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Sie möchten Ihre Haut dabei unterstützen, strahlender und gesünder auszusehen trotz Stress und säurehaltiger Ernährung? Mit einer basischen Lebensweise kann jeder entscheidend zu seiner Hautgesundheit beitragen. Der Säure-Basen-Experte Michael Droste-Laux bietet in diesem Praxisbuch kompetenten Rat und Anleitungen zu: - Fasten und Entschlacken, - Anwendung von Masken, Umschlägen und Wickeln, - Einsatz von Bitterstoffen und Gewürzen, - Massagen und Akupressur. Mit zahlreichen Ernährungstipps und Rezepturen zum Selbermachen. Michael Droste-Laux ist der Spezialist für ein Leben mit ausbalanciertem Säure-Basen-Haushalt. Häufig bilden sich Verschlackungen im Bindegewebe unter der Haut. Nicht nur falsche Ernährung und Körperpflege spielen dabei eine Rolle, sondern zunehmend auch Elektrosmog sowie Verschmutzung von Licht und Luft. Kein Körperbereich ist all dem so ausgesetzt wie unser größtes Organ, die Haut! Der Säure-Basen-Experte bietet hier fundierte Ratschläge, Tipps und Rezepturen, wie man seine Haut am besten von innen und von außen schützt. Seine Tochter Pia-Maria Laux, Fachfrau für hautverträgliche Textilien, steuert wichtige Hinweise bei, die man bei Kleidung, Textilpflege sowie bei der Auswahl von naturbelassenen und organischen Stoffen beachten sollte. Die Haut beeinflusst Stoffwechselvorgänge, die direkt mit unserem Nerven- und Immunsystem zusammenhängen. So trägt der Zustand unserer Haut unmittelbar zu unserer Körperbefindlichkeit und zu unserem Wohlbefinden bei. Sorgen wir gut für unsere Haut, so sorgen wir auch für uns selbst und unsere Gesundheit!
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Seitenzahl: 252
Veröffentlichungsjahr: 2020
Michael Droste-Laux · Pia-Maria Laux
111 basische Anwendungen und Rezepte für eine ganzheitliche Hautgesundheit
Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG.
Sie möchten Ihre Haut dabei unterstützen, strahlender und gesünder auszusehen trotz Stress und säurehaltiger Ernährung? Mit einer basischen Lebensweise kann jeder entscheidend zu seiner Hautgesundheit beitragen. Der Säure-Basen-Experte Michael Droste-Laux bietet in diesem Praxisbuch kompetenten Rat und Anleitungen zu:
· Fasten und Entschlacken,
· Anwendung von Masken, Umschlägen und Wickeln,
· Einsatz von Bitterstoffen und Gewürzen,
· Massagen und Akupressur.
Mit zahlreichen Ernährungstipps und Rezepturen zum Selbermachen.
Michael Droste-Laux ist der Spezialist für ein Leben mit ausbalanciertem Säure-Basen-Haushalt. Häufig bilden sich Verschlackungen im Bindegewebe unter der Haut. Nicht nur falsche Ernährung und Körperpflege spielen dabei eine Rolle, sondern zunehmend auch Elektrosmog sowie Verschmutzung von Licht und Luft. Kein Körperbereich ist all dem so ausgesetzt wie unser größtes Organ, die Haut!
Der Säure-Basen-Experte bietet hier fundierte Ratschläge, Tipps und Rezepturen, wie man seine Haut am besten von innen und von außen schützt. Seine Tochter Pia-Maria Laux, Fachfrau für hautverträgliche Textilien, steuert wichtige Hinweise bei, die man bei Kleidung, Textilpflege sowie bei der Auswahl von naturbelassenen und organischen Stoffen beachten sollte.
Die Haut beeinflusst Stoffwechselvorgänge, die direkt mit unserem Nerven- und Immunsystem zusammenhängen. So trägt der Zustand unserer Haut unmittelbar zu unserer Körperbefindlichkeit und zu unserem Wohlbefinden bei. Sorgen wir gut für unsere Haut, so sorgen wir auch für uns selbst und unsere Gesundheit!
Einführung: Warum braucht die Haut eine Auszeit?
Was die Haut schön und gesund macht
Hautpflege unter der Lupe
Alles eine Frage der Balance
Was uns wirklich schön macht
Qualität statt Quantität
Verstehe deine Haut!
Schicht für Schicht
So ist die Haut aufgebaut
So schützt und pflegt sich die Haut selbst
Der Stoffwechsel in den Zellen
Die Zellmembran als Schutz und Filter
Stoffaustausch per Diffusion
Das osmotische Prinzip
Was die Haut sauer macht
Bloß nicht zukleistern!
Der Mythos vom Säureschutzmantel
Das Gewebe, das uns Form und Halt gibt
Wie das Bindegewebe zum sauren Wackelpudding wird
Orangen gegen Orangenhaut
Bist du übersäuert?
Das sagt die Naturheilkunde
Kleiner Exkurs über Säuren und Basen
Der pH-Wert: Messgröße für Säure
Wie sinnvoll ist die Harnanalyse?
Entsäuern, entschlacken, entgiften – geht das?
Was Säuren und Basen mit Qi zu tun haben
Qi und das Meridiansystem
Akupunktur als regulationstherapeutische Behandlung
Yin und Yang: Polarität und Balance
Energiefluss im Bindegewebe
Meridiane als Lichtleiter
Iss dich schön!
Weniger ist mehr: Fasten für die Schönheit
Wie das Fasten wirkt
Fastenformen und -fehler
Intervallfasten – mit Leichtigkeit entschlacken
Heilsame Sonnennahrung
Basisrezepte nach Ehret
Kreative Rohkostsalate
Feine Gemüsegerichte
Detox-Smoothies
Lebensmittel: Lieber Qualität als Quantität
Gute Lebensmittel liefern wichtige Nährstoffe
Gute Lebensmittel sorgen für einen Säure-Basen-Ausgleich
Gute Lebensmittel leiten Lebensimpulse weiter
Gute Lebensmittel speichern Licht und schenken Energie
Ein Korb voll Lebenskraft
Tipps für die basenreiche Küche
Kleiner Exkurs zum Thema Umwelt und Fleischkonsum
Porridge für Basen-Performer
Haferbrei als Kraftfutter
Es ist noch Suppe da!
Basische Gemüsesuppen
Wildkräuter als Vitalkost
Bitterstoffe fürs Bindegewebe
Teatime für die Haut
Tee oder Saft – was hat mehr Kraft?
Tees für alle Fälle
Reines Blut – reine Haut
Aderlass & Co.
Blutreinigungskuren
Vitalstoffe für gesunde Haut
Beauty-Vitamine
Mineralsalze und Spurenelemente
Gesunder Darm – schöne Haut
Über Fermentation und Probiotika
Fermentierte Lebensmittel
Probiotische Beauty-Drinks
Äußerliche Anwendung
Pflege dich schön!
Mit allen Wassern gewaschen
Reinigung und Frischekick
Heilkraft des Meeres: Thalasso-Therapie
Algen für den Mineralienkick
Natron – die Lösung für jede Haut
Die Heilkraft der Erde
Heilerde saugt Säure auf
Zeolith und Bentonit
Mit Haut und Haar verliebt in Silicea
Willkommen in der Kreidezeit
Einladung zum Maskenball
Die Kraft der Kristalle
Steine für ein schönes Hautbild
Von Kopf bis Fuß Naturseife
Die Kunst des Seifensiedens
Basische Behandlungen im Home-Spa
Alltagstaugliche Anti-Aging-Kur – die Basenwoche
Ein guter Start in den Basen-Tag
Basische Energie zwischendurch
Wohltuende basische Bäder
Basische Peelings und Masken
Basische Wickel
Basische Massagen
Hautpflege mit Pflanzenölen
Basische Körperöle – selbst gemischt
Was können fette Öle?
Über ätherische Öle, Mazerate & Co.
Hauptsache basisch: Pflegeprodukte für deine Haut
Basische Mineralkosmetik fürs Gesicht
Körperpflege ohne Chemie und Schaum
Schmink’s dir ab!
Zurück zum Naturteint
Unwiderstehliche Aspekte
Kleide dich schön!
Von teuren Schnäppchen
Reizende Stoffe
Angesagt: Natur statt Chemie
Der ewige Kreislauf und das Mikroplastik
Textiles aus Naturfasern
Clever waschen
Ex-und-hopp-Kleidung – ein Systemfehler
Die Masse macht’s
Revolution & Innovation
Kleidung nachhaltiger kaufen
Das neue Fashion-Bewusstsein
Schöne Aussichten!
Schütze dich gut!
Erkenne deine digitale Welt
Mit der Erde in Resonanz
Stress durch Elektrosmog
Über Wechselstrom, Frequenzen und Strahlung
So wirken elektromagnetische Wechselfelder
5G soll die Welt umspannen …
Krank durch Hochfrequenzen
Wie Lichtstrahlen über die Haut wirken
Lebensquell Sonnenlicht
Farben können Körper und Psyche stärken
Warum Kunstlicht der Haut schaden kann
Verschiedene Leuchtmittel – andere Lichtqualitäten
Vorsicht vor zu viel Blaulicht!
Lichtverschmutzung
Verstecken hilft nicht!
Schutz gegen Strahlungsstress
Finde neue Wege!
Minimalismus ist der neue Lifestyle
Mehr Freiraum und Frieden durch Reduktion
Selbst-bewusst: Weibliche Energie verändert die Welt
Alte Modelle und eine neue Balance
Yin und Yang in inniger Umarmung
In der Ruhe liegt die Kraft
Ausstieg aus dem Hamsterrad
Das Wagnis und Glück, sich frei zu entfalten
Ausblick
Anhang
Register der Rezepte und Anwendungen
Quellenverzeichnis und Hinweise zum Weiterlesen
Shutterstock.com/GreenArt
»Ich brauche eine Auszeit«, hören wir häufig von Menschen, die sich Abstand von ihrer Arbeit oder ihrer Beziehung wünschen. Auszeit als Synonym für eine zeitliche Befristung ist dann in den meisten Fällen der Anfang vom Ende oder eine höflich formulierte Trennung. »Ich brauche eine Auszeit«, würde auch deine Haut am liebsten zu dir sagen, wenn sie ständig mit chemischen Substanzen, Duft- und Konservierungsstoffen der Kosmetikindustrie überstrapaziert und überfordert wird. Indirekt äußert sie das durch diverse Beschwerden.
Von Natur aus ist die Organfunktion der Haut gar nicht auf Kosmetikprodukte angewiesen. Das Multitalent mit seinem schichtweisen Aufbau kann seine verschiedenen Aufgaben durchaus in Eigenregie regulieren. Diese Selbstregulation ist heute jedoch bei vielen Menschen aus dem Lot geraten – durch schädliche Kosmetikprodukte, ein Zuviel an Hautpflege und ein falsches Körperpflegeverständnis. In diesem Buch geben wir dir deshalb Anregungen, wie du auf ganzheitliche Weise mithilfe natürlicher Methoden für deine Hautgesundheit sorgen kannst.
Unsere Haut liegt als schützende Membran im Grenzbereich zwischen Körperinnerem und Außenwelt. Der Lebenswandel und die innere Befindlichkeit eines Menschen sind auf der Haut deutlich sichtbar. Unsere Haut, insbesondere die Gesichtshaut, erzählt unsere Lebensgeschichte. Denn die Haut spiegelt zwar das Erbe unserer Vorfahren, doch die Gene bestimmen nicht allein unser Schicksal. Vielmehr nehmen Ernährung, Stress und Gefühle stärkeren Einfluss auf die Hautgesundheit und damit auch auf unser Erscheinungsbild. Forschungen belegen eindeutig: Lebensweise übertrumpft Gene!
Wir haben es also in der Hand, wie sich unser Aussehen im Laufe der Jahre verändert, ob die Haut schön und gesund bleibt. Wesentlichen Anteil haben daran die Säure-Basen-Regulation, unsere Nahrung, unsere Hautpflegeprodukte, unsere Lebensenergie und einige weitere Faktoren.
Frühere Generationen kamen mit wenigen Naturprodukten zur täglichen Körperpflege aus. Für den Bürger war die klassische Kernseife der Universalreiniger von Kopf bis Fuß. Die Haut pflegte man – wenn überhaupt – mit Wollfett, Bienenwachs und einigen pflanzlichen Ölen wie Oliven- oder Mandelöl. Nur die Hautevolee hatte Zugang zu Pinsel, Puder und Parfum. Erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Gesichts- und Körperpflegeprodukte kein Privileg der vornehmen Gesellschaft mehr, sondern wurden zum Konsumgut und für weite Teile der Bevölkerung selbstverständlich. Es entstand eine konzerngelenkte Schönheitsindustrie, die den Markt mit ständigen Neuheiten und Wundersubstanzen für die Hautpflege überschwemmt. Heute leiden der Markt am Überangebot und viele Menschen an Überpflege.
Deshalb gibt es inzwischen eine Art Gegenbewegung: Prominente Schauspielerinnen zeigen sich ohne Make-up, posten auf Instagram ihr nacktes Gesicht, proklamieren eine neue Natürlichkeit. Hier zeigt sich wie so oft: Die bedeutendsten Veränderungen unserer Zeit werden von Frauen initiiert, Überholtes wird mit weiblicher Energie transformiert. Das gilt ganz besonders für die eng verknüpften Bereiche Gesundheit und Schönheit. Die spürbaren weiblichen Strömungen beeinflussen Außen- und Innenwelt gleichermaßen und sorgen für mehr Bewusstheit und Verantwortungsgefühl. Denn Kosmetikprodukte sollen heute nicht nur zu einem schönen und gepflegten Äußeren beitragen, sondern auch ethisch akzeptabel und garantiert verträglich für Gesundheit und Umwelt sein. Die Akzente werden neu gesetzt.
Die Haut unterliegt vielfältigen Einflüssen, die wir in diesem Buch möglichst alle berücksichtigen wollen. Ein echtes Novum ist, dass wir hier die Säure-Basen-Regulation, die Meridiane und die Digitalisierung gemeinsam im Kontext der Hautgesundheit thematisieren.
Im Kapitel »Verstehe deine Haut« stellen wir – neben Aufbau und Funktionsweise des Organs – den Zusammenhang von Stoffwechsel, Übersäuerung und Energiefluss dar. Eine durch unausgewogene Ernährung und Dauerstress verursachte überschüssige Säurebelastung kann sich unter den Hautschichten im Bindegewebe ablagern und die Struktur verhärten, was allgemein als Verschlackung bekannt ist. Die Haut ist ein Spiegel der inneren Organe. Sie wird auch als dritte Niere bezeichnet, weil sie als ein Parameter für den jeweiligen Zustand von Nieren und Darm angesehen wird. Bei einer Unterfunktion oder einer Ausleitungssperre der Nieren sucht der Körper den Weg der Säureausscheidung über die Haut, die mit Unreinheiten, Pickeln und Pusteln reagiert. Darmträgheit und Verstopfung (Obstipation) können Ekzeme, Entzündungen und Juckreiz auslösen. All diese Symptome deuten auf ein Ungleichgewicht von Säuren und Basen hin, bei dem sich die Haut als Entgiftungsventil öffnet, um den Körper zu entlasten.
Ebenso können ein Ungleichgewicht der beiden polaren Kräfte Yin und Yang und eine nicht frei fließende Energie im Körper Hautprobleme verursachen. Unsere Lebensenergie, in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) Chi oder Qi genannt, fließt über Meridiane durch den ganzen Körper. Diese Energiebahnen auf der Haut und im Körper nutzen die negativ geladene, basische Bindegewebsflüssigkeit (Yin) als guten Leiter. Akupunkturnadeln und Meridianstifte können über das Organ Haut die feinstofflichen Kanäle von Blockaden befreien. Der Zustand (pH-Wert, Toxinbelastung, Polarität) der Bindegewebsmatrix beeinflusst alle Stoffwechselprozesse und das feinstoffliche energetische Feld. Säureablagerungen in der Bindegewebsflüssigkeit koppeln den azidotischen, also übersäuerten Bereich (Yang) energetisch vom umgebenden Gewebe ab und verursachen eine Energiebarriere. Hieran lässt sich erkennen, in welchem Ausmaß eine Übersäuerung das Energiefeld unseres Körpers negativ beeinflusst und wie Säure-Basen- und Meridianausgleich einander bedingen.
Nicht zuletzt kann ein Zuviel an Strahlung der Haut zusetzen. Unsere Atmosphäre ist mehr und mehr von unsichtbaren hochfrequenten Strahlungen durchdrungen. Wenig erforscht sind bisher deren Auswirkungen auf unseren Organismus. Im Kapitel »Schütze dich gut« stellen wir unter anderem folgende Fragen: Was bedeutet der Wandel von analogen zu digitalen Frequenzen für unsere Körper- und Hautzellen? Welche Folgen haben Verschiebungen der elektrischen Ladungen auf unsere Organ- und Hautfunktionen? Wie wirken die digitalen 5G-Hochfrequenzen auf die Zell- und Hautspannung? Und wie können wir uns davor schützen? Nicht umsonst bieten Hotels in entlegenen Regionen Digital-Detox-Kuren an – Auszeiten, die auch der Haut guttun.
Im Kapitel »Iss dich schön!« geht es unter anderem darum, wieso freiwillige Nahrungsverknappung und Esspausen zu einem starken Selbst-Bewusstsein führen und das Hautbild straff und rosig erscheinen lassen. Zucker und leere Kohlenhydrate sind physiologisch die säuernden Dickmacher schlechthin. Als Ersatzbefriedigung trennen sie uns von der Lebenskraft, vom eigenen Ich und von der geistigen Welt. Basische Getreidebreie und Suppen, Bitterstoffe, Wildkräuter und fermentierte Lebensmittel hingegen verhelfen zu einer energiereichen Grundlage, entsäuern den Körper, entschlacken das Unterhautfettgewebe, führen zum Idealgewicht und beenden endgültig die Sucht nach Süßigkeiten. Wir stellen hier viele einfache Rezepte für köstliche Gerichte vor, mit denen die Umstellung leicht und genussvoll wird.
Das Kapitel »Pflege dich schön!« bietet ebenfalls zahlreiche konkrete Anleitungen, die die Lust wecken, sofort mit der Selbstbehandlung zu beginnen. Hierbei kann ich auf eine eigenständige Methode zurückgreifen, die bereits seit Jahren erfolgreich in ausgewählten Hotels praktiziert wird und sich auch auf Home-Spa-Anwendungen übertragen lässt.
Was Lebensmittel und Kosmetik betrifft, haben viele Menschen von konventionell auf Bio und Natur umgestellt. Bei ihrer Kleidung sind die meisten noch einen großen Schritt davon entfernt. Im Kapitel »Kleide dich schön!« geht es um folgende Fragen: Welche Spuren hinterlassen Textilien auf unserer Haut? Wie werden die Stoffe hergestellt? Mit welchen Chemikalien werden sie behandelt? Wie wirken Waschmittel? Das alles soll das Bewusstsein für eine hautgesunde Kleidung unter Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette schärfen. Die Zeiten, in denen grüne Mode immer nach Öko aussah, sind im Übrigen vorbei. Es gibt fesche Kleidung aus fairer Herstellung zu gutbürgerlichen Preisen.
Ist Minimalismus der neue Lifestyle? Das Kapitel »Finde neue Wege!« beschreibt den aufkeimenden Trend zur Genügsamkeit. Unser Wirtschaftssystem und unser Wohlstand basieren auf stetigem Wachstum und steigendem Konsum. Unsere Industrie produziert deutlich mehr, als wir benötigen. Die Ökonomisierung hat selbst die Bereiche Biolebensmittel, Naturkosmetik und Fastentourismus vollumfänglich erfasst. Werbefachleute der großen und kleinen Marken schlachten den Nachhaltigkeitshype für Image, Umsatz und Gewissen aus. Doch bei vielen Menschen macht sich inzwischen ein Unbehagen breit.
Ganz leise wächst die Sehnsucht der Menschen nach einem einfachen Leben. Was sind die wirklich wichtigen Dinge im Leben? Wie finde ich zu mehr Ruhe und zu einem sinnerfüllten und sinnlichen Leben? Reduktion schenkt ein Plus an Lebensqualität. Selbst-bewusst wird sich diese Energie auch auf kollektiver Ebene manifestieren und weibliche und männliche Kräfte, Yin und Yang, ausbalancieren. Wir dürfen dabei sein und eine neue Ära einläuten, die ihre Entsprechung im Individuellen hat.
Dieses Buch ist ein Geschenk für lebenserfahrene Frauen und Männer, die ihre Zukunft voller Tatendrang bewusst ergreifen und ihrem Körper einen vitalisierenden Impuls geben wollen.
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Die Haut mit ihren vielfältigen Funktionen ist ein faszinierendes Organ. Sie steuert lebenswichtige Stoffwechselvorgänge und steht in direkter Verbindung mit unserem Nerven-, Verdauungs- und Immunsystem. Als äußere Begrenzung und Hülle unseres Körpers schützt die Haut den Körper vor chemischen, physikalischen und mechanischen Einwirkungen. Die Körpertemperatur regelt sie durch Verdunstungskälte und Veränderung der Hautdurchblutung. Innere Organe entlastet sie durch die Ausscheidung von Stoffwechselabfällen.
Das Organ ist in beide Richtungen durchlässig. Stoffe in einer bestimmten Teilchengröße können über die Haut aufgenommen werden und in die Blutbahn gelangen. Die 1,5 bis 2,2 Quadratmeter große Kontaktfläche ermöglicht einen Austausch mit unserer Umwelt. Das Sinnesorgan mit Schmerz-, Kälte-, Wärme- und Druckrezeptoren empfängt Reize und leitet sie über das Nervensystem weiter. Ohne Berührung und Körperkontakt wären wir nicht überlebensfähig. Hautberührung ist die Urkommunikation zwischen Menschen, die uns hilft, den eigenen Körper und seine Gefühlswelt zu erkunden.
Wie faszinierend das Organ Haut ist, kannst du erleben, wenn dich etwas emotional sehr bewegt. Allein die Vorstellung von etwas Unangenehmem oder Ekligem kann ein eiskaltes Schaudern und eine Gänsehaut erzeugen. Im Positiven können deine Lieblingsmusik, eine rührende Filmszene, Erstaunen über eine Hochleistung im Sport oder Solidarität einer Gemeinschaft ebenfalls ein Gänsehaut-Feeling auslösen. Du kannst die Gänsehaut nicht willentlich steuern und kontrollieren, und es gibt wissenschaftlich keine eindeutige Erklärung für dieses Phänomen. Gänsehaut entsteht, weil sich feine Haare aufrichten, um eine schützende Isolationsschicht zu bilden, die die Wärme im Körper hält. Als Reaktion auf Emotionen könnte sie ein Überbleibsel aus alten Zeiten sein: Wie bei Hunden und Katzen, die, wenn sie sich bedroht fühlen, ihre Nackenhaare aufrichten, um sich größer zu machen.
Über die Haut verteilen sich Nervenenden und Rezeptoren, die Kälte und Wärme, Druck und Reibung, Dehnung und Vibrationen an das Gehirn weiterleiten. Die Haut verfügt sogar über Sensoren, die Licht wahrnehmen. Wir haben alle die gleiche Sonne als Lichtquelle, aber jeder empfindet die Wirkung von Licht und das Heilmittel Farblicht über die Haut unterschiedlich in den Weiten und Tiefen sowohl des Gehirns als auch in allen Körperzellen.
Ebenso unterschiedlich werden Sexuallockstoffe (Pheromone) wahrgenommen, die über die Haut verströmt werden und Einfluss auf die Partnerwahl nehmen. Duftdrüsen geben diese speziellen Duftstoffe ab, die jedem Menschen seinen einzigartigen Geruch verleihen und auch deshalb die nackte Haut so anziehend machen. Partnerwahl geht unbewusst in hohem Maße über die Nase.
Vor diesem Hintergrund lohnt es sich umso mehr, uns den Aufbau der Haut und ihre Grundfunktionen anzuschauen.
Ein Querschnitt durch die Haut zeigt ihren Aufbau in drei Schichten: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut (Subcutis). Jede Schicht trägt ihren Teil dazu bei, dass die Haut ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen kann.
Shutterstock.com/SheraLabel, bearbeitet von Lucas Meinhardt
Die erste Schicht bildet die sichtbare Oberhaut, die wiederum in fünf Lagen übereinandergeschichtet ist: Hornschicht, Glanzschicht, Körnerzellschicht, Stachelzellschicht und Basalzellschicht. Diese fünf Schichten bestehen hauptsächlich aus Keratinozyten, die das wasserabweisende Keratin (Eiweißverbindungen) produzieren. Die Oberhaut besitzt keine Blutgefäße. Sie wird aus dem Säftestrom der darunterliegenden Gefäße versorgt.
Die Hornschicht als äußerste Schicht der Oberhaut wird direkt durch die Umwelt beeinflusst und kann bei starker Beanspruchung Schwielen bilden (»Hornhaut«). Ist sie rissig oder schadhaft, kann sie von schädlichen Stoffen durchdrungen werden.
In der Körnerzellschicht entsteht eine Vorstufe des Keratins, das sich in der darüberliegenden Glanzschicht als fettähnlicher Film ausbreitet. Die Stachelzellschicht und die Basalzellschicht sorgen immer für Nachschub in den drei oberen Hautschichten.
Auf dem Weg nach oben trocknen die Zellen aus und bilden die feste Hornschicht. An der Oberfläche stößt die Haut die verhornten Zellen als Schüppchen ab. Auf diese Weise »häutet« sich der Mensch alle vier Wochen.
Neben Keratin bilden die beiden unteren Schichten der Epidermis das Farbpigment Melanin, das sich in den Melanozyten entwickelt. Die Hautfarbe wird durch den Gehalt an Melanin bestimmt. Die braunen Farbpigmente sind ein natürlicher Schutz vor UV-Strahlen und verhindern das Eindringen der Strahlen in tiefere Hautschichten. Im Laufe der Evolution passte sich die Hautfarbe den jeweiligen Umweltbedingungen an. In den Breitengraden nahe dem Äquator schützt eine dunkle Hautfarbe wirkungsvoller vor der intensiven UV-Strahlung der Sonne. In nördlichen Ländern ist eine helle Hautfarbe durchlässiger für Sonnenstrahlung zur Bildung des lebenswichtigen Vitamins D. In unseren Zeiten der weltweiten Mobilität bedarf es wegen der häufigen Ortswechsel anderer Schutzmaßnahmen.
Die Lederhaut dient als Stütz- und Nährgewebe. Sie ist wiederum aus zwei Schichten aufgebaut: aus der Papillarschicht, auch Papillen- oder Zapfenschicht genannt, und der Netzschicht. In der Papillarschicht verlaufen feine Blutgefäße (Kapillaren), Lymphgefäße, Nervenbahnen, Talgdrüsen und Schweißdrüsen. Die Papillarschicht ist mit der Basalschicht der Oberhaut über Zapfen (Papillen) verbunden. Diese Verzapfung zwischen den beiden Schichten sorgt für die Reißfestigkeit der Haut.
In der Netzschicht liegen die kollagenen und elastischen Fasern, die von den Bindegewebszellen gebildet werden und der Haut Elastizität und Stützkraft geben. Aus dieser mittleren Hautschicht werden Tierhäute gegerbt, daher die Bezeichnung »Lederhaut«. Die Zugfestigkeit und Widerstandskraft von Leder beruht auf elastischen Kollagenfasern.
Die Unterhaut speichert Fett und Wasser und schützt als Polster die darunterliegenden Gewebe vor äußerer Krafteinwirkung. In diesem Unterhautfettgewebe, das die Verschiebbarkeit der Haut auf den darunterliegenden Muskeln und Knochen ermöglicht, befinden sich Drüsen, Schleimbeutel und größere Blutgefäße. Mit der Lederhaut ist die Unterhaut durch Stränge aus Bindegewebe verbunden.
Eine perfekte Pflege und den besten Eigenschutz produziert eine gesunde Haut individuell und bedarfsgerecht selbst aus einer Mischung aus Fett, Eiweißstoffen, Schweiß, Wachsen und Salzen. Diese körpereigene Kosmetik überzieht die gesamte Hautoberfläche mit einem schützenden Film, dem Hydrolipidfilm. Ein intakter Wasserfettfilm ist die Basis für eine gesunde Haut. Er steuert die Eigenfettregulation und bewahrt die Hautfeuchtigkeit.
Gefördert wird die Selbstregulation der Haut von den Talgdrüsen, die ein Teil des Haarfollikels sind. Diesen Follikel (lateinisch folliculus: »kleiner Ledersack, Hülle«) kannst du dir wie eine Vase vorstellen, aus der ein Haar wie ein Blumenstiel herauswächst. Der Haarfollikel oder -balg umschließt die Haarwurzel, das Haar und die Talgdrüsen. Diese Drüsen reifen im vierwöchigen Hautzyklus in der Lederhaut heran und geben Keratin und Hauttalg frei, mit dem sie Haut und Haar mit Fett versorgen. Kopfhaut und Gesicht haben die meisten Talgdrüsen, die innerhalb von 24 Stunden circa zwei Gramm Fett liefern.
Als wichtige Barriere gegen äußere Einflüsse dient die Oberhaut, die – vereinfacht beschrieben – wie eine Steinmauer aufgebaut ist: Die wasserbindenden Hornhautzellen sind wie Ziegelsteine versetzt angeordnet, und die Fettmoleküle wirken wie ein Mörtel, der die Steine verbindet und stabilisiert. Das bedeutet aber nicht, dass hier kein Durchkommen wäre. Diese Barriereschicht, die uns vor Umwelteinflüssen, Giften, Bakterien und Fremdstoffen schützt, ist keine undurchlässige Grenze, sondern eine Austauschzone mit ausgleichender Wirkung.
Unser Organismus ist ein Energiesystem aus circa 70 Billionen Zellen. Jede Zelle erweist sich als hochstrukturiertes Gebilde mit eigener Architektur. Um den Zellkern herum sind mindestens 500 Mitochondrien angeordnet, die wie kleine Kraftwerke ständig Energie erzeugen. Umgeben sind Zellkern und Kraftwerke von einer Zellflüssigkeit aus Wasser, Salzen, Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten. Die Zellmembran umhüllt das Ganze.
All diese Zellen müssen vom Gefäßsystem mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden, damit sie zum Beispiel einen Wasseranteil von 70 Prozent im Körper auf 37,5 °C Betriebstemperatur erwärmen können, oder um eigene Prozesse wie osmotische Arbeit, aktiven Stofftransport und neue biochemische Verbindungen zu ermöglichen. Eine effiziente Energiegewinnung aus einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Nahrung ist dabei ebenso wichtig wie der Abtransport von Rückständen, die bei jedem »Feuer« entstehen. Bei diesen Vorgängen vollzieht sich der eigentliche Stoff-Wechsel, das heißt: Durch ständige chemische Reaktionen verändern sich Stoffe, die wir unserem Körper zuführen.
Hautzellen werden als letzte Station in der Versorgungskette bedient und über feinste Kapillaren, die Arteriolen und Venolen, versorgt. Diese bestimmen unser individuelles Hautbild mit, weil sie mehr oder weniger stark durch die Hornschicht scheinen. Das Spektrum reicht von gut durchbluteter, rosig klarer Haut bis zu schlecht durchbluteter, fahler, grauer und blasser Haut.
Die Gesundheit der Haut hängt von der Versorgung der Zellen und vom Abtransport der Stoffwechselsubstanzen ab. Eine Haut mit Gefäßschwäche ist immer schlechter mit Nährstoffen versorgt, wasserreich und unelastisch. Das liegt daran, dass schwache Gefäßwände durchlässig für säurebildende Eiweißstoffe werden. Dies führt zu einem Nachströmen von Wasser aus den Blutgefäßen in das umliegende Bindegewebe. Das Bindegewebe hält Wasser zurück, um die Säurekonzentration zu reduzieren, und dabei dehnt sich die Haut. Der Raum zwischen den Zellen füllt sich mit »Schlackenstoffen«, und deshalb haben es Nährstoffe schwerer, von den Blutgefäßen bis zu den Hautzellen zu gelangen. Der schlechte Hautstoffwechsel wird zum Teufelskreis.
Die Zelle wird seit dem 17. Jahrhundert intensiv erforscht. Im Mittelpunkt des Interesses liegt der Zellkern, der die Steuerzentrale und Träger der Erbinformationen enthält. Bis neues Leben entsteht, teilt sich die Zelle unzählige Male, wobei die Moleküle immer wieder kopiert werden. Diese Moleküle enthalten den einzigartigen genetischen Code. Neuere Forschungen sehen im genetischen Code keine starre Vorschrift, sondern die Möglichkeit der Zelle, auf äußere Signale zu reagieren und sich entsprechend verändern zu können.
Die gesamte Zelle ist von einer Membranhülle umgeben. Sie dient als Außenbegrenzung und ist mit circa fünf Nanometern unvorstellbar dünn. Als Membran bezeichnet man in der Biologie eine dünne Abtrennung, die entweder undurchlässig ist oder in eine oder beide Richtungen durchlässig sein kann. Durch sie können zum Beispiel bestimmte Stoffe nur aus der Zelle hinaus-, aber nicht hineingelangen. Oder die Membran lässt nur Moleküle unterhalb einer gewissen Größe durch – dann nennt man sie semipermeabel, also »halb- oder teilweise durchlässig«. Manchmal bestimmt die Zelle aufgrund innerer oder äußere Umstände, wann ihre Membran wie durchlässig ist.
Eine Zellmembran fungiert als Schutzhaut, Austauschfilter und Isolierschicht. Das Innere der Zelle weist einen Überschuss an Elektronen auf und muss immer negativ geladen bleiben. Ihr Umfeld hat eine elektrisch positive Ladung. Durch die unterschiedliche elektrische Ladung beziehungsweise Ionenkonzentration inner- und außerhalb der Zelle wird eine Spannung aufgebaut. Sie beträgt bei menschlichen Zellen 70 Millivolt (mV). Ohne diese hauchdünne isolierende Membran zwischen den Zellen und ihrer Umgebung gäbe es wegen des direkten Stromflusses einen elektrischen Kurzschluss.
Um Stoffe aufzunehmen und abzugeben, nutzen die Zellen unter anderem das Prinzip der Diffusion. Das Wort kommt vom lateinischen diffundere, was so viel wie »ausbreiten« oder »zerstreuen« bedeutet. Eine Diffusion ist ein physikalischer Vorgang, bei dem eine Durchmischung von zwei Stoffen stattfindet. Für diesen Prozess braucht es keinen Auslöser, sondern nur eine gewisse Zeitspanne. Die Stoffteilchen eines Gases oder einer Flüssigkeit bewegen sich eigenständig mit dem Ziel, eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen. Wenn draußen Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen und jemand in einem 20 °C warmen Zimmer die Fenster öffnet, dann strömt die warme Luft hinaus und die kalte herein. Nach einigen Minuten haben sich die Luftmassen ohne Energieaufwand vermischt. Die Zimmertemperatur beträgt nur noch etwa 10 °C.
Bei Flüssigkeiten können wir uns den Vorgang genauso vorstellen. In einem Gefäß sind Wasser und Apfelsaft durch eine Scheibe voneinander getrennt. Nehmen wir die Scheibe aus dem Behältnis, vermischen sich nach einer gewissen Zeit beide Flüssigkeiten zu einer Apfelschorle. Aktiv könnten wir den Prozess mithilfe von Energie durch Umrühren vorantreiben und steuern.
Ohne Diffusion funktioniert kein Molekülaustausch zwischen Zellen und ihrer Umgebung. Die sogenannte Kalium-Natrium-Pumpe steht für solch einen Konzentrationsausgleich in der Zelle. Das saure Natrium befinden sich überwiegend außerhalb, das basische Kalium mehr innerhalb der Zelle. Natrium- und Kaliumionen werden immer so ausgetauscht, dass insgesamt eine negative Ladung in der Zelle vorhanden ist.
Bei der Atmung kommt es in der Lunge zu einem Gasaustausch zwischen Blut und Umgebung. Der Sauerstoff gelangt durch Diffusion über die Lungenbläschen in das Blut und somit in den Körper.
Atome haben im Neutralzustand gleich viele negativ geladene Elementarteilchen (Elektronen) wie positiv geladene Protonen. Fehlen dem Atom ein oder mehrere Elektronen oder besitzt es mehr Elektronen als im Neutralzustand, entsteht eine elektrische Spannung. Das Atom wird dann als Ion bezeichnet. Ionen sind elektrisch geladene Atome oder Moleküle, die positive oder negative Ladungen aufweisen. Positiv geladene Ionen entstehen, wenn Atome Elektronen abgeben. Negativ geladene Ionen werden gebildet, indem Atome Elektronen aufnehmen. Es entsteht ein Überschuss an Elektronen als negativer Ladungsträger, der von den Protonen als positiver Ladungsträger nicht mehr neutralisiert werden kann. Ein positiv geladenes Ion wird als Proton (Kation) bezeichnet und ein negativ geladenes Ion als Anion.
In der chemischen Fachsprache definieren sich Säuren und Basen über ihren »ionischen Charakter«. Säuren enthalten positiv geladene Wasserstoffionen (H+-Ionen) und Basen negativ geladene Hydroxidionen (OH–-Ionen). Bei einer chemischen Reaktion findet ein Ladungsaustausch in beide Richtungen statt.
Stoffe können nur mithilfe der Osmose in die Zelle ein- und austreten. Der Begriff Osmose leitet sich vom griechischen Wort Osmos ab, bedeutet »Eindringen« und bezeichnet die Diffusion durch eine Membran hindurch zum Konzentrationsausgleich zweier Flüssigkeiten. Jede Zelle in jedem Lebewesen ist auf Osmose angewiesen. Eine Zelle verbraucht im Stoffwechsel zum Beispiel ständig Wasser, das sie durch Osmose kontinuierlich neu aufnehmen muss.
Mineralstoffionen spielen bei der Regulierung des osmotischen Drucks eine große Rolle. Die wichtigsten biologischen Elektrolyte sind Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Chlorid, Phosphat und Hydrogencarbonat. Je größer deren Konzentrationsunterschiede innerhalb und außerhalb der Zelle, desto stärker ist die Osmosewirkung beziehungsweise der osmotische Druck. Festzuhalten bleibt auch die Wichtigkeit einer gesunden Nierenfunktion für die Osmoseregulation im Körper.
Du kennst das Osmoseprinzip vom normalen Baden. Die Ionenkonzentration im Wasser ist höher als in den Hautzellen. Wassermoleküle diffundieren daher durch die Hautmembran. Die Haut an Händen und Füßen quillt auf und sieht schrumpelig aus. Verlassen wir die Badewanne, wird die Konzentration in den Zellen geringer, und die Haut glättet sich wieder von selbst.
Zwischen Säuren und Basen (siehe »Was sind Säuren und Basen?«) kann das Konzentrationsgefälle besonders hoch sein. Basische Bäder nutzen den Konzentrationsausgleich von Flüssigkeiten zum Entsäuern. Anders als zuvor beschrieben, dringen keine Wassermoleküle durch die Hautmembran in die »salzigen« Hornzellen. Positiv geladene Säurekonzentrationen verlassen das Unterhautfettgewebe, den Säurespeicher Bindegewebe, und streben in die hohe Konzentration negativ geladener basischer Badewassermoleküle. Wasserlösliche Toxine werden über die Schweißdrüsen ausgeschwemmt und fettlösliche Toxine über die Talgdrüsen.
In guten Basenbädern kann die Haut nicht aufquellen. Ganz im Gegenteil: Sie zeigt sich sehr geschmeidig und glatt. Dieser Effekt liegt an der Selbstregulation der Haut, die sich über die Talgdrüsen selbst fettet.
Auf unserer Haut zeigt sich, wie es um den Säure-Basen-Status bestellt ist. Immer mehr Menschen leiden an Hautirritationen, Ekzemen und Hautkrankheiten. Speziell im Gesicht zeigt sich die Überlastung des Körpers mit Säuren und anderen Schadstoffen. Altersflecken und Pigmentstörungen unterstreichen die Diagnose »Übersäuerung im Bindegewebe«. Trockene, glanzlose, matte Haut oder klebrige, feuchte Haut ist ein Indiz dafür, dass der Körper übermäßige wasserlösliche Säuren über die Schweißdrüsen ausleiten muss. Und Cremes, Essenzen und Lotionen mit sauren pH-Werten (siehe »Der pH-Wert: Messgröße für Säure«) und fragwürdigen Zutaten können von außen nicht die Wirkung erzeugen, die die Werbung verspricht und Betroffene erwarten.
Zu viel Säure, Entfettung bei gleichzeitiger Überpflege sowie unsinnige Zutaten stören ständig die natürliche Hautchemie. Die Haut wird am Aufbau ihrer eigenen Schutzmechanismen gehindert. Bei robusten Menschen schafft sie es aus eigener Kraft, kosmetische Gifte und Folgeschäden auszugleichen. Andere reagieren mit rissiger, spröder, trockener oder fettiger Haut und einer löchrigen Barriere – ihre Haut wird »sauer«, im doppelten Wortsinn.
Die genetisch angelegte Funktionsweise der Haut lässt sich nicht durch eine Pflegecreme verändern. In der herkömmlichen Kosmetik und Medizin versucht man dennoch, Hautsymptome und Hautkrankheiten von außen zu beeinflussen. Die Sichtweise und Behandlung in der Naturheilkunde ist ganzheitlicher. Schließlich liegt die Ursache der Hautprobleme im Inneren des Körpers. Eine Heilung ist daher nur möglich, wenn sie auch innen ansetzt.
Vielfältige Symptome auf der Haut sind als eine Reaktion zu verstehen, bei der die Haut Giftstoffe (Toxine), Säureüberschuss und Stoffwechselprodukte aus dem Körper ausleitet. Wer Hautprobleme mit saurer, abdichtender Kosmetik überdecken oder mit Kortisonsalben und anderen Arzneimitteln behandeln will, heilt sie nicht. Und er schiebt Substanzen, die eigentlich ausgeschieden werden müssten, in den Zwischenzellraum zurück – mit fatalen Folgen: Die Entgiftung des Körpers wird erheblich erschwert, und Krankheiten verlagern sich nach innen.