Ballade vom Tag, der nicht vorüber ist - Gert Loschütz - E-Book

Ballade vom Tag, der nicht vorüber ist E-Book

Gert Loschütz

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Beschreibung

Für Karsten Leiser ist es nicht Sommer, wenn es nicht nach Kamille riecht, sind Pappeln keine Pappeln, wenn sie nicht an einem Kanal stehen, sind Straßen keine richtigen Straßen, wenn es keine Chausseen sind. In einer schlaflosen Nacht erzählt er seiner Freundin Vera, warum das so ist: Seine Landschaft ist immer die Landschaft seiner Kindheit geblieben, die er eines Morgens für immer verlassen musste. »Sieh dir alles genau an, weil du es nicht wiedersiehst«, sagt die Mutter am Vorabend ihrer Flucht aus der DDR zu dem Jungen. Und Karsten prägt sich alles ein und kehrt nun jedes Mal, wenn sich der besagte Tag jährt, zu seinen Erinnerungen zurück. Ganz gleich, wie weit er als Reisejournalist reist, in wie vielen Hotels er übernachtet, um die entscheidende erste Nacht im Hotel ungeschehen zu machen, die Vergangenheit holt ihn immer wieder ein, wie jener lederne Koffer von damals, den er einfach nicht loswird. In dem schlanken, überaus kunstvollen Roman »Ballade vom Tag, der nicht vorüber ist« legt Gert Loschütz, der große Vergangenheitsergründer der deutschen Gegenwartsliteratur, unerschrocken die Wut und Verzweiflung eines Mannes frei, dem jeder Mittelpunkt genommen wurde.

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Seitenzahl: 254

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

[Cover]

Titel

Einmal, wenn die Pole …

Nachbemerkung

Autorenporträt

Kurzbeschreibung

Impressum

Ballade vom Tag, der nicht vorüber ist

Einmal, wenn die Pole abgeschmolzen sind, werde ich im Boot über die Stadt fahren und sagen: Da unten der Wasserturm, die Brücke, das Dach unseres Hauses.

Und einmal war ich an diesem Tag in einem Ort, der heißt Tipperary, wie in dem Schlager It’s a long way to Tipperary. Und nachdem ich weitergefahren war, merkte ich, daß ich den Zimmerschlüssel mitgenommen hatte. Das Hotel hieß Royal Hotel, der Name war auf dem Schlüsselanhänger eingraviert, deshalb weiß ich es noch, denn ich habe den Schlüssel aufgehoben; aber es hatte gar nichts Königliches, sondern war eine Absteige an der Hauptstraße neben einer Fish’n’Chips-Bude.

Und einmal, nicht an diesem Tag, sondern an einem Tag im November, habe ich einem Jungen aufgelauert, der vom Geigenunterricht kam. Ich ging ihm nach, durch die ganze stinkende Altstadt, und als wir an einer Toreinfahrt vorbeikamen, holte ich ihn ein, rief: Ich habe was für dich, und hielt ihm ein Foto hin. Er folgte mir in die Einfahrt, und als er die Hand nach dem Foto ausstreckte, riß ich ihm den Geigenkasten weg und zerschlug ihn auf der Steintreppe, die sich hinter dem Torbogen zwischen engen Häusern den Berg hochwand. Es war der Junge mit den Rotzschlieren auf der Brille, und es war in Wildenburg, im zweiten Jahr.

Und einmal fuhren wir, du und ich, an diesem Tag nach Berlin, und nachdem der Zug die Elbe überquert hatte, kam ein Mann ins Abteil und fragte, welcher Fluß das gewesen sei.

Und einmal trat ich an diesem Tag in das Wohnzimmer, in dem lauter Versandhausmöbel standen, und als ich die Vase entdeckte, die Porzellanvase, die in Plothow in der Vitrine gestanden hatte, nahm ich sie in beide Hände und ließ sie auf den Boden fallen, weil sie in dieser Stadt, zwischen diesen Möbeln so verloren aussah.

Und einmal habe ich an diesem Tag in der Zeitung von einem Mann gelesen, den Eskimos, Robbenjäger, dabei beobachtet haben, wie er, hoch im Norden, allein über ein Eisfeld ging, auf die weiße Grenze zu, die Alaska von der Sowjetunion trennt. Sie hätten gerufen, gewunken, ihm Zeichen gemacht, aber er habe sie nicht bemerkt oder so getan, als bemerke er sie nicht. Und sei nicht gekleidet gewesen für die Kälte, habe weder Schlitten noch Skier dabeigehabt, und es seien noch viele hundert Meilen bis zur nächsten Siedlung gewesen.

Und ein anderes Mal, ebenfalls an diesem Tag, habe ich von einem Jungen gelesen, der sich allein auf den Weg gemacht hat; er war zwölf oder dreizehn und ist in Algier in den Fahrgestellschacht des Flugzeugs geklettert. Er hatte kein Gepäck dabei, keinen Ausweis, nur sich selbst schickte er auf die Reise, ohne aber am Ziel anzukommen. Nach der Landung in F. wurde er in einem Winkel des Schachts entdeckt, er war nicht zerquetscht worden, sondern erfroren.

Und einmal habe ich an diesem Tag in einem Hotel gesessen, in Anzio, und hatte vergessen, daran zu denken, daß es dieser Tag war.

Und einmal war ich an diesem Tag in der Schule, als, in der dritten Stunde, ein Referendar den Kopf zur Tür hereinstreckte und den Lehrer bat herauszukommen. Er ging hinaus auf den Flur, und als er zurückkam, trat er an die Tafel, nahm ein Stück Kreide, drehte sich dann um und sagte: Leiser, du kannst deine Sachen packen und nach Haus gehen. Mehr nicht, mehr brauchte er nicht zu sagen, ich wußte schon, was es bedeutete, während es die anderen in der Klasse noch nicht wußten und kicherten, weil sie glaubten, ich würde wegen etwas, das ihnen entgangen war, von der Schule verwiesen. Oje, feixte der Junge neben mir auf der Bank, jetzt fliegt er. Putz die Brille, sagte ich, nimm die Watte aus den Ohren, denn ich wußte es besser; ich wußte, daß ich nach Haus geschickt wurde, weil ihr Herz aufgehört hatte zu schlagen. Als ich, die Mappe unterm Arm, zu den Fahrradständern am Ende des Schulhofs ging, war der Himmel über Wildenburg genauso blau und leergefegt wie an dem Tag, an dem wir auf die Grenze zugerollt sind, über ganz Deutschland blauer Himmel, aber dieser hier, das wußte ich, war der falsche, das Blaue nur Tünche.

Daran dachte ich in der Zeit, in der der Anruf kam, an all die Tage, die auf ein Datum fielen, das gleiche Datum, oder mit ihm verbunden waren (wobei denken das falsche Wort ist, ich war ihrer inne, ich spürte sie wie andere das Nahen eines Gewitters), denn wieder rückte er heran, dieser Tag; es war schon warm, man konnte abends lange draußen sitzen, in den Gärten, durch die ich bei meinen Spaziergängen kam, blühte es wie am ersten Tag – da rief, als ich eben ins Haus trat, der Redakteur an und fragte, ob ich nicht einen Artikel schreiben wolle, einen Artikel über einen politischen Ort, er könne mir so viel Platz einräumen, wie ich brauchte. Einen Artikel, fragte ich. Ja, oder Aufsatz, Essay. Seeger schreibe über Sedan, Pfeil über Mauthausen, Munthe, wie nicht anders zu erwarten, über die Krumme Straße, und wenn ich, fügte er, offenbar in der Annahme, ich kennte Seeger, Pfeil und Munthe, als sozusagen halber Lateinamerikaner über die Schweinebucht schreiben würde –

Nein, sagte ich, wie käme ich dazu. Trotzdem beharrte er darauf, mir ein Papier zu schicken, ein Exposé, das er für die geplante Artikelserie angefertigt hatte. Und erst als er fragte, ob er es an diese Adresse schicken solle oder in den Schwarzwald, merkte ich, daß er mich mit Götz verwechselte, der manchmal, wenn er für längere Zeit verreiste, seine Post an meine Adresse schicken ließ. Am Morgen war er aus seinem Schwarzwalddorf gekommen, und ich hatte ihn zum Flughafen gebracht.

Er reiste mit einer winzigen Aktentasche in ferne Länder, während ich inzwischen so ungeübt im Reisen geworden war, daß ich, wenn ich bloß in den Vogelsberg fuhr, am liebsten mehrere Koffer mitnahm. Wenn ich ihm zuhörte, wie er in seinem weichen süddeutschen Tonfall von Peru, Kolumbien, Chile erzählte, glaubte ich, den Grund für seine wunderbare Ausgeglichenheit zu kennen: er hatte einen Mittelpunkt; nach jeder Reise kehrte er in sein Dorf zurück. Als ich ihm an diesem Morgen nachsah, wie er durch die Paßkontrolle ging, hatte ich verwundert gedacht, daß er, der Bodenständige, der Reisende geworden war und ich, der Entwurzelte, der Zimmerhocker.

Am nächsten Tag kam der Brief mit dem Exposé. Ich öffnete ihn, ließ ihn eine Weile auf dem Tisch liegen, kramte ihn unter andere Briefe, die ich nach einiger Zeit auf den Fußboden legte; dann, als mir der Papierhaufen lästig wurde, weil ich im Bogen um ihn herumgehen mußte, hob ich ihn wieder auf den Tisch und sortierte die Post aus, die sich inzwischen von selbst erledigt hatte. Den Brief mit der Aufforderung, über einen politischen Ort zu schreiben, rückte ich an den rechten Schreibtischrand. Was wäre denn, dachte ich, wenn ich den Brief da liegen sah, ein politischer Ort?

In dieser Zeit ging ich viel spazieren. Ich ging am frühen Abend, wenn die Tageshelligkeit nachließ, von zu Haus los und bog nach ungefähr zweihundert Metern in einen Weg, der auf ein Gartenstück hinausführte, das ich für mich die Ebene nannte, weil es flach war und mich an die Landschaft bei Plothow erinnerte. Nirgends waren die Berge zu sehen, die das Land einengten, nur ein Kranz Bäume am Horizont, in dem sich, noch bevor es richtig dunkel wurde, die Dämmerung fing. Über F., der nahen Großstadt, sah ich in kurzen Abständen die Flugzeuge einschweben, so langsam, daß ich fast meinte, sie stünden in der Luft; erst wenn ich eine Weile hinschaute, merkte ich, daß sie sich bewegten. Ich ging diesen Weg nie allein, auch wenn mich niemand begleitete, weil in meinen Gedanken immer die Menschen dabei waren, die ich verlassen hatte oder die mich verlassen hatten. Sie gingen neben mir her, hakten sich bei mir ein. Was willst du denn? sagten sie, wenn ich mich gegen sie wehrte. Willst du uns los sein? Nein, sagte ich, und doch werdet ihr mir lästig. Als ich, geblendet von dem roten Sonnenball, der schon fast untergegangen war, die Augen schloß, hörte ich ein Hämmern, wie von den Rostklopfern auf den Kähnen, und als ich weiterging, an einer überschwemmten Wiese vorbei, glaubte ich, in der Luft den dumpfen Geruch des Kanals zu spüren.

Da kehrte ich um, und als ich in der Wohnung zurück war, rief ich den Redakteur an, meldete mich mit Götz’ Namen und sagte, ich würde den Artikel schreiben. Über die Schweinebucht? fragte er.

Nein, das wohl nicht.

Damals machte ich mir schon Notizen über Plothow, aber gefragt, woran ich arbeitete, erfand ich etwas anderes oder antwortete bestenfalls allgemein, daß ich über Landschaften schriebe, über Landschaften und Orte. Das wisse man ja, hieß es dann, aber über welche? Über die Landschaft meiner Kindheit beispielsweise, sagte ich und setzte eine gleichgültige Miene auf. Daß sich diese Landschaft in mir festgefressen hatte wie eine Krankheit, sagte ich nicht. Meistens war die Sache damit erledigt, und man fing von anderem zu reden an.

Aber an diesem Abend, es war der gleiche, an dem ich den Redakteur angerufen hatte, wagte ich mich weiter vor als sonst. Es war der Abend vorm 1. Mai, und ich war bei Leuten eingeladen, die ich flüchtig kannte. Bevor ich losgegangen war, hatte ich unter dem Eindruck des Gesprächs, das ich mit dem Redakteur geführt hatte, notiert, es gäbe keine politischen Orte oder nur solche, und hatte nun, wieder gefragt, was ich, der Reiseschriftsteller, der nicht mehr reise, tue, von Plothow zu erzählen begonnen, als sich ein junger Mann zu mir setzte, der vor einiger Zeit aus Rumänien gekommen war, den Kopf vorgebeugt hatte er neben mir gestanden und aufmerksam zugehört. Als ein Stuhl frei wurde, setzte er sich, zog eine Flasche heran, zwei Gläser, stellte eines vor mich hin, eines vor sich, goß ein, und als er aufblickte, sah ich ein Leuchten in seinen Augen und wußte, daß er jetzt von seinem Verlust, von seiner Landschaft zu reden anfangen wollte. Deshalb unterbrach ich ihn gleich, legte die Hand auf seinen Arm und behauptete, indem ich tat, als müsse ich einen Gedanken zu Ende führen, daß man seine Landschaft ja überall wiederfinden könne; wenn man den richtigen Bildausschnitt wähle, sei fast jede einer anderen vergleichbar. Ich, beispielsweise, hätte noch auf einer Insel, die von meiner Landschaft weit entfernt sei, eine Lieblingsstelle gehabt, zu der es mich immer wieder hingezogen habe. In einem bestimmten Licht, in das sie am Nachmittag getaucht gewesen sei, hätte ich mich, wenn ich die Augen auf einen bestimmten Punkt gerichtet hielt, in meine, die märkische Landschaft zurückversetzt gefühlt. Insofern könne man sagen, daß nichts verloren sei, sondern daß man das Verlorengeglaubte überall wiederfinden könne.

Ich sagte das nicht, um ihn zu trösten, sondern um ihn von mir abzulenken. Ich wollte nicht, daß er anfing, seine Bilder mit meinen zu vermischen. Aber er verstand es nicht, und als er, kaum daß ich fertig war, weiterredete, begann ich, mit den Fingern auf den Tisch zu trommeln, bis er sein Glas nahm, aufstand und durch die Tür auf die Terrasse hinaustrat.

Aber als ich in der Nacht nach Haus ging, fehlte er mir schon. Beinahe wäre ich umgekehrt, um ihn zu bitten, das Gespräch fortzusetzen. Plötzlich wollte ich hören, was er zu erzählen hatte. So war es oft: ich entzog mich Gesprächen und wenig später sehnte ich mich danach zurück. Du kennst das.

Ich hätte noch einmal zurückgehen, ihn beiseite nehmen und ihm zuhören sollen? Ach, du weißt doch, daß das ein launischer Wunsch war, der sich, sobald ich bei dem Haus angekommen wäre, schon wieder verflüchtigt hätte. Und außerdem: Was war das für ein Abend, für ein Haus! Weiße Teppiche, weiße Ledergarnituren, Fotokunst an den Wänden, Maibowle, vom Garten her der Widerschein von Fackeln. Die Gastgeberin hatte sich für den Abend in einen weißen Hosenanzug gezwängt und kurz vor zwölf begonnen, Nelken zu verteilen, rote Nelken, und als es zwölf geworden war, hatte sie die Internationale aufgelegt und jeden, der noch saß, vom Stuhl hochgezerrt, damit er mit ihr zu dieser Musik, zu diesem Marsch, in der Mitte zweier Zimmer, zwischen denen die Schiebetür offenstand, ein paar Schritte tanzte. Alle, auch ich (ich gestehe es), hatten ihrem Drängen nachgegeben, um sich dann wieder in einer Ecke zu verkriechen und am Sektglas zu nippen, denn vor Mitternacht war Sekt ausgeschenkt worden, als finge Schlag zwölf ein neues Jahr an, nur das Feuerwerk fehlte. Ich hätte nur durch die Tür zu treten brauchen, und schon hätte ich wieder umkehren wollen. Und selbst wenn ich es geschafft hätte, einzutreten und ihn beiseite zu ziehen – was hätte ich ihm sagen sollen? Daß er ohne Furcht vor meinem Fingergetrommel zu erzählen anfangen dürfe? Und umgekehrt: Wovon hätte ich ihm erzählen sollen? Von Plothow? Na gut. Aber was finge ich mit Wildenburg oder Anzio an, die gewissermaßen dazu gehören, oder auch mit dir, denn seit du beschlossen hast, in Berlin zu bleiben, gehörst auch du dazu, zu Plothow und zu diesem Tag, seitdem erst recht. Hätte ich ihm auch davon erzählen sollen?

Nicht so schnell, sagst du.

Gut, noch mal zurück.

Erinnerst du dich an den Nachmittag, an dem wir mit dem Rad unterwegs waren? Es war im Frühsommer, vielleicht auch im Mai. Nachdem wir ein kurzes Waldstück durchquert hatten, fuhren wir durch ein Gewirr von Kleingärten, in denen aus Brettern und Dachpappe zusammengenagelte Häuschen standen; darin wurde das Gartengerät verschlossen, zur Not aber konnte man darin auch übernachten. Es waren winzige Gärten mit niedrigen Obstbäumen, deren Stämme weiß gekalkt waren, und mit Beeten nicht größer als Bettlaken, auf denen Tuschnelken und Löwenmäulchen wuchsen oder, im Schatten einer Regentonne, Rhabarber, und an einem Zaun hing ein Schild: Zu verkaufen.

Ich stieg vom Rad und fragte: Was, meinst du, wird das kosten? Dreißigtausend. Ich hatte ähnlich geschätzt und überschlug tatsächlich im Kopf, ob wir uns das leisten könnten.

Am Abend erzählte ich Freunden davon, die herausgekommen waren, und sagte, mehr im Spaß, ich würde jetzt einen Garten kaufen, einen Schrebergarten mit einer Bude darauf. Sie starrten mich entgeistert an. Was willst du denn damit, fragte einer. Eine Stelle, von der mich keiner vertreiben kann. Aber er schien mich falsch verstanden zu haben, denn er sagte: Gerade du müßtest doch wissen, daß man nichts mitnehmen kann und das Gepäck leicht halten muß.

Ach, er hatte gut reden. Er wohnte in einem Haus, das in einem Garten lag, der so groß wie ein Fußballfeld war. Er hatte es im letzten Jahr ochsenblutrot anstreichen lassen, so daß es aussah wie ein Landhaus in der Toscana, hatte Wände herausreißen, Holzdielen legen, Fenster, Türgriffe, Klo- und Waschschüsseln auswechseln lassen. Das Haus gehörte ihm, von seinem Arbeitszimmer aus blickte er auf eine Pappelallee, die sein Vater gepflanzt hatte. Erinnerst du dich? Es war die Zeit, in der wir unsicher waren, ob wir in der Wohnung bleiben könnten, denn das Haus war verkauft worden, jeden Tag rechneten wir mit der Kündigung. Du warst an diesem Abend nicht dabei, weil du zu unserem Anwalt gefahren warst, vorsorglich. Wenn ich mir vorstellte, ein Haus zu besitzen, und wäre es so winzig, daß gerade das Nötigste hineinpaßte, dachte ich nicht daran, wieder weg zu müssen, sondern anzukommen. Und in der Nacht träumte ich wieder von den Kindern.

Hörmal, rief der Junge, wenn ihr innen Westen macht, dann grüß aber von mir. Machen nich innen Westen, rief ich zurück. Und wennde wiederkommst, dann – Dann? Wat dann?! Nu sach doch? Dann sindwer alle wech. Wohin denn? Woanders hin.

Immer stehen sie auf der Böschung über der Kleinbahn, schon halb im Wald, und ich unten auf der Chaussee, ihre Hemden leuchten, und dann saugt sie der Wald in sich hinein. Es ist, mußt du wissen, der gleiche Wald, den ich in einem anderen Traum anzünde. Doch vorher schreit mir meine Mutter das Datum ins Ohr, das Datum des Tages, der nicht vorüber ist, der jährlich wiederkehrt.

Schon Tage vorher beginnen die Wände zu beben, die Fenster zu klirren, die Lampen zu flackern. Keiner merkt es, nur ich gehe unsicherer, lausche auf jedes Geräusch, die Kopfhaut ist angespannt, der Mund trocken. Und ist der Tag da, ducke ich mich, aber der Komet saust vorbei, jedesmal. Bis jetzt. Aber einmal, weiß ich, werden wir zusammenstoßen und zerschellen, er und ich.

Keiner merkt es? Nun, du merktest es, das war es ja. Du merktest es in der Nacht, als ich wieder aufstand und du mir nachkamst, und an dem Tag im Zug, an dem wir, ausgerechnet auf dieser Strecke, nach Berlin fuhren. Aber war es das Gleiche? Oder merktest du nur meine Anspannung, mein Zittern. Ach, sagte ich, als du mich anschautest, das ist nur das Äußere, kaum der Rede wert. Und du: Daß du im Zug schreiben kannst. Sind ja nur Stichworte. Für die Sendung?

Richtig, die Sendung, wegen der ich nach Berlin mußte, die Diskussion, das Studiogespräch. Zu welchem Jahrestag? War doch weit und breit keiner in Sicht, 17. Juni noch nicht, 1. Mai vorbei. Nur mein Jahrestag. Und ich, wozu war ich eingeladen? Um über Kindheit zu reden. Mit fünf anderen erwachsenen Kindern am runden Tisch, hinter schallgedämpften Türen. Über das Prägende, Sägende. Wenn ich davon erzählen soll, fällt mir zuerst die Verandatür ein, dann die Brücke, dann der Bahnsteig, sagte ich. Dann erzähl zuerst davon, sagtest du.

Und wenn ich neu darüber nachdenke: die Tasse mit der dampfenden Milch in der stillen Küche; das Holzbrett mit dem Marmeladenbrot, es klebte an den Fingern, auch an diesem Morgen; der vorstehende Nagel am Handwagen, der am Koffer entlangratschte, der gleiche Koffer, den ich später in Anzio dabei hatte, viel später, noch immer mit dem langen Riß, der Spur des Nagels an der Seite; die beschlagenen Abteilfenster, als der Zug anruckte; die Großeltern, die Stadt, obwohl noch nahe, schon wie hinter einem Vorhang, einer Milchglasscheibe; der kalte Rauch, unter den Bänken die Asche.

Und wenn ich gefragt werde, warum ich davon erzähle, fällt mir eine ganz andere Geschichte ein, sagte ich nach einer Weile, eine Geschichte im Interzonenzug Helmstedt–Berlin: Ein Mann setzt sich zu einem anderen, einem Fremden, ins Abteil; und während der Zug, schon in der DDR, über die Elbe fährt, erzählt er ihm, daß er die Strecke schon einmal gefahren sei, vor achtundzwanzig Jahren, mit seiner Mutter, auf der Flucht; damals war er zehn und die Mutter fünfunddreißig, und sie hatte noch ein Jahr zu leben, auf den Tag genau, aber das wußte sie natürlich nicht, und der Junge auch nicht. Er erzählt dem anderen Mann die Geschichte dieses Tages, und als der Zug durch seinen Geburtsort fährt, springt er hinaus, durchs Fenster, und stürzt sich auf dem Gleis, von dem er vor achtundzwanzig Jahren abgefahren ist, zu Tode. Bitte, sagte Vera (jetzt nenne ich deinen Namen doch), bitte, damit macht man keinen Spaß. Ist auch keiner. Aber warum? Warum springt er? Wenn ich es wüßte, müßte er es nicht tun. Er muß? Unbedingt.

Da wußtest du schon, was du sagen würdest, später, wenn wir angekommen sein würden. Da legte es sich in deinem Kopf schon zurecht.

Aber deshalb war sie nicht mitgefahren, sondern um Stadt zu sehen, Trubel zu haben, Leichtes rundum, Caféterrasse mit Freunden nachts, Musik von innen, und plötzliches Erschauern, ein Windstoß, der Geruch der Havelseen, als ginge man durch Schilf und säße nicht da, im Korbstuhl, vor halbleerem Weinglas. Es fiel ihr erst unterwegs ein, im Zug, war keineswegs geplant. Sagt sie, sagte sie. Und lügt nicht, log nicht. Habe sie nie bei einer Lüge ertappt, nicht wenn es um Wichtiges ging. Ganz anders als ich. Log, lüge immer, wenn es um Wichtiges geht, dann ja. Natürlich habe ich nicht von der Verandatür, der Brücke, dem Bahnsteig erzählt, dem Prägenden, Sägenden. Keiner hinter der schalldichten Tür hat davon gesprochen. Sie hinken ja, dachte ich, als sie aufstanden, haben ja eine spitze Nase, eine Flatterzunge, die sich selbständig gemacht hat. Hab nicht erzählt von dem Tag, der nicht vorüber ist, ich auch nicht, von diesem Tag, der aufgehoben ist im Fliedergeruch, im Flußfließen, im Windwehen, im Sandknirschen, im Schutzblechschleifen, im Zugtürschlagen, im Abfahrtspfeifen, in jedem Handgriff, in jeder Umarmung, in jedem Abschied, jedem Wort, das sagt: Geh nur kurz auf die Straße, einkaufen, bin gleich zurück. Und was anderes meint.

Und wer uns zuhörte an diesem Tag, zu Haus, allein? Was dachte er? Eine Kindheit mit Tieren, eine Kindheit ohne Tiere; eine Kindheit zwischen Trümmern, eine Kindheit im Garten; eine Kindheit bei den Jungen Pionieren, eine Kindheit im Kirchenchor; eine Kindheit mit Musik, eine ohne. Mit Vater, ohne. Ohne Bücher, mit. Mit ohne. – Sieh dich nicht um.

Es ist etwas Merkwürdiges, mit den Gedanken immer zum gleichen Tag zurückkehren zu müssen und alles, was danach geschehen ist, auf ihn zu beziehen. Ich weiß, dir kommt es absonderlich vor, aber für mich ist es ganz selbstverständlich, denn immer ist mir gegenwärtig, daß mein Leben ohne ihn anders verlaufen wäre.

Wenn ich mit dem Zug durch die Stadt fahre – ich tue es noch immer – und die Leute auf dem Bahnsteig sehe, von dem wir am Morgen dieses verdammten Tages abgereist sind, wenn ich sehe, wie sie, die ich vielleicht gekannt habe, dem Zug hinterherschauen, dem Zug nach Westberlin, in dem ich sitze, denke ich, so könntest du jetzt auch da stehen, eine Fahrkarte nach Brandenburg oder Potsdam in der Tasche, und dem Zug hinterherschauen.

Wenn er dann durch den Bahnhof gefahren ist, wenn die Leute auf dem Bahnsteig und die Häuser der Stadt schon zurückgeblieben sind und er wieder durch Wiesen rollt, taucht für einen Augenblick der Kirchturm von Plothow auf.

Fern über Baumkronen, die sich hinter weiten Wiesen wie Wolken zusammenballen, gluckt der breite Turm, in dessen runden Glockenluken die Käuze hockten, zu denen das Kind mit Grausen hochgeschaut hat, wenn es unten vorbeiging; meistens saßen sie, jeder für sich, in den nebeneinanderliegenden Luken, schlafend oder jedenfalls mit geschlossenen Augen; nur manchmal zog einer ein Lid hoch und blinzelte zu ihm herunter, so daß es erschrak, weil es glaubte, der Blick gelte ihm und er sehe es wie ein Beutestück an.

Wenn ich den Turm über den Baumkronen auftauchen sehe, ordne ich um ihn schnell die Wege an, die drei Wege, die von der Kirche wegführen, die drei Sandwege, von denen einer zum Kanal, einer zum Haus der Großeltern und einer zum Haus, in dem wir gewohnt haben, führt. Wie ein Süchtiger sauge ich das Bild des Kirchturms in mich auf, weil er der einzige Anhaltspunkt in der Landschaft ist, von dem aus ich die Lage der Straßen bestimmen kann, die mir so vertraut sind; aber gleich darauf ist das Bild weggewischt, weil sich ein lächerlich niedriger Wald, den ich mit meinem Augen nicht durchdringen kann, als Barriere zwischen uns schiebt, und ein Vers fällt mir ein: Reißt die Wälder weg, tragt die Erdkrümmung ab, daß ich freie Sicht auf meine Geliebte hab.

Wie? höre ich dich rufen.

Ach, du hast es nicht verstanden.

Für den Artikel notierte ich mir: Leicht könnte ich noch immer, nach fast dreißig Jahren, aus dem Kopf eine Karte von meinem Ort zeichnen. Ich würde mit dem Kanal anfangen und als nächstes gleich die Brücke einzeichnen.

Geht man, aus dem dörflichen Teil von Plothow kommend, über die Brücke in die Stadt – und man geht immer auf der rechten Seite, und man geht, um auf die Brücke zu gelangen, immer aufwärts, weil viel Sand und Steine angekarrt und aufgeschüttet werden mußten, um den Schiffen die nötige Durchfahrtshöhe zu verschaffen – geht man also, aus dem dörflichen Teil kommend, über die Brücke in die Stadt, sieht man zur Rechten den weiten Platz mit dem runden Wasserturm aus rotem Backstein.

Der Sandboden ist so festgetrampelt, daß nichts auf ihm wächst. Im Frühjahr wagen sich noch einige Grashalme hervor, aber wenn der 1. Mai mit seinen Aufmärschen darübergegangen ist, wenn im Juni der Rummel mit seinen Karussells und Buden da war, sind sie weggebrannt, in den Boden gestampft. Im Sommer ist der Platz ausgetrocknet und rissig, so daß die weißem Kniestrümpfe der Kinder, die sonntags mit dem Fahrrad darauf herumkurven, rasch bis zu den Waden hinauf staubig sind. Wenn Regen gefallen ist, bleibt das Wasser lange in den Mulden und Spuren stehen.

Zum Kanal hin begrenzt ein schmaler Fußweg, auf dem kaum zwei nebeneinander gehen können, den Platz, und kanalabwärts wächst eine Reihe schwankender Pappeln, hinter der das Hafengelände beginnt.

Am Ufer liegen drei, vier Kähne, auf denen gehämmert und geschweißt wird oder die darauf warten, daß sie ins Trockendock gezogen werden; aber sie liegen nicht ganz am Ufer, weil unterhalb der niedrigen Böschung das Wasser schon zu flach ist, so daß man nur über ein schmales Brett, das nachts eingezogen wird, an Bord gelangt. Nach Westen hin nimmt der Kanal nach etwa einem halben Kilometer eine leichte Biegung nach rechts, um dann lange geradeaus durch das flache, gelegentlich von Baumreihen unterteilte Land zu fließen.

Zur Stadt hin läuft der Brückenhang in eine Straße aus, die mit flachgehauenen quadratischen Steinen gepflastert ist; die Bordsteinkante ist hoch, und die Häuser bilden eine einheitliche graue Front, die auch durch Backsteinbauten, die wohl hier und da dazwischenstehen, nicht unterbrochen wird, weil alle Häuser ausnahmslos wie mit einem schmutzigen Firnis überzogen sind.

An diesem Morgen, an den ich denke, wenn der Tag heranrückt, öffnete sich die Straße, von der es nicht mehr weit zum Bahnhof ist, wie das schwarze Loch eines Fischmauls.

Wann war das? Vor zwanzig Jahren? Vor dreißig. Aber wie heute. Und Anzio? Wann war Anzio? Vor neun Jahren, vor zehn? Und wann Tipperary, oder besser Inishmore, das Steinlabyrinth von Inishmore? Vor sechs Jahren, vor sieben? Und Berlin, wann war das? Dieser Tag, an dem wir wirklich im Korbstuhl saßen, wenn auch nicht draußen, auf einer Terrasse, sondern im Hotelrestaurant – vor einem Jahr, vor zwei?

Wenn es diesen Tag nicht gäbe, oder nicht jährlich. Wenn es in einem Schaltjahr angefangen hätte, an einem neunundzwanzigsten Februar, und nicht im Mai, im hellen Mai. Und wenn es nicht ohne mein Wissen angefangen hätte. Und wenn es nicht gegen meinen Willen geschehen wäre. Und wenn ich es hätte verstehen können, damals.

Sieh dich nicht um, sagte die Mutter am Morgen der Abreise. Aber am Abend davor hieß es ganz anders. Am Abend davor, als ich schon schlief, als sie mich weckte, als sie sagte: Zieh dich noch mal an!, als wir auf die Straße hinaustraten, durch den Vorgarten, auf die nachtdunkle Straße, hieß es: Sieh hin, sieh dir alles genau an, weil du es nicht wiedersiehst.

Da ist er, der Satz, der verfluchte. Mußte sie mich damit anstecken? Wie sie mich später mit dem anderen angesteckt hat, der lautet: Wir werden nie zusammen tanzen. Und wie ich wirklich nicht tanzen gelernt habe, nachdem sie das gesagt hatte, in der anderen Stadt, ein Jahr danach, fast auf den Tag genau, gelb vor Galle, die ihr Blut durchschwemmt hatte, und schon Blut lassend, wenige Tage, bevor der Referendar seinen Kopf zur Tür hereingestreckt und der Lehrer gesagt hat: Pack deine Sachen. Und wie ich dennoch getanzt habe, am Nachmittag des gleichen Tages, wieder Jahre später, in Anzio, bevor ich mich an das Datum erinnert habe, mit den Engländerinnen, den Frauen und Töchtern der Veteranen, die jährlich nach Anzio kamen, wovon ich nichts wußte, um den Jahrestag der Landung zu feiern, der Landung der Alliierten in Italien. Oder der deutschen Kapitulation?

Sieh dir alles genau an, sagte die Mutter am Abend, und am Morgen: Sieh dich nicht um.

Nein, sagtest du, als wir an diesem Tag zusammen nach Berlin fuhren, nicht davon. Erzähl von Anzio!

You are Dutchman? fragte die Engländerin, nachdem wir schweigend getanzt hatten und ich sie an den Tisch zurückgebracht hatte, von dem sie aufgestanden war, um mich aufzufordern, nachdem ich einen Augenblick in der Tür stehengeblieben war, um dem Treiben im Ballsaal zuzusehen.

No, German, antwortete ich, worauf mich der ältere Mann am Tisch streng ansah und fragte: You have seen the Maschinengewehrtürme along the coastline? Er benutzte das deutsche Wort, das sich in dem englischen Satz sonderbar ausnahm; es klingt mir noch jetzt im Ohr. Ich war eben erst angekommen, der Koffer lehnte noch neben der Tür, und auf ihm lag die Zeitung, die ich mir an der Busstation gekauft hatte. Ich lebte damals, wie du weißt, in Italien, fuhr viel mit dem Bus umher und war schon mehrere Tage unterwegs, als ich in die Stadt kam.

Es war am Nachmittag, und ich stieg die Treppe hinauf in mein Zimmer, das zum Strand hinauslag; das Meer dehnte sich wie ein grauer Teppich bis zum Horizont. Ich wollte einen Brief schreiben, und da ich nicht wußte, welches Datum war, schaute ich auf die Zeitung und sah, daß es dieser Tag war.

Aber damit ist die Geschichte nicht zu Ende, sagtest du. Du wolltest unbedingt, daß ich von Anzio weitererzähle, weil es eine bessere Geschichte sei als die von dem Mann, der sich zu dem Fremden ins Abteil setzt. Natürlich, sagtest du, die viel bessere Geschichte.

Nein, noch nicht. Zuerst von dem ersten Tag, oder besser: dem Abend vorm ersten Tag in der Reihe.

Ich sehe den Jungen auf dem Bett liegen, und das erste, woran er sich später erinnern wird, ist die Hand an seiner Schulter, die Hand, die ihn wachrüttelt, und die Stimme an seinem Ohr.

Karsten, wach auf, bitte, wir gehn noch mal auf die Straße. Jetz? Is ja duster.

Sie hatte kein Licht gemacht, auch im Korridor nicht. Nur von der Küche her, zu der die Tür aufstand, fiel ein bißchen Licht in den Korridor, ein Schimmer, der bis zu seinem Bett reichte, über das sie sich beugte.

Steh noch mal auf.

Ich kann mich nicht daran erinnern, werde ich in dem Artikel schreiben, daß ich jemals mit meiner Mutter spazierengegangen wäre; das wäre den Erwachsenen, da es vom Aufstehen bis zum Zubettgehen etwas zu tun gab, wie Zeitverschwendung erschienen, besser ruhte man sich aus; man ging, um Erledigungen zu machen, und weitete die notwendigen Gänge vielleicht zu einem kleinen Bummel aus, aber man ging nicht von zu Hause los, bloß um so herumzuspazieren, und schon gar nicht nachts. Wenn es dunkel wurde, schloß man die Stube und verriegelte das Fenster; die Nacht hatte noch nichts von ihrem Schrecken verloren.

Aber in dieser Nacht, der Nacht vorm Morgen der Abreise, rüttelte mich die Mutter wach und sagte, nachdem ich mich angezogen hatte: Komm, und nachdem wir durch die Veranda und den Vorgarten auf die Straße getreten waren: Sieh dir alles genau an.



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