrieben, aber Benni kommt trotzdem zu spät. Und jetzt tut sie einfach so, als ob sie es nicht merkt. Wenn die Tür aufgeht und Benni reinkommt, dreht sie sich schnell zur Tafel und schreibt was drauf, auch wenn es gar nichts zu schreiben gibt.

Als ich das meinen Schwestern erzählt hab, meinte Antoinette: »Guter Trick, die Schmalzkopf übersieht Benni einfach.«

Und Alexandra hat gesagt: »Ja, sonst müsste sie mit ihm schimpfen.«

»Und das würde eh nichts nützen und nur ihre Autorität untergraben«, hat Annabel mir erklärt.

Das mit dem Graben und der Autorität hab ich nicht kapiert, aber Annabel ist ja auch schon fünfzehn, die kennt sich länger mit der Schule aus als ich.

Im Gegensatz zu Benni stehe ich gern früh auf, dann kann ich mir in aller Ruhe die Zähne putzen und mich anziehen und meinen Käsetoast essen, bevor Annabel, Alexandra und Antoinette in die Küche purzeln, sich streiten und dabei schrecklich laut sind.

Ich gehe auch gern früh los, damit ich Zeit habe, alles anzugucken, was mir so über den Weg läuft. Kellerasseln zum Beispiel. Kellerasseln rollen sich zu einer Kugel zusammen, wenn man sie anstupst.

Benni hat überlegt, sie als Munition für seine Erbsenpistole zu benutzen, ich fand das fies, aber noch fieser fand ich, als er versucht hat, einen Regenwurm in der Mitte durchzuschneiden, weil er sehen wollte, ob beide Hälften in verschiedene Richtungen wegkriechen. Es war ein besonders langer Wurm und vielleicht hätte es wirklich für zwei kürzere Würmer gereicht, aber es hätte dem armen Wurm bestimmt wehgetan. Also hab ich versucht, Benni die Schere wegzunehmen, eine Bastelschere und nicht sehr scharf. Keine Ahnung, warum ich dann trotzdem ein großes Loch in meinem Pulli hatte.

Aber ich fand das nicht weiter schlimm, denn der Pulli war total ausgeleiert, er hatte zuerst Annabel gehört und danach Alexandra und danach Antoinette und ganz zum Schluss erst mir. Außerdem war der Regenwurm weg. Er war schnell. Anders als ich.

Weil ich in allem etwas langsam bin, sagen die anderen oft »Schaf« zu mir, wenn sie nett sein wollen, sagen sie »Schäfchen«.

Ich hab nichts gegen Schafe, aber man muss zugeben, dass sie ziemlich langweilig sind. Sie stehen den ganzen Tag auf der Wiese rum und fressen und kauen, und wenn man an ihnen vorbeiläuft, machen sie vor Schreck Pipi.

Benni sagt nie »Schaf« und erst recht nicht »Schäfchen« zu mir. Er sagt so Sachen wie: »Hey, bring mir mal nen Stock, damit ich die tote Maus aufheben kann« oder: »Wollen wir der Schmelzekopf Kleister auf den Stuhl schmieren?«

Natürlich wollte ich Frau Schmelzekopf keinen Kleister auf den Stuhl schmieren. Sie hat zwar fettige Haare und gibt jede Menge Hausaufgaben auf, aber eigentlich ist sie ganz in Ordnung und hat es nicht verdient, auf ihrem Stuhl festzukleben. Ich hab auch alles versucht, damit das nicht passiert, Ehrenwort! Aber dann steckte ich doch wieder in einem ziemlichen Schlamassel.

Benni hat ein Problem

Erst einmal fängt alles an wie jeden Morgen:

Ich sitze in der Küche beim Frühstück und schaue zu, wie die Regentropfen an der Scheibe um die Wette laufen. Ich suche mir einen bestimmten Tropfen aus und gucke, ob er gewinnt. Tut er nicht. Der nächste auch nicht. Immer sind die anderen Regentropfen schneller als meine.

Annabel, zu der wir Bella sagen, saust schnell wie ein Wiesel die Treppe runter, schnipst mit dem Löffel Müsli in ihren Mund und nichts fällt daneben.

Alexandra, zu der wir Lexi sagen, schreibt eine lange Reihe Zahlen auf einen Zettel und steckt sich den Stift in den Mund statt den Löffel.

Antoinette, zu der wir Nettchen sagen, zeichnet mit dem Finger Blumen an die beschlagene Scheibe und sie sehen aus wie echt.

Ich halte aus Versehen meinen Toast verkehrt herum, sodass die Käsescheibe runterfällt. Ich hebe sie auf.

»Hey, warum legst du den Käse nicht auf die gebutterte Seite?«, fragt Bella.

»Weil Adelheid zu faul ist, den Toast umzudrehen«, sagt Lexi.

Nettchen sagt nichts, sie zwirbelt Locken in ihr Haar, in dem eigentlich schon genug Locken sind.

»So hab ich auf jeder Seite was, auf der einen Butter, auf der anderen Käse«, sage ich und lecke meinen Finger ab.

»Eigentlich ist es ja unfair«, meint Nettchen. »Adelheid hat diesen blöden Namen, weil Papa und Mama unbedingt wollten, dass wir alle mit A anfangen. Aber ausgerechnet Adelheid! Dabei nennt keiner uns drei so, wie wir heißen.«

»Wir könnten Della statt Adelheid sagen«, schlägt Bella vor und balanciert den Löffel auf der Nase.

»Oder Didi vielleicht«, sagt Lexi und runzelt die Stirn. »… 657,43 hoch zwei, das macht …«

»Was ist mit Heidi?«, fragt Nettchen und zeichnet ein Edelweiß auf die Scheibe.

»Heidi ist total doof!«, sagt Bella. »Die rennt den ganzen Tag nur in den Bergen rum.«

»Und isst verbrannten Käse«, fügt Lexi hinzu.

,kreischen Bella und Nettchen und Lexi im Chor.

Bella, Lexi und Nettchen sind ganz verschieden, aber alle drei mögen keinen Käse. Ich liebe Käse! Und ich kenne auch ganz viele Sorten: Mozzilla, Pamisan, Löcherkäse …

Mama kommt mit einem Ranzen in die Küche. Es ist mein Ranzen. Sie schaut hinein.

»Wollen doch mal sehen, ob unser kleines Schäfchen nichts vergessen hat«, sagt sie. »Mathebuch ist drin, Deutschhefter ist drin, Federtasche ist … autsch!«

Mama zieht ihre Hand aus meinem Ranzen und hält ihren Finger hoch. An ihrem Finger ist ein winziger Tropfen Blut.

»Wozu brauchst du in der Schule einen Kaktus?«, fragt sie mich.

»Ich wollte ihn Benni zeigen«, sage ich.

Bella kichert: »Deinem Verliebten.«

Nettchen zeichnet ein großes Herz an die Scheibe mit einem Pfeil mittendurch.

»Dabei ist Benni der grässlichste Junge der Klasse«, sagt Lexi.

Natürlich bin ich nicht in Benni verliebt. Man kann nicht in jemanden verliebt sein, der seine eigenen Popel isst. Okay, ich mach das auch manchmal, aber nur wenn keiner zuguckt. Benni ist es egal, ob ihm jemand beim Popelessen zuschaut oder nicht.

»Der Kaktus bleibt hier«, sagt Mama streng.

Ich nehme meinen Ranzen, ziehe vorsichtig den Kaktus raus und lege das Pausenbrot hinein, das Mama in Butterbrotpapier gewickelt hat.

»Hey, das ist meins, da steht ein A drauf!«, ruft Nettchen.

»Bei euch allen steht ein A drauf«, sagt Mama. »Sonst gibt es nur wieder Streit.«

»Wehe, dein Brot ist dicker als meins«, sagt Bella und wiegt zwei in der Hand.

»Wehe, auf deinem ist mehr Schokokrem drauf als auf meinem«, sagt Lexi.

»Auf keinem ist Schokokrem«, sagt Mama. »Aber auf allen ein Salatblatt und Quark.«

, kreischen Bella und Lexi und Nettchen im Chor.

Bella, Lexi und Nettchen mögen keinen Quark. Ich wette, Mama hat den dreien doch Schokokrem auf die Brote geschmiert.

»Ich mag Quark«, sage ich, gebe Mama einen Kuss und gehe.

rufen mir Bella und Lexi und Nettchen hinterher. Wie jeden Morgen.

Mama hat mal mit ihnen geschimpft, weil sie fand, dass das nicht sehr nett ist.

»Sollen wir ihr etwa ›Adelheid, du kleines Schaf, benimm dich bitte und sei schön brav‹ hinterherrufen?«, hat Nettchen gefragt.

»Das dauert viel zu lang«, meinte Lexi.

Und Bella hat vorgeschlagen: »Wie wär’s mit: ›Adelheid, du Schäfchen, benimm dich und sei brävchen!‹«

Und alle drei haben gelacht. Ich hab mich dran gewöhnt. Sie mögen mich ja trotzdem.

Ich habe viel Zeit und gucke, was so alles vor mir auf dem Weg liegt. Einmal hab ich sogar einen Fünfeuroschein gefunden. Den hätten Bella, Lexi und Nettchen glatt übersehen. Bella, weil sie immer rennt. Lexi, weil sie den Autos hinterherschaut und die Quersumme der Nummernschilder ausrechnet, und Nettchen, weil sie Blumen pflückt, die sie dann abmalt.

Jetzt finde ich kein Geld, dafür aber eine schöne Pfütze mit so bunten Schlieren drauf. Und mitten in der schönen Pfütze eine arme Biene, die wie verrückt mit ihren pelzigen Beinchen strampelt, damit sie nicht untergeht. Ich ziehe meinen Deutschhefter aus dem Ranzen, reiße eine Seite raus und halte der Biene das Papier hin. Die krabbelt drauf, pitschenass, aber gerettet. Ich setze sie im Gebüsch ab und zwar so, dass keiner auf sie drauftreten kann. Da kann sie jetzt in aller Ruhe trocknen.

Als ich in die Schule komme, ist der Pausenhof leer. Es hat zum zweiten Mal geklingelt, ich renne den Flur entlang und in die Klasse und setze mich schnell auf meinen Platz. Aber Benni ist auch noch nicht da.

Heute ist es eh egal, denn in der ersten Stunde ist Musik und Herr Fiedler ist neu und kann sich die Namen der Kinder nicht merken.

Benni schlüpft in den Musikraum und setzt sich neben mich. »Hast du Deutsch?«

Ich nicke. Na klar hab ich Deutsch, ich hab immer meine Hausaufgaben.

»Her damit!«

Ich ziehe meinen Hefter raus. Upps! Mit dem Blatt, auf dem die Hausaufgaben standen, hab ich die Biene gerettet und jetzt ist es feucht und alles verschmiert und man kann nichts mehr lesen.

»Auweia«, sagt Benni. »Dann kriegen wir beide Ärger.«

Er pikst Sarah-Michelle, die vor uns sitzt, mit dem Stift in den Rücken. »Hast du Deutsch?«

Sarah-Michelle dreht sich nicht um, schüttelt nur den Kopf.

»Hast du nicht?«, fragt Benni erstaunt. Sarah-Michelle hat sonst immer alles.

»Für dich hab ich sie nicht!«, sagt Sarah-Michelle, dann klatscht sie laut mit, als Herr Fiedler irgendwas auf seiner Gitarre schrammelt.

Benni pikst Kimberley, die neben Sarah-Michelle sitzt, mit dem Stift in den Rücken.

»Kann ich dein Deutsch haben, Kimmi? Bitte.«

Benni sagt eigentlich nie Bitte. Das ist wirklich etwas Besonderes.

Aber auch Kimberley dreht sich nicht um. Sie schüttelt nur den Kopf.

Benni hat echt Pech. Wenn Kimberley mit Sarah-Michelle verkracht wäre, hätte sie Benni bestimmt Deutsch gegeben. Denn dann macht sie immer genau das Gegenteil von dem, was Sarah-Michelle macht. Aber heute sind die beiden mal wieder ganz dicke.

»Blöde Sumpfkühe«, sagt Benni.

Jetzt dreht sich Sarah-Michelle um und zeigt Benni einen Vogel. »Selber Sumpfkuh.«

»Wenn schon, dann Sumpfochse«, sage ich.

In der Pause fragt Benni Nick, er fragt Emilia, er fragt Tarek, er fragt sogar Moritz, der einen nie, nie, nie abschreiben lässt, ob er sich mal kurz die Hausaufgaben ausleihen kann. Aber niemand will Benni was von seinem Deutsch abgeben. Nur Nick lässt ihn mal kurz in den Hefter gucken.

»Boah! So viel hatten wir auf?«, fragt Benni.

Es war wirklich viel, ich weiß es, weil Lexi meine Hausaufgaben gemacht hat und hinterher meinte, ich müsste ihr nicht nur eine Tüte Gummibärchen dafür geben, sondern zwei.

»Irgendwie muss ich die Schmelzekopf dazu bringen, dass sie nicht nach den Hausaufgaben fragt«, sagt Benni.

»Und wie willst du das machen?«, frage ich.

»Ich könnte ihr Kleister auf den Stuhl schmieren.«

Frau Schmelzekopf hat auch ein Problem

In der nächsten Stunde ist Deutsch. Als ich in die Klasse komme, sehe ich, wie Benni schnell vom Lehrertisch weggeht. Er versteckt was hinter seinem Rücken.

»Was hast du da?«, frage ich.

»Nichts«, sagt Benni.

»Du hast da eine Tube UHU hinterm Rücken«, sage ich.

»Verpetzt du mich etwa?«.

Natürlich werde ich Benni nicht verpetzen, aber ich finde es nicht richtig, dass er Frau Schmelzekopf Kleister auf den Stuhl geschmiert hat.

Sie kommt rein. Zuerst begrüßt sie uns: »Guten Morgen, Kinder!«