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Wer träumt nicht davon, für eine Weile mal alles hinter sich zu lassen und einfach nur Zeit für sich selbst zu haben? Raus aus dem alltäglichen Hamsterrad und auftanken, einfach mal das machen, worauf man Lust hat und seine Zeit frei gestalten - eine Auszeit ist diese Pause vom Alltag, die all das möglich macht. Eine Auszeit hat viele Gesichter: ob eine lange Reise um die Welt, eine Sinnsuche in einem Schweigekloster, eine Auszeit auf der Alm, pilgern auf dem Jakobsweg oder beim Volunteering in Afrika. Ob zwei Monate oder ein ganzes Jahr, eine Auszeit gibt dir die Chance, lang gehegte Reiseträume zu erfüllen, eigene Projekte zu realisieren, intensive Zeit mit der Familie zu verbringen, sich auf eine innere Reise zu begeben, Ruhe und Entspannung zu finden, Abenteuer zu erleben, sich selbst zu finden oder vielleicht sogar einen neuen Lebensweg einzuschlagen. Das Buch ist ein inspirierender Ratgeber, der die vielen Gesichter einer Auszeit aufzeigt, begleitet von motivierenden Erlebnisberichten ehemaliger Auszeitler und einer Vielzahl von Adressen, Tipps und nützlichen Informationen zur Gestaltung deiner Auszeit. Wie ein Kompass weist das Buch dir den Weg in deine Auszeit und ist eine ideale Einstiegsliteratur zum Thema Sabbatical/Sabbatjahr. Möglichkeiten wie Volunteering, Work and Travel, Arbeiten und Leben im Ausland, Freiwilligendienste, Pilgern, Meditationsretreats, Weltumsegelung, Erlebnisreisen, Weltreise, Expeditionen, Haustausch, Couchsurfing, Wwoofing, digitale Nomaden und Kloster auf Zeit werden inklusive passender Anbieteradressen vorgestellt. Lass dich inspirieren!
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Seitenzahl: 143
Veröffentlichungsjahr: 2014
Auszeit
Raus aus dem Hamsterrad!
Impressum
1. Auflage
© 2014, Jeannette Zeuner
Buchsatz & Covergestaltung: BookDesigns, www.bookdesigns.de
Titelfoto: © Creativa – Fotolia.com
Herstellung und Verlag: tredition GmbH, Hamburg
Es wird keine Garantie und Gewährleistung für die Aktualiät, Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhaltes übernommen. Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
978-3-8495-9268-4 (Paperback)
978-3-8495-9269-1 (Hardcover)
978-3-8495-9270-7 (e-Book)
Jeannette Zeuner
Auszeit
Raus aus dem Hamsterrad!
Abenteuer, Reiseträume und Lifestyle-Design
Inhalt
Vorwort – warum unvernünftig sein total Sinn macht
Auszeit ist Freiheit
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Wie du mit Hilfe einer Auszeit dich selbst und die Welt retten kannst
Auszeit für Abenteuerhungrige
Das „Ich-muss-mal-weg“-Syndrom
Loslassen – Flucht nach vorn
Kleine Alltagsfluchten
Erfahrungsbericht: Kleine Auszeiten – mit Langzeitwirkung
Pause – Raus aus dem Hamsterrad
Erfahrungsbericht: Burnout mit Folgen
Ich muss nochmal raus, bevor es ernst wird
Erfahrungsbericht: Auszeit in Nepal
Zeit für einen Traum
Richtungswechsel
Der Weg ist wirklich das Ziel!
Auszeit-Menü: Koste Lebenslust, Freiheit und Entdeckerfreuden des Seins
Persönliche Projekte
Zeit für die Familie
Freiwilligenarbeit im Ausland
Erfahrungsbericht: Volunteering auf den Galapagos Inseln
Reisen und Abenteuer
Die Welt umsegeln
Abenteuerreisen, Roadtrips und Expeditionen
Weltreise
Arbeiten und Leben im Ausland
Unterkunftsmöglichkeiten auf Reisen
House-Sitting
Haustausch
Couchsurfing
Erfahrungsbericht: Couchsurfing Adventures
Wwoofing
Erfahrungsbericht: Auszeit auf der Alm
Digitale Nomaden
Exkurs: 10 Berufe & Fähigkeiten für digitale Nomaden
Besinnung und Entschleunigung
Retreats (Yoga, Meditation- und Schweigeretreats)
Erfahrungsbericht: Schweigemeditation in Malaysia
Erfahrungsbericht: Heldenreise
Kloster auf Zeit
Modernes Pilgern
Los gehts … raus aus der Komfortzone!
101 Auszeitideen – wovon träumst du?
Checkliste
Bildnachweis
Vorwort –
warum unvernünftig sein total Sinn macht
Frage dich in jeder schwierigen Situation:
„Was würde der stärkste, mutigste, liebevollste Teil meiner Persönlichkeit jetzt tun?“
Und dann tue es. Tue es richtig.
Und zwar sofor
Dan Millman
Ich bereue keinen Cent. Ehrlich nicht! Dies war mit das Unvernünftigste, was ich seit längerer Zeit getan hatte und es fühlte sich verdammt gut und so richtig an. Ehrlich!
Aus einer spontanen Laune heraus, buchte ich in einer Nacht- und Nebelaktion einen Flug nach New York und saß nicht einmal 48 Stunden später im Flugzeug. Alle Termine und Aufträge abgesagt, mein junges Unternehmen noch nicht einmal ein Jahr alt. Unvernünftig? Verrückt? Es heißt immer, wenn man sich selbständig macht, muss man die ersten drei Jahre hart arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten, jeden Cent zur Seite legen, alles auf Nummer sicher eben. Dem kann ich durchaus zustimmen. Ich habe noch nie zuvor soviel gearbeitet, oft bis spät in die Nacht. Der entscheidende Unterschied war: ich habe es geliebt und ich habe es nur nicht geschafft, mich davon wieder loszueisen. Mein Unternehmen hat sich zu einem Teil meiner Selbst entwickelt und sogar in meiner Auszeit habe ich es vermisst. Aber eine Pause war wirklich nötig zu diesem Zeitpunkt. So spontan meine Abreise auch war, der Gedanke an eine Auszeit spukte seit einer Weile durch meinen Kopf. Ich war mir nur nie 100 % sicher, ob ich es wirklich tun soll und was ich während dieser Zeit machen will und vor allem, ob ich es mir überhaupt leisten kann. Eigentlich war das Thema offiziell schon vom Tisch – bis zu besagter Nacht, als ich auf meine innere Stimme gehört habe, die leise, aber unaufhörlich flüsterte „tue es einfach!“.
Ich denke, innerlich wird jeder spüren, wann er an dem Punkt ist und eine Pause vom Alltag braucht. Es bedarf nur Mut, auf diese innere Stimme zu hören und es tatsächlich zu tun. Einfach mal raus, sich eine Auszeit vom Alltag nehmen. Sei es ein verlängerter Urlaub oder gleich eine Weltreise – jeder hat die Möglichkeit und auch das Recht, das Hamsterrad einfach für eine Weile anzuhalten und auszusteigen.
Meine neugewonnene Freiheit hatte sich so gut angefühlt, dass ich in New York nach drei Tagen spontan in den nächsten Flieger gestiegen bin – der Reisevirus hatte scheinbar komplett mein Denken übernommen. Ich war wie in einem Rausch und wollte meine Freiheit so intensiv wie möglich auskosten. Ich konnte selbst kaum glauben, dass ich nur 24 Stunden später in Vancouver am Hafen genüsslich einen Latte trank und dabei den Wasserflugzeugen beim Starten und Landen zuschaute. Das Handy blieb aus. Keine Lust auf die Welt. Einfach mal offline sein – das war ein schönes Gefühl!
Ich habe mich erst dort wieder daran erinnert, dass ich diese Erfahrung und Gefühle schon einmal durchlebt habe – vor sechs Jahren während meiner Weltreise. Meinen Weltreisetraum hatte ich mir kurz nach dem Studium erfüllt, nachdem ich eine Weile in den Arbeitsalltag geschnuppert hatte und ich noch nicht sicher war, was das Richtige für mich ist. Ich glaube, ich würde heute kein so selbstbestimmtes Leben führen, wenn ich damals nicht den Schritt gewagt hätte: ohne Geld bis ans Ende der Welt zu reisen (Neuseeland um genau zu sein). Während dieser Reise habe ich mich vom amerikanischen Großstadttrubel mitreissen lassen, bin durch schillernde Unterwasserwelten in der Südsee getaucht, auf Entdeckungsreise in die verträumtesten Ecken Neuseelands gegangen, habe den sunny way of life der Australier gelebt und entspannte Zeiten in Asien verbracht.
Meine Reise endete damit, dass ich mit gesperrter Kreditkarte und ohne einen Cent Bargeld auf Bali festsaß. Es war eine wirklich aufregende Zeit, die mich definitiv auf den richtigen Weg gebracht hat. Daher möchte ich wirklich jeden ermutigen: wenn du das Gefühl hast, du musst gehen, dann GEH! Die Möglichkeit, einfach mal auszusteigen und immer wieder neu anzufangen hat jeder. Alles was es braucht, ist ein bisschen Mut.
Im Nachhinein war ich jedes Mal sehr froh über meine genommene Auszeit. Hängengeblieben bin ich damals schließlich in Tofino, einem verträumten Surferort an der äußersten Westküste Vancouver Islands. Das Gefühl der Rastlosigkeit ist mit den Wellen weitergezogen, zurück blieb viel Zeit zum Nachdenken, Ruhe und langsam wieder aufsprudelnde Glücksmomente über das Leben, das Sein, die Freiheit und die spannende Zeit, die vor einem liegt. Bei der Rückkehr vier Wochen später hatte ich wieder das Gefühl, als könnte ich die ganze Welt erobern. Alles ist möglich! Und so machte ich mich dann, voller Tatendrang und befreit, wieder an die Arbeit.
Während der Recherche für dieses Buch habe ich viele Menschen kennengelernt, die einfach abgetaucht und für eine Weile dem Alltag entflohen sind. Jeden auf seine Weise hat es persönlich ein erhebliches Stück weitergebracht. Zeit für sich selbst zu finden bzw. sich bewusst zu nehmen, ist essentiell, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist und was nicht. Was auch immer du dir mit einer Auszeit erhoffst oder dir wünschst, ich bin mir sicher, du wirst es nie bereuen.
In diesem Buch möchte ich nicht analysieren, warum sich immer mehr Menschen für eine Auszeit entscheiden oder mit Statistiken aufzeigen, ob eine Auszeit in unserer Gesellschaft und Arbeitspolitik akzeptiert wird und wie du das anschließend plausibel in deinen Lebenslauf einbauen kannst. Es geht mir um dich! Viele Menschen haben Angst vor Veränderung und trauen sich nicht, diesen Schritt zu gehen. Die Idee auszubrechen, bleibt oft ein Traum vieler. Wenn es doch nur so einfach wäre, heißt es dann … Gründe, die dagegen sprechen, gibt es viele. Sei es ein unbefristeter Arbeitsvertrag, eine Wohnung oder ein Haus, für das monatlich Miete/Zinsen zu bezahlen sind, hohe monatliche Fixkosten, die Familie oder der Partner, die man nicht alleine lassen möchte … Oder du spürst, dass es Zeit für eine Pause wäre und weißt aber nicht, was du machen möchtest.
Vor einiger Zeit kontaktierte mich eine junge Studentin, die dringend „einfach nur raus“ wollte. Es war ihr schon fast egal wohin. Sie hatte nur eine grobe Vorstellung, dass es günstig sein sollte, gern in der Natur und sie wollte nicht alleine sein. Ich erzählte ihr einige Ideen, die mir spontan in den Sinn kamen und bereits wenige Wochen später hat sie auf einer Alm in Österreich am Wwoofing-Programm (siehe Seite 95) teilgenommen.
So ist dann die Idee für dieses Buch entstanden. Bitte erwarte keinen nüchternen, sachlichen Ratgeber an dieser Stelle. Ich hoffe vielmehr, dass ich dich mit den Geschichten von ehemaligen Auszeitlern motivieren und inspirieren kann, dir gezielt Zeit für DICH und deine noch unerfüllten Träume zu nehmen!
Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich auf Bali mit Blick auf im Wind wedelnde Palmenblätter und saftiges Grün in allen erdenklichen Facetten. Meinen Arbeitsort habe ich für drei Monate nach Asien verlegt. Ich arbeite leidenschaftlich gern an inspirierenden Orten und manchmal braucht es genau diesen Ortswechsel für neue Inspiration und einen kreativen Geist. Mittlerweile versuche ich öfters kleine oder große Auszeiten in meinen Alltag einzubauen. Diese Veränderungen bewirken manchmal Unsicherheit und werfen Fragen auf. Aber sie ermöglichen auch, dass das Alltägliche neu bewertet werden kann.
Nun, viel Spaß beim Lesen und Planen deiner Auszeit!
Jeannette
Es gibt wichtigere Dinge im Leben als ständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
Mahatma Gandhi
Das Leben ist voller Ungewissheiten, voller Überraschungen – und gerade darin besteht seine Schönheit. Du wirst nie an den Punkt kommen, an dem du sagen kannst. “Jetzt bin ich sicher.” Das Leben birgt tausendundeine Ungewissheit. Das ist die Freiheit des Lebens.
Osho
Sich eine Auszeit vom Alltag nehmen, kann eine wundervolle, erfrischende und vor allem lebensverändernde Erfahrung sein. Zeit an einem anderen Ort bzw. auf eine andere Weise zu verbringen, hilft das Leben von einem komplett anderen Blickwinkel zu betrachten und neue Inspiration, Kreativität und Lebensfreude zu finden. Raus aus dem 10-stündigen Bürojob, ständigem Zeitdruck, Dauerstress sowie hohen Ansprüchen in seinem Umfeld, kurzum: raus aus dem alltäglichen Hamsterrad. Auftanken, Zeit für sich finden, einfach mal das machen, worauf man Lust hat und seine Zeit frei gestalten – eine Auszeit ist diese Pause vom Alltag, die all das möglich macht!
Schon in der Bibel steht: „Im 7. Jahr soll die Arbeit ruhen.“ Dies bezog sich damals zwar mehr auf die Ackerbewirtschaftung, aber ich denke, im übertragenen Sinne können wir auch unsere persönlichen Ressourcen als „fruchtbaren Acker“ bezeichnen. Dieses siebte Jahr, das sogenannte Sabbatjahr, soll genutzt werden, um den Dingen Zeit zu geben, sich von selbst regenerieren zu können. Sabbat bedeutet im Hebräischen inne halten. Was spricht also dagegen, diese Tradition fortzuführen und öfters eine längere Pause zu machen? Eine aktive und bewusste Pause, um uns regenerieren zu können – in geistiger, körperlicher und spiritueller Hinsicht. Besonders heutzutage erscheint dies sinnvoller denn je. Die Worte „ich bin im Stress“ hat mindestens jeder Zweite fest in seinem täglichen Sprachrepertoire. Es wird erwartet, dass man immer mehr in immer weniger Zeit erledigt oder am besten alles auf einmal. Hinzu kommt, dass viele einer Arbeit nachgehen, die ihnen keinen Spaß macht. All das macht auf Dauer krank und führt zum mittlerweile berühmt-berüchtigten Burnout oder in die Sinnkrise.
Es ist nicht weiter verwunderlich, dass sich immer mehr Menschen frühzeitig aus diesem Hamsterrad verabschieden möchten. Neue Arbeitszeitmodelle sind also gefragt, neue Lebenskonzepte, mehr Work-Life-Balance, Sabbatjahre oder kleinere Auszeiten. Selbst die karrierefreudigsten Exemplare entscheiden sich nach zehn Jahren ständigem Strampeln gegen Geld und Karriere und für mehr Zeit und Lebensqualität.
Zeit ist in unserer westlichen Welt zum Luxusgut geworden und es ist scheinbar nötig, sich diese mit aller Macht zurück zu erkämpfen. Es gibt nur noch nicht so viele Menschen, die dies tatsächlich auch tun. „Ich habe keine Zeit“ heißt es aus aller Munde. Aber keine Zeit zu haben bedeutet lediglich, dass dir Anderes wichtiger ist. Zeit ist eine Frage der Priorität. Was ist dir wirklich wichtig?
Ich begegne in der Regel zwei Sorten von Menschen: die einen jammern und die anderen tun etwas. Es freut mich jedes Mal, wenn ich jemandem begegne, der etwas tut. Etwas Individuelles. Etwas, bei dem du das Sprühen der Funken sehen und die Lebendigkeit einer kindlichen Begeisterung wieder spüren kannst – trotz aller ungemütlichen Widrigkeiten im Alltagsleben!
Luisa hatte sich eine Auszeit genommen, um Afrika zu bereisen und den Kilimanjaro zu besteigen. Klettern und Bergsteigen ist ihre grösste Leidenschaft. Dafür lebt sie. Den Traum, den Kilimanjaro zu bezwingen, hatte sie schon lange. Wenn sie davon erzählt, kann man spüren, wie sehr sie dafür brennt. Es war nicht nur ein körperliches Abenteuer. Sie hatte diese Auszeit durchgesetzt als Antwort auf eine wirklich schwierige Zeit im Berufsleben. Und trotz Allem hat sie an ihrem Traum festgehalten und den Berg bezwungen – im Nachhinein in jeder Hinsicht!
Ich denke, der wachsende Trend zu einer Auszeit spiegelt die Sehnsucht nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben wieder – beides tiefe Bedürfnisse, die fest in uns verwurzelt sind und denen wir Luft und Raum geben müssen, um nicht zu ersticken.
Warum wurde das Buch „Die 4 Stunden Woche“ so ein weltweiter Bestseller? Weil es Freiheit verspricht, an das Bedürfnis nach Selbstbestimmung appelliert und weil es den Nerv der Zeit trifft. Tim spricht von Mini-Ruheständen: Warte nicht, bis du alt bist oder das nötige Geld hast, um dir deine Lebensträume zu erfüllen. Du hast nur dieses eine Leben, mach etwas daraus – und zwar jetzt! Ich teile diese Meinung!
Eine Auszeit oder ein Mini-Ruhestand bedeutet nicht, das du den ganzen Tag faul in der Hängematte am Strand liegen sollst (außer dies ist für dich innerste Erfüllung und genau das, was du in diesem Moment brauchst, hey, dann ist das legitim!), sondern genieße diese freie Zeit! Probiere neue Dinge aus! Nutze die aktive Pause, um Prioritäten zu überdenken, Potentiale zu entdecken, neue Motivation zu schaffen oder ggf. sogar einen Richtungswechsel einzuleiten. Schaffe Raum für neue Ideen mit dieser Auszeit. Jeder kreativ Schaffende weiß, dass aus völliger Leere plötzlich die genialsten Ideen entspringen können, wie aus einer unsichtbaren Quelle, die wieder anfängt zu sprudeln. Manchmal braucht man also diese Leere. Manch einer merkt erst, wenn er zur Ruhe kommt, wie ausgebrannt er wirklich ist. Es kann Wochen bzw. Monate dauern, bis man den inneren Antrieb wieder spürt. Das Wichtigste während einer Auszeit ist sicherlich zu lernen, in Zukunft alles wieder etwas spielerischer anzugehen und mit mehr Leichtigkeit und Freude Montag morgens aufzustehen.
Was ich mit diesem Buch zeigen möchte ist, dass es nicht erst Zeit für eine Auszeit ist, wenn es dir schlecht geht und du eine Pause oder einen Richtungswechsel dringend nötig hast. Eine Auszeit hat viele Gesichter. Letztes Jahr habe ich am „Project Getaway“ teilgenommen und mir für fünf Wochen den Traum vom „Arbeiten und Leben im Paradies“ erfüllt (www.projectgetaway.com). Wir waren ca. 20 junge Unternehmer aus aller Welt, die für einen Monat zusammen in einer Poolvilla auf einer kleinen Insel in Thailand Gedanken, Wissen und Erfahrungen ausgetauscht haben. Jeder von uns hat während dieser Zeit mit viel Liebe und Tatendrang an seinem eigenen Projekt gearbeitet. Dank des intensiven Austausches und der gegenseitigen Motivation hat uns diese Zeit in Thailand unglaublich bereichert. Gelernt habe ich, dass es wirklich sinnvoll ist, sich regelmäßig die Zeit zu nehmen, die Dinge aus der Vogelperspektive zu betrachten, denn nur so entsteht Raum für neue Ideen und persönliche Weiterentwicklung.
Das Herzstück einer Auszeit vom Alltag ist immer Veränderung. Die Frage lautet, welche Art und wie viel Veränderung wünschst du dir in diesem Moment? Wie viel ist nötig, um über die selbsterbauten Mauern des Alltags hinwegsehen zu können? Es reicht manchmal schon aus während einer kleinen Auszeit oder Pause, ein neues Gefühl für die Zeit zu entwickeln, sich selbst, seine Umgebung und sein Handeln bewusster wahrzunehmen und die kleinen Momente intensiver zu leben.
Veränderung braucht Mut. Es ist sehr bequem, sich in den Annehmlichkeiten der sicheren Routine niederzulassen und zu denken, dass die Dinge so sein müssen. Aber das müssen sie nicht. Du gestaltest dein Leben jeden Tag neu und das Beste, was du tun kannst, ist dir jeden Morgen zu wünschen, dass etwas Unerwartetes geschieht. Mut bedeutet das Bekannte gegen das Unbekannte einzutauschen, die Bequemlichkeit für etwas Neues, etwas Unsicheres aufzugeben. Sicherlich macht das Angst, aber wenn du dich trotz deiner Ängste auf das Neue mit offenem Herzen einlässt, bist du ein mutiger Mensch. Sei wie das Meer, das immer in Bewegung ist und sich ständig in Farbe und Form verändert.
Wer einmal mit Hilfe einer längeren Auszeit, Abstand vom alltäglichen Hamsterrad gewinnen konnte, wird mit neuer Kraft und Energie zurückkehren und ganz sicher einige Dinge neu gestalten, meistens angefangen mit Selbstbestimmung im Berufsalltag. Eine Auszeit zeigt, es sind immer mehr Dinge möglich, als man denkt. Die Grenzen bestehen allein im Kopf. Wer es schafft, diese während der Auszeit zu sprengen, wird vieles aus einem neuen Blickwinkel sehen. Also öfter mal die Routine links liegen lassen, große und kleine Sprünge wagen, im Himmel baden, frische Luft tanken und Auszeit nehmen. Die schönsten Geschichten schreibt nicht das Leben, sondern DU, indem du dein Leben lebst! Jetzt!
Was immer du tun kannst oder wovon du träumst - fange es an! In der Kühnheit liegt Genie, Macht und Magie.
Johann Wolfgang von Goethe
Manchmal war mit bestimmten Dingen so lange, als hätten wir noch ein zweites Leben im Koffer.
Unbekannt
Peter seufzte „Ich würde so gerne mal für eine Weile raus aus diesem Arbeitswahnsinn. Ein Meeting jagt das nächste, die Arbeit stapelt sich unendlich auf meinem Schreibtisch. Wenn ich eigene Ideen einbringe, heißt es ,kein Geld‘ oder ,dies läge nicht in meinem Kompetenzbereich‘ … Ich frage mich manchmal, wozu das Ganze. Es ist jeden Tag das gleiche Spiel.“
„Warum tust du es nicht einfach?“ fragte ich. Peter schaute mich an, als wäre es völlig absurd, solch eine Frage überhaupt zu stellen. Ich bin nicht sicher, was er erwartet hat. Eine Lösung für die scheinbar frustrierenden Abläufe in seinem Büro hatte ich sicher nicht in der Tasche. Aber ich erkenne durchaus, wenn sich der Wunsch nach einer Auszeit seinen Weg an die Oberfläche bahnt und mit der Zeit immer lauter wird. Vielleicht ist Peter noch nicht an diesem Punkt, aber der Wunsch nach einer Auszeit kommt definitiv, wenn die Sehnsucht groß genug ist. Manchmal beginnt es mit einem leisen Grübeln, welches immer öfter die Gedanken in diese eine Richtung lenkt. Und manchmal ist es ein plötzliches Gefühl, was dich auf dein Innerstes lauschen lässt. Die Idee blitzt zwischen deinen Gedanken auf, nur