Averië - Elenlómë - Buch eins, der Chroniken von Nyrassar - Andy Waldner - E-Book

Averië - Elenlómë - Buch eins, der Chroniken von Nyrassar E-Book

Andy Waldner

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Beschreibung

Begib dich in eine Zeit, als die Zeit selbst noch nicht geboren war. Werde Zeuge der Erschaffung Nyrassars, einer Welt voller Magie, unendlicher Geheimnisse und atemberaubender Schönheit. Lerne die Götter Nyrassars kennen, die Ilûmar und die Arin, und tauche tief in ihre Mythen und Kräfte ein. Erlebe das Erwachen der Iriël, die diese junge Welt besiedeln, und sei dabei, wenn die ersten großen Reiche aufblühen und Nyrassar in seiner vollen Pracht erstrahlt. Doch lass dich von all der Harmonie nicht blenden, denn wo Licht ist, fällt auch Schatten. Seit Anbeginn lauert das Böse in den Tiefen Nyrassars und wartet auf seine Chance. Dieser erste Band führt dich durch vier große Epochen der Welt: - Lintalómë, die sanfte Dämmerung: Die erste Epoche. - Ilmëvanwa, die Zeit des ewigen Schimmers: Das sichere Götterreich Luminar erhebt sich. - Elenlómë, die Zeit unter den Sternen: Eine Ära voller geheimnisvoller Schönheit. - Evendúmnar, die Zeit des herabsteigenden Dunkels: Der erste offene Schlagabtausch zwischen Licht und Dunkelheit beginnt und stellt die gesamte Welt auf eine harte Probe. Dies ist der Auftakt zu einer epischen Saga, die nahtlos in Averië - Aurelinya, dem zweiten Band der Chroniken von Nyrassar, fortgeführt wird. Bist du bereit, die Chroniken von Nyrassar zu öffnen?

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Seitenzahl: 379

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Weitere Informationen:

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1. Auflage 2025

© 2025 Andy Waldner.

Alle Rechte vorbehalten.

Verlag:

Black Tower Productions

Alte Post 1

6383 Wiesenberg

Schweiz

[email protected]

Herstellung: epubli - ein Service der neopubli GmbH, Köpenicker Straße 154a, 10997 Berlin

Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]

Inhaltsverzeichnis:

Kapitel 1: Aenoria

Kapitel 2: Isalor

Kapitel 3: Luminar

Kapitel 4: Elenvariës

Kapitel 5: Die Arin

Kapitel 6: Úvanya Lómen

Kapitel 7: Elenlómë

Kapitel 8: Aelindor & Faelivra

Kapitel 9: Elbarôn

Kapitel 10: Von Malrik dem gefallenen

Kapitel 11: Evendúmnar

Kapitel 12: Averië

Kapitel 13: Calrúnnar

Kapitel 14: Sylvandarië

Kapitel 15: Nimrilondë

Kapitel 16: Im Angesicht des Thrones

Kapitel 17: Der Preis der Freiheit

Kapitel 18: Shakra & Moorka

Kapitel 19: Fjallgard

Die Ilûmar und Arin

Die Stämme der Iriël

Zeitepochen:

Namensverzeichnis:

Andy Waldner

Averië

Elenlómë

Buch eins,der Chroniken von Nyrassar.

Kapitel 1:Aenoria

Zu der Stunde, als noch kein Stern im Himmelszelt erglühte, als keine Erde sich dehnte und keine Lüfte den weiten Raum erfüllten, da lag eine Dunkelheit, wie ein endloser Schleier, der die leere Weite der Welt umhüllte. Es war ein Nichts, nicht wie ein leeres Gefäß, sondern vielmehr wie ein Gedanke, der sich selbst nicht dachte, wie ein Wort, das nie ausgesprochen wurde. Keine Zeit verstrich, keine Äonen zogen dahin, denn die Zeit selbst war noch nicht geboren, und nichts, was dem Auge begegnen konnte, war zu erblicken.

Es war die Stille in ihrer reinsten Form, in der das Ohr nicht hörte, da noch kein Laut erklungen war. Kein Licht, kein Schatten, kein Atem – nur die Tiefe des unbegreiflichen Nichts, das alles und doch nichts war. In jener Stunde, als selbst die Dunkelheit keinen Namen trug und der Wind von keinem Atem bewegt wurde, war die Welt, die kommen sollte, noch ein fernes, ungesprochenes Geheimnis, das tief in den Mysterien des Universums ruhte.“

Und so, aus der stillen Dunkelheit, die nichts als das verwehrte Flüstern von längst vergessenen Möglichkeiten war, erhob sich eine Präsenz, zart und dennoch unendlich weit, wie der Hauch eines Sterns, der sich jenseits der Zeit in der leeren Weite vonIsalor regt. Es war Ayra, die Himmelsmutter, deren Name in der Stille der Ewigkeit verhallt, aber dennoch in den Tiefen des Herzens aller Dinge widerklingt. Sie war nicht – wie ein Bild in einem Spiegel – zu fassen, nicht zu sehen, und doch, in der Abwesenheit von allem, füllte sie den Raum mit einer Weisheit und Güte, die über alles irdische Verständnis hinausging.

Es war, als ob der Raum selbst in ihrem Dasein geboren wurde, und doch gab es keinen Raum, den ihre Form ausfüllte. War sie schwebend in der grenzenlosen Leere? Oder war sie, selbst, der Raum? Ihre Gestalt war wie der Glanz eines Traums, flimmernd und immerzu entglitten, wie eine Sonne, die noch nicht in den Himmel erhoben wurde. Ihr Licht, so klar und rein, war keine greifbare Erscheinung, sondern mehr eine Wesenheit, die selbst die Dunkelheit erhellte – nicht durch Macht oder Drang, sondern durch ihre bloße, sanfte Existenz. Es war kein Licht, das in den Augen brannte, sondern ein Licht, das in den Tiefen der Seele wohnte.

Und in diesem Licht, das gleichzeitig alles umfasste und doch von keinem Blick erfasst werden konnte, fand das Nichts seine erste Berührung mit der Schöpfung. Kein Laut, kein Wort, kein Atem – doch die Welt, noch unsichtbar, schien in dieser Begegnung zu erwachen, im stillen Zauber des ersten Lichtes.“

Aus dem reinen Licht ihrer Liebe, das in der Stille des unbegreiflichen Nichts erstrahlte, formte Ayra mit einem Gedanken, der zugleich das tiefste Wissen und das zarteste Gefühl in sich trug, die Ilûmar – die Kinder des Lichts. Sie waren nicht aus Stoff, wie die Geschöpfe, die später die Welten betreten würden, noch aus der Substanz der Erde, sondern geboren aus der reinsten Essenz des Lichts, aus jenem Glanz, der ewig in der Dunkelheit flimmerte, und dennoch nie das Dunkel selbst zu vertreiben vermochte. Sie waren wie funkelnde Sterne in einem Himmel, der noch nicht das Wort „Himmel“ trug, und doch war ihre Präsenz das erste Zucken einer zarten Ordnung in der chaotischen Unendlichkeit.

Die Ilûmar, rein wie die erste Dämmerung, nahmen ihre Existenz in der Leere an. Sie füllten das Nichts, nicht mit dem Drang, es zu entleeren oder zu erobern, sondern mit einem sanften Glanz, der das Nichts nicht zerstörte, sondern ihm eine Bedeutung gab. Sie bewegten sich nicht, und doch waren sie, jeder von ihnen, wie der flimmernde Funke eines unsichtbaren Feuers. Und in ihrem Licht, das nicht zu sehen war, aber doch in jedem Augenblick wahrhaftig und voller Leben war, begannen die Schleier des Nichts zu weichen, als ob das, was einst war, nun eine tiefere Bedeutung fand.

So, im reinen Licht und in der unerschütterlichen Stille, waren die Ilûmar. Sie waren nicht getrennt, sondern ein Teil von Ayra, und doch hatten sie ihre eigene Existenz, geboren aus der Liebe, die sie zu jener Mutter, die sie nie greifen konnten, stets verband. Und zusammen, in einer Harmonie, die nie in Worte zu fassen war, erfüllten sie das Nichts mit der ersten Liebe – einer Liebe, die alles durchdrang, ohne Form oder Ziel, die einfach war und in dieser Einfachheit unendlich war.“

Und Ayra, die in sich das Licht trug, sprach nicht in Worten, die geformt waren wie die Stimmen der späteren Geschlechter, noch in Zeichen, die mit der Hand in Stein oder Pergament gezeichnet wurden. Nein, ihr Wissen strömte aus ihr, lautlos und doch unausweichlich, ein Hauch, der nicht verwehte, sondern in den Ilûmar aufging wie das sanfte Licht der Morgenröte über stillen Wassern.

„Ihr seid Kinder des Lichts“, so war ihr Gedanke, der in das Sein der Ilûmar gewoben wurde. „Daher sollt ihr leuchten mit einem Glanz, der nicht durch Herrschaft oder Zwang erlangt wird, sondern durch Reinheit des Herzens. Seid frei von Begierde, denn nichts, was erzwungen wird, kann wahrhaft erblühen. Hegt keinen Hass, denn Hass ist wie ein Schatten, der sich selbst verzehrt. Gebt euch nicht der Gewalt hin, denn Gewalt zerbricht die Harmonie des Lichtes.

Eure Rede sei wahrhaftig, denn Lügen sind wie Nebel, die den Blick trüben. Sprecht mit Freundlichkeit, denn ein mildes Wort heilt mehr als tausend Klingen. Eure Taten seien rein, ohne List und ohne Falschheit, auf dass niemand Schaden durch euch erfahre.

Sucht das Gute, wie ein Reisender das reine Wasser sucht, und meidet das Böse, wie einer, der die Dornen in dunkler Nacht umgeht. Lasst eure Herzen weit sein, gefüllt mit Barmherzigkeit, denn das Verzeihen ist wie ein sanfter Regen, der das verbrannte Land wieder grün macht.

Seid demütig, nicht aus Furcht, sondern aus Weisheit, denn wer sich über andere erhebt, sieht nicht die Sterne, sondern nur den Schatten seines eigenen Stolzes. Haltet euch an die Gerechtigkeit, nicht aus Zwang, sondern weil das Gleichgewicht der Dinge heiliger ist als Gold und Ruhm.

Lasst Frieden in eurem Sein wohnen, denn nur wer Frieden in sich trägt, kann ihn in die Welt bringen. Und verzagt nicht, denn die Hoffnung ist das ewige Feuer, das selbst in der dunkelsten Stunde nicht erlischt.“

So wurden die Ilûmar in diesen Gedanken geformt, und sie trugen diese Worte nicht wie eine Bürde, sondern wie das Licht in ihren Seelen – ein Licht, das niemals verblassen konnte, weil es nicht von außen kam, sondern aus ihrem Sein selbst erblühte.“

„So standen die Ilûmar beisammen, in jenem ersten, leisen Glanz, der zwischen ihnen flimmerte, und begannen miteinander zu sprechen. Ihre Stimmen waren zart, wie der Hauch eines Windes, der sanft über ein unberührtes Feld streicht, und ihre Worte trugen den Glanz der Wahrheit in sich. Sie sprachen von Gedanken, die aus ihrem Inneren emporstiegen, von Wünschen, die in ihren Herzen brannten wie winzige, funkelnde Sterne. Ihre Rede war ruhig, doch von einer tiefen Weisheit durchzogen, die aus der reinen Existenz des Lichts hervorging.

„Was ist das, was uns vereint?“ fragte einer von ihnen, seine Stimme ein sanftes Fließen wie ein klarer Bergbach. „Welches Streben tragen wir gemeinsam in unseren Seelen?“

Ein anderer antwortete, sein Klang wie das leise Murmeln eines Baches, der sich durch einen stillen Wald schlängelt: „Wir sind eins, und unser Licht erhellt den Raum, der noch nichts anderes kennt.“

Sie hörten einander, wie der Wald dem Regen lauscht, und verstanden in jenen Augenblicken einander ohne Worte. Jeder gedachte des anderen, und in ihrer Einheit formte sich ein leises Echo von Freude und Zufriedenheit, als ob der erste Stern des Himmels in ihrem Gespräch erwacht wäre.

Doch nicht alle wählten diesen stillen Einklang. Malrik, einer der Ilûmar, der von einer anderen Art der Neugier beseelt war, trat vor. Er sprach mit einer Stimme, die wie ein Sturm klang, der sich ungeduldig zwischen den Bäumen windet. „Warum sprechen wir nur von Licht? Warum nicht von dem, was wir fühlen, was uns wirklich bewegt?“ Seine Worte durchbrachen den sanften Fluss der Gespräche, rissen die Stille auf wie ein Blitz, der den Himmel zerriss. „Es ist doch nicht alles nur ein Glanz. Wo ist die Wahrheit des Schmerzes, der Tiefe, der Schatten?“

Seine Frage war wie ein Dorn, der in das weiche Gewebe der Harmonie stach. Die anderen Ilûmar verharrten für einen Moment, ihre Blicke wechselten sich, aber sie gaben keine Antwort. Sie versuchten zu hören, doch Malrik sprach weiter, ungeduldig, seine Worte wie ein unaufhörliches Rauschen, das alle anderen Stimmen zu ersticken drohte.

Ayra, die stets über das Gespräch ihrer Kinder gewacht hatte, in einer Stille, die tief und voller Liebe war, erhob nun langsam ihre Hand. Es war nicht ein Ruf, der Zorn trug, sondern eine Einladung zur Ruhe, eine sanfte Erinnerung.

„Malrik,“ sprach sie mit einer Stimme, die sowohl die Weite des Himmels als auch die Stille des Ozeans in sich trug, „deine Worte tragen Wahrheit, doch ihre Form birgt Unruhe. Du sprichst aus einem Ort des Wissens, aber der Weg, den du wählst, durchbricht den Frieden, den wir in uns tragen. Wahrhaftigkeit mag sich in allen Formen zeigen, doch die Weise, wie wir uns einander öffnen, muss von Respekt und Geduld getragen sein. Deine Worte haben Gewicht, doch sie benötigen den Raum der Empathie und des Verständnisses. Die Zeit wird kommen, in der deine Fragen in der Stille der Tiefe beantwortet werden, doch heute bitte ich dich, mit uns zu lauschen, zu hören, zu verstehen.“

Ein sanftes Lächeln stieg in ihre Augen, als sie die Ilûmar ansah, ihre Kinder des Lichts. Und mit einer Ruhe, die tief und ausgleichend war, fiel Stille über die Versammlung, als ob der Raum selbst sich neu ordnete und die Worte wieder zu einer leisen Melodie wurden, die in den Herzen aller widerhallte.

Die Ilûmar atmeten gemeinsam, als ob die Luft selbst von neuem geboren wurde, und ihre Gespräche füllten den Raum nun mit einer wachsenden Harmonie, getragen von der neuen Weisheit, die Ayra ihnen eingeflüstert hatte. Und Malrik, senkte seinen Blick, als die Stille ihn umhüllte.“

Aus dem sanften Fluss der Worte, der sich unter den Ilûmar spannte, erwuchsen Bilder – zarte, flimmernde Entwürfe von Welten, die der Geist in seiner reinen Form ergriff und gestaltete. Berge erhoben sich majestätisch aus dem unendlichen Nichts, ihre Gipfel küssten den stillen Himmel. Täler öffneten sich in sanften Bögen, von grünen Wiesen und plätschernden Bächen durchzogen, die das Land mit Leben erfüllten. Meere wogen in ruhiger Pracht, weit und tief, ein Spiegel des Himmels, der sich über die Unendlichkeit spannte.

Und der Wind – jener Wind der Gedanken – wehte über das Land, der unsichtbare Atem, der alles miteinander verband. Jede Idee war ein Samen, der in die Welt gepflanzt wurde, und aus jedem Keim erwuchs eine neue Idee, eine neue Vision, ein neues Bild. Leben, das aus der Stille des Nichts geboren wurde, füllte die Gedankenwelt, webte sich in die Träume der Ilûmar und ließ sie wachsen wie der Frühling die Erde.

Doch nicht alle Gedanken, die aus den Herzen der Ilûmar hervorgingen, fanden die gleiche Harmonie. Malrik, dessen Seele von einer Unruhe erfüllt war, fühlte sich nicht gehört. In seiner Brust brodelte ein Zorn, wie ein stiller Sturm, der sich gegen die sanfte Melodie des Gesprächs richtete. Die Worte, die er sprach, waren scharf wie Felsen, die sich ungebeten in den Fluss der Gedanken warfen. „Warum bleibt man in der Stille?“ rief er, seine Stimme brach durch die Harmonie wie ein ungestümer Wind. „Warum schweigen wir, wenn das Land ruft? Warum hören wir nur das eine, wenn so vieles noch unausgesprochen bleibt?“

Sein Blick war finster, und die Gedanken, die aus ihm hervorsprangen, waren wie die scharfkantigen Klippen des Ozeans, die unaufhörlich an dem Frieden nagten. Eifersucht, eine dunkle Frucht, die aus dem ungeduldigen Samen seiner Unzufriedenheit erwuchs, erfüllte sein Herz. Die Worte, die er sprach, wurden zu einem Sturm, der durch das Land fegte, der die Wellen der Meere in wilden Zorn versetzte, und der Wind begann, die Bäume zu biegen, als ob die Welt selbst sich gegen die Zerstörung sträubte.

Die anderen Ilûmar versuchten, die Störung zu übertönen, ihre Stimmen erhoben sich, doch in der ungestümen Kraft von Malrik’s Zorn schien alles zu zerbrechen. Der Klang war ohrenbetäubend, wie das Gebrüll eines entfesselten Sturms, und die Harmonie, die zuvor das Land durchzogen hatte, war nun zerrissen, wie das zarte Gewebe eines Netzes, das in den Wind gerissen wird. Die Meere schäumten und zerschlugen sich an den steilen Klippen, die Bäume bogen sich unter der Gewalt des Windes, und der Himmel selbst schien sich zu verdunkeln, als ob der Zorn der Ilûmar die Sonne verschlang.

Doch Ayra, die über das Gespräch ihrer Kinder wachte, erhob erneut ihre Hand – sanft, wie der erste Lichtstrahl der Dämmerung, der die Dunkelheit durchbricht. Ihre Geste war kein Befehl, sondern eine Einladung zur Ruhe, eine Bitte, die über den Sturm hinwegschwebte wie ein leiser, tröstlicher Gesang.

„Malrik,“ sprach Ayra mit einer Stimme, die wie der unaufhaltsame Sturm und zugleich wie der leise Hauch der Morgenbrise war, „deine Worte sind wie der wilde Wind, der den Frieden stört. Sie kommen nicht aus einem Ort des Verständnisses, sondern aus einem Herzen, das von Zorn und Eifersucht verdunkelt ist. In deinem Drang, gehört zu werden, hast du die Harmonie zerrissen, die wir in uns tragen. Du hast den Sturm in das Land getragen, ohne zu begreifen, dass wahre Weisheit in Geduld und Respekt wächst.“

Ihre Hand, die in der Luft schwebte, erstrahlte nun wie der Glanz eines Sterns, der den dunklen Himmel erhellt. „Nicht alles, was gesagt wird, verdient Gehör, wenn es aus einem Ort der Unruhe kommt. Deine Worte mögen laut sein, doch in ihrer Bosheit sind sie wie Scherben, die den Glanz der Wahrheit zerbrechen. Die Harmonie, die wir in uns tragen, wird nicht von Zorn genährt, sondern von der Stille der Verständigung und der Weisheit des Herzens.“

Die Ilûmar senkten ihren Blick, und der Wind legte sich. Die Meere beruhigten sich, als ob die Welt selbst Ayra’s Worte verstanden hatte. Malrik stand reglos, seine Gedanken flogen wie ein Schatten um ihn, aber Ayra, in ihrer unerschütterlichen Ruhe, ließ ihm keine Antwort zu, die das Gleichgewicht der Schöpfung erneut gefährden könnte.

„Höre, Malrik, und lerne: Die wahre Kraft des Lichts ist in der Geduld, in der Ruhe und im Respekt. Die Worte, die wir sprechen, sollen nicht stürmen, sondern wie das Licht in die Welt strahlen, hell und klar, ohne Dunkelheit zu bringen.“

Und so, mit Ayra’s Weisheit, kehrte die Stille zurück, und die Ilûmar, nun wieder in einem Einklang, der tief und unerschütterlich war, wendeten sich einander zu, nicht mehr in Angst, sondern im tiefen Wissen um die Kraft der wahren Verständigung.

Wieder vertieften sich die Ilûmar in ihre Gespräche, und der Fluss ihrer Gedanken führte sie zu immer größeren Schöpfungen. Städte erhoben sich aus der Leere, ihre Türme ragten hoch empor, als ob sie den Himmel berühren wollten. Die Ilûmar staunten über das, was sie gemeinsam erschaffen hatten – gewaltige Festungen aus Licht und Stein, in denen das Leben pulsiert und in denen ihre Ideen wie zarte Blumen in der Frühlingssonne erblühten. Doch während sie sich an diesen Wundern erfreuten, erkannten sie plötzlich die Erstgeborenen – Wesen, die sich nicht aus den Gesprächen der Kinder des Lichts ergaben. Sie waren von Ayra erdacht, und unbemerkt hatte sie sie in die Welt gewoben, wie der geheimnisvolle Hauch eines Windes, der das Land berührt, ohne dass es jemand bemerkt.

Die Kinder des Lichts, überrascht und in Ehrfurcht vor dieser neuen Schöpfung, spürten die Liebe, die in diesen Wesen lebte, doch auch eine stillere, tiefere Erkenntnis wuchs in ihnen: sie hatten nicht allein erschaffen. Die Erstgeborenen, so wie sie waren, trugen etwas, das jenseits ihrer eigenen Schöpfung lag. Ayra hatte sie ihnen geschenkt, und der Glanz dieser Wesen war ein Bild der höchsten Liebe und Weisheit.

Doch Malrik – der immer noch im Schatten seiner eigenen Unruhe stand – sah dies mit anderen Augen. Die Erstgeborenen, die nicht aus ihm hervorgegangen waren, zerrissen den Faden seiner Eitelkeit. In seinem Herzen wuchs eine Dunkelheit, die er nicht begreifen konnte. Eifersucht ergriff ihn, wie ein wildes Ungeheuer, das in seinem Inneren lauert. Der Wunsch, etwas zu besitzen, was nur ihm allein gehören sollte, brannte in ihm.

„Was sind diese Wesen?“ rief Malrik, seine Stimme laut und voller Bitterkeit. „Warum sollten sie in unserer Mitte sein, wenn sie nicht aus unserem Gespräch hervorgegangen sind? Was sind sie anderes als Eindringlinge, die uns entfremden?“

Seine Worte waren scharf und verletzend, wie Pfeile, die in das Herz der Schöpfung bohrten. Und seine Eifersucht, wie ein böses Feuer, begann seine Gedanken zu vergiften. Die Ilûmar, die noch an den schönen Bildern der neuen Städte und der blühenden Zukunft festhielten, spürten, wie Malrik das Gleichgewicht störte.

Er missbilligte das Werk seiner Geschwister, zerriss die Schönheit ihrer Gedanken und versuchte, die Erstgeborenen zu beschmutzen. „Ihre Herkunft ist ein Rätsel, ihre Form ist unklar. Sie gehören nicht zu uns!“ rief er. „Sie sind nichts anderes als ein Irrlicht, das den Weg versperrt!“

Malriks Zorn entlud sich in einem einzigen, zerstörerischen Ausbruch. Türme stürzten ein, und gewaltige Gebirgsmassive, die die ersten Schöpfungen getragen hatten, zerfielen zu Staub, als wären sie nichts weiter als Sand in einem Sturm. Der Himmel selbst schien von der Heftigkeit seines Zorns erfüllt, und die Erde bebte unter den Nachwirkungen seines Angriffs.

Ayra, die den Streit aus der Ferne beobachtet hatte, wurde von einem tiefen Schmerz und einer überwältigenden Trauer ergriffen. Ihr Blick war wie der Ozean kurz vor einem gewaltigen Sturm, und in ihrem Gesicht lag der Ausdruck einer unermesslichen Last. Sie erhob beide Arme, ihre Handflächen offen und dem Himmel zugewandt, als wollte sie die Dunkelheit bannen, die Malrik über die Welt brachte.

„Mächtig sind die Kinder des Lichts,“ sagte Ayra mit einer Stimme, die wie Donner durch die Luft hallte, „und mächtig ist auch Malrik. Viele Dinge sind aus Euren Worten erwachsen. Doch ihr sollt sehen, was Ihr geschaffen habt – und Du, Malrik, sollst sehen, was Du getan hast.“

Ihre Stimme war so voll von Trauer, dass es den Ilûmar das Herz zerbrach. Ihre Worte trugen kein Zorn, sondern den Schmerzensruf einer Mutter, die das Werk ihrer Kinder von der Dunkelheit entweiht sieht.

„Dunkle Gedanken können nicht einfach ungeschehen gemacht werden,“ fuhr sie fort, „und wer nicht das Miteinander und die Harmonie sucht, wird in seiner Isolation verbleiben, ganz allein. Malrik, Du hast das Land mit Deiner Bosheit vergiftet. Sieh, was Du angerichtet hast.“

Der Ausdruck auf Ayra’s Gesicht war schrecklich anzusehen, als ob die Schöpfung selbst in den Abgrund blicken würde. Ihre Worte trugen die Schärfe eines Pfeils, der ins Herz des Zorns traf. Die Ilûmar blickten sich ängstlich an, die Dunkelheit, die Ayra's Gesicht verhüllte, ließ sie in Angst versinken.

„Seht nun, was Ihr erschaffen habt,“ sprach Ayra, ihre Stimme wie der Wind, der alles überflutete. „Seht und erkennt, was der Zorn aus uns macht.“

Da geschah es, dass mit einem einzigen Atemzug alles schwand. Türme, die in den Himmel ragten, Meere, die sich bis an die Enden der Welt erstreckten, die Berge und Täler, die in Gedanken geformt worden waren – alles verging, wie Nebel, den der erste Lichtstrahl des Morgens zerreißt. Kein Laut verhallte, kein Echo verklang, denn nichts war mehr da, um den Klang zu tragen.

Und die Ilûmar fanden sich wieder in jener ersten Stille, in jenem Nichts, aus dem sie einst hervorgetreten waren. Doch es war nicht dasselbe Nichts. Es war wie ein Ozean ohne Ufer, eine Schwärze ohne Grenzen, und doch war es nicht leer. Denn in dieser Finsternis lag etwas verborgen – ein Keim, ein Funke, ein leises Wispern tief in ihrem Innern.

Die Ilûmar spürten es in sich, ein jedes auf seine Weise. Wie ein verborgenes Licht, das noch keine Flamme kannte, wie eine Saat, die tief unter der Erde schlummerte und doch wusste, dass eines Tages die Sonne sie rufen würde. Jeder von ihnen trug dieses Samenkorn in sich – eine Essenz, die älter war als ihre Gedanken, älter als die Zeit, älter als selbst das Nichts.

Und so standen sie dort, in der Unermesslichkeit der Leere, allein mit ihrem wahren Wesen.

Dann geschah es.

Ein Licht erstrahlte, mächtig und rein, heller als das erste Morgenrot über den höchsten Gipfeln, leuchtender als tausend brennende Sterne. Es kam nicht von einem Ort, den das Auge erfassen konnte, und doch umhüllte es alles. Es ging nicht auf wie eine Sonne, sondern brach hervor wie die Wahrheit selbst, unwiderstehlich und göttlich.

Es war Ayra.

Ihr Licht durchdrang die Dunkelheit, brach sie auf, riss den Schleier des Nichts entzwei und legte vor ihnen das Werk frei, das sie erschaffen hatten. Und die Ilûmar erkannten: Vor ihnen lag eine Welt.

Sie sahen die Meere, dunkel und tief, die in endloser Bewegung tanzten, sahen die Gebirge, deren schneebedeckte Spitzen in den Himmel ragten. Sie erblickten die Felder, grün und gold wie die flüsternden Wellen eines Sommerwindes, die Wälder, uralt und voller Geheimnisse. Sie hörten das Lachen der Bäche, das Rufen des Windes in den Klüften der Felsen, das Wispern der Blätter im Morgengrauen.

Die Ilûmar standen in ehrfürchtigem Staunen.

„Dies,“ sprach Ayra, ihre Stimme sanft und doch unermesslich groß, „ist, was ihr erschaffen habt.“

Und ihre Worte trugen weiter:

„Auch du, Malrik, bist in dieser Welt. Deine Gedanken, mögen sie auch noch so düster gewesen sein, haben sich in ihr niedergeschlagen. Nichts, was in das Gewebe des Seins gewoben wurde, bleibt ohne Spur. Vieles, was ihr gedacht und gesprochen habt, ist noch verborgen, und doch schlummert es bereits in den Tiefen dieser Welt. Es wartet auf den Tag, an dem es erwacht.“

Da sahen die Ilûmar, dass die Erstgeborenen in die Welt hinabstiegen. Sie wandelten durch die Täler, durchschritten die Flüsse, erklommen die Gipfel, und wo sie gingen, war Freude. Sie waren ein Teil dieser Welt, eins mit ihr, wie das Licht mit dem Tag, wie der Wind mit der Weite des Himmels.

Und als die Ilûmar sahen, wie diese neue Welt erwachte, da regte sich in ihren Herzen ein neuer Wunsch – der Wunsch, hinabzusteigen, sich den Erstgeborenen anzuschließen, mit ihnen zu wandeln, mit ihnen zu erschaffen, die Schönheit dieses Reiches zu mehren.

Doch einer unter ihnen trug einen anderen Gedanken.

Auch Malrik sprach den Wunsch aus, in die Welt hinabzusteigen. Doch sein Herz war nicht erfüllt von Freude über das Geschaffene, nicht von der Sehnsucht, es zu teilen und mit den Erstgeborenen zu wachsen. In seinem Innern loderte eine andere Flamme – die Flamme des Begehrens.

Er sah diese Welt, so wunderschön, so jung, so voller Möglichkeiten – und er wollte sie besitzen. Er wollte nicht bloß ein Wanderer sein, nicht ein Mitgestalter unter seinesgleichen. Nein, er wollte herrschen.

„Warum,“ fragte er sich selbst, „sollte nur Ayra das Recht haben, zu erschaffen? Warum soll ich nicht selbst herrschen über das, was mein Geist geformt hat? Warum sollen die Erstgeborenen sich nicht mir zuwenden, nicht mich rufen als ihren Herrn?“

So keimte ein neuer Wunsch in ihm – nicht, um die Welt zu mehren, sondern um sie zu unterwerfen.

Seine Geschwister aber dachten nicht an Herrschaft. Sie sahen in die Welt und fanden dort die reine Schönheit des Seins.

Sie liebten den Wind, der sich in den Höhen der Berge brach. Sie liebten den Schnee, der wie ein stiller Segen die Gipfel bedeckte. Sie liebten die Bäume, die ihre Arme gen Himmel reckten, und die blühenden Wiesen, auf denen das Leben in unzähligen Farben tanzte.

Sie lauschten dem Lied der Bäche, wie ein uraltes Geheimnis, das von Herz zu Herz getragen wird. Sie hörten das Rauschen der Wellen, die gegen die Felsen schlugen, als wollten sie ihre Geschichten erzählen.

Und sie waren glücklich.

Kapitel 2:Isalor

Und Ayra sah, dass ihre Kinder staunten — und dass ihre Herzen überflossen vor Freude, als sie auf die Welt blickten, die aus ihren Gedanken geboren war. Da neigte sie ihr Haupt, denn sie verstand ihr Sehnen.

Sie hörte, was in ihren Seelen erwacht war — jenes heimliche Verlangen, mehr zu sein als nur Betrachter des eigenen Werkes.

Sie erkannte ihr stilles Verlangen, zu wandeln in jenem Land, das aus ihrer Rede entsprungen war — zu atmen den Duft der Erde, zu spüren das sanfte Gewicht des Himmels über sich, zu kosten, was wirklich war.

Und mit sanfter Stimme sprach sie: „Ich kann euren Wunsch verstehen, das, was eure Gedanken erschaffen haben, nicht nur mit dem Geiste, sondern mit eurer ganzen Essenz zu erfahren. Nicht länger soll eure Schöpfung nur ein Bild sein, nicht nur eine Vision im Gefüge der Zeit – sie soll wahrhaftig sein, so wie ihr wahrhaftig seid.“

Da erhob sie ihre Hände, und ein Licht strahlte aus ihrer Mitte, reiner als alle Strahlen der Sterne, die noch nicht geboren waren. Ihre Stimme klang wie ein ferner Gesang, der von jenseits der Zeit erklang, und sie sprach:

„Möge das Licht erstrahlen.“

Und in der Weite, in jener unergründlichen Stille, die noch keine Grenze kannte, fuhr ihr Licht hinaus in die Dunkelheit von Isalor. Lautlos schwebte es durch das endlose Nichts, doch wo es strahlte, da begann die Welt sich zu regen. Wie ein Nebel, der erst schemenhaft war und sich dann verdichtete, so breitete sich das Licht aus und wurde Form, wurde Grund und Höhe, wurde Weite und Tiefe. Und die Kinder des Lichts schauten voller Ehrfurcht, denn sie wussten: Ayra hatte etwas Großes erschaffen.

Doch Ayra sprach weiter, und ihre Worte waren sanft und gewichtig zugleich:

„Ihr möget nun hinabsteigen in die Welt, doch wisset: Kein Geist kann ohne Gestalt in ihr wandeln. Ihr müsst einen Leib annehmen, denn wer die Welt betreten will, muss ein Teil von ihr werden. Eure Liebe soll sich in der Erde verwurzeln, eure Weisheit soll in den Wassern widerhallen, euer Licht soll durch die Himmel leuchten. Solange, bis die Welt vollendet ist, und das Gute und das Schöne eins mit ihr geworden sind.“

Da sahen sich die Ilûmar an, und ein jeder spürte das Ziehen in seinem Innersten. Manche von ihnen, erfüllt von Sehnsucht, traten vor, bereit, sich in die Welt hinabzusenken und unter den Erstgeborenen zu weilen. Andere aber blieben an Ayras Seite, denn ihre Bestimmung lag nicht in der Erde, sondern in den Sphären jenseits, wo das Licht seiner ersten Heimat treu bleiben sollte.

Und so begann der Abstieg der Kinder des Lichts – ein Strom goldener Wesen, die sich dem jungen Land zuneigten, das auf sie wartete, auf ihre Schritte, ihre Werke, ihre Lieder. Sie trugen das Licht mit sich, doch auch Malrik stand unter ihnen, und während er hinabblickte auf die Welt, war sein Herz nicht frei von Schatten.

Ayra aber schaute ihnen nach, und in ihren Augen glänzte sowohl Freude als auch eine Ahnung kommender Stürme.

Als die Ilûmar in die Welt traten, umfing sie eine Stille, die tiefer war als jede Nacht, ein Schweigen, das nicht einmal das Echo eines vergangenen Klanges kannte. Dunkelheit lag über allem, doch es war keine Dunkelheit, die Schatten warf, denn nichts war da, das einen Schatten hätte werfen können. Kein Berg reckte seine Zinnen dem Firmament entgegen, kein Ozean atmete in trägen Wellen, kein Flüstern ging durch die Kronen uralter Bäume – denn es gab keine Kronen, keine Bäume, keine Wurzeln, die sich in die schlafende Erde gruben. Nur eine Leere, ein unfertiger Traum, der noch nicht erwacht war.

Da erkannten die Ilûmar, dass all das, was sie in den Hallen Ayras erblickt hatten, nicht mehr war als ein Gleichnis, eine Ahnung, ein Dialog, der erst noch gesprochen werden musste. Die Welt lag vor ihnen wie ein unbeschriebenes Pergament, wartend auf die ersten Linien, auf die Worte, die ihr Leben einhauchen würden.

Ailinwë hob den Blick und sah die Weite um sich, doch in ihren Augen lag keine Furcht, sondern ein Leuchten, als hätte sie bereits in die Zukunft geschaut. Mit sanfter Stimme sprach sie: „Wir sind zum Anbeginn aller Tage eingetreten. Dies ist die Stunde der ersten Taten, der ersten Schöpfung. Wir werden die Welt mit unserem Licht erfüllen, auf dass sie sei, wie sie sein soll.“

Maurek trat neben sie, und in seinem Antlitz spiegelte sich die gleiche Freude, die gleiche Sehnsucht nach dem Schaffen. Er breitete die Arme aus, als wolle er bereits den Himmel umarmen, und sprach mit kraftvoller Stimme: „Ja, meine Brüder und Schwestern! Lasst uns beginnen! Dies ist unser Werk – lasst uns gemeinsam die Welt formen, damit sie den Erstgeborenen zur Heimat werde.“

Und so stand die Welt in Erwartung, und das Licht der Ilûmar begann zu leuchten.

Noch lag die Welt wie eine unberührte Leinwand vor ihnen, doch die Ilûmar zögerten nicht, ihr Licht und ihre Gedanken in sie zu weben. Da trat Maurek, der Formende, hinaus in die Weite, und unter seinen Schritten regte sich der Boden. Er breitete seine Arme aus, neigte sich nieder und legte seine Hände auf die leblose Erde. Seine Stimme war ruhig, doch voller Kraft, als er sprach:

„Hier soll es beginnen. Hier soll das Land seine Gestalt finden. Berge mögen sich erheben wie uralte Wächter, Täler sich sanft in die Tiefe senken. Fest und weit soll die Erde sein, von Höhen und Senken durchzogen, von Hügeln gekrönt. Lasst uns ihr Form und Wesen geben, meine Brüder und Schwestern.“

Da trat Námodar an seine Seite. Sein Blick schweifte über die noch leere Ebene, wo nichts war als endlose Ferne. Doch in seinen Gedanken rauschte bereits das Meer. Er sah Wellen, die an schroffe Küsten brandeten, sah das silberne Flimmern des Wassers in stillen Buchten und hörte das ewige Lied der Strömung, das noch nicht erklungen war.

„Maurek,“ sprach er, „die Erde mag unter deinen Händen ihre Form annehmen, doch sie dürstet nach Wasser. Flüsse sollen durch ihre Täler eilen, Quellen aus ihren Felsen sprudeln. Und die Küsten – lass sie nicht allein aus Stein bestehen! Ich sehne mich nach tosenden Wassern, nach Meeren, die sich an Klippen brechen und sanften Strömen, die in stillen Armen das Land umschließen. Mein Herz schlägt im Rhythmus der Gezeiten, und meine Seele ruft nach den Tiefen, die noch nicht sind. Erlaube mir, die Wasser zu rufen! Würdest du meinem Meer ein Zuhause geben?“

Da legte Maurek eine Hand auf Námodars Schulter und sprach mit einem Lächeln:

„Lass es uns gemeinsam tun, Bruder. Erzähl mir, was dein Herz ersinnt, und ich werde den Grund dafür bereiten. Wenn unsere Arbeit vollbracht ist, dann rufe es herbei – das Wasser, das dein Geist schon sieht.“

Und so begannen sie ihr Werk. Unter Maureks Händen erhoben sich Berge, hoch in den Himmel, den es noch nicht gab. Täler öffneten sich, Mulden für Seen und breite Senken für das große Meer nahmen Gestalt an. Die ersten Küstenlinien zeichneten sich ab, und Klippen ragten empor, schroff und unbezwingbar.

Da hob Námodar seine Hände und sprach Worte, die klangen wie das Rauschen ferner Wellen, tief und rauschend wie die Stimme des Ozeans. Ein Nebel quoll aus dem Nichts, zog über die Hügel und umhüllte die neuen Berge. Dann fielen Tropfen – ein sanftes, erstes Flüstern des Regens. Und aus dem Nebel wurden Ströme, aus den Tropfen wuchsen Bäche, die sich in breite Flüsse vereinten. Das Wasser rann in die Mulden, es füllte die Täler, es schwoll an, bis die ersten großen Wasser des Meeres geboren waren.

Die Wellen schlugen an die jungen Küsten, und Námodar lächelte.

„Schaut, Brüder und Schwestern!“ rief er. „Die Wasser erwachen! Sie atmen mit mir, sie tanzen, sie singen! Seht, wie sie sich ihren Weg bahnen, wie sie die Ufer liebkosen, die Klippen umarmen! Dies soll meine Gabe an die Welt sein – ich will sie mit Strömungen segnen, mit Winden, die die Wellen treiben, mit Tiefen, die Geheimnisse bergen.“

Da lachte Maurek, und sein tiefer Klang hallte über das Land.

„Dann sei es so! Lass uns gemeinsam die Küsten festigen, dass das Meer sich an ihnen brechen kann, und ich werde Klippen schmieden, hoch und stolz, die den Himmel berühren!“

Während die beiden Brüder mit Liebe ihr Werk verrichteten, trat Malion in ihre Mitte. Sein Antlitz leuchtete in sanfter Weisheit, und sein Blick ruhte auf der noch jungen Welt mit einer Tiefe, die alle Zeiten umfasste.

„Wohl tut ihr daran, eure Kräfte nicht gegeneinander zu kehren, sondern gemeinsam zu wirken, auf dass euer Werk nicht Zwietracht, sondern Harmonie gebäre. Sehet auf Námodar und Maurek: Sind sie nicht der lebendige Beweis dafür, welch Wunder entstehen, wenn einer des anderen Stimme hört, wenn ein Herz dem anderen Antwort gibt?“

So soll es sein in dieser Welt – denn keine Hand allein kann sie formen, kein Herz allein sie begreifen. Wasser und Stein, Land und Meer, Licht und Schatten – nur im Einklang bestehen sie, und nur in Eintracht wird das Werk der Schöpfung vollendet.

Da schwiegen die Ilûmar, und ein leiser Wind strich über das unberührte Land, als ob die Welt selbst die Worte Malions in sich aufnahm.

Abseits stand Malrik, schweigend wie ein Schatten, und sein Blick verlor sich in der Weite, in jener Welt, die noch im Werden war. Die Berge hoben sich, kühn und unerschütterlich; Flüsse bahnten sich ihren Weg durch junges Land, und das Meer dehnte sich aus, dunkel und unergründlich.

Doch sein Auge sah nicht mit Staunen, nicht mit Freude auf das Wachsen der Welt. Etwas lag in seinem Blick verborgen, unergründlich wie die Tiefen unter den Bergen, unergründlich wie der Abgrund, den kein Licht erhellt.

Er schwieg, doch in seinem Schweigen lag keine Demut.

Námodar aber blickte hinaus auf die Wellen, und in seinem Herzen wuchs eine Liebe, die nicht mehr vergehen sollte – eine Liebe zu den Wassern dieser Welt, zu ihren Geheimnissen, ihrer ungezähmten Wildheit und ihrer sanften Umarmung. Nicht nur das Meer zog ihn in seinen Bann, sondern jeder Bach, der murmelnd seinen Weg durch moosbedeckte Steine fand, jeder stille See, in dem sich der Himmel spiegelte, jedes Rauschen, jedes Plätschern, das ihm wie eine vertraute Stimme ins Herz drang.

Er hörte den Ruf des Wassers in jedem Tropfen, in jedem flüchtigen Nebelschleier, der über dem Land tanzte. Und so wurde er gebunden an die Wasser, nicht aus Pflicht, sondern aus inniger Liebe. Sie waren sein Erbe, sein Trost, sein Lied – und in ihnen würde sein Herz für immer schlagen.

Maurek stand da und lächelte, während seine Hände über den rauen Fels strichen, als würde er ein lang ersehntes Heim begrüßen. Sein Blick ruhte auf den Bergen, die sich emporhoben, kühn und gewaltig, und doch sah er nicht nur Stein – er sah Leben, Geschichte, eine Schönheit, die mit Worten kaum zu fassen war.

„Seht“, sprach er, und seine Stimme klang wie das Echo tief unter der Erde, „seht, was die Welt uns schenkt! Der Granit, stark und unerschütterlich, auf dem die Jahrhunderte ruhen werden. Der Schiefer, geschichtet wie die Seiten eines uralten Buches. Der Marmor, sanft wie Wasser, in dem Licht tanzt und sich spiegelt. Der Basalt, dunkel und tief aus der Glut der Erde geboren. Jeder Stein birgt ein Geheimnis, eine Stimme, eine Erinnerung. Sie singen ihre Lieder für jene, die zu hören vermögen.“

Seine Augen leuchteten, als er sprach, und seine Liebe zu den Steinen war so groß, dass sie alle ergriff. Wer ihm lauschte, konnte den Berg nicht mehr nur als Berg sehen, nicht mehr den Felsen als bloßen Felsen. Sie fühlten die Wärme, die Kraft, die stille Würde, die in jedem Kiesel wohnte, und sie verstanden: Es war so viel mehr als Stein.

Maureks Freude war wie ein Leuchtfeuer, das loderte und die Herzen entflammte.

Ailinwë stand da, ihr schwarzes Haar tanzte im Wind, und ihr blaues Gewand schimmerte im Zwielicht wie das erste Licht der Sterne auf ruhigen Wassern. Sie lächelte – ein sanftes, wissendes Lächeln – und doch war es mehr als das. Von ihr ging eine Kraft aus, lautlos und tief, eine Schwingung, die in das Herz der jungen Welt drang, sich in ihren Wurzeln verfing und das Land mit stiller, uralter Macht durchdrang.

Dann sprach sie, und ihre Stimme war wie das Flüstern der Zeit, wie das Rauschen des Windes in den Kronen der ersten Bäume:

„Meine Brüder und Schwestern, lasst uns wirken. Lasst uns diese Welt errichten mit reinen Herzen und unermüdlichen Händen. Möge Ayra uns leiten, in deren Wesen nichts Böses wohnt, nichts Klagendes, nichts Kaltes – sie sei unser Vorbild, ein Licht auf unserem Pfad.

Lasst uns eine Heimat bereiten, eine Stätte voll Freude, voll Liebe, auf dass die Erstgeborenen, wenn sie kommen, nicht ins Leere treten, sondern auf festem Grund stehen. Auf dass sie unter einem Himmel wandeln, der sie segnet, und unter Sternen, die sie nicht fürchten müssen. Dies sei unser Werk – unser Geschenk an jene, die nach uns sein werden.“

Eruwenna trat zu Maurek, und als er sie sah, leuchtete seine Miene auf. Ihr rotes Haar fiel in wilden Locken über ihre Schultern, und ihr Gewand, in den Farben der Erde gewoben, war schlicht und doch von unvergleichlicher Schönheit. Sie strahlte ihn an, und ihre Augen glänzten vor Freude.

„Mein Bruder,“ sprach sie, „wunderschön sind die Berge, die du geschaffen hast, die Täler, die du geformt hast, und die Hügel, die sich sanft in die Ferne erstrecken. Doch noch ruht die Welt kahl und still. Lass mich sie erfüllen mit Leben – mit rauschenden Wäldern, mit Blumen, deren Duft die Lüfte füllt, mit Gräsern, die sich im Wind wie Wellen wiegen.“

Maurek lachte, und sein Lachen war wie das Rollen ferner Donner über den Gipfeln. „Ja, meine Schwester, so soll es sein! Fülle diese Welt mit deiner Gabe, und lass sie atmen.“

Da trat Eruwenna hinaus, barfuß auf den nackten Boden, und sie neigte sich zur Erde. Sie strich mit ihren Fingern über den Staub, und wo sie ihn berührte, regte sich etwas. Erst war da nur Stille, das leere Land – karg und wartend.

Doch dann erhob sich ein Wispern, kaum mehr als ein Hauch, ein erstes Sehnen. Tief unter der Oberfläche erwachten die Samen, regten sich im Dunkeln, sprengten ihre Hüllen, streckten feine, suchende Wurzeln aus.

Ein Zittern ging durch das Land.

Zarte Halme brachen durch die Erdkruste, erst vereinzelt, dann in Wellen, bis das Braun des Bodens sich unter einem Teppich von Grün verbarg. Moose legten sich weich über kahle Steine, und junge Triebe reckten sich zum Licht.

Bald sprossen Sträucher mit dunklen Blättern, dann Bäume, ihre Stämme schlank und biegsam, bis sie wuchsen und wuchsen, ihre Kronen sich entfalteten und Schatten spendeten, in denen bald Vögel nisten würden. Die Luft begann sich zu wandeln – frisch und voller Duft.

Und dann, in einem letzten, wundersamen Augenblick, brach das Land in Blüte.

Wie tausend winzige Flammen öffneten sich Blüten in allen Farben, sanfte Pastelltöne und leuchtendes Gold, tiefes Violett und reines Weiß. Ranken wanden sich an Felsen hinauf, und im Wind tanzten Blütenblätter wie fallender Schnee.

Die Welt atmete.

Und Eruwenna lächelte, als sie sah, was sie erschaffen hatte. Wälder erstreckten sich nun über weite Hügel, Wiesen wogten wie ein grünes Meer, und an den Ufern der ersten Flüsse neigten sich Weiden ins Wasser. Die Welt war nicht länger kahl – sie lebte.

Elenthi stand da, still und ergriffen, während um sie die Welt erwachte. Die Wälder, eben noch jung und zaghaft, neigten sich dem unsichtbaren Wind entgegen, und das Wasser, das nun in Flüssen und Strömen durch das Land rann, murmelte ein erstes Lied. Doch noch lag Dunkelheit über allem, eine sanfte, schlafende Schwärze, in der Formen sich nur erahnen ließen.

Elenthi war die höchste der Ilûmar. Ihr weißes Gewand schimmerte im Zwielicht der jungen Welt, ein Licht in der Finsternis, und als sie all dies sah – das erste Grün der Blätter, das Wispern der Winde, das Raunen des Wassers – da erfüllte sie eine Sehnsucht, die tiefer war als Zeit.

Eine Sehnsucht, mehr zu sehen.

Sanft legte sie eine Hand auf ihr Herz, und aus ihrer Kehle stieg ein Lied.

Leise begann es, kaum mehr als ein Hauch – eine Melodie aus alter Macht, zart und voller Hoffnung. Sie sang von der Schönheit, die sein könnte, von dem, was noch verborgen lag, von dem, was die Welt erst werden sollte. Ihre Stimme war wie das erste Licht, das durch eine geschlossene Tür dringt, ein Flüstern des kommenden Morgens.

Und als sie sang, da kamen ihr Tränen in die Augen.

Doch es waren nicht Tränen der Trauer – es waren Tränen reiner Liebe, geboren aus dem Verlangen, diese Welt in ihrer ganzen Pracht zu sehen. Eine einzelne fiel von ihrer Wange, löste sich in der Luft auf, und dann eine zweite, eine dritte.

Doch diese Tränen fielen nicht auf den Boden.

Stattdessen wurden sie zu einem feinen, schimmernden Nebel, der aus ihrem Wesen stieg und über das Land zog. Er legte sich auf die Wipfel der Bäume, auf die Gipfel der Berge, auf die Wasser der Flüsse. Und in ihm begann etwas zu glimmen – winzige Funken, sanftes, silbernes Licht, wie Sterne, die noch nicht geboren waren.

Es war kein helles Licht, kein Tag, der anbrach – doch es war das Ende der völligen Finsternis.

Die Schatten waren nicht mehr leer, sondern lebendig. Sie wurden durchzogen von schimmerndem Glanz, von Licht, das kam und ging, das tanzte und verweilte, wie Glühwürmchen in der Weite der Welt.

Und so begann der erste Schimmer der Schöpfung – geboren aus Sehnsucht, gesungen in Liebe, vergossen in Hoffnung.

Und so standen sie zusammen, die Ilûmar, die Kinder des Lichts, und sahen auf das Wunder, das vor ihren Augen wuchs.

Die noch junge Welt atmete, und ihr Atem war süß und rein. Der Wind, der sanft durch die Bäume strich, trug den Duft unzähliger Blüten herbei, ein Zusammenspiel aus frischem Gras, feuchtem Holz und dem ersten zarten Hauch von Früchten, die noch reiften. Der Boden unter ihren Füßen war weich und lebendig, bedeckt von Moos, das sich wie ein Teppich über die Erde zog.

In der Ferne rauschten die Flüsse, ihr Wasser klar wie geschliffenes Glas, und sie schlängelten sich silbern durch das Land, fielen als Wasserfälle von den Hängen der jungen Berge und sammelten sich in stillen Seen, in denen sich das erste Licht spiegelte. Dieses Licht war noch sanft, ein flüchtiger Glanz, der über das Wasser huschte und in den Tautropfen an den Gräsern schimmerte, ein Versprechen dessen, was einst sein würde.

Über ihnen sangen die ersten Vögel – noch zaghaft, doch mit einer Freude, die die Herzen der Ilûmar ergriff. Sie sahen einander an, und ein Lächeln lag auf ihren Gesichtern, denn sie wussten, dass dies erst der Anfang war.

Doch einer von ihnen fehlte.

Malrik war fort. Niemand hatte gesehen, wann er gegangen war oder wohin, und als sich ihre Blicke suchend durch das Land wandten, fanden sie keine Spur von ihm. War er in die Tiefen der Erde hinabgestiegen oder mit dem Wind davongezogen?

Doch keiner sprach es aus. Die Schönheit der Welt lag noch wie ein junges Versprechen vor ihnen, und ihre Herzen waren voller Hoffnung.

„Kommt,“ sprach Ailinwë, und ihre Stimme war sanft wie das Morgenlicht. „Lasst uns diese Welt weiter formen, gemeinsam. Denn sie ist jung, und unsere Werke sind noch nicht vollendet.“

Da traten sie voran, und wohin sie gingen, erwachte die Welt in neuer Pracht.

Unter Eruwenna Händen sprossen Blumen aus der Erde, Ranken wanden sich an den Stämmen der Bäume empor, und aus kahlen Hügeln wurden Wiesen, die von bunten Blüten übersät waren. Wälder wuchsen, ihre Wipfel neigten sich einander zu, als würden sie flüstern, und an den Ufern der Flüsse entstanden dichte Haine, in denen später Wesen wohnen würden, die noch nicht geboren waren.

Maurek rief die Berge bei ihrem Namen, und sie erhoben sich stolz in den Himmel, ihre Gipfel schneebedeckt, ihre Täler weit und voller Geheimnisse. Unter seinen Füßen wuchs der Stein in Form, zerklüftete Klippen reckten sich über das Meer, und tiefe Höhlen öffneten ihre Tore, bereit, einst Zuflucht zu bieten.

Námodar ließ die Wasser in neuen Strömen fließen, und als sie die Täler hinabkamen, sprangen die ersten Fische aus den Wellen, ihre Schuppen glitzernd im sanften Licht. Seen dehnten sich aus, still und tief, während Bäche plätscherten und ihr Lied mit dem Wind verbanden.

Und es folgten weitere Tiere.

Aus den Wäldern sprangen die Rehe, ihre Hufe kaum spürbar auf dem weichen Gras. Vögel mit schillerndem Gefieder schossen durch die Lüfte, ihr Gesang wurde kräftiger, jubelnder. In den Flüssen tauchten Wesen auf, die spielerisch umherglitten, während auf den Wiesen die ersten Herden weideten, ihre Jungen voller Übermut springend und tollend.

Leben durchströmte die Welt, wuchs und gedieh, eine Sinfonie aus Farben, Klängen und Bewegung.

Und die Ilûmar standen in ihrer Mitte und sahen, dass es gut war.

Kapitel 3:Luminar

Doch der Moment vollkommener Zufriedenheit wurde jäh zerrissen.